Interessante Ergebnisse bzgl. Telepathie (Gesellschaft)

Interessante Ergebnisse bzgl. Telepathie (Gesellschaft)

Hey Ho!

Ich habe eben einen sehr interessanten Artikel gelesen. Dort wird ein weiteres mal ein statistisch erfassbarer Nachweis von telepathischen Effekten beobachtet.

Es handelt sich hierbei um die Ergebnisse einer Meta-Analyse.

Mich würde interessieren, wie ihr euch diesen nachweisbaren Effekt erklärt. Für mich sind die Ergebnisse relativ spannend, da materialistisch vorerst nicht erklärbar. Zusammen mit den Ergebnissen einer zurzeit laufenden Studie zu Nahtod-Erfahrungen und damit verbundenen "außerkörperlichen" Erfahrungsberichten, deren Ziel es ist, den Wahrheitsgehalt dieser Erfahrungen zu betrachten, könnte dies das momentan in der Wissenschaft vorherrschende Weltbild (das ich übrigens sehr treffend und gut finde) ins Wanken bringen. ( Hier mehr dazu).

Bitte stört euch nicht am Namen des Blogs, die bringen sehr sachliche und kritische Artikel, auch wenn der Focus natürlich auf "Grenzwissenschaften" liegt.
Mal davon abgesehen, dass mir der Artikel rein gar nichts sagt, fallen mir zur Thematik drei Links ein:
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Edit: Habe mir die Seite nun noch mal genauer angesehen. Ist eine Mischung aus der P.M. und der Schundliteratur von Däniken. Man tut sich jedenfalls keinen Gefallen damit.
Lee,

ich finde es schade, dass du solchen Themen offenbar von vorne herein abgeneigt bist. Da du meinst, der Artikel sage dir "rein gar nichts", fasse ich den Inhalt einmal zusammen:

Die Meta-Analyse zeigt und belegt, dass bei verschiedensten Experimenten, bei denen Menschen durch die Gedanken anderer Menschen beeinflusst werden sollen, stets ein über dem erwarteten Zufallswert liegender Anteil der Versuchspersonen auf die Beeinflussung reagiert.

In einer der zusammengefassten Studien sollten Probanden, die ihre Aufmerksamkeit auf eine Kerzenflamme richteten, immer dann einen Knopf drücken, wenn sie glaubten, beeinflusst zu werden. Dies fiel überdurchschnittlich oft mit den tatsächlich versuchten Beeinflussungen zusammen.

Andere Experimente, bei denen zum Beispiel Versuchspersonen erraten sollten, an was eine andere Person denkt (Beispielsiweise bei einer Auswahl von 4 Symbolen etc.) lieferten ebenfalls außerhalb des reinen Zufalls angesiedelte Trefferquoten.

Ehe du jetzt mit Suggestion und dergleichen kommst - darüber haben sich auch die seriösen Wissenschaftler Gedanken gemacht, die die Studien geleitet haben, und die in der Mehrzahl der Fälle wohl Telepathie und ähnliches widerlegen wollten.

Und bezüglich der Seite: Sie verbreitet lediglich Informationen, Tatsachen gekennzeichnet als Tatsachen und Behauptungen gekennzeichnet als Behauptungen. Jeder frei denkende Mensch kann sich sein eigenes Bild von den Inhalten machen. Ich interessiere mich zum Beispiel auch für simple Raumfahrt, weit ab von Aliens und Ufos. Die Seite berichtet oft über allerlei völlig "trockene" Missionen von Nasa und Co. Ich verstehe daher nicht, wieso man sich keinen Gefallen mit der Seite tun sollte.


