Inflation, Deflation, Konjunturzyklen & "Blasen" - Ökonomen und Politiker widmen sich diesen Problemen seit Jahrzehnten, ohne Erfolg.
Dabei scheint sich niemand zu fragen, ob diese Probleme schon immer existiert haben... Die Antwort ist nämlich nein!
Kaum jemand interessiert sich für Geldpolitik, obschon diese der Schlüssel zum Verständnis der heutigen Probleme ist. Wie kann es keine Inflation geben, wenn diese bereits vorprogrammiert ist?
Ich möchte dies an einem simplen Beispiel verdeutlichen:
Geld entsteht aus Schulden. Gäbe es keine Schulden mehr, so gäbe es auch keinen einzigen Cent mehr im Umlauf.
Du & ich bzw. der Staat haben keinen Zugriff auf die Notenbank; den haben nur die privatbanken. Dass Geld von Ersparnissen kommt ist dabei ein weit verbreiteter Irrtum.
Tag1: Ihr wollt ein Unternehmen gründen & geht zur Bank um euch Geld zu besorgen. Die Bank gibt euch eure sagen wir 100.000 € mit der Prämisse, dass ihr dieses Geld plus 5% Zinsen zurückzahlen müsst. Und da steckt der "Fehler im System": Die 5%, die ihr später auch zurückzahlen müsst, existieren an Tag1 noch nicht!
Was also tun an Tag 100 wo ihr alles zurückzahlen sollt ? Entweder, ihr fahrt sozusagen die Ellenbogen aus und besorgt euch das Geld aus dem bestehenden Geldumlauf oder ihr verschuldet euch erneut. Die Folgen, einfach gesagt: Entweder, jemand anders macht Verluste oder geht gar pleite, oder die Geldmenge vergrößert sich erneut, wenn ihr einen weiteren Kredit aufnehmt.
Die Folge: Inflation ("to Inflate - aufblähen") ist vorprogrammiert da mehr Geld im Umlauf zu steigenden Preisen führt.
Die Lösung des Problems hat uns Andrew Jackson gezeigt. Er hat fast seine gesamte Präsidentschaft der Eliminierung der Zentralbank gewidmet & die Geldversorgung in die Hände des Kongresses gelegt. Er verwand dann die meiste Zeit darauf, die Umlaufmenge an Geld den Gegebenheiten anzupassen; mit großem Erfolg !
Ein Schuldenbasiertes Wirtschaftssystem wird auf die lange sicht immer jene stück für stück durch steigende Preise enteignen, die sowiso schon kein Vermögen haben. Erst ab einem Vermögen von 500.000 Euro , so rechnet man, steht man auf der Gewinnerseite des Systems.
Eine bessere Welt ist möglich.
"Falls das Volk jemals den Banken die Kontrolle über die Geldversorgung zubilligt [...], werden unsere Kinder als Sklaven auf dem Kontinent geboren, den ihre Vorfahren erobert haben... Ich glaube, dass Banken gefährlicher sind als stehende Armeen ... Die Geldschöpfung sollte von den Banken zurück an die Menschen gegeben werden"
Thomas Jefferson
"If the American people were ever allow private banks to control the issue on their currency first by inflation, then by deflation, the banks and their corporations which grow up around them, will deprive the people of all property until their children wake slaves on the continent their fathers conquered... I sincerely believe that banking institutions are more dangerous than standing armies. The issuing power should be taken from the banks and restored to the people to whom it properly belongs."
https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=8867
Dabei scheint sich niemand zu fragen, ob diese Probleme schon immer existiert haben... Die Antwort ist nämlich nein!
Kaum jemand interessiert sich für Geldpolitik, obschon diese der Schlüssel zum Verständnis der heutigen Probleme ist. Wie kann es keine Inflation geben, wenn diese bereits vorprogrammiert ist?
Ich möchte dies an einem simplen Beispiel verdeutlichen:
Geld entsteht aus Schulden. Gäbe es keine Schulden mehr, so gäbe es auch keinen einzigen Cent mehr im Umlauf.
