Eine Kurzgeschichte, die im September Geburtstag feiern wird und noch nie fertig geschrieben wurde. Jetzt aber hoffentlch schon. ^^
Zur Story:
Mal wieder Fantasy, wie es typischer nicht gehen könnte. Und nein, dieses Mal werden keine Aliens plötzlich im Schloss des Prinzen vor der Priesterin auftauchen (bitte mit dem Thread "Wie schreibe ich nicht erfolgreich einen Roman" vergleichen, wobei ich doch anmerken möchte, dass mein Alien älter als der Thread ist XD).
Also jedenfalls jetzt zur Story. Die Geschichte basiert auf einem Aufsatz, den ich vor etwa fünf bis sechs Jahren, also als ich so zehn Jahre alt war, schreib. Vor nem Jahr entdeckte ich meine alten Aufsätze und Storys, die erfrischende Elemente inne hatten (XD) und setzte mich so gleich an das erste Remake. ^^ Teilweise beruht die Story inzwischen aber auch auf tatsächlichen Begebenheiten.
Untypisch für mich ist es aber, dass die Sory in der ersten Person geschrieben ist.
Momentan sind glaube ich der Prolog und vier Kapitel fertig, den Rest werde ich schon noch fertig schreiben... *Storyline ja ohnehin schon seit Jahren feststeht* Sollte ich die Story beenden und wenn sie gut ankommt, kann ich ja ein weiteres Remake machen. *Früher zahlreiche Kurzstorys schrieb, die wirklich kurz waren*
Schicksalsschwert
Prolog: Ein ganz normales Leben
Ich bin ein Junge wie jeder andere. Na ja, wie fast jeder andere. Schliesslich kann ja kaum jemand von sich behaupten, dass er eine Welt gerettet hat, oder? Aber ich sollte beim Anfang beginnen.
Nun ja, was gibt es über mein bisheriges Leben zu sagen? Vor einigen Jahren war bei mir zu Hause ein Krieg ausgebrochen. Ein spezieller Krieg, wie es ihn in jeder Ortschaft gibt. Die Rose ist das Zeichen der Liebe nicht wahr? Warum nennt man den diesen bescheuerten Krieg „Rosenkrieg“? Damals hatte mein Vater einfach plötzlich eine heimliche Geliebte gehabt und zog schnurstracks um. Für meine Mutter, die mit 19 Jahren geheiratet hatte, brach die Welt zusammen. Wer konnte sich den noch mit 40 Jahren – und das ohne Geld – umschulen lassen? Nun ja, sie hatte es jedenfalls geschafft. Sie musste es ja. Mit meinem Vater hatte ich lange Zeit keinen Kontakt, was ihm enorm zusetzte. Auch als seine Geliebte dann mit dem Postboten durchgebrannt war und er nun ganz alleine gewesen war. Ja, nun wusste er wie meine Mutter gelitten hatte. Ich, der ich viel zu gutmütig bin, ging dann auf ihn zu und tröstete ihn. Auch wenn er im Grunde genommen ein Schwein ist, so bleibt er dennoch mein Vater. Heute lebe ich an drei Wochentagen bei ihm und die restlichen bei meiner Mutter. Am Anfang hatte sie es sehr schwer genommen, da sie Angst hatte, dass ich mich vielleicht von ihr abwenden könnte. Aber so etwas tat ich nicht. Ich lebe nicht gerne bei meinem Vater und bin froh wenn ich wieder zu Hause bin. Ja, ich tue es eigentlich nur für ihn.
Gibt es ansonsten noch was zu sagen? Nun ja, ich habe zwei beste Freunde. Max und Salina. Salina gehört nicht zu den typischen Mädchen, mit ihren Spiegel, der Schminke und den Boy-groups. Sie gehörte zu jenen seltenen Mädchen, welche gerne zu einem Computerspiel griffen und stundenlang Bücher über irgendwelche Fantasiewelten lesen konnte. Recht selten, aber sehr akzeptabel. Salina hat ausserdem eine sehr laute Art mit ihrer Umgebung umzugehen und eine soziale Ader. Niemals würde sie einen Freund verraten oder verpetzen. Andererseits konnte sie aber auch sehr bestimmt und durchsetzungsfähig sein. Könnte sie jetzt kämpfen und würde sie äusserst knapp angezogen durch die Gegend rennen, so könnte man sie durchaus mit einer Amazone verwechseln.
Max war eher anders. Er war schon auch eher der lautere Typ, aber er hatte nicht wirklich eine solche soziale Ader wie Salina. Dafür konnte er nicht ganz so gut überzeugen wie sie. Aber was kann er dann besser als sie? Jeder hat schliesslich seine Stärken! Nun, einerseits ist er der sportlichste Junge der Schule (was Salina und ich weiss Gott nicht sind… ) und andererseits ist er sehr kameradschaftlich. Auch er würde nie einen Freund bewusst in Gefahr bringen. Er hat manchmal eine etwas naive Art, aber im Grunde möchte er schon das beste für seine Freunde. Auch wenn man das von seinen Feinden nicht behaupten kann und von denen hat er leider sehr viele. Es braucht etwas bis man sein Vertrauen gewinnt, aber wenn man es hat, hat man den besten Freund der Welt. Aber wie ich ja eben angedeutet habe, hat Max eher weniger Freunde und dafür mehr Feinde. Das könnte daran liegen, dass er auch mal die Faust sprechen lässt.
Nun aber sollten wir wirklich zu meiner Geschichte kommen. Oder wollt Ihr sie wirklich verpassen? Es ist eine ganz und gar fantastische Geschichte, wenn nicht gar eine unglaubwürdige. Aber glaubt mir, die Geschichte ist wahr. Jedes einzelne Wort entspricht der Wahrheit. Doch nun, setztet Euch und lauschet meiner Geschichte…
Es war ein ganz normaler Tag wie jeder andere auch. Obwohl sich die Lehrer wohl mit Absprache sehr diabolisch verhalten haben und uns Klausuren bis zum abwinken aufgaben. Mich kümmerte es eher wenig, da ich so gut wie nie lernte und trotzdem immer gute Noten habe. Meine Mitschüler sagen immer, wenn ich mehr lernen würde, käme ich an eine Universität…
„Hey, was ist den das?“, rief Salina und zeigte zum Himmel. Es war eine sehr klare Nacht für den Winter. Wir kamen gerade nach Hause von der Schule und es war bereits dunkel. Um so seltsamer war es, was sich abgespielt hatte. Der Himmel leuchtete in allen Farben, schon etwas kitschig. „Ein Polarlicht“, stöhnte Max überwältigt. Dieses Thema behandelten wir gerade in der Schule. Wir blieben stehen und starrten in den Himmel. Die Lichter bewegten sich irgendwie, aber eine Bewegung konnte man nur schwer definieren. Ich war der erste, der sich aus der Erstarrung löste und fragte die anderen, ob wir nicht gehen sollten. Meine zwei besten Freunde stimmten zu und so setzten wir uns wieder in Bewegung. Dieses Licht war, so schön es auch war, auch irgendwie unheimlich.
Max hatte sich gerade von uns verabschiedet, als ich eine Sternschnuppe sah. Heute Abend geschahen wirklich seltsame Dinge und es würden auch noch mehr solche Dinge geschehen. Salinas lange braune Haare wehten im Wind als sie winkte. Auch wir mussten uns nun trennen, da sie nach Osten musste und ich nach Westen. Sie winkte mir zu und ich winkte zurück.
Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch rannte ich so schnell wie möglich nach Hause. Mein Haus lag auf einem Hügel, nicht unweit von der Kirche, und hatte auch einen kleinen, aber feinen, Garten. Einige kahle Bäume begrüssten mich zusammen mit der Weihnachtsdekoration als ich das Gartentor hinter mir liess.
„Hallo?“, rief ich durch das Haus als ich eingetreten war. Eine mürrische Stimme antwortete nur und meinte, ich solle die Schuhe ausziehen. Mein Vater hatte mal wieder keine gute Laune, aber dass war mir egal. Ich presste, in der Sicherheit meines Heims, das Gesicht gegen das Fenster und sah, dass die Lichter nur noch schwach durch einige Wolken zu sehen waren. Dafür schneite es jetzt. Eine weitere Sternschnuppe fiel durch den Abendhimmel…
Am nächsten morgen hatte ich verschlafen und musste mich beeilen. Wie vorhergesehen warteten Max und Salina nicht mehr auf mich und so musste ich den Weg alleine zurücklegen. Noch immer sah man das blasse Polarlicht. In allerletzter Sekunde stürmte ich ins Schulzimmer und nahm Platz. Ich wollte etwas zu Max, der neben mir sass, sagen, als unser Lehrer, Herr Oppiler, eintrat und gleich zur Tat Schritt. Wir hatten eine strenge Stunde Mathematik.
In der Pause wollte ich mit Max reden, doch er antwortete nie. Seine Augen waren leer und ausdruckslos und aus seinem Gesicht wich nicht eine Mimik. Seufzend wandte ich mich von ihm ab und setzte mich an meinen Platz. Da Salina krank war, würde ich nicht mit meinen Freunden reden können. Das ätzte.
Da es Mittwochnachmittag war, und ich mich jeden Mittwochnachmittag mit Max im Wald traf, begab ich mich zu seinem Haus und klopfte an. Ein Teenie mit dem Handy in der Hand öffnete und fragte mich, was ich hier wolle. Ich trug ihr mein Anliegen vor und sie erwiderte: „Tut mir ja leid, aber Max ist schon gegangen. Wohin weiss ich auch nicht. Bye!“ Mit diesen Worten schlug Max’ unfreundliche Schwester die Türe zu. Ich war etwas niedergeschlagen und schlenderte zur Waldlichtung. Hier spielten wir zwei immer Piraten. Oder manchmal spielten wir auch Ritterkämpfe nach. Aber heute würde niemand seine Klinge schwingen. Wie falsch ich damals übrigens lag! Ich setzte mich auf einen Baumstumpf und hörte plötzlich ein Flüstern. Zu erst glaube ich, ich hätte mich verhört, doch diese Stimme war da. Einige Augenblicke später erkannte ich sie sogleich: Es war Max. Er sprach für mich unverständliche Worte und diese Worte waren in einem Rhythmus. Das Polarlicht leuchtete auf, die Erde bebte und der Wind tobte. Schon wieder wurde es mir mulmig und ich versuchte meinen besten Freund ausfindig zu machen. Durch die Äste war es schwierig in zu entdecken, doch ich folgte einfach seinem Flüstern, was sich allerdings als schwieriger erwies, da die Erde noch immer bebte. Endlich hatte seinen Rücken entdeckt und musste auch gleich einen Schrei zurückhalten. Schwarze Kreise umschlangen seinen Körper und eine schwarze Kugel, bestehend aus Licht, flatterte um ihn herum. Ich schlich mich heran und wurde plötzlich von einem Sog erfasst! Der Wald verschwand in der Umarmung der Finsternis und auch Max entschwand. Mein Herz pochte, denn ich wusste genau, dass ich mit Lichtgeschwindigkeit durch die Finsternis flog. Aber wohin? Mein Bewusstsein schwand…
Zur Story:
Mal wieder Fantasy, wie es typischer nicht gehen könnte. Und nein, dieses Mal werden keine Aliens plötzlich im Schloss des Prinzen vor der Priesterin auftauchen (bitte mit dem Thread "Wie schreibe ich nicht erfolgreich einen Roman" vergleichen, wobei ich doch anmerken möchte, dass mein Alien älter als der Thread ist XD).
Also jedenfalls jetzt zur Story. Die Geschichte basiert auf einem Aufsatz, den ich vor etwa fünf bis sechs Jahren, also als ich so zehn Jahre alt war, schreib. Vor nem Jahr entdeckte ich meine alten Aufsätze und Storys, die erfrischende Elemente inne hatten (XD) und setzte mich so gleich an das erste Remake. ^^ Teilweise beruht die Story inzwischen aber auch auf tatsächlichen Begebenheiten.
Untypisch für mich ist es aber, dass die Sory in der ersten Person geschrieben ist.
Momentan sind glaube ich der Prolog und vier Kapitel fertig, den Rest werde ich schon noch fertig schreiben... *Storyline ja ohnehin schon seit Jahren feststeht* Sollte ich die Story beenden und wenn sie gut ankommt, kann ich ja ein weiteres Remake machen. *Früher zahlreiche Kurzstorys schrieb, die wirklich kurz waren*
Schicksalsschwert
Prolog: Ein ganz normales Leben
Ich bin ein Junge wie jeder andere. Na ja, wie fast jeder andere. Schliesslich kann ja kaum jemand von sich behaupten, dass er eine Welt gerettet hat, oder? Aber ich sollte beim Anfang beginnen.
Nun ja, was gibt es über mein bisheriges Leben zu sagen? Vor einigen Jahren war bei mir zu Hause ein Krieg ausgebrochen. Ein spezieller Krieg, wie es ihn in jeder Ortschaft gibt. Die Rose ist das Zeichen der Liebe nicht wahr? Warum nennt man den diesen bescheuerten Krieg „Rosenkrieg“? Damals hatte mein Vater einfach plötzlich eine heimliche Geliebte gehabt und zog schnurstracks um. Für meine Mutter, die mit 19 Jahren geheiratet hatte, brach die Welt zusammen. Wer konnte sich den noch mit 40 Jahren – und das ohne Geld – umschulen lassen? Nun ja, sie hatte es jedenfalls geschafft. Sie musste es ja. Mit meinem Vater hatte ich lange Zeit keinen Kontakt, was ihm enorm zusetzte. Auch als seine Geliebte dann mit dem Postboten durchgebrannt war und er nun ganz alleine gewesen war. Ja, nun wusste er wie meine Mutter gelitten hatte. Ich, der ich viel zu gutmütig bin, ging dann auf ihn zu und tröstete ihn. Auch wenn er im Grunde genommen ein Schwein ist, so bleibt er dennoch mein Vater. Heute lebe ich an drei Wochentagen bei ihm und die restlichen bei meiner Mutter. Am Anfang hatte sie es sehr schwer genommen, da sie Angst hatte, dass ich mich vielleicht von ihr abwenden könnte. Aber so etwas tat ich nicht. Ich lebe nicht gerne bei meinem Vater und bin froh wenn ich wieder zu Hause bin. Ja, ich tue es eigentlich nur für ihn.
Gibt es ansonsten noch was zu sagen? Nun ja, ich habe zwei beste Freunde. Max und Salina. Salina gehört nicht zu den typischen Mädchen, mit ihren Spiegel, der Schminke und den Boy-groups. Sie gehörte zu jenen seltenen Mädchen, welche gerne zu einem Computerspiel griffen und stundenlang Bücher über irgendwelche Fantasiewelten lesen konnte. Recht selten, aber sehr akzeptabel. Salina hat ausserdem eine sehr laute Art mit ihrer Umgebung umzugehen und eine soziale Ader. Niemals würde sie einen Freund verraten oder verpetzen. Andererseits konnte sie aber auch sehr bestimmt und durchsetzungsfähig sein. Könnte sie jetzt kämpfen und würde sie äusserst knapp angezogen durch die Gegend rennen, so könnte man sie durchaus mit einer Amazone verwechseln.
Max war eher anders. Er war schon auch eher der lautere Typ, aber er hatte nicht wirklich eine solche soziale Ader wie Salina. Dafür konnte er nicht ganz so gut überzeugen wie sie. Aber was kann er dann besser als sie? Jeder hat schliesslich seine Stärken! Nun, einerseits ist er der sportlichste Junge der Schule (was Salina und ich weiss Gott nicht sind… ) und andererseits ist er sehr kameradschaftlich. Auch er würde nie einen Freund bewusst in Gefahr bringen. Er hat manchmal eine etwas naive Art, aber im Grunde möchte er schon das beste für seine Freunde. Auch wenn man das von seinen Feinden nicht behaupten kann und von denen hat er leider sehr viele. Es braucht etwas bis man sein Vertrauen gewinnt, aber wenn man es hat, hat man den besten Freund der Welt. Aber wie ich ja eben angedeutet habe, hat Max eher weniger Freunde und dafür mehr Feinde. Das könnte daran liegen, dass er auch mal die Faust sprechen lässt.