Bei der Nahtod-Studie geht es auch ganz wissenschaftlich zu. Die Frage steht im Raum, wieso zahlreiche Patienten, die eine solche Erfahrung hatten, angeblich über ihrem Körper schwebten und bei kaum mehr feststellbarer Hirnaktivität trotzdem später detailiert über die Vorgänge zu dieser Zeit sprechen können. (Zum Beispiel wissen in vielen Einzelberichten die Betroffenen, was die Ärzte zu dieser Zeit gesagt haben oder wo sie dies und jenes Operationsbesteck abgelegt haben.) Daher wurden nun in vielen Krankenhäusern Laptops über den Betten angebracht, die zufällige Bilder zeigen (vom Boden aus stehend und liegend nicht zu sehen). Patienten, die nun eine Nahtoderfahrung haben, müssten die Bilder ja wahrnehmen. Wenn nicht, liegt es (wie ohnehin) nahe, dass sie natürlich keine außerkörperliche Erfahrung hatten. Und wenn sie die Bilder wahrnehmen? Ich gehe nicht davon aus, dass das so ist. Spannend ist das Thema doch trotzdem?

Manchmal frage ich mich, woher diese Abneigung gegen solche Themen kommt. Wäre es nicht eine unfassbare Entdeckung, wenn es da eben doch noch eine Ebene gäbe, die wir derzeit nicht verstehen? Erklärbar vielleicht sogar einmal durch die Quantenphysik - wenn auch weit hergeholt. Statt dessen wird oft gar jeder in diese Richtung denkender gleich als Esoteriker abgestempelt. Das stinkt nach Arroganz. Ist natürlich nicht auf dich bezogen, Lee. Du hast den Artikel ja nichtmal verstanden.

Edit:

Ich zitiere mal aus deinem ersten Link:
Allerdings lernt jeder Statistik-Student in den ersten Semestern: Auch ein einzelnes Ergebnis, das als signifikant erscheint, kann ein reiner Zufallsbefund sein. Erst wenn viele Studien unabhängig voneinander zum selben Resultat kommen, ist vielleicht wirklich Magie im Spiel.

Absolut korrekt. Ich hoffe, du weißt, was eine Meta-Analyse ist.
Ich selbst habe zu dem Thema Psi mal einen interessanten "Bericht" gelesen. Leider weiss ich nicht mehr viel darüber, nichtmal ob er in einer Zeitung oder im Internet stand. Ist schon zu lange her.

Jedenfalls zitierte diese Schrift auch irgendeinen "Wissenschaftler", oder zumindest eine Person, der man in diesem Themengebiet eine gewisse Autorität beimessen sollte.
Und diese Person hielt es für denkbar, dass Telepatie tatsächlich existiere, sich allerdings erst (im Laufe der Evolution) langsam im Menschen entfalte. Es gebe bereits einige wenige "sensitive" Menschen, die diese Energie fühlen und sogar lernen könnten, sie nach ihrem Willen zu manipulieren.

Irgendwann einmal, so dieser Bericht, werde sich Psikraft/Telepathie im Menschen so weit entwickelt haben, dass unsere Wissenschaft das Phänomen anerkennen müsse. Angeblich soll sich dieser Evolutionsprozess aber noch über mehrere Jahrhunderte hinziehen.

Erinnert mich irgendwie an StarCraft: Das spielt im Jahr 2500 n.Chr., und da gibt es Menschen, die Telepathie beherrschen. Das sind dann natürlich wieder böse Elitesoldaten und AuftragsmörderSmiley
Gut, mit deiner Erklärung des Versuchsaufbaus kann ich wenigstens etwas anfangen. Die Erklärung auf der Seite ist mir nach wie vor unverständlich.

