Religion und Missbrauch (Gesellschaft)

Religion und Missbrauch (Gesellschaft)

In letzter Zeit erscheinen fast täglich neue Medienberichte die den Missbrauch von Kindern und Jugendlichen in kirchlichen Einrichtungen schildern.

Ich will jetzt niemandem seine Religion streitig machen, aber logisch nachgedacht, wird es den sogenannten "Geistlichen" Theologen doch von Grund auf beigebracht wie man seine Schäfchen beisammenhält, und wie man die Leute auf die eine Religion (oder auch Person) fixiert, damit die ja nicht auf die Idee kommen evtl. eine andere Religion (Person) besser zu finden...

Im Katholismus, wo dann auch noch das Zölibat hinzukommt, ist es ja fast schon verständlich, das angestaute und ungelebte Energien irgendwo seinen Ausbruch finden werden...

Ein Theologe hat also eh gelernt Menschen zu beeinflussen, ist aber nicht Mann's genug um sich eine Frau aufzureissen...
Folglich baut er seinen Testosteronspiegel an den Schäfchen ab die er unter Kontrolle hat...
Klingt traurig aber auf eine schaurige Art irgendwie auch logisch finde ich...

Was hinter Klostermauern passiert war ja schon immer Geheimnissvoll weil die da nicht viel Licht reinlassen, aber dieser Stein rollt bestimmt um die ganze Welt und wird noch sehr viel Licht ins Dunkel bringen...
Ich bezweifle sehr stark, dass Zölibat pädophil macht. Wenn ein Priester "angestaute und ungelebte Energien" ausleben will, dann geht er im Normalfall wohl eher in den Puff oder sucht sich eine heimliche Geliebte (oder Geliebten).

Diese ganze Vertuschung von Seiten der Kirche ist allerdings eine extreme Schweinerei und stellt das Moralverständnis dieser Institution zugegebenermaßen in ein sehr kritisches Licht.
Kann nicht beurteilen wie es in Deutschland ist, aber bei uns geht es um Aufklärung. Es wurde ganz genau gesagt, wer diese Patres sind, einer davon hat sich auch gestellt. (Ich geh jetzt von dem Fall aus, den ich persönlich kenne)
Banana~im~Pyjama: Wann warst du denn zum letzten Mal in einem Gottesdienst? 1850? Es wäre mir neu, dass katholische oder evangelische Priester Leute missionieren oder andere Religionen kritisieren würden.

Und einen Vergleich zwischen Zölibat und Kindesmissbrauch zu ziehen kommt der Schlussfolgerung gleich, dass Killerspiele zu Amokläufen führen. Nicht immer das obligatorische Geschwätz der Allgemeinheit übernehmen, sondern mal selbst nachdenken! :)
"In letzter Zeit"

Big News.. Willkommen in die letzten paar Jahrhunderte. Mach's dir gemütlich. -.-

Ausserdem hat das ganze Menschen-kontrollierende Geschwätz kein Unterschied zur alltäglichen Politik. Die einen nennen es "wahrer / richtiger Glaube", die andern Nationalstolz. Gleiche Vorgehensweise, gleicher Aufbau, gleiches Resultat.

"angestaute und ungelebte Energien"

Heh... da wird mehr gelebt als ungelebt. Wer wirklich nichts "lebt" tut dies aus blanker Glaube und Gottesfurcht. Und aus diesen Grund bleibt es auch so, und explodiert nicht plötzlich.
@Lee

Ist in der Tat schon ein paar Jahre her das ich zuletzt in einem "Gottesdienst" war.. (alleine die Bezeichnung "Gottesdienst" deutet aber schon allzu deutlich darauf hin das des Pfarrers Schäfchen untertänigst dienen sollen und darauf hören sollen was der Pfarrer sagt..)
Ev. und Kath. Missionare gibt es mehr als genug in der ganzen Welt verteilt, und in der Grundschule fängt das schon an das man Beten muß, in die Kirche gehen muß, und das man auch in Religion unterrichtet wird!
Also zumindest wenn man auf den entsprechenden Glauben getauft wurde ist das einfach so!