Nun aber sollten wir wirklich zu meiner Geschichte kommen. Oder wollt Ihr sie wirklich verpassen? Es ist eine ganz und gar fantastische Geschichte, wenn nicht gar eine unglaubwürdige. Aber glaubt mir, die Geschichte ist wahr. Jedes einzelne Wort entspricht der Wahrheit. Doch nun, setztet Euch und lauschet meiner Geschichte…
Es war ein ganz normaler Tag wie jeder andere auch. Obwohl sich die Lehrer wohl mit Absprache sehr diabolisch verhalten haben und uns Klausuren bis zum abwinken aufgaben. Mich kümmerte es eher wenig, da ich so gut wie nie lernte und trotzdem immer gute Noten habe. Meine Mitschüler sagen immer, wenn ich mehr lernen würde, käme ich an eine Universität…
„Hey, was ist den das?“, rief Salina und zeigte zum Himmel. Es war eine sehr klare Nacht für den Winter. Wir kamen gerade nach Hause von der Schule und es war bereits dunkel. Um so seltsamer war es, was sich abgespielt hatte. Der Himmel leuchtete in allen Farben, schon etwas kitschig. „Ein Polarlicht“, stöhnte Max überwältigt. Dieses Thema behandelten wir gerade in der Schule. Wir blieben stehen und starrten in den Himmel. Die Lichter bewegten sich irgendwie, aber eine Bewegung konnte man nur schwer definieren. Ich war der erste, der sich aus der Erstarrung löste und fragte die anderen, ob wir nicht gehen sollten. Meine zwei besten Freunde stimmten zu und so setzten wir uns wieder in Bewegung. Dieses Licht war, so schön es auch war, auch irgendwie unheimlich.
Max hatte sich gerade von uns verabschiedet, als ich eine Sternschnuppe sah. Heute Abend geschahen wirklich seltsame Dinge und es würden auch noch mehr solche Dinge geschehen. Salinas lange braune Haare wehten im Wind als sie winkte. Auch wir mussten uns nun trennen, da sie nach Osten musste und ich nach Westen. Sie winkte mir zu und ich winkte zurück.
Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch rannte ich so schnell wie möglich nach Hause. Mein Haus lag auf einem Hügel, nicht unweit von der Kirche, und hatte auch einen kleinen, aber feinen, Garten. Einige kahle Bäume begrüssten mich zusammen mit der Weihnachtsdekoration als ich das Gartentor hinter mir liess.
„Hallo?“, rief ich durch das Haus als ich eingetreten war. Eine mürrische Stimme antwortete nur und meinte, ich solle die Schuhe ausziehen. Mein Vater hatte mal wieder keine gute Laune, aber dass war mir egal. Ich presste, in der Sicherheit meines Heims, das Gesicht gegen das Fenster und sah, dass die Lichter nur noch schwach durch einige Wolken zu sehen waren. Dafür schneite es jetzt. Eine weitere Sternschnuppe fiel durch den Abendhimmel…
Am nächsten morgen hatte ich verschlafen und musste mich beeilen. Wie vorhergesehen warteten Max und Salina nicht mehr auf mich und so musste ich den Weg alleine zurücklegen. Noch immer sah man das blasse Polarlicht. In allerletzter Sekunde stürmte ich ins Schulzimmer und nahm Platz. Ich wollte etwas zu Max, der neben mir sass, sagen, als unser Lehrer, Herr Oppiler, eintrat und gleich zur Tat Schritt. Wir hatten eine strenge Stunde Mathematik.
In der Pause wollte ich mit Max reden, doch er antwortete nie. Seine Augen waren leer und ausdruckslos und aus seinem Gesicht wich nicht eine Mimik. Seufzend wandte ich mich von ihm ab und setzte mich an meinen Platz. Da Salina krank war, würde ich nicht mit meinen Freunden reden können. Das ätzte.
Da es Mittwochnachmittag war, und ich mich jeden Mittwochnachmittag mit Max im Wald traf, begab ich mich zu seinem Haus und klopfte an. Ein Teenie mit dem Handy in der Hand öffnete und fragte mich, was ich hier wolle. Ich trug ihr mein Anliegen vor und sie erwiderte: „Tut mir ja leid, aber Max ist schon gegangen. Wohin weiss ich auch nicht. Bye!“ Mit diesen Worten schlug Max’ unfreundliche Schwester die Türe zu. Ich war etwas niedergeschlagen und schlenderte zur Waldlichtung. Hier spielten wir zwei immer Piraten. Oder manchmal spielten wir auch Ritterkämpfe nach. Aber heute würde niemand seine Klinge schwingen. Wie falsch ich damals übrigens lag! Ich setzte mich auf einen Baumstumpf und hörte plötzlich ein Flüstern. Zu erst glaube ich, ich hätte mich verhört, doch diese Stimme war da. Einige Augenblicke später erkannte ich sie sogleich: Es war Max. Er sprach für mich unverständliche Worte und diese Worte waren in einem Rhythmus. Das Polarlicht leuchtete auf, die Erde bebte und der Wind tobte. Schon wieder wurde es mir mulmig und ich versuchte meinen besten Freund ausfindig zu machen. Durch die Äste war es schwierig in zu entdecken, doch ich folgte einfach seinem Flüstern, was sich allerdings als schwieriger erwies, da die Erde noch immer bebte. Endlich hatte seinen Rücken entdeckt und musste auch gleich einen Schrei zurückhalten. Schwarze Kreise umschlangen seinen Körper und eine schwarze Kugel, bestehend aus Licht, flatterte um ihn herum. Ich schlich mich heran und wurde plötzlich von einem Sog erfasst! Der Wald verschwand in der Umarmung der Finsternis und auch Max entschwand. Mein Herz pochte, denn ich wusste genau, dass ich mit Lichtgeschwindigkeit durch die Finsternis flog. Aber wohin? Mein Bewusstsein schwand…
hmm... na da frag ich mich doch was da als nächstes kommt. :)
Hm. Also an Kritik habe ich nur Kleinigkeiten unwichtig um sie um diese Uhrzeit aufzuzählen. Das einzige was mich wirklich gestört hat, ist das mit dem Weihnachtsschmuck. Also - Selina, Max und der Erzähler (so nenn ich ihn jetzt mal) laufen nach Hause. Da steht nirgendwo etwas von weissem Schnee, oder einem Knistern unter den Füssen. Ich stelle mir also eine normale trockene Strasse vor. Grüne Wiesenstücke an der Seite... wie eine Strasse eben so aussieht. Und dann plötzlich - Päng - Weihnachtsschmuck. Von einem Schlag zum Anderen ist die Landschaft in meinem Kopf weiss.
Ich habe nicht viel Ahnung von Textaufbau ehrlich gesagt. Ich mache das eher nach Gefühlt. Aber das ist mir ganz einfach speziell aufgefallen.
Ansonsten gefällt mir die Geschichte gut, auf jeden Fall warte ich gespannt auf die Fortsetzung :)
Hm. Also an Kritik habe ich nur Kleinigkeiten unwichtig um sie um diese Uhrzeit aufzuzählen. Das einzige was mich wirklich gestört hat, ist das mit dem Weihnachtsschmuck. Also - Selina, Max und der Erzähler (so nenn ich ihn jetzt mal) laufen nach Hause. Da steht nirgendwo etwas von weissem Schnee, oder einem Knistern unter den Füssen. Ich stelle mir also eine normale trockene Strasse vor. Grüne Wiesenstücke an der Seite... wie eine Strasse eben so aussieht. Und dann plötzlich - Päng - Weihnachtsschmuck. Von einem Schlag zum Anderen ist die Landschaft in meinem Kopf weiss.
Ich habe nicht viel Ahnung von Textaufbau ehrlich gesagt. Ich mache das eher nach Gefühlt. Aber das ist mir ganz einfach speziell aufgefallen.
Ansonsten gefällt mir die Geschichte gut, auf jeden Fall warte ich gespannt auf die Fortsetzung :)
Ich schrieb doch, dass das es Winter sei. XD ^^ Und ich achte auf eher auf Gefühl, als auf irgendwelche "Richtlinien". Hier ne Fortsetzung :)
Kapitel 1: Gaia
Als ich die Augen wieder öffnete fand ich mich in einem gewaltigen Gebirge wieder. Der Himmel hatte ein unheimliches lila, aber nicht mehr die Farbe des Polarlichtes. Das Polarlicht wirkte irgendwie friedlich und erhaben, dieses Licht jedoch war düster und unheimlich. Ich löste mich von dem Anblick des Himmels und bemerkte, dass ich in einem Gebirge von Wasserfällen gelandet war. Weisser Nebel war zu sehen, da er durch die Wasserfälle entstand. Ich selber stand auf einem kleinen Hügel, der aus dem Wasser ragte. Eine Art Tempel befand sich auf der Spitze des Hügels und ich beschloss, den Tempel aufzusuchen.
Der Tempel wirkte nicht verlassen - war es aber. Eine Fackel erhellte den düsteren Tempel. Er war aus Granit geschlagen und hat einige Wasserbecken. Im Zentrum des Tempels ist ein grosser Felsbrocken, daneben zwei grössere Skulpturen von einer Frau im Rock mit Schwert. Es musste eine Göttin sein! Vorsichtig lief ich durch den dunklen Korridor um zum Steinblock in der Mitte des Wassers zu gelangen. Der Tempel war irgendwie unheimlicher als die zwei Himmel zusammen. Augenblicklich erstarrte ich. Wo war ich überhaupt? Noch nie hatte ich von einem Tempel gelesen, der von Wasserfällen und Seen umgeben ist. Und wie kam ich hier hin? Max… Was waren das für schwarze Kreise gewesen? Und dieses blasse schwarze Licht, welches bei Max Kopf geschwebt hatte? Irgendwie glaubte ich, dieses Licht sei ein Lebewesen. Warum wusste ich nicht. Seufzend setzte ich mich in Bewegung um endlich den Block zu erreichen. Ich erkannte eine Inschrift, die unheilvolles verkündete:
Wenn der Himmel sich wandelt
Und sich Gutes in Böses verwandelt,
so sterben die Elemente.
Es naht das Ende.
Das mächtige Volk der Wächter wird Zuflucht suchen,
und das Schicksal von drei Menschen verfluchen.
Die mächtigsten der drei werden in andere Welten entschwinden
Und mit ihnen werden Menschen kommen um den aufstieg des Bösen zu verhindern.
Das Licht, die Finsternis und alles was dazwischen liegen mag,
wird sich erst offenbaren, wenn das Ende naht.
Ich musste zugeben, dass diese Zeilen mehr als verwirrend waren. Wo zum Teufel war ich hier!? Gerade als ich mich fragte, ob ich diesen Tempel wieder verlassen sollte, vernahm ich eine Stimme: „Wer wagt es, diese heilige Stätte zu betreten! Antworte!“
Die Stimme war ziemlich barsch (im warten Sinne des Wortes  ), und doch klang sie erhaben. Ich wandte mich um und wäre fast vor Schrecken ins Wasser gefallen. Vor mir stand ein Wesen, wie es hässlicher nicht hätte sein können. Biologisch wäre es so definierbar, dass es eine Kreuzung aus Fisch und Mensch wäre. Mein Biologielehrer würde wohl lachen, sollte ich ihm von diesem Fischmensch berichten. Zwischen seinen Fingern und Zehen waren Schwimmhäute und bei seinem Po war ein grosser Fischschwanz. In seiner Hand trug er einen Speer, den er auf mich richtete. Als es näher trat und mich erkannte schrie es entsetzt auf. „Ein Mensch!“, hauchte er und warf sich auf die Füsse. „Vergib mir“, flehte er und warf den Speer weg. Ich versuchte noch einmal zu verarbeiten, was ich heute erlebt hatte: Max hatte sich in Finsternis gehüllt und ich war danach bei einem Tempel voller Wasser zu mir gekommen. Anschliessend las ich eine Prophezeiung, die von Welten und Wächtern und Menschen sprach und dann erschien ein Fischsmensch, der mich zu erst bedrohte, aber eine Sekunde später betet er mich an. Wo um Himmelswillen war ich?
„Wer bist du?“, fragte ich den Fisch. Der Fisch sah mich an und meinte: „Oh natürlich! Ich habe mich ja überhaupt nicht vorgestellt! Mein Name ist Aplu vom Volke der Aquarianer!“
Der Aquarianer zeigte mir den Weg zum See, in den alle Wasserfälle flossen. Auf den kleinen Inseln zwischendurch hatte es tropische Pflanzen.
Das Volk der Aquarianer lebte in einigen Höhlen am Grunde ihres Sees. Aplu erklärte mir, dass sie nicht immer hier gelebt hatten. Früher hatte sich ein grosser Ozean erhoben, doch dann war er plötzlich verdampft und nun lebten sie bei den Quellen. Aus dem stolzen Königreich der Meere war nur noch ein Dorf übrig geblieben. Ich sass an einer Klippe und liess die Beine „blambeln“, während Aplu die Geschichte erzählte. Von den anderen Völkern erzähle man sich ähnliches. Sie alle lebten im Schatten ihrer selbst. Nur die Wüste war noch da und breitete sich immer wie weiter aus. Man nannte die Todeswüste.
Ich empfand Mitleid mit den Aquarianern, den Aplu versicherte mir, dass sie einmal ein sehr fortgeschrittenes Volk gewesen waren. Nun aber kämpften sie noch gegen Speere. Sollte ein feindliches Heer kommen, wären sie vernichtet. „Ich werde seine Hoheit holen, Menschenskind. Bitte, wartet auf meine Wiederkehr, den der König weiss mehr über diese Dinge“, bat ihn Aplu und tauchte unter. Ich sah ihm nach und er schwand langsam dahin in den weiten des Sees. Er musste sehr tief sein. Sanft erhoben sich kleine Wellen und am Grund schwangen die Seepflanzen mit. Ich glaubte sogar, dass ich einen Bauern mit einem Pflug entdeckt hätte.
Ich musste nicht lange warten und der König der Aquarianer war eingetroffen. Sein Name war Aqua Caca IV und er war sehr wohlgenährt. Sein Gesicht war um einiges breiter als das von Aplu. „Wahrlich ein Mensch! Seid mir gegrüsst, oh himmlisches Geschöpf!“, rief Caca fast mit Freudentränen. Ich blickte ihn nur verwirrt an und er lachte auf. „Ich sehe, Ihr seid verwirrt. Nun, denn, so möge ich Euch mit meinem Wissen behilflich sein. Ihr befindet Euch nicht mehr auf Eurer Welt, der Erde, sondern auf unserer Welt, welche man Gaia nennt. Unsere Welt war einst völlig im Gleichgewicht gewesen und genoss einen legendären Wohlstand. Dieser wurde allerdings beendet als Scar, ein Hexer, Tutania, die Königin der Feen, gefangen nahm. Die Feen lebten im Zentrum unserer Welt, Avalon, ein heiliges Schloss. Scar sperrte alle Feen und Elfen ein und die Klinge des Schicksals war unbewacht. Sie ist das Zeichen der Macht. Er ergriff das heilige Schwert und wurde einige Tage später grössenwahnsinnig. Sein Ziel lautete, die gesamte Bevölkerung Gaias zu vernichten. Er begann mit einigen Feldzügen und unterwarf viele Städte. Das Bewohner dieser Städten wurden vernichtet. Das Grosse Orakel, welches von Scar getötet wurde, sagte voraus, dass drei Menschen ihn besiegen werden. So lenkten die Menschen den Zorn des Tyrannen auf sich und jedes einzelne Kind wurde vernichtet. Die Menschen in Gaia starben aus. Es schien, als wäre jegliche Hoffnung verloren, doch so war es nicht. Zwei Feen waren entkommen und berichteten meinem Ahnen, Aqua Caca I, dass es eine zweite Welt namens Erde gäbe, in der es noch immer Menschen leben würden. Sie sprachen einen Zauber und das Portal zwischen den Welten öffnete sich. Allerdings nur alle fünfzig Jahre für eine Woche. Die zwei Feen, Luna und Sol, schwärmen in diesen Tagen zur Erde und suchen sich zwei Menschen aus, die ihren Vorstellungen entsprechen. Diese werden dann nach Gaia gebracht, wo sie das Schwert des Schicksals an sich reisen und Scar stürzen sollen. Aber dies solltet Ihr wirklich wissen, schliesslich wurdet ihr ja von einem der beiden erwählt.“
Der König sprach ruhig und in seiner Stimme lag eine Freude. Natürlich hatte er Freude. Vielleicht empfing er ja gerade seinen Erlöser. Erlöser… welch ein Wort für einen kleinen Jungen wie mich.