Trotzdem ist die Studie ausgemachter Bullshit. Ich hätte gerne mal in die Veröffentlichung geschaut, aber die ist - wie so oft - nicht öffentlich zugänglich. Dass sie in einem Journal publiziert wurde, das auch Homöopathie und anderen Hokuspokus zum Gegenstand hat, sagt ja schon mal einiges über die Wissenschaftlichkeit aus, mit der da gearbeitet wird. Dass der Autor der Studie in den oben verlinkten Wissenschaftsskandal involviert war, setzt dem ganzen dann die Krone auf.
Da ich selbst Wissenschaftler bin, weiß ich aus erster Hand, wie unwissenschaftlich es manchmal bei einigen Forschern zugehen kann. Insbesondere bei den Psychologen habe ich da mehrfach Fauxpas erlebt. Bei einem Experiment war ein Fehler im Versuchsaufbau, auf den ich als Proband hinweisen musste und der das Ergebnis stark beeinträchtigte; bei einem anderen Experiment, in dem es um EEG-Messungen in An- und Abwesenheit attraktiver Versuchsleiterinnen ging, wurde ich nicht mal nach meiner sexuellen Ausrichtung gefragt. Und sobald es an die Statistiken geht, da wird es ganz brenzlig. Spon hat erst diese Woche einen tollen Beitrag zu diesem Thema veröffentlicht.
Ich habe mich in meiner Jugend auch für Parawissenschaften interessiert, weil das Mystische dahinter natürlich reizvoll ist. Aber dann habe ich von selbst erkannt, dass das alles nicht Hand und nicht Fuß hat.
Warum ich die Seite für so schlimm halte: Weil sie Themen behandelt weit abseits des wissenschaftlichen Konsens, sich aber trotzdem bemüht, einen seriösen Eindruck zu machen, indem sie auch wissenschaftlich anmutende Beiträge publiziert. Das sind Scientology-Methoden. Dem Leser wird suggeriert, dass es sich um eine naturwissenschaftliche Seite handelt, die sich unvoreingenommen auch mit Randgebieten der Wissenschaften befasst. In Wahrheit wird aber nur Scheinwissen mit einigen Fakten garniert präsentiert, sodass der typische Leser sich objektiv informiert fühlt, tatsächlich aber anfängt, jeden Mist zu glauben. Veröffentliche eine fiktive Arbeit über Wünschelruten in einem Wissenschaftsmagazin und viele Leute kaufen dir die erfundenen Ergebnisse ab. Deshalb: Wenn du dich für Raumfahrt interessiert, tu dir selbst den Gefallen und such dir eine wirklich wissenschaftliche Seite. Dann kannst du dir ob des seriösen Umfelds wenigstens sicher sein.
Und wo du schon die Quantenphysik ins Spiel bringst - die beschäftigt sich mit subatomaren Teilchen und ihren Effekten. Ihre Aufgabe besteht darin, Teilchen vorherzusagen und diese anschließend nachzuweisen. Mit emergenten Eigenschaften wie unserem Bewusstsein hat das überhaupt nichts zu tun.
Was die Ergebnisse der Metastudie angeht, da wird es schon irgendeine banale Erklärung für geben. Ich will aber nicht wild spekulieren, dazu müsste ich eine der Studien vorliegen haben.
Ich würde nicht so einfach unterschreiben, dass "Parawissenschaften" eindeutiger Unfug sind. Ich gehe aber mit, insofern ich sage, dass vermutlich alle dort beobachteten Phänomene "banal" erklärbar sind.

Ich merke an deiner Argumentation aber wieder etwas, das für echte Wissenschaftler typisch zu sein scheint: Die Beschäftigung mit solchen Themen (eben auch Homöopathie und dergleichen) wird stets abgelehnt. Dabei sollte es doch eigentlich auch im Interesse der "Skeptiker" liegen, durch wissenschaftlich fundierte Analysen diesen unwahrscheinlichen Humbug zu widerlegen. Dies ist auch des öfteren schon passiert. Wenn jedoch eine Untersuchung nun heraus findet: Da ist ein Effekt, den man sich nicht ohne alternative Weltanschauung erklären kann - dann wird diesem Effekt gleich vorgeworfen, erfunden oder zumindest zufällig zu sein.

Was die Quantenphysik angeht, bin ich mir bewusst, wozu sie dient. Nichts desto trotz beinhaltet sie schwer in das Weltbild der klassischen Physik passende Eigenarten, wie eben die Verschränkung und die daraus folgende Verbindung über Distanzen, während die Teilchen gleichzeitig gar nicht getrennt zu sein scheinen. Daraus lässt sich natürlich keine Theorie der Telepathie ableiten, zumindest jedoch scheint es hier eine Übertragungsform von Information zu geben, die anders als die herkömmlichen Formen funktioniert - Platz für Spekulationen.

