hier ist was neues von mir. ist ne hausaufgabe, deswegen wäre es nett, wenn ihr mich auf jeden noch so kleinen fehler hinweisen würdet. im übrigen: wenn ihr kommentiert, dann bitte keine beschönigungen, die helfen mir nicht weiter. ich will kritik, und zwar richtige. also, hier ists:
Sturm
Die Sonne versank hinter den Bergen und warf einen gespenstischen Schatten des Reiters, der am Rand des schroffen, beinahe senkrecht in den Himmel ragenden Felsens stand. Hinter ihm bäumte sich eine riesige Eiche gegen den kalten, schneidenden Wind des Herbstes. Der Baum hatte sine Blätter verloren und Laub flog in kleinen Wirbeln durch die Luft. Aus der Ferne war der Reiter trotz des restlichen Lichts des zu Ende gehenden Tages nur als Silhouette zu erkennen, aus einiger Nähe jedoch konnte man erkennen, dass auf dem zerbeulten Rundschild, der auf der linken Seite des Pferdes befestigt war, ein zerschrammter Adler zu erkennen war. Auch auf dem zerschlitzten, blutbefleckten Umhang des Reiters war der Adler, das Wappen der Germanen zu sehen. In den Jahren des Krieges war ihm das Wappen egal gewesen, unter dem er kämpfte. Es war sein Krieg gewesen, doch er war müde geworden, ihn zu kämpfen. Damals war er mit einem großen Tross Reiter in strahlender Rüstung losgezogen. Jetzt war seine Rüstung zerbeult, sein Schwert schwartig und seine Männer tot. Vor genau 20 Jahren hatte der Krieg hier für den Reiter begonnen, und er würde ihn hier beenden. Er war in diesen Krieg als stolzer, junger Fürst gezogen. Ein Rachefeldzug, für den Bruder, der in der Schlacht gefallen, den Vater, den man ihm genommen, und die Mutter die gemordet ward. Jetzt war er nur noch ein altes Wrack, verharrend in seiner Burg, wartend auf den Tod. Ein zweiter Reiter erschien, auf dessen Kopf ein gewaltiger Helm saß, der von zwei Hörnern geschmückt wurde. Trotz der Dunkelheit des Abends sah man seine makellose Rüstung aufblitzen. Einige Minuten standen die beiden nur da, saßen schweigend auf ihren Pferden, um sie herum nur Sturm und Dunkelheit. ,,Die Nächte sind kalt geworden.“ Begann der Zweite; seine Stimme war tief und rau. ,,Ihr seid nicht gekommen, mit mir über das Wetter zu reden, nicht war?“ aus der Stimme Tragors, des ersten Reiters, war Trauer, aber auch Wut zu hören. ,,Nein, wahrlich nicht. Ich bin gekommen, euch zu fordern. Ihr seid kaum noch kräftig genug, den Schild zu heben, auf dem euer Wappen prangt und es bedarf eines starken Arms um Armeen in die Schlacht zu führen. ,,Und du glaubst, die besitze ich nicht, wie?“ fuhr Tragor seinen Herausforderer an. ,,Ein Kampf...“ höhnte er ,,Ihr glaubt euch siegesgewiss, nicht war?“ ,,Redet nicht über meine Herausforderung hinweg. Wenn ich gewinne, fordere ich euer Land und eure Männer.“ ,,Ihr seid ein Heißsporn, Ragon! Ihr kämpft um des Kampfes Willen und würdet meine Armee in den Tod führen!“ ,,Armee nennt ihr den traurigen Haufen, den ihr in euerem Rachefeldzug zermürbt habt, die Soldaten, die euch nur noch dienen, weil ihr sie bezahlt?“ Tragor schweig. Er wusste, dass Ragon recht hatte, aber trotz allem war er zu stolz sich dies einzugestehen. ,,So sei es denn.“ Sagte Tragor resigniert und stieg vom Pferd um mit der linken Hand den Schild vom Sattel zu lösen. Langsam ging er auf Ragon zu, den Schild in der linken, seine rechte Hand am Schwertknauf. Auch Ragon war vom Pferd gestiegen und seine Rüstung blitzte im Mondlicht, als er mit einer geschmeidigen Bewegung sein Schwert, einen Armlangen Einhänder zog. Auch Tragor zog die Waffe, wirkte jedoch neben dem Ritter in strahlender Rüstung wie eine Witzfigur, der man ein Schwert in die Hand gedrückt hatte. ,,Euch gebührt der erste Schlag, Fürst Tragor.