Du & ich bzw. der Staat haben keinen Zugriff auf die Notenbank; den haben nur die privatbanken. Dass Geld von Ersparnissen kommt ist dabei ein weit verbreiteter Irrtum.
Tag1: Ihr wollt ein Unternehmen gründen & geht zur Bank um euch Geld zu besorgen. Die Bank gibt euch eure sagen wir 100.000 € mit der Prämisse, dass ihr dieses Geld plus 5% Zinsen zurückzahlen müsst. Und da steckt der "Fehler im System": Die 5%, die ihr später auch zurückzahlen müsst, existieren an Tag1 noch nicht!
Was also tun an Tag 100 wo ihr alles zurückzahlen sollt ? Entweder, ihr fahrt sozusagen die Ellenbogen aus und besorgt euch das Geld aus dem bestehenden Geldumlauf oder ihr verschuldet euch erneut. Die Folgen, einfach gesagt: Entweder, jemand anders macht Verluste oder geht gar pleite, oder die Geldmenge vergrößert sich erneut, wenn ihr einen weiteren Kredit aufnehmt.
Die Folge: Inflation ("to Inflate - aufblähen") ist vorprogrammiert da mehr Geld im Umlauf zu steigenden Preisen führt.
Die Lösung des Problems hat uns Andrew Jackson gezeigt. Er hat fast seine gesamte Präsidentschaft der Eliminierung der Zentralbank gewidmet & die Geldversorgung in die Hände des Kongresses gelegt. Er verwand dann die meiste Zeit darauf, die Umlaufmenge an Geld den Gegebenheiten anzupassen; mit großem Erfolg !
Ein Schuldenbasiertes Wirtschaftssystem wird auf die lange sicht immer jene stück für stück durch steigende Preise enteignen, die sowiso schon kein Vermögen haben. Erst ab einem Vermögen von 500.000 Euro , so rechnet man, steht man auf der Gewinnerseite des Systems.
Eine bessere Welt ist möglich.
"Falls das Volk jemals den Banken die Kontrolle über die Geldversorgung zubilligt [...], werden unsere Kinder als Sklaven auf dem Kontinent geboren, den ihre Vorfahren erobert haben... Ich glaube, dass Banken gefährlicher sind als stehende Armeen ... Die Geldschöpfung sollte von den Banken zurück an die Menschen gegeben werden"
Thomas Jefferson
"If the American people were ever allow private banks to control the issue on their currency first by inflation, then by deflation, the banks and their corporations which grow up around them, will deprive the people of all property until their children wake slaves on the continent their fathers conquered... I sincerely believe that banking institutions are more dangerous than standing armies. The issuing power should be taken from the banks and restored to the people to whom it properly belongs."
https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=8867
Wer es ausführlicher mag:
http://www.youtube.com/watch?v=70VPBU11U-E oder
http://www.youtube.com/watch?v=9BrLrwbkQWQ
http://www.youtube.com/watch?v=70VPBU11U-E oder
http://www.youtube.com/watch?v=9BrLrwbkQWQ
@einsamerschuetze
Man kann tatsächlich die Frage stellen, warum zwischen die Privatkunden und die Notenbanken (die also Geld drucken dürfen) noch die Privatbanken geschaltet sind - grundsätzlich sind die nicht nötig. Alles andere an deinem Beispiel ist doch aber letztendlich das Bankwesen, wie es eigentlich gedacht ist. Eine Bank schießt das Kapital, dass für eine Wertschöpfung nötig ist erstmal vor und bekommt am Ende ihren Schnitt von der Rendite. Deshalb sollte der angehende Unternehmer auch zusehen, dass er mit den geliehenen 100.000€ am 100sten Tag wenigstens 105.000€ erwirtschaftet hat. Das ist eigentlich das Bankwesen so, wie es sein sollte, heute aber leider Gottes nicht ist.