Der König bemerkte meine Verwirrung. „I-Ihr wurdet nicht erwählt und habt keinen Wächter, der euch begleiten sollte? S-Stammt Ihr etwa aus Gaia!?“, rief der König erschrocken und vergass dabei völlig zu schwimmen, so das er einige Meter im Wasser versank. Als er wieder an der Oberfläche war, starrte er mich ehrfürchtig an. „Nein, Euer Hoheit. Ich stamme eindeutig von der Erde ab“, belehrte ich ihn, was den König etwas enttäuschte. „Aber wie seid Ihr dann nach Gaia gekommen?“, fragte der König verwirrt und legte seinen fetten Kopf schief. Auch ich überlegte fieberhaft. Max! War vielleicht er…? „Ist einer dieser zwei Feen zufällig… schwarz?“, fragte ich kleinlaut. Die zwei Aquarianer sahen auf. „Ja! Lady Luna ist mit der Macht der Nacht gesegnet!“, berichtete Aplu. Es war sein ganzer Stolz, dass er einmal dieser Fee begegnet war. Und Sol war weiss, strahlend weiss. Sofort war für mich alles klar. Max war von Luna erwählt worden und war nach Gaia gereist. Ich selber war nur durch Zufall nach Gaia gekommen, oder? Der Mut verliess mich augenblicklich. „Mein Freund wurde erwählt und ich… kam durch einen Zufall nach Gaia. Ich wurde nicht erwählt und sollte nicht hier sein“, flüsterte ich heiser. Es war beängstigend zu wissen, dass ich in einer Welt war, in dem Menschen gejagt und auch als Hoffnungsträger angesehen werden. Und wenn ich nicht in den nächsten sechs Tagen wieder zurück ging, würde ich ewig in Gaia bleiben.
„Es ist ein Fehler, dass Ihr hier seid?“, fragte Aplu verwirrt und enttäuscht. „Aber nicht doch!“, widersprach der König, „Alpu, hast du denn nie die Prophezeiung gelesen? Das Grosse Orakel sprach von drei Menschen und nicht von zwei. Luna und Sol wollten nichts von der Prophezeiung wissen, da die Zukunft gefährdet sein könnte, was sie veranlasste bis jetzt immer nur zwei Menschen nach Gaia zu bringen. Zum ersten Mal in der Geschichte Gaias kann sich die Verheissung überhaupt erfüllen, da die Bedingungen stimmen!“, rief der König aus und versank wieder im Wasser. Offenbar vergass er öfters zu schwimmen vor Aufregung. Aplu dämmerte es und auch mir wurde die Wahrheit schlagartig bewusst. „Ich kann doch überhaupt nicht kämpfen!“, rief ich entsetzt aus. Der König grinste: „Dann lernt Ihr es!“
Mir war bewusst, dass ich mir Mühe geben müsste, um Gaia endlich zu befreien. Und auch wenn ich wieder nach Hause wollte, müsste ich Scar besiegen. Max würde nach Avalon ziehen um sich mit dem zweiten Menschen zu verbünden und um Scar in die Schranken zuweisen. Erst wenn der Hexer besiegt wäre, könnte Sol oder Luna ihn wieder zur Erde bringen.
„Aber warum… Warum bin ich nicht bei Max? Ich meine, wir waren ja zusammen als wir in die Finsternis traten!“, fragte ich den König, der eine überforderte Geste machte. „Vielleicht liegt es daran, dass man einfach an einem Ort landet, wenn man kein bewusstes Ziel hat, so wie Ihr es hattet. Euer Gefährte wusste durch Luna sicher sein Ziel und landete am richtigen Ort. Theoretisch könnte er bereits in Avalon sein“, überlegte seine Hoheit.
Kurze Zeit später hatte man mich mit Aplu auf den Tempelhügel gebracht und mir einen Stock in die Hand gedrückt. Aplu hielt ebenfalls einen Stock in der Hand und grinste. Nun wird also gekämpft… Wie könnte es auch anders sein? Ich stellte mich sehr ungeschickt an, im Gegensatz zu Aplu. Er bewegte sich geschmeidig und sehr gezielt mit einer beachtlichen Geschwindigkeit. Seinen Stab führte er sehr geschickt und er gab erst Ruhe als mein ganzer Körper von blauen Flecken bedeckt war. „Immerhin könnt Ihr jetzt etwas parieren und auch bereits so etwas ähnliches wie ein Angriff!“, versuchte er mich aufzumuntern. Er klopfte mir auf die Schulter und führte mich zu einer Quelle. Er sagte, diese Quelle sei heilig und auch heilend. Ich solle in diesem Gewässer übernachten. Misstrauisch und etwas verwundert tat ich wie mir geheissen.
Am nächsten Morgen erwartete mich das gesamte Dorf und jubelte mir zu. Alle glaubten natürlich daran, dass sich die Prophezeiung des Orakels erfüllen würde. Nur ich nicht. Der König schenkte mir eine Echse, die einem Pferd nicht unähnlich war. Dazu gab er mir viele Beutel voller Wasser, da die Wüste lang und böse sei.
Winkend verliess ich das Gebirge und sah, dass nicht weit vor mir bereits die Wüste begann. Es schien, als würden die Wasserfälle an meiner Seite einfach im Boden versinken.
Kapitel 1: Gaia
Als ich die Augen wieder öffnete fand ich mich in einem gewaltigen Gebirge wieder. Der Himmel hatte ein unheimliches lila, aber nicht mehr die Farbe des Polarlichtes. Das Polarlicht wirkte irgendwie friedlich und erhaben, dieses Licht jedoch war düster und unheimlich. Ich löste mich von dem Anblick des Himmels und bemerkte, dass ich in einem Gebirge von Wasserfällen gelandet war. Weisser Nebel war zu sehen, da er durch die Wasserfälle entstand. Ich selber stand auf einem kleinen Hügel, der aus dem Wasser ragte. Eine Art Tempel befand sich auf der Spitze des Hügels und ich beschloss, den Tempel aufzusuchen.
Der Tempel wirkte nicht verlassen - war es aber. Eine Fackel erhellte den düsteren Tempel. Er war aus Granit geschlagen und hat einige Wasserbecken. Im Zentrum des Tempels ist ein grosser Felsbrocken, daneben zwei grössere Skulpturen von einer Frau im Rock mit Schwert. Es musste eine Göttin sein! Vorsichtig lief ich durch den dunklen Korridor um zum Steinblock in der Mitte des Wassers zu gelangen. Der Tempel war irgendwie unheimlicher als die zwei Himmel zusammen. Augenblicklich erstarrte ich. Wo war ich überhaupt? Noch nie hatte ich von einem Tempel gelesen, der von Wasserfällen und Seen umgeben ist. Und wie kam ich hier hin? Max… Was waren das für schwarze Kreise gewesen? Und dieses blasse schwarze Licht, welches bei Max Kopf geschwebt hatte? Irgendwie glaubte ich, dieses Licht sei ein Lebewesen. Warum wusste ich nicht. Seufzend setzte ich mich in Bewegung um endlich den Block zu erreichen. Ich erkannte eine Inschrift, die unheilvolles verkündete:
Wenn der Himmel sich wandelt
Und sich Gutes in Böses verwandelt,
so sterben die Elemente.
Es naht das Ende.
Das mächtige Volk der Wächter wird Zuflucht suchen,
und das Schicksal von drei Menschen verfluchen.
Die mächtigsten der drei werden in andere Welten entschwinden
Und mit ihnen werden Menschen kommen um den aufstieg des Bösen zu verhindern.
Das Licht, die Finsternis und alles was dazwischen liegen mag,
wird sich erst offenbaren, wenn das Ende naht.
Ich musste zugeben, dass diese Zeilen mehr als verwirrend waren. Wo zum Teufel war ich hier!? Gerade als ich mich fragte, ob ich diesen Tempel wieder verlassen sollte, vernahm ich eine Stimme: „Wer wagt es, diese heilige Stätte zu betreten! Antworte!“
Die Stimme war ziemlich barsch (im warten Sinne des Wortes  ), und doch klang sie erhaben. Ich wandte mich um und wäre fast vor Schrecken ins Wasser gefallen. Vor mir stand ein Wesen, wie es hässlicher nicht hätte sein können. Biologisch wäre es so definierbar, dass es eine Kreuzung aus Fisch und Mensch wäre. Mein Biologielehrer würde wohl lachen, sollte ich ihm von diesem Fischmensch berichten. Zwischen seinen Fingern und Zehen waren Schwimmhäute und bei seinem Po war ein grosser Fischschwanz. In seiner Hand trug er einen Speer, den er auf mich richtete. Als es näher trat und mich erkannte schrie es entsetzt auf. „Ein Mensch!“, hauchte er und warf sich auf die Füsse. „Vergib mir“, flehte er und warf den Speer weg. Ich versuchte noch einmal zu verarbeiten, was ich heute erlebt hatte: Max hatte sich in Finsternis gehüllt und ich war danach bei einem Tempel voller Wasser zu mir gekommen. Anschliessend las ich eine Prophezeiung, die von Welten und Wächtern und Menschen sprach und dann erschien ein Fischsmensch, der mich zu erst bedrohte, aber eine Sekunde später betet er mich an. Wo um Himmelswillen war ich?
„Wer bist du?“, fragte ich den Fisch. Der Fisch sah mich an und meinte: „Oh natürlich! Ich habe mich ja überhaupt nicht vorgestellt! Mein Name ist Aplu vom Volke der Aquarianer!“
Der Aquarianer zeigte mir den Weg zum See, in den alle Wasserfälle flossen. Auf den kleinen Inseln zwischendurch hatte es tropische Pflanzen.
Das Volk der Aquarianer lebte in einigen Höhlen am Grunde ihres Sees. Aplu erklärte mir, dass sie nicht immer hier gelebt hatten. Früher hatte sich ein grosser Ozean erhoben, doch dann war er plötzlich verdampft und nun lebten sie bei den Quellen. Aus dem stolzen Königreich der Meere war nur noch ein Dorf übrig geblieben. Ich sass an einer Klippe und liess die Beine „blambeln“, während Aplu die Geschichte erzählte. Von den anderen Völkern erzähle man sich ähnliches. Sie alle lebten im Schatten ihrer selbst. Nur die Wüste war noch da und breitete sich immer wie weiter aus. Man nannte die Todeswüste.
Ich empfand Mitleid mit den Aquarianern, den Aplu versicherte mir, dass sie einmal ein sehr fortgeschrittenes Volk gewesen waren. Nun aber kämpften sie noch gegen Speere. Sollte ein feindliches Heer kommen, wären sie vernichtet. „Ich werde seine Hoheit holen, Menschenskind. Bitte, wartet auf meine Wiederkehr, den der König weiss mehr über diese Dinge“, bat ihn Aplu und tauchte unter. Ich sah ihm nach und er schwand langsam dahin in den weiten des Sees. Er musste sehr tief sein. Sanft erhoben sich kleine Wellen und am Grund schwangen die Seepflanzen mit. Ich glaubte sogar, dass ich einen Bauern mit einem Pflug entdeckt hätte.
Ich musste nicht lange warten und der König der Aquarianer war eingetroffen. Sein Name war Aqua Caca IV und er war sehr wohlgenährt. Sein Gesicht war um einiges breiter als das von Aplu. „Wahrlich ein Mensch! Seid mir gegrüsst, oh himmlisches Geschöpf!“, rief Caca fast mit Freudentränen. Ich blickte ihn nur verwirrt an und er lachte auf. „Ich sehe, Ihr seid verwirrt. Nun, denn, so möge ich Euch mit meinem Wissen behilflich sein. Ihr befindet Euch nicht mehr auf Eurer Welt, der Erde, sondern auf unserer Welt, welche man Gaia nennt. Unsere Welt war einst völlig im Gleichgewicht gewesen und genoss einen legendären Wohlstand. Dieser wurde allerdings beendet als Scar, ein Hexer, Tutania, die Königin der Feen, gefangen nahm. Die Feen lebten im Zentrum unserer Welt, Avalon, ein heiliges Schloss. Scar sperrte alle Feen und Elfen ein und die Klinge des Schicksals war unbewacht. Sie ist das Zeichen der Macht. Er ergriff das heilige Schwert und wurde einige Tage später grössenwahnsinnig. Sein Ziel lautete, die gesamte Bevölkerung Gaias zu vernichten. Er begann mit einigen Feldzügen und unterwarf viele Städte. Das Bewohner dieser Städten wurden vernichtet. Das Grosse Orakel, welches von Scar getötet wurde, sagte voraus, dass drei Menschen ihn besiegen werden. So lenkten die Menschen den Zorn des Tyrannen auf sich und jedes einzelne Kind wurde vernichtet. Die Menschen in Gaia starben aus. Es schien, als wäre jegliche Hoffnung verloren, doch so war es nicht. Zwei Feen waren entkommen und berichteten meinem Ahnen, Aqua Caca I, dass es eine zweite Welt namens Erde gäbe, in der es noch immer Menschen leben würden. Sie sprachen einen Zauber und das Portal zwischen den Welten öffnete sich. Allerdings nur alle fünfzig Jahre für eine Woche. Die zwei Feen, Luna und Sol, schwärmen in diesen Tagen zur Erde und suchen sich zwei Menschen aus, die ihren Vorstellungen entsprechen. Diese werden dann nach Gaia gebracht, wo sie das Schwert des Schicksals an sich reisen und Scar stürzen sollen. Aber dies solltet Ihr wirklich wissen, schliesslich wurdet ihr ja von einem der beiden erwählt.“
Der König sprach ruhig und in seiner Stimme lag eine Freude. Natürlich hatte er Freude. Vielleicht empfing er ja gerade seinen Erlöser. Erlöser… welch ein Wort für einen kleinen Jungen wie mich.
Der König bemerkte meine Verwirrung. „I-Ihr wurdet nicht erwählt und habt keinen Wächter, der euch begleiten sollte? S-Stammt Ihr etwa aus Gaia!?“, rief der König erschrocken und vergass dabei völlig zu schwimmen, so das er einige Meter im Wasser versank. Als er wieder an der Oberfläche war, starrte er mich ehrfürchtig an. „Nein, Euer Hoheit. Ich stamme eindeutig von der Erde ab“, belehrte ich ihn, was den König etwas enttäuschte. „Aber wie seid Ihr dann nach Gaia gekommen?“, fragte der König verwirrt und legte seinen fetten Kopf schief. Auch ich überlegte fieberhaft. Max! War vielleicht er…? „Ist einer dieser zwei Feen zufällig… schwarz?“, fragte ich kleinlaut. Die zwei Aquarianer sahen auf. „Ja! Lady Luna ist mit der Macht der Nacht gesegnet!“, berichtete Aplu. Es war sein ganzer Stolz, dass er einmal dieser Fee begegnet war. Und Sol war weiss, strahlend weiss. Sofort war für mich alles klar. Max war von Luna erwählt worden und war nach Gaia gereist. Ich selber war nur durch Zufall nach Gaia gekommen, oder? Der Mut verliess mich augenblicklich. „Mein Freund wurde erwählt und ich… kam durch einen Zufall nach Gaia. Ich wurde nicht erwählt und sollte nicht hier sein“, flüsterte ich heiser. Es war beängstigend zu wissen, dass ich in einer Welt war, in dem Menschen gejagt und auch als Hoffnungsträger angesehen werden. Und wenn ich nicht in den nächsten sechs Tagen wieder zurück ging, würde ich ewig in Gaia bleiben.