Zölibat führt natürlich nicht zwangsläufig zu Kindesmisshandlung, das hab ich so nicht gemeint!
Wahrscheinlich ist die Mehrheit der Pfarrer,Priester, oder wie die sich sonst noch nennen nicht oder kaum an sexuellen Handlungen interresiert, oder die wissen einfach nicht wie das überhaupt ist körperliche Liebe zu spüren, andere reagieren sich im Puff ab oder deren Putzfrau ist die heimliche Geliebte...

Aber die Kinder sind es, die man schon möglichst früh rumkriegen muß um sie an den jeweiligen Glauben zu binden, weil die sind noch beeinflussbar und glauben alles was die Erwachsenen sagen...

Der Killerspielvergleich ist nicht gerechtfertigt, weil um so ein Spiel in die Realität umzusetzen müsste ich mir zumindest immer noch erst entsprechende Waffen besorgen, die Opfer aussuchen und auch ein gewaltiges Potiential an Kaltblütigkeit entwickeln.
Ein Kinderschänder braucht das alles nicht, die Opfer kommen von alleine und vertrauen dem, da muss dann nur noch die Menschliche liebe oder die Liebe zu "Gott", in körperliche Liebe "übergehen"...
Das ist vermutlich ein weit kleinerer Schritt als der, einen Menschen töten zu können.

Also das Zölibat in Verbindung damit das die Pfarrer ohnehin ständig mit Kindern zu tun haben (Ministranten,Kirchenchor, Wallfahrten, usw..), die Kinder eingetrichtert bekommen das der Pfarrer sowiso ein guter Mensch ist der Gott nahe steht, und das die Kinder ja meist von den eigenen Eltern da hin geschickt werden, ergibt für mich schon eine Konstellation die erschreckend verführerisch wirken kann für Jemanden der quasi an dieser "Quelle" sitzt...
Da könnte man den Deckmantel der Kirche schon mal wörtlich interpretieren...
Obake:
Weder reden deutsche Geistliche von "wahrem Glauben" noch dürftest du einen Politiker aus der politischen Mitte finden, der sich traut, offen über Nationalstolz zu reden. Vielleicht ist das bei dir in der Schweiz etwas anders?

Banana~im~Pyjamas "In letzter Zeit" bezog sich auf die aktuelle Aufklärungskampagne, die sich deutlich von den nur vereinzelt aufgedeckten Fällen der letzten Jahrzehnte (nicht Jahrhunderte!) absetzen.

Banana~im~Pyjama:
Man merkt, dass es ein paar Jährchen her ist. Der "Dienst" betrifft solche Leute wie Pfarrer, Küster, Lektoren, Kommunionshelfer, Organisten und Ministranten, aber nicht die gewöhnlichen Kirchgänger. Also nichts mit Schäfchen. :)
Kurze Anmerkung, da man dich nach Forenmaßstab bereits zur älteren Generation zählen darf: Religionsunterrichte, in denen man beten muss, sind heute an staatlichen Schulen ziemlich rar. Zumindest in der Oberstufe kann man auch Ethik anstelle von Religion wählen. Der Religionsunterricht ist bei vielen Lehrern fair gestaltet: Man muss nicht gläubig sein, um eine gute Note zu bekommen, solange man seine Meinung immer sinnvoll begründen kann.

Nach meiner persönlichen Erfahrung haben die Pfarrer selbst mit den Kindergottesdiensten u.ä. Dingen gar nichts oder nur sehr wenig zu tun. Ob es aber gut ist, dass schon Kinder mit Religion konfrontiert werden, führt an dieser Stelle zu weit.

Ich finde den Vergleich zu Killerspielern durchaus gerechtfertigt. Du sprichst hier nämlich sehr euphemistisch von "körperlicher Liebe", obwohl du Pädophilie meinst. Ist es wirklich einfacher, ein Kind zu vergewaltigen, als Menschen, die man hasst, Leid und Schmerzen zu bereiten? Ich finde außerdem, du verwischt ein bisschen die Gemeinsamkeiten. Auch ein Kinderschänder muss sich sein Opfer aussuchen und auch einem Amokläufer vertrauen vor der Tat die Opfer (in dem Sinne, dass sie nicht getötet oder verwundet werden).