Andrew Jackson hat die damals noch private US-Notenbank bekämpft - heute ist die Fed teils staatlich, teils privat. Die EZB müsste soweit ich weiß in staatlicher Hand sein.
Die Kredite, die tatsächlich in die Realwirtschaft gehen sind kein großartiges Problem - sie sind eher Segen als Fluch. Was problematisch ist, sind Spekulationsgeschäfte, das Wetten auf das Steigen und Fallen von Kursen. Noch in den 1960er Jahren sah Aktienhandel anders aus als heute: man kaufte Aktien und behielt sie, weil es um Dividenden und nicht so sehr um Kursentwicklungen ging.
Heute sind diejenigen Börsengeschäfte, bei denen es tatsächlich um die Unterstützung realer Wertschöpfung geht im Vergleich zu Wetten eher gering - mir schwirrt die Zahl von 5% im Kopf herum.
Was du beschreibst ist eine Ponzi-Finanzierung. Dann ist dem Kreditnehmer aber schon vorher klar, dass er die 100.000€ verprasst und damit keine Wertschöpfung betreiben will. Dann beißen die letzte Bank die Hunde - oder der Staat wirft sich dazwischen.
Man kann tatsächlich die Frage stellen, warum zwischen die Privatkunden und die Notenbanken (die also Geld drucken dürfen) noch die Privatbanken geschaltet sind - grundsätzlich sind die nicht nötig. Alles andere an deinem Beispiel ist doch aber letztendlich das Bankwesen, wie es eigentlich gedacht ist. Eine Bank schießt das Kapital, dass für eine Wertschöpfung nötig ist erstmal vor und bekommt am Ende ihren Schnitt von der Rendite. Deshalb sollte der angehende Unternehmer auch zusehen, dass er mit den geliehenen 100.000€ am 100sten Tag wenigstens 105.000€ erwirtschaftet hat. Das ist eigentlich das Bankwesen so, wie es sein sollte, heute aber leider Gottes nicht ist.
Andrew Jackson hat die damals noch private US-Notenbank bekämpft - heute ist die Fed teils staatlich, teils privat. Die EZB müsste soweit ich weiß in staatlicher Hand sein.
Die Kredite, die tatsächlich in die Realwirtschaft gehen sind kein großartiges Problem - sie sind eher Segen als Fluch. Was problematisch ist, sind Spekulationsgeschäfte, das Wetten auf das Steigen und Fallen von Kursen. Noch in den 1960er Jahren sah Aktienhandel anders aus als heute: man kaufte Aktien und behielt sie, weil es um Dividenden und nicht so sehr um Kursentwicklungen ging.
Heute sind diejenigen Börsengeschäfte, bei denen es tatsächlich um die Unterstützung realer Wertschöpfung geht im Vergleich zu Wetten eher gering - mir schwirrt die Zahl von 5% im Kopf herum.
Was du beschreibst ist eine Ponzi-Finanzierung. Dann ist dem Kreditnehmer aber schon vorher klar, dass er die 100.000€ verprasst und damit keine Wertschöpfung betreiben will. Dann beißen die letzte Bank die Hunde - oder der Staat wirft sich dazwischen.
Ist es nicht der Aktienmarkt der ständig neues Geld generiert das überhaupt nicht existiert...
Mit freier Marktwirtschaft hat das jedenfalls nichts mehr zu tun, der Kapitalismus bestimmt den Wert des Geldes, und die Aktionäre bestimmen den Wert einer Firma..
Die ganze industrielle Wirtschaft schwebt doch auf einer riesengroßen virtuellen Geldblase, und wenn die mal platzt dann bleiben nur Schulden übrig, von Geld das man nie besessen hatte und das es eigentlich auch garnicht gibt... Früher oder später wird dieses System auch platzen, weil es nur funktioniert solange es stetig wächst..!
Aber die Haut die es zusammenhält ist jetzt schon sehr dünn...
