Okay, nachdem Eternity Returns abgeschlossen ist widme ich mich einer neuen Fanfiction. Naja eigentlich ist es eher original, aber egal *g* Über konstruktive Kritik würde ich mich sehr freuen.
Mizu –June Mermaid
~Wie ruhig das Meer bloß immer scheint. Ich mag das Meer. Die Wellen wiegen sich sanft. Der silberne Mond treibt über dem Horizont. Bald wird er verschwinden. Schon tauchen die ersten Möwen und jagen die ersten Fische. Die vielen Schatten der Nacht fliehen vor dem Licht und kleine Schaumkronen werden an den Strand geschwemmt. Die Krebse tanzen über Sandbänke und Muscheln setzen sich an Bojen fest. Das Meer ist still. Das Wasser ist rot, der Sand ist rot.~
„Lilis, was schreibst du bloß wieder? Das hört sich nicht schön an!“
„Das ist mir aber egal.“ „Das kann dir nicht egal sein, das musst du abgeben. Karen wird es lesen und benoten. Es ist sehr wichtig für dich.“ Gelangweilt wendete ich den Blick von meinem Blatt ab und richtete mich auf. Ich zuckte die Schultern. „Und wenn schon. Calla.“ „Wieso bist du heute so melancholisch?“, wollte sie wissen.
Ich legte den Kopf schief. „Wer weiß?“ Ich klang regelrecht emotionslos. Diese Geschichte, die ich für Karens Tochter schreiben, lag auf Eis. Wollte ich anfangen rutschte ich wieder an den Rand des Sees und stolperte einige Schritte. Ich hatte keine Kufen zum fahren. Calla machte sich Sorgen um mich. Ich kannte sie schon seitdem ich ein kleines Kind war. Sie war die einzige richtige Freundin, die ich hier hatte. Meine Eltern hat das Meer geholt.
„Worüber sollst du eigentlich schreiben?“ „Über das Meer.“
„Weiß Karen denn nicht, wie schwer es für dich ist, nachdem deine Eltern dort gestorben sind?“ „Sie sind nicht gestorben, das Meer hat sie zu sich eingeladen.“
„Aber ist das nicht das Gleiche?“, fragte Calla verwirrt. Ich schwieg. Calla ist lieb.
Sie ist wie eine Schwester, die ich nie hatte. Ich wohnte auch bei ihr. „Fang neu an.“, forderte sie. Ich setzte mich wieder an den kleinen Eichentisch und starrte auf mein Blatt. Insgeheim hoffte ich, dass es sich in Luft auflösen würde. Calla strich sich ihre strohblonden Haare glatt, schnappte sich einen sperrigen Stuhl und setzte sich vor mich. „Schreib doch eine Liebesgeschichte.“, schlug sie vor. Ich schüttelte den Kopf. „Muss jede Geschichte Liebe beinhalten?“ „Das wäre doch romantisch...“
„Ich will eine Geschichte schreiben, die gut genug ist, ohne Liebe auszukommen.“ Ich schnappte mir den Bleistift und kaute ein wenig an der Spitze rum. In meinem Kopf herrschte gähnende Leere. „Nicht genug, dass das Meer „deine Eltern eingeladen hat“, vor allen Dingen auch noch, dass diese Gerüchte hier umeilen, wie Hunde ohne Maulkorb. Nun verlangt sie von dir über das Meer zu schreiben.“ Calla stand auf und schritt eilig im Kreis. „Man kann den Menschen eben nicht den Mund verbieten.“ Sie blieb stehen und schaute mich aus ihren tiefblauen Augen an. Wenn ich sie sehe, denke ich, dass diese Augen aus Wasser geformt sind. Was passiert wohl, wenn sie weint? Werden die Augen dann kleiner oder sie blind? „Du bist echt komisch, Lilis.“ Ich runzelte die Stirn. „Dann bist du auch komisch, wenn du immer noch bei mir bist. Man könnte sagen: Gemeinsamkeiten verbinden.“ Sie zwinkerte. „Oder Gegensätze ziehen sich an.“ Es klopfte an der Tür.
„Warte ich gehe schon.“ Calla strich ihre dunkelblaue Uniform glatt und ging zügig zur Tür. „Ah, die kleine Mariella.“, sagte sie fröhlich. Das Mädchen trat ein und lächelte mich an. Ich hob die Hand zum Gruß. Ich redete nicht viel mit ihr. Wahrscheinlich hielt sie mich für stumm. „Wie geht es mit meiner Geschichte voran?“, fragte sie Calla. „Ähm.. Nun ja. Lilis hat so viele Ideen, die sie gar nicht alle aufschreiben kann. Wir überlegen noch.“, bastelte sie sich zusammen. „Aha.“, machte Mariella und torkelte zu mir rüber. Sie lugte über den massiven Tisch. „Was schreibst du? Deine Schrift ist schön. Les mir vor.“ Zu meinem Glück konnte sie nicht lesen, obwohl sie schon 9 Jahre alt war. In unserem Dorf gab es keine Schulen. Schreiben und Lesen brachten wir uns selber bei. Ich stierte auf den Text, den ich vorhin geschrieben hatte. Ich fand ihn nicht gut. Aber mir viel auch nichts gescheites ein. Ich vertröstete sie auf nächstes Mal, in der Hoffnung, sie würde es bis dahin vergessen.
~3,2,1... Mein Körper ist wie flüssiger Aquamarin. Das rote Wasser umgibt mich. Es schmeckt metallisch. Es ist warm. Am Strand liegen braune Haare. Wem gehören sie wohl? Wenn ich mich umsehe, sehe ich nichts. Nur rot. Kleine Rubinmöwen, die in der Ferne verschwinden. Ich bin allein. Wo liegt dieser Strand, an dem ich immer bin? Ich weiß es nicht. Ich beschließe dem Sandstrang zu folgen. Die kleinen Steine stechen mich. Ich hinterlasse kleine blutige Fußspuren. In weiter Ferne sehe ich einen Steg. Das Holz ist morsch. Es riecht nach Salz.~
„Wenn du so weiterschreibst, wird sie doch noch feuern. So etwas kannst du nicht einem kleinen Kind zu lesen geben.“, sagte Calla gelangweilt. Ich hielt inne und schaute sie an. „Versteh das nicht falsch. Ich mag deine Geschichten, aber schreib bitte etwas gescheites. Du weißt, wie wichtig es ist dass du schreibst.“ Ich lehnte mich zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Bei dir weiß ich nie, was ich denken soll, Lilis. Du bist ziemlich schweigsam. Die Leute denken schon, du bist stumm.“ „Mir ist egal, was andere denken.“ „Hätte ich auch nicht anders erwartet.“, erwiderte Calla grinsend und spielte an einer Strähne ihres Haares rum. „Beeil dich, es wird bald dunkel. Dann müssen wir bei Frau Karen sein.“ „Wieso müssen wir dahin?“, fragte ich tonlos. „Vergiss nicht, dass sie sehr gnädig ist. Wir dürfen bei ihr arbeiten. Stell dir vor, wir hätten diese Stelle als Hausmädchen nicht bekommen.“ „Das ist doch erniedrigend. Findest du nicht?“ „Nein. So etwas ist barmherzig.“
Callas Eltern waren häufig unterwegs, ihr Haus hatten sie verkauft, um Reisegeld zu verdienen. Seitdem musste Calla sich alleine durchschlagen.
Sie und Mariella verstehen sich sehr gut. Aber ich mag sie nicht. Ich weiß nicht, wieso. Calla ging zur Tür. „Willst du hier Wurzeln schlagen?“, höhnte sie. Ich schnappte meinen bescheidenen Leinen Rucksack, verstaute die Blätter und den Bleistift und eilte ihr hinterher. Es roch nach Salz. Das tat es immer. Schließlich wohnten wir hier in einem Fischerdorf. Der Boden war durchweicht, vom schwülen Sommerregen. Die eisernen Laternen leuchteten uns den Weg. Hier und dort standen mal ein paar Karren, ansonsten waren die Straßen wie ausgestorben. Die Kerzen in den Fenstern der alten Mietshütten spendeten spärlichen Glanz. Meine schwarzen Schuhe waren dreckig. Das war wir bei Karen verdienten, reichte uns zum Leben. Eine schwarze Krähe flog an mir vorbei. Während wir liefen kramte Calla in ihrer Tasche und zog ihr weißes Häubchen hervor. Plötzlich blieb sie stehen und bückte sich. „Lilis, sie mal.“ Sie stichelte vorbei in der Erde rum und hob schließlich ein Stück Papier auf. Es war die Zeitung von heute Morgen. Ihr Gesicht nahm einen marmornen Ausdruck an. „Die junge Witwe Claire ist die Vierte.“ Sie ließ den Zeitungsbogen fallen. „Dabei war sie doch so schön. Sie hatte doch so wundervolles braunes Haar... Es ist schrecklich. Es gibt hier nichts interessantes, aber bloß diese Tatsache und dieses Gerücht. Du hast sie doch gehört, Lilis?“ Ich nickte stumm. Die Tatsache, das hier gelegentlich Menschen verschwinden, fand ich nicht sonderlich schlimm. Ja, sie verschwanden und tauchten nicht auf, außer einer. Sie war das dritte Opfer. Rettete sich vor ihre Haustür und starb dort. Sie galt ein paar Tage für vermisst. Als man sie fand schien es, als würde sie schlafen. Und sie lächelte. Die Gerüchte beunruhigten mich mehr. Überall waren sie verschieden und jeder steigerte sich in die gegenwärtige Art und Weise hinein. Das ist das Gefährliche an den Menschen. Sie vergessen die Wahrheit. Manche sagten, ein Wahnsinniger würde sie umbringen, andere meinten es wäre Freitod, wieder andere sagten, die Sirenen hätten sie geholt, weil sie zu tief ins Meer gedrungen waren. Dass das Meer meine Eltern eingeladen hat, weiß nur Calla. Sie scherzte nicht damit.
Vor mir tauchten schon die strahlenden Lichter des riesigen Anwesend auf, als die Nacht herein brach. Wir passierten das riesige Tor und stiegen die Treppe hinauf.
Sie waren sicher sehr reich. Calla hatte Recht. Barmherzig.
*tbc*
Mizu –June Mermaid
~Wie ruhig das Meer bloß immer scheint. Ich mag das Meer. Die Wellen wiegen sich sanft. Der silberne Mond treibt über dem Horizont. Bald wird er verschwinden. Schon tauchen die ersten Möwen und jagen die ersten Fische. Die vielen Schatten der Nacht fliehen vor dem Licht und kleine Schaumkronen werden an den Strand geschwemmt. Die Krebse tanzen über Sandbänke und Muscheln setzen sich an Bojen fest. Das Meer ist still. Das Wasser ist rot, der Sand ist rot.~
„Lilis, was schreibst du bloß wieder? Das hört sich nicht schön an!“
„Das ist mir aber egal.“ „Das kann dir nicht egal sein, das musst du abgeben. Karen wird es lesen und benoten. Es ist sehr wichtig für dich.“ Gelangweilt wendete ich den Blick von meinem Blatt ab und richtete mich auf. Ich zuckte die Schultern. „Und wenn schon. Calla.“ „Wieso bist du heute so melancholisch?“, wollte sie wissen.
Ich legte den Kopf schief. „Wer weiß?“ Ich klang regelrecht emotionslos. Diese Geschichte, die ich für Karens Tochter schreiben, lag auf Eis. Wollte ich anfangen rutschte ich wieder an den Rand des Sees und stolperte einige Schritte. Ich hatte keine Kufen zum fahren. Calla machte sich Sorgen um mich. Ich kannte sie schon seitdem ich ein kleines Kind war. Sie war die einzige richtige Freundin, die ich hier hatte. Meine Eltern hat das Meer geholt.
„Worüber sollst du eigentlich schreiben?“ „Über das Meer.“
„Weiß Karen denn nicht, wie schwer es für dich ist, nachdem deine Eltern dort gestorben sind?“ „Sie sind nicht gestorben, das Meer hat sie zu sich eingeladen.“
„Aber ist das nicht das Gleiche?“, fragte Calla verwirrt. Ich schwieg. Calla ist lieb.
