Testbericht: Need for Speed - Most Wanted

Testbericht: Need for Speed - Most Wanted



Auch bekannt als:
  • Need for Speed - Most Wanted 5-1-0 (PSP)

Systeme: PC; PlayStation 2; Game Boy Advance; Xbox; GameCube; Xbox 360

Genre: Rennspiel

Erschienen: 24. November 2005

Entwickler: Spiele dieses Entwicklers Electronic Arts

Verleger: Spiele dieses Verlegers Electronic Arts

Sehr gut

Cover von Need for Speed - Most Wanted
Systemanforderungen:
Windows 2000/XP
1,4 gHz
256 mb Ram
3,0 gB Festplatte
DVD Laufwerk
32mb Grafikkarte
DirectX 9.0c
DX 9 kompatible Soundkarte

FSK12


Installation:
Keinerlei Besonderheiten. Nach ca. 2,8 gB, die von der DVD in normaler Geschwindigkeit übertragen werden, ist alles erledigt.

Bedienung:
Ebenfalls keine Besonderheiten. Nitro zu Speedbracker sind zwei zusätzliche Tasten, die gebraucht werden, ansonsten ist alles aus bereits jedem anderen Rennspiel bekannt. Besonders am Anfang kann man gute zwei Dutzend Rennen allein mit einer Hand bestreiten. Problematischer wird die Konfiguration, wenn mehr als ein Gamecontroller angeschlossen sind. Das Spiel erkennt lediglich einen, was in meinem Fall der Joystick war, anstatt eines der beiden Gamepads.

Sound:
Ganz wie von EA gewohnt wird erstklassige Menümusik geliefert. Über ein dutzend Hiphop-Tracks dröhnen unterhaltsam durch das Spiel und schaffen die richtig Atmosphäre. Im Gegensatz zu den anderen Sportspielen begleitet die Musik den Spieler aber auch im Spiel selbst.

Begleitet werden Jamiroquai & Co. von passendem Motoren- und Crashsounds. Der Bass wummert selbst bei Golf GTI und Fiat Punto gemütlich, bis man etwas rammt oder streift. Metall kreischt, Holz splittert und Reifen quietschen, dass jedem Hobbyrennfahrer die Tränen kommen und man als erstes die Kosten für die Lackschäden kalkuliert.

In den Zwischensequenzen kommt man sich schon fast vor wie bei einem guten Film, denn hier kommen auch noch professionelle Synchronsprecher zum Einsatz, die den Charaktären die passenden Stimmen leihen.

Grafik:
Leicht aufgemotzte U2 Engine bei Tag mit synthetischem HDRR. Zeitgemäß werden die akkurat modellierten PS-Boliden dargestellt und reflektieren ihre Umgebung. Kommt man aus einem Tunnel heraus wird man kurzzeitig von der Sonne geblendet, ebenso hat man manchmal das Gefühl von den Reflektionen eines Konkurrenten gestört zu werden.

In den Zwischensequenzen kommt ein Art Comicgrafik zum Einsatz, welche sehr weich ist und sich durch verwaschene Konturen auszeichnet. Das steht zwar ein wenig im Kontrast mit der Spielgrafik, kommt jedoch ungewohnt gut rüber und erzeugt sehr gut Atmosphäre.

Story:
Als illegaler Rennfahrer kommt man in Rockport City an und wird um seinen teuren BMW M3 GTR betrogen. Nun liegt es am Spieler sich hochzuarbeiten und ihn mit Hilfe der überaus hübschen, intelligenten und hilfsbreiten Mia Townsend zurück zu gewinnen. Um überhaupt ein Rennen gegen den Dieb antreten zu können müssen wir uns allerdings erstmal in der Blacklist hocharbeiten. Der Typ an der Spitze dieser Liste hat uns nämlich den Wagen abgenommen.

Spiel:
Man startet mitten in der großen Stadt Rockport City und kann hier wie in GTA frei herumfahren und die Gegend erkunden. An diversen Stellen kann man nun nach Lust und Laune an einem Rennen teilnehmen, sich blitzen lassen, bei einer Verfolgung einen Wasserturm zum Einsturz bringen oder was eine Stadt halt noch für Möglichkeiten aufbietet.

