Arbeitstitel: Immergrüner Sommer (Bücher / Autoren-Treffpunkt)

Arbeitstitel: Immergrüner Sommer (Bücher / Autoren-Treffpunkt)

So, nachdem meine letzte Geschichte, die ich hier mal publik machen wollte, in einer Zuviel HdR- Kritik unterging, hier mein nächster Versuch, das zwar immer noch Fantasy ist, mit dem ich mich aber von HdR distanzieren möchte.


Zum Einstieg: Die Geschichte spielt in der fiktiven Republik und früheren Fürstentum Immergrün, die, in einem Tal gelegen, recht klein ist und nur von den Ödlanden, die an das große Nordgebirge grenzen, vor Besatzung geschützt ist. Die Geschichte beginnt im 583 Jahr der dritten Ära (ja, ja, ich weiß, HdR) in dem kleinen Dorf Seeberg, am nördlichen Rand des Grennfelder Sees.

Kapitel 1: Mannsweihe

Verschlafen lag das kleine Dorf zwischen den Hügeln, über denen sanfter Nebel waberte. Nichts in diesem Bild störte die Idylle, während rot- goldenes Sonnenlicht langsam die Hänge hinaufkroch und dabei sanft die taubesetzten Grashalme berührte. Auch zeugte nichts davon, dass das Dorf bewohnt gewesen wäre und nicht etwa von Riesen in die Landschaft gesetzte Modelle. Nichts, außer dem schneeweißen Dampf, der aus der Dorfmitte in seichten Kringeln emporstieg. Dort hatte sich die komplette Dorfgemeinschaft versammelt und stand nun um einen kreisrunden Fleck mitten auf dem Dorfplatz herum und wartete gespannt. Die Spannung war mit den Händen greifbar, waberte wie dickflüssiger Teer durch die Luft. In der Mitte des kreisrunden Fleckens stand ein junger braunhaariger Mann von vielleicht sechzehn Wintern und schaute sich verängstig um, ließ die Augen immer von einem Ende zu dem anderen Ende des Platzens schweifen, dabei wie ein verängstigtes Karnickel starrend. Alle starrten auf den Jungen, dessen Alter heute alle wusste, obwohl ihn nicht einmal die Hälfte kannten. Denn heute war sein sechzehnter Geburtstag und dieser Auflauf hier war seine Mannsweihe.
"Aaron Lennard's Sohn, bist du bereit, den Mantel der Kindheit abzustreifen und das Gewand eines Mannes anzunehmen?" Ein grauhaariger, buckliger Mann war aus dem Kreis der Zuschauer getreten und stand nu Aaron genau gegenüber auf dem Flecken in der Menge. "Ja, Meister Coldwyn!", antwortete der braunhaarige Junge, antwortete Aaron mit einem Anflug von Stolz in der Stimme, die trotz allem immer noch verängstigt klang. Coldwyn ging auf Aaron zu, wobei sein graues Gewand über den staubigen Boden schleifte, und legte seine Hand auf Aarons Stirn. Die Hand selbst war voller Schwielen und runzelig, doch schien eine unsichtbare Macht durch dieses von Alter zerfressenen Gebildezu strömen und mit ihr auch durch Aarons Kopf. Nicht nur durch seinen Kopf, nein, durch seinen gesamten Körper. Zumindest meinte Aaron es so zu spüren. Coldwyn hob die Hand wieder und schaute nun direkt in Aarons Augen. Irgendwo in diesen tiefen, grauen Augen sah Aaron etwas altes, etwas mächtiges, etwas ganz und gar nicht menschliches. Ob er Aarons Gedanken gelesen hatte oder auch nur ahnte, was Aaron gedacht hatte, konnte dieser nicht sagen, doch Coldwyn wandt den Kopf mit einem Lächeln, das sein sowieso schon altes Gesicht noch älter und seine Falten noch tiefer erscheinen ließ, ab und unterbrach so den Blickkontakt. Damit war die Zeremonie offiziell beendet.

