Autist (Gesellschaft)

Autist (Gesellschaft)

In meiner Klasse ist ein Junge der zurückhaltend ist und wenig redet. Außerdem ist mir an ihm aufgefallen, dass er naja ich sag mal ungeschickt ist und in manchen fällen ist mir zudem noch aufgefallen dass er sich zurückzieht. Wenn ich mich mit ihm allein Unterhalte dann kann er gut reden aber wenn mehrere dabei sind redet er so gut wie nie. Was mich echt wundert ist, dass er in Mathematik ziemlich schnell und richtig rechnen kann. Daher auch 3 mal 1+ in den Arbeiten. Wir treffen uns auch öfters und verstehen uns ziemlich gut. Nur beim letzten treffen sagte er mir dass er "Autist" sei. Wenn ich seine Stärken und Schwächen zusammenzähle, dann wird mir einiges an ihm klar. Nur die Frage ist, wie gehe ich mit einem Autist um? Ich finde ihn trotzdem nett und möchte nur wegen sein Autismus nicht die Freundschaft hinwerfen. Kennt sich jemand damit aus???
Äh, weil er sich als Autist bezeichnet, musst du jetzt besonderes Verhalten an den Tag legen?
Nun ja, wenn es vorher zu keinen Problemen kam, würde ich ihn einfach so behandeln wie zuvor auch. Vielleicht würde es dir aber auch helfen mit ihm darüber zu reden, frag ihn wie es für ihn ist, wie er damit umgeht.
Versuche ihm dabei zu helfen sich besser zu integrieren oder mache du zumindest weiterhin oft was mit ihm zusammen. Wenn du mit ihm gut klar kommst und mit ihm auch weiterhin befreundet sein willst dann solltest du ihn auch so gut es geht unterstützen. Solche Kleinigkeiten sind für ihn bestimmt hilfreich. Dann kann er ja zumindest mit dir reden anstatt in der Gruppe.
Er kann ja nix dafür dass er die Krankheit hat. Wenn du denkst die anderen Leute aus deiner Klasse und die mit ihm kontakt haben sind verständnissvoll, dann solltest du ihnen auch davon erzählen ! Du kennst ihn ja besser und kannst bestimmt gut entscheiden wie du ihm das leben leichter machen kannst. Versuche solche Situationen in denen er sich wohl fühlt oft herbeizurufen. Und ihn vielleicht so allmählich zu integrieren. Er hat es bestimmt nicht leicht und solche Leute können einem wirklich leid tun... Jedoch finde ich es sehr bewundernswert und mutig, dass du dich um ihn bemühst und ihm helfen willst. Nur weiter so !
Warum gehst du nicht ganz normal wie mit jedem anderen Menschen mit ihm um? Warum stellst du dir die frage "freundschaft hinschmeißen"?

"mit ihm darüber zu reden"
Du könntest ihn mal fragen ob er überhaupt besonders behandelt werden möchte, ich denke aber eher er will ganz normal behandelt werden.
Durch solche Krankheiten gehen dann auch viele Freundschaften kaputt weil die freunde der Kranken einfach nicht wissen wie sie damit umgehen sollen. Viele der Kranken wollen aber garnicht besonders behandelt werden, sondern ganz normal.
Verhalte dich so, wie du dich auch vorher verhalten hast. Damit hilfst du ihm am meisten. Alles andere würde ihn verletzen.
autisten kann man nicht ändern, sonst wären es keine autisten, sondern nur schüchterne personen
Behandle ihn weiterhin so wie auch bisher; grenze ihn auf keinen Fall aus - das wäre das Dümmste, was du machen könntest. Sieh ihn einfach weiterhin als Mensch und nicht als Autisten. Über seine etwaigen „Fehler” in Sachen sozialer Kompetenz solltest du hinwegsehen oder ihn dezent darauf hinweisen, falls er sich anderen Menschen gegenüber vermeintlich unhöflich verhalten sollte (so gut wie alle Autisten zeichnen sich durch geringe Empathie aus und einige Autisten sind daraus resultierend sehr direkt und sagen nichts durch die Blume - ich hab keine Ahnung, ob das bei deinem Klassenkameraden auch der Fall ist).

Autismus ist im Übrigen keine Krankheit.
Die Beschreibung erinnert mich irgendwie an mich selber, aber ich bin glaube ich kein Autist, hab auch in Mathe eine 1 (ohne zu üben) bin aber auch in denn andren Fächern recht gut(auch ohne zu üben alles min 2, außer Naturwissenschaften in den ich letztes Jahr eine 3 hatte, weil ich in Chemie die Elemente nicht auswendig gelernt hab ) nur in Deutsch und Englisch bin ich auf 5 (in Sport hatte ich auch eine 2 aber nur da alle eine 2 kriegten).Hab die FOT12 besucht nächstes Jahr studier ich dann.
Ich hab auch wenig kontakte, das liegt aber glaube ich daran das ich in meiner Kindheit, wegen einer Dyspraxie, bis zu meinen 9ten Lebensjahr nicht richtig sprechen konnte, so etwas trägt auch zur Zurückhaltung bei. dazu kam ich auch noch auf der Hauptschule wo ich dann erst einmal ausgegrenzt wurden bin (ich musste zur Haupt. da ich mich in der OS nicht am Unterricht beteiligt hab und erst in der 7. klasse Schreibschrift lernte [man wollte mir dies vorher nicht zumuten da ich schon sehr viele Therapien und so mit machen musste]) .
So was ich nun fragen will ist ob er sich sicher ist das er Autist ist oder es nur glaubt. Weil bestimmte Umstände zu Ähnlichen Symptomen führen können.
So was ich nun fragen will ist ob er sich sicher ist das er Autist ist oder es nur glaubt. Weil bestimmte Umstände zu Ähnlichen Symptomen führen können.