„Es ist ein Fehler, dass Ihr hier seid?“, fragte Aplu verwirrt und enttäuscht. „Aber nicht doch!“, widersprach der König, „Alpu, hast du denn nie die Prophezeiung gelesen? Das Grosse Orakel sprach von drei Menschen und nicht von zwei. Luna und Sol wollten nichts von der Prophezeiung wissen, da die Zukunft gefährdet sein könnte, was sie veranlasste bis jetzt immer nur zwei Menschen nach Gaia zu bringen. Zum ersten Mal in der Geschichte Gaias kann sich die Verheissung überhaupt erfüllen, da die Bedingungen stimmen!“, rief der König aus und versank wieder im Wasser. Offenbar vergass er öfters zu schwimmen vor Aufregung. Aplu dämmerte es und auch mir wurde die Wahrheit schlagartig bewusst. „Ich kann doch überhaupt nicht kämpfen!“, rief ich entsetzt aus. Der König grinste: „Dann lernt Ihr es!“
Mir war bewusst, dass ich mir Mühe geben müsste, um Gaia endlich zu befreien. Und auch wenn ich wieder nach Hause wollte, müsste ich Scar besiegen. Max würde nach Avalon ziehen um sich mit dem zweiten Menschen zu verbünden und um Scar in die Schranken zuweisen. Erst wenn der Hexer besiegt wäre, könnte Sol oder Luna ihn wieder zur Erde bringen.
„Aber warum… Warum bin ich nicht bei Max? Ich meine, wir waren ja zusammen als wir in die Finsternis traten!“, fragte ich den König, der eine überforderte Geste machte. „Vielleicht liegt es daran, dass man einfach an einem Ort landet, wenn man kein bewusstes Ziel hat, so wie Ihr es hattet. Euer Gefährte wusste durch Luna sicher sein Ziel und landete am richtigen Ort. Theoretisch könnte er bereits in Avalon sein“, überlegte seine Hoheit.
Kurze Zeit später hatte man mich mit Aplu auf den Tempelhügel gebracht und mir einen Stock in die Hand gedrückt. Aplu hielt ebenfalls einen Stock in der Hand und grinste. Nun wird also gekämpft… Wie könnte es auch anders sein? Ich stellte mich sehr ungeschickt an, im Gegensatz zu Aplu. Er bewegte sich geschmeidig und sehr gezielt mit einer beachtlichen Geschwindigkeit. Seinen Stab führte er sehr geschickt und er gab erst Ruhe als mein ganzer Körper von blauen Flecken bedeckt war. „Immerhin könnt Ihr jetzt etwas parieren und auch bereits so etwas ähnliches wie ein Angriff!“, versuchte er mich aufzumuntern. Er klopfte mir auf die Schulter und führte mich zu einer Quelle. Er sagte, diese Quelle sei heilig und auch heilend. Ich solle in diesem Gewässer übernachten. Misstrauisch und etwas verwundert tat ich wie mir geheissen.
Am nächsten Morgen erwartete mich das gesamte Dorf und jubelte mir zu. Alle glaubten natürlich daran, dass sich die Prophezeiung des Orakels erfüllen würde. Nur ich nicht. Der König schenkte mir eine Echse, die einem Pferd nicht unähnlich war. Dazu gab er mir viele Beutel voller Wasser, da die Wüste lang und böse sei.
Winkend verliess ich das Gebirge und sah, dass nicht weit vor mir bereits die Wüste begann. Es schien, als würden die Wasserfälle an meiner Seite einfach im Boden versinken.
*rotwerd*
hoppla, das hab ich wohl überlesen.
ganz grosses Sorry von Putput!
hoppla, das hab ich wohl überlesen.
ganz grosses Sorry von Putput!
Hey, Hihaho, alter französischer Hasenbraten XD.
Ätschibätsch, ich kenne die Story schon:). Aber ist das jetzt ein Remake von einem Remake oder was?^^ Ich meine, ich wollte nur wissen, ob du mir die aktuellste Verion der Stroy geschickt hast?^^.
Ätschibätsch, ich kenne die Story schon:). Aber ist das jetzt ein Remake von einem Remake oder was?^^ Ich meine, ich wollte nur wissen, ob du mir die aktuellste Verion der Stroy geschickt hast?^^.
Nein, das wird kein Remake vom Remake. XD Das Remake, dass ich dir mal zu kommen liess, war wahrhaftig das Remake vom Original. Wobei das aktuelle Remake schon einige neue Abschnitte besitzt. XD Und überhaupt, was fällt dir aargaurischer Gingsta eigentlich ein, mich einen französischen Hasenbraten zu nennen? XD Wenn schon will ich ein echtes französisches Gedicht sein. xD
Putput-Nadin: Kann jedem passieren, besonders mir. xD
Putput-Nadin: Kann jedem passieren, besonders mir. xD
Kapitel 2: Die Wüste des Todes
„So wartet doch!“, rief eine mir bekannte Stimme hinter mir. Aplu kam mit seiner Echse angerannt und holte mich ein. „Ich lasse doch niemanden gegen einen Hexer antreten, der nicht einmal die Schläge eines Fisches parieren kann!“, lachte er und ritt neben mir her. Ich war sehr erleichtert einen Gefährten gefunden zu haben. Ausserdem hiess es ja, dass Aplu der beste Kämpfer des Wasservolkes sei. Und er hatte gestern ja auch die Wahrheit gesagt. Alle Wunden von meinem Übungskampf waren verheilt. Nun galt es Max und den anderen erwählten zu finden. Und dafür musste man nach Avalon, dass im Zentrum der Todeswüste lag, reisen.
Die Wüste war gnadenlos. Einige Dunstwolken erhoben sich und verpufften für immer. Man sah nichts ausser grenzenlosem Sand, einige Dünen, einen blauen Himmel und so viel Dunst. Vielleicht war es aber auch nur eine Fatahmorgana. Wer konnte dies schon sagen? Beim reiten entdeckte ich ab und zu einige Ruinen und mir ging nicht mehr aus dem Kopf, dass Apul gesagt hatte, dass dies alles einmal ein Ozean gewesen wäre. Diese Ruinen mussten von einigen Städten stammen. Es war wirklich traurig, dass ein Volk, das solche architektonische Meisterwerke vollbrachte, jetzt in einem See lebte. Die Hitze machte mir sehr zu schaffen und ich schwitzte mehr als ich trinken durfte. Ich verfluchte diese Wüsten und endlich rasteten wir, als der Abend anbrach. Wir sassen zwischen einigen Ruinen und hatten gerade erst unsere Echsen angebunden. „Ein Feuer können wir leider nicht machen, da in der Todeswüste viele gefährliche Monster leben. Einen Kampf können wir nicht riskieren“, informierte mich der Fischmensch. Wenn man von der Kälte und von dem Durst absah, ging es mir gut. Nun ja fast. Ich hatte etwas Angst. Nicht wegen diesen Wüstenmonstern, sondern wegen Scar und der Tatsache, das schon wieder ein Tag verstrichen war. In fünf Tage würde sich das Portal schliessen. Was, wenn ich bis dann nicht in Avalon wäre? Was, wenn ich nicht Max nicht finden würde?
Am nächsten Tag ritten wir weiter und mir ging das Wasser aus. „Ich habe Euch doch gesagt, dass wir sparsam sein müssen!“, schrie Aplu mich an. Ich verstand seinen Zorn, den nun würden wir wohl kaum überleben. Zurück konnten wir nicht mehr gehen, da es zu lang war und weiter auch nicht, da es dort noch länger wäre. Aplu schloss die Augen und atmete ruhig ein und aus. Wollte er sich beruhigen? „Ich rieche Wasser“, sagte er nur und schlug seine Augen wieder auf. Wir ritten in die Richtung, die er mir nannte und entdeckten nichts als Sand. „Hier ist kein Wasser“, meinte ich enttäuscht. Aplu liess sich aber nicht stören und buddelte im Sand herum.
Überrascht stellte ich fest, dass er tatsächlich Wasser fand! Unter dem Sand kam eine kleine Quelle voller Wasser zum Vorschein, in die ich meinen Beutel tauchte. Wieder mit Wasser vollgetankt und ohne Durst ritten wir weiter. Schon wenige Minuten später glaubte ich einige Berge zu sehen. „Sieh mal, Aplu! Dort hat es Berge!“, rief ich erfreut, denn ich hoffte, ich sähe das Ende dieser verfluchten Wüste. Aber ich irrte mich. Zwar konnte man am Horizont wirklich braune Felsen, die auch sehr gross waren, - um nicht zu sagen gigantisch gross – aber es waren keine Berge. „Dies sind keine Berge. Es ist die Klippe“, antwortete Aplu erfreut. Die Klippe... Natürlich! Wir ritten ja noch immer am Grund des Ozeans und um nach Avalon zu gelangen, mussten wir wieder auf Landes Höhe kommen. Mir gefiel der Gedanke nicht, dass wir die ganze Klippe empor klettern mussten, mit unseren Echsen. „Wenn wir die Klippe erreicht haben, haben wir etwa einen Drittel des Weges hinter uns. Dann werden wir auf sie treffen“, berichtete Aplu weiter und beschleunigte seine Echse. Wenn er wohl damit meinte?
Die Sonne tauchte die Wüste in ein sanftes rot und flackerte dabei im Dunst. Es war Abend als wir die Klippe erreichten. Die erdrückende Hitze gab gerade der unausstehlichen Kälte Platz um uns zu Foltern. Ich fröstelte leicht als ich mich nach vorne lehnte um die Klippe genauer unter die Lupe zu nehmen. In den spitzen Felsen hatte es viele Grotten und Höhlen. „Wir werden in einer von denen übernachten, dann können wir auch ein Feuer haben“, lächelte der Aquarianer, als er bemerkte, dass ich die Höhlen bemerkt habe.
Gesagt, getan. Wir sassen in der Höhle um ein Feuer herum. Unsere Echsen hatten wir angebunden und die zwei tranken etwas Wasser. Diese Art von den Echsen brauchte nur einen Liter Wasser im Monat. Nach zwei kleinen Schlücken hatten sie genug und legten sich schlafen. Ich fragte mich damals, ob diese Echsen nicht auch was zum Fressen brauchten. Während der ganzen Reise hatte ich die Echsen nie etwas verzehren gesehen.
„Ich frage mich ob die Geschichten wahr sind“, flüsterte Aplu und stocherte im Feuer herum. Ich ass eine getrocknete Frucht und fragte ihn anschliessend, was denn genau wahr sei. Von welchen Geschichten er wohl sprach?
„Man sagt, es hätte früher jenseits des Ozeans einige Berge gegeben, in denen das Volk der Winde gelebt hatte. Als die Wüste kam, flohen sie zum Ozean, denn sie dachten, er würde den Sand aufhalten. Doch die Wüste vernichtete das Wasser und die Bewohner der Lüfte waren alleine und umgeben von Sand. Angeblich sollen sie einige Quellen in den Höhlen entdeckt haben und noch heute hier leben. Wenn sie hier leben und wir sie finden, so werden sie uns sicherlich zu Hilfe eilen. Oder uns fressen...“, erzählte mir der Halbmensch. Fressen? Es schien, als würden wir auf wilde Vögel treffen.
Jedoch strich die Nacht dahin und es hatten sich keine Menschen fressende Vögel bei uns gemeldet. Die Nacht war sehr viel angenehmer in einer Höhle als in der offenen Wüste. Hier, geschützt vor dem kalten Wind, und bewärmt durch das kleine Lagerfeuer, schlief es sich sogar wunderbar.
„So wartet doch!“, rief eine mir bekannte Stimme hinter mir. Aplu kam mit seiner Echse angerannt und holte mich ein. „Ich lasse doch niemanden gegen einen Hexer antreten, der nicht einmal die Schläge eines Fisches parieren kann!“, lachte er und ritt neben mir her. Ich war sehr erleichtert einen Gefährten gefunden zu haben. Ausserdem hiess es ja, dass Aplu der beste Kämpfer des Wasservolkes sei. Und er hatte gestern ja auch die Wahrheit gesagt. Alle Wunden von meinem Übungskampf waren verheilt. Nun galt es Max und den anderen erwählten zu finden. Und dafür musste man nach Avalon, dass im Zentrum der Todeswüste lag, reisen.
Die Wüste war gnadenlos. Einige Dunstwolken erhoben sich und verpufften für immer. Man sah nichts ausser grenzenlosem Sand, einige Dünen, einen blauen Himmel und so viel Dunst. Vielleicht war es aber auch nur eine Fatahmorgana. Wer konnte dies schon sagen? Beim reiten entdeckte ich ab und zu einige Ruinen und mir ging nicht mehr aus dem Kopf, dass Apul gesagt hatte, dass dies alles einmal ein Ozean gewesen wäre. Diese Ruinen mussten von einigen Städten stammen. Es war wirklich traurig, dass ein Volk, das solche architektonische Meisterwerke vollbrachte, jetzt in einem See lebte. Die Hitze machte mir sehr zu schaffen und ich schwitzte mehr als ich trinken durfte. Ich verfluchte diese Wüsten und endlich rasteten wir, als der Abend anbrach. Wir sassen zwischen einigen Ruinen und hatten gerade erst unsere Echsen angebunden. „Ein Feuer können wir leider nicht machen, da in der Todeswüste viele gefährliche Monster leben. Einen Kampf können wir nicht riskieren“, informierte mich der Fischmensch. Wenn man von der Kälte und von dem Durst absah, ging es mir gut. Nun ja fast. Ich hatte etwas Angst. Nicht wegen diesen Wüstenmonstern, sondern wegen Scar und der Tatsache, das schon wieder ein Tag verstrichen war. In fünf Tage würde sich das Portal schliessen. Was, wenn ich bis dann nicht in Avalon wäre? Was, wenn ich nicht Max nicht finden würde?
Am nächsten Tag ritten wir weiter und mir ging das Wasser aus. „Ich habe Euch doch gesagt, dass wir sparsam sein müssen!“, schrie Aplu mich an. Ich verstand seinen Zorn, den nun würden wir wohl kaum überleben. Zurück konnten wir nicht mehr gehen, da es zu lang war und weiter auch nicht, da es dort noch länger wäre. Aplu schloss die Augen und atmete ruhig ein und aus. Wollte er sich beruhigen? „Ich rieche Wasser“, sagte er nur und schlug seine Augen wieder auf. Wir ritten in die Richtung, die er mir nannte und entdeckten nichts als Sand. „Hier ist kein Wasser“, meinte ich enttäuscht. Aplu liess sich aber nicht stören und buddelte im Sand herum.
Überrascht stellte ich fest, dass er tatsächlich Wasser fand! Unter dem Sand kam eine kleine Quelle voller Wasser zum Vorschein, in die ich meinen Beutel tauchte. Wieder mit Wasser vollgetankt und ohne Durst ritten wir weiter. Schon wenige Minuten später glaubte ich einige Berge zu sehen. „Sieh mal, Aplu! Dort hat es Berge!“, rief ich erfreut, denn ich hoffte, ich sähe das Ende dieser verfluchten Wüste. Aber ich irrte mich. Zwar konnte man am Horizont wirklich braune Felsen, die auch sehr gross waren, - um nicht zu sagen gigantisch gross – aber es waren keine Berge. „Dies sind keine Berge. Es ist die Klippe“, antwortete Aplu erfreut. Die Klippe... Natürlich! Wir ritten ja noch immer am Grund des Ozeans und um nach Avalon zu gelangen, mussten wir wieder auf Landes Höhe kommen. Mir gefiel der Gedanke nicht, dass wir die ganze Klippe empor klettern mussten, mit unseren Echsen. „Wenn wir die Klippe erreicht haben, haben wir etwa einen Drittel des Weges hinter uns. Dann werden wir auf sie treffen“, berichtete Aplu weiter und beschleunigte seine Echse. Wenn er wohl damit meinte?
Die Sonne tauchte die Wüste in ein sanftes rot und flackerte dabei im Dunst. Es war Abend als wir die Klippe erreichten. Die erdrückende Hitze gab gerade der unausstehlichen Kälte Platz um uns zu Foltern. Ich fröstelte leicht als ich mich nach vorne lehnte um die Klippe genauer unter die Lupe zu nehmen. In den spitzen Felsen hatte es viele Grotten und Höhlen. „Wir werden in einer von denen übernachten, dann können wir auch ein Feuer haben“, lächelte der Aquarianer, als er bemerkte, dass ich die Höhlen bemerkt habe.
