Teuflisch (Bücher / Autoren-Treffpunkt)

Teuflisch (Bücher / Autoren-Treffpunkt)

Merkzettel für Neuankömmlinge in der Hölle:

Herzlich Willkommen in der Unterwelt.

Sie haben sich dazu entschlossen, ein Dämon zu werden. Mit dieser Entscheidung haben Sie viele positive Dinge zu erwarten. Wie zum Beispiel flexible Arbeitszeiten (Schichtbetrieb), ein eingespieltes Team und viele Mitarbeiterrabatte.
Dafür erwarten wir von Ihnen, die unten vermerkten Richtlinien und Regelungen zu befolgen. Sollte dies nicht der Fall sein, könnte dies, nach mehrmaligen Fehlverhalten, den Ausschluss aus der Unterwelt bedeuten. Lesen Sie die folgenden Punkte bitte aufmerksam und bewahren Sie das Merkblatt sorgfältig auf.

Nun wünsche ich Ihnen einen guten Start und einen angenehmen Aufenthalt hier in der Hölle. Bei Fragen und Anregungen stehe ich ihnen natürlich gerne zur Verfügung.

Freundliche Grüsse

Der Direktor
Albert T. Satan


Hygiene:

- Wir sind saubere Dämonen! Achten Sie auf ihre Körperpflege. Für Sie selbst und Ihre Mitarbeiter.
- Die Hörner werden einmal Monatlich gestutzt und gefeilt. Dazu können Sie in Drogerien oder Apotheken die entsprechende Ausrüstung erstehen. Oder aber Sie lassen sie professionell von einem Stutzer in ihrer Nähe behandeln (Die Direktion kommt nicht für allfällige Kosten auf)

Regelungen:

- Alle Dämonen haben den Anweisungen der Direktion oder deren Stellvertretern jederzeit und sofort Folge zu leisten.
- Die Einteilung in Ihren Arbeitsbereich und ihre Schichten erhalten Sie am Informationsschalter im Stadtsektor C im Verwaltungsgebäude (Zweiter Stock, Links). Wir bitten Sie, diese Einteilung wöchentlich dort abzuholen. Ferientage, Überstundenauszahlungen und andere spezielle Ereignisse können dort gemeldet bzw. bezogen werden.
- Die Arbeit ist jederzeit sauber und gewissenhaft zu verrichten. Jeder Dämon ist selbst dafür verantwortlich, die Arbeitszeiten einzuhalten und anwesend zu sein. Ansonsten droht eine Mahnung. (Wiederholte Mahnungen haben den Ausschluss aus der Unterwelt zur Folge)





Kapitel 1 – Die (Unter-)Welt ist ungerecht!