Sie ist wie eine Schwester, die ich nie hatte. Ich wohnte auch bei ihr. „Fang neu an.“, forderte sie. Ich setzte mich wieder an den kleinen Eichentisch und starrte auf mein Blatt. Insgeheim hoffte ich, dass es sich in Luft auflösen würde. Calla strich sich ihre strohblonden Haare glatt, schnappte sich einen sperrigen Stuhl und setzte sich vor mich. „Schreib doch eine Liebesgeschichte.“, schlug sie vor. Ich schüttelte den Kopf. „Muss jede Geschichte Liebe beinhalten?“ „Das wäre doch romantisch...“
„Ich will eine Geschichte schreiben, die gut genug ist, ohne Liebe auszukommen.“ Ich schnappte mir den Bleistift und kaute ein wenig an der Spitze rum. In meinem Kopf herrschte gähnende Leere. „Nicht genug, dass das Meer „deine Eltern eingeladen hat“, vor allen Dingen auch noch, dass diese Gerüchte hier umeilen, wie Hunde ohne Maulkorb. Nun verlangt sie von dir über das Meer zu schreiben.“ Calla stand auf und schritt eilig im Kreis. „Man kann den Menschen eben nicht den Mund verbieten.“ Sie blieb stehen und schaute mich aus ihren tiefblauen Augen an. Wenn ich sie sehe, denke ich, dass diese Augen aus Wasser geformt sind. Was passiert wohl, wenn sie weint? Werden die Augen dann kleiner oder sie blind? „Du bist echt komisch, Lilis.“ Ich runzelte die Stirn. „Dann bist du auch komisch, wenn du immer noch bei mir bist. Man könnte sagen: Gemeinsamkeiten verbinden.“ Sie zwinkerte. „Oder Gegensätze ziehen sich an.“ Es klopfte an der Tür.
„Warte ich gehe schon.“ Calla strich ihre dunkelblaue Uniform glatt und ging zügig zur Tür. „Ah, die kleine Mariella.“, sagte sie fröhlich. Das Mädchen trat ein und lächelte mich an. Ich hob die Hand zum Gruß. Ich redete nicht viel mit ihr. Wahrscheinlich hielt sie mich für stumm. „Wie geht es mit meiner Geschichte voran?“, fragte sie Calla. „Ähm.. Nun ja. Lilis hat so viele Ideen, die sie gar nicht alle aufschreiben kann. Wir überlegen noch.“, bastelte sie sich zusammen. „Aha.“, machte Mariella und torkelte zu mir rüber. Sie lugte über den massiven Tisch. „Was schreibst du? Deine Schrift ist schön. Les mir vor.“ Zu meinem Glück konnte sie nicht lesen, obwohl sie schon 9 Jahre alt war. In unserem Dorf gab es keine Schulen. Schreiben und Lesen brachten wir uns selber bei. Ich stierte auf den Text, den ich vorhin geschrieben hatte. Ich fand ihn nicht gut. Aber mir viel auch nichts gescheites ein. Ich vertröstete sie auf nächstes Mal, in der Hoffnung, sie würde es bis dahin vergessen.
~3,2,1... Mein Körper ist wie flüssiger Aquamarin. Das rote Wasser umgibt mich. Es schmeckt metallisch. Es ist warm. Am Strand liegen braune Haare. Wem gehören sie wohl? Wenn ich mich umsehe, sehe ich nichts. Nur rot. Kleine Rubinmöwen, die in der Ferne verschwinden. Ich bin allein. Wo liegt dieser Strand, an dem ich immer bin? Ich weiß es nicht. Ich beschließe dem Sandstrang zu folgen. Die kleinen Steine stechen mich. Ich hinterlasse kleine blutige Fußspuren. In weiter Ferne sehe ich einen Steg. Das Holz ist morsch. Es riecht nach Salz.~
„Wenn du so weiterschreibst, wird sie doch noch feuern. So etwas kannst du nicht einem kleinen Kind zu lesen geben.“, sagte Calla gelangweilt. Ich hielt inne und schaute sie an. „Versteh das nicht falsch. Ich mag deine Geschichten, aber schreib bitte etwas gescheites. Du weißt, wie wichtig es ist dass du schreibst.“ Ich lehnte mich zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Bei dir weiß ich nie, was ich denken soll, Lilis. Du bist ziemlich schweigsam. Die Leute denken schon, du bist stumm.“ „Mir ist egal, was andere denken.“ „Hätte ich auch nicht anders erwartet.“, erwiderte Calla grinsend und spielte an einer Strähne ihres Haares rum. „Beeil dich, es wird bald dunkel. Dann müssen wir bei Frau Karen sein.“ „Wieso müssen wir dahin?“, fragte ich tonlos. „Vergiss nicht, dass sie sehr gnädig ist. Wir dürfen bei ihr arbeiten. Stell dir vor, wir hätten diese Stelle als Hausmädchen nicht bekommen.“ „Das ist doch erniedrigend. Findest du nicht?“ „Nein. So etwas ist barmherzig.“
Callas Eltern waren häufig unterwegs, ihr Haus hatten sie verkauft, um Reisegeld zu verdienen. Seitdem musste Calla sich alleine durchschlagen.
Sie und Mariella verstehen sich sehr gut. Aber ich mag sie nicht. Ich weiß nicht, wieso. Calla ging zur Tür. „Willst du hier Wurzeln schlagen?“, höhnte sie. Ich schnappte meinen bescheidenen Leinen Rucksack, verstaute die Blätter und den Bleistift und eilte ihr hinterher. Es roch nach Salz. Das tat es immer. Schließlich wohnten wir hier in einem Fischerdorf. Der Boden war durchweicht, vom schwülen Sommerregen. Die eisernen Laternen leuchteten uns den Weg. Hier und dort standen mal ein paar Karren, ansonsten waren die Straßen wie ausgestorben. Die Kerzen in den Fenstern der alten Mietshütten spendeten spärlichen Glanz. Meine schwarzen Schuhe waren dreckig. Das war wir bei Karen verdienten, reichte uns zum Leben. Eine schwarze Krähe flog an mir vorbei. Während wir liefen kramte Calla in ihrer Tasche und zog ihr weißes Häubchen hervor. Plötzlich blieb sie stehen und bückte sich. „Lilis, sie mal.“ Sie stichelte vorbei in der Erde rum und hob schließlich ein Stück Papier auf. Es war die Zeitung von heute Morgen. Ihr Gesicht nahm einen marmornen Ausdruck an. „Die junge Witwe Claire ist die Vierte.“ Sie ließ den Zeitungsbogen fallen. „Dabei war sie doch so schön. Sie hatte doch so wundervolles braunes Haar... Es ist schrecklich. Es gibt hier nichts interessantes, aber bloß diese Tatsache und dieses Gerücht. Du hast sie doch gehört, Lilis?“ Ich nickte stumm. Die Tatsache, das hier gelegentlich Menschen verschwinden, fand ich nicht sonderlich schlimm. Ja, sie verschwanden und tauchten nicht auf, außer einer. Sie war das dritte Opfer. Rettete sich vor ihre Haustür und starb dort. Sie galt ein paar Tage für vermisst. Als man sie fand schien es, als würde sie schlafen. Und sie lächelte. Die Gerüchte beunruhigten mich mehr. Überall waren sie verschieden und jeder steigerte sich in die gegenwärtige Art und Weise hinein. Das ist das Gefährliche an den Menschen. Sie vergessen die Wahrheit. Manche sagten, ein Wahnsinniger würde sie umbringen, andere meinten es wäre Freitod, wieder andere sagten, die Sirenen hätten sie geholt, weil sie zu tief ins Meer gedrungen waren. Dass das Meer meine Eltern eingeladen hat, weiß nur Calla. Sie scherzte nicht damit.
Vor mir tauchten schon die strahlenden Lichter des riesigen Anwesend auf, als die Nacht herein brach. Wir passierten das riesige Tor und stiegen die Treppe hinauf.
Sie waren sicher sehr reich. Calla hatte Recht. Barmherzig.
*tbc*
Heyhey, die kenn ich doch ;)
Klar, die hab ich ja auch schon gelesen^-^
Soll ich trotzdem meine Comments dazu abgeben?
byebye, bis dann^-^
Klar, die hab ich ja auch schon gelesen^-^
Soll ich trotzdem meine Comments dazu abgeben?
byebye, bis dann^-^
~Ich wate durch das schäumende Wasser. Es glänzt matt. Vor mir treiben Knöpfe, aber ich lasse sie, genau wie die Haare, hinter mir. Ich möchte gerne zu diesem Steg. Dann bin ich dem Meer etwas näher. Ich kann nicht schwimmen. Die Grotten wandern an mir vorbei und die Fische streicheln meine Füße. Die Pfähle an meinen Händen fühlen sich weich an. Das Morgenrot schimmert. Ich stelle mich auf einen der großen Steine in der Bucht und klettere hoch. Er ist glitschig und doch verliere ich nicht den Halt. Ich wundere mich, wieso der Steg mein Gewicht hält. Ich springe übermütig. Das Holz knarrt, dennoch bricht es nicht. Ich bin eine unsympathische Person, das Meer schickt mir keine Einladung. Ich bin traurig.~
Es war spät am Abend und Calla schlief, als ich schrieb. Sie war eingewickelt in dicke Baumwolldecken und ich lauschte ihrem ruhigen Atemstoß. Die Arbeit war anstrengend, doch ging sie an mir vorbei, als hätte geblitzt, ehe man sagen konnte: Es blitzt. Mein Leben bestand aus Vegetation und das Hüten kleiner Kinder. Ich mag Kinder nicht. Sie stören mich. Ob ich auch so war? Habe ich auch andere belästigt? Bestimmt. Ich verstehe nicht, wieso ich für ein verwöhntes Mädchen, dass nicht lesen kann, eine Geschichte schreiben soll. Ich versuchte mich nicht genauer darauf zu befassen. Ich versuchte, es mir egal werden zu lassen. Es gab nicht viel in meinem Leben. Auch nicht vieles. Was mir wichtig war, doch wusste ich, Calla gehörte dazu. Sie war meine Familie. Derweilen schlief ich die Nächte nicht gut. Der schwache Schein der Kerze spendete mir aber immer noch genug Licht. Die Nächte übernachteten wir in dieser Residenz, Tagsüber waren wir meist Besorgungen machen. Die Mittagszeit verbrachte ich mit Calla in der alten Schmiede. Waffen wurde lange nicht mehr hergestellt, aber dort waren wir alleine. Calla war immer sehr optimistisch. Sie mochte meine Gedanken und verstand mich, wie sonst niemand in diesem Dorf hier. Menschen waren leicht beeinflussbar und ich eben so. Jeder wurde als das abgestempelt, dass er nicht war und nicht versuchte zu sein. Alte Frauen, die ein wenig der Heilkunst bewandert waren, galten als Hexen, die mit dem Teufel im Bunde standen. Auch wenn sie als Hebammen arbeiteten. Andere die viel zu offensichtlich schwarze Magie betrieben wurden bemitleidet. Ich hatte nicht viele Freunde. Wer weiß, ob es an meiner Art lag, mit Dingen umzugehen oder meine dunkelroten Haare. Calla mochte sie. Damit war ich zufrieden. Sie meint, meine Geschichten wären zu nah an der Realität um gelogen zu sein. Ich beugte mich wieder über das Blatt.
~Vielleicht muss ich warten. Ich setze mich hin, lasse meine Füße im Wasser baumeln und freue mich über das nasse Element und der endlosen Himmel über mir. Plötzlich zucke ich zusammen. Ein alter Kleiderfetzen treibt und streift in der Strömung mein Bein. Die Himmel ist sehr weit. Gibt es wohl ein Ende? Was passiert, wenn man zum Horizont schwimmt, geht es weiter? Stößt man an den Rand oder fällt man herunter in die Welt der Toten? Ich weiß aus alten Geschichten, dass es aus einem Medaillensystem aufgebaut ist. Wir leben oben, in der Sonne und sie starren starr vor sich her. Gerne wäre ich manchmal dort.~
Calla meint, dort wären meine Eltern.
~ Was passiert, wenn Fische weinen?
Ist daraus der Ozean entstanden? Wenn der Himmel weint, regnet es. Dann sind die Fische sehr traurig. Ich frage mich häufig worüber. Wahrscheinlich über den Schmutz und Dreck, der in den Gewässern treibt. Oder darüber, dass wir ihre Freunde essen. Ich will aufstehen und gehen. Drehe mich um und werfe dem Meer einen letzten Handkuss zu. Es kracht, der Steg bricht. Ich kann nicht schwimmen. Danke, ich habe die Einladung erhalten.~
Die Augen fielen mir zu. Aber die Kerze brannte die Nacht weiter. Die Luft wurde dünn.
~Vieles ist nichts, wenn es doch sein soll. Der Körper ist ein Gefäß für die Seele, eine Marionette des Willens. ~
„Lilis! Lilis?!“ Ich hörte dich doch. Du brauchtest nicht so zu brüllen. „Calla...“
„Was für ein Glück. Endlich bist du wieder wach.“ „Was war denn? Wo bin ich?“ Mir wurde schlagartig klar, dass ich nicht mehr auf dem Stuhl, auf dem Dachboden saß. Auch keine Kerze flackerte, wenn ich mich Augen schloss. „Du jagst mir vielleicht einen Schrecken ein.“, spielte sie fröhlich. Ich war nicht so dumm, ihr das zu glauben. Stattdessen versuchte ich gekünstelt zu lächeln. Auch wenn es Zwang war, gelang es mir halbwegs. Für Calla würde ich lügen. Sie soll sich nicht Sorgen.
