US-Militär entwickelt künstliches Gehirn. (Gesellschaft)

US-Militär entwickelt künstliches Gehirn. (Gesellschaft)

Hallo Leute,

nach langer Zeit mal wieder da für eine interessante Meldung:

http://www.nationaldefensemagazine.org/blog/Lists/Posts/Post.aspx?List=7c996cd7-cbb4-4018-baf8-8825eada7aa2&;ID=1101

Oder auf deutsch:
http://www.grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.de/2013/04/elektronisches-gehirn-us-militar.html (Ja, die gute alte GreWi-Seite - immer aktuell :P)

Ich finde das höchst beunruhigend. Wenn die Technologie nicht auf herkömmlichen Computern beruht, wie soll man sie dann kontrollieren? Ein Nano-Gehirn mit der Fähigkeit zur Selbstorganisation? Wo ist da der Ausschalt-Knopf?
Auf einen Ausschalter muss man deswegen doch nicht verzichten, wenn das nicht gerade ein technisches Problem sein wird. Aber zum Spekulieren ist es noch etwas früh: Bisher haben nur irgendwelche Forscher irgendetwas entwickelt, das helfen soll, Programme?/Maschinen?/Roboter? selbstständiger zu machen. Die interdisziplinäre Forschungsgruppe kriegt jetzt 50.000.000$ Forschungsgelder, um da etwas draus zu entwickeln und neue Erkenntnisse - auch für die Medizin - zu sammeln. In den ersten Pressestimmen ist die anfängliche Euphorie normal. Schauen wir in drei Jahren mal, wohin es geführt haben wird. :)
Ich bezweifle stark, dass eines Tages autarke Kampfroboter durch Kriegsgebiete waten. Der Erfolg einer neuen Informationsverarbeitungstechnik hängt immer von ihrer Anwendbarkeit ab. Gut möglich, dass sie sich nur in einzelnen wenigen Nischen ausbreiten kann.
Omg, shit goes real!
Motherbrain bald zum anfassen, streicheln und füttern? XD

Ernsthaft, ich finde zwar das man nicht sofort übertreiben sollte und gleich ein Kriegsszenario á la Terminator vor Augen haben sollte, da primär versucht wird mit Technologie andere Löcher (und nicht immer gute!) zu stopfen, dennoch ignorieren kann ich es auch nicht ganz. Der technologische Fortschritt ist in den letzten hundert Jahren so enorm schnell vorangeschritten, so wäre gut anzunehmen, dass irgendwann militante Narren auf die Idee kommen, "selbstständige" (<-- Betonung!) Kampfdrohnen (wenn es die nicht schon längst gibt) auf ihren Weg der Aufklärung und letztendlich, wenn es denn soweit kommt, auch des Tötens zu schicken.

Ich bezweifle stark, dass eines Tages autarke Kampfroboter durch Kriegsgebiete waten. Der Erfolg einer neuen Informationsverarbeitungstechnik hängt immer von ihrer Anwendbarkeit ab. Gut möglich, dass sie sich nur in einzelnen wenigen Nischen ausbreiten kann.

Lee, dem muss ich deswegen zum Teil widersprechen. Ich denke auch nicht dass es in nächster Zeit von statten gehen wird, doch auch lange vor der Atombombe hat doch niemand mit eben jener kolossalen Zerstörungskraft gerechnet. Und wie du eben sagst, hängt es doch von der Anwendbarkeit ab - und heutzutage werden ferngesteuerte Flugzeuge (mit dem namen "Kampfdrohnen") als Aufklärungseinheiten und Tötungsmaschinen ausgesandt. Als Kind hab ich mit denen immer gespielt. :D
(Bitte die Ironie verstehen. ;D)
Ich weiß das du es indirekt nicht komplett ausschließt, aber zu bagattelisieren ist dieser Gedanke auch nicht. Gerade bei der militanten Entwicklung, welche vielleicht auch nur sekundär betrieben wird und sogar eher Resultate aus schon gegebenen Erzeugnissen technologischer Errungenschaften sind, so ist doch trotzdem stets die Absicht, ja gar nur ein kleiner Funke an Ideen und Gedanken dahinter, man könne ja den militärischen Apparat dadurch unterstützen, autarke kybernetische Kampfdackel loszuschicken, welche den Gegner in den Fuchsbau zurückverfolgen um ihm dort ans Bein zu pinkeln.