Ich weiß nicht, was das für Gemeinden sind, in denen solche Missbräuche stattfinden, aber in der Regel sehen Ministanten die Priester nur wenige Minuten vor dem Gottesdienst, der Kinderchor (wo gibts sowas überhaupt noch?) fällt einem Chorleiter zu und bei Wallfahrten/Zeltlagern/u.ä. haben die Priester das Problem, dass sie nur wenige Tage Zeit haben. Zu wenig für ein Vertrauens- und ein anschließendes körperliches Verhältnis.
Noch dazu wirken Priester für viele Kinder eher abschreckend und diese trauen sich nicht, sie zu berühren oder auch nur anzusprechen.
Die meisten Verdachtsfälle gibt es dagegen bei Geistlichen, die auch unterrichten und in irgendeiner Form der Jugendarbeit tätig sind. Vergewaltiger brauchen viel Zeit, um ihre Opfer einschätzen und auf sie einwirken zu können. Die meisten versuchen, durch perfide Methoden eine vermeintliche Mitschuld bei den Minderjährigen zu erzeugen, was bei einer spontanen Vergewaltigung nicht möglich ist.
Was mich an der ganzen Sache mit der hier vorgebrachten Zölibatkritik stört: ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand der nicht sowieso schon pädophil ist nach jahrelanger Enthaltsamkeit den wachsenden Wunsch verspürt mal gerne kleine Mädchen oder Jungs zu bumsen.
Und die restlichen Dinge findet man auch in anderen Institutionen wo es ebenfalls Missbrauch (ganz ohne Zölibat) gibt.

@Banana~im~Pyjama
"Wahrscheinlich ist die Mehrheit der Pfarrer,Priester, oder wie die sich sonst noch nennen nicht oder kaum an sexuellen Handlungen interresiert, oder die wissen einfach nicht wie das überhaupt ist körperliche Liebe zu spüren, andere reagieren sich im Puff ab oder deren Putzfrau ist die heimliche Geliebte..."
Das sie ganz genau wissen, worauf sie verzichten (es kommt ja niemand als kath. Pfarrer auf die Welt) kannst du dir überhaupt nicht vorstellen? Also zu beschließen, dass man sein Leben lang keinen Sex haben wird ist noch nicht unbedingt das Verrückteste, was Menschen aus religiöser Überzeugung tun.

@Lee
Ich denke mal man kann davon ausgehen, dass es diese Zustände seit Jahrhunderten gibt. Früher hat nur niemand drüber geredet. Und vor der Reformation müssen die Zustände ja noch ein bisschen krasser gewesen sein.
@Lee
in der Regel sehen Ministanten die Priester nur wenige Minuten vor dem Gottesdienst
..und was die Ministranten während dem Gottesdienstes machen müssen wurde ihnen schon in die Wiege gelegt oder wie..?
Alter, Du schreibst das Ich nachdenken soll, und checkst selber nichtmal das die Ministranten hinter den Kulissen das wochenlang üben und einstudieren mit dem Pfarrer was die bei ihrem Auftritt machen müssen..!
Das mit "nur wenigen Tagen bei Wallfahrten" muss ich wohl nicht noch extra umschzreiben...
Möglichkeiten haben die wie gesagt mehr als genug, und wenn dann Mama oder Papa vorher auch noch sagte das Gott der Allmächtige ist, dann ist der Pfarrer für das Kind sogar noch über den Eltern stehend, und dann petzt das Kind auch nicht vor lauter Ehrfurcht...
Käpt'n LeChuck:
Ja, natürlich gibt es die Fälle seit Jahrhunderten, aber öffentlich darüber sprechen tut man noch nicht so lange. Ich meinte wirklich nur die aufgedeckten, nicht alle Fälle.