„Der Arzt fand Wasser in deinen Lungen.“, bemerkte sie ernst. Ich schwieg. „Du weißt genau, dass ich nicht schwimmen kann, welchen Sinn hat es also für mich zum Meer zu gehen?“, sagte ich schließlich. „Dort warst du aber nicht. Kein Sandkorn war an deiner Kleidung. Du saßt wie versteinert auf deinem Stuhl. Mariella hat sich Sorgen gemacht, als du nicht antwortetest.“ Ich schaute auf meine Hände. Einige feiner Kratzer zogen sich über die Handfläche. So, als ob ich noch versucht hätte mich irgendwo festzuhalten. Schnell versteckte ich sie wieder, ehe Calla etwas merkte. Sie setzte sich zu mir auf die Bettkante. „Der Arzt sagte außerdem, dass du die nächsten Tage im Bett bleiben solltest.“ Ich nickte. Vor dem Fenster stieg grauer Rauch auf. Ich hörte Schreie. „Meine Oma.“, sagte sie traurig. „Ich kannte sie nicht gut.“ Calla ging zum Fenster. „Was für eine gaffende Menschenmenge. Stehen nur herum. Sie wohnte außerhalb des Dorfes. Eine Apothekerin. Sie gab dir die Schmerzmittel, damit deine Lunge nicht mehr kratzt.“ Es roch nach verbrannten Fleisch. Ich hatte den Glauben in die Menschheit verloren. Sie verloderten sich gegenseitig. Eine seltsame Rasse. „Lilis...Ich sorge mich um dich. Was du geschrieben hattest...Ich las es vorhin. Tu nichts unüberlegtes.“ Dachte sie etwa, ich würde mich selber umbringen wollen? „Du kennst mich doch.“, meinte ich. Doch sie sagte: „Deswegen ja.“ Ich war verwirrt. „Wenn du Probleme hast, sag es mir. Ich denke wir vertrauen uns gegenseitig.“ „Das tun wir doch auch. Ich weiß nicht, was passiert ist.“ Sie schaute mich aus ihren ohnehin wässrigen Augen an. „Verzeih mir bitte.“ Es herrschte Stille. „Ich gehe Tee holen.“, fügte sie hinzu und verschwand durch die Tür. Ich rutschte das Kopfteil hoch und besah mir meine Hände noch mal. Ich seufzte einmal tief und machte die Augen zu. Es dauerte nicht lange, da klopfte es wieder. „Calla!“, rief ich froh. Es überraschte mich zwar, dass sie schon zurück war, aber das war mir egal. Ich freute mich, dass sie da war. Ich wünschte mir jemanden zum reden. „Oh. Entschuldigung, wenn du jemand anderes erwartet hattest.“ Ein schwarzgelockter Kopf steckte sich durch die Tür. Lange goldene Ohrringe hingen ihren weißen Hals herunter. „Ach, Sie sind es Karen.“ Sie lächelte und trat ein. „Ich hoffe, ich störe nicht.“ Eilig schüttelte ich den Kopf. Karen war sehr schön. Ihre Haut war weiß, abgesetzt mit Lippen aus Perlmut. Sie kam näher zu mir. Ihr feingearbeitetes Kleid schleifte über den Boden. Auf einmal hielt sie inne und zog ein paar Blatt Papier hinter ihrem Rücken hervor. „Ich habe es gelesen. Es ist sehr melancholisch, nichts für meine Tochter. Ich werde es lieber nehmen. Vergessen wir die ganze Sache am besten.“ Ein Misserfolg. Karen stand auf und wollte gehen. „Nein.“, schoss es aus meinem Mund. Sie drehte sich um. „Lassen Sie es mich zu Ende schreiben.“ „Deine Gedanken machen mir Angst, Lilis.“ „Sie müssen es ja nicht lesen. Bitte.“ „Wenn du mir versprichst, dass es ein fröhliches Ende gibt.“ Ich lächelte. „Das war auch geplant.“ „Gut. Weißt du, wann es fertig wird?“ „Nein. Lassen Sie sich überraschen.“, frohlockte ich. „Lilis, ich hab Stimmen....Oh, Sie sind es.“ Calla war wieder gekommen. In den Tassen klimperte der Tee. „Schon gut, ich wollte sowieso gerade gehen.“ Karen winkte und verschwand.
Es war spät am Abend und Calla schlief, als ich schrieb. Sie war eingewickelt in dicke Baumwolldecken und ich lauschte ihrem ruhigen Atemstoß. Die Arbeit war anstrengend, doch ging sie an mir vorbei, als hätte geblitzt, ehe man sagen konnte: Es blitzt. Mein Leben bestand aus Vegetation und das Hüten kleiner Kinder. Ich mag Kinder nicht. Sie stören mich. Ob ich auch so war? Habe ich auch andere belästigt? Bestimmt. Ich verstehe nicht, wieso ich für ein verwöhntes Mädchen, dass nicht lesen kann, eine Geschichte schreiben soll. Ich versuchte mich nicht genauer darauf zu befassen. Ich versuchte, es mir egal werden zu lassen. Es gab nicht viel in meinem Leben. Auch nicht vieles. Was mir wichtig war, doch wusste ich, Calla gehörte dazu. Sie war meine Familie. Derweilen schlief ich die Nächte nicht gut. Der schwache Schein der Kerze spendete mir aber immer noch genug Licht. Die Nächte übernachteten wir in dieser Residenz, Tagsüber waren wir meist Besorgungen machen. Die Mittagszeit verbrachte ich mit Calla in der alten Schmiede. Waffen wurde lange nicht mehr hergestellt, aber dort waren wir alleine. Calla war immer sehr optimistisch. Sie mochte meine Gedanken und verstand mich, wie sonst niemand in diesem Dorf hier. Menschen waren leicht beeinflussbar und ich eben so. Jeder wurde als das abgestempelt, dass er nicht war und nicht versuchte zu sein. Alte Frauen, die ein wenig der Heilkunst bewandert waren, galten als Hexen, die mit dem Teufel im Bunde standen. Auch wenn sie als Hebammen arbeiteten. Andere die viel zu offensichtlich schwarze Magie betrieben wurden bemitleidet. Ich hatte nicht viele Freunde. Wer weiß, ob es an meiner Art lag, mit Dingen umzugehen oder meine dunkelroten Haare. Calla mochte sie. Damit war ich zufrieden. Sie meint, meine Geschichten wären zu nah an der Realität um gelogen zu sein. Ich beugte mich wieder über das Blatt.
~Vielleicht muss ich warten. Ich setze mich hin, lasse meine Füße im Wasser baumeln und freue mich über das nasse Element und der endlosen Himmel über mir. Plötzlich zucke ich zusammen. Ein alter Kleiderfetzen treibt und streift in der Strömung mein Bein. Die Himmel ist sehr weit. Gibt es wohl ein Ende? Was passiert, wenn man zum Horizont schwimmt, geht es weiter? Stößt man an den Rand oder fällt man herunter in die Welt der Toten? Ich weiß aus alten Geschichten, dass es aus einem Medaillensystem aufgebaut ist. Wir leben oben, in der Sonne und sie starren starr vor sich her. Gerne wäre ich manchmal dort.~
Calla meint, dort wären meine Eltern.
~ Was passiert, wenn Fische weinen?
Ist daraus der Ozean entstanden? Wenn der Himmel weint, regnet es. Dann sind die Fische sehr traurig. Ich frage mich häufig worüber. Wahrscheinlich über den Schmutz und Dreck, der in den Gewässern treibt. Oder darüber, dass wir ihre Freunde essen. Ich will aufstehen und gehen. Drehe mich um und werfe dem Meer einen letzten Handkuss zu. Es kracht, der Steg bricht. Ich kann nicht schwimmen. Danke, ich habe die Einladung erhalten.~
Die Augen fielen mir zu. Aber die Kerze brannte die Nacht weiter. Die Luft wurde dünn.
~Vieles ist nichts, wenn es doch sein soll. Der Körper ist ein Gefäß für die Seele, eine Marionette des Willens. ~
„Lilis! Lilis?!“ Ich hörte dich doch. Du brauchtest nicht so zu brüllen. „Calla...“
„Was für ein Glück. Endlich bist du wieder wach.“ „Was war denn? Wo bin ich?“ Mir wurde schlagartig klar, dass ich nicht mehr auf dem Stuhl, auf dem Dachboden saß. Auch keine Kerze flackerte, wenn ich mich Augen schloss. „Du jagst mir vielleicht einen Schrecken ein.“, spielte sie fröhlich. Ich war nicht so dumm, ihr das zu glauben. Stattdessen versuchte ich gekünstelt zu lächeln. Auch wenn es Zwang war, gelang es mir halbwegs. Für Calla würde ich lügen. Sie soll sich nicht Sorgen.
„Der Arzt fand Wasser in deinen Lungen.“, bemerkte sie ernst. Ich schwieg. „Du weißt genau, dass ich nicht schwimmen kann, welchen Sinn hat es also für mich zum Meer zu gehen?“, sagte ich schließlich. „Dort warst du aber nicht. Kein Sandkorn war an deiner Kleidung. Du saßt wie versteinert auf deinem Stuhl. Mariella hat sich Sorgen gemacht, als du nicht antwortetest.“ Ich schaute auf meine Hände. Einige feiner Kratzer zogen sich über die Handfläche. So, als ob ich noch versucht hätte mich irgendwo festzuhalten. Schnell versteckte ich sie wieder, ehe Calla etwas merkte. Sie setzte sich zu mir auf die Bettkante. „Der Arzt sagte außerdem, dass du die nächsten Tage im Bett bleiben solltest.“ Ich nickte. Vor dem Fenster stieg grauer Rauch auf. Ich hörte Schreie. „Meine Oma.“, sagte sie traurig. „Ich kannte sie nicht gut.“ Calla ging zum Fenster. „Was für eine gaffende Menschenmenge. Stehen nur herum. Sie wohnte außerhalb des Dorfes. Eine Apothekerin. Sie gab dir die Schmerzmittel, damit deine Lunge nicht mehr kratzt.“ Es roch nach verbrannten Fleisch. Ich hatte den Glauben in die Menschheit verloren. Sie verloderten sich gegenseitig. Eine seltsame Rasse. „Lilis...Ich sorge mich um dich. Was du geschrieben hattest...Ich las es vorhin. Tu nichts unüberlegtes.“ Dachte sie etwa, ich würde mich selber umbringen wollen? „Du kennst mich doch.“, meinte ich. Doch sie sagte: „Deswegen ja.“ Ich war verwirrt. „Wenn du Probleme hast, sag es mir. Ich denke wir vertrauen uns gegenseitig.“ „Das tun wir doch auch. Ich weiß nicht, was passiert ist.“ Sie schaute mich aus ihren ohnehin wässrigen Augen an. „Verzeih mir bitte.“ Es herrschte Stille. „Ich gehe Tee holen.“, fügte sie hinzu und verschwand durch die Tür. Ich rutschte das Kopfteil hoch und besah mir meine Hände noch mal. Ich seufzte einmal tief und machte die Augen zu. Es dauerte nicht lange, da klopfte es wieder. „Calla!“, rief ich froh. Es überraschte mich zwar, dass sie schon zurück war, aber das war mir egal. Ich freute mich, dass sie da war. Ich wünschte mir jemanden zum reden. „Oh. Entschuldigung, wenn du jemand anderes erwartet hattest.“ Ein schwarzgelockter Kopf steckte sich durch die Tür. Lange goldene Ohrringe hingen ihren weißen Hals herunter. „Ach, Sie sind es Karen.“ Sie lächelte und trat ein. „Ich hoffe, ich störe nicht.“ Eilig schüttelte ich den Kopf. Karen war sehr schön. Ihre Haut war weiß, abgesetzt mit Lippen aus Perlmut. Sie kam näher zu mir. Ihr feingearbeitetes Kleid schleifte über den Boden. Auf einmal hielt sie inne und zog ein paar Blatt Papier hinter ihrem Rücken hervor. „Ich habe es gelesen. Es ist sehr melancholisch, nichts für meine Tochter. Ich werde es lieber nehmen. Vergessen wir die ganze Sache am besten.“ Ein Misserfolg. Karen stand auf und wollte gehen. „Nein.“, schoss es aus meinem Mund. Sie drehte sich um. „Lassen Sie es mich zu Ende schreiben.“ „Deine Gedanken machen mir Angst, Lilis.“ „Sie müssen es ja nicht lesen. Bitte.“ „Wenn du mir versprichst, dass es ein fröhliches Ende gibt.“ Ich lächelte. „Das war auch geplant.“ „Gut. Weißt du, wann es fertig wird?“ „Nein. Lassen Sie sich überraschen.“, frohlockte ich. „Lilis, ich hab Stimmen....Oh, Sie sind es.“ Calla war wieder gekommen. In den Tassen klimperte der Tee. „Schon gut, ich wollte sowieso gerade gehen.“ Karen winkte und verschwand.