Um diesbezüglich mal ein ganz anderes Thema anzusprechen, da man ja bei so etwas nicht direkt an den militanten, destruktiven oder imperialen Trieb des Menschen (und der Politik) denken muss: wie sähe es denn aus mit dem ökonomischen Grad? Würde Marx' Theorie dann doch wahr werden? Diese ganze und fortan kontinuierliche Automatisierungsprozess erleichtert zwar vielerlei das Leben, besonders jenes der gesundheitlich Schwachen, dennoch ist unser System ebenso darauf ausgelegt, Profit eben aus jenen Schwächeren zu schlagen. Wo soll das denn enden? Ich weiß, ich spreche nun nicht nur vom Übermorgenland, sondern ebenso vom Land von übernächster Woche, dennoch ist es beunruhigend das vor Augen zu haben. Gier treibt eben an...

*seufz*

Ich könnte mich darüber nun auslassen... muss aber nun gleich zur Vorlesung. :)

Zum letzten Punkt kann ich allerdings sagen, dass dieser (zumindest laut dieser medialen Ausstrahlung her) erster Schritt des Fortschritts sicherlich auch viele gute Aspekte ans Licht bringen kann, von dem wirklich alle profitieren - so langsam verliert man aber den Glauben an die Menschheit auf langfristiger Basis eine nachhaltige Chance zu ergreifen, gewisse Systeme besser zu handhaben, wobei mir durchaus bewusst ist, dass mein morgendlicher elektronischer Hahn draußen die Welt nicht verändern wird, wenn er denn morgens seinen Ruf kundtut.
Aber ich schweife zu sehr ab...

Wie gesagt, ich lasse mich hier JETZT nicht aus. ;)
Wenn die Roboter so intelligent wären, dass sie alle Arbeiten übernehmen könnten (vielleicht sogar die "kreativen"?), dann hätte die Oberschicht eine neue Klasse, die ausgebeutet werden könnte - diesmal sogar völlig ohne Gewissensbisse. Maschinen haben ja keine Gefühle. Hoffen wir es jedenfalls mal. Oder auch nicht, wenn man von Kampfrobotern ausgeht. Massiver Wohlstand für alle wäre dann möglich, aber die besonders Reichen müssten natürlich rein ideell ihre Privilegien gegenüber Normalsterblichen aufgeben.

Eine Zwischenlösung könnte - will man beim Geldsystem bleiben - eine Art bedingungsloses Grundeinkommen sein, das man dann mit klassischem Unternehmertum mehren kann. Zumindest, wenn die Roboter sowas nicht auch überflüssig machten, aber dann wären sie schon verdammt intelligent. Rein logisch wäre die Folge dann, Wohlstand für alle, keine Arbeit und so weiter. Aber wie gesagt, dafür müssten einige Mächtige ihre Privilegien aufgeben.

Erstmal sprechen wir aber ja nur von Fähigkeiten wie Lernen und die Anpassung an die Umwelt. Das können auch Tiere ganz gut. Ich denke aber, dass man die Folgen von solchen künstlichen Arbeitern (und erst recht von Kriegern) gar nicht erahnen kann. Es kommt ganz entscheidend drauf an wie die Weltgemeinschaft im Moment des Erscheinens über die Zukunft entscheidet. Da erwartet uns noch einiges spannendes. Hoffentlich nicht zu spannend, so wie eben Terminator, I.Robot, Matrix und Co.

