Reichtumsuhr (Gesellschaft)

Reichtumsuhr (Gesellschaft)

Ihr habt sicher schon mal von der Schuldenuhr des Bundes_der_Steuerzahler gehört.

Der DGB_Landesverband_Hessen-Thüringen macht nun die Gegenthese: die Reichtumsuhr.

Ein nicht ganz korrektes Zahlenspiel:
Staatsschuldenstand heute gegen 10 Uhr: 1.942.227.359.790€
Nettoprivatvermögen des reichsten Zehntels der deutschen Bevölkerung: 4.528.626.049.710€

Ein Zehntel der deutschen Bevölkerung (~80 Millionen) sind 8 Millionen Menschen. Durchschnittlich besitzt jeder dieser Menschen heute morgen ein Nettoprivatvermögen* von 566.078€. Präsentieren wir nun mal die Rchnung für die Staatsverschuldung nur diesem einen Zehntel (weil wir böse Kommunisten sind und gern mal enteignen). Das reichste Zehntel besäße dann 4.528.626.049.710€ - 1.942.227.359.790€ = 2.586.398.689.920€. Jeder einzelne aus dem reichsten Zehntel besäße dann noch ein Nettoprivatvermögen von 323.299€.

*Das Nettoprivatvermögen umfasst:
- selbst genutzten und sonstigen Immobilienbesitz (unter anderem unbebaute Grundstücke, Ferien- oder Wochenendwohnungen)
- Geldvermögen (Sparguthaben, Spar- oder Pfandbriefe, Aktien- oder Investmentanteile)
- Vermögen aus privaten Versicherungen (Lebens- oder private Rentenversicherungen, Bausparverträge)
- Betriebsvermögen (Besitz oder Beteiligung an einer Firma, Geschäft oder Betrieb)
- Sachvermögen in Form wertvoller Sammlungen wie Gold, Schmuck, Münzen oder Kunstgegenstände
- Schulden (vor allem Konsumenten- oder Hypothekenkredite)
nicht dazu gehören Hausrat und PKW.

Etwas Selbstkritik: Ich habe einfach die (ungefähre) Bevölkerungszahl Deutschlands durch 10 geteilt, um die Größe eines Dezils zu erhalten. Das ist eigentlich falsch, weil nur die Bevölkerung ab 17 Jahren bei der Berechnung des Nettoprivatvermögens berücksichtigt wird.


Denkt mal drüber nach, wie viel Nettoprivatvermögen ihr (und eure Familie) so habt. Was dazu gehört, steht oben.
Ich hoffe ihr denkt an diese kleine Rechnung, wenn ihr mal wieder durch ein Schlagloch fahrt (die Kommune hat schließlich kein Geld, um die Straßen in Schuss zu halten), eine Schule, ein öffentliches Schwimmbad o. ä. geschlossen wird, bei Sozialausgaben gekürzt wird, weil der Staat ja sparen muss. Vielleicht kommt euch dann ja der Gedanke, dass ein Staat nicht nur eine Ausgaben sondern auch eine Einnahmenseite hat und Vermögens- und Einkommenssteuer vielleicht doch kein Teufelswerk sind. Jedenfalls dann nicht, wenn man nicht zum reichsten Zehntel Deutschlands gehört.
Solange Bund und Länder mit Steuereinnahmen in solcher Weise umgehen, kann man, meiner Meinung nach, das leicht gestörte Verhältnis der Bürger bezüglich Steuern und Abgaben verstehen.
@Käpt'n LeChuck
Naja, Vermögensteuer ist ja so eine Sache...
Einerseits bin ich ja schon absolut dafür das die wirklich reichen extra was für den Staat abdrücken sollten, aber in der Praxis triffts ja dann doch wieder den kleinen Mann der sich sein Vermögen mühselig und mit harter Arbeit aufbauen will...
Wie oft soll man denn für ein und die selbe Sache Steuern bezahlen?

Als ich mir mein Häuschen kaufte musste ich eh erstmal einen sehr hohen Betrag Grunderwerbssteuer bezahlen. Trotzdem muss ich aber zusätzlich auch jährlich Grundsteuer bezahlen, somit bezahle ich also eh schon "Vermögenssteuer"!
Damit aber längst nicht genug, weil für "Flächenabwasser" muss ich extra noch Steuer bezahlen! Das Flächenabwasser richtet sich nach der Fläche die Bebaut ist von meinem Grundstück (m² der Grundflächen von Haus und Garage + geteerte oder gepflasterte Einfahrt), also wo das Regenwasser eben nicht direkt versickern kann, sondern in den Gulli läuft.
Eine Regen-Steuer quasi!
Und wenn ich neben meiner Lebensversicherung noch zwei Bausparer (einen zur Finanzierung und einen zur Renovierung), und einen Notgroschen-Sparer für unvorhersebares habe, dann kann es da auch schnell passieren das der Freibetrag für Zinseinkünfte irgendwo nicht mehr ausreicht, womit ich dann meine Spargroschen auch noch versteuern "darf"...
Du versteuerst nicht deine Spargroschen (denn eine Vermögenssteuer wird in Deutschland ja nicht erhoben), sondern deine Einnahmen aus Zinseinkünften. Ich tippe mal drauf, dass du, wenn du mal Wohnungsbauprämie und Einkommenssteuer aus Zinserträgen gegenrechnest, noch ganz gut aus der Sache rauskommst.

Zur Regensteuer: Das ist keine Steuer, sondern eine Gebühr. Und die zahlst du, weil du ja tatsächlich eine Leistung in Anspruch nimmst, nämlich die Kanalisation. Es gibt übrigens Möglichkeiten das Regenwasser komplett auf dem Grundstück zu belassen, dann fällt auch diese Regengebühr nicht mehr an.
Wohnungsbauprämie ist nichts weiter als ein schlechter Witz!
Sobald man mehr als 25000.-€ Brutto jährlich (ledig) verdient, bekommt man keinen Cent vom Staat dazu!
Und wenn man weniger als 25000.-€ verdient, kann man eh nur träumen von einem Eigenheim...
Die Grenze sind 25.600€ zu versteuerndes Einkommen. Das wären dann für einen Single 33.604€ Bruttoeinkommen, selbstverständlich nur, wenn er überhaupt nichts von der Steuer absetzen kann.

Laut dem 3. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung ist man mit einem Bruttoeinkommen von 33.604€ im Jahr 2007 bei den 40% der Bevölkerung in Deutschland dabei, die am meisten verdienen. (Quelle - Übersicht S. 68).

Für dich lohnte es sich vielleicht schon, mal einen Steuerberater zu konsultieren. Wenn du noch Kredite auf dein Häuschen hast kann sich das Beraterhonorar schnell auszahlen.
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