Aaron schritt so schnell es ging aus dem Kreis in der Mitte durch die sich auflösende Menge auf eine kleine Gasse zu, die trotz der bereits hochstehenden Sonne noch beinahe vollständig im Dunkeln lag. Beinahe unbemerkt erreichte er die kleine Gasse und trat in den Schatten zwischen den Häusern. Ein lustiges Lied pfeifend schlenderte er an den Häusern vorbei, an denen Fässer und Kutschenräder angelehnt waren und deren Fensterläden größtenteils noch geschlossen waren, bis zu einem Haus in der Mitte der Gasse. Auch die Fensterläden dieses Hauses waren noch geschlossen. Auch war aus diesem Haus, wie übrigens in der gesamten Straße, kein Lärm zu hören, wo doch sonst im Erdgeschoss gesägt und gehobelt wurde. Dies war das Haus des Dorfschreiners. Und das Ziel von Aarons Schritten. Wieso es hier so still war, ließ sich auch einfach erklären: Die Besitzer waren in der Dorfmitte, wo jetzt ein kleines Fest stattfand. Wein und Bier wurden an hastig aufgestellten Tischen und Theken getrunken, Musiker mit Flöten und Lauten spielten zum Tanz und wahrscheinlich wurde auch etwas zum Essen gereicht. Doch das interessierte Aaron nicht, auch wenn es seinetwegen war. Denn es war ja seine Mannsweihe.
Aaron setzte sich auf den Kasten, der vor dem Haus stand und wartete. Er schloss die Augen und dachte noch einmal genau über das nach, was er gleich tun wollte. Je mehr er nachdachte, desto mehr kam die gerade erst gewichene Anspannung zurück.
Er wartete, während die Sonne immer höher stieg und wurde nur von gelegentlich herüberwehenden Festlärm und herumtorkelnde Heimkehrern in seinen Gedanken unterbrochen, doch alles in allem saß er die meiste Zeit alleine da.
Fast eine Stunde später, deren einziges nennenswertes Ereignis ein Streuner war, stand die Sonne in ihrem Zenit und Aaron wurde allmählich bewusst, dass er seit nichts mehr gegessen hatte. Sein Magen begann langsam zu verkrampfen und Geräusche von sich zu geben, die auch durchaus von einem hungrigen Bären hätte stammen können. Lange würde er nicht mehr hier stehen können, bevor er ernsthafte Magenschmerzen haben würde. Er überlegte gerade, ob er nicht doch schnell zum Platz zurücksollte, umetwas zu essen, als er Schritte hinter sich hörte. Bestimmt wieder einer, der sich kaum auf den Beinen halten konnte, weiler zu tief in den Bierkrug geschaut hatte, dachte aaron und drehte sich um, als er Stimmen hörte. Nicht etwa die Betrunkener, die vor sich hinlallen, sondern zwei Stimmen, die in ein ernsthaftes Gespräch führten. "...aber das er nicht auf dem Fest war, macht mir schon Sorgen.", sagte eine junge Stimme eines Mädchens, das Aaron nur zu gut kannte. "Vielleicht hast du ihn einfach nicht gesehen?", sagte eine andere, viel tiefere Stimme. "Nein, Aaron wäre zu mir gekommen!", antwortete das Mädchen aufgebracht. "Er würde sich nicht vor mir verstecken!" "Und wenn doch?" Aaron war aus dem Schatten getreten. Das schlanke Mädchen mit den langen roten Haaren als auch ihr kräftiger Vater schnellten herum. "Aaron!", stieß das Mädchen aus und rannte auf Aaron zu, wobei ihr blaues Kleid im wind flatterte. Stürmisch umarmte sie ihn. Dann löste sie die Umarmung und baute sich circa einen halben Meter vor Aaron auf. "Wo warst du? Hast du dich vor mir versteckt?", fragte sie mit gespielter Anklage in der Stimme und starrte ihn durchdringend an. "Natürlich hab ich das." Aaron grinste. Sie trat näher und und Aaron schaute direkt in ihre haselnussbraunen Augen. Langsam schlossen sich ihre Arme um seinen Körper und auch Aaron schlang seine um ihren schlanken Körper. Ihre Gesichter kamen sich immer näher, mittlerweile konnte Aaron jede Einzelheit in ihrem Gesicht erkennen, jede Wimper. Er konnte ihren Duft wahrnehmen, irgendetwas blumiges. Ihre Lippen waren sich ganz nah, doch Aaron zog zurück, so sehr sich auch alles in ihm dagegen sträubte. Sie starrte ihn verwundert an, ja beinahe wütend ob der entgangenen Zärtlichkeit mit ihrem Liebsten. "Nicht jetzt, dein Vater.", flüsterte Aaron. Sie drehte sich um, lächelte ihren Vater an und schaute wieder in Aarons Gesicht. Die Verwunderung in ihrem Gesicht war Scham und Schuld gewichen.
"Lasst uns erstmal reingehen.", sagte ihr Vater und bedachte Aaron mit einem langen Blick. Dieser wusste, das ihr Vater die gerade geschehene Sache nur ungesühnt ließ, weil außer ihnen niemand in der Gasse war. Es schickte sich halt nicht, wenn Männer(Aaron musste sich erst an den Gedanken gewöhnen, das er jetzt auch ein Mann war und kein Kind mehr) mit Frauen in der Öffentlichkeit Zärtlichkeiten austauschten, die nicht ihre Ehefrauen waren.