Die besonderen Stellen der Stadt sind auf einer Übersichtskarte markiert. So kann man gezielt K.O.-, Mautstellen- oder Radarrennen fahren, einen neuen Wagen kaufen oder an einem normalen Rundkurs- oder Sprintrennen teilnehmen. Unabhängig von diesen "geplanten" Auseinandersetzungen kann man sich auch mit der Polizei anlegen. Erwischt die einen beim rasen, dann erhöht sich das Kopfgeld und auch andere Gesetzesüberschreitungen werden statistisch festgehalten. Um einen Blacklistenfahrer herauszufordern braucht man beispielsweise ein bestimmtes Kopfgeld und muss bereits einen gewissen Sachschaden angerichtet haben. Außer Sichtweite von Verfolgern beginnt ein 20 Sekunden Countdown, der Freiheit bedeutet, wenn er abgelaufen ist. Bei einer großen Verfolgungsjagd können das die längsten 20 Sekunden in einem Computerspiel werden, die man bisher je erlebt hat.

Hinter dem Radarrennen verbirgt sich ein innovativer Vergleichsmodus, bei dem es nicht zwingend nötig ist als erster im Ziel zu sein. Wichtig ist es dagegen die 3-5 Radarpunkte auf der Strecke mit maximaler Geschwindigkeit zu durchfahren. Am Ende des Rennens gewinnt der Fahrer, dessen summierte Blitzgeschwindigkeiten am größten sind. Klingt einfach, ist es mitunter aber nicht. Vor allem nach einer schwierigen Kurve haben die Wagen mit der besseren Beschleunigung einen empfindlichen Vorteil. So lohnt es sich richtig, sich verschiedene Autos in die Garage zu stellen und diese für bestimmte Rennen heranzuziehen.

Speichern kann man so oft am will, jedoch nur, wenn man gerade in der heimischen Garage ist. Diese zu erreichen ist aber kein Problem, da sie genauso wie Tuningshops und Rennevents auf der Karte verzeichnet ist.

Um einen Blacklistenfahrer herausfordern zu können muss man bestimmte Rennen schaffen und bei der Polizei einen Mindeststatus haben. Aus einem übersichtlichen Menü kann man diese Rennen direkt anwählen ohne sich durch die Stadt wuseln zu müssen. Hat man einen Blacklistfahrer geschlagen, so rückt man an seine Position und kann zwei aus sechs Symbolen wählen. Drei bieten einzigartige Upgrades für das eigene Auto, drei weitere sind mit Fragezeichen gekennzeichnet, welche Fahrzeugpapiere oder Gefälligkeiten bei der örtlichen Polizei beinhalten.

Die verfügbaren Autos reichen nun auch endlich wieder in die High-End Klasse und so kann man gegen Ende des Spiels auch einen getunten SL 500 fahren oder auch Lamborghini oder Ferrari. Zu Beginn einer Karriere kann man dagegen nur zwischen Fiat Punto & Co. wählen, welche selbst nach intensivem Tuning nicht mit der Spitzenklasse mithalten können.

Das Tuning hingegen ist etwas oberflächlicher und ist primär auf Optik ausgelegt. Wer ein illegaler Rennfahrer ist, der möbelt seine Karre natürlich auch ein wenig auf. Leistungstuning gibt es begrenzt sind wenigen, freischaltbaren Kits und sind eigentlich dafür da, die Wagen nach und nach auch ein höheres Niveau zu bringen.

Die Stadt Rockport City ist in 3 Bezirke unterteilt, von denen zwei erst durch den Sieg gegen bestimmte Blacklistfahrer freigeschaltet werden. Optisch unterscheiden sich diese Stadtteile kaum, sie bieten neue Strecken, Shops, einen neuen Unterschlupf und fahrerische Abwechslung. Trotz der Größe der Stadtteile erkennt man viele Stellen in freien Fahrten aus den Rennen wieder. Man orientiert sich zwar nicht besonders an diesen Stellen, dennoch ist nach gewisser Zeit jede Abwechslung im Stadtbild willkommen.

Multiplayer:
Kaum zu fassen, aber im Multiplayer kann man nur mit 4 Spielern auf Zeit gegeneinander fahren. Kein Verkehr, keine Polizei, kein größeres Teilnehmerfeld, hier hat der Hersteller definitiv geschlampt.

Fazit:
Starker Singleplayer, schwacher Multiplayer, trotzdem definitiv einer der besten Teile der Serie bisher. Die Grafik ist zeitgemäß, der Sound stimmt und alles wird von innovativen Modi für den Singleplayer vervollständigt. Die Rahmenstory wird durch schöne Filmsequenzen präsentiert und die arcardemäßige Fahrphysik hat ordentlich Spaß in den Backen. Endlich wieder richtiges Need for Speed.