Tagchen.

Mein Problem ist folgendes: Ich möchte demnächst meinen PC aufrüsten, da meine Hardware schon relativ angestaubt ist.

Momentan habe ich:

AMD Athlon X2 6000+
Gainward AMD HD 4850 "Gold Edition"
Asus M2N AM2 Mainboard
2GB DDR2 RAM
SATA Festplatten
Zwei PCI Karten (Sound & TV)

Bin damit tatsächlich bis jetzt noch zufriedenstellend unterwegs gewesen. The Witcher 2 lief mit einigen Abstrichen relativ flüssig, Crysis 2 machte auch keine großen Probleme.

Nunja, um meinen Leistungsanspruch zu verdeutlichen: Die Grafikkarte soll drin bleiben. Der künftige PC soll sich also an der Grafikkarte orientieren - sollte allerdings günstig ein Leistungsüberschuss zu bewerkstelligen sein (sprich, dass die CPU auch noch Leistung für eine bessere Grafikkarte bereit hält) hätte ich natürlich nichts dagegen. Ich denke aber, der Prozessor hat es erstmal nötiger in den Ruhestand zu kommen, daher ist das zweitrangig.

Ich will bei AMD bleiben. Das liegt vor allem daran, dass die im Gegensatz zu Intel ihren Sockeln treu bleiben und nicht ständig neue auf den Markt werfen die dann nicht mehr kompatibel sind...

Meine Fragen also:

- soll ich ein AM3 oder AM3+ Board nehmen?

- welchen Einfluss hat der Chipsatz auf die Spieleleistung? Kann ich auch ein Board mit altem Chipsatz nehmen? (z.b. AMD 700er Serie)

- hat jemand eine direkte Empfehlung? (das Board sollte mindestens 2 PCI Steckplätze haben)

- welcher Prozessor empfiehlt sich?

Achja, ganz wichtig: Mein Budget ist begrenzt. Ich kann maximal 150-200€ dafür inverstieren. Es soll auch noch für 2-4GB relativ schnellen DDR3-Speicher reichen.

Das liegt vor allem daran, dass die im Gegensatz zu Intel ihren Sockeln treu bleiben und nicht ständig neue auf den Markt werfen die dann nicht mehr kompatibel sind.

Das, was Du bei AMD aktuell für 200 Euro an Board + CPU bekommst, ist maximal AM3. Mausetoter Sockel. Sockel FM1 mit Llano würde ich auch nicht kaufen, der Nachfolger Trinty wird da wohl auch nicht draufpassen. Ergo: Das Märchen von den Sockeln war einmal.

Was bei Dir am meisten klemmt, ist der RAM. 4GB kosten keine 40 Euro, ein aktueller Quadcore ab 100 Euro und AM3-Bretter gibts ab 50 Euro. Nur: Bulldozer passt da später auch nicht mehr drauf. Du kaufst also für die Tonne ;)

- soll ich ein AM3 oder AM3+ Board nehmen?

Ein Board mit AM3+ wäre da die bessere Lösung, damit Du später auch ohne erneuten Mainboardkauf auf Bulldozer-CPUs upgraden kannst.

- welchen Einfluss hat der Chipsatz auf die Spieleleistung? Kann ich auch ein Board mit altem Chipsatz nehmen? (z.b. AMD 700er Serie)

Funktionieren tut das, ist aber Schwachsinn, da es bereits gute 970er Boards für wenig Geld gibt.

- hat jemand eine direkte Empfehlung? (das Board sollte mindestens 2 PCI Steckplätze haben)

Ich kann Dir derzeitig das Gigabyte GA-970A-UD3 empfehlen. Kannst damit auch später auf eine Bulldozer-CPU umrüsten

- welcher Prozessor empfiehlt sich?

Keiner, warte noch etwas bis die ersten AM3+ CPUs kommen. Ansonsten besorgst Du dir einfach preiswert eine Übergangs-CPU, AM3 CPUs gibts ja fast schon umsonst ;)

Also, soweit ich gehört habe sollen die Bulldozer-CPUs sehr wohl mit "einigen Einschränkungen" auf AM3-Boards laufen. Und warum soll ich auf die AM3+-Prozessoren warten? Weil die AM3-Prozessoren dann billiger werden oder weil die neuen Prozessoren deutliche Leistungsvorsprünge bieten?

Mir ist bloß wichtig, dass alles im Budget bleibt. Generell würde wahrscheinlich jeder 100€ AM3-CPU momentan meinem alten Athlon das Wasser reichen. Ich möchte aber natürlich die größte Leistung aus meinem Geld herraus holen.

Meine Suche bei Schottenland.de ergab, dass die Boards mit 700er Chipsatz deutlich billiger waren als die mit 900er. Wenn es also keine spürbaren Nachteile gibt, werde ich wohl eher zu den alten Chipsätzen greifen.

