Testbericht: Civilization 4

Testbericht: Civilization 4



Auch bekannt als:
  • Sid Meier's Civilization 4

Systeme: PC; Macintosh

Genre: Strategie

Erschienen: 26. Oktober 2005

Entwickler: Spiele dieses Entwicklers Firaxis Games

Verleger: Spiele dieses Verlegers Take 2 (2K Games)

Sehr gut

Cover von Civilization 4
Systemanforderungen:
Windows XP oder 2000
Pentium oder Athlon 1.2GHz
256mb RAM
DirectX kompatible Soundkarte
DirectX 9 Grafikkarte
1,5gb Festplattenspeicher DVD Laufwerk
Maus, Tastatur

Pegi 12, USK 6
Multiplayer vorhanden

Installation:
Es geht alles, wie bekannt, relativ zäh von sich. Dank DVD müssen recht große Mengen kopiert werden, was seine Zeit in Anspruch nimmt, aber auch nicht länger dauert als bei der Konkurrenz.

Bedienung:
Überwiegend wird mit der Maus gesteuert. Sowohl Bewegung, als auch Stadtgründung, Verwaltung, Angriff oder Staatsform, alles kann mit der Maus gesteuert werden. Wer etwas routinierter vorgeht oder seinen Händen gleichmäßige Abwechslung verschaffen will, der kann sich auch noch einer schier unendlichen Zahl an Tastaturshortcuts hingeben.

Sound:
Während eines normalen Spielablaufs plätschert ein wenig klassischere Musik im Hintergrund, die keinerlei Aufmerksamkeit auf sich zieht aber auch dafür sorgt, dass es nicht langweilig wird. Auf eine geniale Art und Weise ist es hier gelungen selbst einen dröschen Rundenablauf durchaus unterhaltsam zu untermalen.

Grafik:
Erstmals in der Geschichte der Civilizationreihe wird eine 3D Engine verwendet, die nun der liebevollen detailtreue der Entwickler gerecht wird. Man kann an Städte, Modernisierungen und Einheiten heranzoomen und eine Feinheit nach der anderen entdecken und genießen. Die Modelle der Einheiten sehen gleich viel weicher und besser aus und machen richtig Spaß. Bäume, Felder, Flüsse, Küsten, alles versinkt in der Welt von Civilization und haucht dem Monitor mehr Leben ein, als in jedem anderen Spiel.

Story:
Es ist das Jahr 4.000 vor Christus, ihr seid Herrscher einer aufstrebenden Zivilisation. Das ist alles, der Rest liegt ganz allein in euren Händen.

Oder ihr seid Cäsar in den goldenen Zeiten des römischen Reiches und müsst euch gegen die germanischen Barbaren wehren. Es kann jedoch auch sein, dass man sich mitten im amerikanischen Bürgerkrieg wieder findet.

Die Möglichkeiten sind so vielfältig wie das Leben. Dank Editor sind alle geschichtlichen Szenarien denkbar und umsetzbar. Jedes Ereignis kann auf Wunsch nachempfunden und in unendlich vielen Variationen wiederholt werden.

Spiel:
Man startet mit einer kleinen Siedlereinheit und einem Späher oder einem Kriege. Von nun an ist das Schicksal einer Zivilisation in der Hand des Spielers. Wo wird die neue Stadt errichtet? Welche Ressourcen stehen ihr zur Verfügung? Wird sie kriegerische Einheiten produzieren oder wirtschaftlich-kultureller Kern eines Imperiums? Die Möglichkeiten sind so vielfältig, dass es fast zu viele sind, sie machen aber den Hauptreiz des Spiels an sich aus. Man kann 100-mal das gleiche Spiel beginnen und 100 verschiedene Varianten spielen mit ebenso vielen verschiedenen Ergebnissen. Die Fülle der Möglichkeiten, übersichtlich verpackt und mit Anspruch versehen machte schon immer den Charme der Serie aus.

Im Städtemanagement bestimmt man welche der verfügbaren Ressourcen genutzt werden sollen, was produziert oder gebaut werden soll und erhält einen Überblick über die Situation der Bürger. Sind sie zufrieden ist alles in Butter, sind sie es nicht, dann kommt es zu Wachstums- und Produktionsproblemen. Das Micromanagement bietet sehr viele Möglichkeiten, bleibt dabei aber immer übersichtlich.