„Meine Fresse…“, Tom sah sich verwundert um. Einen solchen Auflauf von Dämonen hatte er schon Jahre nicht mehr gesehen. Eine Versammlung aller Mitarbeiter in der großen Halle. Und das morgens um 7 Uhr!
Karl, der fast zwei Köpfe größer war als er, schlürfte neben ihm her. Er hatte vor lauter Aufregung keine Zeit mehr gehabt, seinen morgendlichen Kaffee zu trinken. Muffelig raunzte er vor sich hin. Tom ging nicht weiter darauf ein, Karl konnte wirklich unangenehm werden, wenn man ihn reizte.
„Oh, mir soll das rescht seiin. Isch abe Schicht ab Sieben Ühr. Weniger Arbeit heute für misch“ Tom hatte gar nicht bemerkt, dass William ihnen hinterhergelaufen war. Seit Tagen folgte er den beiden. Er sah sie als seine neuen Freunde, dabei waren Tom und Karl schon immer DAS Team überhaupt. Er war eine einzige Plage.
Karl drehte sich um und blickte ihn genervt an: „Du schon wieder… Nimm deine Ühr und verpiss dich!“
William lächelte ab dieser Bemerkung und trottete weiter hinter ihnen her. Er schien tatsächlich zu glauben, dass er das witzig meinte. Mein Gott, wie dämlich konnte man denn sein? Nun ja. Er war nun mal ein Neuling. Und seine Gabe, die er von der Erde mitgenommen hatte, war nicht gerade der Knaller. Ein französischer Akzent war nichts, womit man hier unten angeben konnte. Aber trotzdem hätte sich dieser William ruhig ein paar von seiner Sorte suchen können, um ihnen ständig hinterherzulaufen. Tom konnte ab diesem Kerl einfach nur den Kopf schütteln.
Die drei Dämonen reihten sich in die Schlange ein, die sich vor der Halle gebildet hatte. Alle drängten hinein und wollten ganz vorne Sitzen. Es kam nicht oft vor, dass der Chef persönlich eine Ansprache hielt. Es musste sich um etwas sehr wichtiges Handeln. Aufgeregt wurde durcheinander gesprochen. Kein Wunder, hier in der Unterwelt war ja sonst nie was los. So was wie Skandale gab es hier nicht, dafür sorgten die harten Gesetze. Wer aus der Reihe tanzte, flog raus. Wohin man flog, wusste aber niemand. Und genau das war der Anreiz dafür, besser anständig seine Arbeit zu verrichten und nicht aufzufallen. Es vergingen lange Minuten bis auch sie ihren Platz in der Halle gefunden hatten und sich (ganz Hinten) auf die braunen Klappstühle setzten. Karl sah aus, als säße er auf einem Kinderstuhl, so groß war er. Er überragte sogar den Boss.
Krepp betrat das Rednerpult. Er war der persönliche Berater vom Boss und das war ihm unglaublich in die Birne gestiegen. Seine Arroganz gegenüber den „normalen“ Arbeitern war abstoßend. Tom und Karl hatten ihn einmal, bei einer Pokerrunde, als den meist gehassten Dämon nominiert. So unter Freunden. Einer dieser Scheisskerle, mit denen sie gepokert hatten, verpfiff die beiden kurz drauf, und brockte ihnen damit 100 Extrastunden Arbeit im Kraftwerk ein. Dort zu Arbeiten war weiß Gott kein Zuckerschlecken. Selbst für Karl nicht.
Abschätzig wie immer blickte Krepp über seine Brille hinweg auf die Versammlung hinab. Es herrschte längst Stille. Ganz offensichtlich genoss er aber dieses Schweigen und die neugierigen Blicke, die allesamt ihm galten. Also atmete er noch einmal, betont langsam, tief ein. Und wieder aus. Dann noch mal ein. Und wieder aus. Karl kniff die Augen zusammen. Tom wusste, dass er innerlich brodelte. Er ertrug diesen Typ ganz einfach nicht. Trotzdem durfte er jetzt nicht ausrasten. Krepp würde ihnen noch härtere Strafen verpassen als das letzte Mal. Also tätschelte Tom liebevoll Karls riesigen Arm und sah ihn an. Er versuchte ihm mit seinem Blick zu sagen, dass er doch bitte ruhig bleiben soll. Karl schielte schräg zu ihm runter. Das tat er immer, wenn er sauer war. Aber es schien Wirkung zu zeigen. Er starrte wieder zurück zu Krepp auf die Tribüne, aber nicht mehr ganz so feindselig wie zuvor.
Dann begann Krepp endlich zu sprechen.
„Liebe Mitarbeiter!“, seine Stimme donnerte durch das Mikrophon. Tom hätte darauf gewettet, dass er am Verstärker rumgefummelt hat, nur um sich bedrohlicher klingen zu lassen.
„In wenigen Sekunden spricht Direktor Albert Satan höchst persönlich hier auf diesem Rednerpult. Ich bitte um Ruhe und um die angebrachte Aufmerksamkeit.“ Er räusperte sich als wollte er noch etwas hinzufügen. Er erschrak dann aber, als er bemerkte, dass der Direktor bereits hinter ihm stand und darauf wartete, endlich ans Mikrophon gelassen zu werden. Mit einem tollpatschigen Sprung war er auch schon auf die Seite gehüpft. Tom sah Karl neben sich grinsen, als er diese Szene beobachtete.
Albert Satan stand darauf hin aufrecht vor das Mikrophon. Seine Größe war imponierend. Karl war größer, ja, aber als Zweitgrößter konnte man noch immer Furchteinflößend sein. Und schließlich war er der Chef dieser Bude hier.
„Liebe Freunde, Dämonen, Arbeiter“, Satan blickte über die Masse hinweg. Meist machte er einen sehr fröhlichen Eindruck, jetzt gerade aber, sah sein Gesicht verkniffen und müde aus.
Hat wohl auch noch keinen Kaffee gekriegt, dachte Tom und grinste dabei in sich hinein.
„Ich tue viel für euch, meine Dämonen. Ich behandle euch wie meine Kinder, helfe euch und stehe euch stets mit einem offenen Ohr zur Verfügung... Umso mehr trifft es mich, wenn einige von euch denken, meine Gutmütigkeit mit absurden Späßen und Gauklereien durch den Dreck ziehen zu müssen.“
Satans Stimme hat sich gefährlich erhoben. Er hörte sich tatsächlich bedrohlich an. Dabei waren die drei Dämonen in der hintersten Reihe sich nicht mal sicher, ob das Mikrophon überhaupt noch eingeschaltet war.
„Vor einigen Wochen habe ich den Wunderkasten aufstellen lassen. In ihn konntet ihr eure Änderungswünsche und Reklamationen einwerfen. Dieser Kasten war für ernsthafte Mitteilungen gedacht. Nicht etwa für Scherzkekse die mich, Albert Satan, verarschen wollen!“
Inzwischen schrie er beinahe. Es herrschte eine beängstigende Stille im Saal. Jeder wollte wissen, wer dieser Scherzkeks war. Was er geschrieben hatte. Und vor allem: Welche Strafe ihm blühte.
„Ich habe vor wenigen Tagen folgenden Zettel im Kasten gefunden: „Satan – Ich will weniger Arbeit, mehr Kohle und mehr Weiber – Danke““
Totale Stille im Saal. Nur in der hintersten Reihe regte sich jemand, jedoch unbemerkt. Tom hielt sich die Hand vor dem Mund um nicht laut loszulachen. Er konnte sich kaum mehr halten. Er klammerte sich an Karls Arm fest, um nicht von seinem Stuhl zu rutschen, während sein Gesicht knallrot anlief. Welcher Idiot schrieb denn so was? Es war doch klar, dass der Boss die Fähigkeiten hatte, herauszufinden wer die Mitteilung verfasst hatte. Neben ihm kaute Karl nervös auf seiner Unterlippe herum. Auch er war dabei sich das Lachen zu verkneifen. William und all die anderen Deppen starrten jedoch nur empört herauf zu Satan, und wollten wissen, wer so etwas unverschämtes tun konnte. Und der letzte Satz, den Albert Satan sagte, bevor er hinter dem dicken roten Vorhang verschwand, ließ Tom und Karl die Nackenhaare zu Berge stehen:
„Tom Rocco, Karl Simmel und William Toch – in mein Büro. SOFORT!“


