Hey Leute, ich bins mal wieder. ^^ Ich stelle heute wieder einmal eine Story rein und bitte um Rückmeldungen. ^^ Es soll eine Kurzstory werden, also für meine Verhältnisse vielleicht so um die 30 Seiten. xD
Einige von Euch werden die Story vielleicht noch kennen, aber sie wurde überarbeitet. Na ja, jedenfalls der Anfang. Die neueren Teile sind aber noch nicht einmal überarbeitet worden, da ich sowas nicht mag XD
A Rose for the Dead
„Wann lebt eine Welt? Und wann, wann ist sie des Todes?“, flüsterte eine Stimme im Wind. Nein, es war kein Wind. Es war ein regelrechter Sturm, wenn nicht gar schon ein Orkan. Eine Gestalt wanderte durch das Gebüsch am Rande des Verzauberten Waldes, kurz vor den Klippen zum Ozean. Der Himmel… er lebte. Schwarze Wolken türmten sich auf und Blitze durchtrennten die Finsternis. Die Gestalt, in schwarze Kleidung gehüllt, wimmerte leicht. In ihren Händen trug sie ein Säugling, welcher – trotz des wilden Wetters – friedlich schlummerte. Hatte jene Gestalt das richtige getan? War sie nicht arrogant und egoistisch gewesen? Sie hatte ihre Vision verwirklicht und das Schicksal aller entschieden. Sie gab der Welt den Tod, doch zu welchem Preis?
„Gibt es etwas edleres als der Tod?“, flüsterte die Gestalt zum Säugling. Ist es nicht der Tod, welcher das Leben so wertvoll macht? Wenn dem so ist, ist das Leben selbst die eigene Entmachtung.
Die Klippen, sie lagen von jenen zwei Menschen und hinter ihnen lag die See. Sie war stürmisch und die Wellen brachen sich am Fels. War der Planet nun tot, wo doch die Natur noch immer weiter lebte? Vielleicht war es das und vielleicht gerade nicht. Leben und Tod… Diese zwei Wörter können so Nahe beieinander liegen, und doch, doch unterscheiden es Welten.
Der Sturm, er war so befreiend… Der Regen peitschte der Gestalt ins Gesicht. Und dies so fest, dass es bereits schmerzte. Und doch war es gerade zu wunderbar überhaupt Schmerzen zu empfinden. Der einzige Segen vom Leben, abgesehen vom Tod, war und ist das Fühlen. Nein, es war nicht nur ein reiner Segen, viel mehr ein Fluch.
Jene Gestalt stand an der Klippe, das Kind gut in Tücher gewickelt. Nostalgie übermannte sie… Und Trauer. Jene zwei Gefühle würden sie auf ewig begleiten. Um sie zu töten, musste sie die Liebe ihres Lebens töten und diese Tat würde die Gestalt immer im Herzen tragen und sie zeichnen. Sollte sie springen? Sie und den Säugling erlösen? Hatte sie das Recht über Leben oder Tod, oder alles was dazwischen lag zu entscheiden? Dies hatte sie schon getan und Zweifel schienen sie zu erdrücken. Nein, sie durfte nicht springen. Die Gestalt hatte kein Recht, das Leben des Säuglinges zu beenden. Dies wäre egoistisch.
Mit einem bitteren Lächeln wandte sie sich ab und verzog sich in den Wald. Die beiden Kreaturen verschwanden in den Tiefen des Waldes…
12 Stunden früher…
Der Blitz zuckte über Sancus, der sterbenden Stadt. Vor langer Zeit war Sancus eine prächtige Hauptstadt gewesen, doch ein Wind des Umbruches hauchte über die Welt. Der Planet Walia, der Planet der Magie, lag im Sterben und mit ihm all seine Bewohner. Es gab kein Zurück und keine Gnade. Das Urteil war endgültig. Niemand konnte überleben.
„Lina!“, schrie ein junger galanter Mann und schwang sein Schwert um jene zu retten, welche er liebte. Sein Name war Elor. Elor war ein Ritter der ehemaligen königlichen Garde von Sancus gewesen und beherrschte den Kampf mit dem Schwert durchaus. Er trug eine silberne, aber von Blut befleckte, Rüstung und hatte lange schwarze Haare, welche ungepflegt an seinem Kopf hingen. Lina wiederum war eine der Magierinnen vom Heiligen Orden und trug noch immer das blaue Zeremonienkleid. Sie hatte ebenfalls lange blonde Haare, die aber elegant zu einem Knoten gebunden waren.
Lina kreischte vor Entsetzen, den auf die plötzliche Attacke war sie nicht gefasst gewesen. Sie spürte die Hände ihres mutmasslichen Mörders auf ihren Schultern und sie fühlten sich wahrhaftig hässlich an. Sie waren, wie der Rest des Körpers, eiskalt und nass. Weiterhin waren sie so glitschig und schleimig, einfach eklig. Jeder wird nun also verstehen, dass sie erst einmal zusammen zuckte und schrie.
Elor, der neben Lina gestanden hatte, hatte sein Schwert geschwungen und es direkt ins herz des Mörders gerammt. Dieser spie der jungen Magierin Blut ins Gesicht und fiel vorn über auf sie. Aber noch war es nicht vorbei. Es war Walias Fluch, des Planeten Verdammnis. Alle mussten sie sterben und wer starb, der war zum Leben verdammt.
Ergeben diese Worte Sinn? Ja, das tun sie. Es sind schreckliche Worte, welche aus einem noch schrecklicheren Fluch stammen und eben jener Fluch fiel über Sancus her.
Der Mörder erhob sich langsam. Ganz langsam. Sie waren tückisch und listenreich. Normalerweise schlürfen sie langsam, doch dann sind sie plötzlich blitzschnell und versuchen die bei lebendigem Leibe zu fressen, so dass du einer von ihnen wirst.
Doch dieses mal war Lina darauf vorbereitet und sie sprang zurück und faltete die Hände. Die Quelle der Magie war der Glaube. Der Glaube an die höheren Mächte. Es gab drei grosse Mächte, welche Walia im Gleichgewicht hielten. Die vier Elemente der Natur, die Kraft des Guten und des Lichtes und die Gunst der Finsternis. Um Lina herum erschienen Feuerbälle, die in einem Kreis um ihre Taille schwebten. Die Augen hatte sie fest verschlossen und mit dem Mund flüsterte sie einige mystisch klingende Worte.
Die Feuerkugeln liessen von Lina ab und umschlangen den Körper des Toden. Mit einem entsetzten Schrei liess das Wesen von der Magierin ab und presste seine Hände gegen seine Stirn.
„Vergib mir“, flüsterte Lina, da sie wusste, welche Qualen sie dem willenlosen Wesen auferlegt hatte. Man kann nicht mehr sterben, man verliert nur seinen Willen und kann nur noch morden. Jener welchen sie getötet hatte, war so eben zum dritten mal gestorben. Oberflächige Menschen würden sagen, er sei nun – als Asche – auf ewig tot. Doch es stimmte nicht. Lina hatte schon so viele verstümmelte Leichen gesehen, welche immer wieder aufstanden. Ihr „Freund“ lebte nun als Asche, als Staub und das für immer. Welch Leben muss es sein, wenn man keinen Willen mehr hat? Und welch Leben muss es sein, wenn der eigne Körper vom Winde verwehrt werden kann?
Lina war ausser Atem und fiel in die Knie. „Nein, Lina!“, hauchte der Ritter und half ihr auf die Beine. „I-Ich… brauche eine Pause, Elor“, flüsterte sie erschöpft und verlor das Bewusstsein. Die Priesterin hatte sehr viel durchgemacht in den letzten Tagen.
Der junge Ritter erinnerte sich noch gut an die erste Begegnung mit der Priesterin. Es war kurz vor der Verfluchung von Walia gewesen.
Er war noch ein Rekrut gewesen, welcher seine Ausbildung am darauf folgenden Tag beenden sollte. Er hatte den Auftrag, wie so viele Soldaten, die Weihung der neuen Priesterinnen zu schützen. Eigentlich war es nur Zufall gewesen, dass Elor bei der Weihe dabei gewesen war. Zum einen war er sehr kurzfristig an die Schule der Kampfkünste gegangen, da er vor seiner Familien geflohen war, und zum anderen hatte es ein Attentat auf die Herberge der Soldaten gegeben, so dass Elor so zu sagen einspringen musste.
Er war in dem heiligen Dom der Göttin gewesen, welcher aus blauem Marmor erbaut war. Ganz hinten im Dom gab es ein Heiligtum, welches vier grosse Säulen in sich barg. Die Säulen waren in einem Viereck angeordnet und befanden sich in einem kreisförmigen Becken.
Die Wächter standen an den Wänden und mussten die Priesterinnen beschützen. Die Priesterinnen waren hohe politische Meinungen und sehr mächtig, sollten sie geweiht werden. Ohne die Weihe, wurde die Priesterin nicht von den Göttern gesegnet. Und ohne diesen Segen war sie nicht in der Lage die Gabe der Magie einzusetzen.
Die Priesterinnen waren eingetreten. Er hatte es noch genau in Erinnerung. In mitten der Priesterinnen stand eine, deren Schönheit alle andern verblassen liess. Sie trug das prächtigste aller Zeremonienkleider und ihre Haare waren sehr elegant verknotet.
Nun hatte sich die Kammer geschlossen und der Primas trat vor. Er hielt eine Ansprache in der Sprache der Gelehrten, welche Elor nicht beherrschte. Anschliessend trat die schöne Priesterin, welche auf den Namen Lina aufgerufen wurde, in die Mitte. Der Vatikan sprach einige Worte und Lina berührte das Wasser unsicher mit den Füssen. Sie fand Halt.
Die hatte die Mächte schon fast erhalten! Die alten Kräfte dieses Raumes, sie wirkten auf sie ein und verliehen ihr gar göttliche Gaben.
Graziös und selbstsicher, jedenfalls gegen aussen, trat sie mit dem anderem Fuss auf das Wasser und begann mit dem Tanz, welcher ihr Schritt für Schritt magische Kräfte gab.
Alles geschah so schnell… Man konnte kaum noch wahrnehmen was geschehen war. Plötzlich verdunkelte sich der Raum und ein schwarzer Blitz, ein Blitz aus dunkelster Magie, erschien. Der Blitz hatte in Shandir, dem Kronprinzen eingeschlagen. Dieser schrie und wand sich aus Qualen, bevor er vornüber kippte.
Die Soldaten und Wächter wichen nur erschrocken zurück, manche der Priesterinnen hatten geschrieen und Lina starrte nur entsetzt.
Der Prinz erhob sich wieder, doch etwas war anders. Seine Augen, sie waren leer. Er sah nun mehr nicht mehr wie ein zukünftiger König aus, sondern wie eine Ausgeburt der Hölle. Die Iris war gänzlich verschwunden und so sahen seine Augen fiel mehr wie Löcher, aus denen gleissendes weisses Licht floss, aus und seine Zähne, welche um einiges wilder aussahen als vorher, wirkten auch nicht gerade edel.
Er, der Prinz und die Zukunft von Walia, brachte den Untergang über alles lebende, welch Ironie. Shandir suchte den Halt, da sein Körper irgendwie kraftlos schien.
„Majestät? Wie ist Euer Wohlbefinden?“, fragte einer der Soldaten und rannte zu ihm um den Prinzen zu stützen. Doch Shandir schien überhupt nicht einverstanden zu sein, da er mit seinem gewaltigen Gebiss über den Soldaten herfiel.
Dieser schrie und das Leben verliess ihn, doch gleich würde es wieder zurückkehren.
Die Priesterinnen schrieen, nur Lina blieb ruhig. Manche von ihnen versuchten gar aus der versiegelten Kammer zu entkommen. Doch was versiegelt ist, kann nicht geöffnet werden.
Die Soldaten starrten auf den Prinzen und hoben unsicher ihre Klingen. Was war über Seine Hoheit gekommen? War er eine Gefahr? Egal ob er es war, er war auf jeden Fall Walias Prinz und niemals durften sie gegen ihn die Waffen erheben!
Der niedergerissene Soldat hatte sich erhoben und sein Gebiss in die Schulter seines Hauptmannes gerammt. Dieser jedoch zögerte nicht und schnitt dem verseuchten Soldaten kurzerhand den Kopf ab. Doch er starb nicht. Die Hände des Toten umschlangen den starken Körper des Hauptmannes. Insbesondere den Hals. Erwürgt sank nun auch der Hauptmann zu Boden. Und am Schrei des Vatikans an, war auch er ein Opfer des Kronprinzen geworden.
Plötzlich fühlte Elor einen Schmerz an seinem Fuss. Es war der abgetrennte Kopf des einen Soldaten. Dieses Biest hatte seine Zähne im Fuss des Rekruten. Angewidert und mit einer vom Schmerz verzogenen Miene stach er mit dem Schwert in die Stirn des Monstrums.
Doch es war nicht tot. denn es würde nie sterben können. Es war das Schicksal von allen. Noch immer fletschte der Kopf mit den Zähnen und dies obwohl es an einem Schwert aufgespiesst in die Höhe gehalten wurde.
Toden. Zerreisen. Zerbeissen. Zerfetzen. Zerstören. Dies waren wohl die Gedanken jenes Kopfes. Elor warf den Kopf erschrocken weg und er prallte gegen die Wand, wo er viel Blutspuren hinterliess. Noch immer fletschte er die Zähne und schrie herum. Dies war auf eine Art faszinierend, da sein Schädel momentan am ehesten einem Puzzle glich. Der Kopf würde keine Ruhe finden. Kein Toter würde es mehr können.
Der Hauptmann, in bester Rüstung und bis an die Zahne bewaffnet, war der stärkste, erfahrenste und durch trainierteste Soldat von allen. Wie ein Berserker warf er sich ins Getümmel und erstach seine ehemaligen Kameraden.
Dabei zierte ein unheimliches, befriedigtes Grinsen seinen Mund. Es schien, als gefiel es dem willenlosen Mörder durchaus.
Bedrohlich und doch schlaff erhob er sein Schwert und lief auf Lina zu. Seine neuen Reisszähne wirkten bei seinem einst so hübschen Gesicht sehr bizarr und verliehen ihm ein monströses Aussehen. Er lief langsam auf sie zu.
Lina schaffte es nicht einen klaren Gedanken zu fassen. Sie verstand nicht, was hier vor sich ging, warum sie nicht den Tanz beendete, weshalb dies alles in Blut endete.
Doch eines wusste sie genau. Nein, sie wusste es nicht; es war Instinkt. Sie musste den Hauptmann von sich fernhalten, denn ansonsten würde er ihr seine Klinge ins Herz stecken und es wäre um sie geschehen.
Plötzlich stieg Panik in ihr hoch. Was sollte sie tun!? Magie! Aber welche Magie war hier angebracht? Sterben konnten diese Menschen nicht, also musste man sie verstümmeln um sie unschädlich zu machen. Ihre momentanen Gedanken mögen makaber oder herzlos klingen, aber sie waren angebracht. Es war eine Analyse, in Sekundenbruchteilen erstellt worden. Entweder rammt der Hauptmann sein Schwert in Lina, erwürgt sie oder beisst ihr Stücke aus ihrem Körper oder aber Lina macht ihn unschädlich. Aber wie?
Ihr wollte kein Zauber in den Sinn kommen und der Hauptmann stand direkt vor ihr. Mit einem unheimlichen Schrei stach er mit dem Schwert zu. Doch Lina hatte Reflexe. Als Priesterin genoss sie eine Ausbildung in Alchemie und in der waffenlosen Kampfkunst, wobei es Lina vorzog mit einem Stab zu kämpfen. Dabei setzte sie nicht auf Stäbe die irgendwelche Lichter beschworen, nein. Ihr Stab benutzte sie um Schläge auszuteilen. Blaue Flecken konnte man davon bekommen, aufgeschlitzt wurde man aber nicht. Und ausserdem benutzte sie den Stab ja nur zur Selbstverteidigung.
Leider hatte sie den Stab nicht zur Zeremonie mitgenommen. Aber immerhin hatte sie dem Zombie ausweichen können. Da kam ihr eine Idee… Konnten diese Wesen schwimmen? Vielleicht half es, sie ins Wasser zu werfen.
Die Idee an sich wäre ja nicht schlecht, aber die Durchführung könnte extrem falsch ablaufen. Zum einen könnte der Hauptmann sie einfach so erstechen wenn sie in seine Nähe kommen will. Zum anderen könnte sie ihn ja tatsächlich ins Wasser werfen und ungeachtet der Möglichkeit, dass er einfach schwimmen kann, wäre da noch die Möglichkeit, dass er Lina mit ins Wasser zieht.
Der untote Hauptmann könnte unter Wasser so oft ertrinken wie er möchte, da er ja nicht mehr atmet. Lina aber lebte, sie musste atmen. Der Hauptmann könnte mit ihr an den Grund des Beckens tauchen und sie gegen den Boden drücken. Ihr würde langsam die Luft ausgehen und das letzte was sie sehen würde, währe das irrsinnige Grinsen ihres Mörders. Und vielleicht noch einige Luftbläschen, welche wie ihr eigenes Leben ihr entrannen.
Den Gedanken an das Wasser verwarf sie hastig. Und noch hastiger hüpfte sie wieder einen Schritt zurück um dem Hauptmann zu entkommen. Leider war dies nicht ihre klügste Entscheidung gewesen. Die schleimigen Hände – gewiss vom Blut so schleimig – des Kopflosen umschlagen die Arme und die Taille der Priesterin. Doch er machte keine Bemühungen sie zu erwürgen. Es schien, als halte er sie nur fest.
Warum? Darum: Der Hauptmann kam mit seinem erhobenen Schwert auf sie zu. Langsam. Ganz langsam. Der Kopflose würde sie festhalten und der Hauptmann wohl seine Klinge durch beide bohren. Vielleicht auch mehrere Male…
Elor rammte einer der Kreaturen in eine Steinsäule, welche dann auch in hunderte von Teilen zerbröckelte. Der Tode blieb einige Sekunden schlaff liegen, doch dann erhob er sich wieder.
Der junge Ritter in Ausbildung war erschüttert. Es half einfach nichts! Man kannte sie noch so oft niederringen, irgendwann erhoben sie sich ja doch alle wieder. War dies fair? Nein!
Zornig nahm er einen Felsbrocken und drückte ihn auf den Körper des Toten. Von diesem Gewicht wurde er erdrückt. Elor betete, dass der schlaffe Körper dem Druck des Säulenbrockens stand hielt, denn ansonsten würde er Stückweise wieder die Freiheit erlangen. Momentan aber schien er den Soldaten seiner Freiheit beraubt zu haben und wenn er nicht befreit wird, so wird er auf ewig dort liegen.
Dies kümmerte Elor wenig. Er wischte sich schnell den Schweiss von seiner Stirn und schaute sich um. Die Untoten waren deutlich in der Mehrzahl. Und sie waren in dieser verdammten Kammer eingesperrt!
Elors Verstand schien einen Salto zu schlagen und an seine Grenzen zu kommen. Wie um alles in Walia sollte er entkommen können?
Er sprang hoch um den Fängen eines Untoten zu entkommen. Die Fingernägel schienen sich verändert zu haben, sie wirkten wie Klauen. Die Menschen verwandelten sich wirklich langsam in Monster. Aber so weit war er noch nicht, er realisierte es noch nicht mal. Seine ganze Konzentration widmete er dem Tor. Man musste es doch sicher mit Gewalt öffnen können! Alles liess sich mit Gewalt öffnen! Er liess seinen neuen Widersacher hinter sich, rannte zum Tor und stemmte sich dagegen.
Lina schrie entsetzt. Denk nach! Hast du denn nichts erlernt, was dir jetzt helfen könnte? Es schien nicht gerade so. Grundsätzlich konnte man sagen, sie beherrscht die vier Naturelemente Feuer, Wind, Wasser und Erde. Wenn man sie einsetzt, kann man verschiedene Zauber entfachen. Mit Hilfe der Erde könnte sie den Tempel verschütten, aber dieses Erdbeben würde wohl auch sie selbst als Opfer verlangen, und dann wäre sie vielleicht auch eines dieser Wesen. Mit Wind lässt sich überhaupt gar nichts anstellen! Jedenfalls nicht in einer solch kleinen Kammer… Wasser konnte sie vergessen, da es nichts nützte.
Feuer… Feuer! Feuer war ideal! Es zerstörte die Körper der Menschen und als Überreste konnten sie kaum noch eine Gefahr werden. Oder?
Wie ging noch gleich die Beschwörung für Feuer? Terra? Nein, Terra war der Name der Erde. Wie war er noch gleich? Inus? Ignus? Ignis! Ignis war der Name des Feuers!
Leise flüsterte sie den Spruch, der ihrem gesamten Körper in Flammen hüllen sollte. Ihre Augen waren geschlossen und so bekam sie nicht mit, was mit ihr geschah. Sie spürte es dennoch an ihrer Haut. Es war eine angenehme und keinesfalls schmerzhafte Wärme, die sie wahrnahm. Unsicher öffnete sie die Augen und nahm den Hauptmann war, welcher erschrocken zurück wich. Auch über ihren Augen tänzelten blaue Flammen. Lina musste lächeln. Sie hatte es wahrhaftig geschafft! Erst jetzt bemerkte sie, dass sie wieder frei war. Der Kopflose war nun auch ohne Arme. Arme Kreatur…
Elor stemmte sich ein weiteres Mal gegen das Tor. Es ging einfach nicht! Es fielen immer nur einige Steinstücke aus der Wand, aber das Tor an sich bewegte sich kein Millimeter.
Es war aussichtslos! Ein weiterer seiner gefallenen Kameraden schlürfte auf ihn zu und hielt seine Klinge erhoben. Musste er abermals kämpfen? Nein, dies wünschte er nicht. Er wollte dieses verdammte Tor aufbekommen!