Banana~im~Pyjama:
Die jungen Ministranten werden von den alten Ministranten angelernt. Das Standardprogramm hat man in wenigen Stunden drauf. Es gibt aber bestimmt auch vereinzelte Gemeinden, in denen der Pfarrer das selbst übernimmt. Der Normalfall ist das nicht. Häufig gibt es sogar einen älteren Ministranten, der eine etwas übergreifende Rolle inne hat und Messdienerpläne erstellt und Informationen vom Pfarrer oder Küster weiterreicht, sodass der Pfarrer sich auf seine andere Arbeit konzentrieren kann.
Möglichkeiten sind natürlich gegeben, aber deine Aussage, Pfarrer hätten ständig mit Kindern zu tun, war nicht ganz richtig. Es beschränkt sich auf wenige Stunden in der Woche und davon sind sie fast keine Minute allein mit den Kindern. Ich weiß, Ausnahmen gibt es.
Ich möchte erst einmal kalte Zahlen sehen, welche belegen, dass der Prozentsatz an solchen Tätern innerhalb der Geistlichkeit statistisch relevant höher ist als innerhalb der Gesamtbevölkerung.

Alle Jahre wieder gibt's ein mittelgroßes Medienfeuerwerk um Kindsmissbrauch innerhalb der Kirche und der Anteil triebhafter Priesterbestien und die Taten verheimlichender Kollegen steigt auf gefühlte 95%. Das könnte der Gesellschaft eventuell dabei "helfen", nicht auf sich selbst, sondern nur auf die "anderen" zu blicken zu müssen.
Eventuell ein ähnlicher Schutzmechanismus wie bei der "Killerspiel"-"Debatte", die sich zum Glück eher gebessert hat: Statt die wahren Gründe zu suchen, welche auch innerhalb der Gesellschaftsstrukturen zu finden sein könnten, in welchen man sich selbst bewegt, schaltet sich wieder das gute alte Ingroup/Outgroup-Denken ein, welches den Sündenbock natürlich in der Outgroup oder in die Outgroup bestimmenden Elementen findet -- seien es nun die "Killerspiele" oder die spezielle Lebensart der Pfarrer.


@ Banana
"alleine die Bezeichnung 'Gottesdienst' deutet aber schon allzu deutlich darauf hin das des Pfarrers Schäfchen untertänigst dienen sollen und darauf hören sollen was der Pfarrer sagt"

Wäre dem so, hieße es "Priesterdienst".
"Ich möchte erst einmal kalte Zahlen sehen, welche belegen, dass der Prozentsatz an solchen Tätern innerhalb der Geistlichkeit statistisch relevant höher ist als innerhalb der Gesamtbevölkerung."
Eben. Ich glaube die Vorwürfe gegen die katholische Kirche richten sich in erster Linie darauf, wie mit dem Missbrauch umgegangen wurde und nicht, dass es ihn überhaupt gibt. Man wird nie völlig davor sicher sein, dass ein Betreuer von Kindern (egal wo) sich an denen vergreift. In der katholischen Kirche war es (und ist es vielleicht immer noch) aber anscheinend an der Tagesordnung, solche Fälle dann zu vertuschen.