Du, hast du eigentlich schon da weitergeschrieben wo ich aufgehört hatte zu lesen?
byebye, bis morgen^-^
byebye, bis morgen^-^
„Was wollte sie denn von dir?“, fragte Calla und warf vorsichtig zwei Stücke Zucker in meinen Tee. „Ein glückliches Ende.“, erwiderte ich ihr.
Sie schaute ein wenig verdutzt, sagte aber nichts. So beschloss ich einfach zu schweigen. „Ich muss wieder runter arbeiten. Ruhe dich aus. Hier.“ Sie warf mir die Zeitung auf die Knie. „Ich komme später noch nach dir schauen.“ Ich streckte die Hände nach der Zeitung aus, die Kratzer an meine Hand waren immer noch zu sehen. Das Papier war sehr weich und die Lettern strahlten schön schwarz.
<Erneute Hexenverbrennung, dem Himmel ein Stückchen näher>, war die Überschrift der Titelseite. Jemand hatte den Trubel auch skizziert. Die Augen der Frau waren verbunden. Ich blätterte weiter. Es folgten Marktpreise, Angebote und die aktuelle Vermissten-Liste. Ein kleines Mädchen war verschwunden. Susan hieß sie. Ich kannte sie. Susan brachte früher oft die Zeitung. In dem Artikel darunter hieß es, dass man keine Anhaltspunkte hätte. Nur ein Stofffetzen am eingebrochenen Steg. Es wurde keine Leiche angeschwemmt.
Die reale Welt machte mich Konfus. Wenn dieses wirklich sein sollte, so träumte ich lieber. Es wurde schnell langweilig. Ich beschloss einen Spaziergang zu machen. Vielleicht zu Steg, meine Geschichte spielte dort. Im Hausflur war niemand der mich bemerkte, selbst wenn, hätte es niemanden gestört, ich wäre Medikamente holen gegangen. Schon nach wenigen Metern hörte ich schon die Vögel kreischen. Die Straßen schienen wie ausgestorben. Es war frühmorgens, trotzdem hatte ich gedacht, jemand wäre unterwegs, der mich sehen würde. Ich war nicht wichtig, also war es kein Wunder. Eine Waise mit blutroten Haaren. Für sie war ich eine Hexe, gebannt in einen kindlichen Körper. Immer riefen sie mich mit „Lilith!“, die Dämonenbraut. Vielleicht dachte Calla das auch schon längst. Ich erinnerte mich an Frau Karens Worte.
< Deine Gedanken machen mir Angst, Lilis.>
Wirke ich so seltsam auf andere? Ich wünschte, ich wäre anstelle von Callas Großmutter verbrannt worden. Endlich war ich dort. Ich hatte das Meer erreicht. Ich bückte mich und sah wie das Wasser unter mir herfloss. Ich entdeckte eine Muschel, die ich mir ans Ohr hielt. Ich lachte. Ich hörte mein Blut rauschen. Mariella wollte mir immer weismachen, es sei das Meer. Aber wofür sollte es dann Muscheln geben, wenn man das Meer auch so hören konnte. Ich gab ihrem kindlichen Auge den Vorzug. Ja, eigenartig. So war ich schon. Das Wasser plätscherte in meinen Ohren, ohne das ich die Muschel benutzte. Der Strand war schön. Er schimmerte rot, im Morgenlicht. Die Strahlen waren zu liebenswürdig, mir den Weg zu erhellen.
Ich setzte mich hin und suchte meine Blätter aus der Tasche hinaus. Mein Unterleib wurde ganz nass.
~Das Meer wollte mich noch nicht. Hat mich wieder zurück gebracht. Ich werde es weiter versuchen. Denn ich bin die verwunschene Jungfrau. Ich weine, sogar im Juni. Ich ziehe meine Bahnen durchs knietiefe Wasser. Mein Körper ist stromlinienförmig. Einladen will es mich noch nicht. Es schenkt mir einen Fischschwanz. Soll ich das Wasser rot färben? Aber Farbe wird es nicht sein. So sechs müssen es sein. Es fehlt noch einer. Ich konnte Calla noch nicht meinen Eltern vorstellen. Ich grinse, denn nun weiß ich, wie ich es nachholen kann.~
„Verfluchte Teufelin!“, schrie jemand direkt hinter mir. Ich fuhr in mich zusammen. Erstaunt wandte ich mich um. „Bitte?“ Meine Stimme klang dünn, ich hatte Angst. Angst vor der Welt in der ich lebte.
Was hält ewig?
Ein Wort, eine Geste, ein Gedanke an einen flüchtigen Augenblick oder ein Gegenstand? „Wegen dir werden wir alle sterben, du bist verflucht!“ Der Mann kam wild mit den Armen fuchtelnd auf mich zu. <Nein.>, dachte ich.
<Bin ich verflucht?> Unbeholfen wich ich ein wenig ins Meer. Die Blätter wehten im
Wind und meine Haare tanzten unfügsam auf meinem Kopf herum. „Wessen Seele holst du dir als nächstes?! Antworte, Biest!“ Die Rufe schwirrten wie Möwen um meine Ohren. Sie klangen so nah, doch als würde ich neben mir stehen. Mir kam es vor, als galten sie jemand anderes. Meine Füße suchten schon wie von alleine den Weg weiter ins schützende Meer. Die Angst lähmte meine Glieder. „Calla.“
Wie ein weißer Engel kam sie den Strand entlang gelaufen. Der Wind riss mir meine Papiere aus der Hand. Er wirbelte herum und versuchte noch sie wieder einzufangen. Zu meiner Enttäuschung gab der Boden unter meinen Füßen nicht nach. Callas Gegenwart zerrte an meiner Kehle. Es tat mir weh. Letztlich war Alles ein Vorwand um die eigene Schwäche zu verbergen.
„Was macht ihr da?! Komm aus dem Wasser, Lilis.“, rief sie. Sie schien wütend aber auch etwas verunsichert. „Lass dich nicht von ihr einspannen, Calla. Sie ist böse! Eine Abgesandte des Teufels!“ Der Mann gestikulierte, riss seine Arme hoch und zeigte immer wieder auf mich. „Haben sie dafür irgendwelche Beweise?“, entgegnete sie höflich. „Beschuldigen sie immer Unschuldige?“ Der Mann blieb mit offenen Mund vor ihr stehen. „Du unterstützt diese Hexe auch noch?! Ihr seid des Teufels!“ Calla grinste hämisch. „Pass auf, alter Mann. Dieser Tage wird nicht gut geschlafen; Manche sagen, sie fühlen ausgemergelt. Schließ die Türen vor den Schatten, die ich schicken werde um deine Ungerechtigkeit zu beenden. Hörst du, wie der Grund dich ruft?“ Der sonst so sichere Gesichtsausdruck des Mannes wich panischer Angst. Grob fluchend rannte er weg, warf Calla ungläubige Blicke zu. Das Wasser stand mir bis zu den Knien. Es zerrte an meinen Rockzipfeln. Es rief mich, wie eine Mutter ihr Kind, dass zu lange fort zum spielen war. „Bald...“, flüsterte ich in mich hinein.
Mit gemischten Gefühlen sah ich meine Freundin an. Sie lächelte bloß und meinte, dass sie es diesem bierbäuchigen Bastard wohl richtig gezeigt hatte. Sie umschloss meine feuchten Hände und half mir aus dem Wasser. Vorwurfsvoll schaute sie mich an. <Fast wie eine große Schwester.>, dachte ich mir. „Komm bitte weg hier, wir müssen nach Hause.“ Ich wusste, weshalb sie den Strand verlassen wollte. Sie würden uns bald suchen. Nicht mehr nur mich, nun auch sie. Dieses Ereignis besiegelte, das voraus gesehene Scheitern unseres Leben. Calla hatte mir geholfen. Ich wünschte, sie hätte es nicht getan. Es verkomplizierte die Sache bloß unangenehm. Überspielt gleichgültig fragte ich: „Das bindet dich am Leben?“
Sie fuhr durch meine Haare und sagte schlicht: „Das Leben selbst.“
Verwirrt schaute ich ihr nach, ehe ihre Silhouette in der Tür zum Waschraum verschwand. Ich setzte mich wieder vor meinen knorrigen alten Tisch.
<...das Leben selbst...>
Ihre Worte berührten mich tief, dennoch waren es ihre und nicht meine. Ich bewunderte diese abgöttische Verbundenheit, aber noch eher den Wunsch, man selbst zu sein. <Das werde ich auch tun.>, beschloss ich. Eine Sache ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Sie plagte mich quälte mich, wann immer ich auch nur eine Sekunde daran verschwendete. Mein Versprechen ihr gegenüber konnte ich unmöglich halten. Alles endete bald. Ich schaute auf die Kerze, beobachtete die flackernden geisterhaften Schemen an der Wand und seufzte mehrere male tief.
Ich wünschte mir, ich könnte die Liebe in ihren Augen schützen.
~Ich komme bald, versprochen.~
Sie schaute ein wenig verdutzt, sagte aber nichts. So beschloss ich einfach zu schweigen. „Ich muss wieder runter arbeiten. Ruhe dich aus. Hier.“ Sie warf mir die Zeitung auf die Knie. „Ich komme später noch nach dir schauen.“ Ich streckte die Hände nach der Zeitung aus, die Kratzer an meine Hand waren immer noch zu sehen. Das Papier war sehr weich und die Lettern strahlten schön schwarz.
<Erneute Hexenverbrennung, dem Himmel ein Stückchen näher>, war die Überschrift der Titelseite. Jemand hatte den Trubel auch skizziert. Die Augen der Frau waren verbunden. Ich blätterte weiter. Es folgten Marktpreise, Angebote und die aktuelle Vermissten-Liste. Ein kleines Mädchen war verschwunden. Susan hieß sie. Ich kannte sie. Susan brachte früher oft die Zeitung. In dem Artikel darunter hieß es, dass man keine Anhaltspunkte hätte. Nur ein Stofffetzen am eingebrochenen Steg. Es wurde keine Leiche angeschwemmt.
Die reale Welt machte mich Konfus. Wenn dieses wirklich sein sollte, so träumte ich lieber. Es wurde schnell langweilig. Ich beschloss einen Spaziergang zu machen. Vielleicht zu Steg, meine Geschichte spielte dort. Im Hausflur war niemand der mich bemerkte, selbst wenn, hätte es niemanden gestört, ich wäre Medikamente holen gegangen. Schon nach wenigen Metern hörte ich schon die Vögel kreischen. Die Straßen schienen wie ausgestorben. Es war frühmorgens, trotzdem hatte ich gedacht, jemand wäre unterwegs, der mich sehen würde. Ich war nicht wichtig, also war es kein Wunder. Eine Waise mit blutroten Haaren. Für sie war ich eine Hexe, gebannt in einen kindlichen Körper. Immer riefen sie mich mit „Lilith!“, die Dämonenbraut. Vielleicht dachte Calla das auch schon längst. Ich erinnerte mich an Frau Karens Worte.
< Deine Gedanken machen mir Angst, Lilis.>
Wirke ich so seltsam auf andere? Ich wünschte, ich wäre anstelle von Callas Großmutter verbrannt worden. Endlich war ich dort. Ich hatte das Meer erreicht. Ich bückte mich und sah wie das Wasser unter mir herfloss. Ich entdeckte eine Muschel, die ich mir ans Ohr hielt. Ich lachte. Ich hörte mein Blut rauschen. Mariella wollte mir immer weismachen, es sei das Meer. Aber wofür sollte es dann Muscheln geben, wenn man das Meer auch so hören konnte. Ich gab ihrem kindlichen Auge den Vorzug. Ja, eigenartig. So war ich schon. Das Wasser plätscherte in meinen Ohren, ohne das ich die Muschel benutzte. Der Strand war schön. Er schimmerte rot, im Morgenlicht. Die Strahlen waren zu liebenswürdig, mir den Weg zu erhellen.
Ich setzte mich hin und suchte meine Blätter aus der Tasche hinaus. Mein Unterleib wurde ganz nass.