Mit Schrecken wurde Lina bewusst, dass sie einen falschen Gedanken gefasst hatte. Sie war nun keines Wegs sicher. Es stimmte: Ihr Körper war von blauen Flammen verhüllt, doch war dies keine Überlebensgarantie. Die Klingen der Soldaten würden noch immer unbeschadet in ihr Fleisch eindringen, noch immer konnte sie an den Grund des Beckens gezerrt werden. Ihre so geniale Lösung war nur temporär und es bedurfte nach einem wirklichen Schlüssel um jenes Portal der Freiheit zu öffnen. Der Hauptmann kam wieder auf sie zu, wenn auch vorsichtiger. Lina musste etwas unternehmen. Entweder stellte sie sich dem Kampf mit dem bewaffneten, viel erfahrener und stärkeren Mann oder sie rannte davon. Letzteres schien irgendwie die grössere Überlebenschance aufzuweisen.
Endlich öffnete sich das Tor, wobei es einfach hinfiel und ganze Teile der Mauer mit sich riss. Der Tempel bebte unter dem Verlust der wichtigen Mauer. Elor hatte aber nicht mit einem so schnellen Ergebnis gerechnet und war mitsamt Tor hingestürzt. Eine undurchsichtige Staubwolke hatte sich erhoben und raubte dem jungen Rekruten den Atem und die Sicht.
Vorsichtig stand er auf. Wo musste er lang?
Bevor er sich diese Frage beantworten konnte, erschien ein blaues Licht inmitten des Staubes. War dies ein Zauber der Priesterin? Hastig nahm er sein Schwert zur Hand und hielt es bereit. Eine junge Frau, Lina, torkelte auf ihn zu, bevor ihre Flammen und ihr Bewusstsein erloschen.
War sie tot? Wenn ja, musste er sie jetzt verstümmeln. Ansonsten könnte sie ihm gefährlich werden. Er hob schon sein Schwert an, doch dann besann er sich anders. Ihr Gesicht, es war rot. Nicht wegen Blut, nein, weil sie ausser Atem war. Gewiss war sie von ihrem ersten Kampf sehr erschöpft. Grinsend über seine eigene Ausdauer steckte er seine Klinge ein. Und wieder bebte der Tempel, die Soldaten schlürften auf sie zu. Elor nahm die junge Geweihte in die Arme und rannte davon.
Kaum hatte er den Tempel verlassen, stürzte er ein. Um Haaresbreite waren die zwei den vernichtenden Trümmern des Tempels entkommen.
Als erstes fiel dem Jüngling auf, dass der Himmel von einem Schwarz überzogen war. Es schien, als herrschte eine klare, wolkenlose Nacht. Walia war von der Finsternis umschlungen. Nur ein schwacher Mond schimmerte am Himmel, doch jenes Licht wirke geradezu lächerlich.
„Ein Attentat!“, rief ein älterer Mann erschrocken. Die Bevölkerung schwärmte zu den Ruinen des Tempels. „Wir müssen sie retten!“, schrie eine Frau und verfiel in totale Panik. Elor konnte es nicht fassen. Sie rannten geradewegs in ihr Verderben! Die Niesterbenden hatten diesen Einsturz bestimmt überlebt.
„Nein! Flieht! Ein schrecklicher Fluch hat von allen Besitz ergriffen! Flieht!“, schrie der junge Mann in die Menge, doch niemand schenkte ihm Beachtung. Im Gegenteil, sie arbeiteten sogar noch härter daran, die Steine weg zu transportieren. Zweifellos in der Hoffnung einen Überlebenden zu finden.
Schliesslich gab er seine Versuche auf und rannte, Lina fest umklammert, durch die engen Gassen von Sancus. Sie waren sehr unheimlich.
Normalerweise waren sie von Leben nur so erfüllt, doch jetzt waren sie wie ausgestorben. Nicht einmal der Wind zeigte sich. War selbst er nun tot? Jedenfalls die Schatten waren nicht tot. Der Mond warf seltsame Schatten, welche allesamt irgendwie monströs wirkten. Wo würde dies alles nur enden? Die Menschen, getrieben von einer edlen Absicht, würden den Tod erfahren und ihn in ganz Sancus ausbreiten. Er musste zusammen mit ihr, mit Lina, fliehen! Aber wohin nur? Es musste ein Ort sein, an dem es möglichst keine Menschen gab.
Ausser Atem blieb er stehen und beendete seine Grübelei vorübergehend. Seine eigene Ausdauer war wohl doch nicht so überragend. Aber er hatte ja auch einige harte Kämpfe und noch einen Lauf mit einer Priesterin in den Händen hinter sich! Als er sich wieder völlig aufrichtete, sah er es. Das Stadttor. Ein schmaler Pfad führte aus der Stadt und hinein, in den Verzauberten Wald .In diesem Wald lebten wilde, gefährliche Tiere. Aber, so beschloss er, diese seien ein Witz im Vergleich zu dessen, was ihn hier in der Stadt erwarten würde. Jene Tiere starben wenn man sie niederstreckte. Dies war doch ein entscheidender Vorteil, nicht wahr? Und so rannte er weiter, in einen Wald, der nicht länger war, was er einmal symbolisierte. Diese Aktion war der grösste Fehler in Elors Leben und doch war es ein Segen…
„Seid Ihr endlich wach, Lina?“, fragte der Soldat erleichtert als sich die Priesterin langsam bewegte. Der Kampf hatte sie viel Kraft gekostet. „W-Wer seid Ihr!? Und w-wo bin ich hier?“, fragte diese völlig aus dem Konzept gebracht. Lina lag am Boden, umgeben von Bäumen. „Wir befinden uns im Verzauberten Wald“, antwortete er knapp.
Der Verzauberte Wald war der weitaus grösste Wald von Walia, welcher auch gleich der mysteriöseste war. Überall im Wald hatte es seltsame Kristalle, welche schwach leuchteten. Und früher, früher hatte es noch viele fliegende Irrlichter gegeben. Sie hatten den Wald ein gar zauberhaftes Aussehen verliehen. Der Verzauberte Wald machte seinem Namen allen Ehren, wenn man zu zweit am Ufer an einem der zahlreichen Seen sass und langsam die Dämmerung einsetzte. Die Lichter erwachten, spiegelten sich im Wasser und die Kristalle schenkten schwaches Licht, welches nicht im geringsten störte. Dies war der wahre Zauber des Lebens und nicht irgendwelche Sprüche, welche Flammen heraufbeschworen. Es waren jene Momente des Glücks und der Zufriedenheit, vereint mit jenen Wesen, welche man liebte waren diese kurze Momente vollkommen. Die meisten Menschen sind sich diese Momente nur nicht bewusst. Sie vermissen sie erst, wenn sie nie wieder da sein werden. Dies war, ist und wird immer mehr die Tragik des Lebens.
„Wie komme ich in diesen Wald?“, fragte die Priesterin verwirrt und stand auf, wobei sie ihre Bewegungen noch nicht ganz unter Kontrolle hatte und etwas schwankte. Elor war natürlich so nett und stützte sie, was ihr nicht gefiel. „Ich habe Euch gerettet!“, sagte der Ritter etwas enttäuscht darüber, dass sie nicht dankbar war. „Gerettet? Und was ist mit den anderen?“, fragte sie mit einem Tonfall, als wüsste sie die Antwort bereits.
„Sie…“, sprach Elor mit einer mitfühlenden Stimme und legte kurz eine Pause sein, „starben alle.“ Diese Worte waren nicht gerade so mitfühlend wie seine Stimmlage, doch wer konnte sich in diesen Zeiten viele Worte leisten? „Sind sie wirklich tot, oder sind sie…“, setzte Lina an, doch sie fand offensichtlich nicht die richtigen Worte.
„Zombies?“, beendete er den Satz für sie. Zombie… Waren sie nun alle Zombies? Ihr gefiel dieses Wort nicht, da es irgendwie… erniedrigend war. Selbst als Untote Mörder waren sie dennoch Menschen, nicht wahr?
„Ähm ja. U-Und was geschah mit Shi- dem Kronprinzen?“, fragte sie besorgt. In diesem Moment bemerkte die gute, dass der Verzauberte Wald viel von seinem alten Zauber verloren hatte. Er war nicht so dunkel und dennoch mit Lichter erfüllt wie sonst, nein. Er war voller dichtem Nebel und es war eiskalt. „Ich denke, er wird auch einer von ihnen sein“, überlegte er und legte seinen Kopf schief. Seine Stimme klang irgendwie dumpf. Dieser Wald war ganz anders und Lina verspürte deutlich den Wunsch, ihn zu verlassen.
Plötzlich hörte Lina einen schrecklichen Schrei. Auch Elor wandte sich um und züchte sein Schwert.
Was konnte es gewesen sein? Beide wandten sich vorsichtig um und starrten in die Nebel, welche nicht den geringsten Lichtblick preisgaben. Kein Schrei war zu hören. Es war gar nichts zu hören. Eine unheimliche Stille hatte sich über den Wald gelegt. Aber irgendetwas war hier, nur was? Es war hier irgendwo, auf der Lauer.
Als sich Lina beruhigt hatte, setzte ihr Atem wieder ein und es war schon ein wenig weniger leise.
"Was war das?", fragte Elor etwas verwirrt. Angst hatte er nicht.
"Ich weiss doch nicht! Lasst uns diesen Wald verlassen... Er.. er erscheint mir nicht sicher zu sein", liess die Priesterin verlautbaren. Elor musste grinsen: "Dies wird wohl schwer, Lina. Ausser Ihr kennt den Ausweg."
Sie hatten sich also verlaufen und dies in einem Wald voller Nebel. Es wäre eine aussichtslose Situation, hätte Lina nicht viel Zeit mit ihrem Grossvater in diesen Wäldern verbracht. Er hatte ihr vieles über den Verzauberten Wald gesagt...
"Grossvater, sie nur!", lachte das kleine Mädchen und rannte zu einem der berühmten Kristalle. Sie hatte einen Schmetterling entdeckt, welcher sich auf dem Leuchtstein ausruhte. "Lina, so pass doch auf!", wies ein älterer Herr sie zu recht. In ihrer Begeisterung war sie dermassen auf den Schmetterling eingestürmt, dass dieser panisch die Flucht suchte.
Dass Schmetterling zurück käme und sich auf ihre Hand setzen würde wie sie es gerne hätte, darauf konnte sie noch lange warten….
"Lina, Kind!", setzte ihr Grossvater an und es war klar, dass er ihr etwas beibringen wollte. "Ja?", fragte Lina und wandte sich zu ihm um. Den Schmetterling vergass sie völlig.
Der Verzauberte Wald war auf der Blüte seiner Existenz. Es gab immer wie weniger wilde Raubtiere und immer wie mehr Lichter. Die Kristalle leuchteten immer wie heller und so erschien der gesamte Wald abends, von Sancus aus, in einem hellen Weiss. Ganz Walia war so prächtig wie noch nie und es herrschte schon seit Jahrzehnten Frieden. Es schien, als sei die Epoche der Kriege nun endlich vorbei.
"Sag mir ob du es vermagst, mir den Grund für das Leuchten jener Kristalle zu nennen", forderte er und deutete mit der Hand auf den gleissend leuchteten Kristall.
"Ich weiss nicht...", gab sie zu und ihr Lächeln wich sogleich einer traurigen Miene. Lina war schon immer ein lebendiges und auch launisches Kind gewesen. Sie fiel oftmals von einem Extrem ins Andere.
"Die Kristalle werden Yevonîs genannt. Dies ist die alte Sprache und es bedeutet Spiegel", erklärte er und setzte sich neben sie vor den Kristall. Noch immer leuchtete er gleichermassen erhaben wie sanft.
"Spiegel? Benutzen die vom Alten Volk die Kristalle um sich schön zu machen?", fragte die junge Lina interessiert und amüsiert.
Ihr Grossvater musste lachen, wurde aber gleich wieder ernst: "Nein, mein Kind. Man nannte sie Spiegel, weil sie den Zustand des Waldes widerspiegeln. Leuchten sie grell, so ist er voller Leben. Verblassen sie, sind sie alle tot."
"Oh... Aber es gibt doch diese Kristalle auch in Sancus!", bemerkte sie und überlegte, ob jene Kristalle mehr oder weniger leuchteten als die Yevonîs vom Wald.
"Ja, die gibt es auch in der Stadt. Es gibt überall solche Steine, welche das Leben ehren. Sie stammen von der Göttin", lächelte der Grossvater und strich Lina durch ihr langes Haar. Lina mochte ihren Grossvater sehr, da sie bei ihm tun konnte, was sie wollte. Sie musste sich nicht benehmen und auch nie höflich reden. Er legte nicht Wert auf diese Dinge. Viel wichtiger war ihm das Wissen, welches er Lina vermitteln wollte.
"Die Göttin?", fragte Lina verwirrt. "Ja, die Feengöttin. Sie ist die Göttin des Lebens. Sie residiert in Avalon, welches irgendwo in den Seen verborgen ist. Siehst du dieses Leuchten?", fragte er hastig und zeigte mit der Hand gen Himmel. Lina bewegte ihr Kopf und sah es. Es war eine kleine fliegende Kugel, bestehend aus Licht.
"Grossvater! Was ist das? Besteht es im Zusammenhang mit den Yevonîs?", wollte Lina, die noch nichts von ihrer Zukunft als Priesterin ahnte, wissen.
"Ja und doch auch nicht. Es sind Waldgeister, Irrlichter. Sie dienen der Göttin, genau wie die Yevonîs", lächelte er...
"Lina!", rief Elor und holte sie aus ihrer Erinnerung zurück. Es war seltsam. Irgendwie wirkte der Wald heller als früher. Aber dies lag bestimmt nur am weissen Nebel.
Doch Lina hatte keine Zeit mehr um sich über den Nebel Gedanken zu machen! Ein Knurren war zu hören.
„Ein Getier“, flüsterte Elor und blickte wachsam in die Tiefen der Nebel. Ein leicht morscher Stock wurde in die Hände von Lina gerissen; dieses Mal war sie bewaffnet. Und dies keine Sekunde zu spät.
Aus dem Nebel trat ein Wolf, doch es war kein gewöhnlicher Wolf. Er hatte nur ein halbes Gesicht. Die andere Hälfte schien einfach runter gerissen zu sein. Zwischen seinen mutierten Zähnen kam etwas Schaum ähnliches zum Vorschein. Dies war wahrhaftig mysteriös, da normalerweise ja Füchse die Tollwut übertrugen. Eine rote Flüssigkeit, zweifellos Blut, tropfte vom Körper des Wolfes. Einerseits aus seiner Wunde, andererseits aus dem zähnefletschenden Mund. Es gab nichts Schlimmeres als in einem Wald voller feuchtem Nebel fest zu sitzen, ausser dem man in diesem Wald noch einer blutrünstigen Bestie begegnete, welche man nicht niederstrecken konnte. Gab es überhaupt einen Ausweg?
Langsam, ganz langsam bewegte es sich auf den Rekruten zu. Elor rief hastig: „Wir müssen irgendwie fliehen!“ Aber wie? Der Wolf setzte nun zu einem Angriff an und sprang in die Höhe. Seine Zähne wollte er am liebsten in dem jungen Krieger vergraben. Doch dieser wich geschickt zur Seite aus und schlug mit seinem Schwert auf die Bestie ein. Der Wolf sank zu Boden, doch stand er bald wieder auf. Die tiefe Wunde in seinem Rücken schien ihm egal zu sein. „Auf die Bäume!“, schrie Lina, welche den Wolf mit erhobenem Stock nervös ansah. Hastig stieg sie auf einen niederen Ast und kletterte bis in die Spitze, Elor, der noch immer mit dem Wolf kämpfte, konnte nicht so schnell auf einen Baum verschwinden, ohne den Wolf zu vernachlässigen.
Abermals setzte die Bestie zum Angriff an. Doch dieses Mal weitaus geschickter. Der Wolf rannte wie auf der Jagd um Elor und schoss blitzschnell zu ihm. Seine Zähne fanden den Weg in Elors Beine und nun klebte noch mehr Blut an ihnen. Vor Schmerzen schrie der Rekrut auf und fiel zu allem Überfluss auf die Knie. Lina überfiel Panik, sie musste ihm helfen! Sie fasste einen tollkühnen Entschluss – Wahrscheinlich war es viel eher Instinkt – und sprang vom Baum und schlug mit dem Stock auf den Wolf ein. Dieser wich sofort zurück. Allerdings war der Ast morsch und war dabei zerbrochen. Nur ruhig bleiben, dachte sie, während sie sich tapfer zwischen Elor und den Wolf stellte. Dieser lief in Kurven um sie und wartete den richtigen Moment für den Angriff ab, wollte er doch die Beute so rasch wie möglich erlegen.
„Könnt Ihr stehen?“, fragte Lina ihren Gefährten hastig. Den Wolf liess sie dabei nicht aus den Augen und ihren zerbrochenen Stock umklammerte sie fester denn je. „J-ja… Ich glaube schon“, meinte Elor, dessen Stimme dennoch von den Schmerzen ein Beben bekam. Der Wolf schlich noch immer um die beiden und seine Augen, welche nie wieder funkeln oder leuchten würden, beobachteten alles ganz genau. Er war ein Raubtier, welches jetzt nur noch zum töten da war. „Gut, so klettert rasch auf den Baum und ich gebe Euch Deckung“, befahl die Magierin. Gleichzeitig verfluchte sie sich selber. Warum hatte sie nicht einfach einen Zauber auf den Wolf geworfen? Es wäre zu riskant gewesen. Sie hätte auch den zukünftigen Ritter treffen können, da sie beide so nahe gewesen waren.
Langsam stieg Elor den Baum empor und schien endlich in Sicherheit zu sein. Lina trat nun leise einige Schritte zurück. Der Wolf warf einige böse Blicke und fiel dann zähneknirschend über sie her. Sie konnte ihm zwar den Stock ins Gesicht schlagen, doch warf der Wolf sie um. Energisch schlug sie ihn ins Gesicht, doch der Wolf biss mit seinen mutierten Zähnen in ihre Hände. Schreiend wandte sie sich am Boden herum. Ihr Stock war völlig unbrauchbar und eine Waffe besass sie keine mehr. Magie!
Nach wie vor versuchte sie den Bissen des Wolfes zu entgehen, in dem sie ihn schlug. Doch ihr Mund formte zwischen ihren Schreien einen Zauber, der ihr das Leben retten sollte. Eine kräftige Windböe zog auf. Der Wolf hielt inne und wurde durchaus irritiert vom plötzlichen Unwetter. Die Nebel wirbelten durch die Bäume und als Lina den Baum zu fassen kriegte, entsandte sie eine äusserst mächtige Sturmböe, so dass der Wolf gegen sie ankämpfen musste. Winselnd floh er schliesslich. Auch wenn er nun ein nie sterbendes Tier war, so war er dennoch ein Tier und nicht mehr. Hastig suchte sie Schutz im Gipfel des Baumes, wo Elor sie auch helfend hoch hob.
„Verzeiht meine Schwäche, es ist mir sehr peinlich“, flüsterte der Rekrut und lief vor Scham etwas rot an. „Dies scheint mir der falsche Moment für Stolz zu sein“, stiess die entkräftete Magierin hervor. Für solche Dinge hatte sie nicht viel übrig und in solchen Zeiten noch weniger. Sie betrachtete ihre Hände. Sie waren blutrot und es hatte einige Bisswunden. Mit denen musste sie wohl leben. Sie betete inständig, dass der Geruch des Blutes nicht noch weitere Raubtiere anlockte.
„Ihr habt Recht. Aber mir schient, ich hatte Euch unterschätzt. Ihr kämpftet wie eine Furie gegen dieses Ungetüm“, lachte Elor mit Annerkennung. Lina wies dieses Lob zurück: „Ein jede Frau kämpft wie eine Furie wenn es um ihr Überleben geht. Männer fallen ja lieber auf die Knie… Aber lasst uns dies vergessen. Sagt mir, seid Ihr schwer verletzt?“ Ihr kühler Blick und ihre noch kältere Stimme wichen nun der Besorgnis. Mitfühlend sah sie den Soldaten an und etwas bereute sie schon ihre Worte. Normalerweise war es ja auch nicht ihre Art solch scharfe Worte an jemanden zu richten. Aber sie hatte diesen Frust einfach mal loswerden müssen.
„Nein, nein… Es geht schon“, erwiderte Elor kühl. Er schien beleidigt zu sein. Lina konnte es ihm nicht verübeln. Einige Sekunden herrschte stilles Schweigen und es schien, als würde jede einzelne davon eine Ewigkeit andauern. Schliesslich entschied sich Lina, dieses Schweigen zu brechen.
„Mein Grossvater erzählte mir einst von einer Göttin, welche in diesem Wald in den Waldseen leben solle. Vielleicht wird sie uns helfen können“, schlug die Magierin nun vor.
„Ihr sprecht von der Feengöttin? Aber Lina, dies ist doch ein Märchen!“, widersprach Elor lachend. Lina schenkte ihn ein herablassender Blick. „Dann sagt mir, was wir am ehesten tun sollen!“, forderte sie ihn schliesslich auf. Der Soldat überlegte kurz, bevor er antwortete und liess sein Blick durch den Wald schweifen. Noch immer war er blass und weiss.