Es ist schade, dass noch keine Details zu dieser neuen Technologie bekannt sind - so kann man nur spekulieren, welche Folgen das haben wird. Vielleicht auch für die herkömmliche Informationstechnologie.
Herr der Zeiten:
Du hast Recht mit den Kampfdrohnen und vermutlich wirds auch irgendwann Kampfroboter geben (zwar nicht im Sinne von Androiden, sondern eher in Form von mobilen gepanzerten Kampfeinheiten). Ich habe mich in dem von dir zitierten Satz unklar ausgedrückt und du musstest es zwangsläufig so verstehen. Mein Fehler. Was ich eigentlich meinte, war:
Ich halte es für unwahrscheinlich, dass aufgrund dieser neuen Speichertechnik eine Generation von Kampfrobotern erschaffen werden kann, die nicht auch mit herkömmlicher Computertechnik möglich wäre. Ich halte so eine Technik - so sie denn irgendwann ausgereift und anwendungsbereit ist - für schwieriger kontrollierbar. Eine KI empfinde ich daher als uninteressant für das Militär. Praxistauglicher sind da wohl Programme, die vor allem schnell und unkompliziert reagieren. Eine KI birgt genauso wie ein Mensch immer das Problem der Fehleranfälligkeit.
Außerdem ist das Gehirn noch weitgehend unverstanden. Ich weiß nicht, ob man nur den strukturellen Aufbau des Gehirns in eine Programmsprache übersetzen möchte oder die Denkprozesse selbst. Wenn man nicht auch den menschlichen Charakter nachahmt - ein nahezu unmögliches Unterfangen - und stattdessen beispielsweise völlig auf die Gefühlswelt verzichtet, bastelt man sich eine Armee aus Psychopathen zusammen. Ähnlich drastische Resultate könnten entstehen, wenn andere wesentliche Hirnfunktionen nicht übernommen werden.

Es gilt also den schwierigen Spagat zu meistern zwischen einer menschlichen KI, die schneller richtigere Entscheidungen trifft und einer radikal vereinfachten, programmierten KI ohne alle nötigen Parameter des menschlichen Denkens, die trotzdem nach menschlichem Ermessen und in unserem Sinn vernünftig handelt.

Dazu kommen viele praktische Probleme, dass etwa eine Landdrohne dem Feind sehr viel schneller in die Hände gerät als eine Flugdrohne. Die Maschine muss sehr agil sein, um sich selbst aus Notlagen befreien zu können, muss aber sehr robust gebaut sein und sollte nach Möglichkeit nicht täglich aufgeladen werden müssen. Sie darf keine erbarmungslose Killermaschine sein, die Mütter mit Kind auf dem Arm einfach unmietet, muss aber auch damit rechnen, dass sich eine Mutter mit Kind auf dem Arm selbst in die Luft jagen könnte. Das Gerät muss mit so viel Wissen und Verhaltensweisen gespeist werden, dass man am Ende von keiner echten Intelligenz mehr sprechen kann. Nochmal: Eine echte KI kann nie im Sinn einer militärischen Operation sein, weil sie Wissen vor allem durch Fehler erwirbt.

Man muss sich fragen, für welches Anwendungsgebiet solche Maschinen interessant wären und was sie leisten könnten, wo ein Bombenteppich versagt. Sie muss eindeutige Vorteile gegenüber einer ferngesteuerten Maschine vorweisen können. Im Moment ist man noch mit Grundlagenforschung beschäftigt, aber ob sich daraus je eine waffenfähige Technik entwickeln lassen wird, steht auf einem anderen Blatt. Deswegen halte ich es für wahrscheinlich, dass diese neuartigen Speichergeräte Verwendung in - vielleicht auch militärischen - Forschungszentren finden können, sicher auch in der Aufklärung feindlichen Gebiets u.ä., allein die Vorstellung an Terminatoren erscheint mir sehr realitätsfern und dystopisch.
Massiver Wohlstand für alle wäre dann möglich, aber die besonders Reichen müssten natürlich rein ideell ihre Privilegien gegenüber Normalsterblichen aufgeben.