~Das Meer wollte mich noch nicht. Hat mich wieder zurück gebracht. Ich werde es weiter versuchen. Denn ich bin die verwunschene Jungfrau. Ich weine, sogar im Juni. Ich ziehe meine Bahnen durchs knietiefe Wasser. Mein Körper ist stromlinienförmig. Einladen will es mich noch nicht. Es schenkt mir einen Fischschwanz. Soll ich das Wasser rot färben? Aber Farbe wird es nicht sein. So sechs müssen es sein. Es fehlt noch einer. Ich konnte Calla noch nicht meinen Eltern vorstellen. Ich grinse, denn nun weiß ich, wie ich es nachholen kann.~
„Verfluchte Teufelin!“, schrie jemand direkt hinter mir. Ich fuhr in mich zusammen. Erstaunt wandte ich mich um. „Bitte?“ Meine Stimme klang dünn, ich hatte Angst. Angst vor der Welt in der ich lebte.
Was hält ewig?
Ein Wort, eine Geste, ein Gedanke an einen flüchtigen Augenblick oder ein Gegenstand? „Wegen dir werden wir alle sterben, du bist verflucht!“ Der Mann kam wild mit den Armen fuchtelnd auf mich zu. <Nein.>, dachte ich.
<Bin ich verflucht?> Unbeholfen wich ich ein wenig ins Meer. Die Blätter wehten im
Wind und meine Haare tanzten unfügsam auf meinem Kopf herum. „Wessen Seele holst du dir als nächstes?! Antworte, Biest!“ Die Rufe schwirrten wie Möwen um meine Ohren. Sie klangen so nah, doch als würde ich neben mir stehen. Mir kam es vor, als galten sie jemand anderes. Meine Füße suchten schon wie von alleine den Weg weiter ins schützende Meer. Die Angst lähmte meine Glieder. „Calla.“
Wie ein weißer Engel kam sie den Strand entlang gelaufen. Der Wind riss mir meine Papiere aus der Hand. Er wirbelte herum und versuchte noch sie wieder einzufangen. Zu meiner Enttäuschung gab der Boden unter meinen Füßen nicht nach. Callas Gegenwart zerrte an meiner Kehle. Es tat mir weh. Letztlich war Alles ein Vorwand um die eigene Schwäche zu verbergen.
„Was macht ihr da?! Komm aus dem Wasser, Lilis.“, rief sie. Sie schien wütend aber auch etwas verunsichert. „Lass dich nicht von ihr einspannen, Calla. Sie ist böse! Eine Abgesandte des Teufels!“ Der Mann gestikulierte, riss seine Arme hoch und zeigte immer wieder auf mich. „Haben sie dafür irgendwelche Beweise?“, entgegnete sie höflich. „Beschuldigen sie immer Unschuldige?“ Der Mann blieb mit offenen Mund vor ihr stehen. „Du unterstützt diese Hexe auch noch?! Ihr seid des Teufels!“ Calla grinste hämisch. „Pass auf, alter Mann. Dieser Tage wird nicht gut geschlafen; Manche sagen, sie fühlen ausgemergelt. Schließ die Türen vor den Schatten, die ich schicken werde um deine Ungerechtigkeit zu beenden. Hörst du, wie der Grund dich ruft?“ Der sonst so sichere Gesichtsausdruck des Mannes wich panischer Angst. Grob fluchend rannte er weg, warf Calla ungläubige Blicke zu. Das Wasser stand mir bis zu den Knien. Es zerrte an meinen Rockzipfeln. Es rief mich, wie eine Mutter ihr Kind, dass zu lange fort zum spielen war. „Bald...“, flüsterte ich in mich hinein.
Mit gemischten Gefühlen sah ich meine Freundin an. Sie lächelte bloß und meinte, dass sie es diesem bierbäuchigen Bastard wohl richtig gezeigt hatte. Sie umschloss meine feuchten Hände und half mir aus dem Wasser. Vorwurfsvoll schaute sie mich an. <Fast wie eine große Schwester.>, dachte ich mir. „Komm bitte weg hier, wir müssen nach Hause.“ Ich wusste, weshalb sie den Strand verlassen wollte. Sie würden uns bald suchen. Nicht mehr nur mich, nun auch sie. Dieses Ereignis besiegelte, das voraus gesehene Scheitern unseres Leben. Calla hatte mir geholfen. Ich wünschte, sie hätte es nicht getan. Es verkomplizierte die Sache bloß unangenehm. Überspielt gleichgültig fragte ich: „Das bindet dich am Leben?“
Sie fuhr durch meine Haare und sagte schlicht: „Das Leben selbst.“
Verwirrt schaute ich ihr nach, ehe ihre Silhouette in der Tür zum Waschraum verschwand. Ich setzte mich wieder vor meinen knorrigen alten Tisch.
<...das Leben selbst...>
Ihre Worte berührten mich tief, dennoch waren es ihre und nicht meine. Ich bewunderte diese abgöttische Verbundenheit, aber noch eher den Wunsch, man selbst zu sein. <Das werde ich auch tun.>, beschloss ich. Eine Sache ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Sie plagte mich quälte mich, wann immer ich auch nur eine Sekunde daran verschwendete. Mein Versprechen ihr gegenüber konnte ich unmöglich halten. Alles endete bald. Ich schaute auf die Kerze, beobachtete die flackernden geisterhaften Schemen an der Wand und seufzte mehrere male tief.
Ich wünschte mir, ich könnte die Liebe in ihren Augen schützen.
~Ich komme bald, versprochen.~
Hey ihr, bin grad wieder da, kann leider zur zeit nicht so ausführliche comments geben Merlchen, kriegst du aber noch
~Ich gehe bald. Alles läuft vor meinem geistigen Auge ab. Das feuchte Element tränkt meine Kleider wie Öl. Das Seil schneidet sich an den Gelenken in meine Haut und hinterlässt rote Striemen. Den kleinen Kindern, die am Strand stehen werden die Augen zugehalten. Dennoch werden sie mitgeschleift, um alles zu sehen, zu hören und den ganzen Geruch von verbrannten Fleisch riechen.~
Ich legte den Stift beiseite und schaute auf das leere Bett zu meiner Rechten. Calla war noch nicht wieder da. Ich war kurz unten und kühlte mein brennendes Gesicht, als ich wieder hochkam, dachte ich, Calla zu hören. Aber statt ihrer verträumt auf dem Bett zu finden, lag bloß ein Brief dort.
Ich hatte ihn noch nicht gelesen, dachte mir aber, was drinnen stand. <Sie ist bloß spazieren gegangen.>, versuchte ich mir immer wieder ins Gedächtnis zurufen. Trotzdem, das robuste Gesicht der Wahrheit, dass wie eine riesige Eisenstange vor mich auftauchte, ließ sich nicht einfach unter einer schlichten Wolldecke verstecken.
Ich konnte es ihr nicht übel nehmen, deshalb fand ich mich mit einem flüchtigen Lächeln ab. Ja, flüchtig. Das war wohl der richtige Ausdruck.
Dennoch. Ich bezweifelte, dass sie es schaffen würde. Obwohl der Ort ausgestorben schien, besaß er soviel Tücke. Die Fischernetze würden sie einfangen und die Hunde in der Asche nach Knochen graben.
Ich atmete aus, genoss die letzten Züge und steckte den Brief ein. Ein hastiger Blick flog über den niedersengenden Docht und die beschriebenen Blätter. Ich freute mich, sie war beendet. Ein für alle mal. Die Nachtluft wehte um meinen Hals, als ich die Tür hinter mir verschloss. Mich zog es zum Meer, wie jedes Mal. An den Häusern an denen ich vorbeiging wurde eiligst die Fenster verschlossen und das Licht gelöscht. Wann löschen sie mein Licht? Selbst der Allerheiligste Engel wird gestoßen und verlassen. Wieso sollte es bei mir anders sein? Letztlich sind wir alle gleich. Gleich im Antlitz, gleich in der Handlung und gleich im Denken. Und ebenso in der Furcht. Die Angst vor dem Vergessenwerden. Egal, wir selbst werden vergessen. Sogar absichtlich. Es war Nacht. Kein Vogel sang. Es herrschte vollkommene Stille. Es jagte mir einen Schauer über den Rücken. Die Schuhe ließ ich am Rand stehen und sprang grazil ins Wasser. Ich wünschte mir, ich könnte mich auflösen. Ganz einfach ohne Überbleibsel. Plötzlich fiel mir Callas Brief wieder ein. Ich zog ihn aus der Tasche und beobachtete ihn. Es war kindisch, dass ich versuchte mir zu wünschen, er würde seinen Inhalt ändern. Ich kniete mich hin und legte den Brief vor mich aufs Wasser. Es war bestimmt besser so. Ich sah, wie das Papier das Wasser in sich aufsog. Die innere Tinte verschwamm. Ich setzt mich. Ich sah zu, wie die Wellen ihn langsam von mir weg trieben. Ich kannte sie. Dafür brauchte ich keinen lächerlichen Brief. Ich hörte das Tapsen kleiner Schritte im Sand hinter mir. Auch ohne mich umzudrehen erkannte ich sie. Unter Tausenden von namenlosen Dingen, hätte ich ihr als erstes einen Gegeben. Wir schwiegen eine Weile. Es gab nichts, was ich ihr hätte sagen können. Nichts, das es nicht gab. Und kein Wort, das nennenswert war. Ich war ihr nicht sauer. Sie blieb bloß ihrer Parole treu. Sie setzte sich neben mich. Ihr Körper war warm. Ich spürte, wie sich ihr Kopf langsam auf meine Schulter senkte. Wie lange wir dort so saßen, wusste ich nicht mehr.
Was ist schon Zeit? Nun, weiß ich es. Ich habe erkannt, was ewig hält. Dieses Gefühl. Leicht juckend in der Herzgegend dazu ein leichtes stechen in den Augen. Ich weiß nicht, wie ich es definieren sollte oder könnte. Dieses flüchtige Gefühl, das verschwindet ehe man es wirklich in höchster Perfektion fühlt.
Meine Schulter wurde feucht. Ich weinte nicht. Der Mond versank langsam und die Sonne ging auf. Unser letzter gemeinsamer Sonnenaufgang. Mein letzter.
Was ist das Ende? Ist es ein geschriebenes Wort oder eine bestehende Tatsache? Wenn ich sage, es ist zuende, verschwindet es dann? Ich kann nicht aufhören, darüber nachzudenken. Bin ich traurig, weil ich nichts beenden kann? Oder weil ich bin? Die Unfähigkeit zu handeln lastet schwer auf mir. Ich würde doch so gerne meine Flügel ausbreiten, wegfliegen und es „enden“ lassen. Ein Wort zieht nie einen Schlussstrich. Doch tun es Taten?
Ich seufzte. Calla war gegangen. Es war besser so. Nun würde bestimmt schon auf dem Weg ins nächste Dorf sein. Ein neues Leben beginnen und alte Dinge einfach „abschließen“. Ich lächelte. Ich erinnerte mich an ihre letzten Worte und immer noch klangen sie in meinen Ohren. „Komm nach. Enttäusche mich nicht, ich warte.“
Es stimmt. Unfähig. Die Sonne stand hoch am Himmel und auf dem Marktplatz fanden sich die ersten eifrigen Bürger zusammen, die ebenfalls das selbe Ziel wie ich und das selbe Motiv wie Calla hatten. Ich begriff, wie ähnlich wir uns doch alle waren. Wir sind eben doch bloß Menschen. Ich bekam durst. Doch letztendlich scherte ich mich nicht drum. Ich legte mich hin. Ich trieb im Wasser. Ich war willkommen. Wenigstens an einem Ort. Ich hörte leise Funken springen, anscheinend entzündeten sie gerade die ersten Feuer. Ich schüttelte den Kopf. Wie sinnlos sich Menschen doch in etwas verrennen konnten. Endlich wurde es mir klar. Das gesamte Leben bestand aus Ironie. Ich sträubte mich gegen diese Oberflächlichkeit, aber mir wurde klar: Ich war nicht besser. Blind rannte ich weiter, blickte nie zurück und war.
Ich bin und war ein Mensch. Egal, wer etwas anderes behauptete. Ich brenne, wenn man mich entzündet. Ich ertrinke, wenn man mich einlädt. Ich werde blind, wenn man mir die Augen aussticht. Es roch nach verbranntem Holz. Das leise Tuscheln in der Innenstadt wuchs zu einem gierigen Dröhnen an.
Ich spurte, ihre Schritte in meinem Nacken. Genau, wie die Angst, die sich langsam in meinem Herzen breit machte. Weglaufen, das wollte ich nicht. Meinen letzten Wunsch wollte ich mir noch erfüllen. Mit panischen Augen das Ende sehen. Es beenden. Weiter hinten am Strand brachen sich die Wellen. Die Möwen schrieen ihren Klagegesang. Ich lächelte entzückt. Sie singen das erste mal für mich. Die Fische an meinen Füßen werden mich führen und die Pflanzen werden mich ein Diadem basteln. Ich band mir die ohnehin durchnässte Haube ab und legte sie ordentlich gefaltet auf das Wasser. Ich beschloss noch ein wenig spazieren zu gehen. Ich lief auf den glitschigen Steinen umher und wünschte mir jedes Mal auszurutschen. Ihnen hinterließ ich meine Schürze voller Rüschen.
