Nach langem überlegen, hab ich mich dazu entschlossen meine abgelehnte Story von der Storyolympiade (http://www.storyolympiade.de) zum lesen zu geben.
Sie wollten sie nicht, weil es zu viele Einsendungen gegeben hat und sie irgendwo abstrichen hatten machen müssen :/ .
Das Thema war Märchen, mit der eingrenzung, dass es nach Möglichkeit mystisch sein sollte.
Ich möchte mal wissen, was ihr von der Geschichte haltet^^.
Feenzauber
Eine wohlige Wärme umgab mich und trug mich hinaus in die Welt. Die Augen ließ ich fest geschlossen. Kalter Wind wirbelte um meine Beine, zog bis zu meinem Kopf hinauf und ließ mich frösteln. Doch die Wärme kam sofort wieder. Ein grelles Licht zuckte an mir vorbei. Überrascht bemerkte ich, wie meine Füße sanft auf weichem Sand aufsetzten. Ich war angekommen.
Vorsichtig öffnete ich die Augen. Mir wurde schwindelig von den vielen grellen Farben um mich herum. Ich schwankte, aber etwas daran wirkte falsch. Verschwommen erkannte ich meine Hand, die sich wie in Zeitlupe bewegte. Ein merkwürdiger Widerstand schränkte meine Bewegungsfreiheit ein. Verwirrt ließ ich mich zu Boden sinken.
Die Lichtkreisel vor meinen Augen wurden langsamer und meine Sicht klarer. Die grellen Farben wurden zu sanften Blautönen, die vom Mond einen geheimnisvollen, silbrigen Glanz erhielten. Neben mir entdeckte ich einen Strauch. Er schien aus Elfenbein zu bestehen, schimmerte matt und war völlig kahl. Seine knorrigen Äste waren so verzweigt, dass man keinen einzelnen mehr ausmachen konnte. Viele von diesen Sträuchern wuchsen hier. Bunte Steine, halb vom Sand bedeckt, lagen auf dem Boden. Dazwischen spitzten Ecken von Muscheln in allen Farbe und Formen heraus.
Plötzlich berührte mich etwas an der Schulter. Erschrocken drehte ich mich um. Ein Fisch von der Größe eines Balls tauchte vor mir auf. Seine Flossen glichen langen Schleiern, die sich sanft hin und her bewegten. Die Schuppen glühten feurig in rot, orange und goldgelb.
Er war einfach wunderschön.
Seine Farbe erinnerte mich an das Bild von einem Vogel, von dem man behauptete, dass er unsterblich sei, weil er aus seiner verbrannten Asche lebendig wieder aufsteigen und davonfliegen konnte. Die Federn dieses Vogels schienen seinen Schuppen zu gleichen.
Gerade als ich die Hand nach ihm ausstrecken wollte, kam mir die Frage in den Sinn, warum ein Fisch direkt vor meinem Augen umherschwimmen konnte. War ich etwa im Wasser? Wie sollte ich da Atmen? Panik ergriff mich. Mein Herz begann zu rasen. Ich sah zum Himmel empor. Silberne Fäden zogen sich daran entlang als wären sie geschmolzen. War das die Oberfläche? Wie sollte ich dort hin gelangen?
Ich hielt inne. Hatte ich nicht die ganze Zeit über normal geatmet? Wie konnte ich nur glauben, dass sie nicht daran gedacht hatten?
Ich wandte mich wieder zum Phönix-Fisch. Er hatte sich keinen Millimeter wegbewegt und schien mich neugierig anzusehen. Erneut streckte ich die Hand nach ihm aus. Als meine Fingerspitzen ihn fast berührten, zuckte er plötzlich, schwamm auf mich zu und schlug mir die Schwanzflosse so heftig ins Gesicht, dass ich für einen Moment buchstäblich Sternchen sah. Als ich mich wieder einigermaßen zurecht fand, war er verschwunden. Zuerst dachte ich, ich hätte ihn erschreckt und ärgerte mich.
Doch da hörte ich Gelächter. Es hörte sich wie das leise klingen von Glöckchen an. Es kam von einem der merkwürdigen Sträucher. Ich ging näher heran.
Ein etwa handgroßes Mädchen, dessen Unterleib in einem Fischschwanz endete schwamm um die Zweige des Strauches und bog sich dabei vor Lachen. Ihre Schuppen glitzerten wie pures Gold. In den zierlichen, mit Schwimmhäuten versehenen Händen hielt sie eine feuerrote Schuppe, die leicht glimmte. Als sie mich bemerkte, hörte sie auf zu lachen und sah mich interessiert an. Ein freches Grinsen umspielte noch immer ihre Lippen. Sie schwamm um mich herum und begut-achtete mich von allen Seiten. Dabei tanzten ihre grün schimmernden Haare um den zierlichen Körper.
Schließlich kam sie dicht vor mein Gesicht und sah mir tief in die Augen. Ich konnte sehen, wie sich die Kiemen an ihrer Hüfte öff-neten und schlossen. Ihre spitzen Ohren zuckten leicht, als sie in die Nacht hinaus lauschte. Die Augen waren dunkelblau und sahen mich neugierig an. Sie glichen zwei dunklen Bergseen, die einen verzauberten und nicht mehr los ließen. Ich versank in ihrem Blick.
Mit einer plötzlichen Bewegung weckte sie mich aus meiner Starre. Sie gestikulierte wild mit den Händen, welche noch immer die Schuppe festhielten. Von überall gleichzeitig schien plötzlich eine Stimme zu kommen , die sanft und warm wie eine milde Sommerbrise klang.
„Gib mir deine Hand!“
Die kleine Nixe sah mich aufmunternd an. Zögernd streckte ich sie ihr entgegen. Vorsichtig legte sie mir die Schuppe des Phönix-Fisches hinein.
„Damit du diesen Ort nicht vergisst.“
Die Nixe lächelte freundlich. Dann verschwamm ihr Bild vor meinen Augen. Fest schloss ich meine Hände um die Schuppe, damit ich sie nicht verlor. Die Augen kniff ich zu. Ich spürte wie sich meine Füße vom Boden lösten und ich sanft davon getragen wurde. Der Wind wirbelte wieder um mich herum. Er fing bei meinem Kopf an, tanzte um meinen Oberkörper, streichelte meine Beine und kitzelte mich an den Füßen. Ein Lichtblitz zuckte an mir vorbei.
Als ich die Augen öffnete, lag ich wieder in meinem Bett. Ich stand auf, obwohl es noch früh am Morgen war. Noch etwas benommen schlurfte ich zu meinem Kleiderschrank hinüber und gähnte dabei ausgiebig. Zwischen Socken und T-Shirts kramte ich eine alte, reich verzierte Holzkiste heraus und öffnete sie. Viele merkwürdige und scheinbar nutzlose Dinge lagen darin. Ich legte die Schuppe neben eine Feder, die genauso geheimnisvoll glühte. Der Anblick der Phönixfeder hatte mich immer sehr fröhlich gemacht. Die Schuppe passte sehr gut zu ihr. Woher sie das nur wieder gewusst hatten? Aus den Augenwinkeln sah ich, wie ein kleines geflügeltes Wesen hinter meinem Schreibtisch hervor kam. Wie schön es doch war, mit dem Volk der Feen befreundet zu sein.
Ende
Ich hoffe euch hat die Geschichte gefallen, aber gegen Kritik hätte ich auch nichts. Nur mit Kritik kann man besser werden^^.
Sie wollten sie nicht, weil es zu viele Einsendungen gegeben hat und sie irgendwo abstrichen hatten machen müssen :/ .
Das Thema war Märchen, mit der eingrenzung, dass es nach Möglichkeit mystisch sein sollte.
Ich möchte mal wissen, was ihr von der Geschichte haltet^^.
Feenzauber
Eine wohlige Wärme umgab mich und trug mich hinaus in die Welt. Die Augen ließ ich fest geschlossen. Kalter Wind wirbelte um meine Beine, zog bis zu meinem Kopf hinauf und ließ mich frösteln. Doch die Wärme kam sofort wieder. Ein grelles Licht zuckte an mir vorbei. Überrascht bemerkte ich, wie meine Füße sanft auf weichem Sand aufsetzten. Ich war angekommen.
Vorsichtig öffnete ich die Augen. Mir wurde schwindelig von den vielen grellen Farben um mich herum. Ich schwankte, aber etwas daran wirkte falsch. Verschwommen erkannte ich meine Hand, die sich wie in Zeitlupe bewegte. Ein merkwürdiger Widerstand schränkte meine Bewegungsfreiheit ein. Verwirrt ließ ich mich zu Boden sinken.
Die Lichtkreisel vor meinen Augen wurden langsamer und meine Sicht klarer. Die grellen Farben wurden zu sanften Blautönen, die vom Mond einen geheimnisvollen, silbrigen Glanz erhielten. Neben mir entdeckte ich einen Strauch. Er schien aus Elfenbein zu bestehen, schimmerte matt und war völlig kahl. Seine knorrigen Äste waren so verzweigt, dass man keinen einzelnen mehr ausmachen konnte. Viele von diesen Sträuchern wuchsen hier. Bunte Steine, halb vom Sand bedeckt, lagen auf dem Boden. Dazwischen spitzten Ecken von Muscheln in allen Farbe und Formen heraus.
Plötzlich berührte mich etwas an der Schulter. Erschrocken drehte ich mich um. Ein Fisch von der Größe eines Balls tauchte vor mir auf. Seine Flossen glichen langen Schleiern, die sich sanft hin und her bewegten. Die Schuppen glühten feurig in rot, orange und goldgelb.
Er war einfach wunderschön.
Seine Farbe erinnerte mich an das Bild von einem Vogel, von dem man behauptete, dass er unsterblich sei, weil er aus seiner verbrannten Asche lebendig wieder aufsteigen und davonfliegen konnte. Die Federn dieses Vogels schienen seinen Schuppen zu gleichen.