Mit freier Marktwirtschaft hat das jedenfalls nichts mehr zu tun, der Kapitalismus bestimmt den Wert des Geldes, und die Aktionäre bestimmen den Wert einer Firma..
Die ganze industrielle Wirtschaft schwebt doch auf einer riesengroßen virtuellen Geldblase, und wenn die mal platzt dann bleiben nur Schulden übrig, von Geld das man nie besessen hatte und das es eigentlich auch garnicht gibt... Früher oder später wird dieses System auch platzen, weil es nur funktioniert solange es stetig wächst..!
Aber die Haut die es zusammenhält ist jetzt schon sehr dünn...
@SE Michi
Was ist sehr gut erläutert?
@Banana~im~Pyjama
Den Aktienmarkt allgemein zu verteufeln, weil dort hin und wieder Blasen entstehen ist zu kurz gedacht. Eigentlich ist der Aktienmarkt dazu gedacht, dass du dir ein Unternehmen raussuchst, dessen Wirtschaftsidee du für vielversprechend hälst, ihm dein Geld überlässt, mit dem Versprechen am Gewinn durch Wertschöpfung (die nur mit dem Geld, dass du sozusagen vorgeschossen hast, möglich war) beteiligt zu werden.
Die Blasen, die wir jetzt erlebt haben, haben mit der realen Wirtschaft, wo wirklich noch ein Produkt erzeugt wird, nicht viel zu tun (sondern mehr mit der verzweifelten Suche des großen Geldes, noch Renditemöglichkeiten zu finden) - ich habe ja schon versucht, die Größenordnung der Handel am Aktienmarkt, die realwirtschaftlich von Bedeutung sind zu dem Handel, der nur auf Wetten fußt darzustellen.
Dass die kapitalistisch geführte Wirtschaft einmal zusammenbricht wird anders begründet als diese Blasen, auch wenn solche gigantischen Spekulationsblasen vorboten sein können (bisher hat sich das kapitalistische Wirtschaften danach ja dennoch fortgesetzt - mit allen Folgen).
Wer sich für das Thema Finanzkrise interessiert dem empfehle ich das Buch "Wahnsinn mit Methode: Finanzcrash und Weltwirtschaft" von Sahra Wagenknecht. Darin werden sehr schön die Zusammenhänge, warum die Dinge in einer Krise so laufen, wie sie laufen erklärt. Den Schluss zur Überwindung des Kapitalismus kann der überzeugte Marktwirtschaftler ja überlesen.
Was ist sehr gut erläutert?
@Banana~im~Pyjama
Den Aktienmarkt allgemein zu verteufeln, weil dort hin und wieder Blasen entstehen ist zu kurz gedacht. Eigentlich ist der Aktienmarkt dazu gedacht, dass du dir ein Unternehmen raussuchst, dessen Wirtschaftsidee du für vielversprechend hälst, ihm dein Geld überlässt, mit dem Versprechen am Gewinn durch Wertschöpfung (die nur mit dem Geld, dass du sozusagen vorgeschossen hast, möglich war) beteiligt zu werden.
Die Blasen, die wir jetzt erlebt haben, haben mit der realen Wirtschaft, wo wirklich noch ein Produkt erzeugt wird, nicht viel zu tun (sondern mehr mit der verzweifelten Suche des großen Geldes, noch Renditemöglichkeiten zu finden) - ich habe ja schon versucht, die Größenordnung der Handel am Aktienmarkt, die realwirtschaftlich von Bedeutung sind zu dem Handel, der nur auf Wetten fußt darzustellen.
Dass die kapitalistisch geführte Wirtschaft einmal zusammenbricht wird anders begründet als diese Blasen, auch wenn solche gigantischen Spekulationsblasen vorboten sein können (bisher hat sich das kapitalistische Wirtschaften danach ja dennoch fortgesetzt - mit allen Folgen).