Gesagt, getan. Wir sassen in der Höhle um ein Feuer herum. Unsere Echsen hatten wir angebunden und die zwei tranken etwas Wasser. Diese Art von den Echsen brauchte nur einen Liter Wasser im Monat. Nach zwei kleinen Schlücken hatten sie genug und legten sich schlafen. Ich fragte mich damals, ob diese Echsen nicht auch was zum Fressen brauchten. Während der ganzen Reise hatte ich die Echsen nie etwas verzehren gesehen.
„Ich frage mich ob die Geschichten wahr sind“, flüsterte Aplu und stocherte im Feuer herum. Ich ass eine getrocknete Frucht und fragte ihn anschliessend, was denn genau wahr sei. Von welchen Geschichten er wohl sprach?
„Man sagt, es hätte früher jenseits des Ozeans einige Berge gegeben, in denen das Volk der Winde gelebt hatte. Als die Wüste kam, flohen sie zum Ozean, denn sie dachten, er würde den Sand aufhalten. Doch die Wüste vernichtete das Wasser und die Bewohner der Lüfte waren alleine und umgeben von Sand. Angeblich sollen sie einige Quellen in den Höhlen entdeckt haben und noch heute hier leben. Wenn sie hier leben und wir sie finden, so werden sie uns sicherlich zu Hilfe eilen. Oder uns fressen...“, erzählte mir der Halbmensch. Fressen? Es schien, als würden wir auf wilde Vögel treffen.
Jedoch strich die Nacht dahin und es hatten sich keine Menschen fressende Vögel bei uns gemeldet. Die Nacht war sehr viel angenehmer in einer Höhle als in der offenen Wüste. Hier, geschützt vor dem kalten Wind, und bewärmt durch das kleine Lagerfeuer, schlief es sich sogar wunderbar.
Kapitel 3: Alleine…
Die Sonne erhob sich und warf bereits einige Lichtstrahlen in die Höhle. Gähnend stand ich auf und bemerkte mit entsetzten, dass Aplu nicht mehr da war! Panik stieg in mir auf. Hatte er mich herein gelegt? Hatten diese Vögel in gefangen und kochten ihn wohlmöglich in einem Topf? Letzteres wohl kaum, wenn man bedachte, dass sie in einer Wüste lebten. Aber rösten könnten sie ihn immer noch. Kopfschüttelnd vertrieb ich diese makaberen Gedanken und rannte aus der Höhle. Der Himmel war wie immer strahlend blau, auch wenn es einen Hauch von dieser düsteren Farbe in sich hatte. Irgendwie bereitete es mir Unbehagen, denn ich spürte tief in mir, dass dieses dunkle lila nicht positiv war. Der gleissende weisse Sand hielt sich heute besonders ruhig und die Winde, die vor Jahrhunderten über die Klippe tobten und Wellen bildeten, blieben heute wohl aus. Dies hätte die Fischer sicherlich gefreut. Aber was war eigentlich passiert wenn man zufällig einen Aquarianer gefischt hatte?
Meine Füsse, die barfuss waren – in der Höhle war es angenehm kühl gewesen und meine Schuhe waren mir etwas zu klein – gruben sich langsam in den höllisch heissen Sand. Wohin man auch blickte, überall waren nur Sanddünen. Ausser weit im Osten, dort war es sehr flach. Geografisch gesehen befand ich mich hier auf einem Hügel, der alle anderen Dünen überragte, aber dennoch nicht an die Felsen der Klippe ankam. Nun kam mir der Gedanke, dass Aplu vielleicht auf die Klippe geklettert war um einen Weg zu suchen und so wandte ich mich um. Heute sah man deutlich, dass dieses alte Riff sehr viele verborgene Grotten oder Höhlen hatte. Zögernd lief ich zurück – was durch den heissen Sand schwer viel – und versuchte mich zu erinnern, in welcher Höhle ich übernachtet hatte. Als ich sie wieder gefunden hatte, floh ich erst einmal in die Schatten und setzte dich. Tief durchatmend versuchte ich mich zu beruhigen. Wie standen die Fakten? Mein Gefährte Alpu hatte mich durch diese verfluchte Wüste geführt und er konnte exzellent Wasser ausfindig machen. Leider aber war er verschwunden, und beide Echsen dazu. Ich musste zugeben, es war irgendwie verdächtig. Aber warum sollte er mich verraten? War ich den nicht der Hoffnungsträger für Gaia? Natürlich würde ich gerne auf dieses „Privileg“ verzichten, aber ich sass nun mal fest. Und das auch noch in der Todeswüste. Da ich nicht daran glaubte, dass er mich im Stich gelassen haben könnte, blieb ich sitzen. Und das sehr lange. Ich schätzte, dass die Mittagszeit bereits vorbei wäre, als ich beschloss, etwas zu unternehmen. Irgendwie fiel mein Blick auf einen Lichtstrahl, der von der Decke der Höhle fiel. Als ich dem Licht folgte, bemerkte ich staunend, dass die Höhle bedeutend grösser war als angenommen. Tatsächlich war es eine verdächtig runde Öffnung die irgendwo sehr weit oben den Himmel zeigte. Sehen konnte ich aber fast nichts, da mich die Sonne blendete. Aber ich wusste, dass es senkrecht rauf ging und so beschloss ich, eine kleine Kletterpartie zu wagen. Und so griff ich nach einem Stein und suchte halt. Als alles klappte, versuchte ich mit meinem Fuss irgendwo halt zu finden. Auf einem kleinen Felsvorsprung konnte ich schliesslich stehen. Nun galt es, weiter oben noch mehr Halt zu finden. Gesagt: Getan. Und so kam ich etwa 20 Meter in die Höhe, bis mich meine Müdigkeit einholte. Im Sport war ich noch nie gut gewesen und dieses Hängen war sehr anstrengend, besonders wenn man vorher Tage lang durch die Wüste irrte und kaum was Nahrhaftes essen konnte. Wie sehr wünschte ich mir doch, eine schmackhafte Mahlzeit zu verzerren. Mit letzter Kraft erreichte ich einen kleinen Felsvorsprung und setzte mich ab. Zu meiner Beunruhigung knirschte es ein wenig, aber es passierte nichts mehr. Ich versuchte den Schmerz in meinen Armen etwas zu lindern und schwor mir, dass ich, sollte ich je wieder nach Hause kommen, sofort einen BigMac gönnen würde. Nach einigen Minuten kam ich zu dem Schluss, dass es so nicht weiter gehen könnte. Etwas weiter oben hatte es viele Dekorationen. Es waren geometrische Figuren, die sehr an eine Ellipse erinnerten. Auch einige Drachen konnte man ausfindig machen, wobei es auch hier Formen waren und keine Feuer speiende Echsen. Manchmal konnte man vereinzelt auch einige Augen oder Fische erkennen. Was auch immer diese Höhle einmal gewesen war, sie musste sehr wichtig gewesen sein. Bis ganz nach oben würde ich es nicht schaffen, aber etwa 30 Meter weiter oben befand sich so etwas wie ein Eingang. Vielleicht war es aber auch einfach eine kleine Vertiefung. Sollte ich es wagen? Was sollte ich denn tun? Ich war alleine, ganz alleine. Irgendetwas musste ich doch unternehmen! Als der Schmerz in meinen Armen nach liess kletterte ich an den Dekorationen lang nach oben. Sie boten einen viel besseren Halt und so war ich um einiges schneller. Unterhalb von dieser Vertiefung war ein grosser Adler eingemeisselt. Oh ja, dieses schaurige Ding passt wirklich in diese Höhle. Ich wollte es auf der linken Seite umklettern, als plötzlich ein Oval abbrach, an dem ich mich vorhin umklammert hatte. Schreiend hing ich nun an einem einzigen Arm noch fest. Es schmerzte so sehr in meinen Fingern und langsam entglitt mir der Stein auch aus meinem Griff. Oh ja, das habe ich wirklich sehr gut hin bekommen. Bravo. Panisch ertastete ich mit der anderen Hand nach einem anderen Stein, fand aber keinen Halt. In letzter Sekunde hatte ich es schliesslich doch noch geschafft. Allerdings hatte sich nun die Problematik lediglich umgedreht. Nun hing ich mit der anderen Hand noch, und die zweite schmerzte noch immer. Ich begriff, dass ich so nicht weiter kommen würde. Ohne den Blick nach unten zu richten, – aus dem Fernsehen wusste ich, dass man dies nie machen durfte in solchen Situationen – versuchte ich, mit den Füssen irgendwo Halt zu finden. Dies erwies sich auch als eher unmöglich, da direkt unter mir nichts war und ich seitwärts ein Bein heben musste. Ausser Atem versuchte ich nun jenes Ding der Unmöglichkeit. Und – wie könnte es auch anders sein? – ich fand keinen Halt und rutschte mit meiner Hand ab. Der Höhleneingang schwand immer weiter weg und vor meinen Augen zog mein Leben vor sich hin. Längst vergessene oder verdrängte Erinnerungen. Ich sah jene Person, lachend und fröhlich, die ich einst liebte, doch jetzt aus ganzer Seele hasse. Toll, jetzt fühlte ich auch noch, neben der Angst, Trauer und Wut in mir aufsteigen. Warum musste ich bei meinem Tod die schlimmsten aller Gefühle fühlen? Ich fiel tiefer und tiefer, bis es plötzlich anhielt. An meinen Schultern fühlte ich einen etwas unangenehmes Gefühl, es drückte richtig in mich herein. Langsam öffnete ich wieder die Augen, die ich vor Angst geschlossen hatte, und bemerkte, dass ich noch immer in der Luft bin. An meinen Schultern drückten Krallen auf mich ein. Und diese Krallen gehörten natürlich einem Vogel. Dieses Vieh hatte menschliche Beine, nur Krallen und keine Füsse. An seinem Rücken ragten grosse, goldbraune Flügel hinaus, die momentan wild umher schlugen. Der Vogel hatte ausserdem einen menschlichen Kopf, nur mit einem Schnabel, der sehr scharf aussah, und zwei menschliche Arme. Er hatte braune und einige hellere Feder, die stark an einen Adler erinnerten.
In diesem Moment stiess es einen unausstehlichen Schrei aus und flog nach oben. Mich liess es nicht mehr los. Tatsächlich, so glaubte ich zumindest, schien es zu grinsen. Noch immer raste es nach oben und dies wahrhaftig schnell. Ich vermochte nicht mehr die Steinskulpturen an der Wand zu erkennen. Ohne Vorwarnung bog es plötzlich in eine Seitenhöhle ab und hielt einige Zeit später an. Es landete und hielt mich nun mit seinen Armen fest. Es war unglaublich stark und ich konnte erst gar nicht dagegen ankämpfen. Der Vogel lief zielstrebig durch viele verzwickte Korridore und war mich plötzlich an den Boden. Ich stiess mir meinen Ellbogen auf und versuchte aufzustehen. Erst jetzt bemerkte ich, dass er mich wohl zu der Anführerin seines Volkes gebracht hatte, oder sonst ein hohes Tier in diesem Clan. Und dies war wortwörtlich zu verstehen. Das Vögelchen war kleiner und zierlicher als der Adler, und war offensichtlich ein Albino. Sie hatte blutrote Augen und ihre Federn waren alle weiss wie Schnee. Auf ihrem Kopf sah man einige Pfauenfedern, die wohl so etwas wie eine Krone darstellen sollten.
Die Königin rief etwas aus und der Adler verbeugte sich und verliess den Raum. Das Vögelchen stand nun auf und redete plötzlich: „Ich Priesterin, du Mensch.“ Diese Vögel waren wirklich höchst begabt im Konversationen führen. Wie war also eine Priesterin? Vielleicht hatte ich mich etwas getäuscht und sie war so etwas wie eine Päpstin. Welch Ironie, dass dieses Wort überhaupt nicht existiert. Hohe Priesterin… traf es dies besser? Es musste wohl. „Du bist geschützt. Kodex verbietet töten von Menschen. Menschen heilig“, erklärte sie ruhig. Ihre Stimme war wirklich viel ruhiger als die von diesem Adler. Ihre Kammer war auch luxuriöser eingerichtet. Es hatte ein Himmelbett, bzw. Himmelnest und sogar einen Brunnen. In einer Ecke war ein kleiner Tisch aus Stein und einigen Steinen, die wohl Stühle sein sollten. Und es hatte auch einige Schränke, wobei ich nicht genau wusste, was diese Vögel dort aufbewahrten. Kleider dürften es wohl kaum sein. Obwohl der Adler eine enge Lederhose und diese Priesterin ein elegantes Kleid trug. Sie waren aber sehr kurz und eng, vermutlich, damit es nicht durch die Gegend flatterte, sollten sie fliegen. Den kritischen Lehrern hätte diese Kleidung nicht gefallen und so mancher Grufti wäre gleich ins Komma gefallen, bei der knappen Mode dieser Vögel.
Plötzlich kam mir der Gedanke, dass sie vielleicht Aplu und die zwei Echsen gefangen halten könnten. So wie ich sie verstanden habe, war ich für diese Vögel etwas heiliges, durch diesen Kodex. „Habt Ihr auch ein Aquarianer gefangen genommen? Und zwei Echsen?“, fragte ist hastig. Sie blickte mich verwirrt an und legte ihren Kopf schief. Irgendwie erinnerte sie mich an unsere Wellensittiche. Auch diese Ziervögel legten ihre Köpfe oft schräg, wenn es etwas neues gab und sie es nicht verstanden. Tatsächlich war ihr Schnabel auch irgendwie kleiner als der vom Adler. „Aquarianer. Mein Gefährte“, erklärte ich in möglichst einfachen Worten noch einmal und versuchte, einen Fisch nach zu ahmen. „Oh je“, meinte nun die Priesterin und liess ihren Kopf hängen. „Wir alles essen, was wir fangen. Werde Bote zu Oberhaupt schicken“, versprach sie und rief wieder etwas in der Vogelsprache. Der junge Adler kam herein und rief ebenfalls etwas. Allerdings war es unterwürfig und nicht so wild wie sonst immer. Die Priesterin kreischte etwas und der Adler eilte davon.
Also hatten diese Vögel Aplu und die Echsen gefangen genommen. Mich hatten sie in Ruhe gelassen, da ich durch diesen seltsamen Kodex geschützt bin. Immerhin, dachte ich bitter, war ich mal etwas wert. Die Priesterin ging zu einem Regal und nahm einen steinernen Kelch hervor, den sie wiederum in den Brunnen eintauchte. „Trink“, sagte sie nur und gab mir den Kelch in die Hand. Gierig schlang ich das Wasser hinunter. Es hatte zwar einen etwas seltsamen Geschmack, aber es war schön kühl.
Als mein Durst gelöscht war, wandte ich mich wieder der Priesterin zu. Ihre Augen, die blutrot waren, funkelten und bildeten einen krassen Kontrast zu ihren schneeweissen Federn. Sie war so zierlich und ihre Federn fein. Die anderen Vogelmenschen waren da ganz anders. Sie waren kräftig und hatten breite Schultern, ihre Augen waren pechschwarz und ihre Federn waren grob und goldgelb.
In diesem Moment kam der Adler wieder in die Kammer der Priesterin. Er kreischte etwas und die Priesterin nickte. Dann wandte sie sich wieder mir zu und überlegte fieberhaft um die richtigen Worte zu finden. „Dein Gefährte lebt“, sagte sie schliesslich nur und bedeutete mir, ihr zu folgen.
Kaum waren wir wieder bei dem grossen runden Abgrund angekommen, klammerte der Adler sich wieder an mich und wir flogen, zusammen mit der Priesterin, weiter nach oben. Wir waren schon fast zu oberst, als wir bei einem Felsvorsprung hielten und der Adler mich, sorgfältig darauf achtend, mich nicht zu verletzen, los liess. „Raum von Oberhaupt“, erklärte die Priesterin leicht nervös. Sie watschelte nun zielstrebig zu einem grossen Tor. Höchstwahrscheinlich war es das einzige Tor in diesem Komplex. Der Adler öffnete es nun und wir zwei traten ein.