Ich zuckte zusammen. Ich hatte noch einige Seiten bei mir. Sie waren froh. Ich steckte sie eiligst in die Kiste, in der die Briefe liegen, die jeden Morgen zugestellt werden. Letztendlich war ich feige. Ich benutze Morde als Hintergrunde für meine eigenen kranken Ideen. Vielleicht verzeihen sie mir ja. Ich blickte ein letztes Mal über meine Schulter. Hinter mir lag die leichtrote Sonne auf den Zinnen der Dächer.
Eine Weile stand ich einfach nur dort und machte nichts bis mich eine Stimme aus den meinen Gedanken riss. „Lilis!“
Ich wirbelte herum. Strohblonde Haare tanzten vor im Wind. Sie bewegte einfach nur ihre Lippen ohne wirklich zureden. Wir fielen uns in die Arme und ich hörte ihren lauten Herzschlag.
„Wir rührend.“ Die Menschenmenge hatte sich versammelt. Wir kannten sie alle. Den Bürgermeister und seine Frau, denen wir das Sonntagsessen zubereiteten; den Schuster, der unsere Schuhe flickte; den Bäcker, den wir frühmorgens besuchten; Frau Karen, die uns Arbeit gab; Mariella, deren Puppen ich reparierte.
Calla blickte enttäuscht. Sie fühlte sicherlich verraten. Sie schluckte heftig.
Ich grinste. „Sie verabschieden uns doch bloß.“, flüsterte ich zu ihr.
Calla nickte. „Du hast Recht.“
In der Ferne hallten die letzten kläglichen Rufe, derer, deren Asche nun der Wind verteilte.
Ich legte den Stift beiseite und schaute auf das leere Bett zu meiner Rechten. Calla war noch nicht wieder da. Ich war kurz unten und kühlte mein brennendes Gesicht, als ich wieder hochkam, dachte ich, Calla zu hören. Aber statt ihrer verträumt auf dem Bett zu finden, lag bloß ein Brief dort.
Ich hatte ihn noch nicht gelesen, dachte mir aber, was drinnen stand. <Sie ist bloß spazieren gegangen.>, versuchte ich mir immer wieder ins Gedächtnis zurufen. Trotzdem, das robuste Gesicht der Wahrheit, dass wie eine riesige Eisenstange vor mich auftauchte, ließ sich nicht einfach unter einer schlichten Wolldecke verstecken.
Ich konnte es ihr nicht übel nehmen, deshalb fand ich mich mit einem flüchtigen Lächeln ab. Ja, flüchtig. Das war wohl der richtige Ausdruck.
Dennoch. Ich bezweifelte, dass sie es schaffen würde. Obwohl der Ort ausgestorben schien, besaß er soviel Tücke. Die Fischernetze würden sie einfangen und die Hunde in der Asche nach Knochen graben.
Ich atmete aus, genoss die letzten Züge und steckte den Brief ein. Ein hastiger Blick flog über den niedersengenden Docht und die beschriebenen Blätter. Ich freute mich, sie war beendet. Ein für alle mal. Die Nachtluft wehte um meinen Hals, als ich die Tür hinter mir verschloss. Mich zog es zum Meer, wie jedes Mal. An den Häusern an denen ich vorbeiging wurde eiligst die Fenster verschlossen und das Licht gelöscht. Wann löschen sie mein Licht? Selbst der Allerheiligste Engel wird gestoßen und verlassen. Wieso sollte es bei mir anders sein? Letztlich sind wir alle gleich. Gleich im Antlitz, gleich in der Handlung und gleich im Denken. Und ebenso in der Furcht. Die Angst vor dem Vergessenwerden. Egal, wir selbst werden vergessen. Sogar absichtlich. Es war Nacht. Kein Vogel sang. Es herrschte vollkommene Stille. Es jagte mir einen Schauer über den Rücken. Die Schuhe ließ ich am Rand stehen und sprang grazil ins Wasser. Ich wünschte mir, ich könnte mich auflösen. Ganz einfach ohne Überbleibsel. Plötzlich fiel mir Callas Brief wieder ein. Ich zog ihn aus der Tasche und beobachtete ihn. Es war kindisch, dass ich versuchte mir zu wünschen, er würde seinen Inhalt ändern. Ich kniete mich hin und legte den Brief vor mich aufs Wasser. Es war bestimmt besser so. Ich sah, wie das Papier das Wasser in sich aufsog. Die innere Tinte verschwamm. Ich setzt mich. Ich sah zu, wie die Wellen ihn langsam von mir weg trieben. Ich kannte sie. Dafür brauchte ich keinen lächerlichen Brief. Ich hörte das Tapsen kleiner Schritte im Sand hinter mir. Auch ohne mich umzudrehen erkannte ich sie. Unter Tausenden von namenlosen Dingen, hätte ich ihr als erstes einen Gegeben. Wir schwiegen eine Weile. Es gab nichts, was ich ihr hätte sagen können. Nichts, das es nicht gab. Und kein Wort, das nennenswert war. Ich war ihr nicht sauer. Sie blieb bloß ihrer Parole treu. Sie setzte sich neben mich. Ihr Körper war warm. Ich spürte, wie sich ihr Kopf langsam auf meine Schulter senkte. Wie lange wir dort so saßen, wusste ich nicht mehr.
Was ist schon Zeit? Nun, weiß ich es. Ich habe erkannt, was ewig hält. Dieses Gefühl. Leicht juckend in der Herzgegend dazu ein leichtes stechen in den Augen. Ich weiß nicht, wie ich es definieren sollte oder könnte. Dieses flüchtige Gefühl, das verschwindet ehe man es wirklich in höchster Perfektion fühlt.
Meine Schulter wurde feucht. Ich weinte nicht. Der Mond versank langsam und die Sonne ging auf. Unser letzter gemeinsamer Sonnenaufgang. Mein letzter.
Was ist das Ende? Ist es ein geschriebenes Wort oder eine bestehende Tatsache? Wenn ich sage, es ist zuende, verschwindet es dann? Ich kann nicht aufhören, darüber nachzudenken. Bin ich traurig, weil ich nichts beenden kann? Oder weil ich bin? Die Unfähigkeit zu handeln lastet schwer auf mir. Ich würde doch so gerne meine Flügel ausbreiten, wegfliegen und es „enden“ lassen. Ein Wort zieht nie einen Schlussstrich. Doch tun es Taten?
Ich seufzte. Calla war gegangen. Es war besser so. Nun würde bestimmt schon auf dem Weg ins nächste Dorf sein. Ein neues Leben beginnen und alte Dinge einfach „abschließen“. Ich lächelte. Ich erinnerte mich an ihre letzten Worte und immer noch klangen sie in meinen Ohren. „Komm nach. Enttäusche mich nicht, ich warte.“
Es stimmt. Unfähig. Die Sonne stand hoch am Himmel und auf dem Marktplatz fanden sich die ersten eifrigen Bürger zusammen, die ebenfalls das selbe Ziel wie ich und das selbe Motiv wie Calla hatten. Ich begriff, wie ähnlich wir uns doch alle waren. Wir sind eben doch bloß Menschen. Ich bekam durst. Doch letztendlich scherte ich mich nicht drum. Ich legte mich hin. Ich trieb im Wasser. Ich war willkommen. Wenigstens an einem Ort. Ich hörte leise Funken springen, anscheinend entzündeten sie gerade die ersten Feuer. Ich schüttelte den Kopf. Wie sinnlos sich Menschen doch in etwas verrennen konnten. Endlich wurde es mir klar. Das gesamte Leben bestand aus Ironie. Ich sträubte mich gegen diese Oberflächlichkeit, aber mir wurde klar: Ich war nicht besser. Blind rannte ich weiter, blickte nie zurück und war.
Ich bin und war ein Mensch. Egal, wer etwas anderes behauptete. Ich brenne, wenn man mich entzündet. Ich ertrinke, wenn man mich einlädt. Ich werde blind, wenn man mir die Augen aussticht. Es roch nach verbranntem Holz. Das leise Tuscheln in der Innenstadt wuchs zu einem gierigen Dröhnen an.
Ich spurte, ihre Schritte in meinem Nacken. Genau, wie die Angst, die sich langsam in meinem Herzen breit machte. Weglaufen, das wollte ich nicht. Meinen letzten Wunsch wollte ich mir noch erfüllen. Mit panischen Augen das Ende sehen. Es beenden. Weiter hinten am Strand brachen sich die Wellen. Die Möwen schrieen ihren Klagegesang. Ich lächelte entzückt. Sie singen das erste mal für mich. Die Fische an meinen Füßen werden mich führen und die Pflanzen werden mich ein Diadem basteln. Ich band mir die ohnehin durchnässte Haube ab und legte sie ordentlich gefaltet auf das Wasser. Ich beschloss noch ein wenig spazieren zu gehen. Ich lief auf den glitschigen Steinen umher und wünschte mir jedes Mal auszurutschen. Ihnen hinterließ ich meine Schürze voller Rüschen.
Ich zuckte zusammen. Ich hatte noch einige Seiten bei mir. Sie waren froh. Ich steckte sie eiligst in die Kiste, in der die Briefe liegen, die jeden Morgen zugestellt werden. Letztendlich war ich feige. Ich benutze Morde als Hintergrunde für meine eigenen kranken Ideen. Vielleicht verzeihen sie mir ja. Ich blickte ein letztes Mal über meine Schulter. Hinter mir lag die leichtrote Sonne auf den Zinnen der Dächer.
Eine Weile stand ich einfach nur dort und machte nichts bis mich eine Stimme aus den meinen Gedanken riss. „Lilis!“
Ich wirbelte herum. Strohblonde Haare tanzten vor im Wind. Sie bewegte einfach nur ihre Lippen ohne wirklich zureden. Wir fielen uns in die Arme und ich hörte ihren lauten Herzschlag.
„Wir rührend.“ Die Menschenmenge hatte sich versammelt. Wir kannten sie alle. Den Bürgermeister und seine Frau, denen wir das Sonntagsessen zubereiteten; den Schuster, der unsere Schuhe flickte; den Bäcker, den wir frühmorgens besuchten; Frau Karen, die uns Arbeit gab; Mariella, deren Puppen ich reparierte.
Calla blickte enttäuscht. Sie fühlte sicherlich verraten. Sie schluckte heftig.
Ich grinste. „Sie verabschieden uns doch bloß.“, flüsterte ich zu ihr.
Calla nickte. „Du hast Recht.“
In der Ferne hallten die letzten kläglichen Rufe, derer, deren Asche nun der Wind verteilte.
ah, warst ja heut on, schade das ich unterwegs wardein briefchen kommt noch ;)
*comment wieder aufschief und dir vl morgen oder andern ma sagt*
*comment wieder aufschief und dir vl morgen oder andern ma sagt*
Das ist eine Super geschichte Merle-chan...
Einer der besten die ich je gelesen habe...
DAnke für die tolle story die du uns da lieferst...*knuddel*
Note:
1+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Einer der besten die ich je gelesen habe...
DAnke für die tolle story die du uns da lieferst...*knuddel*
Note:
1+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Meeeeeerrrruuuuuuuu-saaaaamaaaa!!! ^o^
Ist so geilo...:) Schreib weiter...*süchtig is* *mit Augen am Bildschrim kleb*
Ist so geilo...:) Schreib weiter...*süchtig is* *mit Augen am Bildschrim kleb*
sooo, das ist nun der letzte Teil, bye *kiss*
Sto-chani ich schreib bald an unserer weiter, dieses wochenende bekommst du sie *g*
Ein seichter Regen setzte ein. Der Himmel weinte. Mir schien, als würde meine schlichte Uhr einfach rückwärts laufen. Ich war unfähig, mir alles einzugestehen.
Ich kleine Lügnerin war ich, mehr nicht. Ich versuchte es. Immer und immer wieder. Aber diese trügerische Illusion, in die ich immer versuchte mich zu fluchten, die mir immer halt gab und mich nicht verrückt werden ließ, verpuffte in sich. Nichts blieb davon übrig, außer ein trauriger und flüchtig tänzelnder Ausdruck. Oh Gott, wie gerne wäre ich tot. Ich fühlte, wie sich meine Brust verkrampfte.