Wer sich für das Thema Finanzkrise interessiert dem empfehle ich das Buch "Wahnsinn mit Methode: Finanzcrash und Weltwirtschaft" von Sahra Wagenknecht. Darin werden sehr schön die Zusammenhänge, warum die Dinge in einer Krise so laufen, wie sie laufen erklärt. Den Schluss zur Überwindung des Kapitalismus kann der überzeugte Marktwirtschaftler ja überlesen.
@Käpt'n wow sehr differenzierte & gut verständliche Erlärung!
Ist schon ironisch, dass besonders in den USA alle gegen die "Umverteilung von Wohlstand" meckern während genau das schon seit fast einem Jahrhundert im Gange ist: von unten nach oben.
Hier ein interview darüber, wie die Notenbanken das Entstehen von Blasen ermöglichen.
http://www.handelsblatt.com/finanzen/boerse-inside/katastrophenhausse-schafft-die-notenbanken-ab;2526280;0
Ist schon ironisch, dass besonders in den USA alle gegen die "Umverteilung von Wohlstand" meckern während genau das schon seit fast einem Jahrhundert im Gange ist: von unten nach oben.
Hier ein interview darüber, wie die Notenbanken das Entstehen von Blasen ermöglichen.
http://www.handelsblatt.com/finanzen/boerse-inside/katastrophenhausse-schafft-die-notenbanken-ab;2526280;0
@einsamerschuetze
In dem Interview setzt sich ein Edelmetallhändler für die Wiedereinführung des Goldstandards ein. Völlig uneigennützig, ganz bestimmt. Das aber nur nebenbei.
Auch bei Abschaffung der Notenbanken wären Banken praktisch in der Lage, eine unbegrenzte Menge an Krediten zu erzeugen. Das wird in dem Buch, dass ich erwähnt habe sehr schön erklärt, ich hoffe ich kriege es noch zusammen: Banken können sich auch untereinander Geld verleihen, müssen aber eine Mindestreserve behalten. Findige Leute sind auf den Trip gekommen, diese Kredite zu einem Paket zu schnüren und dann weiterzuverkaufen - auf diese Weise war der Kredit aus der Bilanz und man konnte einen neuen vergeben (witzigerweise haben die Banken teilweise die Pakete wieder gekauft, hatten sie also doch wieder in der Bilanz). Die EZB schreibt jedes Jahr in ihren Bericht, wie sie versucht hat, die Geldmenge zu regulieren und natürlich auch, warum es leider wieder nicht geklappt hat. Durch Deregulierung ist es den Banken auch ohne die Notenbanken möglich, jede Menge Geld zu erzeugen.
Die Sache geht so lange gut, bis Kredite in Größenordnungen ausfallen. Und auf der verzweifelten Suche nach Rendite verrennt sich das große Geld auch schonmal und gibt Kredite aus, die eigentlich Schrott sind (so geschehen bei der Immobilienkrise in den USA). Die Möglichkeit, unbegrenzt Kredite kann natürlich auch wunderbar dazu beitragen, Blase aufzupumpen. Nehmen wir an, die Aktienkurse für IT-Unternehmen steigen gerade. Ich rechne mit einer Kurssteigerung von 10% im Jahr, habe aber nur 10.000€ zum Anlegen. Damit kann ich ja in einem Jahr nur 1.000€ beim Wetten auf diese Aktie gewinnen. Also gehe ich zu einer Bank, die mir (weil sie verzweifelt auf der Suche nach Anlagemöglichkeiten ist) einen Kredit von sagen wir 100.000€ zu 5% gewährt - mit diesem Hebel kann ich jetzt in einem Jahr 11.000€ Gewinn erzielen, wovon ich 5.000€ als Zinsen an die Bank geben muss. Das geht aber eben nur so lange, wie niemand keine kalten Füße bekommt und Zweifel am Wert der Aktien aufkommen - dann platzt die Blase (New Economy zum Beispiel) - der Kredit ist dann für die Bank natürlich auch verloren.
In dem Interview setzt sich ein Edelmetallhändler für die Wiedereinführung des Goldstandards ein. Völlig uneigennützig, ganz bestimmt. Das aber nur nebenbei.
