In der Wüste (Bücher / Autoren-Treffpunkt)

In der Wüste (Bücher / Autoren-Treffpunkt)

Hi!
Ich habe gerade die Geschichte "In der Wüste" geschrieben. Sie spielt vor dem ersten Band von Stephen Kings Dunklem Turm.
Viel Spaß!!


In der Wüste


Der Grüne

Er war schon seit mehreren Tagen unterwegs. Richtung Westen, wie der Mann in Schwarz ihm gesagt hatte. Richtung Westen, wo das Meer liegt. Von der Salzwüste, wo er sich im Moment befand, aus würden es noch zwei Tagesmärsche sein bis er in Tarin, der nächsten großen Stadt an der Küste, angelangt war. Seine Wasservorräte in den Schläuchen aus Tierhaut wurden allmählich knapp. Er hatte zwei dieser Schläuche einer Leiche abgenommen. Das war als er vor zwei Tagen Rast gemacht hatte. Oder waren es zwei Wochen? Zwei Tage? Er wusste es nicht. Hier draußen in der Salzwüste war Zeit nicht mehr das, was sie mal war. Jedenfalls, vor (wahrscheinlich) zwei Tagen, er irrte ohne Wasser durch die Wüste, beschloss er Rast zu machen. An diesen Gedanken hatte er allerdings keine Erinnerung mehr. Die Stürme zerstreuen Erinnerungen wie den endlosen Sand. Er ließ sich einfach fallen und legte sein Gepäck ab. „Alles in Ordnung!“, dachte er. Nichts war in Ordnung gewesen. Er hatte kein Wasser mehr und war nahe daran, den Verstand zu verlieren. Also ließ er sich einfach fallen. Doch er landete nicht auf dem Sand, sondern auf etwas weichem. Es stellte sich als eine Leiche heraus. Allerdings war es nicht die Leiche eines Menschen, nein, es war die eines Mutierten. Die grüne Haut, Tentakeln statt Arme, keine Augen, mehrere Köpfe. Das waren die Merkmale derer, die man „Das grüne Volk“ nannte. Viele Gerüchte rankten sich um sie. Woher kamen sie? Was sind sie? Keiner wusste es. Er drehte die Leiche um; sie lag auf dem Gesicht. In einem der Köpfe steckte ein Pfeil. Er wollte sie wieder umdrehen, doch dann sah er, dass die Leiche sich zwei Schläuche um eine der fünf Tentakel gebunden hatte. Als er sie näher untersucht hatte, bemerkte er, dass die Schläuche mit Wasser gefüllt waren. Er nahm sie der Leiche ab, öffnete einen der beiden Schläuche und trank ihn in gierigen Schlucken halb leer. Sofort wurde sein Verstand klarer. Er konnte die die Gefahr, die von der Leiche aus ging förmlich riechen. Gefahr? Es war doch nur eine Leiche! Sofort wurde ihm bewusst, dass es keine Leicht sondern die scheintoten Überreste eines Mutierten waren. Sie hatte mehrere Köpfe. Mit einem einfachen Pfeil war es nicht getan. Er sprang auf, um sich von dem Scheintoten so schnell wie möglich zu entfernen. Doch es war zu spät. Ein Tentakel schnellte in seine Richtung, dehnte sich zu beängstigender Länge und schlang sich um den Knöchel seines linken Beins. Er wurde zu dem mutierten Grünen hingezogen.
Dies alles ereignete sich in weniger als zwei Sekunden. Trotz seiner Benommenheit zog er einen seiner zwei Revolver, und schoss in die Tentakel. Doch der Grüne zog ihn unerbittlich weiter. Ein Maul tat sich auf, wo eigentlich der Bauchnabel sein müsste. Er schoss drei weitere Male. Die Tentakel ließ locker. Schnell zog er sein Bein zu sich, rappelte sich auf und rannte davon. Als er ein paar Meter Abstand zwischen sich und dem Grünen gewonnen hatte, drehte er sich um und feuerte noch ein Paar Mal auf den Grünen. Dieser zuckte und bewegte sich dann gar nicht mehr. In einem großen Bogen lief er um den nun endgültig toten Grünen und dann zu seinem Gepäck. Er schulterte es und zog dann mit den Wasserschläuchen um den Hals weiter.

Er war Roland, der letzte Revolvermann. Die Revolver, ja, sie waren eine der Dinge, die ihn zu etwas Besonderem machten. Zwei Revolver gaben ihm die Macht, über das Leben eines anderen zu entscheiden. Er hatte sie von seinem Vater geerbt. Überall wo er sich aufhielt, begegnete man ihm mit Hass, Neid, Angst, aber auch mit viel Respekt. Er beherrschte die hohe Sprache, die kaum noch in Mittelwelt gesprochen wurde.

Alles was er auf seinen vielen Reisen um die Welt sah, war trostlos. Den Menschen wurde die Hoffnung geraubt. Überall Tod und Verderben.

Nicht immer war es so. Vor vielen Jahrhunderten kam eine schreckliche Seuche über die Welt sie tötete die meisten. Die Wenigen, die überlebten starben entweder später oder mutierten. Das grüne Volk wurde geboren. Nur wenigen gelang das Überleben in dieser schrecklichen Welt. Der Hunger kam über alle, die noch lebten. Die Welt lag im sterben. Es war Rolands Bestimmung, den einen Ort zu suchen, an dem das Schicksal verändert werden kann. Der Ort an dem die Zeit anfängt und wieder aufhört. Der Ort, der nirgendwo und überall ist, da wo alle Welten sich überschneiden. Roland war auf der Suche nach dem dunklen Turm. Doch er hatte noch einen langen Weg vor sich.


„Die Welt hat sich weitergedreht.“, wie man in Mittelwelt zu sagen pflegte.
Hey das war echt gut,leider hab ich das Buch nicht gelesen ist es eine art abwanlung?Und wie geht es weiter?
Respekt!
Wenn ich fragen darf, wie alt bist/sind du/sie??
Die beste Geschichte, die ich bis jetzt in diesem Forum gelesen habe(ich hab aber nicht allzuviele gelesen) Gibt's noch eine Fortsetzung?
@Spell-Man 12...
Ich bin 12, in der Tat. Ich habe allerdings schon ein bisschen Übung was das Schreiben anbetrifft ;). Wenn ihr mehr Geschichten von mir lesen wollt, empfehle ich euch www.stephen-king.de.
Dann unter den Hobbyautoren. Alle Geschichten sind dort unter dem Nickname "Schaufelradbagger" veröffentlicht. Da gibt es auch ein Forum, in dem ihr Kritik und so schreiben könnt. Echt zu empfehlen.
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