„Wir gehen zurück in die Stadt. Dort treffen wir vielleicht noch einige, welche dem Fluch entkamen und können den Widerstand besser organisieren um sie zu vernichten“, schlug er nun vor. Lina schüttelte ihr schönes Haupt. „So wie ich verstehe ist es so, dass das Sterben fortan unmöglich ist. Wenn eine Seele ihr Körper verlässt, bleibt der Körper am Leben und dies für immer. Es ist nicht möglich sie zu vernichten“, schlussfolgerte die Priesterin. Für sie schien es unmöglich diese Bestien zu Töten. Sie hatte schliesslich gesehen, wie in der Weihkammer des Tempels ein Soldat oder auch die Priesterinnen nach dem anderen fielen und sich wieder erhoben. Ein Kampf mit ihnen war aussichtslos…
„Dies denkt ihr, aber alles wird einmal enden und nichts wert ewig. Alles stirbt irgendwann und auch diese Niesterbenden werden es eines Tages. Sei es durch meine oder Eure Hand oder sei es durch andere Umstände. Ich bin nicht gewillt zu fliehen oder einem Märchen hinterher zu rennen“, konterte Elor und auch in seinen Worten schwang ein Funken Wahrheit mit.
Lina schwieg beharrlich. Normalerweise war sie ja nicht so stur oder besass eine solch scharfe Zunge, aber heute verlor sie echt die Nerven.
Plötzlich erhob sie sich und kletterte weiter den Baum hoch. „Was tut ihr da?“, rief ihr Elor hinterher, der nicht einsah, warum sie denn nun den Baum höher stieg.
„Bitte, seid doch nicht so laut. Ansonsten hören uns diese Bestien noch“, bat Lina ihn und kam oben an. Verzweifelt sah sie sich um, doch sie sah nur Nebel. Der Soldat, welcher noch immer auf einem kräftigen Ast sass, schüttelte verwirrt den Kopf. Linas Augen leuchteten plötzlich auf und ein triumphierendes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. Hastig kletterte sie wieder zu ihrem Gefährten, wobei dies nicht sehr unschmerzhaft war, da ihre Hände doch ziemlich schmerzten.
„Würdet Ihr jetzt bitte so gut sein und mir erklären, weshalb Ihr an die Spitze des Baumes geklettert seid?“, fragte Elor noch bevor sich die junge Frau setzen konnte. „Die Waldgeister. Mein Grossvater glaubte, sie dienen der Göttin. Und ich habe tatsächlich eines der Irrlichter entdeckt“, erklärte sie ihm hastig.
„Euer seniler Grossvater erzählte Euch ein Märchen und Ihr seid bereit dies zu glauben?“, lachte der Soldat amüsiert, aber doch irgendwie bitter.
„Elor, ich bin eine der stolzen Priesterinnen. Ich bin in Geheimnisse und Mysterien eingeweiht, welche Eure Intelligenz bei weitem übersteigen. Auch wenn ich einer anderen Göttin diene, so kann es die Feengöttin trotzdem geben. Ausserdem war mein Grossvater Lord Leonir, der Vorsitzende der Universität von Sancus. Ich denke, er hatte seine Gründe an die Feengöttin zu glauben und ich vertraue ihm“, sprach sie mit der Stimme einer Priesterin. Die Stimme war kühl, und dennoch erhoben und erhaben. Es war die bedrohliche Stimme einer mächtigen Frau, so wie sie die Priesterinnen alle hatten.
„Verzeiht… Ich… bereue meine Worte aufrichtig“, meinte der Soldat mit einer leisen Stimme, „Es ist nur… Ich kann einfach nicht an Götter glauben, nicht nach dem Leben, dass sie mir gaben. Und heute… all dieser Schrecken…“ Er brach ab.
Eine Stärke der Priesterinnen war ihre Gabe von Zorn augenblicklich in Mitleid zu fallen. Jedenfalls sollte es gegen aussen immer so wirken. „Es war heute für uns beide ein schlimmer Tag. Ihr habt Eure Kameraden verloren und ich meinen Lieb- meine liebsten Freundinnen. Unsere Gefühle überschlagen sich momentan und wenn die Zunge schneller ist als der Kopf, so kann manches unschönes Wort erklingen“, sagte Lina gefühlsvoll und verschränkte die Arme schützend. Es wurde langsam kalt im Wald.
„Ja, da habt Ihr Recht… Ich… Ich möchte Euch nicht zu nahe treten, aber Ihr sagtet Euer Grossvater war ein Lord? Wenn dem so ist, warum wurdet Ihr dann zur Priesterin?“, fragte er wie ein scheuer Schuljunge und lief sogar etwas rot an.
Lina konnte einfach nicht böse werden, als sie ihn ansah. Irgendwie hatte er einen kindlichen Charme. „Ich… Es ist so, dass es vor einigen Jahren grosse Unstimmigkeiten gab in meiner Familie. Mein Onkel war der Herzog von Aristala und verstarb kinderlos. Zwischen meinen beiden Brüdern brach ein Machtkampf los, da jeder den Titel des Herzogs für sich beanspruchte. In ihrer Raserei erschlugen sie gar meine arme Mutter und mein besorgter Vater schickte mich ins Kloster, wo ich sicher sein sollte. Doch meine Brüder, sie beide fielen in der Schlacht um Slowan. Der Kaiser vermittelte einen Frieden und das Herzogtum ging direkt an die kaiserliche Familie. Ich aber sass noch immer im Kloster und als mein Vater verstarb, war ich dazu verdammt eine Priesterin zu werden. Ich kämpfte gegen mein Schicksal zu nächst an, wollte einfach weglaufen, doch schliesslich nahm ich es an. Und ich hatte einen geheimes Licht in den dunklen Tagen meiner Verzweiflung. Doch niemals es meine Lippen verlassen… Aber was ist den mit Euch? Warum habt Ihr den Pfad des Soldaten eingeschlagen?“, fragte die Priesterin ihren Gefährten Neugierig.
Elor lächelte etwas verbittert und lief seine Augen durch die Wälder schweifen. „Ich wuchs in einem Dorf in Slowan auf, mein Vater war ein einfacher Schmied. Aber ausgerechnet mein Dorf wurde vom Krieg heimgesucht. Mein Vater wurde gezwungen die Waffen der eingefallenen Soldaten zu reparieren und eines Abends, als ich schon zu Bette war, erschlug ihn ein betrunkener Soldat. Meine Mutter nahm sich der Soldat einfach, und als sie am nächsten Tag wieder zurückkehrte, waren ihre Augen ausgestochen. Sie war blind. Fortan musste ich mich um sie und um meine zwei kleinen Schwestern, welche damals noch nicht einmal drei Jahre alt waren, kümmern. Es war so schwer genug Essen für uns zu bekommen. Ich hatte von Vater nicht die Schmiedkunst erlernt, er hatte es immer hinausgezögert. Eines Tages kam ein Bote des Kaisers, welcher nach neuen Soldaten suchte. Er versprach mir viel Geld und so willigte ich ein in der Hoffnung meiner Familie einen guten Dienst zu tun. Meine Schwestern waren schon alt genug um auf den Markt zu gehen oder zu kochen. Sie konnten sich auch gut um Mutter kümmern.
Aber dann vor einem Jahr, als ich ihnen gerade wieder etwas Geld zukommen lassen wollte, erhielt ich Kunde von einem alten Freund aus dem Dorf. Er war in der Hauptstadt um Geschäfte zu erledigen und wir trafen uns zufällig in der Marktgasse. Er erzählte mir im Dorf habe ein schlimmes Feuer gewütet und es wären auch viele beim Brand ums Leben gekommen oder sie hätten ihr Hab und Gut verloren. Auch meine Mutter und meine jüngste Schwester hätten ihr Leben bei dem Brand verloren und meine andere Schwester sei darauf hin weg gerannt. Bis heute weiss ich nicht, was aus ihr wurde. Vielleicht wurde sie eine Magd auf einem grossen Hof, vielleicht aber auch etwas ganz anderes. Das schlimmste ist, ich werde es nie erfahren“, seufzte der Soldat mit leerer Stimme und starrte dabei noch immer in die Nebel. Erst als er sich wieder Lina zuwandte, sah die Priesterin, dass seine Augen feucht waren. Es musste ihn noch immer sehr bewegen.
Die beiden schwiegen. Manchmal bedurfte es keiner Worte im Leben, sondern den Gedanken. Jeder von beiden hing seinen Gedanken nach und dachte traurig daran, was auf immer wohl verloren war. Schliesslich schlug Lina vor die Seen der Göttin zu suchen. Hier herum zu sitzen und auf mutierte Adler oder dergleichen zu warten mache keinen Sinn. Elor willigte ein und die beiden kletterten wieder hoch in die Spitze. Noch immer flog ein Irrlicht zwischen den Nebelschwaden dahin.
„Wir sollten zu dem Waldgeist gelangen. Es gibt eine Verbindung zwischen ihnen und der Göttin“, erklärte Lina schliesslich und die beiden stiegen wieder auf den Boden hinab. Noch immer schmerzte es Elor zu gehen, der Wolf hatte wohl grössere Wunden hinterlassen, als der Soldat auf Anhieb geschätzt hatte. Langsam und immer in der Nähe eines Baumes schlichen sie in die Richtung, in der das Licht des Geistes gewesen war. Manchmal begegneten sie einem Yevonîs und es schien, als würden sie immer wie schwächer, wenn sie wieder auf einen trafen. Lina hatte Angst vor einem erneuten Angriff und daher hatte sie sich frühzeitig einen soliden Stock zugelegt. Er lag perfekt in der Hand.
Aber die gespannte Lage wurde jäh unterbrochen, als sie den Waldgeist erreichten. Der Geist war nicht mehr frei. Offensichtlich konnte mit den Pflanzen genau das gleiche wie mit den Menschen und den Tieren passieren. Vor den zwei Gefährten stand ein gigantischer Baum. Seine Äste waren auf geheimnisvolle Art zum Leben erwacht, auch wenn sie irgendwie verfault aussahen. Und doch bewegten sie sich und zwar sehr schnell. Sie wirbelten in der Luft herum. Der Baum war wie der Hauptmann im Tempel oder der Wolf zu einem Monster geworden. Ein Ast umschlang den Lichtgeist und drückte heftig zu. Das Licht des Geistes gefiel dem Baum sehr gut.
„Ich fürchte, wir werden ihn befreien müssen“, teilte der Soldat erstaunt und missmutig mit. „Aber zunächst sollten wir uns überle- Halt!!“, rief Lina vor Schreck als Elor mit seinem Schwert in einen Ast schlug. Sofort zuckten alle Äste zusammen und rasten dann in Richtung Elor. Einen weiteren konnte Elor durchtrennen, doch ihm war entgangen, dass selbst die abgetrennten Teile am Boden noch auf ominöse Art und Weise zu leben pflegten und sich um seine Beine schlangen. Verwirrt starrte er seine Beine an und wollte sich sogleich befreien, doch ein Ast hatte ihn erfasst und umschlang ihn. Gefesselt vom Ast wurde er vom Baum in die Höhe gehoben und weitere Äste peitschten auf ihn ein. Wunderbar, dachte Lina bitter. Ignis… Der Feuerzauber. Doch dieses Mal umhüllte sie sich nicht von blauen Flammen, sondern warf sie auf den Baum. Erschrocken liess der Baum den Soldaten fallen und umschlang die Priesterin. Ein Teil des Astes hatte es geschafft sich in ihren Mund zu drücken, so dass sie unmöglich einen weiteren Zauber sprechen konnte. Ihr Stab lag praktischerweise auch am Boden.
Elor rollte sich ab und stand wieder kampfbereit da. Doch die Äste am Boden und auch die Wurzeln hatten sich nun gegen ihn verschworen. Fieberhaft zerteilte er sie, doch sie starben einfach nicht. Immerhin wurden sie irgendwann keine Gefahr mehr, wenn die Äste kleiner als einen Finger waren, waren sie so gut wie unschädlich. Nichtsdestotrotz musste er Lina befreien! Ein Ast schlug ihr ständig in den Bauch und Elor konnte eigentlich nichts machen ausser herum zu stehen.
„Hör auf!“, schrie er den Baum an und rammte sein Schwert direkt in seine Rinde. Diese brach er ab und schlug weiterhin mit seinem Schwert in den Baum. Der Baum stöhnte irgendwie und er liess die Priesterin ebenfalls fallen, welche unsanft zu Boden fiel.
„Alles in Ordnung?“, rief Elor ihr zu als sie aufstand. Sie stützte ihren Bauch etwas ab, aber nickte. Elor schlug weiterhin auf die Wunde des Baumes ein, bis Lina ihm zurief, dass er es lassen solle. Er gehorchte nicht, aber sie sprach bereits eine Zauberformel. Als er es wahrnahm sprang er zur Seite und Lina warf einen grossen Feuerball in die Wunde des Baumes. Abermals stöhnte dieser auf und er liess sogar den Waldgeist frei. „Nichts wie weg“, rief der Soldat und rannte zur Priesterin. Er half ihr beim Rennen, da sie keine Luft in ihren Lungen mehr hatte. Auch das Irrlicht flog davon.
„B..bitte... g…greif nie wieder einfach… so einen… Baum an!“, stiess Lina hervor, bevor sie erschöpft zu Boden fiel. Sie atmete sehr schwer und Elor kauerte sich neben sie. Ein sanftes Licht erschien und somit hatte sich der Waldgeist zu ihnen gesellt.
„Ich grüsse Euch, Ihr, die Ihr Euren Willen noch immer besitzt“, sprach das Licht des Geistes. Man vermochte es nicht ihn zu erkennen, da die Irrlichter keine feste Form besassen. „Wir grüssen dich auch du Geist des Waldes“, hauchte Lina, die wieder halbwegs zu Atem kam. Elor starrte das Irrlicht nur ungläubig an. Er, der er nie an übernatürliches geglaubt hatte, hatte selbstverständlich Probleme damit, dass hier jetzt ein übernatürliches Wesen vor ihm stand. „Ich danke Euch für meine Errettung vor dem Baum. Wir, die ihr uns Irrlichter oder Waldgeister nennt, sind die Hüter dieser Wälder. Wir pflegen die Pflanzen und sorgen für ein Gleichgewicht der Tiere. Doch es scheint, als wäre ein schrecklicher Fluch über unsere Lande gekommen. Ich kam zu jenem Baum um mir seine Wunden anzusehen, doch er konnte mich festhalten und schien mich töten zu wollen…“, erklärte der Geist mit einer traurigen Stimme. Elor starrte ihn noch ungläubiger an. Irgendwie ergab es für ihn keinen Sinn. Wenn die Waldgeister keine feste Gestalt hatten, wie konnte er dann in die Gefangenschaft jenes Baumes gelangen? Für ihn schien es unerklärlich. Der Geist sprach nun zu Elor: „Närrischer Mensch! Natürlich haben wir einen Körper! Ihr Menschen wart es, die erklärten, wir hätten keine Körper. Wir von der Herrin auserwählte Geister sind die Reinheit und so strahlen wir in purem Licht.“
Elor war paff. Dieser Geist wurde immer wie unheimlicher… Konnte er Gedanken lesen? Es schien ihm, als müsste er vorsichtiger werden in seinen Gedanken. Seit er Lina kannte, waren seine Gedanken nicht sehr rein gewesen und er hatte auch vor, sie umzusetzen. Lina war einfach atemberaubend… Ihre lange Haare, die ein schönes braun in sich vereinten und ihr hübsches Gesicht. Es war einer Prinzessin würdig!
„Sagt uns, hoher Geist, könnt Ihr uns zu der Heiligen von den Seen bringen? Wir möchten sie um Rat fragen“, fragte Lina höflich, wobei sie den Kopf senkte. Man hatte ihr im Kloster gesagt, dass man so verfahren sollte, wenn man mit einem Lichtgeist sprach und ihn um etwas bat. „Der Herrin geht es nicht gut… Ihr Leben ist an das der Wälder gebunden und diese Wälder sind krank. Sollte sich die Gesundheit des Waldes weiter verschlechtern und noch mehr von diesen Bestien in Erscheinung treten, so fürchte ich, wird die heilige Herrin zu einer gar unheiligen Furie werden. Auch wir, das Volk des Waldes, sind schwer von diesem Fluch betroffen“, beichtete der Geist mit einer melancholischer Stimme. Er vermochte es nicht seine Trauer zu verbergen. In den Sagen der Menschen erzählte man sich, dass die Diener der Götter unsterbliche Wesen sind, erhaben über die Lasten des Lebens wie Gefühle oder Schmerzen. Aber es schien, als wären die Irrlichter und auch ihre unsterbliche Göttin in grosser Not.
„Trotzdem bitte ich Euch, erhabenes Irrlicht, uns zu Eurer Herrin zu geleiten. Uns bedürft es nach Antworten und… nach Taten“, festigte Lina ihren Standpunkt. Ihre Augen warfen messerscharfe Blicke. Es bestand kein Zweifel darin, wie ernst es mit ihrer Forderung war. „Gut. Dann soll es so sein, nach über Tausend Jahren, dass ein Mensch das heilige Land der Seen betritt und unserer erhabenen Herrin gegenüber steht. Seid gewiss, dass dies wohl eines der grössten Privilegien in unserem grossen Universum ist“, willigte das Irrlicht ein. In Elors Gesicht spiegelte sich Unbehagen wieder während Lina tatsächlich vor Freude strahlte. Ihr Herz erfreute sich wahrhaftig in solch düsteren Zeiten. Sie, die Priesterin, würde einer Göttin gegenüberstehen!
„Wisset ebenfalls, dass unsere Magie eng an den Wald und die Göttin gebunden ist. Ergeht es ihnen schlecht, so schwindet unsere Magie. Gerne würde ich Euch, die ihr mich gerettet habt, heilen, doch meine Magie scheint nur noch für einen Zauber zu reichen. Daher erlaube ich mir Euch nicht zu heilen und Euch stattdessen direkt ins Seenland zu warpen“, informierte der Geist und sein Licht erstrahlte.
Lina konnte nichts mehr sehen ausser ein gleissendes Licht. Es bedeckte ihr gesamtes Gesichtsfeld. Und irgendwie schien es, als hätte sie einen festen Boden mehr unter ihren Füssen. Sie spürte einen schwachen Wind in ihrem Gesicht und ihr Bauch schien Purzelbäume zu schlagen. Geblendet von jenem inzwischen grellen Licht schloss sie die Augen und wartete geduldig. Sie wartete darauf endlich im geheiligten Land der Seen einzutreffen.
Und endlich spürte sie, wie sie rückartig zu Boden fiel. Als sie die Augen wieder öffnete, erkannte sie dass schönste, was sie je gesehen hatte: Das Seenland. Sie befanden sich in einer Art Dorf, in denen zahlreiche Bäume standen. Im Hintergrund des Dorfes lagen viele Seen oder auch Teiche. Die Irrlichter, gewiss in Panik versetzt, schwebten durch das Dorf. Jeder Geist besass eine andere Farbe in seinem Schein und auch in der Grösse variierten sie. Der Schein der vielen Lichter erhellte das Dorf.
Die Häuser des Dorfes waren für Mensche nur etwas zu klein und auch der Baustill war sehr exotisch. Die Häuser lagen teilweise in den Seen oder auf einigen kräftigen Bäumen. Überall hingen Blätter von Bäumen hinab und Seile verbanden die Häuser. Vor ihnen lag ein runder Platz, in dem vier Fackeln standen. Verschiedenfarbene Steine verliehen dem Muster auf dem Platz einen einzigartigen Charakter. Überhaupt hatte es viele solche Plätze im ganzen Dorf verstreut.
„Menschen!“, rief plötzlich ein blauer Geist und die Lichter rasten auf die beiden zu. Aber sie hielten plötzlich inne und der Geist, den Lina und Elor im Wald getroffen hatten, erstrahlte etwas heller. „Was geht hier vor sich?“, fragte Elor stark verunsichert. Lina beobachtete die Geister nach wie vor und sie spürte, wie ihre Gedanken gelesen wurden von den Geistern. Elor, der nicht wie eine Geistliche eine derart starke Bindung zwischen Körper und Seele aufwies, bemerkte dies nicht. „Sie sprechen miteinander und wie es scheint kommunizieren sie mit ihren Gedanken und mit den unseren“, flüsterte sie leise und Elor schluckte etwas. Diese Geister waren ihm nicht geheuer.
„Folgt mir, ich bringe Euch zum See der Heilung“, sagte plötzlich ein roter Geist. Er sprach kühl und emotionslos, wie man es von den Dienern einer Gottheit erwartete. Lina nickte dankbar und folgte ihm. Elor tat es ihr gleich, wenn er auch noch etwas zögerte.
„Habt keine Angst, Menschen. Euch kommt die Ehre zuteil Euch unsere Gäste nennen zu dürfen. Der Geist schwebte einige Meter vor ihnen und die beiden folgten ihm stumm. Lina wusste, dass er noch immer ihre Gedanken las. Rasch führte er sie aus dem Dorf und nun erblickte Lina erst das wahre Ausmass des Seelandes. Dies war wahrhaftig das Sagen umwobene avalon! Am Horizont ragten einige Bäume empor, so dass man zu Recht annehmen konnte, dass sie sich noch immer in den Wäldern befanden. Aber vor ihr lagen zahlreiche kleine Seen. Vereinzelt lagen zwischen den Seen Bäume und auch einige Lichter der Waldgeister funkelten über den Seen. Man sagte sich in den Legenden, dass die Waldgeister ihr Elend und ihr Kummer über den Seen in Form von Tränen zum Ausdruck brachten. Und dies immer alleine, da es ihnen verboten war zu fühlen. Von vielen Historiken war dies bezweifelt worden, doch Lina wusste nun, dass es nichts ausser den Worten der Wahrheit war.
„Steigt in diesen See, er wird Eure Schmerzen lindern. Aber beeilt euch, denn der See wird mit jeden Augenblick schwächer und verliert mit dem Wald an Kraft. Aber seid wachsam, der See ist tückisch“, sprach der Geist noch immer völlig ohne einen Hauch von Gefühlen.