“ Es war das erste mal, das Ragon ihn mit seinem Titel anredete, doch Tragor ignorierte es. Mittlerweile hatte es begonnen zu regnen, und Donnergrollen war zu hören und in der Ferne zuckten Blitze am Himmel. Mit einer langsamen Bewegung schritt Tragor nach vorne und schlug nach Ragon. Er hatte alle seine Kraft in diesen Hieb gelegt, doch zugleich wusste er jetzt schon, wie dieser Kampf enden würde. Ein klirrendes Geräusch riss ihn aus seinen Gedanken. Sein schartiges Schwert war wie ein morsches Stück holz zerbrochen, als es auf die scharfe Klinge von Ragons Waffe traf. Von der Wucht des Aufpralls überrascht taumelte Tragor zurück und duckte sich hinter seinen Schild, um den immer schneller werdenden Hieben seines Gegners zu entgehen. Ein Tritt Ragons gegen Tragors Schild warf ihn zurück, ließ seine Füße ein letztes mal die Kante des Drachenberges spüren, bevor er in den Tod fiel. Seiner Kehle entrang sich kein Schrei, er starb stumm den Tod des Überrumpelten, einen unehrenhaften Tod. Wütend heulte der Sturm und das Donnergrollen war lauter zu hören als zuvor. Triumphierend ballte Ragon seine vom Panzerhandschuh geschützte Hand zur Faust während er mit einem Siegesschrei das Schwert in die Höhe riss. Wütender als zuvor heulte der Sturm und ein Blitz schlug in die Klinge des Siegreichen, Funken sprühten, dann sank Ragon zu Boden. Aus der Ferne war die Sturmgepeitschte Eiche, die sich auf dem höchsten Punkt des Drachenfelsens gegen den Wind stemmte, nur als Silhouette zu erkennen, doch aus der Nähe konnte man erkennen, das unter ihrem Blätterdach zwei Pferde standen, zwischen ihnen die Leiche eines stolzen Ritters in prachtvoller Rüstung, das Schwert in der Hand. Um sie herum nur Sturm und Nacht.
Sturm
Die Sonne versank hinter den Bergen und warf einen gespenstischen Schatten des Reiters, der am Rand des schroffen, beinahe senkrecht in den Himmel ragenden Felsens stand. Hinter ihm bäumte sich eine riesige Eiche gegen den kalten, schneidenden Wind des Herbstes. Der Baum hatte sine Blätter verloren und Laub flog in kleinen Wirbeln durch die Luft. Aus der Ferne war der Reiter trotz des restlichen Lichts des zu Ende gehenden Tages nur als Silhouette zu erkennen, aus einiger Nähe jedoch konnte man erkennen, dass auf dem zerbeulten Rundschild, der auf der linken Seite des Pferdes befestigt war, ein zerschrammter Adler zu erkennen war. Auch auf dem zerschlitzten, blutbefleckten Umhang des Reiters war der Adler, das Wappen der Germanen zu sehen. In den Jahren des Krieges war ihm das Wappen egal gewesen, unter dem er kämpfte. Es war sein Krieg gewesen, doch er war müde geworden, ihn zu kämpfen. Damals war er mit einem großen Tross Reiter in strahlender Rüstung losgezogen. Jetzt war seine Rüstung zerbeult, sein Schwert schwartig und seine Männer tot. Vor genau 20 Jahren hatte der Krieg hier für den Reiter begonnen, und er würde ihn hier beenden. Er war in diesen Krieg als stolzer, junger Fürst gezogen. Ein Rachefeldzug, für den Bruder, der in der Schlacht gefallen, den Vater, den man ihm genommen, und die Mutter die gemordet ward. Jetzt war er nur noch ein altes Wrack, verharrend in seiner Burg, wartend auf den Tod. Ein zweiter Reiter erschien, auf dessen Kopf ein gewaltiger Helm saß, der von zwei Hörnern geschmückt wurde. Trotz der Dunkelheit des Abends sah man seine makellose Rüstung aufblitzen. Einige Minuten standen die beiden nur da, saßen schweigend auf ihren Pferden, um sie herum nur Sturm und Dunkelheit. ,,Die Nächte sind kalt geworden.