Der Thronsaal war schlicht, aber für die Verhältnisse dieser Vögel doch prunkvoll. Ein Teppich führte zum Thron, der wiederum auf einer Art Kuppel war. Auf beiden Seiten des Thrones waren viele Tücher angebracht und schränkten so das Sichtfeld etwas ein. Alles in allem sah es aber recht stilvoll aus und es erinnerte mich stark an den Nahen Osten. An den Wänden waren wieder Muster eingraviert, die eine Art Legende erzählten. Vielleicht aber waren es auch einfach nur unbedeutende Dekorationen.
Das eindrucksvollste war aber das Oberhaupt, der König der Vögel, an sich. Während die Priesterin stark an einen Albinowellensitich und die Wächter – oder Soldaten? – an Adler erinnerten, verglich man den König am liebsten mit einem Bastard. Nun gut, dieses Wort war vielleicht etwas falsch gewählt, aber ich hätte ihn als Mischung zwischen einem Pfau und einem Ara verglichen. Wie man sich dies vorstellen sollte? Man stelle sich den Papageien vor, nur mit dem Rad des Pfaus als Schwanz. Der Schnabel stammte auch von einem Pfau. Nun mehr kam mir eine fixe Idee, die vielleicht sogar zu traf. Dieses Vogelkönigreich war genau die eine Kolonie von Ameisen oder Bienen. Es hatte eine Königin beziehungsweise Priesterin an der Spitze, und an zweiter Stelle einen König. Es wurden Arbeiter(innen) und Soldat(innen) geboren, welche sich auch körperlich unterschieden. Ich war mir inzwischen fast sicher, dass ich vorhin einen Specht gesehen hatte, als wir zum Saal des Königs geflogen waren. Ja, diese Idee gefiel mir, auch wenn diese Vögel wohl ein komplizierteres System hatten und vielleicht würde auch irgendwann - vorausgesetzt die Welt Gaia wird nicht vernichtet - auch eine Revolution die Vögel befreien.
Nun trat die Priesterin vor und rief etwas. Der König wirkte unbeeindruckt und schüttelte sein Kopf. Erst jetzt fiel mir die gewaltige Krone auf. Sie bestand aus Pflanzen, so seltsam es klingen mag, zu mal wir in einer Wüste waren. Die Priesterin flatterte mit den Flügeln und hob kurz schreiend vom Boden ab. Dies beeindruckte den König schon eher etwas, da er zurück wich und sie fast entsetzt anstarrte. Leider fing er sich dann gleich wieder und schüttelte den Kopf. Er war nicht gewillt einen Kompromiss einzugehen oder gar nach zu geben. Die Priesterin fasste sich wieder und warf ihm einen bösen Blick zu. Der Adel und der Klerus schienen sich wohl nicht gerade gut zu verstehen.
Nun wandte sie sich abrupt ab und wollte schon davon stolzieren, als sie etwas lässig über die Schultern rief. Wobei man das Wort „rief“ sehr genau nehmen sollte. Dieses eher ruhige Gekreische der Priesterin schien den König in ein grosses Unbehagen zu ziehen.
Diese Vögel würde ich wohl nie verstehen, aber das musste man ja zum Glück nicht. Ich wäre ja so glücklich, wenn sie mit Aplu zurückgeben und mich von Dannen ziehen lassen würden. Mehr wollte ich nicht. Nun ja, natürlich wollte ich auch nach Hause gehen. Aber war es denn realistisch? Konnte ich wirklich noch an meine Heimreise glauben? Zum ersten mal in meinem Leben hatte ich wirklich Zweifel ob ich überhaupt nach Hause kommen könnte. Könnte ich überhaupt diese verfluchte Wüste hinter mir lassen? Es war ja so unfair! Ich habe so vieles in meinem Leben nicht gewollt, und trotzdem hatte ich es stillschweigend annehmen müssen. Aber dies… dies war einfach zu viel. Man konnte doch nicht von einem Jüngling erwarten, dass er die Welt rettete! Man wird einfach so durch einen Zufall aus seinem Leben, seiner Welt, entrissen. In einer fremden Welt konnte man nicht leben. Gaia mag einst eine gute Welt gewesen sein, reich und schön. Aber nun war sie eine unbewohnbare Wüste, in der sich kleine Völker an eine hoffnungslose Prophezeiung klammerten. Es hatte doch keinen Sinn! In der Tat wäre mir der Tod im höchsten Masse willkommen…
„Menschenkind“, schnatterte die Priesterin und Freude schwang in ihrer Stimme mit. „Dein Gefährte lebt… Folge mir“, piepste sie und hüpfte aus dem Saal. Einer der Soldaten hob mich wieder sachte an und wir flogen weiter nach oben. Mir war nicht entgangen, wie sehr der König schmollte. Würden sie wirklich so weit gehen und Aplu essen? Schon nur bei der Vorstellung drehte es mir den Magen um. Hoffentlich war es nicht zu spät… Ja, die Priesterin sagte es zwar schon zum zweiten Mal: „Dein Gefährte lebt“. Aber was wäre, wenn sie sich irrte? Sie hatte ihn ja schliesslich noch nie im Leben gesehen und wusste ja auch nicht über seine Gefangenname Bescheid. Aber eines war klar. Sie ermutigte mich, irgendwie…
Kommentare und so weiter sind natürlich immer gerne gesehen. ;)
Die Sonne erhob sich und warf bereits einige Lichtstrahlen in die Höhle. Gähnend stand ich auf und bemerkte mit entsetzten, dass Aplu nicht mehr da war! Panik stieg in mir auf. Hatte er mich herein gelegt? Hatten diese Vögel in gefangen und kochten ihn wohlmöglich in einem Topf? Letzteres wohl kaum, wenn man bedachte, dass sie in einer Wüste lebten. Aber rösten könnten sie ihn immer noch. Kopfschüttelnd vertrieb ich diese makaberen Gedanken und rannte aus der Höhle. Der Himmel war wie immer strahlend blau, auch wenn es einen Hauch von dieser düsteren Farbe in sich hatte. Irgendwie bereitete es mir Unbehagen, denn ich spürte tief in mir, dass dieses dunkle lila nicht positiv war. Der gleissende weisse Sand hielt sich heute besonders ruhig und die Winde, die vor Jahrhunderten über die Klippe tobten und Wellen bildeten, blieben heute wohl aus. Dies hätte die Fischer sicherlich gefreut. Aber was war eigentlich passiert wenn man zufällig einen Aquarianer gefischt hatte?
Meine Füsse, die barfuss waren – in der Höhle war es angenehm kühl gewesen und meine Schuhe waren mir etwas zu klein – gruben sich langsam in den höllisch heissen Sand. Wohin man auch blickte, überall waren nur Sanddünen. Ausser weit im Osten, dort war es sehr flach. Geografisch gesehen befand ich mich hier auf einem Hügel, der alle anderen Dünen überragte, aber dennoch nicht an die Felsen der Klippe ankam. Nun kam mir der Gedanke, dass Aplu vielleicht auf die Klippe geklettert war um einen Weg zu suchen und so wandte ich mich um. Heute sah man deutlich, dass dieses alte Riff sehr viele verborgene Grotten oder Höhlen hatte. Zögernd lief ich zurück – was durch den heissen Sand schwer viel – und versuchte mich zu erinnern, in welcher Höhle ich übernachtet hatte. Als ich sie wieder gefunden hatte, floh ich erst einmal in die Schatten und setzte dich. Tief durchatmend versuchte ich mich zu beruhigen. Wie standen die Fakten? Mein Gefährte Alpu hatte mich durch diese verfluchte Wüste geführt und er konnte exzellent Wasser ausfindig machen. Leider aber war er verschwunden, und beide Echsen dazu. Ich musste zugeben, es war irgendwie verdächtig. Aber warum sollte er mich verraten? War ich den nicht der Hoffnungsträger für Gaia? Natürlich würde ich gerne auf dieses „Privileg“ verzichten, aber ich sass nun mal fest. Und das auch noch in der Todeswüste. Da ich nicht daran glaubte, dass er mich im Stich gelassen haben könnte, blieb ich sitzen. Und das sehr lange. Ich schätzte, dass die Mittagszeit bereits vorbei wäre, als ich beschloss, etwas zu unternehmen. Irgendwie fiel mein Blick auf einen Lichtstrahl, der von der Decke der Höhle fiel. Als ich dem Licht folgte, bemerkte ich staunend, dass die Höhle bedeutend grösser war als angenommen. Tatsächlich war es eine verdächtig runde Öffnung die irgendwo sehr weit oben den Himmel zeigte. Sehen konnte ich aber fast nichts, da mich die Sonne blendete. Aber ich wusste, dass es senkrecht rauf ging und so beschloss ich, eine kleine Kletterpartie zu wagen. Und so griff ich nach einem Stein und suchte halt. Als alles klappte, versuchte ich mit meinem Fuss irgendwo halt zu finden. Auf einem kleinen Felsvorsprung konnte ich schliesslich stehen. Nun galt es, weiter oben noch mehr Halt zu finden. Gesagt: Getan. Und so kam ich etwa 20 Meter in die Höhe, bis mich meine Müdigkeit einholte. Im Sport war ich noch nie gut gewesen und dieses Hängen war sehr anstrengend, besonders wenn man vorher Tage lang durch die Wüste irrte und kaum was Nahrhaftes essen konnte. Wie sehr wünschte ich mir doch, eine schmackhafte Mahlzeit zu verzerren. Mit letzter Kraft erreichte ich einen kleinen Felsvorsprung und setzte mich ab. Zu meiner Beunruhigung knirschte es ein wenig, aber es passierte nichts mehr. Ich versuchte den Schmerz in meinen Armen etwas zu lindern und schwor mir, dass ich, sollte ich je wieder nach Hause kommen, sofort einen BigMac gönnen würde. Nach einigen Minuten kam ich zu dem Schluss, dass es so nicht weiter gehen könnte. Etwas weiter oben hatte es viele Dekorationen. Es waren geometrische Figuren, die sehr an eine Ellipse erinnerten. Auch einige Drachen konnte man ausfindig machen, wobei es auch hier Formen waren und keine Feuer speiende Echsen. Manchmal konnte man vereinzelt auch einige Augen oder Fische erkennen. Was auch immer diese Höhle einmal gewesen war, sie musste sehr wichtig gewesen sein. Bis ganz nach oben würde ich es nicht schaffen, aber etwa 30 Meter weiter oben befand sich so etwas wie ein Eingang. Vielleicht war es aber auch einfach eine kleine Vertiefung. Sollte ich es wagen? Was sollte ich denn tun? Ich war alleine, ganz alleine. Irgendetwas musste ich doch unternehmen! Als der Schmerz in meinen Armen nach liess kletterte ich an den Dekorationen lang nach oben. Sie boten einen viel besseren Halt und so war ich um einiges schneller. Unterhalb von dieser Vertiefung war ein grosser Adler eingemeisselt. Oh ja, dieses schaurige Ding passt wirklich in diese Höhle. Ich wollte es auf der linken Seite umklettern, als plötzlich ein Oval abbrach, an dem ich mich vorhin umklammert hatte. Schreiend hing ich nun an einem einzigen Arm noch fest. Es schmerzte so sehr in meinen Fingern und langsam entglitt mir der Stein auch aus meinem Griff. Oh ja, das habe ich wirklich sehr gut hin bekommen. Bravo. Panisch ertastete ich mit der anderen Hand nach einem anderen Stein, fand aber keinen Halt. In letzter Sekunde hatte ich es schliesslich doch noch geschafft. Allerdings hatte sich nun die Problematik lediglich umgedreht. Nun hing ich mit der anderen Hand noch, und die zweite schmerzte noch immer. Ich begriff, dass ich so nicht weiter kommen würde. Ohne den Blick nach unten zu richten, – aus dem Fernsehen wusste ich, dass man dies nie machen durfte in solchen Situationen – versuchte ich, mit den Füssen irgendwo Halt zu finden. Dies erwies sich auch als eher unmöglich, da direkt unter mir nichts war und ich seitwärts ein Bein heben musste. Ausser Atem versuchte ich nun jenes Ding der Unmöglichkeit. Und – wie könnte es auch anders sein? – ich fand keinen Halt und rutschte mit meiner Hand ab. Der Höhleneingang schwand immer weiter weg und vor meinen Augen zog mein Leben vor sich hin. Längst vergessene oder verdrängte Erinnerungen. Ich sah jene Person, lachend und fröhlich, die ich einst liebte, doch jetzt aus ganzer Seele hasse. Toll, jetzt fühlte ich auch noch, neben der Angst, Trauer und Wut in mir aufsteigen. Warum musste ich bei meinem Tod die schlimmsten aller Gefühle fühlen? Ich fiel tiefer und tiefer, bis es plötzlich anhielt. An meinen Schultern fühlte ich einen etwas unangenehmes Gefühl, es drückte richtig in mich herein. Langsam öffnete ich wieder die Augen, die ich vor Angst geschlossen hatte, und bemerkte, dass ich noch immer in der Luft bin. An meinen Schultern drückten Krallen auf mich ein. Und diese Krallen gehörten natürlich einem Vogel. Dieses Vieh hatte menschliche Beine, nur Krallen und keine Füsse. An seinem Rücken ragten grosse, goldbraune Flügel hinaus, die momentan wild umher schlugen. Der Vogel hatte ausserdem einen menschlichen Kopf, nur mit einem Schnabel, der sehr scharf aussah, und zwei menschliche Arme. Er hatte braune und einige hellere Feder, die stark an einen Adler erinnerten.
In diesem Moment stiess es einen unausstehlichen Schrei aus und flog nach oben. Mich liess es nicht mehr los. Tatsächlich, so glaubte ich zumindest, schien es zu grinsen. Noch immer raste es nach oben und dies wahrhaftig schnell. Ich vermochte nicht mehr die Steinskulpturen an der Wand zu erkennen. Ohne Vorwarnung bog es plötzlich in eine Seitenhöhle ab und hielt einige Zeit später an. Es landete und hielt mich nun mit seinen Armen fest. Es war unglaublich stark und ich konnte erst gar nicht dagegen ankämpfen. Der Vogel lief zielstrebig durch viele verzwickte Korridore und war mich plötzlich an den Boden. Ich stiess mir meinen Ellbogen auf und versuchte aufzustehen. Erst jetzt bemerkte ich, dass er mich wohl zu der Anführerin seines Volkes gebracht hatte, oder sonst ein hohes Tier in diesem Clan. Und dies war wortwörtlich zu verstehen. Das Vögelchen war kleiner und zierlicher als der Adler, und war offensichtlich ein Albino. Sie hatte blutrote Augen und ihre Federn waren alle weiss wie Schnee. Auf ihrem Kopf sah man einige Pfauenfedern, die wohl so etwas wie eine Krone darstellen sollten.
Die Königin rief etwas aus und der Adler verbeugte sich und verliess den Raum. Das Vögelchen stand nun auf und redete plötzlich: „Ich Priesterin, du Mensch.“ Diese Vögel waren wirklich höchst begabt im Konversationen führen. Wie war also eine Priesterin? Vielleicht hatte ich mich etwas getäuscht und sie war so etwas wie eine Päpstin. Welch Ironie, dass dieses Wort überhaupt nicht existiert. Hohe Priesterin… traf es dies besser? Es musste wohl. „Du bist geschützt. Kodex verbietet töten von Menschen. Menschen heilig“, erklärte sie ruhig. Ihre Stimme war wirklich viel ruhiger als die von diesem Adler. Ihre Kammer war auch luxuriöser eingerichtet. Es hatte ein Himmelbett, bzw. Himmelnest und sogar einen Brunnen. In einer Ecke war ein kleiner Tisch aus Stein und einigen Steinen, die wohl Stühle sein sollten. Und es hatte auch einige Schränke, wobei ich nicht genau wusste, was diese Vögel dort aufbewahrten. Kleider dürften es wohl kaum sein. Obwohl der Adler eine enge Lederhose und diese Priesterin ein elegantes Kleid trug. Sie waren aber sehr kurz und eng, vermutlich, damit es nicht durch die Gegend flatterte, sollten sie fliegen. Den kritischen Lehrern hätte diese Kleidung nicht gefallen und so mancher Grufti wäre gleich ins Komma gefallen, bei der knappen Mode dieser Vögel.