Bulldozer auf AM3 wird absoluter Murks. Aber bitte, wer nicht hören will, wird fühlen müssen. Ich habe mich mit MSI darüber lang und breit ausgetauscht - es funktioniert, aber nur zum Teil. Die wichtigsten Leistungsmerkmale gegenüber den alten CPUs bleiben versperrt, der Turbo-Modus wird nur sehr eingeschränkt funktionieren und die Stromsparmöglichkeiten auch. Dann kann man jetzt auch gern eine alte CPU stecken, die läuft dann genauso schnell/langsam. Absoluter Unfug, diese Zwangskompatibilität.

Bords mit 700er Chipsatz sind Grütze, erst ab den 800ern gehen bei AMD alle SATA-Befehle. Trim als Grundvoraussetzung für eine spätere SSD geht mit den 700ern auch nicht.

Du wolltest für 200€ umrüsten. Geht - aber nicht auf zukunftsträchtige Sockel. Wer billig kauft, kauft zweimal. Also: spare noch 50-100 Euro und kaufe dann mit Verstand und nicht mit Hast. Den veralteten AM3-Müll wirst Du sehr schnell bereuen.

Wenn ich aufrüsten müsste, ich würde mir aktuell für den Übergang, bis ich wirklich die Kohle für einen richtig guten PC hätte, einen kleinen i3 2100 mit 4 Threads hinstellen. Ich hab das Ding im HTPC, der hat den alte X4 Heizplatte von Phenom II 965 BE abgelöst. In Spielen genauso schnell, bei Desktopanwendungen deutlich schneller, stromsparender und wesentlich kühler. AMD kann die CPUs momentan verramschen wie sie wollen, die reißen nix mehr. In 2 Jahren kräht eh kein Hahn mehr nach der aktuellen Technik, da sind die Sockel am Ende so was von uninteressant.... PCIe 3.0 steht in den Startlöchern, was willst du 2012/13 noch mit einem alten Brett? Und eine CPU ohne optimalen Unterbau ist weggeworfenes Geld. Man kann das einfach nicht mehr mit der Situation von 2005 oder 2006 vergleichen, wo jahrelanger technischer Stillstand herrschte.

Spare noch und kaufe richtig neu oder kaufe Dir für die 200€ irgendein ein Sparbrötchen für die nächsten 2 Jahre ohne Nachrüstchance.

Was heißt denn "wer nicht hören will, wird fühlen müssen"? Ich schreibe hier ja nicht um mich mit irgendwem anzulegen sondern um mich von Fachleuten (speziell dir) beraten zu lassen. Wenn du also meinst, es sei sinnvoller zu warten, bis AM3+ Prozessoren heraus kommen nehm' ich den Rat gerne an.

Ich kann mir ja sicher auch ein AM3+ Board kaufen und dann dort einen AM3 Prozessor verbauen - so spare ich Geld und erhalte mir die Aufrüstchance. Ist das sinnvoll oder eher nicht?

Wenns jetzt unbedingt sein muss würde ich sagen, AM3+ Board kaufen und einen kleinen Athlon II X2 (kostet um die 40€) draufstecken. Den verramscht du später immer noch für 20€. Der Verlust hält sich also in Grenzen. Schneller als dein jetziger ist der auch noch.
Dazu gönnst du dir je nach Budget erstmal einen oder zwei 4GB RAM-Riegel. Somit wirst du bis auf 16GB aufrüsten können bei Bedarf. 2GB Riegel machen keinen Sinn mehr.

Sorry, aber ich wollte es nur so drastisch ausmalen, weil viele, die es sich eigentlich nicht leisten können, vom eigenen Geiz gefressen werden und dann gegen jede Vernunft ein altes Billigbrett kaufen. Hatte aktuell gerade wieder so einen Fall. Es musste erst alles gaaaanz schnell gehen und nun ist am Ende das Geheule groß ;)

Ordentliches AM3+-Brett schnappen, notfalls für 60€ eine Übergangs-CPU und dann beim Bulli zuschnappen. Da die Leistung der neuen AMD-CPUs die Intels nicht wirklich blass werden lassen dürfte, hast Du auch den tollen Vorteil, dass der Preis von Beginn an nicht all zu hoch sein wird. Jedes mickrige Prozent, was der Bulldozer langsamer ist, wird sich in Euro beim Kauf niederschlagen. Für den Endanwender spielen 5-10% weniger Leistung eine kleinere Rolle, als 10-20% weniger Anschaffungspreis.

Kurzum: Zähne zusammenbeißen und noch etwas warten. Auch wenns schwer fällt. Kannst ja mit der Grafikkarte anfangen, denn mit der 4850 reißt man echt nichts mehr. Da hast Du dann schon eine kleine Freude vorab. Die neuen Karten sollten eh erst nächstes Jahr kommen.