“ Begann der Zweite; seine Stimme war tief und rau. ,,Ihr seid nicht gekommen, mit mir über das Wetter zu reden, nicht war?“ aus der Stimme Tragors, des ersten Reiters, war Trauer, aber auch Wut zu hören. ,,Nein, wahrlich nicht. Ich bin gekommen, euch zu fordern. Ihr seid kaum noch kräftig genug, den Schild zu heben, auf dem euer Wappen prangt und es bedarf eines starken Arms um Armeen in die Schlacht zu führen. ,,Und du glaubst, die besitze ich nicht, wie?“ fuhr Tragor seinen Herausforderer an. ,,Ein Kampf...“ höhnte er ,,Ihr glaubt euch siegesgewiss, nicht war?“ ,,Redet nicht über meine Herausforderung hinweg. Wenn ich gewinne, fordere ich euer Land und eure Männer.“ ,,Ihr seid ein Heißsporn, Ragon! Ihr kämpft um des Kampfes Willen und würdet meine Armee in den Tod führen!“ ,,Armee nennt ihr den traurigen Haufen, den ihr in euerem Rachefeldzug zermürbt habt, die Soldaten, die euch nur noch dienen, weil ihr sie bezahlt?“ Tragor schweig. Er wusste, dass Ragon recht hatte, aber trotz allem war er zu stolz sich dies einzugestehen. ,,So sei es denn.“ Sagte Tragor resigniert und stieg vom Pferd um mit der linken Hand den Schild vom Sattel zu lösen. Langsam ging er auf Ragon zu, den Schild in der linken, seine rechte Hand am Schwertknauf. Auch Ragon war vom Pferd gestiegen und seine Rüstung blitzte im Mondlicht, als er mit einer geschmeidigen Bewegung sein Schwert, einen Armlangen Einhänder zog. Auch Tragor zog die Waffe, wirkte jedoch neben dem Ritter in strahlender Rüstung wie eine Witzfigur, der man ein Schwert in die Hand gedrückt hatte. ,,Euch gebührt der erste Schlag, Fürst Tragor.“ Es war das erste mal, das Ragon ihn mit seinem Titel anredete, doch Tragor ignorierte es. Mittlerweile hatte es begonnen zu regnen, und Donnergrollen war zu hören und in der Ferne zuckten Blitze am Himmel. Mit einer langsamen Bewegung schritt Tragor nach vorne und schlug nach Ragon. Er hatte alle seine Kraft in diesen Hieb gelegt, doch zugleich wusste er jetzt schon, wie dieser Kampf enden würde. Ein klirrendes Geräusch riss ihn aus seinen Gedanken. Sein schartiges Schwert war wie ein morsches Stück holz zerbrochen, als es auf die scharfe Klinge von Ragons Waffe traf. Von der Wucht des Aufpralls überrascht taumelte Tragor zurück und duckte sich hinter seinen Schild, um den immer schneller werdenden Hieben seines Gegners zu entgehen. Ein Tritt Ragons gegen Tragors Schild warf ihn zurück, ließ seine Füße ein letztes mal die Kante des Drachenberges spüren, bevor er in den Tod fiel. Seiner Kehle entrang sich kein Schrei, er starb stumm den Tod des Überrumpelten, einen unehrenhaften Tod. Wütend heulte der Sturm und das Donnergrollen war lauter zu hören als zuvor. Triumphierend ballte Ragon seine vom Panzerhandschuh geschützte Hand zur Faust während er mit einem Siegesschrei das Schwert in die Höhe riss. Wütender als zuvor heulte der Sturm und ein Blitz schlug in die Klinge des Siegreichen, Funken sprühten, dann sank Ragon zu Boden. Aus der Ferne war die Sturmgepeitschte Eiche, die sich auf dem höchsten Punkt des Drachenfelsens gegen den Wind stemmte, nur als Silhouette zu erkennen, doch aus der Nähe konnte man erkennen, das unter ihrem Blätterdach zwei Pferde standen, zwischen ihnen die Leiche eines stolzen Ritters in prachtvoller Rüstung, das Schwert in der Hand. Um sie herum nur Sturm und Nacht.