Gerade als ich die Hand nach ihm ausstrecken wollte, kam mir die Frage in den Sinn, warum ein Fisch direkt vor meinem Augen umherschwimmen konnte. War ich etwa im Wasser? Wie sollte ich da Atmen? Panik ergriff mich. Mein Herz begann zu rasen. Ich sah zum Himmel empor. Silberne Fäden zogen sich daran entlang als wären sie geschmolzen. War das die Oberfläche? Wie sollte ich dort hin gelangen?
Ich hielt inne. Hatte ich nicht die ganze Zeit über normal geatmet? Wie konnte ich nur glauben, dass sie nicht daran gedacht hatten?
Ich wandte mich wieder zum Phönix-Fisch. Er hatte sich keinen Millimeter wegbewegt und schien mich neugierig anzusehen. Erneut streckte ich die Hand nach ihm aus. Als meine Fingerspitzen ihn fast berührten, zuckte er plötzlich, schwamm auf mich zu und schlug mir die Schwanzflosse so heftig ins Gesicht, dass ich für einen Moment buchstäblich Sternchen sah. Als ich mich wieder einigermaßen zurecht fand, war er verschwunden. Zuerst dachte ich, ich hätte ihn erschreckt und ärgerte mich.
Doch da hörte ich Gelächter. Es hörte sich wie das leise klingen von Glöckchen an. Es kam von einem der merkwürdigen Sträucher. Ich ging näher heran.
Ein etwa handgroßes Mädchen, dessen Unterleib in einem Fischschwanz endete schwamm um die Zweige des Strauches und bog sich dabei vor Lachen. Ihre Schuppen glitzerten wie pures Gold. In den zierlichen, mit Schwimmhäuten versehenen Händen hielt sie eine feuerrote Schuppe, die leicht glimmte. Als sie mich bemerkte, hörte sie auf zu lachen und sah mich interessiert an. Ein freches Grinsen umspielte noch immer ihre Lippen. Sie schwamm um mich herum und begut-achtete mich von allen Seiten. Dabei tanzten ihre grün schimmernden Haare um den zierlichen Körper.
Schließlich kam sie dicht vor mein Gesicht und sah mir tief in die Augen. Ich konnte sehen, wie sich die Kiemen an ihrer Hüfte öff-neten und schlossen. Ihre spitzen Ohren zuckten leicht, als sie in die Nacht hinaus lauschte. Die Augen waren dunkelblau und sahen mich neugierig an. Sie glichen zwei dunklen Bergseen, die einen verzauberten und nicht mehr los ließen. Ich versank in ihrem Blick.
Mit einer plötzlichen Bewegung weckte sie mich aus meiner Starre. Sie gestikulierte wild mit den Händen, welche noch immer die Schuppe festhielten. Von überall gleichzeitig schien plötzlich eine Stimme zu kommen , die sanft und warm wie eine milde Sommerbrise klang.
„Gib mir deine Hand!“
Die kleine Nixe sah mich aufmunternd an. Zögernd streckte ich sie ihr entgegen. Vorsichtig legte sie mir die Schuppe des Phönix-Fisches hinein.
„Damit du diesen Ort nicht vergisst.“
Die Nixe lächelte freundlich. Dann verschwamm ihr Bild vor meinen Augen. Fest schloss ich meine Hände um die Schuppe, damit ich sie nicht verlor. Die Augen kniff ich zu. Ich spürte wie sich meine Füße vom Boden lösten und ich sanft davon getragen wurde. Der Wind wirbelte wieder um mich herum. Er fing bei meinem Kopf an, tanzte um meinen Oberkörper, streichelte meine Beine und kitzelte mich an den Füßen. Ein Lichtblitz zuckte an mir vorbei.
Als ich die Augen öffnete, lag ich wieder in meinem Bett. Ich stand auf, obwohl es noch früh am Morgen war. Noch etwas benommen schlurfte ich zu meinem Kleiderschrank hinüber und gähnte dabei ausgiebig. Zwischen Socken und T-Shirts kramte ich eine alte, reich verzierte Holzkiste heraus und öffnete sie. Viele merkwürdige und scheinbar nutzlose Dinge lagen darin. Ich legte die Schuppe neben eine Feder, die genauso geheimnisvoll glühte. Der Anblick der Phönixfeder hatte mich immer sehr fröhlich gemacht. Die Schuppe passte sehr gut zu ihr. Woher sie das nur wieder gewusst hatten? Aus den Augenwinkeln sah ich, wie ein kleines geflügeltes Wesen hinter meinem Schreibtisch hervor kam. Wie schön es doch war, mit dem Volk der Feen befreundet zu sein.
Ende
Ich hoffe euch hat die Geschichte gefallen, aber gegen Kritik hätte ich auch nichts. Nur mit Kritik kann man besser werden^^.
*freu* schön, dass dir die Geschichte gefallen hat^^. Hm, ein zweiter teil... Ok, aber es kann länger dauern. Bin Perfektionistin^^.
wunderschön geschrieben... wirklich, ich hab selten so schöne bilder vor augen gehabt :)
das einzige, was mir ein bisschen fehlt, ist die "geschichte"... hier passiert nichts... hast du wahrscheinlich auch so beabsichtigt, wollte es nur hingeschrieben haben.
aber dein schreibstil ist wirklich genial, Bajume, großes lob! :)
das einzige, was mir ein bisschen fehlt, ist die "geschichte"... hier passiert nichts... hast du wahrscheinlich auch so beabsichtigt, wollte es nur hingeschrieben haben.
aber dein schreibstil ist wirklich genial, Bajume, großes lob! :)
Huch, plötzlich so viel Kommentare^^. Die Ganze Zeit, hat keiner einen Ton gesagt. Schön, dass dir die Geschichte auch gefällt^^.
Du hast recht in der Geschichte passiert nicht viel. Die Geschichte ist wie ein schöner Traum in einer Seifenblase. In einem Traum muss ja nichts weltbewengendes passieren. Sobald man aufwacht ist der Traum vorrüber, aber das besondere ist ja, dass er nicht vorrüber ist^^.
Du hast recht in der Geschichte passiert nicht viel. Die Geschichte ist wie ein schöner Traum in einer Seifenblase. In einem Traum muss ja nichts weltbewengendes passieren. Sobald man aufwacht ist der Traum vorrüber, aber das besondere ist ja, dass er nicht vorrüber ist^^.
GE-NI-Al- Ich bin voll und ganz arynns Meinung. Außerdem muss ja nicht unbedingt war passieren, allein die Bilder sind schon lesenswert. Normalerweise öffne ich einen Thread, lese die ersten zwei zeilen der Story und benutze die zurücktaste, um wieder auf die Übersicht zu kommen. Aber nachdem ich die ersten beiden Sätze gelesen hatte, war ich fasziniert... cool. Ich bin auch für einen zweiten Teil, oder irgendwas anderes. aber das ist cool. mach weiter so. Großes Lob, ragga!
Hm, die Fortsetzung muss ich leider noch etwas aufschieben, bis ich meinen mindestens acht seiten umfassenden Bericht über mein Praktikum fertig hab TT.TT
hm, mir fällt nicht so wirklich etwas ein was dazu passt, hättet ihr was dagegen, wenn ich eine andere Geschichte schreib, hätt da auch was in peto, müsst ich nur noch mal überarbeiten.
Ich habe die Geschicht jetzt nicht so oft überarbeitet, wie Feenzauber, aber ich hoffe sie gefällt euch trotzdem ;) . Sie ist etwas trauriger, aber manchmal hab ich so melankolische Tage, wo mir nur solche Geschichten einfallen^^.
Herbsttage
Eine kühle Brise weht durch das offen Fenster und spielt mit den Vorhängen. Auf dem Fensterbrett sitzt ein Rotkehlchen und beobachtet die alte Frau aus neugierigen Augen. Es hüpft aufgeregt hin und her, dreht den Kopf und hüpft wieder auf dem Fensterbrett herum. Es ist ein schöner, klarer Herbsttag und die bunten Blätter segeln sanft zu Boden.
Die runzelige Hand der alten Frau greift mit einer fahrigen Bewegung nach der Hand des kleinen Mädchens neben ihr. Mühevoll dreht sie sich in ihrem Bett zu dem Kind um. Längst erblindete Augen forschen nach dem kleinen Kindergesicht, das ein Teil der Dunkelheit um die alte Frau herum, zu sein scheint. Leer ist ihr Blick, den sie vermag die Dunkelheit nicht zu durchdringen, egal wie sehr sie sich anstrengt.
„Ist es soweit?“, fragt ihre brüchige Stimme.
Im Zimmer ist es kalt, doch das Rotkehlchen fängt voller Freude an zu trällern. Ein leichtes Nicken, dass die Locken des Mädchens zum schaukeln bringt. Sie weis, dass die alte Frau blind ist. Doch sie weis auch, dass es keiner Worte bedarf, weil die sie die Antwort bereits kennt. Auf das Nicken verstummt das Rotkehlchen und legt den Kopf schräg.
„Was ist dein Wunsch?“, fragt das Mädchen.
Ihre Stimme klingt wie ein Glockenspiel, das sich sanft in einer warmen Brise bewegt. Aufgeregt plustert sich das Rotkehlchen auf und fliegt lamentierend davon. Lange lauscht die Frau, dem Rotkehlchen hinterher, bis sie sich auf die Frage besinnt. Das Mädchen wartet. Sie hat keine eile damit.
„Mein Sohn...“ Ein Hustenanfall schüttelt die alte Frau.
Ihre Hand drückt mit unverhoffter kraft die zierliche Hand, die in der ihren liegt. Sie ringt nach Luft, doch die Mine des Mädchens bleibt unbewegt. Sie wird es nie ändern können.
„Er wird rechtzeitig hier sein.“
Die Glocken ihrer Stimme verstummen. Ein lächeln breitet sich auf den, von Alter und Krankheit gezeichneten Zügen, der Frau, aus. Aufmerksam beobachtet das kleine Mädchen die alte Frau. Gespannt lauscht sie, als sich die rissigen Lippen teilen um zu sprechen.