Das Autismusspektrum ist so groß wie es Menschen auf der Erde gibt und im Prinzip ist jeder Mensch zu einem gewissen Grad „Autist” - die einen mehr, die anderen weniger und die meisten so gut wie gar nicht. Deswegen wird Autismus und insbesondere das Asperger-Syndrom auch nicht als Krankheit, sondern als Teil der „neurologischen Vielfalt” betrachtet. Der Unterschied zum „Normalsein” ist nur graduellen und nicht qualitativen Charakters.

Was würde es jedenfalls ändern, wenn er nur glaubt, autistisch zu sein? Es kommt darauf an, wie er sich verhält, wie er sich fühlt und wie er sich selbst einschätzen würde und nicht darauf, welche Diagnose ihm gestellt wurde - da würde eh bei jedem Psychologen etwas anderes herauskommen.
Das was Tiwu sagte stimmt schon. Jeder ist eben anders und man kann es nicht so einfach sagen.
Allerdings ist es schon klar, dass mit jemanden, der einfach ganz anders ist und sich immer zurückzieht etwas nicht stimmt. Also irgendeine Diagnose ist wirklich nicht so wichtig. Es ist einfach nur das Gesamtbild von der jeder einzelnen Person wichtig. Es ist ganz leicht zu merken ob die Person ganz normal ist, wie die anderen und sich super integrieren kann und sich einfach wohl fühlt oder jedoch ob die Person sich nicht wohl fühlt und eben nicht zu der normalen heutigen Gesellschaft passt.
Also ich kann es ganz leicht merken. Dazu muss man die Person auch garnicht weiter kennen. Ein kurzer Kontakt reicht um die groben Charakterzüge jeder Person zu erkennen. Und das ist das was zählt !
Danke für die vielen hilfreichen Antworten. Ich hätte echt nicht erwartet, dass sich so viele Melden. Ich hab mich inzwischen über Autismus (Wikipedia usw.) erkundigt und ich werde ihn auf jeden fall so gut es geht helfen. Klar, wird es bestimmt nicht immer leicht sein, weil Autisten ja in ihrer "Eigenen Welt" leben aber trotzdem finde ich braucht jeder mal hilfe/unterstützung. Nochmals Danke. ;-)
Ich wollte wissen ob dein freund wirklich ein Autist ist, da es einige Leute gibt die sich so etwas selbst einreden und meinen sich daher auch wie ein Autist benehmen zu müssen. Man kann ihn, wenn es z.B. andre Ursachen hat, vielleicht in ein normales leben führen, so fern er das möchte.
Er ist Asperger-Autist. Das ist laut Wikipedia eine spezielle Form des Autismus. Ich denke nicht das er lügt denn er hatte es mir im vertrauen gesagt.
@Arle
Ich hab jetzt nur überflogen was die anderen Meinungen betrifft, aber ich bin auch der Meinung das Du ihn nach wie vor einfach als ganz normalen guten Kumpel betrachten und behandeln solltest.
Er hat vermutlich mitlerweile soviel Vertrauen in dich gefasst, das er Dir gesagt hat das er quasi ein "Handycap" hat, wahrscheinlich hat er es Dir gesagt damit du nicht später von alleine drauf kommst und dadurch womöglich verschreckt wirst...
Du sollst das vermutlich nur wissen um es zu akzeptieren, aber keinesfalls um darüber zu reden oder gar etwas aktiv daran zu ändern.
Wenn er sich beispielsweise mal wieder zurückziehen will, dann lass ihn erstmal einfach in Ruhe, aber bleib ansprechbar.
...wenn möglich kannst du ihn auch ab und an zu neuen Aktionen motivieren.. Aber drängen solltest Du ihn nicht...
@Anonym7
Deine Frage ist schon berechtigt.

Möglich wäre, das er nur extrem Schüchtern ist und Probleme hat andere Leute anzusprechen, oder sogar so ein geringes Selbstwertgefühl hat, das er der Meinung ist das sowiso niemand interesse für ihn aufbauen könnte...

So oder So braucht er aber Hilfe zur Selbsthilfe, und mit Arle hat er womöglich einen richtig guten Kumpel gefunden, der ihn ins Leben führt.., das ist doch schön und gut!
Ich hab selber einen bruder der autist ist. ich hab also ne menge erfahrung auch im umgang mit anderen autisten (durch die schule von meinem bruder). am besten ist es wenn ihr weiter macht wie bisher. u ihn auch unterstütz wo es nur geht u ihm hilfst ihn in die gruppe zu integrieren wenn er es möchte u damit einverstanden ist. u ich schließe mich "tiwu" an. autismus ist KEINE "KRANKHEIT" wie alle sagen oder denken. u allein die frage "freundschaft hinschmeißen weil er ein autist ist?" finde ich absurd u im übrigen nicht mal grechtfertigt vor allem dann nicht wenn ihr euch super versteht.

mfg. marshmallow
Autismus ist im Übrigen keine Krankheit.

ne, ein gehirnschaden
ne, ein gehirnschaden

[ ] Du hast dich schon mit der Materie beschäftigt und weißt, wovon du redest.
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