die verbesserte version:
Sturm
Die Sonne versank hinter den Bergen und warf einen gespenstischen Schatten des Reiters, der am Rand des schroffen, beinahe senkrecht in den Himmel ragenden Felsens stand. Hinter ihm bäumte sich eine riesige Eiche gegen den kalten, schneidenden Wind des Herbstes. Der Baum hatte seine Blätter verloren und Laub flog in kleinen Wirbeln durch die Luft. Aus der Ferne war der Reiter trotz des restlichen Lichts des zu Ende gehenden Tages nur als Silhouette zu erkennen, aus einiger Nähe jedoch konnte man erkennen, dass auf dem zerbeulten Rundschild, der auf der linken Seite des Sattels befestigt war, ein zerschrammter Adler zu erkennen war. Auch auf dem zerschlitzten, blutbefleckten Umhang des Reiters war der Adler, das Wappen der Germanen zu sehen. In den Jahren des Krieges war ihm das Wappen egal gewesen, unter dem er kämpfte. Es war sein Krieg gewesen, doch er war müde geworden, ihn zu kämpfen. Damals war er mit einem großen Tross Reiter in strahlender Rüstung losgezogen. Jetzt war seine Rüstung zerbeult, sein Schwert schartig und seine Männer tot. Vor genau 20 Jahren hatte der Krieg hier für den Reiter begonnen, und er würde ihn hier beenden. Er war in diesen Krieg als stolzer, junger Fürst gezogen. Ein Rachefeldzug, für den Bruder, der in der Schlacht gefallen, den Vater, den man ihm genommen, und die Mutter die gemordet ward. Jetzt war er nur noch ein altes Wrack, verharrend in seiner Burg, wartend auf den Tod. Ein zweiter Reiter erschien, auf dessen Kopf ein gewaltiger Helm saß, der von zwei Hörnern geschmückt wurde. Trotz der Dunkelheit des Abends sah man seine makellose Rüstung aufblitzen. Einige Minuten standen die beiden nur da, saßen schweigend auf ihren Pferden, um sie herum nur Sturm und Dunkelheit. ,,Die Nächte sind kalt geworden.“ Begann der Zweite; seine Stimme war tief und rau. ,,Ihr seid nicht gekommen, mit mir über das Wetter zu reden, nicht wahr?“ aus der Stimme Duraels, des ersten Reiters, war Trauer, aber auch Wut zu hören. ,,Nein, wahrlich nicht. Ich bin gekommen, euch zu fordern. Ihr seid kaum noch kräftig genug, den Schild zu heben, auf dem euer Wappen prangt und es bedarf eines starken Arms um Armeen in die Schlacht zu führen. ,,Und du glaubst, die besitze ich nicht, wie?“ fuhr Durael seinen Herausforderer an. ,,Ein Kampf...“ höhnte er ,,Ihr glaubt euch siegesgewiss, nicht wahr?“ ,,Redet nicht über meine Herausforderung hinweg. Wenn ich gewinne, fordere ich euer Land und eure Männer.“ ,,Ihr seid ein Heißsporn, Ragon! Ihr kämpft um des Kampfes Willen und würdet meine Armee in den Tod führen!“ ,,Armee nennt ihr den traurigen Haufen, den ihr in euerem Rachefeldzug zermürbt habt, die Soldaten, die euch nur noch dienen, weil ihr sie bezahlt?“ Durael schwieg. Er wusste, dass Ragon recht hatte, aber trotz allem war er zu stolz sich dies einzugestehen. ,,So sei es denn.“ Sagte Durael resigniert und stieg vom Pferd um mit der linken Hand den Schild vom Sattel zu lösen. Langsam ging er auf Ragon zu, den Schild in der linken, seine rechte Hand am Schwertknauf. Auch Ragon war vom Pferd gestiegen und seine Rüstung blitzte im Mondlicht, als er mit einer geschmeidigen Bewegung sein Schwert, einen armlangen Einhänder zog. Auch Durael zog die Waffe, wirkte jedoch neben dem Ritter in strahlender Rüstung wie eine Witzfigur, der man ein Schwert in die Hand gedrückt hatte. ,,Euch gebührt der erste Schlag, Fürst Durael.