Der Regen wurde stärker, löschte die verlassenen Feuer auf dem Platz. So verlassen. Einsam und alleine, so enden wir alle. Wir weinen und doch ändern wir nichts. Wir versuchen andere zu belügen, verletzen aber nur uns selber. Selbst wenn es der stillste Wunsch der Herzens ist, einmal richtig zu schlagen, zu rufen: „Hier bin ich!“ , so verschwimmt alles in einer kleinen Pfütze aus Öl. Alles verschwindet, wenn ich meine Augen schloss. Wenn ich sie wieder öffnete, vergaß ich, an was ich eben noch einen schreienden und bebenden Gedanken verschwendete. In den einsamen Nächten, in denen ich nichts sehnlicher wünschte, als eine Klinge und etwas Mut, beschlich mich das Verlangen anderen Menschen meine verdorrten Eingeweide zu zeigen. Wie unbeholfen ich doch war. Ich wurde gefragt, ob es mir gut ging. Und diese naive, viel zu sehr mit sich selbst beschäftigende Welt um mich herum, glaubte einem zitternden „ja“. Wie sehr wünschte ich, sie würden ihre Augen öffnen und sehen. Sehen, wie sich der Strick in meinen Hals spannt, wenn ich leichtfüßig von dem samtroten Podest springe.
Doch die gierige Blende setzt ihnen Masken auf. Läd sie zu einer goldenen Feier ein, schenkt ihnen Wein hinterher und flüstert mit bittersüßer Stimme verdorbene Worte in ihre doch viel zu kindlichgebliebenen Ohren.
Ich spürte einen leichten Ruck an meinem Arm. Calla klammerte sich an mich und versuchte sich ein Morgen einzureden. Ihre vor Furcht kalten Hände klebten an meinen. <Alles ist gut.> Ich war selbstsüchtig. Alles für mich.
„Hexe!“, grölte es aus der Menge. Calla fuhr zusammen. Sie war ein liebes Mädchen. Brachte immer gut erwartete Dinge und tat das, was man von ihr erwartete. Das sie sich auf meine Seite schlagen würde war sehr natürlich für mich.
Schließlich war sie meine Freundin. Für mich opferte sie ihr eigenes Leben.
Wie gesagt, egoistisch. Ich umschloss ihre feuchten Hände und schaute ihr in die Augen. Ich wollte sie trösten, ihr sagen, was sie mir bedeutete und ihr einfach nur die Angst nehmen, aber mir fehlten die Worte. Ich war sprachlos, obwohl wir uns schon so lange kannten. Kein Wort, das ich kannte, das je erfunden wurde, drückte aus, was ich wirklich sagen wollte. In ihrem Gesicht konnte ich lesen, wie in einem offenen Buch. Ich umarmte sie. Wir waren von Schicksal gebranntmarkt. Wie zwei Scharlatane, die falsche Vorstellungen zum Besten gaben. Ohne Entkommen.
Ich spürte den warmen Luftzug ihrer Stimme in meinem Haaren. Ich hatte das Gefühl, ich würde zerbrechen.
„Ich will nicht sterben.“
Meine Augen weiteten sich. Mein Kopf war geflutet von diesem Meer. Wie ein Schlag wurde mir alles klar.
„Ich will nicht sterben.“, wiederholte sie. Immer weiter hatte ich sie getrieben. Immer weiter in diesen engen Schacht, zu eng um umzukehren oder sie zu wenden. Die Drähte und Fackeln leckten ihre Füße, zu spät zum umkehren.
An ihrem Tod, an dem Trauerspiel des kleinen Engels. Daran war ich schuld.
Dennoch ging mir ein seichtes Lächeln über die Lippen. Ein bittersüßes Lächeln voll von endlos tiefer Ironie. Mir war alles bewusst. Wieso musste man mir denn bloß immer diese schändliche Wahrheit vorhalten? Es ist genug. Ich weiß es doch.
Während ich meinen Gedanken nachsann, spurte ich das grobe Stoßen verächtlicher Fauste in meinem Kreuz. „Raus aus dem Wasser.“, zischte es in mein Ohr. Immer noch hielt ich Calla an der Hand. Immer noch hielt ich an der Aussage fest. „Bist du böse?“, fragte ich sie leise. Um uns herum ertönten die brutalen Rufe. Einige forderten nach Zangen, um uns die Ohren abzureißen; Wieder andere verlangten nach Messern, um uns die Augen auszustechen. „Schneidet ihr die Schlangenzunge heraus! Sie wird uns doch bloß diese Teufelslügen auftischen! Schneidet sie ab!“, hörte ich ein Waschweib rufen. Ich fühlte, wie Calla neben mir zusammen zuckte.
„Nein, bin ich nicht. Ich bin sehr glücklich.“ Ein freundlicher Ausdruck festigte sich auf ihrem Gesicht. Ich antwortete ihr nicht, blickte ihr einfach in die Augen, welche mich nun strahlend anblickten. Sie war nicht verzweifelt. Sie freute sich.
„Endlich kannst du dein Versprechen einlösen.“ Ich schaute sie verwirrt an.
„Sag bloß, du hast vergessen welches, Lilis?“ Eilig schüttelte ich den Kopf. „Natürlich nicht.“ „Was gibt es da zu tuscheln?!“, dröhnte die Stimme des gerade erschienenen Richters in meinem Kopf. Ich schaute mir die Runde an. Hinter dem stämmigen Kneipenbesitzers, starrte Mariellas kleines Gesicht hervor.
Calla winkte ihr freudig zu. Die Frau neben ihr schaute empört und hielt dem Mädchen die Augen zu. „Sehen Sie! Sie versucht das Mädchen zu verzaubern! Sie ist schuldig!“ Gekränkt ließ Calla die Hand sinken. „Tatsächlich.“, pflichtete der Richter ihr bei. „Ich habe gesehen, wie die rothaarige Hexe der alten Witwe des Nachts die Kehle durchschnitt!“, klang es aus der Menge.
Seltsam, es wurde nie Blut gefunden. „Gestern hat sie meinen Mann verführt!“
Gestern lag ich krank im Bett der Residenz. „Sie kommen jeden Tag und bestehlen mich!.“ Calla wirbelte herum. Vor ihr stand mich schockierten Augen und weit aufgerissenem Mund Frau Karen. Imponiert von der feigen Schauspielerei meldete sich auch Mariella zu Wort: „Sie schlagen mich und erzählen mir lügen.“
Ich fasste Calla fester bei der Hand. Sie brauchte eine Stütze und ich versuchte ihr wenigstens eine körperliche zu sein. „Sie hat versucht mich zu vergiften!“, brüllte die Frau des Richters fest überzeugt. Calla brachte ihr gestern Medizin.
Gespielt bestürzt schlug der Richter die Hand über den Mund. Ehe er das Wort
„Schuldig!“ brüllen konnte, waren zogen sich schon die Stricke um unsere Handgelenke. „Aber es regnet“, klang es aus der Menge. „Wie sollen wir da das reinigende Feuer entzünden?“ Es herrschte Stille.
„Wasser reinigt doch auch.“
„Lasst die Wasserprobe durchführen!“ „Sie als erstes!“, kreischte eine Frau und deutete auf Calla. Es versetzte mir einen Schock. Ich spürte, wie sich jede Faser meines erbärmlichen Körpers immer mehr verkrampfte. Ich konnte noch hören, wie sie mir „Bis Bald.“, zurief, ehe die Männer sie auf den reparierten Steck schleppten. Ihre Worte machten mir etwas Mut, als ich mit ansehen musste, wie erst ihre Arme und dann ihre Beine verschnürt wurden. „Helft ihr hoch, ein letzter Wunsch.“, warf ich ein und lachte ihr zu. „Oh ja, eine letzte Tat.“, rief sie. Zwei Männer hievten sie wieder auf die Beine. „Nun sprich schon.“ Calla lächelte. Sie holte tief Luft und spuckte mit aller Kraft ihrem Gegenüber ins Gesicht. Der Speichel tropfte von seinem Gesicht, als er ausholte und ihr seine Faust in den Magen rammte.
„Reinige dich doch auch.“, spöttelte sie und warf ihm einen letzten verächtlichen Blick zu, ehe sie ihr den Mund und die Augen verbanden.
Wundervoll zu wissen. Wundervoll zu hören und zu sehen.
„Good Bye.“
Ich winkte ihr noch eilig zu und hoffte inständig, dass sie es aus den Augenwinkeln gesehen hatte. Ich schluckte heftig. Wie in Zeitlupe lief es vor meinen Augen ab. Das letzte Tampen wurde verbunden.
Ihr gefesselter Körper wurde wie ein alter Mehlsack vom Steg geschoben. Und eben so dumpf, erklang das Aufschlagen auf der Oberfläche.
Ich hoffte, dass sie sich nicht verletzt hatte. Nun konnte sie gehen. Wie ein Fisch. Ganz einfach. Seicht durch die Wellen, weit weg. Wir würden uns sicher wieder treffen. Das hoffte ich. Ein Teil wusste es. Mir blieb keine Zeit, um mir weitere abstruse Gedanken machen zu können. Ich dürfte es nicht. Es wären bloß Zweifel. Genau das wollte ich nicht. Die Menge schaute gespannt auf Callas langsam sinkenden Körper und ließen mich unbedacht dort stehen. „Sie ist gesunken! Sie war keine Hexe!“ Natürlich war sie keine. Wer konnte sich so etwas, denn auch bloß nur ausdenken. <Ihr macht Fehler>, dachte ich. <Und seit zu blind sie zu sehen.>
Aber verratet mir eins. Wieso darf man keine Menschen töten? Einfache Beschuldigung und der humane Wahnsinn. Jede Person hat jemanden, um den sie trauern würde, wäre er nicht mehr hier. Denkt denn niemand daran?
Werden Gefühle in der eigenen Jagd nach Fiktion vergessen?
< Bist du dort? >
Ich atmete tief ein. Jetzt oder nie. Die letzten kleinen Sauerstoffbläschen drangen heran. Sie träumte nun.< Ich komme nach. Ich werde dir Gesellschaft leisten. >
Ein Anflug von Hektik stieg in mir hoch. Ich war überzeugt, von den Worten, die wir beide wählten. Wir konnten wählen. Und du standest bei mir. Ich war froh, dich zu haben. Ich schloss die Augen. Ich spurte, wie sich die ersten Blicke von ihr lösten und zu mir wanderten. Meine Beine setzten sich in Bewegung. Die Schritte fielen mir leichter und ich lächelte. Das Holz quietschte unter meiner Bewegung und ebenso, wie ich selbst schienen die Leute von meiner Aktion überrascht.
Ein letztes Mal drehte ich mich um, warf ihnen eine Kusshand zu und sprang.
< Du meintest wohl: „See you soon.” > Es sprudelte um mich herum.
Alles wurde azur um mich. Der Regen, der die Oberfläche berührte, schien vergessen. Ich grinste in mich hinein. < Wer braucht schon Luft? >,lachte ich in mich hinein. Mir wurde warm. Wunderbar angenehm. Wundervoll zu spüren.
Da ich nicht schwimmen konnte, fiel es mir leicht zu sinken. Das Gewicht meiner Kleider, half mir dabei. Alles wurde leicht in meinem Kopf. Ein Gefühl der Schwerelosigkeit machte sich breit, umschloss alles. Ich öffnete meine geschlossene Hand. Was besaß ich schon, wenn sie geschlossen war?
Es wurde hell und heller. Die Silhouetten der Dorfbewohner verschwanden.
„Auf bald, Calla.“
Ich öffnete meine Augen wieder. „Da bist du ja!“, rief Calla entzückt und fiel mir um den Hals. Hinter ihr saßen am gedeckten Tafeltisch meine Eltern. „Du sollst doch nicht so lange draußen bleiben und spielen. Wir machten uns Sorgen.“
Ich war Zuhause. Ich setzte mich zu ihnen. Die Fische schwammen vor unseren Haus umher und leuchteten in vielen bunten Farben. Es vermochten keine von irdischen Worten zu bannen, aber :Mein Geist war glücklich.
Sto-chani ich schreib bald an unserer weiter, dieses wochenende bekommst du sie *g*
Ein seichter Regen setzte ein. Der Himmel weinte. Mir schien, als würde meine schlichte Uhr einfach rückwärts laufen. Ich war unfähig, mir alles einzugestehen.
Ich kleine Lügnerin war ich, mehr nicht. Ich versuchte es. Immer und immer wieder. Aber diese trügerische Illusion, in die ich immer versuchte mich zu fluchten, die mir immer halt gab und mich nicht verrückt werden ließ, verpuffte in sich. Nichts blieb davon übrig, außer ein trauriger und flüchtig tänzelnder Ausdruck. Oh Gott, wie gerne wäre ich tot. Ich fühlte, wie sich meine Brust verkrampfte.