Würden die Reichen all ihre Privilegien ablegen, gäbe es keine Reichen oder Normalsterblichen, denn so etwas wird doch nur in derartige Klassen unterteilt, sofern es mindestens zwei verschiedene Klassen gibt.
(Oder verstehe ich dich falsch? :))

Eine Zwischenlösung könnte - will man beim Geldsystem bleiben - eine Art bedingungsloses Grundeinkommen sein, das man dann mit klassischem Unternehmertum mehren kann. Zumindest, wenn die Roboter sowas nicht auch überflüssig machten, aber dann wären sie schon verdammt intelligent. Rein logisch wäre die Folge dann, Wohlstand für alle, keine Arbeit und so weiter. Aber wie gesagt, dafür müssten einige Mächtige ihre Privilegien aufgeben.

Vhancer, das ist nicht möglich. Ein bedingungsloses Grundeinkommen geht von einer minimalst kleinen Kluft zwischen arm und reich aus, und gerade aus diesem Grund ist das schon gar nicht ökonomisch möglich (zumindest nach heutigen Maßstäben), ohne wieder weiteres Geld in die Wirtschaft künstlich zu pumpen und um damit die Inflation anzuheben - sofern du nicht von einer strikteren Umverteilung ausgehst. Das wäre allerdings auch nicht komplett möglich, da (fast) jedes Land an anderer Stelle komparative Kostenvorteile hat. Das bedeutet, dass, um es anhand eines Beispiels deutlich zu machen, z. B. in tropischen Ländern auch tropische Früchte besser anzupflanzen sind, als hier, wo wir dies alles künstlich (und damit der originalen Qualität nicht zu 100 % nahekommend) herstellen müssen.
Damit schweifen wir aber zu sehr ab, da wir doch, laut Topic, auf den militanten Aspekt ansprechen wollen. Oder irre ich mich etwa?

@ Lee:

Okay, jetzt habe ich es verstanden. Allerdings halte ich es nicht für unmöglich (ist aber ein sehr futuristischer Glaube), dass die Forschung unserer cerebralen Steuerungseinheit nicht irgendwann "komplett" sein wird - gemeint ist damit, dass selbst "Gedanken", oder zumindest der Prozess, wie Gedanken entstehen, irgendwann selbst erstellt werden können. Dystopie hin oder her, es klingt zwar vielleicht ein wenig naiv von mir, dennoch halte ich es für irgendwann möglich, doch dafür ist unser Fortschritt eben noch zu jung und unausgereift, um sich annähernd an diese Möglichkeiten heranzutasten und ich glaube auch nicht, dass wir das noch miterleben werden.
Allerdings gebe ich dir recht in der Annahme, dass die Präzision der Programmierung enorm sein müsste, um solch einem Kriegsapparat in Form einer Landdrohne all die menschlichen und positiven Eigenschaften einer KI, seien es eigene Ideen oder Gedanken, zu konstruieren, welche keine "destruktiven" Fehler begeht, und so etwas wie emotionale Umstände und dadurch resultierende Affekte in die Tat umsetzt. Lange Rede, kurzer Sinn: Drohnen, welche ihren Verstand perfekt für ihre Aufgabe zu verwenden wissen, ohne automatisch auf einer Art Überlebensinstinkt (vielelicht greife ich hier zu weit raus) umzuschalten und somit Dinge zutun, die so in vorher sorgfältiger Kalkulation nicht mit inbegriffen waren.
okay ne wall of text zu schreiben bringt nichts mehr.
hm das einzige was ich zu solch einer Entwicklung sagen kann...
Der Anfang für das Ende wurde gemacht...(ich darf mir nicht zuviel von deisem Scifi Robot zeuch anschauenXD)
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