“ Es war das erste Mal, das Ragon ihn mit seinem Titel anredete, doch Durael ignorierte es. Mittlerweile hatte es begonnen zu regnen, und Donnergrollen war zu hören und in der Ferne zuckten Blitze am Himmel. Mit einer langsamen Bewegung schritt Durael nach vorne und schlug nach Ragon. Er hatte alle seine Kraft in diesen Hieb gelegt, doch zugleich wusste er jetzt schon, wie dieser Kampf enden würde. Ein klirrendes Geräusch riss ihn aus seinen Gedanken. Sein schartiges Schwert war wie ein morsches Stück Holz zerbrochen, als es auf die scharfe Klinge von Ragons Waffe traf. Von der Wucht des Aufpralls überrascht taumelte Durael zurück und duckte sich hinter seinen Schild, um den immer schneller werdenden Hieben seines Gegners zu entgehen. Ein Tritt Ragons gegen Duraels Schild warf ihn zurück, ließ seine Füße ein letztes mal die Kante des Drachenberges spüren, bevor er in den Tod fiel. Seiner Kehle entrang sich kein Schrei, er starb stumm den Tod des Überrumpelten, einen unehrenhaften Tod. Das Donnergrollen war lauter zu hören als zuvor und Ragon ballte seine vom Panzerhandschuh geschützte Hand zur Faust während er mit einem Siegesschrei das Schwert in die Höhe riss. Wütender als zuvor heulte der Sturm und ein Blitz schlug in die Klinge des Siegreichen, Funken sprühten, dann sank Ragon zu Boden.
Aus der Ferne war die Sturmgepeitschte Eiche, die sich auf dem höchsten Punkt des Drachenfelsens gegen den Wind stemmte, nur als Silhouette zu erkennen, doch aus der Nähe konnte man erkennen, das unter ihrem Blätterdach zwei Pferde standen, zwischen ihnen die Leiche eines stolzen Ritters in prachtvoller Rüstung, das Schwert in der Hand. Um sie herum nur Sturm und Nacht.
Sturm
Die Sonne versank hinter den Bergen und warf einen gespenstischen Schatten des Reiters, der am Rand des schroffen, beinahe senkrecht in den Himmel ragenden Felsens stand. Hinter ihm bäumte sich eine riesige Eiche gegen den kalten, schneidenden Wind des Herbstes. Der Baum hatte seine Blätter verloren und Laub flog in kleinen Wirbeln durch die Luft. Aus der Ferne war der Reiter trotz des restlichen Lichts des zu Ende gehenden Tages nur als Silhouette zu erkennen, aus einiger Nähe jedoch konnte man erkennen, dass auf dem zerbeulten Rundschild, der auf der linken Seite des Sattels befestigt war, ein zerschrammter Adler zu erkennen war. Auch auf dem zerschlitzten, blutbefleckten Umhang des Reiters war der Adler, das Wappen der Germanen zu sehen. In den Jahren des Krieges war ihm das Wappen egal gewesen, unter dem er kämpfte. Es war sein Krieg gewesen, doch er war müde geworden, ihn zu kämpfen. Damals war er mit einem großen Tross Reiter in strahlender Rüstung losgezogen. Jetzt war seine Rüstung zerbeult, sein Schwert schartig und seine Männer tot. Vor genau 20 Jahren hatte der Krieg hier für den Reiter begonnen, und er würde ihn hier beenden. Er war in diesen Krieg als stolzer, junger Fürst gezogen. Ein Rachefeldzug, für den Bruder, der in der Schlacht gefallen, den Vater, den man ihm genommen, und die Mutter die gemordet ward. Jetzt war er nur noch ein altes Wrack, verharrend in seiner Burg, wartend auf den Tod. Ein zweiter Reiter erschien, auf dessen Kopf ein gewaltiger Helm saß, der von zwei Hörnern geschmückt wurde. Trotz der Dunkelheit des Abends sah man seine makellose Rüstung aufblitzen. Einige Minuten standen die beiden nur da, saßen schweigend auf ihren Pferden, um sie herum nur Sturm und Dunkelheit. ,,Die Nächte sind kalt geworden.