Liebesgedicht (mal wieder^^) (Bücher / Autoren-Treffpunkt)

Liebesgedicht (mal wieder^^) (Bücher / Autoren-Treffpunkt)

Hallo zusammen,

ich hab schon vor einer ganzen Weile mal dieses Gedicht geschrieben, bin nicht sicher ob ich es schonmal veröffentlich hatte:

Liebe

Ein Wort, geboren aus dem tiefen Meer,
erfüllt der Menschen Herzen mit Gefühlen
ein jener Einzelner unter den Vielen
ersehnt sich dessen Glücklichkeit so sehr
dass er sein Herzen öffnet und bekennt,
dass die Person, für die er da sein will
er seinen Lebenssinne nennt.

Ein Klang, so schön wie tausend Engelszungen
entspringt aus einem Brunnen voller Wärme
der goldne Strom fließt weit hinab, und gerne
wird heiter eine Melodie gesungen
die lockt hervor aus zweier Menschen Sein
eine Beziehung voller Harmonie
im sanften, angenehmen Sonnenschein.

Ein Blick, der aus den klaren Augen steigt
den keine Spiegel oder Fenster brechen
kann kraftvoll auch die stärkste Wand durchstechen
damit er sich dem wahren Partner zeigt
und dieser, ganz erfüllt von dessen Stärke
und seiner ungelogenen Versprechung
sich immer diesen Treueid sorgsam merke.

Ein Kuss, als Zeichen der Verbundenheit
für alle Zeiten, gute und für schlechte
bedeutet eine gute und gerechte
ewige Zusammengehörigkeit
Die Vollendung durch ein einziges Wort
das Wörtchen „Ja“ – das schafft allein die Liebe
und wahrhafte Liebe geht niemals fort.


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Ok der Schreibstil ist durchaus etwas merkwürdig, normalerweise schreibe ich auch eher anders, aber da hab ich mal versucht, sowas wie "poetische Wörter" vorrangig zu gebrauchen. Über ehrliche Kritik würde ich mich sehr freuen!

mfg modzocker
Technisch-formal hat mich eigentlich nur das wechselnde Versmass zwischen 2. und 3. Strophe gestört. Allerdings bist Du allgemein mit diesen Formen etwas inkonsequent, z.B. finde ich diesen Vers sehr interessant:
Ein Kuss, als Zeichen der Verbundenheit
für alle Zeiten, gute und für schlechte
bedeutet eine gute und gerechte
ewige Zusammengehörigkeit

aber er passt leider nicht zu den vorhergehenden. Dafür ist das ganze etwas stolpernd und allgemein brüchig.

Okay, ich will schnell von der formalen Kritik ablenken, denn das ist etwas, worin ich mich nicht besonders auskenne, da mich Gedichte im Allgemeinen nicht allzu sehr interessieren.
Inhaltlich, also:
Etwas krass ist das schon. Klingt doch etwas zu sehr nach Ode aus dem 17. Jahrhundert. Es fehlen eigentlich nur noch die himmlischen Danksagungen und die Mythifizierung und Allegorisierung gewisser Umstände.(PS: Ach, die "Engelszungen" entsprechen dem eigentlich ziemlich)
Also, ehrlich, es ist ein schönes Gedicht, ich meine, es ist sauber herausgearbeitet, die Worte sind wohl auch treffend und sorgfältig gewählt. Aber dieses Gedicht ist purer Kitsch; erinnert mich an neugothische Kirchen, die das nachzuahmen versuchen, was Jahrhunderte zuvor noch originell war.
Ein Klang, so schön wie tausend Engelszungen
entspringt aus einem Brunnen voller Wärme
der goldne Strom fließt weit hinab, und gerne
wird heiter eine Melodie gesungen
die lockt hervor aus zweier Menschen Sein
eine Beziehung voller Harmonie
im sanften, angenehmen Sonnenschein.

Das ist so mit Begriffen und gespielter Heiterkeit überladen, dass es erdrückend ist.
Und, nochmal ehrlich, was - zum Teufel - soll das eigentlich bedeuten? "Brunnen voller Wärme"? "Schön wie Engelszungen"? Klingt alles etwas zu sehr verkrampft.

Um meine grobe Kritik etwas zusammenzufassen: Versuch nie wieder poetische Wörter zu gebrauchen. Du kannst sie gebrauchen, aber möglicherweise erst, wenn du es nicht vermeiden kannst, oder wenn es unbedingt von Nöten ist. Es sollte auf alle Fälle nicht ein Ziel von dir sein, poetische, schwerbeladene, von mir so genannte "Luftballon"-Begriffe zu verwenden. Lieber vermeiden.
Es gibt viele schöne, aber doch etwas verspielte und nicht-verkrampfte Liebesgedichte und die setzen sich nicht aus schmierigen Lobliedern zusammen.
Ein Ansatz dazu sehe ich in der letzten Strophe deines Gedichts:
Die Vollendung durch ein einziges Wort
das Wörtchen „Ja“ – das schafft allein die Liebe
und wahrhafte Liebe geht niemals fort.


Das ist eine Idee, die man ausbauen kann, an der man feilen und die man weiterstricken kann. Die Idee des Wortes "Ja" hat etwas Frisches, einen neuen Aspekt. Etwas, zu dem man zwar "Liebe" ordnen kann, mit dem man es allerdings nicht sofort assoziieren würde.
Dem Rest deines Gedichts fehlt diese Frische. Da werden Begriffe zusammengeknüpft, die schlussendlich nur altbekannte stereotypische Annäherungen an die Liebe sind.

Trotzdem ist das eine reife Leistung, ich z.B. hab nicht einmal die Geduld ein solches Gedicht zu schreiben, nur weil schon die Beachtung des Versmasses, das Dichten von korrekter Syntax und das Benutzen der richtigen Worte zu schwierig sind.
@Kualquappe: Vielen Dank für die (sehr ausführliche) Kritik! Klar, wie ich schon gesagt habe, normalerweise schreib ich nicht so kitschig, und ich kann mir auch gut vorstellen, dass das ganze eher Verwirrung als Hamonie bereitet^^, es war halt nur mal ein Versuch, anders als sonst zu schreiben. Ich werd solche Sachen in Zukunft dann mal lieber sein lassen :) und wieder "normale" Gedichte schreiben.

mfg modzocker
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