„Scheisse.“


Tom fummelte nervös an seinem Lederband, dass sein Handgelenk zierte. Karl murmelte derzeit vor sich hin:
"ScheisseScheisseScheisse"
Tom's Hautfarbe war von einem dunklen in ein helles Grau gewechselt. Ihm war schlecht. Und er verstand nicht, warum er hier im Büro des Direktors saß.
Karl neben ihm ging es nicht besser. Er sah immer wieder fragend zu Tom, dann wieder böse zu William, der auf der anderen Seite saß und am Ende wieder zu Satan, der in seinem riesigen Lederstuhl hockte und sie alle drei anstarrte.
Der Direktor hatte ihnen gerade erklärt, er habe herausgefunden, dass sie diese Nachricht geschrieben hätten. Und das ihnen nun der Ausschluss aus der Unterwelt bevorstand.
William sah ihn entsetzt an. Die ersten Minuten war er nur dagesessen und hatte unbeeindruckt herumgeschaut. Augenscheinlich war er der Meinung gewesen, dass ihn das ganze auf keinen Fall betreffen konnte. Als er aber verstand, dass auch er gerade rausgeworfen wurde, saß er auf einmal stocksteif da. Er überlegte so angestrengt, dass es fast aus seinen Ohren qualmte.
„Aber Herr Satan. Isch abe damit nix zu tün! Wenn diese beiden so was machen, ist das doch nischt mein Fehlär!“
„Herr Tosch… die Untersuchungen haben ein eindeutiges Resultat ergeben. Sie alle drei sind dafür mitverantwortlich.“
„Aber Satan!“, Karl stockte, „Herr Satan, meine ich…. Das können sie nicht machen. Wir waren das nicht! Darauf schwöre ich Stein und Bein. Naja… bei diesem Franzosen da bin ich mir nicht so sicher. Aber Tom und ich… wir würden so etwas niemals tun. Sie kennen uns doch, Alter. Ähh… Herr Satan.“
William rümpfte die Nase und stand auf. Dauernd feindete Karl ihn an. Jetzt war das Fass am überlaufen:
„Du ignorantär Mistkärl! C’est rassistisch und ünter allem Niveau. Du bist doch nur eifersüschtisch, weil man mon Talent so offensischtlisch erkännt! Ast du überhaupt eines du übergrosses, irnloses Stück Merdre???“
„Meine Herren, bitte…“
„Selber Märd, Froschfresser!“
„Bewahren sie bitte Ruhe…“
„Du kannst misch mal an meinem grand französischen….“
„ES REICHT!“
Augenblicklich setzte sich William wider hin. Unglaublich das Albert Satan im einen Moment so freundlich und im nächsten Moment so monströs und angsteinflössend auftreten konnte. Selbst Karl hatte es für einen Moment die Sprache verschlagen.
Tom saß derweil da und blickte traurig aus dem Fenster. Über die Stadt hinaus. Er wusste, dass er sie gerade das letzte mal sah. Wenn die Direktion eine Entscheidung traf, war daran nicht mehr zu rütteln. Selbst wenn es Unrecht war.
Satan betrachtete Tom und wurde dann wieder ruhiger.
„Es tut mir sehr leid, meine Herren. Aber die Entscheidung ist gefallen. Wir werden euch auf die Erde schicken.“
„WAS?“, Karl sprang auf und fuchtelte wild um sich. Glücklicherweise war er zu klug, um seinem eigenen Chef an die Gurgel zu gehen. Also hüpfte er herum wie ein aufgeschrecktes Huhn. Das ganze Inventar erzitterte.
„Karl, setzen sie sich bitte hin.“, Satan zeigte mit deiner Handfläche auf den Mittleren Stuhl. Karl folgte seiner Anweisung. Jetzt war es ja so oder so egal.
„Hören sie. Ich habe hier drei Identitätskarten bei mir. Jeder von ihnen wird einen neuen Menschenkörper erhalten. Sie werden auf unbestimmte Zeit von der Hölle ausgeschlossen. Mit großer Wahrscheinlichkeit für immer. Schauen sie sich auf der Erde nach anderen Zukunftsperspektiven um. Und wenn nichts klappt, versuchen sie es mal als Engel. Die da oben nehmen jeden, wie man so hört. Ha ha ha.“
Satans unangebrachter Galgenhumor war Beweis dafür, dass auch ihm unwohl war in dieser Situation.
Tom brachte nicht mehr zustande, als ein aufgezwungenes Lächeln. William und Karl hingegen starrten nur entsetz vor sich auf den Fußboden.
„Tom, Karl und William. Ich wünsche ihnen eine angenehme Reise. Und viel Glück. Hilfe für das Leben auf der Erde werdet ihr in ihrer Wohnung finden. Ich halte euch für intelligente Dämonen, also werdet ihr den Rest bestimmt allein herausfinden. Auf Wiedersehen, meine Herren.“
"Scheisse."
So... und nun verübe ich ein wenig Selbstkritik...