Ehrfürchtig setzte Lina ihre Hand ins Wasser. Das Wasser war lauwarm und sie spürte, wie die Schmerzen nach liessen und das Blut versiegte. Die Wunden heilten und sie zog ihre Hand wieder aus dem Wasser. Weisse Narben zierten ihre schöne Haut nun. Aber dies war ihr egal. Sie litt nicht mehr unter den Schmerzen des Kampfes und die Schönheit war sowieso vergänglich. Und überhaupt würde ihre Schönheit ihr auch nichts mehr nützen, da sie wohl kaum die Bestien verführen konnte. Anerkennend verneigte sich Lina vor dem See um ihre Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen.
Elor starrte den See zuerst misstrauisch an, dann musterte er Linas verheilte Hand. Langsam setzte er seine Beine in das Wasser und watete einige Meter in den See. Auch er spürte wie seine Schmerzen nach liessen und das Blut an seiner Wunde verschwand. Auch er würde bestimmt zahlreiche Wunden davon tragen. Wie schön doch dieses Gefühl hier im See war! Es war eine pure Entspannung und am liebsten würde er hier bis zu seinem Lebensende verharren… Die Bestien würden ihn hier nicht verletzen können… Elor tauchte unter und ein herrliches Gefühl setzte in seinem Bauch ein. Es war als würde eine Hand über sein Gesicht streicheln. Ach, er wollte gar nicht mehr auftauchen! Die Strömungen des Sees waren so wohltuend… Langsam wurde er von all der Entspannung schläfrig…
„Aqua!“, rief Lina und teilte so den See. Elor kam hustend zum Vorschein. „Verdammter Hexensee!“, schrie er und hastete ans Ufer. Beinahe hätte er das Bewusstsein verloren und wäre ertrunken. Als er ausser Atem sicheren Grund erreichte hatte er noch genügend Kraft in den See zu spucken. Lina fuhr vor Schrecken mit ihrer Hand zu ihrem Mund. Wie konnte Elor es nur wagen! „Dieser See führte mich in Versuchung und wollte mich umbringen!“, wehrte sich Elor und sah Lina mit funkelnden Augen an. Der Geist sagte nichts, aber für Lina war klar dass er erschüttert oder aber zornig sein musste.
„Folgt mir, ich bringe Euch zum See der Göttin“, sagte er knapp und endlich lag eine Emotion in seiner Stimme. Er war etwas verärgert. Lina warf ihrem Gefährten böse Blicke zu als sie dem Ufer des Sees entlang liefen. Wie konnte er nur die letzten Freunde derart beleidigen!
Glücklicherweise war der See der Göttin direkt neben dem See der Heilung. Als sie ihn erreichten verschwand das rote Irrlicht und nur noch der Schein einiger weniger Fackeln am Ufer des Sees spendete der düsteren Nacht etwas Licht.
Der See warf plötzlich höhere Wellen und in einem gleissenden Licht erschien die Göttin vom See. Sie trug ein schönes blaues Kleid und an ihrem Hals hing ein markanter Anhänger. Ihre braunen Haare waren offen und nur von prunkvollem Schmuck getrennt. Ein silbernes Diadem ragte ebenfalls aus ihren Haaren hervor. Das schönste und auch das geheimnisvollste an der Göttin waren aber ihre Augen. Sie schienen das Blau des Himmels mit der Tiefe des Ozeans zu vereinigen.
Einige von Euch werden die Story vielleicht noch kennen, aber sie wurde überarbeitet. Na ja, jedenfalls der Anfang. Die neueren Teile sind aber noch nicht einmal überarbeitet worden, da ich sowas nicht mag XD
A Rose for the Dead
„Wann lebt eine Welt? Und wann, wann ist sie des Todes?“, flüsterte eine Stimme im Wind. Nein, es war kein Wind. Es war ein regelrechter Sturm, wenn nicht gar schon ein Orkan. Eine Gestalt wanderte durch das Gebüsch am Rande des Verzauberten Waldes, kurz vor den Klippen zum Ozean. Der Himmel… er lebte. Schwarze Wolken türmten sich auf und Blitze durchtrennten die Finsternis. Die Gestalt, in schwarze Kleidung gehüllt, wimmerte leicht. In ihren Händen trug sie ein Säugling, welcher – trotz des wilden Wetters – friedlich schlummerte. Hatte jene Gestalt das richtige getan? War sie nicht arrogant und egoistisch gewesen? Sie hatte ihre Vision verwirklicht und das Schicksal aller entschieden. Sie gab der Welt den Tod, doch zu welchem Preis?
„Gibt es etwas edleres als der Tod?“, flüsterte die Gestalt zum Säugling. Ist es nicht der Tod, welcher das Leben so wertvoll macht? Wenn dem so ist, ist das Leben selbst die eigene Entmachtung.
Die Klippen, sie lagen von jenen zwei Menschen und hinter ihnen lag die See. Sie war stürmisch und die Wellen brachen sich am Fels. War der Planet nun tot, wo doch die Natur noch immer weiter lebte? Vielleicht war es das und vielleicht gerade nicht. Leben und Tod… Diese zwei Wörter können so Nahe beieinander liegen, und doch, doch unterscheiden es Welten.
Der Sturm, er war so befreiend… Der Regen peitschte der Gestalt ins Gesicht. Und dies so fest, dass es bereits schmerzte. Und doch war es gerade zu wunderbar überhaupt Schmerzen zu empfinden. Der einzige Segen vom Leben, abgesehen vom Tod, war und ist das Fühlen. Nein, es war nicht nur ein reiner Segen, viel mehr ein Fluch.
Jene Gestalt stand an der Klippe, das Kind gut in Tücher gewickelt. Nostalgie übermannte sie… Und Trauer. Jene zwei Gefühle würden sie auf ewig begleiten. Um sie zu töten, musste sie die Liebe ihres Lebens töten und diese Tat würde die Gestalt immer im Herzen tragen und sie zeichnen. Sollte sie springen? Sie und den Säugling erlösen? Hatte sie das Recht über Leben oder Tod, oder alles was dazwischen lag zu entscheiden? Dies hatte sie schon getan und Zweifel schienen sie zu erdrücken. Nein, sie durfte nicht springen. Die Gestalt hatte kein Recht, das Leben des Säuglinges zu beenden. Dies wäre egoistisch.
Mit einem bitteren Lächeln wandte sie sich ab und verzog sich in den Wald. Die beiden Kreaturen verschwanden in den Tiefen des Waldes…
12 Stunden früher…
Der Blitz zuckte über Sancus, der sterbenden Stadt. Vor langer Zeit war Sancus eine prächtige Hauptstadt gewesen, doch ein Wind des Umbruches hauchte über die Welt. Der Planet Walia, der Planet der Magie, lag im Sterben und mit ihm all seine Bewohner. Es gab kein Zurück und keine Gnade. Das Urteil war endgültig. Niemand konnte überleben.
„Lina!“, schrie ein junger galanter Mann und schwang sein Schwert um jene zu retten, welche er liebte. Sein Name war Elor. Elor war ein Ritter der ehemaligen königlichen Garde von Sancus gewesen und beherrschte den Kampf mit dem Schwert durchaus. Er trug eine silberne, aber von Blut befleckte, Rüstung und hatte lange schwarze Haare, welche ungepflegt an seinem Kopf hingen. Lina wiederum war eine der Magierinnen vom Heiligen Orden und trug noch immer das blaue Zeremonienkleid. Sie hatte ebenfalls lange blonde Haare, die aber elegant zu einem Knoten gebunden waren.
Lina kreischte vor Entsetzen, den auf die plötzliche Attacke war sie nicht gefasst gewesen. Sie spürte die Hände ihres mutmasslichen Mörders auf ihren Schultern und sie fühlten sich wahrhaftig hässlich an. Sie waren, wie der Rest des Körpers, eiskalt und nass. Weiterhin waren sie so glitschig und schleimig, einfach eklig. Jeder wird nun also verstehen, dass sie erst einmal zusammen zuckte und schrie.
Elor, der neben Lina gestanden hatte, hatte sein Schwert geschwungen und es direkt ins herz des Mörders gerammt. Dieser spie der jungen Magierin Blut ins Gesicht und fiel vorn über auf sie. Aber noch war es nicht vorbei. Es war Walias Fluch, des Planeten Verdammnis. Alle mussten sie sterben und wer starb, der war zum Leben verdammt.
Ergeben diese Worte Sinn? Ja, das tun sie. Es sind schreckliche Worte, welche aus einem noch schrecklicheren Fluch stammen und eben jener Fluch fiel über Sancus her.
Der Mörder erhob sich langsam. Ganz langsam. Sie waren tückisch und listenreich. Normalerweise schlürfen sie langsam, doch dann sind sie plötzlich blitzschnell und versuchen die bei lebendigem Leibe zu fressen, so dass du einer von ihnen wirst.
Doch dieses mal war Lina darauf vorbereitet und sie sprang zurück und faltete die Hände. Die Quelle der Magie war der Glaube. Der Glaube an die höheren Mächte. Es gab drei grosse Mächte, welche Walia im Gleichgewicht hielten. Die vier Elemente der Natur, die Kraft des Guten und des Lichtes und die Gunst der Finsternis. Um Lina herum erschienen Feuerbälle, die in einem Kreis um ihre Taille schwebten. Die Augen hatte sie fest verschlossen und mit dem Mund flüsterte sie einige mystisch klingende Worte.
Die Feuerkugeln liessen von Lina ab und umschlangen den Körper des Toden. Mit einem entsetzten Schrei liess das Wesen von der Magierin ab und presste seine Hände gegen seine Stirn.
„Vergib mir“, flüsterte Lina, da sie wusste, welche Qualen sie dem willenlosen Wesen auferlegt hatte. Man kann nicht mehr sterben, man verliert nur seinen Willen und kann nur noch morden. Jener welchen sie getötet hatte, war so eben zum dritten mal gestorben. Oberflächige Menschen würden sagen, er sei nun – als Asche – auf ewig tot. Doch es stimmte nicht. Lina hatte schon so viele verstümmelte Leichen gesehen, welche immer wieder aufstanden. Ihr „Freund“ lebte nun als Asche, als Staub und das für immer. Welch Leben muss es sein, wenn man keinen Willen mehr hat? Und welch Leben muss es sein, wenn der eigne Körper vom Winde verwehrt werden kann?
Lina war ausser Atem und fiel in die Knie. „Nein, Lina!“, hauchte der Ritter und half ihr auf die Beine. „I-Ich… brauche eine Pause, Elor“, flüsterte sie erschöpft und verlor das Bewusstsein. Die Priesterin hatte sehr viel durchgemacht in den letzten Tagen.
Der junge Ritter erinnerte sich noch gut an die erste Begegnung mit der Priesterin. Es war kurz vor der Verfluchung von Walia gewesen.
Er war noch ein Rekrut gewesen, welcher seine Ausbildung am darauf folgenden Tag beenden sollte. Er hatte den Auftrag, wie so viele Soldaten, die Weihung der neuen Priesterinnen zu schützen. Eigentlich war es nur Zufall gewesen, dass Elor bei der Weihe dabei gewesen war. Zum einen war er sehr kurzfristig an die Schule der Kampfkünste gegangen, da er vor seiner Familien geflohen war, und zum anderen hatte es ein Attentat auf die Herberge der Soldaten gegeben, so dass Elor so zu sagen einspringen musste.
Er war in dem heiligen Dom der Göttin gewesen, welcher aus blauem Marmor erbaut war. Ganz hinten im Dom gab es ein Heiligtum, welches vier grosse Säulen in sich barg. Die Säulen waren in einem Viereck angeordnet und befanden sich in einem kreisförmigen Becken.
Die Wächter standen an den Wänden und mussten die Priesterinnen beschützen. Die Priesterinnen waren hohe politische Meinungen und sehr mächtig, sollten sie geweiht werden. Ohne die Weihe, wurde die Priesterin nicht von den Göttern gesegnet. Und ohne diesen Segen war sie nicht in der Lage die Gabe der Magie einzusetzen.
Die Priesterinnen waren eingetreten. Er hatte es noch genau in Erinnerung. In mitten der Priesterinnen stand eine, deren Schönheit alle andern verblassen liess. Sie trug das prächtigste aller Zeremonienkleider und ihre Haare waren sehr elegant verknotet.
Nun hatte sich die Kammer geschlossen und der Primas trat vor. Er hielt eine Ansprache in der Sprache der Gelehrten, welche Elor nicht beherrschte. Anschliessend trat die schöne Priesterin, welche auf den Namen Lina aufgerufen wurde, in die Mitte. Der Vatikan sprach einige Worte und Lina berührte das Wasser unsicher mit den Füssen. Sie fand Halt.
Die hatte die Mächte schon fast erhalten! Die alten Kräfte dieses Raumes, sie wirkten auf sie ein und verliehen ihr gar göttliche Gaben.
Graziös und selbstsicher, jedenfalls gegen aussen, trat sie mit dem anderem Fuss auf das Wasser und begann mit dem Tanz, welcher ihr Schritt für Schritt magische Kräfte gab.
Alles geschah so schnell… Man konnte kaum noch wahrnehmen was geschehen war. Plötzlich verdunkelte sich der Raum und ein schwarzer Blitz, ein Blitz aus dunkelster Magie, erschien. Der Blitz hatte in Shandir, dem Kronprinzen eingeschlagen. Dieser schrie und wand sich aus Qualen, bevor er vornüber kippte.
Die Soldaten und Wächter wichen nur erschrocken zurück, manche der Priesterinnen hatten geschrieen und Lina starrte nur entsetzt.
Der Prinz erhob sich wieder, doch etwas war anders. Seine Augen, sie waren leer. Er sah nun mehr nicht mehr wie ein zukünftiger König aus, sondern wie eine Ausgeburt der Hölle. Die Iris war gänzlich verschwunden und so sahen seine Augen fiel mehr wie Löcher, aus denen gleissendes weisses Licht floss, aus und seine Zähne, welche um einiges wilder aussahen als vorher, wirkten auch nicht gerade edel.
Er, der Prinz und die Zukunft von Walia, brachte den Untergang über alles lebende, welch Ironie. Shandir suchte den Halt, da sein Körper irgendwie kraftlos schien.
„Majestät? Wie ist Euer Wohlbefinden?“, fragte einer der Soldaten und rannte zu ihm um den Prinzen zu stützen. Doch Shandir schien überhupt nicht einverstanden zu sein, da er mit seinem gewaltigen Gebiss über den Soldaten herfiel.
Dieser schrie und das Leben verliess ihn, doch gleich würde es wieder zurückkehren.
Die Priesterinnen schrieen, nur Lina blieb ruhig. Manche von ihnen versuchten gar aus der versiegelten Kammer zu entkommen. Doch was versiegelt ist, kann nicht geöffnet werden.
Die Soldaten starrten auf den Prinzen und hoben unsicher ihre Klingen. Was war über Seine Hoheit gekommen? War er eine Gefahr? Egal ob er es war, er war auf jeden Fall Walias Prinz und niemals durften sie gegen ihn die Waffen erheben!
Der niedergerissene Soldat hatte sich erhoben und sein Gebiss in die Schulter seines Hauptmannes gerammt. Dieser jedoch zögerte nicht und schnitt dem verseuchten Soldaten kurzerhand den Kopf ab. Doch er starb nicht. Die Hände des Toten umschlangen den starken Körper des Hauptmannes. Insbesondere den Hals. Erwürgt sank nun auch der Hauptmann zu Boden. Und am Schrei des Vatikans an, war auch er ein Opfer des Kronprinzen geworden.
Plötzlich fühlte Elor einen Schmerz an seinem Fuss. Es war der abgetrennte Kopf des einen Soldaten. Dieses Biest hatte seine Zähne im Fuss des Rekruten. Angewidert und mit einer vom Schmerz verzogenen Miene stach er mit dem Schwert in die Stirn des Monstrums.
Doch es war nicht tot. denn es würde nie sterben können. Es war das Schicksal von allen. Noch immer fletschte der Kopf mit den Zähnen und dies obwohl es an einem Schwert aufgespiesst in die Höhe gehalten wurde.
Toden. Zerreisen. Zerbeissen. Zerfetzen. Zerstören. Dies waren wohl die Gedanken jenes Kopfes. Elor warf den Kopf erschrocken weg und er prallte gegen die Wand, wo er viel Blutspuren hinterliess. Noch immer fletschte er die Zähne und schrie herum. Dies war auf eine Art faszinierend, da sein Schädel momentan am ehesten einem Puzzle glich. Der Kopf würde keine Ruhe finden. Kein Toter würde es mehr können.
Der Hauptmann, in bester Rüstung und bis an die Zahne bewaffnet, war der stärkste, erfahrenste und durch trainierteste Soldat von allen. Wie ein Berserker warf er sich ins Getümmel und erstach seine ehemaligen Kameraden.
Dabei zierte ein unheimliches, befriedigtes Grinsen seinen Mund. Es schien, als gefiel es dem willenlosen Mörder durchaus.
Bedrohlich und doch schlaff erhob er sein Schwert und lief auf Lina zu. Seine neuen Reisszähne wirkten bei seinem einst so hübschen Gesicht sehr bizarr und verliehen ihm ein monströses Aussehen. Er lief langsam auf sie zu.
Lina schaffte es nicht einen klaren Gedanken zu fassen. Sie verstand nicht, was hier vor sich ging, warum sie nicht den Tanz beendete, weshalb dies alles in Blut endete.
Doch eines wusste sie genau. Nein, sie wusste es nicht; es war Instinkt. Sie musste den Hauptmann von sich fernhalten, denn ansonsten würde er ihr seine Klinge ins Herz stecken und es wäre um sie geschehen.
Plötzlich stieg Panik in ihr hoch. Was sollte sie tun!? Magie! Aber welche Magie war hier angebracht? Sterben konnten diese Menschen nicht, also musste man sie verstümmeln um sie unschädlich zu machen. Ihre momentanen Gedanken mögen makaber oder herzlos klingen, aber sie waren angebracht. Es war eine Analyse, in Sekundenbruchteilen erstellt worden. Entweder rammt der Hauptmann sein Schwert in Lina, erwürgt sie oder beisst ihr Stücke aus ihrem Körper oder aber Lina macht ihn unschädlich. Aber wie?
Ihr wollte kein Zauber in den Sinn kommen und der Hauptmann stand direkt vor ihr. Mit einem unheimlichen Schrei stach er mit dem Schwert zu. Doch Lina hatte Reflexe. Als Priesterin genoss sie eine Ausbildung in Alchemie und in der waffenlosen Kampfkunst, wobei es Lina vorzog mit einem Stab zu kämpfen. Dabei setzte sie nicht auf Stäbe die irgendwelche Lichter beschworen, nein. Ihr Stab benutzte sie um Schläge auszuteilen. Blaue Flecken konnte man davon bekommen, aufgeschlitzt wurde man aber nicht. Und ausserdem benutzte sie den Stab ja nur zur Selbstverteidigung.
Leider hatte sie den Stab nicht zur Zeremonie mitgenommen. Aber immerhin hatte sie dem Zombie ausweichen können. Da kam ihr eine Idee… Konnten diese Wesen schwimmen? Vielleicht half es, sie ins Wasser zu werfen.
Die Idee an sich wäre ja nicht schlecht, aber die Durchführung könnte extrem falsch ablaufen. Zum einen könnte der Hauptmann sie einfach so erstechen wenn sie in seine Nähe kommen will. Zum anderen könnte sie ihn ja tatsächlich ins Wasser werfen und ungeachtet der Möglichkeit, dass er einfach schwimmen kann, wäre da noch die Möglichkeit, dass er Lina mit ins Wasser zieht.
Der untote Hauptmann könnte unter Wasser so oft ertrinken wie er möchte, da er ja nicht mehr atmet. Lina aber lebte, sie musste atmen. Der Hauptmann könnte mit ihr an den Grund des Beckens tauchen und sie gegen den Boden drücken. Ihr würde langsam die Luft ausgehen und das letzte was sie sehen würde, währe das irrsinnige Grinsen ihres Mörders. Und vielleicht noch einige Luftbläschen, welche wie ihr eigenes Leben ihr entrannen.
Den Gedanken an das Wasser verwarf sie hastig. Und noch hastiger hüpfte sie wieder einen Schritt zurück um dem Hauptmann zu entkommen. Leider war dies nicht ihre klügste Entscheidung gewesen. Die schleimigen Hände – gewiss vom Blut so schleimig – des Kopflosen umschlagen die Arme und die Taille der Priesterin. Doch er machte keine Bemühungen sie zu erwürgen. Es schien, als halte er sie nur fest.
Warum? Darum: Der Hauptmann kam mit seinem erhobenen Schwert auf sie zu. Langsam. Ganz langsam. Der Kopflose würde sie festhalten und der Hauptmann wohl seine Klinge durch beide bohren. Vielleicht auch mehrere Male…
Elor rammte einer der Kreaturen in eine Steinsäule, welche dann auch in hunderte von Teilen zerbröckelte. Der Tode blieb einige Sekunden schlaff liegen, doch dann erhob er sich wieder.
Der junge Ritter in Ausbildung war erschüttert. Es half einfach nichts! Man kannte sie noch so oft niederringen, irgendwann erhoben sie sich ja doch alle wieder. War dies fair? Nein!
Zornig nahm er einen Felsbrocken und drückte ihn auf den Körper des Toten. Von diesem Gewicht wurde er erdrückt. Elor betete, dass der schlaffe Körper dem Druck des Säulenbrockens stand hielt, denn ansonsten würde er Stückweise wieder die Freiheit erlangen. Momentan aber schien er den Soldaten seiner Freiheit beraubt zu haben und wenn er nicht befreit wird, so wird er auf ewig dort liegen.
Dies kümmerte Elor wenig. Er wischte sich schnell den Schweiss von seiner Stirn und schaute sich um. Die Untoten waren deutlich in der Mehrzahl. Und sie waren in dieser verdammten Kammer eingesperrt!