Wie aber nun würdest du reagieren, wenn die erwähnte Nahtod-Studie mit dem Ergebnis aufwartet, das niemand so recht glauben kann: Dass Personen ihren Körper verlassen und die Umwelt von außen wahrnehmen? Sicher wird es nicht zu dem Ergebnis kommen. Aber in meinem Weltbild ist zumindest Platz dafür.

Was die Meta-Studie angeht, werde ich Kontakt mit dem Professor aufnehmen, und um eine digitale Ausfertigung bitten. Wenn ich Glück habe, lass ich dir sie zukommen.

Und nochmal zu grenzwissenschaft-aktuell.de - Du unterstellst hier eine Intention, nämlich den Leser zu täuschen durch die Vermischung von verschiedenen Inhalten. Das ist ziemlich böswillig. Tatsächlich würde ich, wäre ich der Betreiber, ganz ähnliche Inhalte einstellen, weil sie mich eben interessieren. Bei mir gäbe es lediglich weniger Berichte über Kornkreise. ;)
Zu Homöopathie hat sich meine Uni vor 20 Jahren folgendermaßen geäußert und dem stimme ich voll zu (nicht vom Header abschrecken lassen!)

In meinem Weltbild ist kein Platz für die Vorstellung, dass Personen tatsächlich ihren Körper verlassen können, daher muss ich mir auch keine Gedanken zu dieser fiktiven Situation machen. Alles, was ein Mensch erlebt oder zu erleben glaubt, muss in letzter Konsequenz in seinem Gehirn verarbeitet worden sein.
Gibts eigentlich Studien über Nahtoderlebnisse im Zusammenhang mit Gläubigkeit? Ich konnte keine finden.

Zu grenzwisschenschaft: Ok, dann haben wir da einfach eine Meinungsverschiedenheit. :)
Lee wird Arzt?
Die Beschäftigung mit den Themen wird nicht abgelehnt, sondern deren unangebrachte Einkleidung in wissenschaftliche Gewänder.
Biologe.

Bruce Wayne: Gut, dann so. Für mich zählt letztlich aber nur die wissenschaftliche Seite. Effekte und Phänomene, an die man glauben muss, damit man sie erfahren kann, lehne ich für mich ab.
An eine Nahtod-Erfahrung muss man nicht glauben, man hat sie, wenn man kurz vor dem Tod steht bzw. defacto fast tot ist und dann wieder ins Leben zurück kehrt - zumindest haben viele eine solche.

Und ja, es gibt da Studien. Kurz zusammengefasst:

Eine Nahtod-Erfahrung läuft in der überragenden Anzahl der Fälle immer nach dem gleichen Muster ab. Die Patienten lösen sich angeblich von ihrem Körper und schweben über ihm, sehen also die Szene von oben und können eben davon später erzählen, wobei sie teilweise Details nacherzählen konnten, die sie trotz gemessener fast verschwundener Hirnaktivität eigentlich gar nicht mitkriegen hätten sollen. Dann geht's durch einen Tunnel, wo ein gleißendes Licht wartet. Die überwiegende Anzahl der Leute haben dabei unglaubliche Glücksgefühle, es gibt aber auch Menschen die dabei schreckliche Angst und Peinigung spüren. Viele sehen dort verstorbene Verwandte wieder, meist wird ihnen gesagt "es sei noch nicht so weit" wonach sie wieder in ihren Körper zurück kehren. Das ganze tritt sehr oft bei Herzstillstand auf, das zurückkehren wird dabei wohl durch die Reanimation ausgelöst.

Zur Religion: Tatsächlich haben sowohl Menschen aller Religionen als auch Atheisten solche Erfahrungen (wie sollen sie sich auch dagegen wehren, selbst wenn es ein rein biologischer Prozess ist?) Etwaige Lichtgestalten die man in so einer Erfahrung antrifft, deuten sich die Religionsanhänger dann stets als Ihre jeweiligen Götter etc. So behaupten Christen dann eben, sie hätten Jesus getroffen. Es mögen einige Atheisten dadurch zum Glauben gebracht worden sein, andere mögen sich das ganze eben materialistisch erklärt haben. Ausgenommen sind sie jedenfalls nicht.

http://www.netzwerk-nahtoderfahrung.org/ (So 'ne Art Betroffenenhilfe.)