Der Regen wurde stärker, löschte die verlassenen Feuer auf dem Platz. So verlassen. Einsam und alleine, so enden wir alle. Wir weinen und doch ändern wir nichts. Wir versuchen andere zu belügen, verletzen aber nur uns selber. Selbst wenn es der stillste Wunsch der Herzens ist, einmal richtig zu schlagen, zu rufen: „Hier bin ich!“ , so verschwimmt alles in einer kleinen Pfütze aus Öl. Alles verschwindet, wenn ich meine Augen schloss. Wenn ich sie wieder öffnete, vergaß ich, an was ich eben noch einen schreienden und bebenden Gedanken verschwendete. In den einsamen Nächten, in denen ich nichts sehnlicher wünschte, als eine Klinge und etwas Mut, beschlich mich das Verlangen anderen Menschen meine verdorrten Eingeweide zu zeigen. Wie unbeholfen ich doch war. Ich wurde gefragt, ob es mir gut ging. Und diese naive, viel zu sehr mit sich selbst beschäftigende Welt um mich herum, glaubte einem zitternden „ja“. Wie sehr wünschte ich, sie würden ihre Augen öffnen und sehen. Sehen, wie sich der Strick in meinen Hals spannt, wenn ich leichtfüßig von dem samtroten Podest springe.
Doch die gierige Blende setzt ihnen Masken auf. Läd sie zu einer goldenen Feier ein, schenkt ihnen Wein hinterher und flüstert mit bittersüßer Stimme verdorbene Worte in ihre doch viel zu kindlichgebliebenen Ohren.
Ich spürte einen leichten Ruck an meinem Arm. Calla klammerte sich an mich und versuchte sich ein Morgen einzureden. Ihre vor Furcht kalten Hände klebten an meinen. <Alles ist gut.> Ich war selbstsüchtig. Alles für mich.
„Hexe!“, grölte es aus der Menge. Calla fuhr zusammen. Sie war ein liebes Mädchen. Brachte immer gut erwartete Dinge und tat das, was man von ihr erwartete. Das sie sich auf meine Seite schlagen würde war sehr natürlich für mich.
Schließlich war sie meine Freundin. Für mich opferte sie ihr eigenes Leben.
Wie gesagt, egoistisch. Ich umschloss ihre feuchten Hände und schaute ihr in die Augen. Ich wollte sie trösten, ihr sagen, was sie mir bedeutete und ihr einfach nur die Angst nehmen, aber mir fehlten die Worte. Ich war sprachlos, obwohl wir uns schon so lange kannten. Kein Wort, das ich kannte, das je erfunden wurde, drückte aus, was ich wirklich sagen wollte. In ihrem Gesicht konnte ich lesen, wie in einem offenen Buch. Ich umarmte sie. Wir waren von Schicksal gebranntmarkt. Wie zwei Scharlatane, die falsche Vorstellungen zum Besten gaben. Ohne Entkommen.
Ich spürte den warmen Luftzug ihrer Stimme in meinem Haaren. Ich hatte das Gefühl, ich würde zerbrechen.
„Ich will nicht sterben.“
Meine Augen weiteten sich. Mein Kopf war geflutet von diesem Meer. Wie ein Schlag wurde mir alles klar.
„Ich will nicht sterben.“, wiederholte sie. Immer weiter hatte ich sie getrieben. Immer weiter in diesen engen Schacht, zu eng um umzukehren oder sie zu wenden. Die Drähte und Fackeln leckten ihre Füße, zu spät zum umkehren.
An ihrem Tod, an dem Trauerspiel des kleinen Engels. Daran war ich schuld.
Dennoch ging mir ein seichtes Lächeln über die Lippen. Ein bittersüßes Lächeln voll von endlos tiefer Ironie. Mir war alles bewusst. Wieso musste man mir denn bloß immer diese schändliche Wahrheit vorhalten? Es ist genug. Ich weiß es doch.
Während ich meinen Gedanken nachsann, spurte ich das grobe Stoßen verächtlicher Fauste in meinem Kreuz. „Raus aus dem Wasser.“, zischte es in mein Ohr. Immer noch hielt ich Calla an der Hand. Immer noch hielt ich an der Aussage fest. „Bist du böse?“, fragte ich sie leise. Um uns herum ertönten die brutalen Rufe. Einige forderten nach Zangen, um uns die Ohren abzureißen; Wieder andere verlangten nach Messern, um uns die Augen auszustechen. „Schneidet ihr die Schlangenzunge heraus! Sie wird uns doch bloß diese Teufelslügen auftischen! Schneidet sie ab!“, hörte ich ein Waschweib rufen. Ich fühlte, wie Calla neben mir zusammen zuckte.
„Nein, bin ich nicht. Ich bin sehr glücklich.“ Ein freundlicher Ausdruck festigte sich auf ihrem Gesicht. Ich antwortete ihr nicht, blickte ihr einfach in die Augen, welche mich nun strahlend anblickten. Sie war nicht verzweifelt. Sie freute sich.
„Endlich kannst du dein Versprechen einlösen.“ Ich schaute sie verwirrt an.
„Sag bloß, du hast vergessen welches, Lilis?“ Eilig schüttelte ich den Kopf. „Natürlich nicht.“ „Was gibt es da zu tuscheln?!“, dröhnte die Stimme des gerade erschienenen Richters in meinem Kopf. Ich schaute mir die Runde an. Hinter dem stämmigen Kneipenbesitzers, starrte Mariellas kleines Gesicht hervor.
Calla winkte ihr freudig zu. Die Frau neben ihr schaute empört und hielt dem Mädchen die Augen zu. „Sehen Sie! Sie versucht das Mädchen zu verzaubern! Sie ist schuldig!“ Gekränkt ließ Calla die Hand sinken. „Tatsächlich.“, pflichtete der Richter ihr bei. „Ich habe gesehen, wie die rothaarige Hexe der alten Witwe des Nachts die Kehle durchschnitt!“, klang es aus der Menge.
Seltsam, es wurde nie Blut gefunden. „Gestern hat sie meinen Mann verführt!“
Gestern lag ich krank im Bett der Residenz. „Sie kommen jeden Tag und bestehlen mich!.“ Calla wirbelte herum. Vor ihr stand mich schockierten Augen und weit aufgerissenem Mund Frau Karen. Imponiert von der feigen Schauspielerei meldete sich auch Mariella zu Wort: „Sie schlagen mich und erzählen mir lügen.“
Ich fasste Calla fester bei der Hand. Sie brauchte eine Stütze und ich versuchte ihr wenigstens eine körperliche zu sein. „Sie hat versucht mich zu vergiften!“, brüllte die Frau des Richters fest überzeugt. Calla brachte ihr gestern Medizin.
Gespielt bestürzt schlug der Richter die Hand über den Mund. Ehe er das Wort
„Schuldig!“ brüllen konnte, waren zogen sich schon die Stricke um unsere Handgelenke. „Aber es regnet“, klang es aus der Menge. „Wie sollen wir da das reinigende Feuer entzünden?“ Es herrschte Stille.
„Wasser reinigt doch auch.“
„Lasst die Wasserprobe durchführen!“ „Sie als erstes!“, kreischte eine Frau und deutete auf Calla. Es versetzte mir einen Schock. Ich spürte, wie sich jede Faser meines erbärmlichen Körpers immer mehr verkrampfte. Ich konnte noch hören, wie sie mir „Bis Bald.“, zurief, ehe die Männer sie auf den reparierten Steck schleppten. Ihre Worte machten mir etwas Mut, als ich mit ansehen musste, wie erst ihre Arme und dann ihre Beine verschnürt wurden. „Helft ihr hoch, ein letzter Wunsch.“, warf ich ein und lachte ihr zu. „Oh ja, eine letzte Tat.“, rief sie. Zwei Männer hievten sie wieder auf die Beine. „Nun sprich schon.“ Calla lächelte. Sie holte tief Luft und spuckte mit aller Kraft ihrem Gegenüber ins Gesicht. Der Speichel tropfte von seinem Gesicht, als er ausholte und ihr seine Faust in den Magen rammte.
„Reinige dich doch auch.“, spöttelte sie und warf ihm einen letzten verächtlichen Blick zu, ehe sie ihr den Mund und die Augen verbanden.
Wundervoll zu wissen. Wundervoll zu hören und zu sehen.
„Good Bye.“
Ich winkte ihr noch eilig zu und hoffte inständig, dass sie es aus den Augenwinkeln gesehen hatte. Ich schluckte heftig. Wie in Zeitlupe lief es vor meinen Augen ab. Das letzte Tampen wurde verbunden.
Ihr gefesselter Körper wurde wie ein alter Mehlsack vom Steg geschoben. Und eben so dumpf, erklang das Aufschlagen auf der Oberfläche.
Ich hoffte, dass sie sich nicht verletzt hatte. Nun konnte sie gehen. Wie ein Fisch. Ganz einfach. Seicht durch die Wellen, weit weg. Wir würden uns sicher wieder treffen. Das hoffte ich. Ein Teil wusste es. Mir blieb keine Zeit, um mir weitere abstruse Gedanken machen zu können. Ich dürfte es nicht. Es wären bloß Zweifel. Genau das wollte ich nicht. Die Menge schaute gespannt auf Callas langsam sinkenden Körper und ließen mich unbedacht dort stehen. „Sie ist gesunken! Sie war keine Hexe!“ Natürlich war sie keine. Wer konnte sich so etwas, denn auch bloß nur ausdenken. <Ihr macht Fehler>, dachte ich. <Und seit zu blind sie zu sehen.>
Aber verratet mir eins. Wieso darf man keine Menschen töten? Einfache Beschuldigung und der humane Wahnsinn. Jede Person hat jemanden, um den sie trauern würde, wäre er nicht mehr hier. Denkt denn niemand daran?
Werden Gefühle in der eigenen Jagd nach Fiktion vergessen?
< Bist du dort? >
Ich atmete tief ein. Jetzt oder nie. Die letzten kleinen Sauerstoffbläschen drangen heran. Sie träumte nun.< Ich komme nach. Ich werde dir Gesellschaft leisten. >
Ein Anflug von Hektik stieg in mir hoch. Ich war überzeugt, von den Worten, die wir beide wählten. Wir konnten wählen. Und du standest bei mir. Ich war froh, dich zu haben. Ich schloss die Augen. Ich spurte, wie sich die ersten Blicke von ihr lösten und zu mir wanderten. Meine Beine setzten sich in Bewegung. Die Schritte fielen mir leichter und ich lächelte. Das Holz quietschte unter meiner Bewegung und ebenso, wie ich selbst schienen die Leute von meiner Aktion überrascht.
Ein letztes Mal drehte ich mich um, warf ihnen eine Kusshand zu und sprang.
< Du meintest wohl: „See you soon.” > Es sprudelte um mich herum.
Alles wurde azur um mich. Der Regen, der die Oberfläche berührte, schien vergessen. Ich grinste in mich hinein. < Wer braucht schon Luft? >,lachte ich in mich hinein. Mir wurde warm. Wunderbar angenehm. Wundervoll zu spüren.
Da ich nicht schwimmen konnte, fiel es mir leicht zu sinken. Das Gewicht meiner Kleider, half mir dabei. Alles wurde leicht in meinem Kopf. Ein Gefühl der Schwerelosigkeit machte sich breit, umschloss alles. Ich öffnete meine geschlossene Hand. Was besaß ich schon, wenn sie geschlossen war?
Es wurde hell und heller. Die Silhouetten der Dorfbewohner verschwanden.
„Auf bald, Calla.“
Ich öffnete meine Augen wieder. „Da bist du ja!“, rief Calla entzückt und fiel mir um den Hals. Hinter ihr saßen am gedeckten Tafeltisch meine Eltern. „Du sollst doch nicht so lange draußen bleiben und spielen. Wir machten uns Sorgen.“
Ich war Zuhause. Ich setzte mich zu ihnen. Die Fische schwammen vor unseren Haus umher und leuchteten in vielen bunten Farben. Es vermochten keine von irdischen Worten zu bannen, aber :Mein Geist war glücklich.
Was? AM ende? dnan heb ich mir das aber noch auf fürs wochenende^-^
MERLEEEE...
Du bist die beste Geschichtenschreiberin die es gibt*schleim*
Nein, aber jetzt mal ehrlich, ich finde das war ein S...U...P...E...R... G...E...I...L...E...S
E...N...D...E...
Hab aber mal eine Frage...
Lilis hatte doch Blutrote Haare...
Hatte sie auch Blutropte Augen wie Yukino( Miyazawa-San)?
Wie auch immer, ich finde du könntest Schriftstellerin werden so begabt wie du bist...
Bis Sonntag dann*knuddel*
Rikku
Du bist die beste Geschichtenschreiberin die es gibt*schleim*
Nein, aber jetzt mal ehrlich, ich finde das war ein S...U...P...E...R... G...E...I...L...E...S
E...N...D...E...
Hab aber mal eine Frage...
Lilis hatte doch Blutrote Haare...
Hatte sie auch Blutropte Augen wie Yukino( Miyazawa-San)?
Wie auch immer, ich finde du könntest Schriftstellerin werden so begabt wie du bist...
Bis Sonntag dann*knuddel*
Rikku
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