In der inoffiziellen Übersetzung des Hirtenbriefs des Papstes macht er übrigens den sozialen Wandel und die Verweltlichung mitverantwortlich für den Missbrauch (Punkt 4; bzw. nicht direkt für den Missbrauch sondern für den verständnisvollen Umgang mit den Tätern, deren Bestrafung unterlassen wurde), allerdings nur in der irischen Kirche. Zu Deutschland hat er ja kein Wort verloren, allerdings kann man vieles, was er zu Irland sagt wahrscheinlich so auch auf Deutschland übertragen.
Flo & Käpt'n LeChuck:
Die Kritik gibt es, weil sich die Missbrauchsfälle anders als bei Einzeltätern häufig über mehrere Täter und über viele Jahre erstreckten und von der Kirchenseite aus trotz Verdachts nie etwas unternommen worden ist. Außerdem kommt einem Priester noch eine etwas besonderere Rolle zu als einem einfachen Kindertagesstättenbetreuer. Der Zölibat bringt das Fass der moralischen Vergehen dann endgültig zum Überlaufen. Und natürlich liegt es auch daran, dass man hier mit der Kirche einen Ansprechpartner hat, den man bei einem "Privatvergewaltiger" (steinigt mich nicht für dieses Wort!) eben nicht hat. Die Kirche hat sich selbst schon versucht, damit herauszureden, dass man ihre Fälle mal in Bezug zu anderen Fällen setzen und sich dann erst beschweren sollte, aber trotzdem erkenne ich in einem Missbrauch durch einen Abgesandten Gottes noch mal eine besondere Schwere der Schuld. Man kann vielleicht mal darüber nachdenken, ob es etwas anderes wäre, wenn der Priester in normaler Straßenkleidung und weit von der Gemeinde entfernt jemanden vergewaltigen würde. Und wer weiß, ob das nicht viele sowieso genau so tun.

Ich muss trotzdem sagen, dass ich die Haltung der Kirche auch ein Stück weit verstehen kann.
Zum einen sind die Priester für die Kirche nur Sprachrohre. Werkzeuge, die auch mal nicht so funktionieren wie sie sollten, die dann aber auch nicht repräsentativ für die Kirche stehen. Trotzem schadet jeder neue Fall der gesamten Kirche und bevor das zu oft passiert und eines Tages niemand mehr der Kirche Vertrauen schenkt, schweigt man sich lieber dazu aus. Die Vertuschung ist reiner Selbstschutz, um sich den Ausuferungen der einzelnen Priester zu entziehen. Einerseits mag die Kirche tatsächlich eine große Schuld gegenüber ihren Opfern empfinden, auf der anderen Seite steht aber eine jahrtausendalte Institution, die sowieso beständig an Größe und Einfluss verliert und zu deren Gunsten ihre Führer sich entscheiden müssen.
Zum anderen mag man es für sinnlos erachten, den Zölibat aufgrund von Einzelfällen, an denen sich nach wie vor nichts ändern würde, nun aufzuheben, obwohl er für den Großteil der Priester funktioniert. Und aus den Priesterreihen selbst gibt es ja wohl auch kaum Beschwerden dagegen (weil sich niemand traut).
"Die Vertuschung ist reiner Selbstschutz, um sich den Ausuferungen der einzelnen Priester zu entziehen."

Ein angemessens Verhalten der katholischen Kirche wäre die sofortige Exkomunikation jedes pädophilen Priesters. Dadurch würde auch die Glaubwürdigkeit in die Institution gestärkt.
Oder wenn es schon vertuscht werden "muss", dann sollten pädophile Priester zumindest nicht mehr mit Kindern zusammenarbeiten dürfen (Im Gegensatz zur bisherigen Praxis des Verschiebens des Priesters in eine andere Gemeinde bis wieder was passiert).
Angemessen ja, das Vertrauen würden sie aber nicht steigern. Totschweigen ist immer die "bessere" Wahl, da kommt von außen erst gar keine Kritik und kein Verdacht auf. So wie es im Irak angeblich keine Homosexuellen gibt, weil niemand darüber reden darf. Würde man solche Leute stattdessen permanent öffentlich verfolgen, würde man an dieser Meinung ebenso zweifeln wie man es jetzt am Sinn des Zölibats tut. Nur wenn die Priester als ehrenhafte und asexuelle Wesen aufgefasst werden und nicht als Kriminelle, dann bietet die Kirche noch Vertrauen. Wenn die Institution gegen sich selbst kämpft, dann verliert sie vieles von ihrer Macht und die Menschen wenden sich von ihr ab, weil sie in der Kirche nicht mehr Gott, sondern nur ebenfalls schwache Menschen sehen.
Strafversetzungen wären eine gute Möglichkeit gewesen. Aber um das beurteilen zu können, ist einfach zu wenig darüber bekannt, in welchem Umfang solche Taten irgendwelchen anderen Leuten bekannt gewesen sind und warum diese sich für oder gegen eine Aufklärung entschieden haben. Bei pädosexuellen Übergriffen gibt es grundsätzlich - falls überhaupt - nur sehr wenige Mitwisser - und die verschiedensten Gründe, warum die Opfer sich auch später dazu ausschweigen.
Exkommunikation ist für solche Fälle nicht vorgesehen. Das ist eine Strafe für Ketzer, nicht einmal Mördern droht die Exkommunikation.