„Ich...ich möchte meinen Sohn ein letztes mal sehen.“
Die alte Frau bricht ab. Ringt wieder nach Atem.
„Wenn dies dein Wunsch ist, so wird er dir gewährt.“, haucht das Mädchen.
In diesem Moment springt die Tür auf und ein junger Mann stürzt herein. Er hastet auf die noch freie Seite des Bettes zu und ergreift die Hand der alten Frau.
Sein Atem geht rasselnd. Schweiß läuft seine Stirn hinab und seine Verzweiflung, liegt wie eine Aura um ihn herum. Das Mädchen scheint er gar nicht wahr zu nehmen, er hat nur Augen für die Gestalt im Bett.
Ein freudiges Lächeln, legt sich auf die Züge der alten Frau, als sich die blinden Schleier von ihren Augen lösen. Ein letztes Flackern begehrt in ihrem Gesicht auf. Dann haucht sie ihr Leben aus.
Ein zittern geht durch den jungen Mann als er leise zu schluchzen beginnt. Schnell fängt das Mädchen den Lebensfunken der alten Frau auf.
„Ich werde es nie ändern können.“, flüstert sie und wirft einen letzten Blick auf die alte Frau und ihren Sohn. Dann ist sie verschwunden, wie ein Schatten im Sonnenlicht.
Herbsttage
Eine kühle Brise weht durch das offen Fenster und spielt mit den Vorhängen. Auf dem Fensterbrett sitzt ein Rotkehlchen und beobachtet die alte Frau aus neugierigen Augen. Es hüpft aufgeregt hin und her, dreht den Kopf und hüpft wieder auf dem Fensterbrett herum. Es ist ein schöner, klarer Herbsttag und die bunten Blätter segeln sanft zu Boden.
Die runzelige Hand der alten Frau greift mit einer fahrigen Bewegung nach der Hand des kleinen Mädchens neben ihr. Mühevoll dreht sie sich in ihrem Bett zu dem Kind um. Längst erblindete Augen forschen nach dem kleinen Kindergesicht, das ein Teil der Dunkelheit um die alte Frau herum, zu sein scheint. Leer ist ihr Blick, den sie vermag die Dunkelheit nicht zu durchdringen, egal wie sehr sie sich anstrengt.
„Ist es soweit?“, fragt ihre brüchige Stimme.
Im Zimmer ist es kalt, doch das Rotkehlchen fängt voller Freude an zu trällern. Ein leichtes Nicken, dass die Locken des Mädchens zum schaukeln bringt. Sie weis, dass die alte Frau blind ist. Doch sie weis auch, dass es keiner Worte bedarf, weil die sie die Antwort bereits kennt. Auf das Nicken verstummt das Rotkehlchen und legt den Kopf schräg.
„Was ist dein Wunsch?“, fragt das Mädchen.
Ihre Stimme klingt wie ein Glockenspiel, das sich sanft in einer warmen Brise bewegt. Aufgeregt plustert sich das Rotkehlchen auf und fliegt lamentierend davon. Lange lauscht die Frau, dem Rotkehlchen hinterher, bis sie sich auf die Frage besinnt. Das Mädchen wartet. Sie hat keine eile damit.
„Mein Sohn...“ Ein Hustenanfall schüttelt die alte Frau.
Ihre Hand drückt mit unverhoffter kraft die zierliche Hand, die in der ihren liegt. Sie ringt nach Luft, doch die Mine des Mädchens bleibt unbewegt. Sie wird es nie ändern können.
„Er wird rechtzeitig hier sein.“
Die Glocken ihrer Stimme verstummen. Ein lächeln breitet sich auf den, von Alter und Krankheit gezeichneten Zügen, der Frau, aus. Aufmerksam beobachtet das kleine Mädchen die alte Frau. Gespannt lauscht sie, als sich die rissigen Lippen teilen um zu sprechen.
„Ich...ich möchte meinen Sohn ein letztes mal sehen.“
Die alte Frau bricht ab. Ringt wieder nach Atem.
„Wenn dies dein Wunsch ist, so wird er dir gewährt.“, haucht das Mädchen.
In diesem Moment springt die Tür auf und ein junger Mann stürzt herein. Er hastet auf die noch freie Seite des Bettes zu und ergreift die Hand der alten Frau.
Sein Atem geht rasselnd. Schweiß läuft seine Stirn hinab und seine Verzweiflung, liegt wie eine Aura um ihn herum. Das Mädchen scheint er gar nicht wahr zu nehmen, er hat nur Augen für die Gestalt im Bett.
Ein freudiges Lächeln, legt sich auf die Züge der alten Frau, als sich die blinden Schleier von ihren Augen lösen. Ein letztes Flackern begehrt in ihrem Gesicht auf. Dann haucht sie ihr Leben aus.
Ein zittern geht durch den jungen Mann als er leise zu schluchzen beginnt. Schnell fängt das Mädchen den Lebensfunken der alten Frau auf.
„Ich werde es nie ändern können.“, flüstert sie und wirft einen letzten Blick auf die alte Frau und ihren Sohn. Dann ist sie verschwunden, wie ein Schatten im Sonnenlicht.
wie deine erste geschichte sehr nett geschrieben - nur was eigentlich?
Naja, ich bin kein meisterschreiber, es ist verdammt schwer eine gute und spannende story zu schreiben. Aber diese Geschichte hier hat wirklich eine hintergründige story, ich hoff nur, dass man das irgendwie mitbekommt.
Der Todesengel ist bei der alten Frau. Offenbar hat sie das nicht zum ersten mal gemacht. Ich habe versucht ihre Resignation daran zu zeigen, dass sie nichts an der Situation und ihrer Aufgabe ändern kann. Ich weis nicht ob es rüberkommt. Darum will ich ja eure Meinung.^^ Auf jeden Fall ist mehr story drin als in Feenzauber.
Ich arbeite noch an einer anderen Geschichte, die sicher etwas länger wird. Nur bin ich mir noch nicht über die einzelnen Charaktere im klaren. Die wird bestimmt spannender^^. Ich will aber nicht zu viel verraten. Hm, es hört sich sicher abgedroschen an^^.
Also der Hauptcharakter ist eine Dedektivin und ihr Partner. Sie arbeiten an einem Fall, bei dem Personen verschwinden. Sie bekommen auch einen entscheidenden Tipp. Aber mehr will ich jetzt nicht sagen. Sonst wirds langweilig.
Der Todesengel ist bei der alten Frau. Offenbar hat sie das nicht zum ersten mal gemacht. Ich habe versucht ihre Resignation daran zu zeigen, dass sie nichts an der Situation und ihrer Aufgabe ändern kann. Ich weis nicht ob es rüberkommt. Darum will ich ja eure Meinung.^^ Auf jeden Fall ist mehr story drin als in Feenzauber.
Ich arbeite noch an einer anderen Geschichte, die sicher etwas länger wird. Nur bin ich mir noch nicht über die einzelnen Charaktere im klaren. Die wird bestimmt spannender^^. Ich will aber nicht zu viel verraten. Hm, es hört sich sicher abgedroschen an^^.
Also der Hauptcharakter ist eine Dedektivin und ihr Partner. Sie arbeiten an einem Fall, bei dem Personen verschwinden. Sie bekommen auch einen entscheidenden Tipp. Aber mehr will ich jetzt nicht sagen. Sonst wirds langweilig.
tjo mir ist schon klar was das mädchen darstellen soll und wie gesagt ist sie wie die erste schön zu lesen, aber eine wirkliche geschichte ist es in meinen augen nicht. mehr ein moment der eingefangen wurde und wiedergegeben.
^^ super! Genau so war das gedacht. Hätte nicht gedacht, dass das so gut rüberkommt. Aber wie gesagt, das nächste wird ne richtige story^^.
Also, die Produktion befindet sich in der Endphase. Ich hoffe nur, dass meine Chefkritikerin bald Zeit hat sich die Geschichte durchzulesen^^. Ich bin nur nicht sicher, ob ich das Ende so lassen kann...
Arg, die Story ist jetzt schon fast sechs Seiten lang. Wenn ich so weiter mache wird noch ein Buch draus -.- .
Arg, die Story ist jetzt schon fast sechs Seiten lang. Wenn ich so weiter mache wird noch ein Buch draus -.- .
Nun ich hab es endlich geschafft, nach vielem hin und her zwischen Führerschein, Hausaufgaben und sonstigem zwischenmenschlichem Kram ist die Geschichte fertig geworden. Ich hoffe sie gefällt euch und ihr schreibt mir ordentilch eure Meinung dazu. Sie ist vieeeeeeeel länger, als das alles was ich bisher so als "druckreif" empfunden habe^^. Genug der Worte ich post sie einfach rein. Und vergesst nicht eure meinung dazu zu sagen, wenn ihr sie gelesen habt^^.
Die Seelenfabrik
Es war einer dieser entsetzlich heißen Sommertage, die man am liebsten nur in Schwimmbädern und Eisdielen verbringen würde. Die Luft stand förmlich in dem engen, völlig überfüllten und fensterlosen Zimmer.
Angestrengt starrte July auf das Blatt Papier, dass schon seid mindestens einer Stunden vor ihr lag und versuchte einen Sinn in den aneinander gereihten Buchstaben zu finden. Ein uralter Ventilator gab sein letztes um ihr etwas Kühle zu verschaffen. Trotzdem lief ihr der Schweiß in Strömen den Rücken hinunter. Einzelne braune Strähnen, die sich aus ihrem Zopf gelöst hatten, klebten an ihren Schläfen.
Fast abwesend griff sie wohl zum Millionsten mal nach der Wasserflasche unter ihrem Schreibtisch. Ohne hinzusehen, schraubte sie den Deckel ab und setzte die Flasche zum Trinken an, gefolgt von einem leisen Fluch. „Leer!“, grummelte sie.
Finster stierten ihre grünen Augen auf das Blatt. Mit einer ärgerlichen Bewegung wischte sie es von sich weg und hätte dabei fast einen der vielen Akten- und Papierstapel umgeschmissen, die sich auf ihrem Schreibtisch türmten. Es gab eigentlich fast keinen Quadratzentimeter im Zimmer auf dem sich keine Unterlagen und Papiere stapelten. Einzig ein kleiner alter Holzstuhl auf der anderen Seite des Schreibtisches war frei.