Das Problem an der Sache ist lediglich, dass man aufgrund der fast erloschenen Hirnaktivität keine solch qualitativ hochwertigen Illusionen erwarten würde. Auch das wiedergeben von Details ist ein Rätsel. Daher eben die erwähnte Studie, von ganz normalen, an dem Thema interessierten Wissenschaftlern mit einem - finde ich - sehr vernünftigen Versuchsaufbau.

Wie aus einem materiellen Gebilde wie dem Gehirn ein Gedanke, ein Bewusstsein wird, das kann und wird man wahrscheinlich nie erklären können. Immerhin sind Gedanken immateriell. Man kann Analogien zum Verhalten des Gehirns während eines bestimmten Bewusstseinszustands ziehen - aber dieses Verhalten ist keine Erklärung.

Theoretisch ist der Schluss, dass das, was im Gehirn passiert, das Bewusstsein folgert, genau so zulässig wie der Schluss, dass das von außen einflussnehmende wie auch immer geartete Bewusstsein die Hirnaktivität folgert. Aber ich kann dich beruhigen, ich halte das auch für sehr weit hergeholt. Allein schon, weil es mit der Evolutionstheorie zusammen überhaupt keinen Sinn ergibt. Solche Modelle bräuchten wir auch erst, wenn eben Effekte beobachtet würden, die sich materialistisch nicht erklären lassen. Meiner Meinung nach existieren aber zum Teil solche Effekte, wie eben die oben aufgeführte Meta-Studie zur Telepathie belegt. Man wirft der Studie da natürlich gerne einfach vor, unwissenschaftlich zu sein - es kann mal wieder nicht sein, was nicht sein darf. Ein offener Umgang mit diesen Themen würde dafür sorgen, dass diese Effekte alsbald erkannt oder aber falsifiziert werden könnten. Statt dessen sind Wissenschaftler, die daran forschen, gleich Spinner, weil sie ja das offensichtliche völlig ignorieren: Sowas kann es ja gar nicht geben...

Zur Homöopathie stimme ich deiner Universität übrigens ebenfalls voll zu. Allerdings ist da ein ganz entscheidener Satz: "Wir haben sie untersucht."

Übrigens, mein Vater ist Molekularbiologe. Letztens hat er seine ganzen Bücher verschenkt. Sind zwar schon 25 Jahre alt gewesen, aber immerhin. Hättest du mal früher was gesagt! :P
"Alles, was ein Mensch erlebt oder zu erleben glaubt, muss in letzter Konsequenz in seinem Gehirn verarbeitet worden sein."

