Hallo, meine Freunde! Ich bin wohl neu hier und als Neuer möchte ich mich kurz vorstellen: Mein Name ist (im normalen Leben) Christian. Ich bin (noch) 18 Jahre alt und komme aus Wien/Österreich. Tja, ich schreibe gerne und habe dieses Forum über Lamprolydi gefunden, bei der ich mich auch ganz herzlich bedanken möchte. =) (P.S.: Schreib mir doch mal wieder!) Was ich hier hineinstellen möchte, ist im Wesentlichen meine erste online-gestellte Geschichte. Das ganze entstammt einem Traum, den ich vor nicht allzu langer Zeit hatte und ich hoffe, ich kann es adäquat umsetzen.
Hier kommt mal ein kleiner Klappentext, damit ihr wisst, worum es später einmal gehen wird =) Ach ja, das ganze soll eine Kurzgeschichte werden, also nichts extralanges.
Klappentext:
Stellt euch eine Traumwelt voller wunderbarer Wesen vor, in die ihr euch sooft ihr wollt hineinträumen könnt. Ihr könnt Geschöpfe manipulieren; Entscheidungen treffen; Dinge geschehen lassen, von denen ihr im richtigen Leben nicht einmal zu träumen gewagt habt. Wacht ihr auf, so ist alles vorbei - jede Verantwortung vergessen. Doch wehe, die Müdigkeit kehrt wieder! Entscheidungen bedeuten Konsequenzen, ob gut oder böse. In einem Land, das vom verletzlichen Gleichgewicht zwischen Gut und Böse, Licht und Dunkelheit, dem Göttlichen und Dämonischen lebt bleibt keine Veränderung unerkannt. Wer ist es, der den Scharen des Bösen befielt? Wer ist es, der den Verrat am Göttlichen beging und das Ende Antiqerras erträumte? Was ist das Geheimnis dieser alten Welt? Nun, bislang wusste dies niemand, denn in seiner Urgestalt existiert es schon lange nicht mehr, doch wurden nun diverse Schriften gefunden, die uns die Wahrheit offenbaren werden. Schließe die Augen und tauche ein in das Mysterium Antiqerras!
---
P R O L O G
AUS DEM BUCH DER LUMENIER
Vom Exitus der Welt
(zum Einfall in die Stadt Urbinia)
Wir wissen, dass das Ende naht. Wie oft schon wurden diese Zeilen geschrieben und wie oft schon haben sie weder das Ende noch etwas verheißen, das auch nur irgendwie mit dem gleichzusetzen wäre, was unserer harrt. In diesem Falle sind sie die Zeugen stiller Verzweiflung. Die Menschen des Landes versinken in Hoffnungslosigkeit. Die Erde wird zu Asche; das Wasser zu Blut. Das Feuer und die Luft verschmelzen zu einem glühenden Bastard, unter dem es schwer fällt zu atmen. Das Wild im Walde schwindet langsam dahin; die Bäume vertrocknen. Schon seit Wochen wächst keine Pflanze mehr; schon seit Wochen sind die Tage dunkel und die Nächte in ein blutgleiches Rot getaucht. Wir spüren tief im Herzen, dass sich unser Dasein auf Erden dem Ende neigt. Unsere Seelen schreien nach Leben, so wie heute die Seelen aller Wesen des Lichts auf dieser Welt danach schreien. Doch wir wissen, dass es an der Zeit ist zu gehen. Wir haben Zeit dieser Welt dem Guten gedient. Eine Vorherrschaft war niemals möglich, auch das wussten wir. Dennoch: Wie soll ein Geschöpf seiner Bestimmung nach dem Ewigen dienen, wenn es sich nicht für eine Seite entscheidet? Wir haben uns entschieden. Wir haben uns für die Seite des Guten, des Lichts, der göttlichen Erkenntnis und der Liebe entschieden. Unseren Hass lenken wir gegen die Feinde der Göttlichkeit; gegen die Feinde allen Lebens. Wir lenken ihn gegen Mortina und ihre Scharen. Auf dass unser aller Ende komme, denn, völlig gleichgültig, wer diese Schlacht gewinnen wird, es wird unser aller Ende sein. Haltet niemals ein, meine Freunde, denn das Ende naht! Haltet niemals ein, meine Freunde – – sie kommen!
Hier kommt mal ein kleiner Klappentext, damit ihr wisst, worum es später einmal gehen wird =) Ach ja, das ganze soll eine Kurzgeschichte werden, also nichts extralanges.
Klappentext:
Stellt euch eine Traumwelt voller wunderbarer Wesen vor, in die ihr euch sooft ihr wollt hineinträumen könnt. Ihr könnt Geschöpfe manipulieren; Entscheidungen treffen; Dinge geschehen lassen, von denen ihr im richtigen Leben nicht einmal zu träumen gewagt habt. Wacht ihr auf, so ist alles vorbei - jede Verantwortung vergessen. Doch wehe, die Müdigkeit kehrt wieder! Entscheidungen bedeuten Konsequenzen, ob gut oder böse. In einem Land, das vom verletzlichen Gleichgewicht zwischen Gut und Böse, Licht und Dunkelheit, dem Göttlichen und Dämonischen lebt bleibt keine Veränderung unerkannt. Wer ist es, der den Scharen des Bösen befielt? Wer ist es, der den Verrat am Göttlichen beging und das Ende Antiqerras erträumte? Was ist das Geheimnis dieser alten Welt? Nun, bislang wusste dies niemand, denn in seiner Urgestalt existiert es schon lange nicht mehr, doch wurden nun diverse Schriften gefunden, die uns die Wahrheit offenbaren werden. Schließe die Augen und tauche ein in das Mysterium Antiqerras!
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P R O L O G
AUS DEM BUCH DER LUMENIER
Vom Exitus der Welt
(zum Einfall in die Stadt Urbinia)
Wir wissen, dass das Ende naht. Wie oft schon wurden diese Zeilen geschrieben und wie oft schon haben sie weder das Ende noch etwas verheißen, das auch nur irgendwie mit dem gleichzusetzen wäre, was unserer harrt. In diesem Falle sind sie die Zeugen stiller Verzweiflung. Die Menschen des Landes versinken in Hoffnungslosigkeit. Die Erde wird zu Asche; das Wasser zu Blut. Das Feuer und die Luft verschmelzen zu einem glühenden Bastard, unter dem es schwer fällt zu atmen. Das Wild im Walde schwindet langsam dahin; die Bäume vertrocknen. Schon seit Wochen wächst keine Pflanze mehr; schon seit Wochen sind die Tage dunkel und die Nächte in ein blutgleiches Rot getaucht. Wir spüren tief im Herzen, dass sich unser Dasein auf Erden dem Ende neigt. Unsere Seelen schreien nach Leben, so wie heute die Seelen aller Wesen des Lichts auf dieser Welt danach schreien. Doch wir wissen, dass es an der Zeit ist zu gehen. Wir haben Zeit dieser Welt dem Guten gedient. Eine Vorherrschaft war niemals möglich, auch das wussten wir. Dennoch: Wie soll ein Geschöpf seiner Bestimmung nach dem Ewigen dienen, wenn es sich nicht für eine Seite entscheidet? Wir haben uns entschieden. Wir haben uns für die Seite des Guten, des Lichts, der göttlichen Erkenntnis und der Liebe entschieden. Unseren Hass lenken wir gegen die Feinde der Göttlichkeit; gegen die Feinde allen Lebens. Wir lenken ihn gegen Mortina und ihre Scharen. Auf dass unser aller Ende komme, denn, völlig gleichgültig, wer diese Schlacht gewinnen wird, es wird unser aller Ende sein. Haltet niemals ein, meine Freunde, denn das Ende naht! Haltet niemals ein, meine Freunde – – sie kommen!