July stöhnte. Für dieses >Loch< bezahlte sie eigentlich viel zu viel.
Ein zögerliches Klopfen riss sie aus ihren Gedanken und ließ sie die Tür an der gegenüberliegenden Wand fixieren.
„Ja bitte?“
Fast in Zeitlupe wurde die Klinke heruntergedrückt und in genau dem selben Tempo geöffnet. Vorsichtig schob sich eine magere Frau, etwa Mitte dreißig zur Tür herein. Ihre strohigen roten Locken waren im Nacken locker zusammengefasst und unter ihren wässrigen, blauen Augen lagen dicke Ringe. Eine alte abgeschabte Lederhandtasche hing an ihrer Schulter. Sie wirkte sehr nervös und ängstlich.
Ein normaler Mensch hätte die zwei Schritte zum Schreibtisch schnell überwunden. Doch die Frau ging so vorsichtig, als könnte hinter jedem Papierstapel ein Mörder hervorspringen.
July stand auf und reichte der Frau über den Tisch hinweg ihre Hand.
„Setzen sie sich doch. Herzlich willkommen im Dedektivbüro Ju & Lu. Ich bin July, mein Partner ist im Moment unterwegs. Was kann ich für sie tun?“
July setzte ihren Geschäftsblick auf und wartete darauf, dass ihr die Frau ebenfalls die Hand reichte. Zögernd griff sie nach Julys Hand und setzte sich. Schnell zog die Frau ihre Hand wieder zurück. July ließ sich ebenfalls wieder auf ihren Stuhl sinken.
„Ich... ich heiße Marie.“
July wartete ob noch etwas folgen würde, aber Marie machte keine Anstalten mehr zu sagen. Innerlich verdrehte July die Augen. Eine von denen, bei denen man jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen musste.
„Nun, was hat sie den zu mir geführt.“
Nervös blickte sich die Frau nach allen Seiten um. Als ob sie beobachtet würde.
„Es...es geht um Alex.“
July runzelte die Stirn.
„Ja? Was ist mit ihm.“
Daraufhin begann Marie in ihrer Tasche zu kramen. July runzelte noch weiter die Stirn. Doch dann zog Marie ein Foto heraus und reichte es ihr. Darauf war ein lächelnder Mann mit kurzen schwarzen Haaren und braunen Augen zu sehen. July schätzte ihn auf etwa 37 Jahre.
„Alex?“, fragte July ohne von dem Bild aufzusehen.
„Mein Mann.“, bestätigte Marie.
Fast hätte July geseufzt. Wieder eine von diesen hypereifersüchtigen Ehefrauen, die überall Nebenbuhlerinnen sieht.
„Er ist verschwunden.“, Maries Stimme zitterte.
„Die Polizei kommt nicht weiter und hat die Suche aufgegeben.“
July sah auf. Plötzlich hatte sich ihre Aufmerksamkeit verlagert. Könnte dieser Alex etwas mit dieser Entführungsserie zu tun haben?
„Ist ihnen in letzter Zeit eine größere Summe Geld überwiesen worden?“
Ertappt zuckte Marie zusammen.
„Wo...woher wissen sie das?“
Volltreffer! July hätte sich am liebsten selbst beglückwünscht.
„Ihr Fall ist nicht der einzige dieser Art. Erzählen sie mir bitte alles genau und lassen sie nichts aus. Egal ob sie es der Polizei schon einmal gesagt haben oder nicht.“
Julys Augen glühten förmlich vor Aufregung. Etwas eingeschüchtert begann Marie zu erzählen.
„Vor etwa einem Jahr kam mein Mann eines Tages nach Hause und meinte er hätte, die Lösung für all unsere Probleme. Wir steckten damals in großen Geldnöten. Wir waren mit den Raten fürs Haus ziemlich in Rückstand weil mein Mann seine Arbeit verloren hatte.
Ich dachte damals erst, er hätte wieder Arbeit gefunden. Doch er meinte er hätte etwas viel besseres als das. Er wollte mir nicht sagen um was es ging. Er meinte, dass hätten >sie< ihm verboten.
Manchmal blieb er Tagelang weg, wenn er wiederkam, war er sehr müde und sah furchtbar ausgezehrt aus. Dann brabelte er vor sich hin. Manchmal, nachdem er besonders lange weg gewesen war, wisperte er etwas von Future Technics oder so. Das ging etwa ein viertel Jahr so. Dann geschah etwas.“
Eine kurze Pause folgte und als Marie nicht von alleine weitersprach, fragte July:
„Was geschah?“
„Es war wieder mal so, dass er Tagelang nicht zu Hause war. Ich putzte zufällig gerade die Fenster, als ein schwarzer Mercedes mit getönten Scheiben vorfuhr. Ein bulliger Mann mit einer merkwürdig sichelförmigen Narbe über dem linken Auge stieg aus dem Führerhaus. Er hatte asiatische Züge und blondierte kurze Haare. Kurz nach ihm Stieg mein Mann aus dem Auto. Sie schienen sich zu streiten und dann schlug er auf Alex ein. Ich bin so schnell ich konnte nach draußen gerannt, aber als ich ankam sah ich nur, wie der Mercedes davonbrauste. Seit dem habe ich Alex nicht mehr gesehen.“
Ein leichtes Zittern ging durch Maries Glieder. Sie wirkte, als ob sie in jedem Augenblick in Tränen ausbrechen würde. July hingegen hatte ganz andere Dinge im Sinn.
Wie von der Tarantel gestochen, sprang sie von ihrem Stuhl auf. Marie blickte sie erschrocken, ob ihres merkwürdigen Verhaltens an. Doch July achtete nicht mehr auf die Frau. Sie hatte bereits ihr Handy gezückt und eilig die Nummer von Lukas eingegeben. Während sie mit der einen Hand das Handy festhielt, wühlte ihre andere in einem der Aktenstapel.
„Komm schon! komm schon!“, murmelte sie, während das Freizeichen ertönte.
„U.. und?“
Wagte Marie zu fragen. Etwas verwirrt, dass sich die Frau immer noch im Raum befand, sah July Marie an.
„Machen sie sich kein Sorgen.“
July lächelte ihr Geschäftslächeln.
„Schreiben sie mir ihre Nummer auf. Ich melde mich bei ihnen sobald ich sich etwas ergibt. Sie haben mir sehr geholfen. Sie können nach Hause gehen.“
Und ohne weiter auf die Frau zu achten wühlte July im nächsten Aktenstapel.
„Wo verdammt noch mal ist es nur.“, fluchte sie.
Noch etwas verwirrt kritzelte Marie ihre Nummer auf einen Zettel und legte ihn auf den Tisch. Danach erhob sie sich von ihrem Platz und ging aus dem stickigen, kleinen Zimmer. An der Tür drehte Marie sich noch einmal um und sah zurück auf July, die sich bereits den nächsten Stapel vorgenommen hatte und aus den ganzen Stapeln ein gewaltiges Durcheinander zu verursachen.
Zum ersten mal hatte Marie das Gefühl, dass ihr jemand wirklich helfen wollte. Mit diesem Gedanken schlüpfte sie aus dem Zimmer.
Inzwischen war das Freizeichen verschwunden und eine dunkle Männerstimme meldete sich:
„Lu. Was gibt’s?“
Fast zeitgleich ließ July einen Freudenschrei los, als sie die gesuchte Akte gefunden hatte.
„Was soll der Mist?“, beschwerte sich Lukas.
„Entschuldige.“, beeilte sich July zu sagen.
„Ich hab nur wunderbare Neuigkeiten.“
Wenn sie gekonnt hätte, hätte July ihn durch den Hörer hindurch breit angegrinst.
„Was für Neuigkeiten?“, brummte Lukas.
„Es geht um die Entführungssache. Wir hatten doch die Vermutung, dass eine große Firma die Polizei geschmiert hat. Eben war eine Frau hier. Die gleiche Geschichte, wie immer. Kennst das ja. Und jetzt halt dich fest. Ihr Mann, das Opfer, redete etwas von Future Technics. Offenbar, die Firma die ihn beschäftigte.“
„Oh Gott July! Diese Vermutung hattest du schon mal, aber wir sind nicht an sie ran gekommen.“
„Diesmal stehen die Dinge aber anders. Mario Kim!“
„Wie bitte? Der Halbasiate, der für die FT AG arbeitet? Er hat zwar ein ziemlich langes Vorstrafenregister, aber einen Blumentopf können wir damit sicher nicht gewinnen.“, erwiderte er säuerlich.
„Die Frau hat ihn gesehen und genau beschrieben, bis hin zu seiner Narbe über dem linken Augen. Sie hat es nicht genau beobachtet, aber allem Anschein nach, hat er ihren Mann mitgenommen.“
„July, wir können nicht aufgrund von Vermutungen...“
„Keine Vermutungen. Ich werde der Sache auf den Grund gehen. Warte, ich komme zu dir rüber.“
Und schon hatte sie aufgelegt. Während sie gesprochen hatte, war July bereits mit Mario Kims Akte in der Hand, aus ihrem Büro heraus gewesen und hatte es abgeschlossen.
Im Laufschritt lief sie den Flur des Geschäftsgebäudes indem sie sich eingemietet hatte entlang.
Eine knappe halbe Stunde später stand sie völlig außer Atem vor einem großen Wohnblock und drückte eilig auf eine der vielen Klingeln.
„July?“, meldete sich ein blecherne Stimme.
„Ja!“, antwortete sie ungeduldig.
„Mach auf.“
Ein Summton erscholl und July drückte gegen die Tür. Mit dem Aufzug fuhr sie in den zehnten Stock, wo schon Lukas ungeduldig in seiner Wohnungstür stand und auf sie wartete.
„Was soll das heißen >der Sache auf den Grund gehen<?“, brummte er ärgerlich.