So hier mal Pause, sonst wirds zu lang zum lesen.

Danke schon mal im vorraus für Kommentare.
Achja, vielleicht sollte ich noch erwähnen, es ist KEINE EDO- Fantasy, also mal was anderes aus dem Genre.
Ich bin beeindruckt, wirklich beeindruckt.
ich muss mich dir anschliessen Goldfisch-schwanz!
Un^d erinnert mich nich an hdr
Danke für das Lob, hier Teil 2 vom ersten Kapitel:

Ihr Vater öffnete die schwere Holztür zur Schreinerei und ließ sie herein. In der Schreinerei war es noch dunkel und es roch nach Leim und Holz. Sie gingen hinein, durchquerten die Werkstatt und gingen an der anderen Seite eine alte, schmale Treppe nach oben. Oben, hinter einer weiteren schweren Tür, betraten sie einen großen Raum, der, wie Aaron wusste, als Wohnraum fungierte und von dem an der Seite zwei weitere Türen abgingen. Dort, so wusste Aaron, auch wenn er nie dahinter gewesen war, waren die Schlafräume der Familie.
Der Mann deutete auf den großen, schweren Tisch mit vier Stühlen, der außer dem Kamin mit Kupferkessel und einem Schrank das einzige Möbelstück im Raum war und Aarn setzte sich, während der Mann ein Feuer im Kamin anzündete.
"So, Aaron, dann erzähl mal, wieso du den halben Tag vor meiner Werkstatt stehst, wo doch das ganze Dorf deine Weihe feiert?", setzte der Mann an. Aaron stand auf, und die Anspannung, die von Aaron gefallen war, als er das Mädchen gesehen hatte, war schlagartig wieder da. Irgendetwas in ihm wollte verkrampfen, doch Aaron ließ es jetzt nicht zu, nicht im wahrscheinlich wichtigsten Moment seines Lebens, jetzt musste er gefasst und voll konzentriert bleiben. "Magnus Thorsteins Sohn, ich bin hier, um dich zu fragen, ob ich deine Tochter um ihre Hand bitten darf?" Diese Worte war Aaron in den letzten Wochen immer wieder im Kopf durchgegangen. Er wusste auch, was ihn jetzt erwartete. Auch dies war ein altes Ritual , das seit Jahrhunderten im Dorf so durchgeführt wurde. "Dann frage ich dich, Aaron Lennard’s Sohn, arbeitest du und kannst meine Tochter versorgen?", setzte Magnus das Ritual fort. "Ja", antwortete Aaron. "Kannst du meiner Tochter ein Heim und einen Herd bieten?" "Ja". Natürlich konnte er das. Er ging seit einem halben Jahr beim Dorfschmied in die Lehre und hatte von seinem Gehalt und seinem Erbe, das er sich von seinem Vater hat auszahlen lassen, ein Grundstück gekauft und ein kleines Haus darauf gebaut. "Und wirst du in ihrem Namen und ihrem Willen für sie urteilen?" "Ja, das werde ich. Ich gebe dir mein Wort als Mann und Schwiegersohn.", schloss Aaron das Ritual und verneigte sich vor Magnus. Gespannt wartete er auf das Urteil des Vaters, der nun Aaron mit nachdenklichem Blick ansah. "Ich erteile dir hiermit die Erlaubnis.", sagte Magnus schließlich und Aaron fiel ein Stein vom Herzen. Ein Lächeln breitete sich auf dem Gesicht des Mannes aus, als sich Aaron