Je größer eine Stadt ist und je besser ihre Infrastruktur, umso größer ist ihre kulturelle Ausbreitung, welche sich auf der Karte gleichzeitig auch als militärische Grenze kennzeichnet. Übertritt eine Kriegseinheit diese Grenze ungewünscht, dann ist dies automatisch eine Kriegserklärung. Für den Spieler kommt jedes Mal erneut ein Hinweis, welche Folgen seine Handlung haben kann.

Genauso vielfältig verhält sich auch Forschung und Kultur. Im Technologiebaum kann man jederzeit nachsehen welche Vorteile eine bestimmte Technologie bietet und was man vorher alles erforschen muss. Ist eine Technologie erforscht, dann kann man z.B. ältere Einheiten gegen die Aufwendung von Geld upgraden oder alte Bauwerke werden nicht mehr benötigt. Das erleichtert z.B. die Gründung einer Stadt, wenn das Reich schon etwas älter ist.

Im Regierungsbereich bestimmt man nun welche Form von Staatsreligion, Regierungsform und ähnlichen politischen Dingen man verkörpert. Sie haben bestimmte Vor- und Nachteile, wobei die letzte Stufe einer jeden Abteilung meist die Optimalform darstellt. Sie erfordern unterschiedlich viel Geld pro Runde bieten verschiedene Boni, welche entweder pazifistische oder kriegerische Spieler unterstützen.

Kriegseinheiten kosten Geld, Städte, die sehr weit von der Hauptstadt entfernt sind kosten Geld, Forschung kostet Geld – um all das finanzieren zu können muss man wirtschaftlich handeln und Städte entsprechend ausbauen oder an Geldbringenden Ressourcen platzieren. Außerdem lässt sich jederzeit der Sitz der Hauptstadt verändern, so dass der Entfernungsnachteil reduziert werden kann.

Geländearten wirken sich auf die Beweglichkeit von Einheiten aus und bringen Städten einen Verteidungsbonus. Arbeitertrupps können Geländefelder bearbeiten und mit Farmen oder Minen aufwerten. So gibt es z.B. extra Nahrung oder Hämmer. Durch diese Produktionsvorteile kann man Städte auf kulturelle oder kriegerische Ausrichtung spezialisieren.

Die Möglichkeiten des Spiels sind so vielfältig, dass man sie gar nicht alle aufzählen kann, trotzdem sind sie selbst für Einsteiger nicht überfordernd. Vor allem nach dem Tutorial, welches Schritt für Schritt mit Audioausgabe die einzelnen Passagen des Spiels erklärt, ist man gut genug geschult um ein einfaches Spiel beginnen zu können.

Genauso vielfältig wie Städte- und Einheitenmanagement sind die Möglichkeiten zu siegen. Man kann siegen, wenn man der letzte Überlebende ist oder man alle Zivilisationen friedlich unter sich vereint. Es gibt jedoch auch einen kulturellen Sieg oder den Gewinn durch das erforschen des kompletten Technologiebaums.

Da man natürlich nicht allein auf der Welt ist kann man mit den bis zu 13 anderen Nationen in diplomatischen Kontakt treten. Diese verhalten sich alle unterschiedlich und sind kriegerisch oder friedlich eingestellt, handelsfreudig oder diebisch, ehrlich oder hinterhältig. Viele verschiedene Faktoren beeinflussen die Einstellung der anderen Nationen dem Spieler gegenüber, so z.B. die Staatsreligion oder die Handels- und Friedensverträge mit anderen Zivilisationen. Findet man einen Handelspartner, der einem wohl gesinnt ist, so ergeben sich mal wieder vielseitige Möglichkeiten. Neben dem einfachen Tausch von Waren, kann man auch seine Weltkarten weitergeben oder ganze Städte den Besitzer wechseln lassen. Besonders gute Handelspartner können außerdem eine Allianz eingehen, welche wirtschaftliche, kulturelle und militärische Vorteile bietet.

Fazit:
Neue Grafik, neuer Sound, altes Spielprinzip – was will man mehr? Civilization ist eines der besten Spiele für den PC seit je her und ist es immer noch. Der vierte Teil eine mehr als gelungene Fortsetzung und macht wieder mächtig Spaß. Aber Achtung: man sollte Arbeitslos sein, damit man genug Zeit aufbringen kann. Die Zahl der Möglichkeiten steigt mit jeder Runde exponentiell und somit ist es absolut unmöglich "nur mal eben kurz eine Runde" zu spielen. Pure Suchtgefahr.