Seine grauen Augen bohrten sich wütend in ihre. Mit seinem muskulösen Oberkörper füllte er fast den gesamten Türrahmen aus. Seine kurzen schwarzen Strubbelhaare standen wie immer in alle Richtungen. July war sehr groß für eine Frau, doch Lukas war einfach noch größer.
„Hast du etwas herausgefunden?“
Ohne auf seine Frage einzugehen, drängte sie sich an ihm vorbei, in seine Wohnung. July wusste, dass er sich sicher, kurz nach ihrem Anruf an dem Computer gesetzt und Infomaterial zusammen gesucht hatte um sie auf den neuesten Stand zu bringen, seit sie die FT AG aus ihren Nachforschungen ausgeschlossen hatten.
Noch immer etwas verärgert zog er die Tür hinter sich zu und schlurfte in sein Arbeitszimmer.
Auch wenn July immer sagte, dass ihr Kollege, gerade unterwegs war, war Lukas bis jetzt nur zwei mal in ihrem Büro gewesen. Das erste mal, als sie es bezogen hatte und das zweite mal um eine Schreibtischlampe zu bringen die er noch übrig hatte. Sein eigentlicher Arbeitsplatz befand sich bei ihm zu Hause.
Der PC (sicher das Neueste vom Neuesten) stand auf einem Computertisch, der so groß, war, dass er fast die Hälfte des Raumes einnahm.
Mit viel Schwung ließ sich Lukas auf den Bürostuhl nieder. Ein gequältes knarzen war zu hören und für einen Moment glaubte July, der Stuhl würde unter Lukas Gewicht zusammenbrechen. „Hier, das ist das neueste was ich finden konnte.“ Langsam scrollte er einen Zeitungsausschnitt herunter.
...
Die Future Technics AG, die Weltweit führende Firma in Entwicklung und Forschung von Cyberneten und Androiden gab bekannt, dass sie kurz vor dem Durchbruch stehe ihre völlig künstlichen Androiden mit ihrer neuentwickelten unerschöpflichen Energiequelle auszustatten.
Das sehr umstrittene Projekt wurde schließlich doch zu Ende geführt. Der Prototyp wurde bereits fertiggestellt. Laut dem offiziellen Sprecher warte man nur noch auf das entsprechende Material für die Massenproduktion. Prof. Dr. Griffin, der Verantwortliche meinte Dazu:
„Die Engstirnigkeit mancher Leute hat uns noch nie weiter gebracht. Der Fortschritt ist nunmal nicht aufzuhalten.“ Zu den Möglichen Folgen seines Projektes wollte sich Prof. Dr. Griffin jedoch nicht äußern.
...
„Der Artikel ist zwei Tage alt.“, meinte Lukas. Gedankenverloren nickte July und musterte den Artikel.
„Lass uns hinfahren.“
„Wohin?“
„Zur Future Technics AG.“
„Bist du von allen guten Geistern verlassen? Was willst du machen, wenn wir dort sind. Die lassen uns bestimmt nicht rein.“
Julys Augen blitzten gefährlich. Lukas verdrehte die Augen.
„Oh, nein ich werde da ganz sicher nicht einsteigen.“
„Musst du auch nicht.“
Verwirrt blickte sie Lukas an.
„Du darfst schmiere stehen.“
Lukas stöhnte und erhob sich langsam von seinem Platz, während July bereits ihre Autoschlüssel gezückt hatte und zur Tür hinaus marschierte.
„Wo bist du gerade?“, fragte Lukas in sein Handy.
„In einer großen Produktionshalle. Es sieht so aus als ob hier die Androiden hergestellt werden.“
Immer noch völlig Fassungslos, dass er das wirklich tat schüttelte Lukas den Kopf. Wie durch ein Wunder war July durch alle Sicherheitssysteme gekommen und lief jetzt in dieser verrückten Fabrik umher. Wie hatte er sich nur zu so etwas breitschlagen lassen können.
July hingegen schlich, auf Heimlichkeit bedacht, durch das riesige Fabrikgebäude. Sie gab ein wirklich seltsames Bild ab, als sie mit ihrem Handy am Ohr durch die Flure der Fabrik geisterte.
Schließlich kam sie an eine große Türe auf der mit großen roten Buchstaben geschrieben stand: Gefahrenzone – Nur für Personal.
Doch von so etwas hatte sie sich noch nie aufhalten lassen und schon nach wenigen Sekunden stand sie vor der Tür und fummelte am Schloss herum. Kurz darauf, war ein leises Klacken zu hören und sie glitt auf.
Als sie den Raum betrat leuchteten Neonröhren auf. Nach einer kurzen Schrecksekunde, merkte sie, dass das eine automatische Funkton sein musste.
Seltsame Kontainer reihten sich die Wände entlang. Sie waren ca. einen Meter hoch, einen Meter tief und zwei Meter breit, ein kleines Glasfenster war auf jedem Kontainer angebracht, doch bei den Kontainern in die sie hineinsehen konnte, waren die Scheiben beschlagen, sodass sie nicht sehen konnte, was darin war.
July stand auf einem Gittersteg der zu einer großen Plattform führte. Unter diesem Steg, genauso wie darüber, befanden sich weitere Ebenen auf dem sich noch mehr dieser Kontainer aneinanderreihten. Es schien fast ins unendliche zu gehen. Verwundert um sich blickend ging July auf die Plattform zu.
„Was ist los?“, fragte Lukas.
Erst jetzt merkte July, dass sie das Handy hatte sinken lassen und mit offenem Mund in die Gegend starrte. Schnell hob sie das Handy wieder ans Ohr.
„Ich bin in einer Art Lagerraum. Nur was hier gelagert wird, kann ich dir nicht sagen. Vielleicht das Produktionsmaterial.“
Sie ging weiter und kam zu der Plattform. Computer und Kontrollpulte waren Kreisförmig um ein großer Glaszylinder in der Mitte der Plattform aufgebaut. Kabel führten von der oberen Seite des Zylinders in alle möglichen Richtungen.
Eine plötzliche Bewegung hinter dem Glas, ließ July zusammenzucken. Vorsichtig ging sie näher heran. Sie hörte fast auf zu Atmen, als sie erkannte, was hinter der Glaswand war.
Müde blinzelte ihr ein Mädchen von etwa zwölf Jahren entgegen. Ausgiebig gähnend, bewegte sie sich neugierig auf July zu. Kurz nachdem sich diese von ihrem Schreck erholt hatte, erkannte July, dass das unmöglich ein Mensch sein konnte.
Vom Hals abwärts sah man den grauen Maschinenkörper eines Androiden. Kleine Lämpchen blinkten zwischen Kabeln und Computerchips. Trotzdem glichen ihre Bewegungen eher einem Menschen, statt den fahrigen Koordinationsversuchen, die sie bisher bei Androiden gesehen hatte.
„Ich glaube ich habe den Prototyp gefunden.“, flüsterte July in ihr Handy.
Doch sie bekam keine Antwort.
„Lukas?“, fragte sie mit zitternder Stimme.
„Komm Lukas. Mach keinen Mist. Antworte mir.“
Schweigen.
Ihr Herz begann zu rasen. Was konnte das bedeuten.
„Er kann dir nicht mehr antworten.“
Erschrocken drehte sich July um. Ein kleiner untersetzter Mann näherte sich ihr. Er trug ein alte Nickelbrille und einen weißen Kittel. July kannte ihn, noch von ihrem letzten Besuch: Prof. Dr. Griffin. Dicht gefolgt wurde er von Mario Kim und einem weiteren Mann mit schwarzem Anzug.
„Einer meiner Mitarbeiter kümmert sich gerade um ihn.“
Vorsichtig schob er seine Brille hoch.
July rutschte buchstäblich das Herz in die Hose.
„Habe ich ihnen nicht schon, bei ihrem letzten Besuch gesagt, dass es besser wäre, wenn sie nicht mehr kommen würden?“
Langsam bewegte sich July rückwärts auf den gegenüberliegenden Steg zu und stieß prompt mit noch zwei Männern in schwarzen Anzügen zusammen, die von der anderen Seite kamen. Einer packte sie grob an der Schulter. Dr. Griffin schüttelte den Kopf.
„Sie sind hier, weil sie wissen wollen, was mit den entführten Leuten passiert ist. Es tut mir wirklich leid um sie wo sie doch noch so jung sind, aber da sie so darauf bestehen werde ich es ihnen wohl zeigen müssen.“
Dr. Griffin wandte sich an einen der schwarz gekleideten Männer.
„Sie bekommt Kammer 107, die ist heute frei geworden. Ihr Partner kann in die 4568.“
Der Mann ging zu einem der Schaltpulte und begann verschieden Codes und andere Dinge einzugeben.
„Nun ich will sie nicht unwissend sterben lassen. Schließlich haben sie viel dafür riskiert. Wissen sie, die unerschöpflicher Energiequelle wurde eher durch Zufall von mir entdeckt und katapultierte mich bei Future Technics die Karriereleiter hoch. Keiner außer mir und den Chefs kannte ihr Geheimnis. Ein besonderes Geheimnis. Wussten sie, dass der Mensch ein unsichtbares Energiefeld um sich herum erzeugt. Nun ja, nicht nur Menschen tun das, alle Lebewesen tun das, nur ist es beim Menschen am Energiereichsten. Ich habe herausgefunden, wie man diese Energie in maschinelle Energie umwandelt. Leider mussten wir feststellen, dass diese Art der Energiegewinnung, nicht gerade Gesundheitsfördernd ist...“
July lief es eiskalt den Rücken hinunter, wenn sie daran dachte, was die einzig mögliche Konsequenz von Dr. Griffins Ausführungen, sein würde.
„Sie scheinen schon zu Ahnen worauf ich hinaus will.“ Grinste er sie an.