Ist doch ganz hübsch. Klingt etwas dramatisch, aber das sollte dem Prolog auch ganz gut stehen. Nun,...keine Ahnung was ich sagen soll. Viel gibt es nicht zu kritisieren, es ist nicht viel Text und eigentlich einwandfrei.
Kurzgeschichte? Einen Klappentext für die Kurzgeschichte ist etwas übertrieben. Aber du weisst nicht, wie dankbar ich dir als Kritiker dafür bin. Dafür gibst du bereits einen sehr groben Überblick über das Szenario.
Das Feuer und die Luft verschmelzen zu einem glühenden Bastard, unter dem es schwer fällt zu atmen.
Ooookay... Ich weiss jetzt nicht, ob du dich im Wort vergriffen hast, aber "Bastard" passt da nicht wirklich rein.
Schade nur, dass es nach typischem Fantasy klingt. Ansonsten wäre ich wirklich sehr interessiert.
Zu viele Namen schrecken zum Beispiel ab. Desweiteren ist das Gut/Böse-Szenario etwas zu lasch. Allerdings weiss ich ja nicht, ob die ganze Welt so strukturiert ist oder ob das nur die Lumenier so interpretieren...
Also, bleib dran, du kannst es wirklich. (Ich benutz nicht gern das Wort "Talent", aber du weisst, was ich meine )
Kurzgeschichte? Einen Klappentext für die Kurzgeschichte ist etwas übertrieben. Aber du weisst nicht, wie dankbar ich dir als Kritiker dafür bin. Dafür gibst du bereits einen sehr groben Überblick über das Szenario.
Das Feuer und die Luft verschmelzen zu einem glühenden Bastard, unter dem es schwer fällt zu atmen.
Ooookay... Ich weiss jetzt nicht, ob du dich im Wort vergriffen hast, aber "Bastard" passt da nicht wirklich rein.
Schade nur, dass es nach typischem Fantasy klingt. Ansonsten wäre ich wirklich sehr interessiert.
Zu viele Namen schrecken zum Beispiel ab. Desweiteren ist das Gut/Böse-Szenario etwas zu lasch. Allerdings weiss ich ja nicht, ob die ganze Welt so strukturiert ist oder ob das nur die Lumenier so interpretieren...
Also, bleib dran, du kannst es wirklich. (Ich benutz nicht gern das Wort "Talent", aber du weisst, was ich meine )
Wow, sehr poetisch geschrieben. Hohes Niveau. Die Idee finde ich sehr gut, auch wenn es, wie Kaulquappe schon sagte, mal wieder Fantasy ist. Aber doch ist es anders. Ich warte bereits gespannt auf mehr :)
Jau danke Arach! Also ich hab dir ja schon geschriebn per icq^^ Ich stimme übrigens Quappe zu, wegen diesem Gut/Böse. Das ist etwas abgegriffen, weißt du? Fast jeder Fantasy-Schreiber (ähm... mich eingeschlossen) nimtt diese starke Trennung von Gut/Böse und die Guten kämpfen gegen die Bösen und wasweißichwasnoch. Das erfordert ziemlich viel Einfallsreichtum, das alles zu verstricken, was mir auch nicht so recht gelingen will aber naja.. Übung macht den Meister!
Achmensch ich kritisier hier wieder, dabei hätten meine Storys auch mal bitter Kritik nötig -.-
LG Lampy
PS: Kurzgeschichte? ;) wart mal was draus wird
PPS: Ja, richtig, du brauchst wirklich einen roten Faden, der durch das Geschehen leitet und alles sollte sich darum anordnen.
PPPS: lies mal das Thema, was RPGamer geöffnet hat: Wie man keinen erfolgreichen Roman schreibt. Sehr hilfreich.
PPPPS: lies doch mal RPGamers Geschichte "Evelyn" auch, da siehst du, wie eine gut strukturierte Geschichte aussieht. Lesenswert!
Achmensch ich kritisier hier wieder, dabei hätten meine Storys auch mal bitter Kritik nötig -.-
LG Lampy
PS: Kurzgeschichte? ;) wart mal was draus wird
PPS: Ja, richtig, du brauchst wirklich einen roten Faden, der durch das Geschehen leitet und alles sollte sich darum anordnen.
PPPS: lies mal das Thema, was RPGamer geöffnet hat: Wie man keinen erfolgreichen Roman schreibt. Sehr hilfreich.
PPPPS: lies doch mal RPGamers Geschichte "Evelyn" auch, da siehst du, wie eine gut strukturierte Geschichte aussieht. Lesenswert!
@ Lamproly
Bezüglich "Rotem Faden" steht deine Geschicht wohl keiner hinterher.
Bezüglich "Rotem Faden" steht deine Geschicht wohl keiner hinterher.
So, ich habe mal angefangen mit dem roten Faden und was ich ganz genau wusste, ist wie das Ende aussehen soll. Hier habt ihr den oft erwähnten "Anfang vom Ende". Bitte sagt mir, ob ich's bis jetzt gut umgesetzt habe. Ich werde es wohl noch oft überarbeiten, aber wenn ihr Ideen habt, könnt ihr sie mir gerne nennen!
Augenblicklich war alles Geschrei verstummt. Totenstille herrschte, deren Bedrohlichkeit vom leisen Rauschen der Blätter untermalt wurde. Die Blicke jener Menschen, die den Kreis um den einsamen Wanderer und seine Gefährtin zu schließen gedroht hatten, wanderten nun Richtung Osten. Dort hatte sich der Horizont in ein schwarzrotes Band aus Nebelschleiern verwandelt. Sie schienen, fortwährend in Bewegung zu sein. Auch die Sonne, welche die flirrende Kimmenlinie innerhalb weniger Augenblicke berührt hätte, zerrann in schlierengleiche Bänder. Es war ein Anblick – – als ob Farbe horizontal in Wasser rann. Innerhalb weniger Sekunden färbte sich auch der restliche Himmel, vom Osten her kommend, blutrot.