@Lee
Vertuschung bedeutet für die Kirche nur dann einen Machterhalt, wenn sie nicht auffliegt. Das tut sie aber, und dann ist der Vertrauensverlust ungleich größer. Jetzt steht die Kirche als Apparat mit dem Anspruch einer moralischen Instanz da, der sexuellen Missbrauch von Kindern im großen Stil vertuscht. Wäre das gleich aufgearbeitet worden stünde die Kirche jetzt als eine Institution da, die zwar auch mal den Falschen einstellt, aber solche schwarzen Schafe konsequent aussiebt. Dann würde Anspruch und Wirklichkeit wieder aufeinander passen.
Ja, aber als Vertuscher geht man ja immer davon aus, dass die Tatbestände auch wirklich geheim bleiben. Und tatsächlich sind oftmals die Täter schon lange tot, wenn sich die Opfer das erste Mal zu Wort melden. In dieser Entscheidungskette darf man vielleicht auch nicht von der "Kirche" direkt reden. In manchen Fällen wird die Entscheidung nur von wenigen Leuten abgehängt haben (Vermutung), die alle auch irgendwelche Freundschaften, Ängste und Gründe haben. Ich nehme nicht an, dass die Fälle immer gleich bis in den Vatikan posaunt worden sind und man sie überhaupt nur im engsten Kreis besprochen hat. Gut ist das zwar nicht und grundsätzlich ist die Kirche immer viel besser informiert, als sie zugeben will, aber dass sie genau Bescheid wusste, was im Einzelnen in jeder kirchlichen Einrichtung vor sich ging, das kann man ihr nicht unterstellen. Irgendwo auf dem Weg nach oben gehen die Informationen dann einfach verloren. Klostermauern, katholische Internate und so weiter waren ohnehin noch nie bekannt dafür, dass viel an Information aus ihnen hervorging.
bei jeder religion gibt es schwarze schafe , genauso wie in jeder nation....
Nach der Homosexualität, wird nun bald auch die Pädophilie einzug in die Gesellschaft finden. Die Kirche macht da den Anfang. Es wird wohl nicht mehr lange dauern, bis unser Papst, geschickt wie er ist, einen Weg finden wird die Pädosexualiät vor Gott unter irgendeinem Deckmantel zu legitimieren. Welchen Einfluss diese Gesellschaftsänderung auf die nächsten Generationen haben wird, bleibt abzuwarten.
Aber schon in Kulturen wie dem antiken Griechenland hat diese Art der Lustgewinnung in einem gefestigten System seinen Platz gehalten.
Die Entwicklung hört nicht auf und das selbstkonditionierende Konstrukt "Gesellschaft" findet seine Wege.

Salve!
http://www.buzzfeed.com/tag/pedo_game_show
Äh, ich glaube, du verwechselst da etwas. Das Christentum hat die gesellschaftliche Form der Päderastie endgültig beendet und unter schwere Strafe gestellt. Dass es pädophile Christen gibt, ist nicht die Schuld des Papstes oder der Religion.
Die Christen nehmen aber eh immer nur ihre ältesten als Oberhaupt, und alte Menschen die eh nur noch ein paar Jahre Lebenserwartung haben, stehen nun mal nicht auf Veränderungen, die wollen das alles so bleibt wie sie es gewohnt sind...

Andererseits,.. Da die dicken Klostermauern langsam immer durchsichtiger werden und der Deckmantel des "Glaubens" immer dünner.., da müssen die vieleicht doch mal wieder eine Reform anstreben damit sie nicht bald völlig untergehen...
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