„Ja, diese Energie ist so reichlich, dass man, wenn man eine Minute dieser Energie abzapft, man damit eine ganze Großstadt für einen Monat mit Energie versorgen könnte. Seltsamer weise verbrauchen unsere Androiden sehr viel mehr Energie, weshalb es nicht mehr genügte nur das bisschen Energie zu nehmen, dass wir von unseren Testpersonen erhielten um unsere Forschungen weiter zu betreiben. Nun, das Ergebnis hast du ja schon kennen gelernt.“
Er deutete auf den Glaszylinder.
„Mirabelle06 ist wirklich ein Prachtexemplar von einem Prototyp und bald haben wir auch genügend Spender beisammen um mit der Massenproduktion zu beginnen.“
„Ich bin soweit.“, ertönte die Stimme des Mannes am Schaltpult.
„Nun gut, dürfte ich sie also bitten dort hinein zu steigen?“
Direkt hinter July hatte sich einer, der Kontainer geöffnet. Er war weich ausgepolstert und erinnerte sie auf furchtbare weise an einen Sarg.
„Wenn sie nicht freiwillig gehen, müssen wir leider Gewalt anwenden und das wollen wir doch beide nicht, oder?“
Julys Gedanken rasten. Was sollte sie nur tun? Was konnte sie nur tun? Doch ihr viel einfach nichts ein. Zögernd stieg sie hinein und legte sich hin.
„Gut.“
Quälend langsam senkte sich der Deckel auf den Kontainer hinunter. Dann verschwamm alles vor ihren Augen.
Als sie wieder zur Besinnung kam, war das einzig was sie noch bewegen konnte ihre Augen. Ihr Kopf lag so, dass sie aus dem Glasfenster sehen konnte.
Keiner war da. Nur Mirabelle stand in ihrem Glaszylinder, presste die künstlichen Hände gegen das Glas und sah traurig zu Julys Kontainer hinüber. Sie wirkte so lebendig. Fast, als hätte dieser irre Professor ihr, ohne es zu merken, eine Seele gegeben. Was für eine Ironie, dass Menschen starben um Maschinen Leben zu geben, dachte July.
Nie hätte sie gedacht, dass die Ignoranz des Menschen so weit gehen würde. Ihre Gedanken wanderten zu Lukas und hoffte, dass es ihm nicht ganz so schlecht ging.
Heiß stiegen ihr die Tränen in die Augen und rollten ihre Wangen hinunter.
Durch den Tränenschleier hindurch bemerkte sie wie kleine Lichter aus ihrem Körper emporstiegen sich knapp über ihrem Körper sammelten und verglühten.
Ob das die Energie war? July wusste es nicht. Sie fühlte nur, wie mit jedem Funken, der aus ihrem Körper aufstieg ein Stück ihrer Persönlichkeit verloren ging und niemals wieder kommen würde.
So das wars dann auch schon. Wie ihr seht ohne Happy End, aber das ist mir wurscht^^. Ich fand, dass das nicht gepasst hätte. Ich hoffe es ist etwas von der Gesamtatmosphäre der Geschichte rübergekommen^^. So und jetzt ist Schluss, sonst wird das hier noch zum Endlospost^^.
Die Seelenfabrik
Es war einer dieser entsetzlich heißen Sommertage, die man am liebsten nur in Schwimmbädern und Eisdielen verbringen würde. Die Luft stand förmlich in dem engen, völlig überfüllten und fensterlosen Zimmer.
Angestrengt starrte July auf das Blatt Papier, dass schon seid mindestens einer Stunden vor ihr lag und versuchte einen Sinn in den aneinander gereihten Buchstaben zu finden. Ein uralter Ventilator gab sein letztes um ihr etwas Kühle zu verschaffen. Trotzdem lief ihr der Schweiß in Strömen den Rücken hinunter. Einzelne braune Strähnen, die sich aus ihrem Zopf gelöst hatten, klebten an ihren Schläfen.
Fast abwesend griff sie wohl zum Millionsten mal nach der Wasserflasche unter ihrem Schreibtisch. Ohne hinzusehen, schraubte sie den Deckel ab und setzte die Flasche zum Trinken an, gefolgt von einem leisen Fluch. „Leer!“, grummelte sie.
Finster stierten ihre grünen Augen auf das Blatt. Mit einer ärgerlichen Bewegung wischte sie es von sich weg und hätte dabei fast einen der vielen Akten- und Papierstapel umgeschmissen, die sich auf ihrem Schreibtisch türmten. Es gab eigentlich fast keinen Quadratzentimeter im Zimmer auf dem sich keine Unterlagen und Papiere stapelten. Einzig ein kleiner alter Holzstuhl auf der anderen Seite des Schreibtisches war frei.
July stöhnte. Für dieses >Loch< bezahlte sie eigentlich viel zu viel.
Ein zögerliches Klopfen riss sie aus ihren Gedanken und ließ sie die Tür an der gegenüberliegenden Wand fixieren.
„Ja bitte?“
Fast in Zeitlupe wurde die Klinke heruntergedrückt und in genau dem selben Tempo geöffnet. Vorsichtig schob sich eine magere Frau, etwa Mitte dreißig zur Tür herein. Ihre strohigen roten Locken waren im Nacken locker zusammengefasst und unter ihren wässrigen, blauen Augen lagen dicke Ringe. Eine alte abgeschabte Lederhandtasche hing an ihrer Schulter. Sie wirkte sehr nervös und ängstlich.
Ein normaler Mensch hätte die zwei Schritte zum Schreibtisch schnell überwunden. Doch die Frau ging so vorsichtig, als könnte hinter jedem Papierstapel ein Mörder hervorspringen.
July stand auf und reichte der Frau über den Tisch hinweg ihre Hand.
„Setzen sie sich doch. Herzlich willkommen im Dedektivbüro Ju & Lu. Ich bin July, mein Partner ist im Moment unterwegs. Was kann ich für sie tun?“
July setzte ihren Geschäftsblick auf und wartete darauf, dass ihr die Frau ebenfalls die Hand reichte. Zögernd griff sie nach Julys Hand und setzte sich. Schnell zog die Frau ihre Hand wieder zurück. July ließ sich ebenfalls wieder auf ihren Stuhl sinken.
„Ich... ich heiße Marie.“
July wartete ob noch etwas folgen würde, aber Marie machte keine Anstalten mehr zu sagen. Innerlich verdrehte July die Augen. Eine von denen, bei denen man jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen musste.
„Nun, was hat sie den zu mir geführt.“
Nervös blickte sich die Frau nach allen Seiten um. Als ob sie beobachtet würde.
„Es...es geht um Alex.“
July runzelte die Stirn.
„Ja? Was ist mit ihm.“
Daraufhin begann Marie in ihrer Tasche zu kramen. July runzelte noch weiter die Stirn. Doch dann zog Marie ein Foto heraus und reichte es ihr. Darauf war ein lächelnder Mann mit kurzen schwarzen Haaren und braunen Augen zu sehen. July schätzte ihn auf etwa 37 Jahre.
„Alex?“, fragte July ohne von dem Bild aufzusehen.
„Mein Mann.“, bestätigte Marie.
Fast hätte July geseufzt. Wieder eine von diesen hypereifersüchtigen Ehefrauen, die überall Nebenbuhlerinnen sieht.
„Er ist verschwunden.“, Maries Stimme zitterte.
„Die Polizei kommt nicht weiter und hat die Suche aufgegeben.“
July sah auf. Plötzlich hatte sich ihre Aufmerksamkeit verlagert. Könnte dieser Alex etwas mit dieser Entführungsserie zu tun haben?
„Ist ihnen in letzter Zeit eine größere Summe Geld überwiesen worden?“
Ertappt zuckte Marie zusammen.
„Wo...woher wissen sie das?“
Volltreffer! July hätte sich am liebsten selbst beglückwünscht.
„Ihr Fall ist nicht der einzige dieser Art. Erzählen sie mir bitte alles genau und lassen sie nichts aus. Egal ob sie es der Polizei schon einmal gesagt haben oder nicht.“
Julys Augen glühten förmlich vor Aufregung. Etwas eingeschüchtert begann Marie zu erzählen.
„Vor etwa einem Jahr kam mein Mann eines Tages nach Hause und meinte er hätte, die Lösung für all unsere Probleme. Wir steckten damals in großen Geldnöten. Wir waren mit den Raten fürs Haus ziemlich in Rückstand weil mein Mann seine Arbeit verloren hatte.
Ich dachte damals erst, er hätte wieder Arbeit gefunden. Doch er meinte er hätte etwas viel besseres als das. Er wollte mir nicht sagen um was es ging. Er meinte, dass hätten >sie< ihm verboten.
Manchmal blieb er Tagelang weg, wenn er wiederkam, war er sehr müde und sah furchtbar ausgezehrt aus. Dann brabelte er vor sich hin. Manchmal, nachdem er besonders lange weg gewesen war, wisperte er etwas von Future Technics oder so. Das ging etwa ein viertel Jahr so. Dann geschah etwas.“
Eine kurze Pause folgte und als Marie nicht von alleine weitersprach, fragte July:
„Was geschah?“
„Es war wieder mal so, dass er Tagelang nicht zu Hause war. Ich putzte zufällig gerade die Fenster, als ein schwarzer Mercedes mit getönten Scheiben vorfuhr. Ein bulliger Mann mit einer merkwürdig sichelförmigen Narbe über dem linken Auge stieg aus dem Führerhaus. Er hatte asiatische Züge und blondierte kurze Haare. Kurz nach ihm Stieg mein Mann aus dem Auto. Sie schienen sich zu streiten und dann schlug er auf Alex ein. Ich bin so schnell ich konnte nach draußen gerannt, aber als ich ankam sah ich nur, wie der Mercedes davonbrauste. Seit dem habe ich Alex nicht mehr gesehen.“
Ein leichtes Zittern ging durch Maries Glieder. Sie wirkte, als ob sie in jedem Augenblick in Tränen ausbrechen würde. July hingegen hatte ganz andere Dinge im Sinn.
Wie von der Tarantel gestochen, sprang sie von ihrem Stuhl auf. Marie blickte sie erschrocken, ob ihres merkwürdigen Verhaltens an. Doch July achtete nicht mehr auf die Frau. Sie hatte bereits ihr Handy gezückt und eilig die Nummer von Lukas eingegeben. Während sie mit der einen Hand das Handy festhielt, wühlte ihre andere in einem der Aktenstapel.