Plötzlich kam mir der Gedanke, dass sie vielleicht Aplu und die zwei Echsen gefangen halten könnten. So wie ich sie verstanden habe, war ich für diese Vögel etwas heiliges, durch diesen Kodex. „Habt Ihr auch ein Aquarianer gefangen genommen? Und zwei Echsen?“, fragte ist hastig. Sie blickte mich verwirrt an und legte ihren Kopf schief. Irgendwie erinnerte sie mich an unsere Wellensittiche. Auch diese Ziervögel legten ihre Köpfe oft schräg, wenn es etwas neues gab und sie es nicht verstanden. Tatsächlich war ihr Schnabel auch irgendwie kleiner als der vom Adler. „Aquarianer. Mein Gefährte“, erklärte ich in möglichst einfachen Worten noch einmal und versuchte, einen Fisch nach zu ahmen. „Oh je“, meinte nun die Priesterin und liess ihren Kopf hängen. „Wir alles essen, was wir fangen. Werde Bote zu Oberhaupt schicken“, versprach sie und rief wieder etwas in der Vogelsprache. Der junge Adler kam herein und rief ebenfalls etwas. Allerdings war es unterwürfig und nicht so wild wie sonst immer. Die Priesterin kreischte etwas und der Adler eilte davon.
Also hatten diese Vögel Aplu und die Echsen gefangen genommen. Mich hatten sie in Ruhe gelassen, da ich durch diesen seltsamen Kodex geschützt bin. Immerhin, dachte ich bitter, war ich mal etwas wert. Die Priesterin ging zu einem Regal und nahm einen steinernen Kelch hervor, den sie wiederum in den Brunnen eintauchte. „Trink“, sagte sie nur und gab mir den Kelch in die Hand. Gierig schlang ich das Wasser hinunter. Es hatte zwar einen etwas seltsamen Geschmack, aber es war schön kühl.
Als mein Durst gelöscht war, wandte ich mich wieder der Priesterin zu. Ihre Augen, die blutrot waren, funkelten und bildeten einen krassen Kontrast zu ihren schneeweissen Federn. Sie war so zierlich und ihre Federn fein. Die anderen Vogelmenschen waren da ganz anders. Sie waren kräftig und hatten breite Schultern, ihre Augen waren pechschwarz und ihre Federn waren grob und goldgelb.
In diesem Moment kam der Adler wieder in die Kammer der Priesterin. Er kreischte etwas und die Priesterin nickte. Dann wandte sie sich wieder mir zu und überlegte fieberhaft um die richtigen Worte zu finden. „Dein Gefährte lebt“, sagte sie schliesslich nur und bedeutete mir, ihr zu folgen.
Kaum waren wir wieder bei dem grossen runden Abgrund angekommen, klammerte der Adler sich wieder an mich und wir flogen, zusammen mit der Priesterin, weiter nach oben. Wir waren schon fast zu oberst, als wir bei einem Felsvorsprung hielten und der Adler mich, sorgfältig darauf achtend, mich nicht zu verletzen, los liess. „Raum von Oberhaupt“, erklärte die Priesterin leicht nervös. Sie watschelte nun zielstrebig zu einem grossen Tor. Höchstwahrscheinlich war es das einzige Tor in diesem Komplex. Der Adler öffnete es nun und wir zwei traten ein.
Der Thronsaal war schlicht, aber für die Verhältnisse dieser Vögel doch prunkvoll. Ein Teppich führte zum Thron, der wiederum auf einer Art Kuppel war. Auf beiden Seiten des Thrones waren viele Tücher angebracht und schränkten so das Sichtfeld etwas ein. Alles in allem sah es aber recht stilvoll aus und es erinnerte mich stark an den Nahen Osten. An den Wänden waren wieder Muster eingraviert, die eine Art Legende erzählten. Vielleicht aber waren es auch einfach nur unbedeutende Dekorationen.
Das eindrucksvollste war aber das Oberhaupt, der König der Vögel, an sich. Während die Priesterin stark an einen Albinowellensitich und die Wächter – oder Soldaten? – an Adler erinnerten, verglich man den König am liebsten mit einem Bastard. Nun gut, dieses Wort war vielleicht etwas falsch gewählt, aber ich hätte ihn als Mischung zwischen einem Pfau und einem Ara verglichen. Wie man sich dies vorstellen sollte? Man stelle sich den Papageien vor, nur mit dem Rad des Pfaus als Schwanz. Der Schnabel stammte auch von einem Pfau. Nun mehr kam mir eine fixe Idee, die vielleicht sogar zu traf. Dieses Vogelkönigreich war genau die eine Kolonie von Ameisen oder Bienen. Es hatte eine Königin beziehungsweise Priesterin an der Spitze, und an zweiter Stelle einen König. Es wurden Arbeiter(innen) und Soldat(innen) geboren, welche sich auch körperlich unterschieden. Ich war mir inzwischen fast sicher, dass ich vorhin einen Specht gesehen hatte, als wir zum Saal des Königs geflogen waren. Ja, diese Idee gefiel mir, auch wenn diese Vögel wohl ein komplizierteres System hatten und vielleicht würde auch irgendwann - vorausgesetzt die Welt Gaia wird nicht vernichtet - auch eine Revolution die Vögel befreien.
Nun trat die Priesterin vor und rief etwas. Der König wirkte unbeeindruckt und schüttelte sein Kopf. Erst jetzt fiel mir die gewaltige Krone auf. Sie bestand aus Pflanzen, so seltsam es klingen mag, zu mal wir in einer Wüste waren. Die Priesterin flatterte mit den Flügeln und hob kurz schreiend vom Boden ab. Dies beeindruckte den König schon eher etwas, da er zurück wich und sie fast entsetzt anstarrte. Leider fing er sich dann gleich wieder und schüttelte den Kopf. Er war nicht gewillt einen Kompromiss einzugehen oder gar nach zu geben. Die Priesterin fasste sich wieder und warf ihm einen bösen Blick zu. Der Adel und der Klerus schienen sich wohl nicht gerade gut zu verstehen.
Nun wandte sie sich abrupt ab und wollte schon davon stolzieren, als sie etwas lässig über die Schultern rief. Wobei man das Wort „rief“ sehr genau nehmen sollte. Dieses eher ruhige Gekreische der Priesterin schien den König in ein grosses Unbehagen zu ziehen.
Diese Vögel würde ich wohl nie verstehen, aber das musste man ja zum Glück nicht. Ich wäre ja so glücklich, wenn sie mit Aplu zurückgeben und mich von Dannen ziehen lassen würden. Mehr wollte ich nicht. Nun ja, natürlich wollte ich auch nach Hause gehen. Aber war es denn realistisch? Konnte ich wirklich noch an meine Heimreise glauben? Zum ersten mal in meinem Leben hatte ich wirklich Zweifel ob ich überhaupt nach Hause kommen könnte. Könnte ich überhaupt diese verfluchte Wüste hinter mir lassen? Es war ja so unfair! Ich habe so vieles in meinem Leben nicht gewollt, und trotzdem hatte ich es stillschweigend annehmen müssen. Aber dies… dies war einfach zu viel. Man konnte doch nicht von einem Jüngling erwarten, dass er die Welt rettete! Man wird einfach so durch einen Zufall aus seinem Leben, seiner Welt, entrissen. In einer fremden Welt konnte man nicht leben. Gaia mag einst eine gute Welt gewesen sein, reich und schön. Aber nun war sie eine unbewohnbare Wüste, in der sich kleine Völker an eine hoffnungslose Prophezeiung klammerten. Es hatte doch keinen Sinn! In der Tat wäre mir der Tod im höchsten Masse willkommen…
„Menschenkind“, schnatterte die Priesterin und Freude schwang in ihrer Stimme mit. „Dein Gefährte lebt… Folge mir“, piepste sie und hüpfte aus dem Saal. Einer der Soldaten hob mich wieder sachte an und wir flogen weiter nach oben. Mir war nicht entgangen, wie sehr der König schmollte. Würden sie wirklich so weit gehen und Aplu essen? Schon nur bei der Vorstellung drehte es mir den Magen um. Hoffentlich war es nicht zu spät… Ja, die Priesterin sagte es zwar schon zum zweiten Mal: „Dein Gefährte lebt“. Aber was wäre, wenn sie sich irrte? Sie hatte ihn ja schliesslich noch nie im Leben gesehen und wusste ja auch nicht über seine Gefangenname Bescheid. Aber eines war klar. Sie ermutigte mich, irgendwie…
Kommentare und so weiter sind natürlich immer gerne gesehen. ;)
Auch ohme Kommentare poste ich mal munter weiter :)
Kapitel 4: Der Magier der Zerstörung
„Scar, warum verfolgt Ihr noch immer Euren lächerlichen Plan?“, fragte eine wohlklingende und sehr helle Stimme.
„Jetzt wird es doch interessant, meine Liebe. Auch wenn Ihr es nicht erkennt, ich will nur das Beste für Gaia und auch für Euch, Titania“, erklärte der Magier triumphierend.
Titania schnaubte verächtlich. Seit so langer Zeit sass sie nun in diesem Käfig und ihre Gelenke schmerzen so. Noch mehr aber schmerzte es sie, dass Scar, ein einfacher Magier, sich auf ihren Thron setze und ihre Welt zerstörte. Titania war die Königin der Elfen. Das Volk der Wächter war gebannt, in den Tiefen von Avalon. Nur vier der Feen nicht. Titania, ihr Gemahl Orion, sowie Luna und Sol. Ihre Lage war wahrhaftig hoffnungslos und ihr Peiniger war auch wahnsinnig. Niemals durfte man aufhören gegen ihn vorzugehen. Früher hatte es noch Aufstände und Schlachten – direkt vor den Toren Avalons – gegeben, aber die Wüste hatte sie alle vertrieben.
„Scar, Ihr bringt den Tod über Gaia und auch über die Erde. Wollt Ihr all diese unschuldigen Seelen wegen Eures wahnwitzigen Planes opfern? Welch Sinn mag dieses Blutvergiessen haben?“, fragte sie ihn eindringlich. Schon seit Jahrhunderten fragte sie ihn dies, doch immer lächelte er nur geheimnisvoll. Der Magier war ihm Thronsaal auf und ab gegangen und ignorierte sie einmal wieder fleissig. Es war ja so bitter. Man war eine unsterbliche Königin einer Welt, deren Macht an eine Göttin heranreichte, und doch war man in einen Käfig gezwängt und konnte nur mit seinem Peiniger sprechen. Und das schlimmste war, dass Scar gewiss siegen würde. Mit einem mächtigen Zauber hatte er das einst fruchtbare Land in ein Ödnis verwandelt und mit verbotener Magie hatte der Tyrann die Dämonen aus den Kerkern von Avalon befreit und stattdessen die Feenwächter eingesperrt. Er hatte Gaia unter Kontrolle. Ganze Völker hatte er dahingerafft und Kulturen auf Ewig vernichtet. Mit welchem Ziel? Es gab noch vier freie Völker in Avalon, die momentan nur haarscharf dem Joch der Versklavung entkamen. Würde Scar in die Offensive gehen, könnte er sie problemlos niederringen. Aber er tat es nicht, warum? In den letzten Jahrhunderten hatte er die Menschen von Gaia ausgerottet, zweifellos aus Angst vor der Prophezeiung. Und nun schien er sich auf die Erde zu konzentrieren.
Titania hatte es schon oft gesehen, wie Scar vor seiner Kristallkugel sass und verbotene Magie anwandte. Es waren Zauber, welche Naturkatastrophen auslösten. Die Königin hatte aber ein sehr sensibles Band zu Gaia und spürte jede Veränderung, welche in ihrer Welt von sich ging. Kein einziges Mal waren die Katastrophen eingetreten. So vermutete sie, dass die Zauber auf die Erde losgelassen wurden. Wollte er nun auch die Menschen der Erde vernichten, damit sich die Prophezeiungen gewiss nicht erfüllen konnten? Es gab unzählige Prophezeiungen in den Landen von Gaia und immer wieder tauchten drei Menschen auf.
Und nun war zum ersten Mal in der Geschichte von Gaia etwas gar seltsames geschehen. Luna war nicht mit Sol wiedergekehrt. Nur Luna war in Gaia und überraschenderweise fühlte Titania die Gegenwart von zwei Menschen. Würde Sol ebenfalls einen Menschen nach Avalon führen, so könnten sich all die Prophezeiungen wahrhaftig erfüllen.
„Hegt Ihr noch immer Hoffnung?“, fragte der Magier und starrte sie an. „Nein, die habe ich verloren, genau wie mein Volk“, stiess die Königin hervor. Aber aufgeben wollte sie auch nicht. Man musste Scar in die Schranken weissen! Stark war er ja nicht und das heilige Schwert des Schicksals blieb ihm nach wie vor verwehrt. Ohne dieses mächtige Artefakt, welches von den Feen behütet wurde, und nur von auserwählten benutzt werden konnte. Wer das Schicksalsschwert besass, konnte über Gaia richten. Niemals würde Titania ihm diese Klinge überlassen.
„Majestät, Ihr habt nach mir gerufen?“, sprach eine charismatische Stimme. Sie gehörte einem jungen und hübschen Mann. „Ja, das habe ich“, lachte Scar. Sein Hauptmann war so eben eingetroffen. „Es wird Zeit, dass wir den Überflüssigen töten. Erledige dieses Belangen und benutz ruhig die Dämonen. Aber er soll qualvoll sterben, so verlieren sie die Hoffnung. “, lächelte Scar begeistert. „Wie Ihr wünscht, Meister“, sprach der Hauptmann und verbeugte sich. Als er an Titanias Käfig vorbei ging schenkte er ihr keine Beachtung, aus den augen der Königin quoll jedoch eine Träne.
Aplu strahlte als er mich erblickte. Der junge Aquarianer sass in einer sehr engen Zelle, in dem auch ein Skelett hing. Kannibalismus war diesen Vögeln also doch nicht unbekannt. Falls es überhaupt als Kannibalismus eingeordnet werden können, den das Skelett trug keine Flügel. Aber vielleicht kann man ja den Ausdruck auch verwenden, wenn man eine andere, intelligente Rasse kochte und verschlang.
Rassen… So hatte ich es noch nie gesehen. Die Welt Gaia beherbergte eine Vielzahl von Völkern, die sich nicht nur kulturell und religiös unterschieden. Sie waren eine andere Gattung, im wahrsten Sinne des Wortes eine andere Rasse. Es schien, als hätten sich auf anderen Wirbeltieren auch intelligente Wesen entwickelt. Es gab Fischmenschen und auch Vogelmenschen, wobei das „Mensch“ in diesen Worten meiner Meinung nach unangebracht war. Es war egoistisch, wenn man sie als „Halbmenschen“ betrachtete, welche halb Mensch, halb Tier waren. Die Definition von Tier war ebenfalls unangebracht. Es war schon ein seltsames Gefühl auf Wesen zu treffen, die man am ehesten mit Aliens vergleichen konnte. Kannten die Gaianer wohl Rassismus?
„Gefährte auch durch Kodex geschützt“, lächelte die Priesterin mir überflüssigerweise zu und wies einen Soldaten an, den Käfig zu öffnen. Dies tat er auch und Aplu schnellte sofort heraus. Seine Gelenke waren mit Seilen verbunden und er wirkte irgendwie sehr… trocken. Er war sehr müde, was ja, bei der Todesangst, die er hatte, durchaus zu verstehen war. Die Vögel funkelte er aber nach wie vor böse an.
Bevor der Aquarianer auch nur ein Wort sagen könnte, meldete sich wieder das geistliche Oberhaupt der Vögel: „Reittiere gegessen sind. Aber antikes Portal noch aktiv.“
Ich wusste, das unsere Echsen wohl jetzt Filet waren, aber was meinte sie mit dem antiken Portal. Aplu schien zu verstehen, was sie meinte; seine Augen leuchteten auf. „Altes Portal nach Avalon?“, fragte er an die Priesterin gewandt. In einer Stimme schwang etwas Verachtung und doch ein übertriebener höfflicher Ton mit. Konnte er dieses Volk nicht leiden weil sie ihn fressen wollten oder mochte er sie auch ansonsten nicht so?