Diejenigen, welche noch vor wenigen Minuten dem einsamen Wanderer und seiner Gefährtin gefolgt waren, konnten sich ob der Angst, die sich nun in ihren Herzen rührte, nicht mehr an das, was sie vorhatten, erinnern. Frauen und Männer standen wie gebannt und schlugen ihre Hände vor die Münder. Einige erreichten erst jetzt das Plateau – mit schnellen Schritten kamen sie gelaufen, doch sobald sie den Brodem sahen, hielten sie inne; ließen sie ihre Waffen sinken und blickten in die Ferne. Jene Kinder, die gerade noch voller Schadenfreude ihren blutdürstigen Eltern hinterhergelaufen waren, drückten sich verhuscht und voller Angst in die Schöße ihrer Mütter. Alles Denken war wie weggewischt – die Aufmerksamkeit der Menschen richtete sich auf den Horizont; und darauf, was dort im Moment vor sich ging.
Auch der Gefährtin des einsamen Wanderers war der plötzliche Gemütsumschwung ihrer Verfolger nicht entgangen, und ebenso wie sie, wandte sie ihren Blick gen Osten. Was sie dort sah, erfüllte sie mit Schrecken.
Kaum fähig, einen klaren Gedanken zu fassen, flüsterte sie in die Stille: »Also ist es soweit … Der Moment, über unser aller Schicksal zu entscheiden – – Er ist gekommen.«
Der einsame Wanderer hatte die Worte, welche sie sachte ausgesprochen hatte, nicht gehört. Seitdem sie bei der Ruine angekommen waren, hatte er alles um sich herum vergessen – besessen davon, die unscheinbare, ebenholzene Schatulle zu finden, welche hier irgendwo, dicht unter der Oberfläche, vergraben sein musste. Den Schlüssel hielt er in seiner Linken fest umklammert; die verbliebenen Finger seiner Rechten bohrten sich in den glühendheißen Sand – wieder und wieder. Mittlerweile hatten sich an ihren Gelenken Brandblasen gebildet. Mit jedem Häufchen Sand, das er wegschaufelte, durchzuckte ihn ein grässlicher Schmerz. Der Schweiß, welcher ihm in dicken Tropfen über seine Schläfen lief, kühlte nicht im Mindesten, und so bemerkte er auch nicht die gespenstische Kälte, welche diesen Ort in den letzten Sekunden umfangen hatte.
»Mein Herr, seht doch!«, presste seine Gefährtin unter schweren Atemzügen hervor.
Sie trat einen Schritt zurück.
Doch er wollte nicht hören. Immer heftiger stieß er mit den Fingern in den Boden. Zerschunden waren seine Glieder – müde er selbst; und alles, woran er sich sein zerrütteter Geist im Moment klammerte, war die Ebenholz-Schatulle, welche hier irgendwo vergraben sein musste.
»Herr!«
Sie hatte ihm ihre Hand auf die Schulter gelegt. Ein leichter Druck und Hitzewogen fuhren, von der Stelle ihrer Berührung ausgehend, durch den Körper des einsamen Wanderers und sammelten sich in seinem Herzen – wo sie schließlich erstarben. Sich besinnend, wandte er sich, noch immer auf dem Boden kniend, um und blickte auf die Hand, welche auf seiner Schulter ruhte.
»Die Zeit entflieht uns, meine Gefährtin!«
Keine Antwort.
»Wir müssen uns beeilen!«
Mit diesen Worten legte er seine von Blasen übersäte Hand auf die ihre. Er blickte ihr aus halber Höhe ins Gesicht. Die weichen Züge und ihre rosige Haut waren schöner als je zuvor, jedoch war ihrer Miene jedes Quäntchen Fröhlichkeit und Zuversicht entwichen. Stattdessen zeigte sie Entsetzen – blankes Entsetzen.
»Bei allem – –. Was ist denn geschehen?«, stieß er beunruhigt hervor.
Kein Ton verließ ihre Lippen.
»Sagt es mir!«
Sie senkte ihren Blick; schaute ihm direkt in die Augen.
»Es ist zu spät!«
Sie hob ihr Kinn; bedeutete, ihrem Blick zu folgen. – Er verlor sich in der Weite. Langsam wandte ihr Gefährte seine Augen – sein Kopf folgte. Nun erblickte auch er den Brodem, der sich hunderte Meilen entfernt zusammenbraute. Es dauerte einige Augenblicke, dann durchflutete erneut ein Hitzeschwall seinen Körper.
»Jeder, völlig gleichgültig, wo er sich befindet, wird dasselbe sehen!«
Ihre Stimme verhieß nun kein Entsetzen mehr: Sie klang unterwürfig; fast flehend.
Wie in Trance hatte er die letzten Worte vernommen. Was er jetzt sagte, konnte er selbst nicht so recht verstehen.
»Heißt es nicht, man sieht nur das, was man sehen will?«, frage er.
Ein Ausdruck von Unbehagen huschte über das Gesicht seiner Gefährtin. Woher wusste er – –? Und warum war es ihm möglich diesen Satz auszusprechen, wo er doch einer der Verbotenen Lehren war? Es gab nur eine Möglichkeit: Er war es! Mit einem Mal gewann sie ihre Fassung wieder. Es war an der Zeit, dem allen ein Ende zu setzen.
»Ihr wisst, was das bedeutet!«
Ihre Züge waren undurchdringlich geworden.
Er wusste es nur allzu gut.
»Das Ende – –«
Jäh wurde er unterbrochen.
»Nein, Herr – ein neuer Anfang!«, brach es aus ihr hervor.
»Aber wie – –«
Sie schlug die Augen nieder. Dabei entwich ein Stoß Luft ihren Lungen. Ihre Züge entspannten sich; ein leises Seufzen war zu vernehmen. War es denn möglich, dass er es wirklich nicht wusste? Nein, die Ereignisse mussten es ihm klargemacht haben.
»Du weißt, wie …«
Diese Vertrautheit! Woher kam sie mit einem Mal? Die Augen, welche ihn seit ihrem Ausbruch festgehalten hatten, blickten nun verschämt zu Boden. Augenscheinlich glaubte sie, etwas Falsches gesagt zu haben. Er wandte seine Augen von ihr ab und blickte gen Osten. Die Nebelbänder hatten sich dort mittlerweile zu grollenden Gewittersäulen aufgetürmt. Das Rauschen der Blätter und das Ächzen der Stämme verhießen Sturm. Alle Eile war nun vergebens: Er würde die Schatulle niemals rechtzeitig finden. Verzweiflung machte sich in seinem Herzen breit.
»Ich wollte es niemals so weit kommen lassen. Ich wusste doch nicht, was ich tat. Ich dachte – –«
Seine Stimme riss für einen kurzen Moment ab. In dieser Sekunde konnte seine Gefährtin bloß einen Gedanken fassen: Er wusste es wirklich nicht …
»Wie kann ich sie jetzt noch rechtzeitig finden?«
Einen Moment hielt sie inne; er bemerkte die Tränen, welche ihr über die Wangen liefen. Dann wandte sie sich um.