Auch bei Abschaffung der Notenbanken wären Banken praktisch in der Lage, eine unbegrenzte Menge an Krediten zu erzeugen. Das wird in dem Buch, dass ich erwähnt habe sehr schön erklärt, ich hoffe ich kriege es noch zusammen: Banken können sich auch untereinander Geld verleihen, müssen aber eine Mindestreserve behalten. Findige Leute sind auf den Trip gekommen, diese Kredite zu einem Paket zu schnüren und dann weiterzuverkaufen - auf diese Weise war der Kredit aus der Bilanz und man konnte einen neuen vergeben (witzigerweise haben die Banken teilweise die Pakete wieder gekauft, hatten sie also doch wieder in der Bilanz). Die EZB schreibt jedes Jahr in ihren Bericht, wie sie versucht hat, die Geldmenge zu regulieren und natürlich auch, warum es leider wieder nicht geklappt hat. Durch Deregulierung ist es den Banken auch ohne die Notenbanken möglich, jede Menge Geld zu erzeugen.
Die Sache geht so lange gut, bis Kredite in Größenordnungen ausfallen. Und auf der verzweifelten Suche nach Rendite verrennt sich das große Geld auch schonmal und gibt Kredite aus, die eigentlich Schrott sind (so geschehen bei der Immobilienkrise in den USA). Die Möglichkeit, unbegrenzt Kredite kann natürlich auch wunderbar dazu beitragen, Blase aufzupumpen. Nehmen wir an, die Aktienkurse für IT-Unternehmen steigen gerade. Ich rechne mit einer Kurssteigerung von 10% im Jahr, habe aber nur 10.000€ zum Anlegen. Damit kann ich ja in einem Jahr nur 1.000€ beim Wetten auf diese Aktie gewinnen. Also gehe ich zu einer Bank, die mir (weil sie verzweifelt auf der Suche nach Anlagemöglichkeiten ist) einen Kredit von sagen wir 100.000€ zu 5% gewährt - mit diesem Hebel kann ich jetzt in einem Jahr 11.000€ Gewinn erzielen, wovon ich 5.000€ als Zinsen an die Bank geben muss. Das geht aber eben nur so lange, wie niemand keine kalten Füße bekommt und Zweifel am Wert der Aktien aufkommen - dann platzt die Blase (New Economy zum Beispiel) - der Kredit ist dann für die Bank natürlich auch verloren.
Ihr zerstört mir eine Einnahmequelle, wenn ihr die Finanzkrisen abschafft! o.ô
Auch auf die Gefahr hin, mich als Vollnoob zu outen: ist das grundlegende Problem nicht das erheben von Zinsen auf eine Basisgeldmenge, die sich nie vermehren kann?
Naja, wenn EUR 100,- gedruckt und in den Umlauf gebracht und vom Drucker auf diese EUR 100,- Zinsen erhoben werden..
Eigentlich sollen die 100€ ja auch erst gedruckt werden, wenn Waren in diesem Gegenwert vorhanden sind. Das ist eigentlich eine Aufgabe der Notenbank. Und wenn du Eisenerz zu Werkzeug verdelst hast du ja in gewisser Weise einen Mehrwert erzeugt.
Ich habe ja schon geschrieben, dass Dank der Deregulierung nicht mehr nur Notenbanken in der Lage sind, Geld in praktisch unbegrenzter Menge zu erzeugen. Würde man wirklich versuchen, sich für das in der Blase befindliche Geld Waren zu kaufen, wären nicht genug davon da. Das wird ja auch kritisiert, dass nun die Staaten Schulden machen, nur im diese Blase weiter am Leben zu erhalten - das das nicht ewig gut geht (wahrscheinlich nicht einmal ein Jahrzehnt) versteht sich eigentlich von selbst.
@Bruce: Du bist keineswegs ein Noob wenn du davon noch nicht viel gehört hast: Es wird einfach nicht kommuniziert.