„Komm schon! komm schon!“, murmelte sie, während das Freizeichen ertönte.
„U.. und?“
Wagte Marie zu fragen. Etwas verwirrt, dass sich die Frau immer noch im Raum befand, sah July Marie an.
„Machen sie sich kein Sorgen.“
July lächelte ihr Geschäftslächeln.
„Schreiben sie mir ihre Nummer auf. Ich melde mich bei ihnen sobald ich sich etwas ergibt. Sie haben mir sehr geholfen. Sie können nach Hause gehen.“
Und ohne weiter auf die Frau zu achten wühlte July im nächsten Aktenstapel.
„Wo verdammt noch mal ist es nur.“, fluchte sie.
Noch etwas verwirrt kritzelte Marie ihre Nummer auf einen Zettel und legte ihn auf den Tisch. Danach erhob sie sich von ihrem Platz und ging aus dem stickigen, kleinen Zimmer. An der Tür drehte Marie sich noch einmal um und sah zurück auf July, die sich bereits den nächsten Stapel vorgenommen hatte und aus den ganzen Stapeln ein gewaltiges Durcheinander zu verursachen.
Zum ersten mal hatte Marie das Gefühl, dass ihr jemand wirklich helfen wollte. Mit diesem Gedanken schlüpfte sie aus dem Zimmer.
Inzwischen war das Freizeichen verschwunden und eine dunkle Männerstimme meldete sich:
„Lu. Was gibt’s?“
Fast zeitgleich ließ July einen Freudenschrei los, als sie die gesuchte Akte gefunden hatte.
„Was soll der Mist?“, beschwerte sich Lukas.
„Entschuldige.“, beeilte sich July zu sagen.
„Ich hab nur wunderbare Neuigkeiten.“
Wenn sie gekonnt hätte, hätte July ihn durch den Hörer hindurch breit angegrinst.
„Was für Neuigkeiten?“, brummte Lukas.
„Es geht um die Entführungssache. Wir hatten doch die Vermutung, dass eine große Firma die Polizei geschmiert hat. Eben war eine Frau hier. Die gleiche Geschichte, wie immer. Kennst das ja. Und jetzt halt dich fest. Ihr Mann, das Opfer, redete etwas von Future Technics. Offenbar, die Firma die ihn beschäftigte.“
„Oh Gott July! Diese Vermutung hattest du schon mal, aber wir sind nicht an sie ran gekommen.“
„Diesmal stehen die Dinge aber anders. Mario Kim!“
„Wie bitte? Der Halbasiate, der für die FT AG arbeitet? Er hat zwar ein ziemlich langes Vorstrafenregister, aber einen Blumentopf können wir damit sicher nicht gewinnen.“, erwiderte er säuerlich.
„Die Frau hat ihn gesehen und genau beschrieben, bis hin zu seiner Narbe über dem linken Augen. Sie hat es nicht genau beobachtet, aber allem Anschein nach, hat er ihren Mann mitgenommen.“
„July, wir können nicht aufgrund von Vermutungen...“
„Keine Vermutungen. Ich werde der Sache auf den Grund gehen. Warte, ich komme zu dir rüber.“
Und schon hatte sie aufgelegt. Während sie gesprochen hatte, war July bereits mit Mario Kims Akte in der Hand, aus ihrem Büro heraus gewesen und hatte es abgeschlossen.
Im Laufschritt lief sie den Flur des Geschäftsgebäudes indem sie sich eingemietet hatte entlang.
Eine knappe halbe Stunde später stand sie völlig außer Atem vor einem großen Wohnblock und drückte eilig auf eine der vielen Klingeln.
„July?“, meldete sich ein blecherne Stimme.
„Ja!“, antwortete sie ungeduldig.
„Mach auf.“
Ein Summton erscholl und July drückte gegen die Tür. Mit dem Aufzug fuhr sie in den zehnten Stock, wo schon Lukas ungeduldig in seiner Wohnungstür stand und auf sie wartete.
„Was soll das heißen >der Sache auf den Grund gehen<?“, brummte er ärgerlich.
Seine grauen Augen bohrten sich wütend in ihre. Mit seinem muskulösen Oberkörper füllte er fast den gesamten Türrahmen aus. Seine kurzen schwarzen Strubbelhaare standen wie immer in alle Richtungen. July war sehr groß für eine Frau, doch Lukas war einfach noch größer.
„Hast du etwas herausgefunden?“
Ohne auf seine Frage einzugehen, drängte sie sich an ihm vorbei, in seine Wohnung. July wusste, dass er sich sicher, kurz nach ihrem Anruf an dem Computer gesetzt und Infomaterial zusammen gesucht hatte um sie auf den neuesten Stand zu bringen, seit sie die FT AG aus ihren Nachforschungen ausgeschlossen hatten.
Noch immer etwas verärgert zog er die Tür hinter sich zu und schlurfte in sein Arbeitszimmer.
Auch wenn July immer sagte, dass ihr Kollege, gerade unterwegs war, war Lukas bis jetzt nur zwei mal in ihrem Büro gewesen. Das erste mal, als sie es bezogen hatte und das zweite mal um eine Schreibtischlampe zu bringen die er noch übrig hatte. Sein eigentlicher Arbeitsplatz befand sich bei ihm zu Hause.
Der PC (sicher das Neueste vom Neuesten) stand auf einem Computertisch, der so groß, war, dass er fast die Hälfte des Raumes einnahm.
Mit viel Schwung ließ sich Lukas auf den Bürostuhl nieder. Ein gequältes knarzen war zu hören und für einen Moment glaubte July, der Stuhl würde unter Lukas Gewicht zusammenbrechen. „Hier, das ist das neueste was ich finden konnte.“ Langsam scrollte er einen Zeitungsausschnitt herunter.
...
Die Future Technics AG, die Weltweit führende Firma in Entwicklung und Forschung von Cyberneten und Androiden gab bekannt, dass sie kurz vor dem Durchbruch stehe ihre völlig künstlichen Androiden mit ihrer neuentwickelten unerschöpflichen Energiequelle auszustatten.
Das sehr umstrittene Projekt wurde schließlich doch zu Ende geführt. Der Prototyp wurde bereits fertiggestellt. Laut dem offiziellen Sprecher warte man nur noch auf das entsprechende Material für die Massenproduktion. Prof. Dr. Griffin, der Verantwortliche meinte Dazu:
„Die Engstirnigkeit mancher Leute hat uns noch nie weiter gebracht. Der Fortschritt ist nunmal nicht aufzuhalten.“ Zu den Möglichen Folgen seines Projektes wollte sich Prof. Dr. Griffin jedoch nicht äußern.
...
„Der Artikel ist zwei Tage alt.“, meinte Lukas. Gedankenverloren nickte July und musterte den Artikel.
„Lass uns hinfahren.“
„Wohin?“
„Zur Future Technics AG.“
„Bist du von allen guten Geistern verlassen? Was willst du machen, wenn wir dort sind. Die lassen uns bestimmt nicht rein.“
Julys Augen blitzten gefährlich. Lukas verdrehte die Augen.
„Oh, nein ich werde da ganz sicher nicht einsteigen.“
„Musst du auch nicht.“
Verwirrt blickte sie Lukas an.
„Du darfst schmiere stehen.“
Lukas stöhnte und erhob sich langsam von seinem Platz, während July bereits ihre Autoschlüssel gezückt hatte und zur Tür hinaus marschierte.
„Wo bist du gerade?“, fragte Lukas in sein Handy.
„In einer großen Produktionshalle. Es sieht so aus als ob hier die Androiden hergestellt werden.“
Immer noch völlig Fassungslos, dass er das wirklich tat schüttelte Lukas den Kopf. Wie durch ein Wunder war July durch alle Sicherheitssysteme gekommen und lief jetzt in dieser verrückten Fabrik umher. Wie hatte er sich nur zu so etwas breitschlagen lassen können.
July hingegen schlich, auf Heimlichkeit bedacht, durch das riesige Fabrikgebäude. Sie gab ein wirklich seltsames Bild ab, als sie mit ihrem Handy am Ohr durch die Flure der Fabrik geisterte.
Schließlich kam sie an eine große Türe auf der mit großen roten Buchstaben geschrieben stand: Gefahrenzone – Nur für Personal.
Doch von so etwas hatte sie sich noch nie aufhalten lassen und schon nach wenigen Sekunden stand sie vor der Tür und fummelte am Schloss herum. Kurz darauf, war ein leises Klacken zu hören und sie glitt auf.
Als sie den Raum betrat leuchteten Neonröhren auf. Nach einer kurzen Schrecksekunde, merkte sie, dass das eine automatische Funkton sein musste.
Seltsame Kontainer reihten sich die Wände entlang. Sie waren ca. einen Meter hoch, einen Meter tief und zwei Meter breit, ein kleines Glasfenster war auf jedem Kontainer angebracht, doch bei den Kontainern in die sie hineinsehen konnte, waren die Scheiben beschlagen, sodass sie nicht sehen konnte, was darin war.
July stand auf einem Gittersteg der zu einer großen Plattform führte. Unter diesem Steg, genauso wie darüber, befanden sich weitere Ebenen auf dem sich noch mehr dieser Kontainer aneinanderreihten. Es schien fast ins unendliche zu gehen. Verwundert um sich blickend ging July auf die Plattform zu.
„Was ist los?“, fragte Lukas.
Erst jetzt merkte July, dass sie das Handy hatte sinken lassen und mit offenem Mund in die Gegend starrte. Schnell hob sie das Handy wieder ans Ohr.
„Ich bin in einer Art Lagerraum. Nur was hier gelagert wird, kann ich dir nicht sagen. Vielleicht das Produktionsmaterial.“
Sie ging weiter und kam zu der Plattform. Computer und Kontrollpulte waren Kreisförmig um ein großer Glaszylinder in der Mitte der Plattform aufgebaut. Kabel führten von der oberen Seite des Zylinders in alle möglichen Richtungen.