Elors Verstand schien einen Salto zu schlagen und an seine Grenzen zu kommen. Wie um alles in Walia sollte er entkommen können?
Er sprang hoch um den Fängen eines Untoten zu entkommen. Die Fingernägel schienen sich verändert zu haben, sie wirkten wie Klauen. Die Menschen verwandelten sich wirklich langsam in Monster. Aber so weit war er noch nicht, er realisierte es noch nicht mal. Seine ganze Konzentration widmete er dem Tor. Man musste es doch sicher mit Gewalt öffnen können! Alles liess sich mit Gewalt öffnen! Er liess seinen neuen Widersacher hinter sich, rannte zum Tor und stemmte sich dagegen.
Lina schrie entsetzt. Denk nach! Hast du denn nichts erlernt, was dir jetzt helfen könnte? Es schien nicht gerade so. Grundsätzlich konnte man sagen, sie beherrscht die vier Naturelemente Feuer, Wind, Wasser und Erde. Wenn man sie einsetzt, kann man verschiedene Zauber entfachen. Mit Hilfe der Erde könnte sie den Tempel verschütten, aber dieses Erdbeben würde wohl auch sie selbst als Opfer verlangen, und dann wäre sie vielleicht auch eines dieser Wesen. Mit Wind lässt sich überhaupt gar nichts anstellen! Jedenfalls nicht in einer solch kleinen Kammer… Wasser konnte sie vergessen, da es nichts nützte.
Feuer… Feuer! Feuer war ideal! Es zerstörte die Körper der Menschen und als Überreste konnten sie kaum noch eine Gefahr werden. Oder?
Wie ging noch gleich die Beschwörung für Feuer? Terra? Nein, Terra war der Name der Erde. Wie war er noch gleich? Inus? Ignus? Ignis! Ignis war der Name des Feuers!
Leise flüsterte sie den Spruch, der ihrem gesamten Körper in Flammen hüllen sollte. Ihre Augen waren geschlossen und so bekam sie nicht mit, was mit ihr geschah. Sie spürte es dennoch an ihrer Haut. Es war eine angenehme und keinesfalls schmerzhafte Wärme, die sie wahrnahm. Unsicher öffnete sie die Augen und nahm den Hauptmann war, welcher erschrocken zurück wich. Auch über ihren Augen tänzelten blaue Flammen. Lina musste lächeln. Sie hatte es wahrhaftig geschafft! Erst jetzt bemerkte sie, dass sie wieder frei war. Der Kopflose war nun auch ohne Arme. Arme Kreatur…
Elor stemmte sich ein weiteres Mal gegen das Tor. Es ging einfach nicht! Es fielen immer nur einige Steinstücke aus der Wand, aber das Tor an sich bewegte sich kein Millimeter.
Es war aussichtslos! Ein weiterer seiner gefallenen Kameraden schlürfte auf ihn zu und hielt seine Klinge erhoben. Musste er abermals kämpfen? Nein, dies wünschte er nicht. Er wollte dieses verdammte Tor aufbekommen!
Mit Schrecken wurde Lina bewusst, dass sie einen falschen Gedanken gefasst hatte. Sie war nun keines Wegs sicher. Es stimmte: Ihr Körper war von blauen Flammen verhüllt, doch war dies keine Überlebensgarantie. Die Klingen der Soldaten würden noch immer unbeschadet in ihr Fleisch eindringen, noch immer konnte sie an den Grund des Beckens gezerrt werden. Ihre so geniale Lösung war nur temporär und es bedurfte nach einem wirklichen Schlüssel um jenes Portal der Freiheit zu öffnen. Der Hauptmann kam wieder auf sie zu, wenn auch vorsichtiger. Lina musste etwas unternehmen. Entweder stellte sie sich dem Kampf mit dem bewaffneten, viel erfahrener und stärkeren Mann oder sie rannte davon. Letzteres schien irgendwie die grössere Überlebenschance aufzuweisen.
Endlich öffnete sich das Tor, wobei es einfach hinfiel und ganze Teile der Mauer mit sich riss. Der Tempel bebte unter dem Verlust der wichtigen Mauer. Elor hatte aber nicht mit einem so schnellen Ergebnis gerechnet und war mitsamt Tor hingestürzt. Eine undurchsichtige Staubwolke hatte sich erhoben und raubte dem jungen Rekruten den Atem und die Sicht.
Vorsichtig stand er auf. Wo musste er lang?
Bevor er sich diese Frage beantworten konnte, erschien ein blaues Licht inmitten des Staubes. War dies ein Zauber der Priesterin? Hastig nahm er sein Schwert zur Hand und hielt es bereit. Eine junge Frau, Lina, torkelte auf ihn zu, bevor ihre Flammen und ihr Bewusstsein erloschen.
War sie tot? Wenn ja, musste er sie jetzt verstümmeln. Ansonsten könnte sie ihm gefährlich werden. Er hob schon sein Schwert an, doch dann besann er sich anders. Ihr Gesicht, es war rot. Nicht wegen Blut, nein, weil sie ausser Atem war. Gewiss war sie von ihrem ersten Kampf sehr erschöpft. Grinsend über seine eigene Ausdauer steckte er seine Klinge ein. Und wieder bebte der Tempel, die Soldaten schlürften auf sie zu. Elor nahm die junge Geweihte in die Arme und rannte davon.
Kaum hatte er den Tempel verlassen, stürzte er ein. Um Haaresbreite waren die zwei den vernichtenden Trümmern des Tempels entkommen.
Als erstes fiel dem Jüngling auf, dass der Himmel von einem Schwarz überzogen war. Es schien, als herrschte eine klare, wolkenlose Nacht. Walia war von der Finsternis umschlungen. Nur ein schwacher Mond schimmerte am Himmel, doch jenes Licht wirke geradezu lächerlich.
„Ein Attentat!“, rief ein älterer Mann erschrocken. Die Bevölkerung schwärmte zu den Ruinen des Tempels. „Wir müssen sie retten!“, schrie eine Frau und verfiel in totale Panik. Elor konnte es nicht fassen. Sie rannten geradewegs in ihr Verderben! Die Niesterbenden hatten diesen Einsturz bestimmt überlebt.
„Nein! Flieht! Ein schrecklicher Fluch hat von allen Besitz ergriffen! Flieht!“, schrie der junge Mann in die Menge, doch niemand schenkte ihm Beachtung. Im Gegenteil, sie arbeiteten sogar noch härter daran, die Steine weg zu transportieren. Zweifellos in der Hoffnung einen Überlebenden zu finden.
Schliesslich gab er seine Versuche auf und rannte, Lina fest umklammert, durch die engen Gassen von Sancus. Sie waren sehr unheimlich.
Normalerweise waren sie von Leben nur so erfüllt, doch jetzt waren sie wie ausgestorben. Nicht einmal der Wind zeigte sich. War selbst er nun tot? Jedenfalls die Schatten waren nicht tot. Der Mond warf seltsame Schatten, welche allesamt irgendwie monströs wirkten. Wo würde dies alles nur enden? Die Menschen, getrieben von einer edlen Absicht, würden den Tod erfahren und ihn in ganz Sancus ausbreiten. Er musste zusammen mit ihr, mit Lina, fliehen! Aber wohin nur? Es musste ein Ort sein, an dem es möglichst keine Menschen gab.
Ausser Atem blieb er stehen und beendete seine Grübelei vorübergehend. Seine eigene Ausdauer war wohl doch nicht so überragend. Aber er hatte ja auch einige harte Kämpfe und noch einen Lauf mit einer Priesterin in den Händen hinter sich! Als er sich wieder völlig aufrichtete, sah er es. Das Stadttor. Ein schmaler Pfad führte aus der Stadt und hinein, in den Verzauberten Wald .In diesem Wald lebten wilde, gefährliche Tiere. Aber, so beschloss er, diese seien ein Witz im Vergleich zu dessen, was ihn hier in der Stadt erwarten würde. Jene Tiere starben wenn man sie niederstreckte. Dies war doch ein entscheidender Vorteil, nicht wahr? Und so rannte er weiter, in einen Wald, der nicht länger war, was er einmal symbolisierte. Diese Aktion war der grösste Fehler in Elors Leben und doch war es ein Segen…
„Seid Ihr endlich wach, Lina?“, fragte der Soldat erleichtert als sich die Priesterin langsam bewegte. Der Kampf hatte sie viel Kraft gekostet. „W-Wer seid Ihr!? Und w-wo bin ich hier?“, fragte diese völlig aus dem Konzept gebracht. Lina lag am Boden, umgeben von Bäumen. „Wir befinden uns im Verzauberten Wald“, antwortete er knapp.
Der Verzauberte Wald war der weitaus grösste Wald von Walia, welcher auch gleich der mysteriöseste war. Überall im Wald hatte es seltsame Kristalle, welche schwach leuchteten. Und früher, früher hatte es noch viele fliegende Irrlichter gegeben. Sie hatten den Wald ein gar zauberhaftes Aussehen verliehen. Der Verzauberte Wald machte seinem Namen allen Ehren, wenn man zu zweit am Ufer an einem der zahlreichen Seen sass und langsam die Dämmerung einsetzte. Die Lichter erwachten, spiegelten sich im Wasser und die Kristalle schenkten schwaches Licht, welches nicht im geringsten störte. Dies war der wahre Zauber des Lebens und nicht irgendwelche Sprüche, welche Flammen heraufbeschworen. Es waren jene Momente des Glücks und der Zufriedenheit, vereint mit jenen Wesen, welche man liebte waren diese kurze Momente vollkommen. Die meisten Menschen sind sich diese Momente nur nicht bewusst. Sie vermissen sie erst, wenn sie nie wieder da sein werden. Dies war, ist und wird immer mehr die Tragik des Lebens.
„Wie komme ich in diesen Wald?“, fragte die Priesterin verwirrt und stand auf, wobei sie ihre Bewegungen noch nicht ganz unter Kontrolle hatte und etwas schwankte. Elor war natürlich so nett und stützte sie, was ihr nicht gefiel. „Ich habe Euch gerettet!“, sagte der Ritter etwas enttäuscht darüber, dass sie nicht dankbar war. „Gerettet? Und was ist mit den anderen?“, fragte sie mit einem Tonfall, als wüsste sie die Antwort bereits.
„Sie…“, sprach Elor mit einer mitfühlenden Stimme und legte kurz eine Pause sein, „starben alle.“ Diese Worte waren nicht gerade so mitfühlend wie seine Stimmlage, doch wer konnte sich in diesen Zeiten viele Worte leisten? „Sind sie wirklich tot, oder sind sie…“, setzte Lina an, doch sie fand offensichtlich nicht die richtigen Worte.
„Zombies?“, beendete er den Satz für sie. Zombie… Waren sie nun alle Zombies? Ihr gefiel dieses Wort nicht, da es irgendwie… erniedrigend war. Selbst als Untote Mörder waren sie dennoch Menschen, nicht wahr?
„Ähm ja. U-Und was geschah mit Shi- dem Kronprinzen?“, fragte sie besorgt. In diesem Moment bemerkte die gute, dass der Verzauberte Wald viel von seinem alten Zauber verloren hatte. Er war nicht so dunkel und dennoch mit Lichter erfüllt wie sonst, nein. Er war voller dichtem Nebel und es war eiskalt. „Ich denke, er wird auch einer von ihnen sein“, überlegte er und legte seinen Kopf schief. Seine Stimme klang irgendwie dumpf. Dieser Wald war ganz anders und Lina verspürte deutlich den Wunsch, ihn zu verlassen.
Plötzlich hörte Lina einen schrecklichen Schrei. Auch Elor wandte sich um und züchte sein Schwert.
Was konnte es gewesen sein? Beide wandten sich vorsichtig um und starrten in die Nebel, welche nicht den geringsten Lichtblick preisgaben. Kein Schrei war zu hören. Es war gar nichts zu hören. Eine unheimliche Stille hatte sich über den Wald gelegt. Aber irgendetwas war hier, nur was? Es war hier irgendwo, auf der Lauer.
Als sich Lina beruhigt hatte, setzte ihr Atem wieder ein und es war schon ein wenig weniger leise.
"Was war das?", fragte Elor etwas verwirrt. Angst hatte er nicht.
"Ich weiss doch nicht! Lasst uns diesen Wald verlassen... Er.. er erscheint mir nicht sicher zu sein", liess die Priesterin verlautbaren. Elor musste grinsen: "Dies wird wohl schwer, Lina. Ausser Ihr kennt den Ausweg."
Sie hatten sich also verlaufen und dies in einem Wald voller Nebel. Es wäre eine aussichtslose Situation, hätte Lina nicht viel Zeit mit ihrem Grossvater in diesen Wäldern verbracht. Er hatte ihr vieles über den Verzauberten Wald gesagt...
"Grossvater, sie nur!", lachte das kleine Mädchen und rannte zu einem der berühmten Kristalle. Sie hatte einen Schmetterling entdeckt, welcher sich auf dem Leuchtstein ausruhte. "Lina, so pass doch auf!", wies ein älterer Herr sie zu recht. In ihrer Begeisterung war sie dermassen auf den Schmetterling eingestürmt, dass dieser panisch die Flucht suchte.
Dass Schmetterling zurück käme und sich auf ihre Hand setzen würde wie sie es gerne hätte, darauf konnte sie noch lange warten….
"Lina, Kind!", setzte ihr Grossvater an und es war klar, dass er ihr etwas beibringen wollte. "Ja?", fragte Lina und wandte sich zu ihm um. Den Schmetterling vergass sie völlig.
Der Verzauberte Wald war auf der Blüte seiner Existenz. Es gab immer wie weniger wilde Raubtiere und immer wie mehr Lichter. Die Kristalle leuchteten immer wie heller und so erschien der gesamte Wald abends, von Sancus aus, in einem hellen Weiss. Ganz Walia war so prächtig wie noch nie und es herrschte schon seit Jahrzehnten Frieden. Es schien, als sei die Epoche der Kriege nun endlich vorbei.
"Sag mir ob du es vermagst, mir den Grund für das Leuchten jener Kristalle zu nennen", forderte er und deutete mit der Hand auf den gleissend leuchteten Kristall.
"Ich weiss nicht...", gab sie zu und ihr Lächeln wich sogleich einer traurigen Miene. Lina war schon immer ein lebendiges und auch launisches Kind gewesen. Sie fiel oftmals von einem Extrem ins Andere.
"Die Kristalle werden Yevonîs genannt. Dies ist die alte Sprache und es bedeutet Spiegel", erklärte er und setzte sich neben sie vor den Kristall. Noch immer leuchtete er gleichermassen erhaben wie sanft.
"Spiegel? Benutzen die vom Alten Volk die Kristalle um sich schön zu machen?", fragte die junge Lina interessiert und amüsiert.
Ihr Grossvater musste lachen, wurde aber gleich wieder ernst: "Nein, mein Kind. Man nannte sie Spiegel, weil sie den Zustand des Waldes widerspiegeln. Leuchten sie grell, so ist er voller Leben. Verblassen sie, sind sie alle tot."
"Oh... Aber es gibt doch diese Kristalle auch in Sancus!", bemerkte sie und überlegte, ob jene Kristalle mehr oder weniger leuchteten als die Yevonîs vom Wald.
"Ja, die gibt es auch in der Stadt. Es gibt überall solche Steine, welche das Leben ehren. Sie stammen von der Göttin", lächelte der Grossvater und strich Lina durch ihr langes Haar. Lina mochte ihren Grossvater sehr, da sie bei ihm tun konnte, was sie wollte. Sie musste sich nicht benehmen und auch nie höflich reden. Er legte nicht Wert auf diese Dinge. Viel wichtiger war ihm das Wissen, welches er Lina vermitteln wollte.
"Die Göttin?", fragte Lina verwirrt. "Ja, die Feengöttin. Sie ist die Göttin des Lebens. Sie residiert in Avalon, welches irgendwo in den Seen verborgen ist. Siehst du dieses Leuchten?", fragte er hastig und zeigte mit der Hand gen Himmel. Lina bewegte ihr Kopf und sah es. Es war eine kleine fliegende Kugel, bestehend aus Licht.
"Grossvater! Was ist das? Besteht es im Zusammenhang mit den Yevonîs?", wollte Lina, die noch nichts von ihrer Zukunft als Priesterin ahnte, wissen.
"Ja und doch auch nicht. Es sind Waldgeister, Irrlichter. Sie dienen der Göttin, genau wie die Yevonîs", lächelte er...
"Lina!", rief Elor und holte sie aus ihrer Erinnerung zurück. Es war seltsam. Irgendwie wirkte der Wald heller als früher. Aber dies lag bestimmt nur am weissen Nebel.
Doch Lina hatte keine Zeit mehr um sich über den Nebel Gedanken zu machen! Ein Knurren war zu hören.
„Ein Getier“, flüsterte Elor und blickte wachsam in die Tiefen der Nebel. Ein leicht morscher Stock wurde in die Hände von Lina gerissen; dieses Mal war sie bewaffnet. Und dies keine Sekunde zu spät.
Aus dem Nebel trat ein Wolf, doch es war kein gewöhnlicher Wolf. Er hatte nur ein halbes Gesicht. Die andere Hälfte schien einfach runter gerissen zu sein. Zwischen seinen mutierten Zähnen kam etwas Schaum ähnliches zum Vorschein. Dies war wahrhaftig mysteriös, da normalerweise ja Füchse die Tollwut übertrugen. Eine rote Flüssigkeit, zweifellos Blut, tropfte vom Körper des Wolfes. Einerseits aus seiner Wunde, andererseits aus dem zähnefletschenden Mund. Es gab nichts Schlimmeres als in einem Wald voller feuchtem Nebel fest zu sitzen, ausser dem man in diesem Wald noch einer blutrünstigen Bestie begegnete, welche man nicht niederstrecken konnte. Gab es überhaupt einen Ausweg?
Langsam, ganz langsam bewegte es sich auf den Rekruten zu. Elor rief hastig: „Wir müssen irgendwie fliehen!“ Aber wie? Der Wolf setzte nun zu einem Angriff an und sprang in die Höhe. Seine Zähne wollte er am liebsten in dem jungen Krieger vergraben. Doch dieser wich geschickt zur Seite aus und schlug mit seinem Schwert auf die Bestie ein. Der Wolf sank zu Boden, doch stand er bald wieder auf. Die tiefe Wunde in seinem Rücken schien ihm egal zu sein. „Auf die Bäume!“, schrie Lina, welche den Wolf mit erhobenem Stock nervös ansah. Hastig stieg sie auf einen niederen Ast und kletterte bis in die Spitze, Elor, der noch immer mit dem Wolf kämpfte, konnte nicht so schnell auf einen Baum verschwinden, ohne den Wolf zu vernachlässigen.
Abermals setzte die Bestie zum Angriff an. Doch dieses Mal weitaus geschickter. Der Wolf rannte wie auf der Jagd um Elor und schoss blitzschnell zu ihm. Seine Zähne fanden den Weg in Elors Beine und nun klebte noch mehr Blut an ihnen. Vor Schmerzen schrie der Rekrut auf und fiel zu allem Überfluss auf die Knie. Lina überfiel Panik, sie musste ihm helfen! Sie fasste einen tollkühnen Entschluss – Wahrscheinlich war es viel eher Instinkt – und sprang vom Baum und schlug mit dem Stock auf den Wolf ein. Dieser wich sofort zurück. Allerdings war der Ast morsch und war dabei zerbrochen. Nur ruhig bleiben, dachte sie, während sie sich tapfer zwischen Elor und den Wolf stellte. Dieser lief in Kurven um sie und wartete den richtigen Moment für den Angriff ab, wollte er doch die Beute so rasch wie möglich erlegen.
„Könnt Ihr stehen?“, fragte Lina ihren Gefährten hastig. Den Wolf liess sie dabei nicht aus den Augen und ihren zerbrochenen Stock umklammerte sie fester denn je. „J-ja… Ich glaube schon“, meinte Elor, dessen Stimme dennoch von den Schmerzen ein Beben bekam. Der Wolf schlich noch immer um die beiden und seine Augen, welche nie wieder funkeln oder leuchten würden, beobachteten alles ganz genau. Er war ein Raubtier, welches jetzt nur noch zum töten da war. „Gut, so klettert rasch auf den Baum und ich gebe Euch Deckung“, befahl die Magierin. Gleichzeitig verfluchte sie sich selber. Warum hatte sie nicht einfach einen Zauber auf den Wolf geworfen? Es wäre zu riskant gewesen. Sie hätte auch den zukünftigen Ritter treffen können, da sie beide so nahe gewesen waren.
Langsam stieg Elor den Baum empor und schien endlich in Sicherheit zu sein. Lina trat nun leise einige Schritte zurück. Der Wolf warf einige böse Blicke und fiel dann zähneknirschend über sie her. Sie konnte ihm zwar den Stock ins Gesicht schlagen, doch warf der Wolf sie um. Energisch schlug sie ihn ins Gesicht, doch der Wolf biss mit seinen mutierten Zähnen in ihre Hände. Schreiend wandte sie sich am Boden herum. Ihr Stock war völlig unbrauchbar und eine Waffe besass sie keine mehr. Magie!
Nach wie vor versuchte sie den Bissen des Wolfes zu entgehen, in dem sie ihn schlug. Doch ihr Mund formte zwischen ihren Schreien einen Zauber, der ihr das Leben retten sollte. Eine kräftige Windböe zog auf. Der Wolf hielt inne und wurde durchaus irritiert vom plötzlichen Unwetter. Die Nebel wirbelten durch die Bäume und als Lina den Baum zu fassen kriegte, entsandte sie eine äusserst mächtige Sturmböe, so dass der Wolf gegen sie ankämpfen musste. Winselnd floh er schliesslich. Auch wenn er nun ein nie sterbendes Tier war, so war er dennoch ein Tier und nicht mehr. Hastig suchte sie Schutz im Gipfel des Baumes, wo Elor sie auch helfend hoch hob.