Auf der Uni wird uns geprädigt, dass Geld stets von Ersparnissen braver Bürger kommt und es die Aufgabe des Staates ist, Inflation durch Einkommenskürzungen der Nachfrager, also dir und mir, zu bekämpfen.
Ich bin gespannt auf folgende Semester; aber wer uns so eine falsche und vereinfachte Darstellung serviert wird kaum später noch großartig darauf zu sprechen kommen
Versucht das System am Laufen zu halten; koste es, was es wolle.
@Käpt'n: Ist dir aufgefallen, dass im "Warenkorb", anhand welchem die Inflation gemessen wird, keinerlei Finanzprodukte enthalten sind ? Ich bin mir nicht sicher aber das scheint mir recht bedeutungsvoll. Warum wird bei der Messung der Inflation der Finanzsektor ausgeblendet? Erscheint dir die Messung der Inflation als angemessen ? Soweit ich weiß wird bei der Messung keine Verbindung zur Geldmenge hergestellt bzw. zur %-ualen Veränderung dieser.
Auf der Uni wird uns geprädigt, dass Geld stets von Ersparnissen braver Bürger kommt und es die Aufgabe des Staates ist, Inflation durch Einkommenskürzungen der Nachfrager, also dir und mir, zu bekämpfen.
Ich bin gespannt auf folgende Semester; aber wer uns so eine falsche und vereinfachte Darstellung serviert wird kaum später noch großartig darauf zu sprechen kommen
Versucht das System am Laufen zu halten; koste es, was es wolle.
@Käpt'n: Ist dir aufgefallen, dass im "Warenkorb", anhand welchem die Inflation gemessen wird, keinerlei Finanzprodukte enthalten sind ? Ich bin mir nicht sicher aber das scheint mir recht bedeutungsvoll. Warum wird bei der Messung der Inflation der Finanzsektor ausgeblendet? Erscheint dir die Messung der Inflation als angemessen ? Soweit ich weiß wird bei der Messung keine Verbindung zur Geldmenge hergestellt bzw. zur %-ualen Veränderung dieser.
Ich sah ein Video, finde es nicht mehr, dass auf dem Dollar rumhackte. Fachlich kann ich es nicht beurteilen, jedenfalls sagte es, dass die FED für den Staat das Geld druckt, ihm leiht und Zinsen drauf erhebt. Da sonst niemand Geld druckt KANN dieses System nur in eine Abwärtsspirale aus neuen Schulden und Zinsen führen.
Ehrlich gesagt klingt das ziemlich.. bescheuert. Wer lässt sich denn auf so einen Unsinn ein?
Ehrlich gesagt klingt das ziemlich.. bescheuert. Wer lässt sich denn auf so einen Unsinn ein?
"Achso? Wie verdienst du denn Geld daran?"
Hauptberuflich indem ich beispielsweise für diverse Firmen den ganzen versicherungstechnischen Unfug in ihre Lohnsofware rein kriege. Kurzarbeit unzo, ganz andere Berechnungsbasen, und glücklicherweise kennt sich schon alleine auf gesetzlicher Ebene kaum einer aus. :3
Und nebenbei durch Investitionen. Aus der jetzigen Krise laufe ich momentan mit 17% Rendite davon. Moralisch natürlich fragwürdig, sich auf Wirtschaftskrisen zu freuen... aber hey! :)
Hauptberuflich indem ich beispielsweise für diverse Firmen den ganzen versicherungstechnischen Unfug in ihre Lohnsofware rein kriege. Kurzarbeit unzo, ganz andere Berechnungsbasen, und glücklicherweise kennt sich schon alleine auf gesetzlicher Ebene kaum einer aus. :3
Und nebenbei durch Investitionen. Aus der jetzigen Krise laufe ich momentan mit 17% Rendite davon. Moralisch natürlich fragwürdig, sich auf Wirtschaftskrisen zu freuen... aber hey! :)
Logge dich ein um einen Beitrag zu schreiben.