»Blicke dich niemals um, sonst – –«
Mehr hatte er nicht verstanden.
Das, was folgte, war das Geräusch auf den Boden aufschlagender Körper. Gefolgt von markerschütterndem Gekreische. Orkanartige, vernebelte Windböen gingen damit einher – es war der Sturm; der Sturm war die gequälte Seele, welche schrie. Ohne nachzudenken, ließ sich der einsame Wanderer auf den Boden fallen und bedeckte den Körper seiner Gefährtin mit dem seinen. Der Schlüssel fiel ihm aus der Hand und wurde auf dem Boden von Sandschlieren überdeckt. Was war geschehen? Er hob den Kopf, um sich umsehen zu können. Kaum hatte er dies getan, warf er sich zurück auf den leblosen Körper seiner Gefährtin. Sand war in seinen Rachen gelangt und schnürte ihm unter brennendem Schmerz die Kehle zu. Seine Augen tränten, um die Fremdkörper auswaschen zu können, die in sie geweht wurden. Ein heftiger Hustenanfall überkam ihn, und er fürchtete, sich übergeben zu müssen. Als die Mehrzahl der Sandkörner aus seinen Atemwegen gehustet war, wagte er es, seine Gefährtin anzusehen. Es war ein unklares Bild, das er sah: Sie lag zusammengekrümmt auf dem Boden. Etwas steckte in ihrer Brust. Er betastete den Gegenstand und – –
»Oh, nein …« war das Einzige, was ihm über die Lippen kam.
Seine Augen brannten. Sein Mund war ausgetrocknet und schmeckte aasig. In all seiner Verzweiflung richtete er sich auf und schrie; er schrie so laut er konnte. In alle vier Winde schrie er seine Verzweiflung. Der Sand, welcher wie Schmirgelpapier seine Wangen streichte und die Haut von den Knochen rieb, war ihm völlig gleich. Sie alle würden hier sterben. Als auch die letzte Kraft aus seinen Gliedern gewichen war, sank er zu Boden. Sein Gesicht war zerschunden und blutete, genauso wie seine Arme und Beine. Er hoffte, ihn würde Dunkelheit umfangen. Insgeheim wünschte er sich, dieser Alptraum würde endlich vorbei sein. Er würde sterben; sie alle würden sterben. Das Ende war unabwendbar; das war die einzige Chance auf Erlösung. Sein Kopf rollte auf die Seite. Nun konnte er ins Gesicht seiner Gefährtin blicken.
Er sah den Holzpfosten, der sich in ihre Brust gebohrt hatte. Sie war tot. Sie hatte gewusst, wie das nun Unausweichliche abgewendet werden konnte. Nun war es verloren. Er drehte seinen Kopf nach oben und sah, wie Schober, Stämme, Gras, Menschenkörper und alles, was einst diese Welt geformt hatte, über ihren Köpfen hinweg zog. Die massiven Mauern der Ruine boten Windschatten, in dem er nun, auf glühendem Sandboden, lag. Noch immer war das herzzerreißende Schreien des Windes zu vernehmen. Immer lauter werdend, drohte es, seine Trommelfelle zu sprengen. Er schloss die Augen. Er wollte es nicht mit ansehen.
Doch die erhoffte Dunkelheit kam nicht. Stattdessen sah er einen Lichtschein, der vor seinen Augen von Seite zu Seite tanzte. Unfähig zu denken, folgte sein inneres Auge dem Licht. Er spürte ein Kribbeln in seinen Fingerspitzen und kurz darauf schoss neues Leben in seine Glieder. Was er daraufhin vernahm, belebte seine Hoffnung zu neuem Leben – dem Lichtschein entfuhr ein säuselnder Gesang:
»Allein dein Wort ist unsre Macht –
es trägt selbst Stein von dannen.
Mit ihm gewinnst du diese Schlacht
und kannst das Böse bannen.«
Augenblicklich war alles Geschrei verstummt. Totenstille herrschte, deren Bedrohlichkeit vom leisen Rauschen der Blätter untermalt wurde. Die Blicke jener Menschen, die den Kreis um den einsamen Wanderer und seine Gefährtin zu schließen gedroht hatten, wanderten nun Richtung Osten. Dort hatte sich der Horizont in ein schwarzrotes Band aus Nebelschleiern verwandelt. Sie schienen, fortwährend in Bewegung zu sein. Auch die Sonne, welche die flirrende Kimmenlinie innerhalb weniger Augenblicke berührt hätte, zerrann in schlierengleiche Bänder. Es war ein Anblick – – als ob Farbe horizontal in Wasser rann. Innerhalb weniger Sekunden färbte sich auch der restliche Himmel, vom Osten her kommend, blutrot.
Diejenigen, welche noch vor wenigen Minuten dem einsamen Wanderer und seiner Gefährtin gefolgt waren, konnten sich ob der Angst, die sich nun in ihren Herzen rührte, nicht mehr an das, was sie vorhatten, erinnern. Frauen und Männer standen wie gebannt und schlugen ihre Hände vor die Münder. Einige erreichten erst jetzt das Plateau – mit schnellen Schritten kamen sie gelaufen, doch sobald sie den Brodem sahen, hielten sie inne; ließen sie ihre Waffen sinken und blickten in die Ferne. Jene Kinder, die gerade noch voller Schadenfreude ihren blutdürstigen Eltern hinterhergelaufen waren, drückten sich verhuscht und voller Angst in die Schöße ihrer Mütter. Alles Denken war wie weggewischt – die Aufmerksamkeit der Menschen richtete sich auf den Horizont; und darauf, was dort im Moment vor sich ging.
Auch der Gefährtin des einsamen Wanderers war der plötzliche Gemütsumschwung ihrer Verfolger nicht entgangen, und ebenso wie sie, wandte sie ihren Blick gen Osten. Was sie dort sah, erfüllte sie mit Schrecken.
Kaum fähig, einen klaren Gedanken zu fassen, flüsterte sie in die Stille: »Also ist es soweit … Der Moment, über unser aller Schicksal zu entscheiden – – Er ist gekommen.«
Der einsame Wanderer hatte die Worte, welche sie sachte ausgesprochen hatte, nicht gehört. Seitdem sie bei der Ruine angekommen waren, hatte er alles um sich herum vergessen – besessen davon, die unscheinbare, ebenholzene Schatulle zu finden, welche hier irgendwo, dicht unter der Oberfläche, vergraben sein musste. Den Schlüssel hielt er in seiner Linken fest umklammert; die verbliebenen Finger seiner Rechten bohrten sich in den glühendheißen Sand – wieder und wieder. Mittlerweile hatten sich an ihren Gelenken Brandblasen gebildet. Mit jedem Häufchen Sand, das er wegschaufelte, durchzuckte ihn ein grässlicher Schmerz. Der Schweiß, welcher ihm in dicken Tropfen über seine Schläfen lief, kühlte nicht im Mindesten, und so bemerkte er auch nicht die gespenstische Kälte, welche diesen Ort in den letzten Sekunden umfangen hatte.