„Verzeiht meine Schwäche, es ist mir sehr peinlich“, flüsterte der Rekrut und lief vor Scham etwas rot an. „Dies scheint mir der falsche Moment für Stolz zu sein“, stiess die entkräftete Magierin hervor. Für solche Dinge hatte sie nicht viel übrig und in solchen Zeiten noch weniger. Sie betrachtete ihre Hände. Sie waren blutrot und es hatte einige Bisswunden. Mit denen musste sie wohl leben. Sie betete inständig, dass der Geruch des Blutes nicht noch weitere Raubtiere anlockte.
„Ihr habt Recht. Aber mir schient, ich hatte Euch unterschätzt. Ihr kämpftet wie eine Furie gegen dieses Ungetüm“, lachte Elor mit Annerkennung. Lina wies dieses Lob zurück: „Ein jede Frau kämpft wie eine Furie wenn es um ihr Überleben geht. Männer fallen ja lieber auf die Knie… Aber lasst uns dies vergessen. Sagt mir, seid Ihr schwer verletzt?“ Ihr kühler Blick und ihre noch kältere Stimme wichen nun der Besorgnis. Mitfühlend sah sie den Soldaten an und etwas bereute sie schon ihre Worte. Normalerweise war es ja auch nicht ihre Art solch scharfe Worte an jemanden zu richten. Aber sie hatte diesen Frust einfach mal loswerden müssen.
„Nein, nein… Es geht schon“, erwiderte Elor kühl. Er schien beleidigt zu sein. Lina konnte es ihm nicht verübeln. Einige Sekunden herrschte stilles Schweigen und es schien, als würde jede einzelne davon eine Ewigkeit andauern. Schliesslich entschied sich Lina, dieses Schweigen zu brechen.
„Mein Grossvater erzählte mir einst von einer Göttin, welche in diesem Wald in den Waldseen leben solle. Vielleicht wird sie uns helfen können“, schlug die Magierin nun vor.
„Ihr sprecht von der Feengöttin? Aber Lina, dies ist doch ein Märchen!“, widersprach Elor lachend. Lina schenkte ihn ein herablassender Blick. „Dann sagt mir, was wir am ehesten tun sollen!“, forderte sie ihn schliesslich auf. Der Soldat überlegte kurz, bevor er antwortete und liess sein Blick durch den Wald schweifen. Noch immer war er blass und weiss.
„Wir gehen zurück in die Stadt. Dort treffen wir vielleicht noch einige, welche dem Fluch entkamen und können den Widerstand besser organisieren um sie zu vernichten“, schlug er nun vor. Lina schüttelte ihr schönes Haupt. „So wie ich verstehe ist es so, dass das Sterben fortan unmöglich ist. Wenn eine Seele ihr Körper verlässt, bleibt der Körper am Leben und dies für immer. Es ist nicht möglich sie zu vernichten“, schlussfolgerte die Priesterin. Für sie schien es unmöglich diese Bestien zu Töten. Sie hatte schliesslich gesehen, wie in der Weihkammer des Tempels ein Soldat oder auch die Priesterinnen nach dem anderen fielen und sich wieder erhoben. Ein Kampf mit ihnen war aussichtslos…
„Dies denkt ihr, aber alles wird einmal enden und nichts wert ewig. Alles stirbt irgendwann und auch diese Niesterbenden werden es eines Tages. Sei es durch meine oder Eure Hand oder sei es durch andere Umstände. Ich bin nicht gewillt zu fliehen oder einem Märchen hinterher zu rennen“, konterte Elor und auch in seinen Worten schwang ein Funken Wahrheit mit.
Lina schwieg beharrlich. Normalerweise war sie ja nicht so stur oder besass eine solch scharfe Zunge, aber heute verlor sie echt die Nerven.
Plötzlich erhob sie sich und kletterte weiter den Baum hoch. „Was tut ihr da?“, rief ihr Elor hinterher, der nicht einsah, warum sie denn nun den Baum höher stieg.
„Bitte, seid doch nicht so laut. Ansonsten hören uns diese Bestien noch“, bat Lina ihn und kam oben an. Verzweifelt sah sie sich um, doch sie sah nur Nebel. Der Soldat, welcher noch immer auf einem kräftigen Ast sass, schüttelte verwirrt den Kopf. Linas Augen leuchteten plötzlich auf und ein triumphierendes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. Hastig kletterte sie wieder zu ihrem Gefährten, wobei dies nicht sehr unschmerzhaft war, da ihre Hände doch ziemlich schmerzten.
„Würdet Ihr jetzt bitte so gut sein und mir erklären, weshalb Ihr an die Spitze des Baumes geklettert seid?“, fragte Elor noch bevor sich die junge Frau setzen konnte. „Die Waldgeister. Mein Grossvater glaubte, sie dienen der Göttin. Und ich habe tatsächlich eines der Irrlichter entdeckt“, erklärte sie ihm hastig.
„Euer seniler Grossvater erzählte Euch ein Märchen und Ihr seid bereit dies zu glauben?“, lachte der Soldat amüsiert, aber doch irgendwie bitter.
„Elor, ich bin eine der stolzen Priesterinnen. Ich bin in Geheimnisse und Mysterien eingeweiht, welche Eure Intelligenz bei weitem übersteigen. Auch wenn ich einer anderen Göttin diene, so kann es die Feengöttin trotzdem geben. Ausserdem war mein Grossvater Lord Leonir, der Vorsitzende der Universität von Sancus. Ich denke, er hatte seine Gründe an die Feengöttin zu glauben und ich vertraue ihm“, sprach sie mit der Stimme einer Priesterin. Die Stimme war kühl, und dennoch erhoben und erhaben. Es war die bedrohliche Stimme einer mächtigen Frau, so wie sie die Priesterinnen alle hatten.
„Verzeiht… Ich… bereue meine Worte aufrichtig“, meinte der Soldat mit einer leisen Stimme, „Es ist nur… Ich kann einfach nicht an Götter glauben, nicht nach dem Leben, dass sie mir gaben. Und heute… all dieser Schrecken…“ Er brach ab.
Eine Stärke der Priesterinnen war ihre Gabe von Zorn augenblicklich in Mitleid zu fallen. Jedenfalls sollte es gegen aussen immer so wirken. „Es war heute für uns beide ein schlimmer Tag. Ihr habt Eure Kameraden verloren und ich meinen Lieb- meine liebsten Freundinnen. Unsere Gefühle überschlagen sich momentan und wenn die Zunge schneller ist als der Kopf, so kann manches unschönes Wort erklingen“, sagte Lina gefühlsvoll und verschränkte die Arme schützend. Es wurde langsam kalt im Wald.
„Ja, da habt Ihr Recht… Ich… Ich möchte Euch nicht zu nahe treten, aber Ihr sagtet Euer Grossvater war ein Lord? Wenn dem so ist, warum wurdet Ihr dann zur Priesterin?“, fragte er wie ein scheuer Schuljunge und lief sogar etwas rot an.
Lina konnte einfach nicht böse werden, als sie ihn ansah. Irgendwie hatte er einen kindlichen Charme. „Ich… Es ist so, dass es vor einigen Jahren grosse Unstimmigkeiten gab in meiner Familie. Mein Onkel war der Herzog von Aristala und verstarb kinderlos. Zwischen meinen beiden Brüdern brach ein Machtkampf los, da jeder den Titel des Herzogs für sich beanspruchte. In ihrer Raserei erschlugen sie gar meine arme Mutter und mein besorgter Vater schickte mich ins Kloster, wo ich sicher sein sollte. Doch meine Brüder, sie beide fielen in der Schlacht um Slowan. Der Kaiser vermittelte einen Frieden und das Herzogtum ging direkt an die kaiserliche Familie. Ich aber sass noch immer im Kloster und als mein Vater verstarb, war ich dazu verdammt eine Priesterin zu werden. Ich kämpfte gegen mein Schicksal zu nächst an, wollte einfach weglaufen, doch schliesslich nahm ich es an. Und ich hatte einen geheimes Licht in den dunklen Tagen meiner Verzweiflung. Doch niemals es meine Lippen verlassen… Aber was ist den mit Euch? Warum habt Ihr den Pfad des Soldaten eingeschlagen?“, fragte die Priesterin ihren Gefährten Neugierig.
Elor lächelte etwas verbittert und lief seine Augen durch die Wälder schweifen. „Ich wuchs in einem Dorf in Slowan auf, mein Vater war ein einfacher Schmied. Aber ausgerechnet mein Dorf wurde vom Krieg heimgesucht. Mein Vater wurde gezwungen die Waffen der eingefallenen Soldaten zu reparieren und eines Abends, als ich schon zu Bette war, erschlug ihn ein betrunkener Soldat. Meine Mutter nahm sich der Soldat einfach, und als sie am nächsten Tag wieder zurückkehrte, waren ihre Augen ausgestochen. Sie war blind. Fortan musste ich mich um sie und um meine zwei kleinen Schwestern, welche damals noch nicht einmal drei Jahre alt waren, kümmern. Es war so schwer genug Essen für uns zu bekommen. Ich hatte von Vater nicht die Schmiedkunst erlernt, er hatte es immer hinausgezögert. Eines Tages kam ein Bote des Kaisers, welcher nach neuen Soldaten suchte. Er versprach mir viel Geld und so willigte ich ein in der Hoffnung meiner Familie einen guten Dienst zu tun. Meine Schwestern waren schon alt genug um auf den Markt zu gehen oder zu kochen. Sie konnten sich auch gut um Mutter kümmern.
Aber dann vor einem Jahr, als ich ihnen gerade wieder etwas Geld zukommen lassen wollte, erhielt ich Kunde von einem alten Freund aus dem Dorf. Er war in der Hauptstadt um Geschäfte zu erledigen und wir trafen uns zufällig in der Marktgasse. Er erzählte mir im Dorf habe ein schlimmes Feuer gewütet und es wären auch viele beim Brand ums Leben gekommen oder sie hätten ihr Hab und Gut verloren. Auch meine Mutter und meine jüngste Schwester hätten ihr Leben bei dem Brand verloren und meine andere Schwester sei darauf hin weg gerannt. Bis heute weiss ich nicht, was aus ihr wurde. Vielleicht wurde sie eine Magd auf einem grossen Hof, vielleicht aber auch etwas ganz anderes. Das schlimmste ist, ich werde es nie erfahren“, seufzte der Soldat mit leerer Stimme und starrte dabei noch immer in die Nebel. Erst als er sich wieder Lina zuwandte, sah die Priesterin, dass seine Augen feucht waren. Es musste ihn noch immer sehr bewegen.
Die beiden schwiegen. Manchmal bedurfte es keiner Worte im Leben, sondern den Gedanken. Jeder von beiden hing seinen Gedanken nach und dachte traurig daran, was auf immer wohl verloren war. Schliesslich schlug Lina vor die Seen der Göttin zu suchen. Hier herum zu sitzen und auf mutierte Adler oder dergleichen zu warten mache keinen Sinn. Elor willigte ein und die beiden kletterten wieder hoch in die Spitze. Noch immer flog ein Irrlicht zwischen den Nebelschwaden dahin.
„Wir sollten zu dem Waldgeist gelangen. Es gibt eine Verbindung zwischen ihnen und der Göttin“, erklärte Lina schliesslich und die beiden stiegen wieder auf den Boden hinab. Noch immer schmerzte es Elor zu gehen, der Wolf hatte wohl grössere Wunden hinterlassen, als der Soldat auf Anhieb geschätzt hatte. Langsam und immer in der Nähe eines Baumes schlichen sie in die Richtung, in der das Licht des Geistes gewesen war. Manchmal begegneten sie einem Yevonîs und es schien, als würden sie immer wie schwächer, wenn sie wieder auf einen trafen. Lina hatte Angst vor einem erneuten Angriff und daher hatte sie sich frühzeitig einen soliden Stock zugelegt. Er lag perfekt in der Hand.
Aber die gespannte Lage wurde jäh unterbrochen, als sie den Waldgeist erreichten. Der Geist war nicht mehr frei. Offensichtlich konnte mit den Pflanzen genau das gleiche wie mit den Menschen und den Tieren passieren. Vor den zwei Gefährten stand ein gigantischer Baum. Seine Äste waren auf geheimnisvolle Art zum Leben erwacht, auch wenn sie irgendwie verfault aussahen. Und doch bewegten sie sich und zwar sehr schnell. Sie wirbelten in der Luft herum. Der Baum war wie der Hauptmann im Tempel oder der Wolf zu einem Monster geworden. Ein Ast umschlang den Lichtgeist und drückte heftig zu. Das Licht des Geistes gefiel dem Baum sehr gut.
„Ich fürchte, wir werden ihn befreien müssen“, teilte der Soldat erstaunt und missmutig mit. „Aber zunächst sollten wir uns überle- Halt!!“, rief Lina vor Schreck als Elor mit seinem Schwert in einen Ast schlug. Sofort zuckten alle Äste zusammen und rasten dann in Richtung Elor. Einen weiteren konnte Elor durchtrennen, doch ihm war entgangen, dass selbst die abgetrennten Teile am Boden noch auf ominöse Art und Weise zu leben pflegten und sich um seine Beine schlangen. Verwirrt starrte er seine Beine an und wollte sich sogleich befreien, doch ein Ast hatte ihn erfasst und umschlang ihn. Gefesselt vom Ast wurde er vom Baum in die Höhe gehoben und weitere Äste peitschten auf ihn ein. Wunderbar, dachte Lina bitter. Ignis… Der Feuerzauber. Doch dieses Mal umhüllte sie sich nicht von blauen Flammen, sondern warf sie auf den Baum. Erschrocken liess der Baum den Soldaten fallen und umschlang die Priesterin. Ein Teil des Astes hatte es geschafft sich in ihren Mund zu drücken, so dass sie unmöglich einen weiteren Zauber sprechen konnte. Ihr Stab lag praktischerweise auch am Boden.
Elor rollte sich ab und stand wieder kampfbereit da. Doch die Äste am Boden und auch die Wurzeln hatten sich nun gegen ihn verschworen. Fieberhaft zerteilte er sie, doch sie starben einfach nicht. Immerhin wurden sie irgendwann keine Gefahr mehr, wenn die Äste kleiner als einen Finger waren, waren sie so gut wie unschädlich. Nichtsdestotrotz musste er Lina befreien! Ein Ast schlug ihr ständig in den Bauch und Elor konnte eigentlich nichts machen ausser herum zu stehen.
„Hör auf!“, schrie er den Baum an und rammte sein Schwert direkt in seine Rinde. Diese brach er ab und schlug weiterhin mit seinem Schwert in den Baum. Der Baum stöhnte irgendwie und er liess die Priesterin ebenfalls fallen, welche unsanft zu Boden fiel.
„Alles in Ordnung?“, rief Elor ihr zu als sie aufstand. Sie stützte ihren Bauch etwas ab, aber nickte. Elor schlug weiterhin auf die Wunde des Baumes ein, bis Lina ihm zurief, dass er es lassen solle. Er gehorchte nicht, aber sie sprach bereits eine Zauberformel. Als er es wahrnahm sprang er zur Seite und Lina warf einen grossen Feuerball in die Wunde des Baumes. Abermals stöhnte dieser auf und er liess sogar den Waldgeist frei. „Nichts wie weg“, rief der Soldat und rannte zur Priesterin. Er half ihr beim Rennen, da sie keine Luft in ihren Lungen mehr hatte. Auch das Irrlicht flog davon.
„B..bitte... g…greif nie wieder einfach… so einen… Baum an!“, stiess Lina hervor, bevor sie erschöpft zu Boden fiel. Sie atmete sehr schwer und Elor kauerte sich neben sie. Ein sanftes Licht erschien und somit hatte sich der Waldgeist zu ihnen gesellt.
„Ich grüsse Euch, Ihr, die Ihr Euren Willen noch immer besitzt“, sprach das Licht des Geistes. Man vermochte es nicht ihn zu erkennen, da die Irrlichter keine feste Form besassen. „Wir grüssen dich auch du Geist des Waldes“, hauchte Lina, die wieder halbwegs zu Atem kam. Elor starrte das Irrlicht nur ungläubig an. Er, der er nie an übernatürliches geglaubt hatte, hatte selbstverständlich Probleme damit, dass hier jetzt ein übernatürliches Wesen vor ihm stand. „Ich danke Euch für meine Errettung vor dem Baum. Wir, die ihr uns Irrlichter oder Waldgeister nennt, sind die Hüter dieser Wälder. Wir pflegen die Pflanzen und sorgen für ein Gleichgewicht der Tiere. Doch es scheint, als wäre ein schrecklicher Fluch über unsere Lande gekommen. Ich kam zu jenem Baum um mir seine Wunden anzusehen, doch er konnte mich festhalten und schien mich töten zu wollen…“, erklärte der Geist mit einer traurigen Stimme. Elor starrte ihn noch ungläubiger an. Irgendwie ergab es für ihn keinen Sinn. Wenn die Waldgeister keine feste Gestalt hatten, wie konnte er dann in die Gefangenschaft jenes Baumes gelangen? Für ihn schien es unerklärlich. Der Geist sprach nun zu Elor: „Närrischer Mensch! Natürlich haben wir einen Körper! Ihr Menschen wart es, die erklärten, wir hätten keine Körper. Wir von der Herrin auserwählte Geister sind die Reinheit und so strahlen wir in purem Licht.“
Elor war paff. Dieser Geist wurde immer wie unheimlicher… Konnte er Gedanken lesen? Es schien ihm, als müsste er vorsichtiger werden in seinen Gedanken. Seit er Lina kannte, waren seine Gedanken nicht sehr rein gewesen und er hatte auch vor, sie umzusetzen. Lina war einfach atemberaubend… Ihre lange Haare, die ein schönes braun in sich vereinten und ihr hübsches Gesicht. Es war einer Prinzessin würdig!
„Sagt uns, hoher Geist, könnt Ihr uns zu der Heiligen von den Seen bringen? Wir möchten sie um Rat fragen“, fragte Lina höflich, wobei sie den Kopf senkte. Man hatte ihr im Kloster gesagt, dass man so verfahren sollte, wenn man mit einem Lichtgeist sprach und ihn um etwas bat. „Der Herrin geht es nicht gut… Ihr Leben ist an das der Wälder gebunden und diese Wälder sind krank. Sollte sich die Gesundheit des Waldes weiter verschlechtern und noch mehr von diesen Bestien in Erscheinung treten, so fürchte ich, wird die heilige Herrin zu einer gar unheiligen Furie werden. Auch wir, das Volk des Waldes, sind schwer von diesem Fluch betroffen“, beichtete der Geist mit einer melancholischer Stimme. Er vermochte es nicht seine Trauer zu verbergen. In den Sagen der Menschen erzählte man sich, dass die Diener der Götter unsterbliche Wesen sind, erhaben über die Lasten des Lebens wie Gefühle oder Schmerzen. Aber es schien, als wären die Irrlichter und auch ihre unsterbliche Göttin in grosser Not.
„Trotzdem bitte ich Euch, erhabenes Irrlicht, uns zu Eurer Herrin zu geleiten. Uns bedürft es nach Antworten und… nach Taten“, festigte Lina ihren Standpunkt. Ihre Augen warfen messerscharfe Blicke. Es bestand kein Zweifel darin, wie ernst es mit ihrer Forderung war. „Gut. Dann soll es so sein, nach über Tausend Jahren, dass ein Mensch das heilige Land der Seen betritt und unserer erhabenen Herrin gegenüber steht. Seid gewiss, dass dies wohl eines der grössten Privilegien in unserem grossen Universum ist“, willigte das Irrlicht ein. In Elors Gesicht spiegelte sich Unbehagen wieder während Lina tatsächlich vor Freude strahlte. Ihr Herz erfreute sich wahrhaftig in solch düsteren Zeiten. Sie, die Priesterin, würde einer Göttin gegenüberstehen!
„Wisset ebenfalls, dass unsere Magie eng an den Wald und die Göttin gebunden ist. Ergeht es ihnen schlecht, so schwindet unsere Magie. Gerne würde ich Euch, die ihr mich gerettet habt, heilen, doch meine Magie scheint nur noch für einen Zauber zu reichen. Daher erlaube ich mir Euch nicht zu heilen und Euch stattdessen direkt ins Seenland zu warpen“, informierte der Geist und sein Licht erstrahlte.
Lina konnte nichts mehr sehen ausser ein gleissendes Licht. Es bedeckte ihr gesamtes Gesichtsfeld. Und irgendwie schien es, als hätte sie einen festen Boden mehr unter ihren Füssen. Sie spürte einen schwachen Wind in ihrem Gesicht und ihr Bauch schien Purzelbäume zu schlagen. Geblendet von jenem inzwischen grellen Licht schloss sie die Augen und wartete geduldig. Sie wartete darauf endlich im geheiligten Land der Seen einzutreffen.
Und endlich spürte sie, wie sie rückartig zu Boden fiel. Als sie die Augen wieder öffnete, erkannte sie dass schönste, was sie je gesehen hatte: Das Seenland. Sie befanden sich in einer Art Dorf, in denen zahlreiche Bäume standen. Im Hintergrund des Dorfes lagen viele Seen oder auch Teiche. Die Irrlichter, gewiss in Panik versetzt, schwebten durch das Dorf. Jeder Geist besass eine andere Farbe in seinem Schein und auch in der Grösse variierten sie. Der Schein der vielen Lichter erhellte das Dorf.
Die Häuser des Dorfes waren für Mensche nur etwas zu klein und auch der Baustill war sehr exotisch. Die Häuser lagen teilweise in den Seen oder auf einigen kräftigen Bäumen. Überall hingen Blätter von Bäumen hinab und Seile verbanden die Häuser. Vor ihnen lag ein runder Platz, in dem vier Fackeln standen. Verschiedenfarbene Steine verliehen dem Muster auf dem Platz einen einzigartigen Charakter. Überhaupt hatte es viele solche Plätze im ganzen Dorf verstreut.