„Nein“, gestand die Priesterin traurig. Sie senkte den Kopf und schüttelte ihn langsam. „Portal nach Valhalla“, sprach sie leise.
Valhalla… Irgendwie sagt mir dieser Name etwas. Auch Avalon sagte mir etwas. Irgendwie war Avalon im Mittelalter das heidnische Rom gewesen, irgendwo auf einem See in England umgeben von einem mystischen Nebel. Walhalla jedoch war… nun ja, irgend etwas in der nordischen Religion, an welche man auch in der Schweiz glaubte. Dort trafen sich die Krieger und trainierten für Ragnarök, der schicksalhaften letzten Schlacht. Es waren die Seelen von Kriegern, welche durch ihre Tapferkeit das unendliche Leben bekommen hatten. Ich fragte mich, ob dies auch hier der Fall sein würde. Avalon war ja auch in unserer Welt eine Feeninsel gewesen.
„Vahlhalla…“, flüsterte Aplu leise und überlegte. Er warf mir einen viel sagenden Blick zu nickte. Er war mit Valhalla einverstanden.
Eine Stunde später standen wir in einer Höhle, welche das Portal beinhaltete. Es war aber kein Türbogen, wie man es wohl glauben könnte. Es war ein grosser Kreis, der wiederum aus vielen geometrischen Figuren bestand, die wiederum ineinander verschlungen waren. Der Kreis selber war in einem Quadrat, an dessen Ecken vier Fackeln leuchteten. Nur waren diese Fackeln… blau? Ja, sie waren blau, was der Halle, die aus seltsamen grünen Steinen bestand, noch eine unheimlichere Atmosphäre gab.
Aplu wandte sich nervös an mich, seinen Speer hielt er bebend in der Hand. „Valhalla ist der Stützpunkt der vereinten Rebellenarmee im nördlichen Gebirge, nahe Avalon. Die Stadt wird seit Jahrhunderten hart umkämpft und auch die Zuflucht von Wüstennomaden. Dort könnten wir Gefährten suchen und die Fronten durchbrechen. So gelangen wir nach Avalon.“
Wir betraten das Portal und ich warf der Priesterin einen dankenden Blick zu. Sie schenkte mir, so weit ich es beurteilen konnte, ein Lächeln und beschwor einen Zauber auf den Kristall, der über uns an der Hallendecke fest gemacht war.
So gleich verschwamm die Welt um mich herum und einige blaue Lichtstrahlen waren das einzige, was ich noch sehen konnte. Dies musste uralte und zugleich vergessene Magie sein.
Valhalla, wir kamen…
Kapitel 4: Der Magier der Zerstörung
„Scar, warum verfolgt Ihr noch immer Euren lächerlichen Plan?“, fragte eine wohlklingende und sehr helle Stimme.
„Jetzt wird es doch interessant, meine Liebe. Auch wenn Ihr es nicht erkennt, ich will nur das Beste für Gaia und auch für Euch, Titania“, erklärte der Magier triumphierend.
Titania schnaubte verächtlich. Seit so langer Zeit sass sie nun in diesem Käfig und ihre Gelenke schmerzen so. Noch mehr aber schmerzte es sie, dass Scar, ein einfacher Magier, sich auf ihren Thron setze und ihre Welt zerstörte. Titania war die Königin der Elfen. Das Volk der Wächter war gebannt, in den Tiefen von Avalon. Nur vier der Feen nicht. Titania, ihr Gemahl Orion, sowie Luna und Sol. Ihre Lage war wahrhaftig hoffnungslos und ihr Peiniger war auch wahnsinnig. Niemals durfte man aufhören gegen ihn vorzugehen. Früher hatte es noch Aufstände und Schlachten – direkt vor den Toren Avalons – gegeben, aber die Wüste hatte sie alle vertrieben.
„Scar, Ihr bringt den Tod über Gaia und auch über die Erde. Wollt Ihr all diese unschuldigen Seelen wegen Eures wahnwitzigen Planes opfern? Welch Sinn mag dieses Blutvergiessen haben?“, fragte sie ihn eindringlich. Schon seit Jahrhunderten fragte sie ihn dies, doch immer lächelte er nur geheimnisvoll. Der Magier war ihm Thronsaal auf und ab gegangen und ignorierte sie einmal wieder fleissig. Es war ja so bitter. Man war eine unsterbliche Königin einer Welt, deren Macht an eine Göttin heranreichte, und doch war man in einen Käfig gezwängt und konnte nur mit seinem Peiniger sprechen. Und das schlimmste war, dass Scar gewiss siegen würde. Mit einem mächtigen Zauber hatte er das einst fruchtbare Land in ein Ödnis verwandelt und mit verbotener Magie hatte der Tyrann die Dämonen aus den Kerkern von Avalon befreit und stattdessen die Feenwächter eingesperrt. Er hatte Gaia unter Kontrolle. Ganze Völker hatte er dahingerafft und Kulturen auf Ewig vernichtet. Mit welchem Ziel? Es gab noch vier freie Völker in Avalon, die momentan nur haarscharf dem Joch der Versklavung entkamen. Würde Scar in die Offensive gehen, könnte er sie problemlos niederringen. Aber er tat es nicht, warum? In den letzten Jahrhunderten hatte er die Menschen von Gaia ausgerottet, zweifellos aus Angst vor der Prophezeiung. Und nun schien er sich auf die Erde zu konzentrieren.
Titania hatte es schon oft gesehen, wie Scar vor seiner Kristallkugel sass und verbotene Magie anwandte. Es waren Zauber, welche Naturkatastrophen auslösten. Die Königin hatte aber ein sehr sensibles Band zu Gaia und spürte jede Veränderung, welche in ihrer Welt von sich ging. Kein einziges Mal waren die Katastrophen eingetreten. So vermutete sie, dass die Zauber auf die Erde losgelassen wurden. Wollte er nun auch die Menschen der Erde vernichten, damit sich die Prophezeiungen gewiss nicht erfüllen konnten? Es gab unzählige Prophezeiungen in den Landen von Gaia und immer wieder tauchten drei Menschen auf.
Und nun war zum ersten Mal in der Geschichte von Gaia etwas gar seltsames geschehen. Luna war nicht mit Sol wiedergekehrt. Nur Luna war in Gaia und überraschenderweise fühlte Titania die Gegenwart von zwei Menschen. Würde Sol ebenfalls einen Menschen nach Avalon führen, so könnten sich all die Prophezeiungen wahrhaftig erfüllen.
„Hegt Ihr noch immer Hoffnung?“, fragte der Magier und starrte sie an. „Nein, die habe ich verloren, genau wie mein Volk“, stiess die Königin hervor. Aber aufgeben wollte sie auch nicht. Man musste Scar in die Schranken weissen! Stark war er ja nicht und das heilige Schwert des Schicksals blieb ihm nach wie vor verwehrt. Ohne dieses mächtige Artefakt, welches von den Feen behütet wurde, und nur von auserwählten benutzt werden konnte. Wer das Schicksalsschwert besass, konnte über Gaia richten. Niemals würde Titania ihm diese Klinge überlassen.
„Majestät, Ihr habt nach mir gerufen?“, sprach eine charismatische Stimme. Sie gehörte einem jungen und hübschen Mann. „Ja, das habe ich“, lachte Scar. Sein Hauptmann war so eben eingetroffen. „Es wird Zeit, dass wir den Überflüssigen töten. Erledige dieses Belangen und benutz ruhig die Dämonen. Aber er soll qualvoll sterben, so verlieren sie die Hoffnung. “, lächelte Scar begeistert. „Wie Ihr wünscht, Meister“, sprach der Hauptmann und verbeugte sich. Als er an Titanias Käfig vorbei ging schenkte er ihr keine Beachtung, aus den augen der Königin quoll jedoch eine Träne.
Aplu strahlte als er mich erblickte. Der junge Aquarianer sass in einer sehr engen Zelle, in dem auch ein Skelett hing. Kannibalismus war diesen Vögeln also doch nicht unbekannt. Falls es überhaupt als Kannibalismus eingeordnet werden können, den das Skelett trug keine Flügel. Aber vielleicht kann man ja den Ausdruck auch verwenden, wenn man eine andere, intelligente Rasse kochte und verschlang.
Rassen… So hatte ich es noch nie gesehen. Die Welt Gaia beherbergte eine Vielzahl von Völkern, die sich nicht nur kulturell und religiös unterschieden. Sie waren eine andere Gattung, im wahrsten Sinne des Wortes eine andere Rasse. Es schien, als hätten sich auf anderen Wirbeltieren auch intelligente Wesen entwickelt. Es gab Fischmenschen und auch Vogelmenschen, wobei das „Mensch“ in diesen Worten meiner Meinung nach unangebracht war. Es war egoistisch, wenn man sie als „Halbmenschen“ betrachtete, welche halb Mensch, halb Tier waren. Die Definition von Tier war ebenfalls unangebracht. Es war schon ein seltsames Gefühl auf Wesen zu treffen, die man am ehesten mit Aliens vergleichen konnte. Kannten die Gaianer wohl Rassismus?
„Gefährte auch durch Kodex geschützt“, lächelte die Priesterin mir überflüssigerweise zu und wies einen Soldaten an, den Käfig zu öffnen. Dies tat er auch und Aplu schnellte sofort heraus. Seine Gelenke waren mit Seilen verbunden und er wirkte irgendwie sehr… trocken. Er war sehr müde, was ja, bei der Todesangst, die er hatte, durchaus zu verstehen war. Die Vögel funkelte er aber nach wie vor böse an.
Bevor der Aquarianer auch nur ein Wort sagen könnte, meldete sich wieder das geistliche Oberhaupt der Vögel: „Reittiere gegessen sind. Aber antikes Portal noch aktiv.“
Ich wusste, das unsere Echsen wohl jetzt Filet waren, aber was meinte sie mit dem antiken Portal. Aplu schien zu verstehen, was sie meinte; seine Augen leuchteten auf. „Altes Portal nach Avalon?“, fragte er an die Priesterin gewandt. In einer Stimme schwang etwas Verachtung und doch ein übertriebener höfflicher Ton mit. Konnte er dieses Volk nicht leiden weil sie ihn fressen wollten oder mochte er sie auch ansonsten nicht so?
„Nein“, gestand die Priesterin traurig. Sie senkte den Kopf und schüttelte ihn langsam. „Portal nach Valhalla“, sprach sie leise.
Valhalla… Irgendwie sagt mir dieser Name etwas. Auch Avalon sagte mir etwas. Irgendwie war Avalon im Mittelalter das heidnische Rom gewesen, irgendwo auf einem See in England umgeben von einem mystischen Nebel. Walhalla jedoch war… nun ja, irgend etwas in der nordischen Religion, an welche man auch in der Schweiz glaubte. Dort trafen sich die Krieger und trainierten für Ragnarök, der schicksalhaften letzten Schlacht. Es waren die Seelen von Kriegern, welche durch ihre Tapferkeit das unendliche Leben bekommen hatten. Ich fragte mich, ob dies auch hier der Fall sein würde. Avalon war ja auch in unserer Welt eine Feeninsel gewesen.
„Vahlhalla…“, flüsterte Aplu leise und überlegte. Er warf mir einen viel sagenden Blick zu nickte. Er war mit Valhalla einverstanden.
Eine Stunde später standen wir in einer Höhle, welche das Portal beinhaltete. Es war aber kein Türbogen, wie man es wohl glauben könnte. Es war ein grosser Kreis, der wiederum aus vielen geometrischen Figuren bestand, die wiederum ineinander verschlungen waren. Der Kreis selber war in einem Quadrat, an dessen Ecken vier Fackeln leuchteten. Nur waren diese Fackeln… blau? Ja, sie waren blau, was der Halle, die aus seltsamen grünen Steinen bestand, noch eine unheimlichere Atmosphäre gab.
Aplu wandte sich nervös an mich, seinen Speer hielt er bebend in der Hand. „Valhalla ist der Stützpunkt der vereinten Rebellenarmee im nördlichen Gebirge, nahe Avalon. Die Stadt wird seit Jahrhunderten hart umkämpft und auch die Zuflucht von Wüstennomaden. Dort könnten wir Gefährten suchen und die Fronten durchbrechen. So gelangen wir nach Avalon.“
Wir betraten das Portal und ich warf der Priesterin einen dankenden Blick zu. Sie schenkte mir, so weit ich es beurteilen konnte, ein Lächeln und beschwor einen Zauber auf den Kristall, der über uns an der Hallendecke fest gemacht war.
So gleich verschwamm die Welt um mich herum und einige blaue Lichtstrahlen waren das einzige, was ich noch sehen konnte. Dies musste uralte und zugleich vergessene Magie sein.
Valhalla, wir kamen…
Ok, ich bin jetzt bei Kapitel 3:)Du weißt sicher, dass ich deine Geschichten mag^-^ also schreib ich es mal nicht hin(Obwohl ich es gerade getan habe)
lol.
manjul.
manchmal frag ich mich echt was in deinem Kopf vorgeht. Erst merkwürdige kleine Menschen mit Pilzen und dann SOWAS! :)
manjul.
manchmal frag ich mich echt was in deinem Kopf vorgeht. Erst merkwürdige kleine Menschen mit Pilzen und dann SOWAS! :)
Danke danke ^^ Hatte schon befürchtet, niemand würde es kur Kenntnis nehmen, dass ich was gepostet habe. ^^
P.S: Seid ihr wie ich auch fast im Wasser ersoffen? XD Die ganze Welt redet immer nur vom überschwemmten Seeland, aber das im Oberaargau ganze Täler versinken interessiert niemand. XD
P.S: Seid ihr wie ich auch fast im Wasser ersoffen? XD Die ganze Welt redet immer nur vom überschwemmten Seeland, aber das im Oberaargau ganze Täler versinken interessiert niemand. XD
Kapitel 3 hab ich jetzt auch gelesen:) Und ich glaub ich hab da was gefunden:
Das Vögelchen stand nun auf und redete plötzlich: „Ich Priesterin, du Mensch.“ Diese Vögel waren wirklich höchst begabt im Konversationen führen. Wie war also eine Priesterin?
Meintest du da nicht: SIE war also eine Priesterin?
Das Vögelchen stand nun auf und redete plötzlich: „Ich Priesterin, du Mensch.“ Diese Vögel waren wirklich höchst begabt im Konversationen führen. Wie war also eine Priesterin?
Meintest du da nicht: SIE war also eine Priesterin?
Ich habe auch mal einen Fehler gesehen! Juuuuhhhuuu^^ Ich habe jetzt alles gelesen. Und mir ist aufgefallen das in all deinen Geschichten Avalon vor kommt(die Geschichten die ich von dir gelesen habe)Das erinnert mich immer an Merlin, ich mochte den Film immer*snif* Ich werde ja ganz sentimental XD
Nö, nur in zwei Storys kommt Avalon vor. ^^ Aber Avalon hat doch was... :( *mit sentimental wird*
Also wenn es nach mir ginge, könntest du in jeder Geschichte über Avalon schreiben^^ *liebt diese kleine putzige Insel* XD
Ich hab mir mal die Zeit genommen und alles zu lesen^^ Und hast dich echt nicht verändert
Haloo hiha du hastd icgh wirklich nicht verändert, aber gute story mus smand ir schon lasssen, hasste eigentlich in letzter zeit was von neko yasha gehört?
Und Nadja? Du bist doch Rachel oder? ich bins sören, ...
meine icq numemr is nach wie vor 320-250-055,
Und Nadja? Du bist doch Rachel oder? ich bins sören, ...
meine icq numemr is nach wie vor 320-250-055,
Nadja: Danke. ^^ Ja, die Story ist nicht gerade verändert, da sie ja schon ein Jahr auf dem Puckel hat. XD Ich selber finde aber schon, dass ich mich selber verändert habe. Es ist aber schade, dass wir uns in letzter Zeit etwas auseinander gelebt haben :(
Seeker: Danke auch an dich, aber ich habe von Neko nichts mehr gehört.
Seeker: Danke auch an dich, aber ich habe von Neko nichts mehr gehört.
Ja, schade hiha, ich vermisse die zeit wie wir damals du mathi ich und neko, an dieser fire emblem story geschrieben haben ^^
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