Die Gegend, Objekte und die Hölle selbst ist zu wenig beschrieben (das ist leider immer mein Problem). Auf die Charaktere hätte bereits zu Anfang mehr eingegangen werden müssen. Besonders Tom ist noch zu wenig erklärt. Er ist bisher zu neutral, man kann sich von ihm noch kein Bild machen.

Tja. Gramatik und Rechtschreibefehler wirds wohl auch den einen oder anderen drin haben, bin aber zu faul um nachzugucken. Habs nur nochmal schnell durchgelesen :)

Bevor der nächste Teil reinkommt werde ich von diesem Kapitel hier einen neue Version veröffentlichen, denk ich mal. Und nun bleibt mir nichts anderes als auf eure Meinungen über diese Geschichte zu hören. Sie ist halt ein wenig anders. *gespanntbin*
hehe^^
is ja geil!

ich weiß schon, was ich mach, wenn ich mal nicht mehr bin^^
mal sehn, wie lang ichs da unten schaff xD
naja, n Bekannter hatte ne ähnliche Idee.
ähnlich, aber nicht so dermaßen geil xD
Danke für die Blumen :) Ich schreib schon weiter. Nur wird die Zeit nun wieder knapp. Weil ich wieder angefangen hab WoW zu spielen. (neinnein, ich bin nicht süchtig :P)
Die Idee ist witzig !
Ich hoffe du fuehrst die Story fort
Also ich finde die Idee cool, besonders den französischen Dämonen, oui il est très sympatique. ^^ Das mit den Figuren find ich nicht so dramtisch, ihr Charakter kann doch einfach dann auf der Erde besser zur Geltung kommen.
Oh, freut mich das es euch gefällt :)

@hihaho: hab mir gedacht das dir der Franzose gefällt. Ich muss zugeben, dass du mich auch ein wenig dazu inspiriert hast. bzw bin ich durch dich und deine Komentare hier - und die darauffolgenden Gedankengänge - schlussendlich auf die Idee gekommen. :)
ah bon...
jetzt fehlt nur noch n italienischer Gegenspieler (wenns sowas gibt), eine japanische Nervensäge und ein amerikanischer Drill-Sergeant-Verschnitt xD
ich schwörs das wird eine so geniale Story xD
Oh, merci XD Ich hab jemanden zu ner Figur inspirriert. Ps: Ich wollte schon lange mal nen Italiano und nen Romands in Begleitung mit nem Rätroromanen schreiben, aber leider geht das ja nicht, weil ich kein Rätroromanisch kann. :-( Muss ich mich mit den Italiener und dem Franzosen begnügen. ^^
jaja ich hab nachgelassen. irgendwie kommt im moment nix mehr. Schreibblockade??

Für meinen Blog kommen mir Ideen noch und nöcher. aber mit den Geschichten siehts schlecht aus... so n'Mist.

Ich glaub ich meditier heut Abend mal ein bisschen. Vielleicht hilfts ^^
Ja, mach das. ^^
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