„Menschen!“, rief plötzlich ein blauer Geist und die Lichter rasten auf die beiden zu. Aber sie hielten plötzlich inne und der Geist, den Lina und Elor im Wald getroffen hatten, erstrahlte etwas heller. „Was geht hier vor sich?“, fragte Elor stark verunsichert. Lina beobachtete die Geister nach wie vor und sie spürte, wie ihre Gedanken gelesen wurden von den Geistern. Elor, der nicht wie eine Geistliche eine derart starke Bindung zwischen Körper und Seele aufwies, bemerkte dies nicht. „Sie sprechen miteinander und wie es scheint kommunizieren sie mit ihren Gedanken und mit den unseren“, flüsterte sie leise und Elor schluckte etwas. Diese Geister waren ihm nicht geheuer.
„Folgt mir, ich bringe Euch zum See der Heilung“, sagte plötzlich ein roter Geist. Er sprach kühl und emotionslos, wie man es von den Dienern einer Gottheit erwartete. Lina nickte dankbar und folgte ihm. Elor tat es ihr gleich, wenn er auch noch etwas zögerte.
„Habt keine Angst, Menschen. Euch kommt die Ehre zuteil Euch unsere Gäste nennen zu dürfen. Der Geist schwebte einige Meter vor ihnen und die beiden folgten ihm stumm. Lina wusste, dass er noch immer ihre Gedanken las. Rasch führte er sie aus dem Dorf und nun erblickte Lina erst das wahre Ausmass des Seelandes. Dies war wahrhaftig das Sagen umwobene avalon! Am Horizont ragten einige Bäume empor, so dass man zu Recht annehmen konnte, dass sie sich noch immer in den Wäldern befanden. Aber vor ihr lagen zahlreiche kleine Seen. Vereinzelt lagen zwischen den Seen Bäume und auch einige Lichter der Waldgeister funkelten über den Seen. Man sagte sich in den Legenden, dass die Waldgeister ihr Elend und ihr Kummer über den Seen in Form von Tränen zum Ausdruck brachten. Und dies immer alleine, da es ihnen verboten war zu fühlen. Von vielen Historiken war dies bezweifelt worden, doch Lina wusste nun, dass es nichts ausser den Worten der Wahrheit war.
„Steigt in diesen See, er wird Eure Schmerzen lindern. Aber beeilt euch, denn der See wird mit jeden Augenblick schwächer und verliert mit dem Wald an Kraft. Aber seid wachsam, der See ist tückisch“, sprach der Geist noch immer völlig ohne einen Hauch von Gefühlen.
Ehrfürchtig setzte Lina ihre Hand ins Wasser. Das Wasser war lauwarm und sie spürte, wie die Schmerzen nach liessen und das Blut versiegte. Die Wunden heilten und sie zog ihre Hand wieder aus dem Wasser. Weisse Narben zierten ihre schöne Haut nun. Aber dies war ihr egal. Sie litt nicht mehr unter den Schmerzen des Kampfes und die Schönheit war sowieso vergänglich. Und überhaupt würde ihre Schönheit ihr auch nichts mehr nützen, da sie wohl kaum die Bestien verführen konnte. Anerkennend verneigte sich Lina vor dem See um ihre Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen.
Elor starrte den See zuerst misstrauisch an, dann musterte er Linas verheilte Hand. Langsam setzte er seine Beine in das Wasser und watete einige Meter in den See. Auch er spürte wie seine Schmerzen nach liessen und das Blut an seiner Wunde verschwand. Auch er würde bestimmt zahlreiche Wunden davon tragen. Wie schön doch dieses Gefühl hier im See war! Es war eine pure Entspannung und am liebsten würde er hier bis zu seinem Lebensende verharren… Die Bestien würden ihn hier nicht verletzen können… Elor tauchte unter und ein herrliches Gefühl setzte in seinem Bauch ein. Es war als würde eine Hand über sein Gesicht streicheln. Ach, er wollte gar nicht mehr auftauchen! Die Strömungen des Sees waren so wohltuend… Langsam wurde er von all der Entspannung schläfrig…
„Aqua!“, rief Lina und teilte so den See. Elor kam hustend zum Vorschein. „Verdammter Hexensee!“, schrie er und hastete ans Ufer. Beinahe hätte er das Bewusstsein verloren und wäre ertrunken. Als er ausser Atem sicheren Grund erreichte hatte er noch genügend Kraft in den See zu spucken. Lina fuhr vor Schrecken mit ihrer Hand zu ihrem Mund. Wie konnte Elor es nur wagen! „Dieser See führte mich in Versuchung und wollte mich umbringen!“, wehrte sich Elor und sah Lina mit funkelnden Augen an. Der Geist sagte nichts, aber für Lina war klar dass er erschüttert oder aber zornig sein musste.
„Folgt mir, ich bringe Euch zum See der Göttin“, sagte er knapp und endlich lag eine Emotion in seiner Stimme. Er war etwas verärgert. Lina warf ihrem Gefährten böse Blicke zu als sie dem Ufer des Sees entlang liefen. Wie konnte er nur die letzten Freunde derart beleidigen!
Glücklicherweise war der See der Göttin direkt neben dem See der Heilung. Als sie ihn erreichten verschwand das rote Irrlicht und nur noch der Schein einiger weniger Fackeln am Ufer des Sees spendete der düsteren Nacht etwas Licht.
Der See warf plötzlich höhere Wellen und in einem gleissenden Licht erschien die Göttin vom See. Sie trug ein schönes blaues Kleid und an ihrem Hals hing ein markanter Anhänger. Ihre braunen Haare waren offen und nur von prunkvollem Schmuck getrennt. Ein silbernes Diadem ragte ebenfalls aus ihren Haaren hervor. Das schönste und auch das geheimnisvollste an der Göttin waren aber ihre Augen. Sie schienen das Blau des Himmels mit der Tiefe des Ozeans zu vereinigen.
„Lina… und Elor“, sprach die Göttin, obwohl sie ihre Lippe nicht bewegte. Wahrscheinlich sprach sie direkt in ihre Gedanken.
„Ich wünschte, ich könnte euch ein Bett anbieten damit ihr euch nach all dem Erlebten ausruhen könnt. Doch die Zeit drängt einmal mehr… Sagt mir, warum seid ihr zu mir gekommen?“, fuhr sie mit ihrer sanften Stimme fort, obwohl sie die Antworten schon wusste.
„Oh Herrin der Seen, wir kamen um Euch um Rat und um Antworten zu erflehen. Bitte sagt uns, was mit den Menschen, den Tieren und den Pflanzen geschieht. Welch mysteriöser Fluch mag Walia überfallen haben?“, fragte Lina nervös und verbeugte sich.
„Es ist ein schrecklicher Fluch, ausgesprochen von einer Person, wie sie nicht mehr von Hass und Verzweiflung durchfressen sein könnte. Der Fluch, der all dieses Leid über Walia brachte, verdammt die Kreaturen dieses Planeten zum ewigen Leben. Im Gegenzug verlieren sie ihren Willen. Die Bestien, welche es nach Blut gedürstet, sind nur die am Leben erhaltenen Körper, welche ihren Instinkten folgen. Die Körper sterben wenn die Seele sie verlässt… Aber die Seelen verlassen die Körper der Verdammten nicht, sie sind Gefangene in ihren Körpern. Nicht mehr fähig etwas wahrzunehmen und doch verspüren sie grosse Pein.... “, erklärte die Göttin und Trauer schwang mit ihren Worten mit.
„Ist es denn möglich diesen Fluch aufzuheben?“, fragte Elor mit zitternder Stimme. Die Göttin wandte ihr Gesicht dem jungen Soldaten zu.
„Ja, allerdings verringert sich die Chance auf einen Erfolg mit jedem so flüchtigen Moment. Ähnlich wie ich und meine treuen Diener sind die Verdammten an ihren Herrscher gebunden. Wenn man es schafft seine Seele aus dem Körper auszuschleusen, so werden sein Körper und sein Geist Frieden finden. Und mit ihm werden auch all die anderen Seelen erlöst“, prophezeite die Göttin und in ihrer Stimme lag einen Hauch von Hoffnung.
„Was muss man tun um ihren Anführer zu vernichten? Und wer ist ihr Anführer?“, fragte Lina, deren Stimme nun zitterte. Sie war völlig überrascht von der letzten Antwort.
„Um seine Seele auszuschleusen muss eine Gottheit dem toten Körper ihr ewiges Leben schenken. Die Seele des Verdammten wird kurze Zeit wieder in Besitz seines Körpers und er wird merken, was mit ihm geschehen ist. Danach wird der Geist des Verdammten sich langsam auflösen und der Körper wird sterben… Und mit dem Körper wird auch die Gottheit sterben“, flüsterte die Göttin traurig. Nun sprach sie nicht mehr in Gedanken, sondern mit ihrem Mund.
Elor und Lina wurden schlagartig bewusst, was die Göttin ihnen gerade verkündete. „Das heisst… Ihr…“, stotterte Lina vor Schrecken vor sich hin.
„Ja“, fiel ihr die Göttin ins Wort, „ich werde mich opfern. Die Pflicht eines jeden Gottes besteht darin, immer das Beste für die Sterblichen zu erstreben. Und was wäre ich für eine Göttin, würde ich die Seelen der ewigen Pein und in dem Unbewusstsein überlassen? Und selbst wenn ich den Pfad der Feigheit einschlagen würde und mich wie eine Ratte in meinem See verziehen würde, so würde der Wald trotzdem verflucht werden und ich mit ihm. Wenn ich mit meinem Tod Walia erretten kann, ziehe ich dies der ewigen Pein deutlich vor!“
Lina schwieg vor Ehrfurcht. Die geheimnisvollen Augen der Göttin funkelten vor Entschlossenheit. Sie war wahrhaftig die höchste aller Götter Walias.
„Ihr würdet Euch opfern?“, fragte Lina nach, obwohl sie wusste, dass die Göttin ihr nicht mehr antworten würde. Nach einem kurzen Schweigen nahm die Priesterin wieder das Wort in den Mund. „Wer ist der Anführer der Verdammten?“, fragte sie flüsternd die Göttin. Irgendwie hatte Lina bereits ein schlechtes Gefühl.
„Du weißt es, Lina. Dein Herz schreit schon seit Stunden den Namen des Königs der Verdammten. Schaue tief in dich und du wirst wissen, wenn du töten musst“, flüsterte die Göttin und senkte ihren Blick.
Lina wurde ganz bleich und ihre Augen brannten.
„Ganz recht… Der König der Verdammten ist jene Person, welche als erstes von dem Fluch erfasst wurde. Der Kronprinz von Sancus!“, sagte die Göttin mit einer klaren Stimme. Kein Flüstern lag mehr in ihren Worten.
„Und wie müssen wir ihn töten?“, fragte Elor eifrig. Lina schwieg, ihre Gedanken überschlugen sich.
Die Göttin wandte sich wieder von Lina ab und sah Elor scharf an. „Ich werde euch begleiten und euch auch eine… besondere Waffe geben. Rammt ihm diese Waffe ins Herz und der Rest werde ich übernehmen“, erklärte die Göttin und schwieg wieder. Sie schaute Elor kritisch an und der junge Soldat blickte zu Boden. Danach wandte sie sich Lina zu und sprach in ihren Gedanken, so dass Elor es nicht hören konnte:
„Lina… Ich weiss um dein schreckliches Schicksal. Ich bitte dich, nicht den Mut zu verlieren! Sei stark und sei dir gewiss, dass du grosses vollbringen wirst. Und du wirst niemals alleine sein, in weniger als drei Stunden wirst du eine Begleitung finden. Auch wenn die momentane Stunde für dich unerträglich ist, so sei versichert, dass ich bei dir bin. Und doch muss ich dich leider bitten, deine Gefühle vorerst zu leugnen. Die Zeit drängt und du musst so schnell wie möglich jenen Mann töten, denn du so sehr geliebt hast, wie du nie wieder lieben wirst… Ich bedaure dein Schicksal so sehr, glaube mir bitte“, versuchte die Göttin Lina zu trösten. Lina schüttelte den Kopf und dachte: Mein Schicksal ist mit dem Euren verglichen gerade zu lächerlich! Nun schüttelte die Göttin den Kopf, aber sie sagte nichts mehr darauf.
„Nun denn, die Zeit des Aufbruchs naht. Meine Irrlichter werden euch direkt ins Schloss des Prinzen warpen. Denkt daran, ich werde bei euch sein“, lächelte die Göttin bitter und verschwand im strahlenden Licht.
Dafür schwebte eine Klinge in der Luft. Sie war aus purem Silber und das Schwert war von Blüten geziert. Das legendäre Rosenschwert! In den Überlieferungen steht, dass sich die Göttin in ein Schwert verwandeln würde, wenn die Apokalypse nahen würde. Das Schwert fiel zu Boden und Lina wusste, dass die schützende Aura der Göttin Avalon verlassen hatte. Die Göttin war nun in der Klinge eingesperrt und würde erst wieder befreit werden, wenn das Rosenschwert seine Mission erfüllt hatte. Die Tötung des Kronprinzen… Erol griff zu dem Schwert und nahm es in die Hand. Noch bevor Lina an irgendetwas denken konnte, erstrahlte ein Licht und die beiden Retter der Menschheit fanden sich in der Waffenkammer des Schlosses der Königsfamilie wieder. Im Thronsaal, so sagte Linas Herz, würde der König der Verdammten auf sie warten…
Fortsetzung folgt.
Danke an alle, die es bis hierhin gelesen haben. ^^
„Ich wünschte, ich könnte euch ein Bett anbieten damit ihr euch nach all dem Erlebten ausruhen könnt. Doch die Zeit drängt einmal mehr… Sagt mir, warum seid ihr zu mir gekommen?“, fuhr sie mit ihrer sanften Stimme fort, obwohl sie die Antworten schon wusste.
„Oh Herrin der Seen, wir kamen um Euch um Rat und um Antworten zu erflehen. Bitte sagt uns, was mit den Menschen, den Tieren und den Pflanzen geschieht. Welch mysteriöser Fluch mag Walia überfallen haben?“, fragte Lina nervös und verbeugte sich.
„Es ist ein schrecklicher Fluch, ausgesprochen von einer Person, wie sie nicht mehr von Hass und Verzweiflung durchfressen sein könnte. Der Fluch, der all dieses Leid über Walia brachte, verdammt die Kreaturen dieses Planeten zum ewigen Leben. Im Gegenzug verlieren sie ihren Willen. Die Bestien, welche es nach Blut gedürstet, sind nur die am Leben erhaltenen Körper, welche ihren Instinkten folgen. Die Körper sterben wenn die Seele sie verlässt… Aber die Seelen verlassen die Körper der Verdammten nicht, sie sind Gefangene in ihren Körpern. Nicht mehr fähig etwas wahrzunehmen und doch verspüren sie grosse Pein.... “, erklärte die Göttin und Trauer schwang mit ihren Worten mit.
„Ist es denn möglich diesen Fluch aufzuheben?“, fragte Elor mit zitternder Stimme. Die Göttin wandte ihr Gesicht dem jungen Soldaten zu.
„Ja, allerdings verringert sich die Chance auf einen Erfolg mit jedem so flüchtigen Moment. Ähnlich wie ich und meine treuen Diener sind die Verdammten an ihren Herrscher gebunden. Wenn man es schafft seine Seele aus dem Körper auszuschleusen, so werden sein Körper und sein Geist Frieden finden. Und mit ihm werden auch all die anderen Seelen erlöst“, prophezeite die Göttin und in ihrer Stimme lag einen Hauch von Hoffnung.
„Was muss man tun um ihren Anführer zu vernichten? Und wer ist ihr Anführer?“, fragte Lina, deren Stimme nun zitterte. Sie war völlig überrascht von der letzten Antwort.
„Um seine Seele auszuschleusen muss eine Gottheit dem toten Körper ihr ewiges Leben schenken. Die Seele des Verdammten wird kurze Zeit wieder in Besitz seines Körpers und er wird merken, was mit ihm geschehen ist. Danach wird der Geist des Verdammten sich langsam auflösen und der Körper wird sterben… Und mit dem Körper wird auch die Gottheit sterben“, flüsterte die Göttin traurig. Nun sprach sie nicht mehr in Gedanken, sondern mit ihrem Mund.
Elor und Lina wurden schlagartig bewusst, was die Göttin ihnen gerade verkündete. „Das heisst… Ihr…“, stotterte Lina vor Schrecken vor sich hin.
„Ja“, fiel ihr die Göttin ins Wort, „ich werde mich opfern. Die Pflicht eines jeden Gottes besteht darin, immer das Beste für die Sterblichen zu erstreben. Und was wäre ich für eine Göttin, würde ich die Seelen der ewigen Pein und in dem Unbewusstsein überlassen? Und selbst wenn ich den Pfad der Feigheit einschlagen würde und mich wie eine Ratte in meinem See verziehen würde, so würde der Wald trotzdem verflucht werden und ich mit ihm. Wenn ich mit meinem Tod Walia erretten kann, ziehe ich dies der ewigen Pein deutlich vor!“
Lina schwieg vor Ehrfurcht. Die geheimnisvollen Augen der Göttin funkelten vor Entschlossenheit. Sie war wahrhaftig die höchste aller Götter Walias.
„Ihr würdet Euch opfern?“, fragte Lina nach, obwohl sie wusste, dass die Göttin ihr nicht mehr antworten würde. Nach einem kurzen Schweigen nahm die Priesterin wieder das Wort in den Mund. „Wer ist der Anführer der Verdammten?“, fragte sie flüsternd die Göttin. Irgendwie hatte Lina bereits ein schlechtes Gefühl.
„Du weißt es, Lina. Dein Herz schreit schon seit Stunden den Namen des Königs der Verdammten. Schaue tief in dich und du wirst wissen, wenn du töten musst“, flüsterte die Göttin und senkte ihren Blick.
Lina wurde ganz bleich und ihre Augen brannten.
„Ganz recht… Der König der Verdammten ist jene Person, welche als erstes von dem Fluch erfasst wurde. Der Kronprinz von Sancus!“, sagte die Göttin mit einer klaren Stimme. Kein Flüstern lag mehr in ihren Worten.
„Und wie müssen wir ihn töten?“, fragte Elor eifrig. Lina schwieg, ihre Gedanken überschlugen sich.
Die Göttin wandte sich wieder von Lina ab und sah Elor scharf an. „Ich werde euch begleiten und euch auch eine… besondere Waffe geben. Rammt ihm diese Waffe ins Herz und der Rest werde ich übernehmen“, erklärte die Göttin und schwieg wieder. Sie schaute Elor kritisch an und der junge Soldat blickte zu Boden. Danach wandte sie sich Lina zu und sprach in ihren Gedanken, so dass Elor es nicht hören konnte:
„Lina… Ich weiss um dein schreckliches Schicksal. Ich bitte dich, nicht den Mut zu verlieren! Sei stark und sei dir gewiss, dass du grosses vollbringen wirst. Und du wirst niemals alleine sein, in weniger als drei Stunden wirst du eine Begleitung finden. Auch wenn die momentane Stunde für dich unerträglich ist, so sei versichert, dass ich bei dir bin. Und doch muss ich dich leider bitten, deine Gefühle vorerst zu leugnen. Die Zeit drängt und du musst so schnell wie möglich jenen Mann töten, denn du so sehr geliebt hast, wie du nie wieder lieben wirst… Ich bedaure dein Schicksal so sehr, glaube mir bitte“, versuchte die Göttin Lina zu trösten. Lina schüttelte den Kopf und dachte: Mein Schicksal ist mit dem Euren verglichen gerade zu lächerlich! Nun schüttelte die Göttin den Kopf, aber sie sagte nichts mehr darauf.
„Nun denn, die Zeit des Aufbruchs naht. Meine Irrlichter werden euch direkt ins Schloss des Prinzen warpen. Denkt daran, ich werde bei euch sein“, lächelte die Göttin bitter und verschwand im strahlenden Licht.
Dafür schwebte eine Klinge in der Luft. Sie war aus purem Silber und das Schwert war von Blüten geziert. Das legendäre Rosenschwert! In den Überlieferungen steht, dass sich die Göttin in ein Schwert verwandeln würde, wenn die Apokalypse nahen würde. Das Schwert fiel zu Boden und Lina wusste, dass die schützende Aura der Göttin Avalon verlassen hatte. Die Göttin war nun in der Klinge eingesperrt und würde erst wieder befreit werden, wenn das Rosenschwert seine Mission erfüllt hatte. Die Tötung des Kronprinzen… Erol griff zu dem Schwert und nahm es in die Hand. Noch bevor Lina an irgendetwas denken konnte, erstrahlte ein Licht und die beiden Retter der Menschheit fanden sich in der Waffenkammer des Schlosses der Königsfamilie wieder. Im Thronsaal, so sagte Linas Herz, würde der König der Verdammten auf sie warten…
Fortsetzung folgt.
Danke an alle, die es bis hierhin gelesen haben. ^^
Sorry, hab noch keine Zeit gehabt, mir alles durchzulesen, doch ich werde das auf jeden Fall früher oder später tun. Der Prolog ist schon mal gelungen, das einzige, was mir auffällt, ist, dass es ein bisschen seltsam ist, dass ein Säugling bei Wind und Wetter einfach schläft. Es würde der zweifelohne bereits schon aufgebauten Atmosphäre vielleicht noch mehr auf die Sprünge helfen, wenn das Kind schreien würde.
Na ja, nur so als Idee, damit ich mehr als nur eine Zeile zu schreiben vermag XD.
Na ja, nur so als Idee, damit ich mehr als nur eine Zeile zu schreiben vermag XD.