»Mein Herr, seht doch!«, presste seine Gefährtin unter schweren Atemzügen hervor.
Sie trat einen Schritt zurück.
Doch er wollte nicht hören. Immer heftiger stieß er mit den Fingern in den Boden. Zerschunden waren seine Glieder – müde er selbst; und alles, woran er sich sein zerrütteter Geist im Moment klammerte, war die Ebenholz-Schatulle, welche hier irgendwo vergraben sein musste.
»Herr!«
Sie hatte ihm ihre Hand auf die Schulter gelegt. Ein leichter Druck und Hitzewogen fuhren, von der Stelle ihrer Berührung ausgehend, durch den Körper des einsamen Wanderers und sammelten sich in seinem Herzen – wo sie schließlich erstarben. Sich besinnend, wandte er sich, noch immer auf dem Boden kniend, um und blickte auf die Hand, welche auf seiner Schulter ruhte.
»Die Zeit entflieht uns, meine Gefährtin!«
Keine Antwort.
»Wir müssen uns beeilen!«
Mit diesen Worten legte er seine von Blasen übersäte Hand auf die ihre. Er blickte ihr aus halber Höhe ins Gesicht. Die weichen Züge und ihre rosige Haut waren schöner als je zuvor, jedoch war ihrer Miene jedes Quäntchen Fröhlichkeit und Zuversicht entwichen. Stattdessen zeigte sie Entsetzen – blankes Entsetzen.
»Bei allem – –. Was ist denn geschehen?«, stieß er beunruhigt hervor.
Kein Ton verließ ihre Lippen.
»Sagt es mir!«
Sie senkte ihren Blick; schaute ihm direkt in die Augen.
»Es ist zu spät!«
Sie hob ihr Kinn; bedeutete, ihrem Blick zu folgen. – Er verlor sich in der Weite. Langsam wandte ihr Gefährte seine Augen – sein Kopf folgte. Nun erblickte auch er den Brodem, der sich hunderte Meilen entfernt zusammenbraute. Es dauerte einige Augenblicke, dann durchflutete erneut ein Hitzeschwall seinen Körper.
»Jeder, völlig gleichgültig, wo er sich befindet, wird dasselbe sehen!«
Ihre Stimme verhieß nun kein Entsetzen mehr: Sie klang unterwürfig; fast flehend.
Wie in Trance hatte er die letzten Worte vernommen. Was er jetzt sagte, konnte er selbst nicht so recht verstehen.
»Heißt es nicht, man sieht nur das, was man sehen will?«, frage er.
Ein Ausdruck von Unbehagen huschte über das Gesicht seiner Gefährtin. Woher wusste er – –? Und warum war es ihm möglich diesen Satz auszusprechen, wo er doch einer der Verbotenen Lehren war? Es gab nur eine Möglichkeit: Er war es! Mit einem Mal gewann sie ihre Fassung wieder. Es war an der Zeit, dem allen ein Ende zu setzen.
»Ihr wisst, was das bedeutet!«
Ihre Züge waren undurchdringlich geworden.
Er wusste es nur allzu gut.
»Das Ende – –«
Jäh wurde er unterbrochen.
»Nein, Herr – ein neuer Anfang!«, brach es aus ihr hervor.
»Aber wie – –«
Sie schlug die Augen nieder. Dabei entwich ein Stoß Luft ihren Lungen. Ihre Züge entspannten sich; ein leises Seufzen war zu vernehmen. War es denn möglich, dass er es wirklich nicht wusste? Nein, die Ereignisse mussten es ihm klargemacht haben.
»Du weißt, wie …«
Diese Vertrautheit! Woher kam sie mit einem Mal? Die Augen, welche ihn seit ihrem Ausbruch festgehalten hatten, blickten nun verschämt zu Boden. Augenscheinlich glaubte sie, etwas Falsches gesagt zu haben. Er wandte seine Augen von ihr ab und blickte gen Osten. Die Nebelbänder hatten sich dort mittlerweile zu grollenden Gewittersäulen aufgetürmt. Das Rauschen der Blätter und das Ächzen der Stämme verhießen Sturm. Alle Eile war nun vergebens: Er würde die Schatulle niemals rechtzeitig finden. Verzweiflung machte sich in seinem Herzen breit.
»Ich wollte es niemals so weit kommen lassen. Ich wusste doch nicht, was ich tat. Ich dachte – –«
Seine Stimme riss für einen kurzen Moment ab. In dieser Sekunde konnte seine Gefährtin bloß einen Gedanken fassen: Er wusste es wirklich nicht …
»Wie kann ich sie jetzt noch rechtzeitig finden?«
Einen Moment hielt sie inne; er bemerkte die Tränen, welche ihr über die Wangen liefen. Dann wandte sie sich um.
»Blicke dich niemals um, sonst – –«
Mehr hatte er nicht verstanden.
Das, was folgte, war das Geräusch auf den Boden aufschlagender Körper. Gefolgt von markerschütterndem Gekreische. Orkanartige, vernebelte Windböen gingen damit einher – es war der Sturm; der Sturm war die gequälte Seele, welche schrie. Ohne nachzudenken, ließ sich der einsame Wanderer auf den Boden fallen und bedeckte den Körper seiner Gefährtin mit dem seinen. Der Schlüssel fiel ihm aus der Hand und wurde auf dem Boden von Sandschlieren überdeckt. Was war geschehen? Er hob den Kopf, um sich umsehen zu können. Kaum hatte er dies getan, warf er sich zurück auf den leblosen Körper seiner Gefährtin. Sand war in seinen Rachen gelangt und schnürte ihm unter brennendem Schmerz die Kehle zu. Seine Augen tränten, um die Fremdkörper auswaschen zu können, die in sie geweht wurden. Ein heftiger Hustenanfall überkam ihn, und er fürchtete, sich übergeben zu müssen. Als die Mehrzahl der Sandkörner aus seinen Atemwegen gehustet war, wagte er es, seine Gefährtin anzusehen. Es war ein unklares Bild, das er sah: Sie lag zusammengekrümmt auf dem Boden. Etwas steckte in ihrer Brust. Er betastete den Gegenstand und – –
»Oh, nein …« war das Einzige, was ihm über die Lippen kam.
Seine Augen brannten. Sein Mund war ausgetrocknet und schmeckte aasig. In all seiner Verzweiflung richtete er sich auf und schrie; er schrie so laut er konnte. In alle vier Winde schrie er seine Verzweiflung. Der Sand, welcher wie Schmirgelpapier seine Wangen streichte und die Haut von den Knochen rieb, war ihm völlig gleich. Sie alle würden hier sterben. Als auch die letzte Kraft aus seinen Gliedern gewichen war, sank er zu Boden. Sein Gesicht war zerschunden und blutete, genauso wie seine Arme und Beine. Er hoffte, ihn würde Dunkelheit umfangen. Insgeheim wünschte er sich, dieser Alptraum würde endlich vorbei sein. Er würde sterben; sie alle würden sterben. Das Ende war unabwendbar; das war die einzige Chance auf Erlösung. Sein Kopf rollte auf die Seite. Nun konnte er ins Gesicht seiner Gefährtin blicken.