erhob und sich dem sichtlich überraschten Mädchen zuwandte. Aaron kniete vor dem Mädchen nieder und zog einen kleinen Ring aus Silber, den er selber geschmiedet hatte, aus seiner Weste. "Emily Tereses Tochter, ich frage dich: Willst meine Frau werden?" "Ja, ich will", seufzte Emily und wischte sich eine Strähne ihres roten Haares aus dem Gesicht. In ihren Augen glänzten Tränen und während Aaron sich erhob und ihr immer noch ins Gesicht schaute, konnte er immer mehr Details ihres Gesichtes wahrnehmen, konnte die Tränen in den Wimpern sehen und jedes Muttermal, jede Sommersprosse fand er mehr als schön. Und er roch wieder etwas blumiges. Ihre Gesichter waren sich wieder nahe, doch diesmal zog Aaron nicht zurück. Er spürte ihre weichen Lippen, die seine sanft berührten, fuhr mit der Hand über ihren Rücken und tätschelte sie sachte. Nach einer Weile (einer ziemlich langen Weile) lösten sich ihre Lippen voneinander und in der Küche brandete Jubel auf. Neben Emilys Vater Magnus waren auch ihre Mutter Terese sowie ihre jüngeren Geschwister Lara in der Küche, die sogleich auf Emily zu rannte und sie umarmte. Emily tätschelte ihren Kopf und sagte: "Du wirst wirklich eine schöne Brautjungfer sein.", woraufhin die Kleine lächelte und zu ihrer Mutter zurücklief.
Ein Knuff, den ihm jemand in den Rücken versetzt hatte, holte Aaron aus seinen Gedanken. Björn, Emilys kleiner Bruder, ein breitschultriger Junge von knapp dreizehn Wintern, hatte ihn geknufft und zog ihn jetzt etwas zur Seite. "Wenn du Emily irgendwie wehtust oder sie gar verlässt, finde ich dich und breche dir alle Knochen, verstanden?", begann dieser zu reden. Dabei baute er sich, in der Hoffnung, stark zu wirken, vor Aaron auf. Aaron lächelte zu ihm herunter. "Ich habe verstanden.", antwortete Aaron sogleich, einerseits, weil er so etwas erwartet hatte, andererseits, weil er nie auf die Idee kommen würde, Emily zu verletzen. Aaron traf Emilys fragenden Blick, doch er zuckte mit den Schulter. eine Stunde und fünf Küsse später ging Aaron nach Hause, um seinen Eltern die frohe Botschaft zu überbringen.




So, das wäre dann Kapitel eins. Danke schon mal im vor raus für Kommentare, Kritik und ähnliches.
Schade das paar Figuren die neu dazu gekommen sind, nicht so gut beschrieben werden.. z.B. die kleine Lara, Mutter Terese und Björn... Aber ich weiß nicht ob das wirklich so von Bedeutung ist, naja... Aber sonst genau so gut wie der erste Teil.
Die Figuren sind eher unbedeutend. Eine spielt hinterher noch eine Rolee, aber ansonsten...
Ich bin ganz ehrlich: Die Geschichte wird nur unübersichtlich(Vorallem hinterher) das die Beschreibungen nur aufhalten und den Lesefluss unterbrechen. Aber du hast recht, die betreffende Person hätte ich besser beschreiben können. Danke für den Tipp.
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