Eine plötzliche Bewegung hinter dem Glas, ließ July zusammenzucken. Vorsichtig ging sie näher heran. Sie hörte fast auf zu Atmen, als sie erkannte, was hinter der Glaswand war.
Müde blinzelte ihr ein Mädchen von etwa zwölf Jahren entgegen. Ausgiebig gähnend, bewegte sie sich neugierig auf July zu. Kurz nachdem sich diese von ihrem Schreck erholt hatte, erkannte July, dass das unmöglich ein Mensch sein konnte.
Vom Hals abwärts sah man den grauen Maschinenkörper eines Androiden. Kleine Lämpchen blinkten zwischen Kabeln und Computerchips. Trotzdem glichen ihre Bewegungen eher einem Menschen, statt den fahrigen Koordinationsversuchen, die sie bisher bei Androiden gesehen hatte.
„Ich glaube ich habe den Prototyp gefunden.“, flüsterte July in ihr Handy.
Doch sie bekam keine Antwort.
„Lukas?“, fragte sie mit zitternder Stimme.
„Komm Lukas. Mach keinen Mist. Antworte mir.“
Schweigen.
Ihr Herz begann zu rasen. Was konnte das bedeuten.
„Er kann dir nicht mehr antworten.“
Erschrocken drehte sich July um. Ein kleiner untersetzter Mann näherte sich ihr. Er trug ein alte Nickelbrille und einen weißen Kittel. July kannte ihn, noch von ihrem letzten Besuch: Prof. Dr. Griffin. Dicht gefolgt wurde er von Mario Kim und einem weiteren Mann mit schwarzem Anzug.
„Einer meiner Mitarbeiter kümmert sich gerade um ihn.“
Vorsichtig schob er seine Brille hoch.
July rutschte buchstäblich das Herz in die Hose.
„Habe ich ihnen nicht schon, bei ihrem letzten Besuch gesagt, dass es besser wäre, wenn sie nicht mehr kommen würden?“
Langsam bewegte sich July rückwärts auf den gegenüberliegenden Steg zu und stieß prompt mit noch zwei Männern in schwarzen Anzügen zusammen, die von der anderen Seite kamen. Einer packte sie grob an der Schulter. Dr. Griffin schüttelte den Kopf.
„Sie sind hier, weil sie wissen wollen, was mit den entführten Leuten passiert ist. Es tut mir wirklich leid um sie wo sie doch noch so jung sind, aber da sie so darauf bestehen werde ich es ihnen wohl zeigen müssen.“
Dr. Griffin wandte sich an einen der schwarz gekleideten Männer.
„Sie bekommt Kammer 107, die ist heute frei geworden. Ihr Partner kann in die 4568.“
Der Mann ging zu einem der Schaltpulte und begann verschieden Codes und andere Dinge einzugeben.
„Nun ich will sie nicht unwissend sterben lassen. Schließlich haben sie viel dafür riskiert. Wissen sie, die unerschöpflicher Energiequelle wurde eher durch Zufall von mir entdeckt und katapultierte mich bei Future Technics die Karriereleiter hoch. Keiner außer mir und den Chefs kannte ihr Geheimnis. Ein besonderes Geheimnis. Wussten sie, dass der Mensch ein unsichtbares Energiefeld um sich herum erzeugt. Nun ja, nicht nur Menschen tun das, alle Lebewesen tun das, nur ist es beim Menschen am Energiereichsten. Ich habe herausgefunden, wie man diese Energie in maschinelle Energie umwandelt. Leider mussten wir feststellen, dass diese Art der Energiegewinnung, nicht gerade Gesundheitsfördernd ist...“
July lief es eiskalt den Rücken hinunter, wenn sie daran dachte, was die einzig mögliche Konsequenz von Dr. Griffins Ausführungen, sein würde.
„Sie scheinen schon zu Ahnen worauf ich hinaus will.“ Grinste er sie an.
„Ja, diese Energie ist so reichlich, dass man, wenn man eine Minute dieser Energie abzapft, man damit eine ganze Großstadt für einen Monat mit Energie versorgen könnte. Seltsamer weise verbrauchen unsere Androiden sehr viel mehr Energie, weshalb es nicht mehr genügte nur das bisschen Energie zu nehmen, dass wir von unseren Testpersonen erhielten um unsere Forschungen weiter zu betreiben. Nun, das Ergebnis hast du ja schon kennen gelernt.“
Er deutete auf den Glaszylinder.
„Mirabelle06 ist wirklich ein Prachtexemplar von einem Prototyp und bald haben wir auch genügend Spender beisammen um mit der Massenproduktion zu beginnen.“
„Ich bin soweit.“, ertönte die Stimme des Mannes am Schaltpult.
„Nun gut, dürfte ich sie also bitten dort hinein zu steigen?“
Direkt hinter July hatte sich einer, der Kontainer geöffnet. Er war weich ausgepolstert und erinnerte sie auf furchtbare weise an einen Sarg.
„Wenn sie nicht freiwillig gehen, müssen wir leider Gewalt anwenden und das wollen wir doch beide nicht, oder?“
Julys Gedanken rasten. Was sollte sie nur tun? Was konnte sie nur tun? Doch ihr viel einfach nichts ein. Zögernd stieg sie hinein und legte sich hin.
„Gut.“
Quälend langsam senkte sich der Deckel auf den Kontainer hinunter. Dann verschwamm alles vor ihren Augen.
Als sie wieder zur Besinnung kam, war das einzig was sie noch bewegen konnte ihre Augen. Ihr Kopf lag so, dass sie aus dem Glasfenster sehen konnte.
Keiner war da. Nur Mirabelle stand in ihrem Glaszylinder, presste die künstlichen Hände gegen das Glas und sah traurig zu Julys Kontainer hinüber. Sie wirkte so lebendig. Fast, als hätte dieser irre Professor ihr, ohne es zu merken, eine Seele gegeben. Was für eine Ironie, dass Menschen starben um Maschinen Leben zu geben, dachte July.
Nie hätte sie gedacht, dass die Ignoranz des Menschen so weit gehen würde. Ihre Gedanken wanderten zu Lukas und hoffte, dass es ihm nicht ganz so schlecht ging.
Heiß stiegen ihr die Tränen in die Augen und rollten ihre Wangen hinunter.
Durch den Tränenschleier hindurch bemerkte sie wie kleine Lichter aus ihrem Körper emporstiegen sich knapp über ihrem Körper sammelten und verglühten.
Ob das die Energie war? July wusste es nicht. Sie fühlte nur, wie mit jedem Funken, der aus ihrem Körper aufstieg ein Stück ihrer Persönlichkeit verloren ging und niemals wieder kommen würde.
So das wars dann auch schon. Wie ihr seht ohne Happy End, aber das ist mir wurscht^^. Ich fand, dass das nicht gepasst hätte. Ich hoffe es ist etwas von der Gesamtatmosphäre der Geschichte rübergekommen^^. So und jetzt ist Schluss, sonst wird das hier noch zum Endlospost^^.
ach kommt schon, irgendwer muss das doch gelesen haben oder bin ich so schlecht, dass sich keiner traut was zu sagen?
wieder mal... sehr gut geschrieben :)
nur zwei kleinigkeiten: mir ist nicht ganz klar, wie diese entführung des mannes vor sich gegangen ist (das auto hält vorm haus, frau bemerkt den einen mann (mario kim), der aussteigt, hinter ihm ihr mann, dann streiten sich die zwei, mario schlägt alex nieder, dann braust das auto davon... also sind beide zwischendurch wieder eingestiegen? konnte sich alex nicht wehren, wenn er ins auto gezerrt wurde? warum ging das so schnell?)
zweite sache: wie kommt denn july zu ihrem partner? es hört sich erst so an, als sei sie die ganze strecke gelaufen, was allerdings ungewöhnlich wär, wenn sie es wirklich eilig hat... dann zückt sie den autoschlüssel, als ob ihr auto direkt vor lukas' wohnung parkt...
der ton scheint auch zu wechseln in der geschichte, erst detektivgeschichte mit den typischen bildern, dann dieses technische (hat mich sehr an i, robot erinnert)... und sie ist immer noch viel zu kurz ;)
es entwickelt sich zwar spannung, aber die bleibt irgendwie in der luft hängen, wenn du weißt, was ich mein...?
trotzdem, insgesamt eine klasse geschichte :)
(hab jetzt nur das negative aufgezählt, kannst also davon ausgehen, dass ich alles, was ich nicht aufgezählt hab, prima fand ;)
nur zwei kleinigkeiten: mir ist nicht ganz klar, wie diese entführung des mannes vor sich gegangen ist (das auto hält vorm haus, frau bemerkt den einen mann (mario kim), der aussteigt, hinter ihm ihr mann, dann streiten sich die zwei, mario schlägt alex nieder, dann braust das auto davon... also sind beide zwischendurch wieder eingestiegen? konnte sich alex nicht wehren, wenn er ins auto gezerrt wurde? warum ging das so schnell?)
zweite sache: wie kommt denn july zu ihrem partner? es hört sich erst so an, als sei sie die ganze strecke gelaufen, was allerdings ungewöhnlich wär, wenn sie es wirklich eilig hat... dann zückt sie den autoschlüssel, als ob ihr auto direkt vor lukas' wohnung parkt...
der ton scheint auch zu wechseln in der geschichte, erst detektivgeschichte mit den typischen bildern, dann dieses technische (hat mich sehr an i, robot erinnert)... und sie ist immer noch viel zu kurz ;)
es entwickelt sich zwar spannung, aber die bleibt irgendwie in der luft hängen, wenn du weißt, was ich mein...?
trotzdem, insgesamt eine klasse geschichte :)
(hab jetzt nur das negative aufgezählt, kannst also davon ausgehen, dass ich alles, was ich nicht aufgezählt hab, prima fand ;)
Das stört mich üüüüüüüüüüüüberhaupt nicht^^. Ich find deine ernst gemeinte kritik wirklich super danke.
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