Er sah den Holzpfosten, der sich in ihre Brust gebohrt hatte. Sie war tot. Sie hatte gewusst, wie das nun Unausweichliche abgewendet werden konnte. Nun war es verloren. Er drehte seinen Kopf nach oben und sah, wie Schober, Stämme, Gras, Menschenkörper und alles, was einst diese Welt geformt hatte, über ihren Köpfen hinweg zog. Die massiven Mauern der Ruine boten Windschatten, in dem er nun, auf glühendem Sandboden, lag. Noch immer war das herzzerreißende Schreien des Windes zu vernehmen. Immer lauter werdend, drohte es, seine Trommelfelle zu sprengen. Er schloss die Augen. Er wollte es nicht mit ansehen.
Doch die erhoffte Dunkelheit kam nicht. Stattdessen sah er einen Lichtschein, der vor seinen Augen von Seite zu Seite tanzte. Unfähig zu denken, folgte sein inneres Auge dem Licht. Er spürte ein Kribbeln in seinen Fingerspitzen und kurz darauf schoss neues Leben in seine Glieder. Was er daraufhin vernahm, belebte seine Hoffnung zu neuem Leben – dem Lichtschein entfuhr ein säuselnder Gesang:
»Allein dein Wort ist unsre Macht –
es trägt selbst Stein von dannen.
Mit ihm gewinnst du diese Schlacht
und kannst das Böse bannen.«
Sie schienen, fortwährend in Bewegung zu sein.
ohne Komma
Mensch, großes Lob erstmal! Diese ganzen Rätsel, die du mit diesem Abschnitt lieferst... Richtig Packend und fesselnd erzählt, manche Erklärungen wie "um die Fremdkörper auszuwaschen, die in sie wehten" würde ich weglassen, sie verzögern nur und das schadet ein wenig der Spannung
Sonst richtig genial, poetisch usw...., weiter so!
ohne Komma
Mensch, großes Lob erstmal! Diese ganzen Rätsel, die du mit diesem Abschnitt lieferst... Richtig Packend und fesselnd erzählt, manche Erklärungen wie "um die Fremdkörper auszuwaschen, die in sie wehten" würde ich weglassen, sie verzögern nur und das schadet ein wenig der Spannung
Sonst richtig genial, poetisch usw...., weiter so!
Ja, spannend und mysteriös... Vielleicht könntest du weiterhin weniger oft Vergleiche verwenden und sie durch einfache Metaphern ersetzen.
Und was bedeutet "aasig"? Kenn ich nicht, aber es würde mich interessieren, was damit gemeint war.
Ansonsten, ja, weiter so!
Und was bedeutet "aasig"? Kenn ich nicht, aber es würde mich interessieren, was damit gemeint war.
Ansonsten, ja, weiter so!
Hallo ihr beiden!
Danke für eure Kommentare. Ich habe ja Gott sei Dank schon privat mit euch geschrieben, also wird es wohl nicht nötig sein, viel hierhin zu schreiben. Das mit den Metaphern stimmt wohl, aber ich bitte euch, nachsichtig mit mir zu sein, weil dies hier ja -- wie gesagt -- mein erster längerer Prosatext ist. "Aasig" kommt von "Aas" und bedeutet soviel wie "faul" im Sinne von "gähren". Bitte gebt mir ein Beispiel für einen Vergleich, der nicht so passend ist! Dankeschön! =) Im Übrigen: Hier kommt die Fortsetzung vom Anfang vom Ende! gg Viel Spaß damit!
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Sowie die letzten Worte gesprochen waren, verglomm das Licht. Schwärze herrschte vor seinen Augen – undurchdringliche Schwärze. Um ihn herum tobte der Sturm; die Qualen, welche er sich aus der Seele schrie, waren unüberhörbar. Hatte sich der einsame Wanderer eben noch vollen Lebens gefühlt, kehrten die unaussprechlichen Qualen des Sandes, der Luft und seines Herzens jäh zurück. Sie drohten, ihn ein weiteres Mal zu übermannen, doch noch bevor diese Vorboten des Bösen sein Bewusstsein vollends rauben konnten, fasste er sich ein Herz.
Wissend kniff der einsame Wanderer seine Augen zusammen. Er schrie wie vom Teufel gerührt in die Dunkelheit; er schrie ein einziges Wort. Und dieses eine Wort war es, das seinen gesamten Körper erbeben ließ: »Leben«
Sofort umfing ihn Stille. War dies das Ende – war er – – tot?
»Nein, denn deine Aufgabe wurde noch nicht erfüllt!«, antwortete eine vertraut sanfte Stimme auf seine unausgesprochenen Gedanken.
Wer – –? Er hob langsam seine Augenlider. Obwohl er sie geöffnet hatte, blickte er in tiefe Dunkelheit. Nach und nach kehrte seine Sehkraft wieder. Er richtete sich auf und sah sich um. Der Sturm war gar nicht verstorben – wie ein Schutzwall hatte sich um seinen Körper eine unsichtbare Barriere gebildet, die nichts zu durchdringen schien. Er sah, wie in vollkommener Stille Stock und Stein an ihm vorbeizogen. Er richtete sich – seiner neuen Kräfte noch nicht vollkommen bewusst – auf. Und da erfasste er das Zentrum des Sturmes: Es lag im Osten. Wo kurz zuvor noch blutrote Wolkenschleier, Gewittertürme – ja sogar die Sonne selbst! – ineinander verronnen waren, toste nun eine ineinander verwundene, feuerrote Säule. Alle Winde bewegten sich in ihre Richtung. Der Sand, welcher die Ruine im Lauf der Jahrzehnte zu einem Großteil überschüttet hatte, war nun vollständig abgetragen worden. Der Sturm hatte jedes noch so kleine Korn mit sich gerissen und meilenweit, bis ins Zentrum des Bösen getragen. Nur unter seinem Körper war ein kleiner Hügel aus Sand übrig geblieben.
»Wer hat das gesagt?«, brüllte er in die gespenstische Stille, sich umblickend.
»Ich!«
Erschrocken wandte er sich um. Da stand seine Gefährtin – unversehrt; kein Kratzer war an ihren Gliedern.
»Aber wie – –«
Er fasste sie an den Händen. Jetzt, da er an ihr herunterblickte und die makellose Haut ihrer Hände betrachtete, erkannte er es: Auch er hatte sich verändert. Die Schwielen waren verschwunden, keine vor Wundflüssigkeit triefenden, aufgebrochenen Brandblasen verunstalteten ihn mehr; kein kalter Schweiß rann ihm über den Körper, und – –
»Wie ist das nur möglich?«
– – es fanden sich fünf Finger an seiner rechten Hand.