Du weißt schon, dass das ein einfaches Dogma unserer Zeit ist und die Neurowissenschaften das noch längst nicht so beweisen können, auch wenn sie es gerne würden.
Warum sollen also manche Dogmen "wissenschaftlicher" als andere sein...
Vhancer:
Gut, dann gehöre ich zu den Atheisten, die sich das biologisch erklären würden. :)
Ich habe eine eigene Theorie zu Nahtoderfahrungen. Manchmal, wenn ich träume, dann taucht eine Person oder Situation auf, von der ich zwar das erste Mal träume, zu der ich dann aber auch eine fiktive Hintergrundgeschichte erträume. So passiert es dann im Traum, dass ich eine Art Déjà-vu erlebe, obwohl ich zum ersten Mal davon träume. In dem Moment des Träumens weiß ich das nicht. Da fühlt sich eine Situation tatsächlich so an, als hätte ich sie schon mal erlebt. Konkretes Beispiel: Ich bin mit jemandem auf einem Schiff, das plötzlich unterzugehen droht. In dem Moment fällt mir ein: "Moment, wir haben doch vor ein paar Jahren schon mal ein Schiffsunglück überlebt!" und ich erinnere mich an Details davon, obwohl ich eine solche Erinnerung nicht habe. Das ist neukonstruierte Erinnerung, die sich nur alt anfühlt. Wenn ich dann später aufwache, wird mir allerdings klar, dass dass das Fake-Erinnerungen waren. Ich weiß nicht, ob das jemand anders auch kennt. Bei mir kommt das recht oft vor. Ich kann mich aber auch generell immer sehr gut an meine Träume erinnern und träume auch manchmal luzid.
Ich vermute, dass bei Nahtoderfahrungen derselbe Effekt dafür verantwortlich zu machen ist, dass man also gar nicht zum Zeitpunkt des vermeintlichen Todes die außerkörperliche Erfahrung hat, sondern sich erst im Moment der Reanimation in wenigen Sekunden eine solchen Vergangenheit konstruiert. Dabei können vielleicht sogar unterbewusst Stimmen oder Gespräche der Umstehenden mitverarbeitet werden, so wie das manchmal beim Träumen der Fall ist, wenn um einen herum Leute miteinander reden und man selbst döst.
Ob sowas alles auch bei entsprechend niedriger Hirnaktivität möglich sein kann, weiß ich allerdings nicht.

Also, um es vielleicht noch mal klarer zu formulieren: Ich glaube an Nahtoderfahrungen, aber ich glaube auch daran, dass sie sich erklären lassen, ohne in mystische Sphären abzutauchen oder das physikalische Weltbild ändern zu müssen.

Was die Wissenschaftler vs. Parawissenschaftler angeht, so haben letztere einfach jegliche Glaubhaftigkeit verspielt. Nessie, Aliens, Poltergeister, darf man sowas überhaupt noch ernst nehmen? Wann immer etwas wissenschaftlich untersucht worden ist, konnte eine Beobachtung nicht bestätigt werden. Und wenn das doch geschehen ist, wurde es in einer nachfolgenden Untersuchung wieder revidiert wie beispielsweise hier. Es ist einfach mühselig und unproduktiv, sich mit Parawissenschaften zu befassen. Überdies gibt man sich selbst der Lächerlichkeit preis. Man muss sich ja nur mal auf "deiner" Seite anschauen, welchen Eindruck die Werbebanner auf den Besucher machen. Geisterjäger, UFOs und Kornkreise. Soll das irgendwelche seriösen Standards vermitteln, auf denen man wissenschaftlich diskutieren kann?

Danke übrigens fürs Angebot, aber 25 Jahre alte Bücher der Molekularbiologie sind jetzt vielleicht auch nicht unbedingt auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft. ;)


Konstruktivist:
Ich gehe immer nach dem gesunden Menschenverstand. Wenn ich jetzt anfange zu behaupten, dass auch nach dem Tod und der vollständigen Remineralisierung des Gehirns das Bewusstsein weiterlebt, wie es aus deinem Einwand rauszulesen ist, dann ist ein Bewusstsein vom Körper völlig unabhängig. Dann frage ich mich aber, warum jedes Bewusstsein so stark mit jeweils einem Körper assoziiert werden kann. Kannst du mir das erklären?
Und wenn es keine besondere Verbindung zwischen der organischen Grundlage und dem Bewusstsein geben sollte, dann muss Bewusstsein auch in einer eigenständigen Form existieren. Also lose Gedankenbündel, die durch den Raum schweben, ohne dass sie auf ein Lebewesen zurückzuführen sind. Das menschliche Bewusstsein wäre dann bloß eine lokale Verdichtung solcher Bewusstseinsströme. Also besäßen womöglich auch Pflanzen ein lokal dichteres Bewusstsein. Und alle Wesen wären in ihrem Bewusstsein miteinander verbunden. Das alles und mehr ergibt sich gewissermaßen daraus, wenn man nicht dem Dogma vertraut, dass aus einem menschlichen Gehirn ein menschliches Bewusstsein folgt. Und ich weigere mich, etwas anderes zu glauben. Auch wenn ich den Gedanken reizvoll finde, dass mein ganzes Leben nur ein einzig langer Traum in einem übergeordneten Leben ist. Oder vielleicht bin ich nur ein Charakter im Bewusstsein eines anderen? :)
Wie auch immer, die Metaphysik beantwortet keine Fragen, sondern stellt sie nur und deshalb hat es auch keinen Wert, über sowas nachzudenken. Man muss die Realität so nehmen, wie sie ist und nicht so, wie sie möglicherweise vielleicht auch sein könnte, ohne dass wir das überhaupt voneinander unterscheiden können.
Lee:

Ich kenne solche Fake-Erinnerungen auch aus eigener Erfahrung. Zum Teil sind mir sogar schon tagsüber Dinge eingefallen, bei denen ich letztlich klar sagen konnte, dass sie geträumt sein mussten. Die De-ja-vu's im Traum sind mir auch ein Begriff. Luzide Träume hatte ich, auch wenn dafür gewisse Vorbereitung nötig war, auch schon. Vorher hatte ich nur das ein oder andere mal "halbluzide" Träume.

Ich muss zugeben, dass ich genau so wenig wie du weiß, wie haltbar die Informationen zu der fast erloschenen Hirnaktivität bei Nahtod-Erfahrungen sind. Und selbst wenn diese so gering war, kann die Wissenschaft sicher auch demnächst Parallelen zu anderen Prozessen ziehen, die ebenfalls höchst komplex anmuten, obwohl sie wenig "Rechenleistung" benötigen.

Ich bin aber nach wie vor der Meinung, dass die Studie zu dem Thema sehr angebracht ist, einfach um bei zukünftigen Studien gleich jedem Menschen schwarz auf weiß präsentieren zu können: Definitiv ist das ganze eine wie auch immer geartete Illusion. Problematisch finde ich hier, den "gesunden Menschenverstand" ins Feld zu führen. Ein Argument ist der nämlich nicht. Ein jeder unterlegt seine Argumente aber gerne damit, man bräuchte nur einen "gesunden Menschenverstand" um sie nachzuvollziehen.

Die Metaphysik stellt nur solange nur Fragen, wie die experimentelle Wissenschaft sich weigert, diese zu beantworten. Das geht natürlich nicht bei grundlegenden Fragen. Bei Dingen wie der angeblichen Trennung von Körper und Geist geht das aber schon. Eine etwas eingängigere, wenn auch ebenso wenig belegte/fundierte Theorie ist übrigens, dass das Bewusstsein zwar durch Hirnaktivität entsteht, das Materielle also das Immaterielle erschaft, dass sich dieses jedoch dann als Einheit vom materiellen Ursprung lösen kann. Zumindest im Zusammenhang mit der Frage, warum sich das Bewusstsein so gut mit dem Körper assoziieren lässt und auch bezüglich des Unterschieds der Bewusstseinsstufen verschiedener Spezies wäre das eine ganz annehmbare Vermutung.

Abseits aller Spekulationen muss ich dem Großteil der anerkannten Wissenschaft aber dennoch unterstellen: Sie neigt zur Bildung von Dogmen und sie mag es danach nicht, wenn Experimente durchgeführt werden, mit dem Ziel, das Dogma zu stürzen. Das ist ja bei weitem nicht nur bei den Parawissenschaften so, und dort wäre es auch am verständlichsten. Ich habe zum Beispiel das Buch "Irrtümer der Wissenschaft", das dutzende Fallbeispiele zeigt, bei denen ordentlich geführte Untersuchungen von der Fachwelt geleugnet und belächelt wurden.
Ich habe letztens ein richtig geiles Buch darüber gelesen, von Isaac Asimov aus der Foundation Serie, Foundation and Earth, darin werden telepathische Grundeigenschaften wie Empathie, die der Mensch besitzt, durch technische MIttel oder evolutionäre Elemente verstärkt, so dass Gedankenübertragung und mithin natürlich Kontrolle möglich werden.
Super Spannend, kleine Empfehlung
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