“ Begann der Zweite; seine Stimme war tief und rau. ,,Ihr seid nicht gekommen, mit mir über das Wetter zu reden, nicht wahr?“ aus der Stimme Duraels, des ersten Reiters, war Trauer, aber auch Wut zu hören. ,,Nein, wahrlich nicht. Ich bin gekommen, euch zu fordern. Ihr seid kaum noch kräftig genug, den Schild zu heben, auf dem euer Wappen prangt und es bedarf eines starken Arms um Armeen in die Schlacht zu führen. ,,Und du glaubst, die besitze ich nicht, wie?“ fuhr Durael seinen Herausforderer an. ,,Ein Kampf...“ höhnte er ,,Ihr glaubt euch siegesgewiss, nicht wahr?“ ,,Redet nicht über meine Herausforderung hinweg. Wenn ich gewinne, fordere ich euer Land und eure Männer.“ ,,Ihr seid ein Heißsporn, Ragon! Ihr kämpft um des Kampfes Willen und würdet meine Armee in den Tod führen!“ ,,Armee nennt ihr den traurigen Haufen, den ihr in euerem Rachefeldzug zermürbt habt, die Soldaten, die euch nur noch dienen, weil ihr sie bezahlt?“ Durael schwieg. Er wusste, dass Ragon recht hatte, aber trotz allem war er zu stolz sich dies einzugestehen. ,,So sei es denn.“ Sagte Durael resigniert und stieg vom Pferd um mit der linken Hand den Schild vom Sattel zu lösen. Langsam ging er auf Ragon zu, den Schild in der linken, seine rechte Hand am Schwertknauf. Auch Ragon war vom Pferd gestiegen und seine Rüstung blitzte im Mondlicht, als er mit einer geschmeidigen Bewegung sein Schwert, einen armlangen Einhänder zog. Auch Durael zog die Waffe, wirkte jedoch neben dem Ritter in strahlender Rüstung wie eine Witzfigur, der man ein Schwert in die Hand gedrückt hatte. ,,Euch gebührt der erste Schlag, Fürst Durael.“ Es war das erste Mal, das Ragon ihn mit seinem Titel anredete, doch Durael ignorierte es. Mittlerweile hatte es begonnen zu regnen, und Donnergrollen war zu hören und in der Ferne zuckten Blitze am Himmel. Mit einer langsamen Bewegung schritt Durael nach vorne und schlug nach Ragon. Er hatte alle seine Kraft in diesen Hieb gelegt, doch zugleich wusste er jetzt schon, wie dieser Kampf enden würde. Ein klirrendes Geräusch riss ihn aus seinen Gedanken. Sein schartiges Schwert war wie ein morsches Stück Holz zerbrochen, als es auf die scharfe Klinge von Ragons Waffe traf. Von der Wucht des Aufpralls überrascht taumelte Durael zurück und duckte sich hinter seinen Schild, um den immer schneller werdenden Hieben seines Gegners zu entgehen. Ein Tritt Ragons gegen Duraels Schild warf ihn zurück, ließ seine Füße ein letztes mal die Kante des Drachenberges spüren, bevor er in den Tod fiel. Seiner Kehle entrang sich kein Schrei, er starb stumm den Tod des Überrumpelten, einen unehrenhaften Tod. Das Donnergrollen war lauter zu hören als zuvor und Ragon ballte seine vom Panzerhandschuh geschützte Hand zur Faust während er mit einem Siegesschrei das Schwert in die Höhe riss. Wütender als zuvor heulte der Sturm und ein Blitz schlug in die Klinge des Siegreichen, Funken sprühten, dann sank Ragon zu Boden.
Aus der Ferne war die Sturmgepeitschte Eiche, die sich auf dem höchsten Punkt des Drachenfelsens gegen den Wind stemmte, nur als Silhouette zu erkennen, doch aus der Nähe konnte man erkennen, das unter ihrem Blätterdach zwei Pferde standen, zwischen ihnen die Leiche eines stolzen Ritters in prachtvoller Rüstung, das Schwert in der Hand. Um sie herum nur Sturm und Nacht.
Logge dich ein um einen Beitrag zu schreiben.