»Du bist das Wunder, das niemand kennt!«, sagte sie mit weicher Stimme.
Dieser Satz! Irgendwie kam er ihm vertraut vor, doch woher?
»Du meinst, ich kann all dies beenden?«
Dieser Satz zauberte ein sanftes Lächeln auf ihr Gesicht.
»Allein dein Wort ist unsre Macht! … Wenn nicht du, wer dann?«
Er würde es hier und jetzt beenden, dachte er. Doch vorher musste er sich Klarheit verschaffen. War es wirklich möglich, dass – –
»Dies alles ist ein Traum, nicht wahr?«
Kaum hatte dies ausgesprochen, brach die unsichtbare Wand, die sich um ihn gebildet hatte.
»Du – –« war alles, was sie im noch entgegnen konnte.
Die umherfliegenden Trümmer rauschten zwischen ihnen hindurch. Das Schreien des Windes war nun stärker als jemals zu vor. Ein Messer wirbelte dicht am Gesicht seiner Gefährtin vorbei und schnitt sie in die Wange. Das Blut rann, wie vormals die Tränen, über ihr Gesicht und troff von ihrem Kinn. Kein Schrei entrang sich ihrer Kehle; sie wich nicht einen Fußbreit vom Platz, auf dem sie stand. Ihre Stimme war nun kaum mehr ein Flüstern, jedoch traf es ihn aus allen Himmelsrichtungen.
»Weshalb hast du das getan?«
Danke für eure Kommentare. Ich habe ja Gott sei Dank schon privat mit euch geschrieben, also wird es wohl nicht nötig sein, viel hierhin zu schreiben. Das mit den Metaphern stimmt wohl, aber ich bitte euch, nachsichtig mit mir zu sein, weil dies hier ja -- wie gesagt -- mein erster längerer Prosatext ist. "Aasig" kommt von "Aas" und bedeutet soviel wie "faul" im Sinne von "gähren". Bitte gebt mir ein Beispiel für einen Vergleich, der nicht so passend ist! Dankeschön! =) Im Übrigen: Hier kommt die Fortsetzung vom Anfang vom Ende! gg Viel Spaß damit!
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Sowie die letzten Worte gesprochen waren, verglomm das Licht. Schwärze herrschte vor seinen Augen – undurchdringliche Schwärze. Um ihn herum tobte der Sturm; die Qualen, welche er sich aus der Seele schrie, waren unüberhörbar. Hatte sich der einsame Wanderer eben noch vollen Lebens gefühlt, kehrten die unaussprechlichen Qualen des Sandes, der Luft und seines Herzens jäh zurück. Sie drohten, ihn ein weiteres Mal zu übermannen, doch noch bevor diese Vorboten des Bösen sein Bewusstsein vollends rauben konnten, fasste er sich ein Herz.
Wissend kniff der einsame Wanderer seine Augen zusammen. Er schrie wie vom Teufel gerührt in die Dunkelheit; er schrie ein einziges Wort. Und dieses eine Wort war es, das seinen gesamten Körper erbeben ließ: »Leben«
Sofort umfing ihn Stille. War dies das Ende – war er – – tot?
»Nein, denn deine Aufgabe wurde noch nicht erfüllt!«, antwortete eine vertraut sanfte Stimme auf seine unausgesprochenen Gedanken.
Wer – –? Er hob langsam seine Augenlider. Obwohl er sie geöffnet hatte, blickte er in tiefe Dunkelheit. Nach und nach kehrte seine Sehkraft wieder. Er richtete sich auf und sah sich um. Der Sturm war gar nicht verstorben – wie ein Schutzwall hatte sich um seinen Körper eine unsichtbare Barriere gebildet, die nichts zu durchdringen schien. Er sah, wie in vollkommener Stille Stock und Stein an ihm vorbeizogen. Er richtete sich – seiner neuen Kräfte noch nicht vollkommen bewusst – auf. Und da erfasste er das Zentrum des Sturmes: Es lag im Osten. Wo kurz zuvor noch blutrote Wolkenschleier, Gewittertürme – ja sogar die Sonne selbst! – ineinander verronnen waren, toste nun eine ineinander verwundene, feuerrote Säule. Alle Winde bewegten sich in ihre Richtung. Der Sand, welcher die Ruine im Lauf der Jahrzehnte zu einem Großteil überschüttet hatte, war nun vollständig abgetragen worden. Der Sturm hatte jedes noch so kleine Korn mit sich gerissen und meilenweit, bis ins Zentrum des Bösen getragen. Nur unter seinem Körper war ein kleiner Hügel aus Sand übrig geblieben.
»Wer hat das gesagt?«, brüllte er in die gespenstische Stille, sich umblickend.
»Ich!«
Erschrocken wandte er sich um. Da stand seine Gefährtin – unversehrt; kein Kratzer war an ihren Gliedern.
»Aber wie – –«
Er fasste sie an den Händen. Jetzt, da er an ihr herunterblickte und die makellose Haut ihrer Hände betrachtete, erkannte er es: Auch er hatte sich verändert. Die Schwielen waren verschwunden, keine vor Wundflüssigkeit triefenden, aufgebrochenen Brandblasen verunstalteten ihn mehr; kein kalter Schweiß rann ihm über den Körper, und – –
»Wie ist das nur möglich?«
– – es fanden sich fünf Finger an seiner rechten Hand.
»Du bist das Wunder, das niemand kennt!«, sagte sie mit weicher Stimme.
Dieser Satz! Irgendwie kam er ihm vertraut vor, doch woher?
»Du meinst, ich kann all dies beenden?«
Dieser Satz zauberte ein sanftes Lächeln auf ihr Gesicht.
»Allein dein Wort ist unsre Macht! … Wenn nicht du, wer dann?«
Er würde es hier und jetzt beenden, dachte er. Doch vorher musste er sich Klarheit verschaffen. War es wirklich möglich, dass – –
»Dies alles ist ein Traum, nicht wahr?«
Kaum hatte dies ausgesprochen, brach die unsichtbare Wand, die sich um ihn gebildet hatte.
»Du – –« war alles, was sie im noch entgegnen konnte.
Die umherfliegenden Trümmer rauschten zwischen ihnen hindurch. Das Schreien des Windes war nun stärker als jemals zu vor. Ein Messer wirbelte dicht am Gesicht seiner Gefährtin vorbei und schnitt sie in die Wange. Das Blut rann, wie vormals die Tränen, über ihr Gesicht und troff von ihrem Kinn. Kein Schrei entrang sich ihrer Kehle; sie wich nicht einen Fußbreit vom Platz, auf dem sie stand. Ihre Stimme war nun kaum mehr ein Flüstern, jedoch traf es ihn aus allen Himmelsrichtungen.
