Testbericht: True Lies

Testbericht: True Lies



Systeme: Game Boy; SNES; Mega Drive; Game Gear

Genre: Action

Erschienen: Februar 1995

Entwickler: Spiele dieses Entwicklers Atari

Verleger: Spiele dieses Verlegers Acclaim

Durchschnittlich

Cover von True Lies
Bereits 1994 erschien der Actionfilm True Lies – Wahre Lügen mit Arnold Schwarzenegger und Jamie Lee Curtis in den Hauptrollen. Noch im selben Jahr erschien das Spiel zum Film, das für den Game Boy, Mega Drive, Game Gear und SNES umgesetzt wurde.
Im Spiel steuert man das Abbild des „Gouvernator“ Arnold Schwarzenegger als Harry Tasker der ein Doppelleben führt: Für seine Frau ist er ein langweiliger 0815 Computerverkäufer während er in Wahrheit für die nicht näher spezifizierte Organisation „Omega Sector“ auf Terroristenjagd geht.
Im Großen und Ganzen folgt das Spiel dem Plot des Films, beginnend mit der Party im Schloss und endet mit dem Tod des Antagonisten Aziz.
Aziz ist der Kopf einer islamischen Terrororganisation die mit Nuklearwaffen die USA bedrohen will. Klingt nach einem Action-Blockbuster ohne viel Hirn und genau das ist der Film auch. Im Grunde bietet einem das Spiel also genau das, was man erwartet: geradlinige Ballerkost mit gehobenen Gewaltgrad. Denn je nachdem wie man einen Angreifer um die Ecke bringt, ob durch Explosion, Kugeln oder Benzin, bleibt nicht mehr viel von ihm übrig… und der rote Saft ist allgegenwärtig. Das ganze wird aber etwas von der für heutige Verhältnisse veralteten Grafik entschärft. Man sieht heute in Spielen mit einer Alterskennzeichnung „Ab 12 Jahre“ oft heftigere Szenen.

Man steuert Arni bzw. Harry in der Iso-Perspektive von schräg oben und kann sich nach allen Seiten drehen. Insgesamt kann man auf 4 Schießprügel (Pistole, Schrotflinte, Uzi und Flammenwerfer) sowie Granaten und Minen zurückgreifen. Allerdings startet man in jedem Level nur mit der Pistole, die anderen Waffen müssen erst gefunden werden.
Natürlich sind die zahlreichen Missionen an den Film angelehnt, aber mit wesentlich mehr Gegnern gefüllt. So ist man unter anderem in dem bereits erwähnten Schloss unterwegs, sowie in dem zum Irrgarten umfunktionierten Park der Verfolgungsjagd und sogar in der Harrier darf Platz genommen werden.
Die Geschichte selbst wird in kurzen englischen Texten und den dazugehörigen Bildern des Filmes erzählt, man brauch aber kein erfolgreich abgeschlossenes Englischstudium um dem Plot folgen zu können.
Während den Levels ist man, was Kollateralschaden betrifft, relativ kurz angebunden. Soll heißen: Bei der dritten Tötung eines unschuldigen Zivilisten gilt die Mission als gescheitert.
Während man mit den Gegnerhorden noch ganz gut klarkommen sollte, sind die wenigen Bosskämpfe schon etwas fordernder und treiben einem schon mal den Schweiß in die Augen.

Wer sich auf True Lies – Wahre Lügen einlässt bekommt einen Shooter-Klassiker mit simpler Spielmechanik und für diese Zeit recht hohen Gewaltgrad. Ein Spiel, das vor allem für Nostalgiker heute noch einen Blick Wert ist, spielerisch aber höchstens Mittelmaß erreicht.