Testbericht: Street Fighter 4

Testbericht: Street Fighter 4



Systeme: PC; Xbox 360; PlayStation 3

Genre: Prügelspiel

Erschienen: Februar 2009

Entwickler: Spiele dieses Entwicklers Capcom

Verleger: Spiele dieses Verlegers Capcom

Sehr gut

Cover von Street Fighter 4
Nach diversen Super-Turbo-Ultra-Mega-EX-Hyper-HD-Über-Champions-Compilations vor allem von Street Fighter 2 kommt nun endlich ein würdiger Nachfolger raus, der die Serie weiterentwickelt und in die aktuelle Konsolengeneration hievt. Capcom orientiert sich nämlich mit Street Fighter 4 nicht an der weniger beliebten Street Fighter 3 Serie (New Generation, 2nd Impact und 3rd Strike) sondern am wesentlich besseren Street Fighter 2 aus dem Jahre 1991.

Zur Auswahl stehen insgesamt 25 Kämpfer und Kämpferinnen: alle 12 Kämpfer des geistigen Vaters SF2, die von Beginn an spielbar sind, sowie 8 aus den diversen anderen Versionen der Serie und 5 Debütanten.
Von diesen 5 neuen Kämpfern sind vor allem 3 besonders… „speziell“ und lassen an den Gemütszustand der Entwickler zweifeln.
Nr. 1 ist die Wabbelpastete Rufus. Dieses „Etwas“ ist der dickste und gleichzeitig der Schnellste Charakter des Spiels.
El Fuerte (oder auch El Fuelte ;) ) ist ein mexikanischer Wrestler und Koch, dessen Motivation das Finden neuer kulinarischer Spezialitäten ist und er deshalb gegen die besten Kämpfer der Welt antritt… alles klar?!
Der Endboss des Spiels ist der Kopf der Organisation S.I.N., ein Wesen unbekannten Ursprungs das die Attacken seiner Gegner imitiert. Zu Dumm nur, dass man das Gefühl nicht loswird, dass die CPU bereits auf mittleren Schwierigkeitsgrad extrem cheatet, was diesen Charakter angeht.

Das erste was einem auffällt ist der Cel-Shading Look in brillanter HD-Optik! Egal ob Animationen der Charaktere oder die Schauplätze an denen geprügelt wird, alles sieht einfach unglaublich gut aus. Man muss schon aufpassen, dass man sich in den belebten Hintergründen nicht verliert. Leider gibt es keine Personengebundenen Stages mehr. Die Kampforte sind eventuell an den alten angelehnt (z.B. der Flugplatz angelehnt an Guiles Stage), mehr aber auch nicht.
Punkt 2 ist: Es riecht, schmeckt und sieht aus wie ein 3D-Spiel, gekämpft wird aber auf nur einer klassischen 2D-Ebene. So wird das geniale Spielgefühl vergangener Tage ideal auf die PS3 und Xbox 360 gebracht.
Zudem fallen 2 Leisten am unteren Bildschirmrand auf. Die eine sorgt für eine stärkere Super-Combo bzw. so genannte EX-Attacken, sobald sie durch allerlei Angriffen aufgeladen wurde. Die zweite Leiste füllt sich durch eingesteckte Treffer auf und ermöglicht das Einsetzen von besonders starken Ultra-Combos, die verdammt cool in Szene gesetzt sind und so manches verloren geglaubtes Match noch wenden können.
Außerdem integrierte Capcom noch Fokus Attacken, mit denen man seine Gegner kurzzeitig außer Gefecht setzt um z.B. mit einer Schlagserie zu starten. Auch kann man einen Angriff des Gegners mit der Fokus Attacke absorbieren. Das heißt man verliert zwar Energie, diese füllt sich aber wieder auf, solange man nicht noch einmal vom Gegner getroffen wird.

Im Arcade-Modus prügelt man sich wie immer in 1 gegen 1 Kämpfe durch diesmal 8 Stages. Neu dabei ist die Integrierung eines speziellen Rivalen, gegen den man in der vorletzten Stage (für alle Mathe-Legastheniker: Es ist die 7. Stage!) antritt, eingeleitet von einer kurzen Sequenz die die Rivalität der Figuren aufzeigt. So tritt Sagat beispielsweise gegen Ryu an, Dhalsim gegen die Fette Qualle Rufus und Rufus wiederum gegen Ken.
Desweiteren gibt es verschiedene Herausforderungen wie Time Trail oder Survival, in denen man eine vorgegebene Anzahl an Stages und eventuell eine vorgegebene Zeit einhalten muss sowie eine Art Übungs-Modus in dem man diverse Attacken und Combos zur erfolgreichen Beendigung ausführen muss. Und diese haben es in sich! Hier trennt sich die Spreu vom Weizen und es zeigt sich, wer ein SF-Meister ist.
Für Einsteiger gibt es auch einen extra Trainingsmodus mit vielen Einstellungsmöglichkeiten. So kann man sich auf die Arcade- und Online Matches vorbereiten.
Der Online-Modus läuft im Prinzip wie der Offline-Versus-Modus ab. Man sucht sich einen Gegner bzw. lädt seine Freunde in den Raum ein und schlägt sich solange die Birne zu klump bis einer umfällt. Bei Ranglistenspiele gibt es dann noch ein paar Zähler fürs Punktekonto der weltweiten Rangliste.

Playstation 3 Besitzer dürfen sich freuen, denn mit dem Sixaxis bzw. Dualshock 3 ist Street Fighter 4 sehr gut spielbar, während man auf der Xbox das Gamepad schnell verfluchen wird. Wem die Eingabegeräte nicht zusagen, für den hat die Firma Mad Catz besondere Fightpads und Fightsticks angekündigt, mit denen man das Spiel noch eine Ecke präziser steuern können soll.

Fazit:
Für Veteranen ist Street Fighter 4 vermutlich eine Offenbarung, für Beat-em-Up Fans ein heißer Kandidat für den Titel „Spiel des Jahres 2009“ und für alle anderen zumindest einen Blick wert. Zumindest Im Multiplayer (Egal ob On- oder Offline) ist SF4 eine Wucht während es alleine schnell langweilig werden kann. Sammler greifen zur Special Edition inklusiver zwei Figuren, Heft und Anime in einer schönen Box!