»Weshalb hast du das getan?«
Ganz, ganz cool. Etwas sehr dramatisch, du musst schauen, dass das nicht auf ewig auf diesem dramatischen Niveau bleibt - aber so weit, so gut :D
Ich meinte keine "unpassenden Vergleiche", sondern, dass du die paar "wie"s(natürlich nicht alle - nur ein paar wenige), die du bei Vergleichen anwendest, einfach streichen könntest. Das würde dem ganzen etwas mehr Dynamik geben. Bis hierhin. Mehr hab ich nicht :)
Ich meinte keine "unpassenden Vergleiche", sondern, dass du die paar "wie"s(natürlich nicht alle - nur ein paar wenige), die du bei Vergleichen anwendest, einfach streichen könntest. Das würde dem ganzen etwas mehr Dynamik geben. Bis hierhin. Mehr hab ich nicht :)
Sehr gut! Hm aber meinst du wirklich das soll eine Kurzgeschichte sein? Die Idee, die du hast, würde ein Buch ergeben! Und vielleicht passt ein Roman auch viel besser zu dem Thema^^
Gut umgesetzt, also wenn ich die Geschichte nicht halbwegs kennen würde, würde ich gar nichts mehr kapieren^^
Nochwas: Manchmal bin ich mir noch nicht ganz sicher, wer was sagt, vor allem im vorherigen Abschnitt (hatte ich vergessen zu sagen).
Gut umgesetzt, also wenn ich die Geschichte nicht halbwegs kennen würde, würde ich gar nichts mehr kapieren^^
Nochwas: Manchmal bin ich mir noch nicht ganz sicher, wer was sagt, vor allem im vorherigen Abschnitt (hatte ich vergessen zu sagen).
Hallo ihr beiden! =)
Ob Kurzgeschichte oder Roman ... Darauf will ich mich jetzt nich mehr so genau festlegen. Schauen wir einfach mal, was sich ergibt =)
Danke für die Erklärung mit den "wie"s! Dramatisch ist es in diesem Fall, weil es sich um den Höhepunkt handelt und der Protagonist den entscheidenden Fehler begeht ... Ich hoffe, dass es nicht zu überkandiert wird und ich's bis zum Schluss glaubhaft rüberbringe. Es muss meiner Meinung nach sowieso noch alles überarbeitet werden, aber trotzdem danke!
Das mit dem reden (wann wer redet usw.) werde ich mir auch nochmals ansehen! Danke!
Liebe Grüße!
Ob Kurzgeschichte oder Roman ... Darauf will ich mich jetzt nich mehr so genau festlegen. Schauen wir einfach mal, was sich ergibt =)
Danke für die Erklärung mit den "wie"s! Dramatisch ist es in diesem Fall, weil es sich um den Höhepunkt handelt und der Protagonist den entscheidenden Fehler begeht ... Ich hoffe, dass es nicht zu überkandiert wird und ich's bis zum Schluss glaubhaft rüberbringe. Es muss meiner Meinung nach sowieso noch alles überarbeitet werden, aber trotzdem danke!
Das mit dem reden (wann wer redet usw.) werde ich mir auch nochmals ansehen! Danke!
Liebe Grüße!
Also, erst einmal auch von mir ein Lob. Du schreibst wunderbar poetisch, mit Haufen von Vergleichen usw. Du hättest das Zeug zu wirklich literarischen Texten (im Gegensatz zu mir-.-). Aber eben, wie schon Kulaquappe sagte, du solltest es nicht übertreiben. Es war nämlich ziemlich anstrengend zu lesen. Und das soll keine Kritik sein, sondern ich will dich nur damit darauf hinweisen, dass man genauer lesen muss, um in deine Geschichte hineinzufinden - und das könnte leider einige potenzielle Leser abschrecken.
Die Dramatik ist gut, allerdings solltest du es nicht übertreiben. Oder: stell dir die Geschichte als einen Berg vor: Sie hat ruhige Momente, aber auch Höhepunkte. Die Gefahr bei deiner Geschichte könnte sein, (aber nur wenn du wirklich nicht aufpasst), dass daraus ein Plateau wird. Und wenn man auf einem Plateau steht, sieht es "flach" aus. Verstehst du?^^
...toste nun eine ineinander verwundene, feuerrote Säule
Das ist noch ein kleiner Fehler, der mir aufgefallen ist^^. Wenn etwas ineinander verwunden sein soll, dann müssen daran zwei Dinge beteiligt sein:) Eine Säule kann sich nicht "ineinander" verwinden. Aber vermutlich meintest du wohl so etwas wie eine gewundene Säule. (vgl. Wendeltreppe)^^
Und so ja, so wie du in die Geschichte einsteigst, könnte daraus sehr wohl ein Roman werden. Ich würde gar behaupten, dass daraus ein Roman werden muss, aber letzten Endes ist das dir überlassen. Es würde zwar viiiiiieeeeel Arbeit ergeben (die anderen Hobbyautoren hier können dir das sicher bestätigen^^), aber es würde auch unheimlich Spass machen:)
PS: Und ich werde noch ganz nervös, wenn in so vielen Threads auf meine Geschichte verwiesen wird *rotwerd*
PPS: (leider habe ich kein ICQ, nur MSN, sonst hätte ich gerne auch noch mitgeredet...äh...mitgeschrieben^^)
Bescheidene Grüsse zurück^^
Die Dramatik ist gut, allerdings solltest du es nicht übertreiben. Oder: stell dir die Geschichte als einen Berg vor: Sie hat ruhige Momente, aber auch Höhepunkte. Die Gefahr bei deiner Geschichte könnte sein, (aber nur wenn du wirklich nicht aufpasst), dass daraus ein Plateau wird. Und wenn man auf einem Plateau steht, sieht es "flach" aus. Verstehst du?^^
...toste nun eine ineinander verwundene, feuerrote Säule
Das ist noch ein kleiner Fehler, der mir aufgefallen ist^^. Wenn etwas ineinander verwunden sein soll, dann müssen daran zwei Dinge beteiligt sein:) Eine Säule kann sich nicht "ineinander" verwinden. Aber vermutlich meintest du wohl so etwas wie eine gewundene Säule. (vgl. Wendeltreppe)^^
Und so ja, so wie du in die Geschichte einsteigst, könnte daraus sehr wohl ein Roman werden. Ich würde gar behaupten, dass daraus ein Roman werden muss, aber letzten Endes ist das dir überlassen. Es würde zwar viiiiiieeeeel Arbeit ergeben (die anderen Hobbyautoren hier können dir das sicher bestätigen^^), aber es würde auch unheimlich Spass machen:)
PS: Und ich werde noch ganz nervös, wenn in so vielen Threads auf meine Geschichte verwiesen wird *rotwerd*
PPS: (leider habe ich kein ICQ, nur MSN, sonst hätte ich gerne auch noch mitgeredet...äh...mitgeschrieben^^)
Bescheidene Grüsse zurück^^
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