Nun ja, es ist ja auch kein normales Kind und überhaupt habe ich ja auch nie gesagt das es ein menschliches Kind ist. XD
Das liegt wohl daran, dass es recht lang und viel auf einmal ist :-(
Und ausserdem: momentan herrscht in diesem Unterforum sowieso ziemlich tote Hose im Vergleich zu früheren Zeiten...
Es sollte eine Renaissance geben!^^
Und ausserdem: momentan herrscht in diesem Unterforum sowieso ziemlich tote Hose im Vergleich zu früheren Zeiten...
Es sollte eine Renaissance geben!^^
ich hab`s ja gelesen. Nur jetzt, wo kein Nachschub kommt, habe ich genauso alles wieder vergessen. Aber wenn`s weitergeht, lese ich ganz sicher...^^ keine Frage.
xD Wenn du es gelesen hast, hättest du ja ein kurzes Feedback schreiben können.. :(
wollt ich ja, aber mein Internet war weg. Das passiert mir manchmal. Ich lese die Story morgen nochmal ganz genau und liste dir dann als wirkliches Feedback alle deine kleinsten Fehler auf, die ich finden kann. Auch Kommafehler, Zeitenfehler und Rechtsschreibfehler.... freu dich schon mal drauf^^
hab's endlich geschafft!
Und ich muss sagen, es gefällt mir. :D
Tatsache ist, dass es noch jede Menge Rechtsschreibfehler enthält und vielleicht noch einmal gründlich durchgelesen werden sollte um sie zu berichtigen (am besten wär es natürlich, den Text einfach ion Word zu kopieren und die Fehler, die angezeigt werden, zu berichtigen).
Aber im Groen und Ganzen hat der Text einfach etwas, dass ihn spannend macht. Ich muss sagen, dass ich nicht wirklich talentiert bin, was das Kritisieren angeht, ich lese lieber, aber ich denke, dass man vielleicht noch ien oder zwei Dinge kritisieren könnte. Allerdings habe ich es im Moment erst einmal gelesen und bin mir noch nicht ganz sicher. Wenn ich aus dem Urlaub wiederkomme, werde ich mal sehen, ob ich welche finde. Du kriegst auf jeden Fall jetzt immer ein Feedback.
P.S. Ist das deine erste Geschichte? Du hast zwar geschrieben, dass du sei schon mal gepostet hast, aber das dürfte dann schon etwas her sein, oder? Ich kenn sie nämlich noch nicht und habe auch noch nichts anderes von dir gelesen, glaube ich!^^
PPS: Weiter so! (<- musste einfach sein! Motivation kann ja nicht schaden!)
Und ich muss sagen, es gefällt mir. :D
Tatsache ist, dass es noch jede Menge Rechtsschreibfehler enthält und vielleicht noch einmal gründlich durchgelesen werden sollte um sie zu berichtigen (am besten wär es natürlich, den Text einfach ion Word zu kopieren und die Fehler, die angezeigt werden, zu berichtigen).
Aber im Groen und Ganzen hat der Text einfach etwas, dass ihn spannend macht. Ich muss sagen, dass ich nicht wirklich talentiert bin, was das Kritisieren angeht, ich lese lieber, aber ich denke, dass man vielleicht noch ien oder zwei Dinge kritisieren könnte. Allerdings habe ich es im Moment erst einmal gelesen und bin mir noch nicht ganz sicher. Wenn ich aus dem Urlaub wiederkomme, werde ich mal sehen, ob ich welche finde. Du kriegst auf jeden Fall jetzt immer ein Feedback.
P.S. Ist das deine erste Geschichte? Du hast zwar geschrieben, dass du sei schon mal gepostet hast, aber das dürfte dann schon etwas her sein, oder? Ich kenn sie nämlich noch nicht und habe auch noch nichts anderes von dir gelesen, glaube ich!^^
PPS: Weiter so! (<- musste einfach sein! Motivation kann ja nicht schaden!)
es ist nicht seine erste geschichte. und die anderen fand ich weniger brutal - nix mit koepfe abschlagen, aber 1. ist es geschmakssache und 2. laesst du hirnmasse und gedaerme bisher noch aus dem spiel. ich habe schon angefangen es mir durchzulesen. das lina mit dem prinzen liiert war, merkt jemand der so klug (und bescheiden XD) ist wie ich, nach der zweiten andeutung, weil sie sich dauernd verplappert. man fragt sich dan wie doof der elor eigentlich sein kann. vielleicht kann man das irgendwie so machen das leute wie ich sich bei der enthuellung an den kopf stossen und sagen "Das war ja so offensichtlich! Wieso habe ich es nicht gemerkt?!" ausserdem finde ich die atmosphaere zu duester, aber das soll wohl so sein. Man hat irgendwie das gefuehl das Lina und Elor die einzigen ueberlebenden auf dem planeten sind.
der groebste Rechtschreibfehler ist das du ToDe statt ToTe schreibst. tot sein, der Tote, toeten, der Tod, die Klimaerwaermung, so der Wortstamm.
soviel zum negativen.
ich nehme an du hast lange nix mehr geschrieben, und deine faehigkeiten sin ein bisschen eingerostet, ist mir auch passiert. aber dennoch ist der schriebstil einer der besten den ich von nicht-profi-autoren kenne. obwohl ein paar abstaende mehr nicht schaden koennten.
so, das war erstmal ungenierte kritik meinerseit.
toll das du wieder schreibst (kommen endlich wieder gescheite sachen ins forum)
der groebste Rechtschreibfehler ist das du ToDe statt ToTe schreibst. tot sein, der Tote, toeten, der Tod, die Klimaerwaermung, so der Wortstamm.
soviel zum negativen.
ich nehme an du hast lange nix mehr geschrieben, und deine faehigkeiten sin ein bisschen eingerostet, ist mir auch passiert. aber dennoch ist der schriebstil einer der besten den ich von nicht-profi-autoren kenne. obwohl ein paar abstaende mehr nicht schaden koennten.
so, das war erstmal ungenierte kritik meinerseit.
toll das du wieder schreibst (kommen endlich wieder gescheite sachen ins forum)
Also vielen Dank für Euer Feedback!! ^^ War leider im "Zwangsurlaub" (Eltern :-S ) und kann daher erst jetzt wieder antworten.
@Ira: Wie Hattu schon sagte, habe ich schon mehrere Storys gepostet und im Laufe meines Lebens bestimmt schon mehr als 500 Seiten (davon 300 und 100 je in einer) geschrieben. ^^ Wenn du magst, kannst du hier im Autoren Forum nach der Story "Das Letzte Bündnis" oder im Golden Sun-Bereich die eher mystische Story namens "Das Schicksal des Windes" (Ob ich die Story "Schicksalsschwert" beim Autorenteil gepostet habe, weiss ich gerade nicht mehr xD). In anderen Foren hab ich auch noch weitere Storys gepostet und wenn du magst, kann ich dir ja den Link geben. ;)
@Hattu: Schön dich mal wieder zu sehen. ^^ Ja, hatte leider ziemlich viel um die Ohren und werde es ab Donnerstag auch wieder haben *bescheuerte Arbeit* XD Ganze 8,5 Stunden Arbeit, plus insgesamt 2 Stunden Reiseweg + Schulaufgaben XD Da bleibt leider nicht mehr viel Zeit für Storys, aber ich will mir diese Zeit auf alle Fälle nehmen. ^^ Und vielen Dank für das Lob wegen dem Schreibstyle. ^^
@Rechtschreibung: Joah, war nie so meine Stärke, aber in Anbedracht der Tatsache, dass ich vor einiger Zeit noch "Dischbein" geschrieben habe, lässt ja eine Besserung hoffen. ^^ Und ich schreibe immer im Word, allerdings mit schweizerischer Grammatik und Rechtschreibung, die sich teilweise ziemlich von der Deutschen unterscheitet (dieses seltsame Doppel-S-Zeichen gibt's hier nicht XD ). Und ich muss des Weiteren noch zugeben, dass ich Legastenie habe... xD Und dieses bescheuerte "Töten" und der "Tod" muss ich wohl ein weiteres Mal studieren, da ich dortzugegebener Massen leider sehr unsicher bin. :(
@Düsternis: Joah, diese Geschichte soll mal düster werden. Normalerweise schreibe ich ja so mystisches Zeug (oder manchmal auch so Sicfi-Zeugs XD). Ich wollte einfach mal ne Abwechslung, und wenn diese Story dann fertig ist, wird es in den anderen Storys wohl kaum so düster... Und ja, Lina und Elor werden die einzigen Überlebende sein... Es ist eine Weluntergangsgeschichte, die vom Ende erzählt. Allerdings schmiedet mein Kopf bereits Pläne für nen zweiten Teil. Auf Därme und sonstige blutige Körperteile verzichte ich mit Freiden
@Lina mit ihrem Gemahl: Eigentlich sollte es schon so sein, aber ich dachte... Man kann es ja später immer noch zensieren. xD (wobei ich bescheidener Mensch noch anmerken möchte, dass ich das letzte Rätsel in "The Da Vinci Code" vor der Hauptfigur gelöst habe xD *Heiliger Gral der Hauptfigur wegschnapp* ) Der gute Elor ist so doof, weil er bis über beide Ohren in sie verliebt ist, was dramatische Folgen haben könnte...
Also... Ich hab bereits einmal weitere Szenen geschrieben, aber leider muss ich noch weitere Dinge schreiben, bevor ich es posten kann. Aber wirklich echt Danke an Euch zweien. ^^
@Ira: Wie Hattu schon sagte, habe ich schon mehrere Storys gepostet und im Laufe meines Lebens bestimmt schon mehr als 500 Seiten (davon 300 und 100 je in einer) geschrieben. ^^ Wenn du magst, kannst du hier im Autoren Forum nach der Story "Das Letzte Bündnis" oder im Golden Sun-Bereich die eher mystische Story namens "Das Schicksal des Windes" (Ob ich die Story "Schicksalsschwert" beim Autorenteil gepostet habe, weiss ich gerade nicht mehr xD). In anderen Foren hab ich auch noch weitere Storys gepostet und wenn du magst, kann ich dir ja den Link geben. ;)
@Hattu: Schön dich mal wieder zu sehen. ^^ Ja, hatte leider ziemlich viel um die Ohren und werde es ab Donnerstag auch wieder haben *bescheuerte Arbeit* XD Ganze 8,5 Stunden Arbeit, plus insgesamt 2 Stunden Reiseweg + Schulaufgaben XD Da bleibt leider nicht mehr viel Zeit für Storys, aber ich will mir diese Zeit auf alle Fälle nehmen. ^^ Und vielen Dank für das Lob wegen dem Schreibstyle. ^^
@Rechtschreibung: Joah, war nie so meine Stärke, aber in Anbedracht der Tatsache, dass ich vor einiger Zeit noch "Dischbein" geschrieben habe, lässt ja eine Besserung hoffen. ^^ Und ich schreibe immer im Word, allerdings mit schweizerischer Grammatik und Rechtschreibung, die sich teilweise ziemlich von der Deutschen unterscheitet (dieses seltsame Doppel-S-Zeichen gibt's hier nicht XD ). Und ich muss des Weiteren noch zugeben, dass ich Legastenie habe... xD Und dieses bescheuerte "Töten" und der "Tod" muss ich wohl ein weiteres Mal studieren, da ich dortzugegebener Massen leider sehr unsicher bin. :(
@Düsternis: Joah, diese Geschichte soll mal düster werden. Normalerweise schreibe ich ja so mystisches Zeug (oder manchmal auch so Sicfi-Zeugs XD). Ich wollte einfach mal ne Abwechslung, und wenn diese Story dann fertig ist, wird es in den anderen Storys wohl kaum so düster... Und ja, Lina und Elor werden die einzigen Überlebende sein... Es ist eine Weluntergangsgeschichte, die vom Ende erzählt. Allerdings schmiedet mein Kopf bereits Pläne für nen zweiten Teil. Auf Därme und sonstige blutige Körperteile verzichte ich mit Freiden
@Lina mit ihrem Gemahl: Eigentlich sollte es schon so sein, aber ich dachte... Man kann es ja später immer noch zensieren. xD (wobei ich bescheidener Mensch noch anmerken möchte, dass ich das letzte Rätsel in "The Da Vinci Code" vor der Hauptfigur gelöst habe xD *Heiliger Gral der Hauptfigur wegschnapp* ) Der gute Elor ist so doof, weil er bis über beide Ohren in sie verliebt ist, was dramatische Folgen haben könnte...
Also... Ich hab bereits einmal weitere Szenen geschrieben, aber leider muss ich noch weitere Dinge schreiben, bevor ich es posten kann. Aber wirklich echt Danke an Euch zweien. ^^
sicher. Ich lese so ziemlich alles, das ich finden kann (und das einigermaßen meinem Geschmack entspricht, wobei der weit gefächert ist...).
So... wenn du noch mit dem Posten wartest, kannst du ja korrigieren (als Beispiel nenne ich mal "Evelyn" besonders weil es da auch recht düster zugeht (das ist ein Lob^^) und die Handlung einen regelrecht fesselt. Außerdem dürfte RPGamer sich über einige weitere Kommentare sicher nicht besxchweren, besonders wenn er mal das Gefühl hat, das keiner seine Geschochte liest ;) )
Naja... auf jeden ´Fall: lass dir Zeit. Odre poste die Abschnitte in kleineren Teilen. Das geht auch.^^
So... wenn du noch mit dem Posten wartest, kannst du ja korrigieren (als Beispiel nenne ich mal "Evelyn" besonders weil es da auch recht düster zugeht (das ist ein Lob^^) und die Handlung einen regelrecht fesselt. Außerdem dürfte RPGamer sich über einige weitere Kommentare sicher nicht besxchweren, besonders wenn er mal das Gefühl hat, das keiner seine Geschochte liest ;) )
Naja... auf jeden ´Fall: lass dir Zeit. Odre poste die Abschnitte in kleineren Teilen. Das geht auch.^^
@ira: Danke für das Lob^^
@Hihaho: So, ich habe mal wieder gelesen, zwar immer noch nicht alles fertig, aber bis zu der Stelle, wo sich Lina an ihren Grossvater erinnert (diese Stelle würde ich übrigens kursiv schreiben). Und was ich sagen kann, ist, dass es durchaus gelungen finde. Vorallem, weil du den Leser direkt in die Handlung wirfst und dann in diesem Rückblick bei der Weihe schön viel Spannung aufbaust. Genau so sollte ein spannendes Buch sein:).
Als Kritik ist eigentlich nur anzubringen, dass hie und da Rechtschreibefehler auftauchen. Als Text liest es sich meistens flüssig, ich schlage dir aber vor, ihn noch einmal zu überarbeiten.
Seine eigene Ausdauer war wohl doch nicht so überragend. Aber er hatte ja auch einige harte Kämpfe und noch einen Lauf mit einer Priesterin in den Händen hinter sich!
Als Beispiel nehmen wir mal diesen Abschnitt. Worauf du achten musst: Ausrufezeichen weg! Eine eher nüchterne Beschreibung sollte auf keinen Fall geschrien werden. Wenn du aber den Gedanken von Elor direkter formulierst, wie z.B. "diese Priesterin schafft mich ganz schön!", dann kann man es wieder lassen. Was sonst noch dem Lesefluss dienen würde, wäre das Ersetzen des Punktes mit einem Komma zwischen den zwei Sätzen. Einen Satz mit "Aber" zu beginnen, das würde ich nur machen, wenn du etwas wirklich betont negieren möchtest. Auch auf Füllwörter solltest du achten, das "noch" würde ich beispielsweise streichen.
Na ja, auch ich mache diese Fehler und auch ich sollte mal überarbeiten, aber ich wollte dich nur einmal darauf aufmerksam machen. Peace^^.
PS: Ich liebe den Weltuntergang^^
@Hihaho: So, ich habe mal wieder gelesen, zwar immer noch nicht alles fertig, aber bis zu der Stelle, wo sich Lina an ihren Grossvater erinnert (diese Stelle würde ich übrigens kursiv schreiben). Und was ich sagen kann, ist, dass es durchaus gelungen finde. Vorallem, weil du den Leser direkt in die Handlung wirfst und dann in diesem Rückblick bei der Weihe schön viel Spannung aufbaust. Genau so sollte ein spannendes Buch sein:).
Als Kritik ist eigentlich nur anzubringen, dass hie und da Rechtschreibefehler auftauchen. Als Text liest es sich meistens flüssig, ich schlage dir aber vor, ihn noch einmal zu überarbeiten.
Seine eigene Ausdauer war wohl doch nicht so überragend. Aber er hatte ja auch einige harte Kämpfe und noch einen Lauf mit einer Priesterin in den Händen hinter sich!
Als Beispiel nehmen wir mal diesen Abschnitt. Worauf du achten musst: Ausrufezeichen weg! Eine eher nüchterne Beschreibung sollte auf keinen Fall geschrien werden. Wenn du aber den Gedanken von Elor direkter formulierst, wie z.B. "diese Priesterin schafft mich ganz schön!", dann kann man es wieder lassen. Was sonst noch dem Lesefluss dienen würde, wäre das Ersetzen des Punktes mit einem Komma zwischen den zwei Sätzen. Einen Satz mit "Aber" zu beginnen, das würde ich nur machen, wenn du etwas wirklich betont negieren möchtest. Auch auf Füllwörter solltest du achten, das "noch" würde ich beispielsweise streichen.
Na ja, auch ich mache diese Fehler und auch ich sollte mal überarbeiten, aber ich wollte dich nur einmal darauf aufmerksam machen. Peace^^.
PS: Ich liebe den Weltuntergang^^
Ira: Schleichwerbung xD (dieses Wort wurde früher ja so oft gebraucht XD) Und übrigens habe ich fleissig weiter geschrieben. ^^ Ich muss die Stelle noch fertig schreiben, sie zensieren (au weia, was hab ich nur getan?! XD Die Tabus gebrochen! XD ) und dann kann ich posten. ^^
RPGamer: Danke auch dir für dein Feedback und dein Lob. Wegen dem Kursivschreiben: Sämtliche Erinnerungen, Rückblendungen, (Visionen) und die Aussagen der Göttin sind im Original kursiv. Ich war nur zu faul es hier bei MP so zu machen. xD
Ja, das "Aber" kann man weg lassen... Aber ich liebe doch die "aber". XD Aber... Aber... Aber...
Nun ich achte meistens, dass ich grundsätzlich nur Punkte verwende, abgesehen von Gedanken, Ausrufe oder ziemlich raschen, heftigen und überraschende Ereignisse. ^^ Aver du hast Recht, hier ist das Ausrufezeichen keineswegs angebracht. xD Nichtsdestotrotz werde ich alles erst korrigieren, wenn ich alles fertig geschrieben habe. ^^ Das ist enorm wichtig, finde ich, damit man gleich auch inhaltliche Korrekturen gleichzeitig machen kann und das ganze auch als "Ganzes" ansieht. ^^
Weltuntergang rulez XD
RPGamer: Danke auch dir für dein Feedback und dein Lob. Wegen dem Kursivschreiben: Sämtliche Erinnerungen, Rückblendungen, (Visionen) und die Aussagen der Göttin sind im Original kursiv. Ich war nur zu faul es hier bei MP so zu machen. xD
Ja, das "Aber" kann man weg lassen... Aber ich liebe doch die "aber". XD Aber... Aber... Aber...
Nun ich achte meistens, dass ich grundsätzlich nur Punkte verwende, abgesehen von Gedanken, Ausrufe oder ziemlich raschen, heftigen und überraschende Ereignisse. ^^ Aver du hast Recht, hier ist das Ausrufezeichen keineswegs angebracht. xD Nichtsdestotrotz werde ich alles erst korrigieren, wenn ich alles fertig geschrieben habe. ^^ Das ist enorm wichtig, finde ich, damit man gleich auch inhaltliche Korrekturen gleichzeitig machen kann und das ganze auch als "Ganzes" ansieht. ^^
Weltuntergang rulez XD
Ich habe es nun ganz gelesen und habe nichts mehr zu sagen, ausser: weiter posten!^^
Der neue Teil. ^^ Abermals hat es ne Szene aus der Vergangenheit und ich denke man merkt schon, welche es ist. xD Im Original ist die Storys auch in Kapitel aufgeteilt, aber da ich auf Überschrifte verzichtete, enthält es eben hier bei MP keinen Hinweis darauf, wann welches Kapitel beginnt. Die Kapitel sind relativ kurz (normalerweise sind bei mir die Kapitel zwischen 20 und 50 Seiten lang). Hier wäre jedenfalls das dritte Kapitel:
Hastig ging Lina zu den Kampfstäben und nahm sich einer von ihnen. Sie waren aus Metal und würden nicht mehr auseinander brechen. „Diese Waffen werden uns dienlich sein“, sagte sie mit einem müden Lächeln.
„Nein“, entgegnete Elor. Er stand vor der Tür und verriegelte sie. Danach wandte er sich wieder an Lina.
„W-Was tut Ihr da?“, erkundigte sich Lina verwirrt. Elor baute sich vor ihr auf und schüttelte mit dem Kopf „Lina, dies kann doch nicht Euer Ernst sein! Ihr vertraut derartigen Kreaturen und dieser heidnischen Göttin? Wir sollen allen Ernstes die Festung dieser Untoten erstürmen?“, fragte er sie und lief auf sie zu. Lina trat zurück und schüttelte ebenfalls den Kopf. Wo Elor doch von der Göttin geheilt wurde… Er misstraute ihr. Er war ein solcher Narr.
„Als Priesterin ist dies meine Pflicht“, wich Lina elegant aus. Elor schlug gegen ein Regal, so dass Schwerter und Dolche hinaus fielen. „Pflicht? Ich bitte Euch! In dieser Welt gibt es keine Pflichten mehr! Hier geht es nur noch um das Gesetz des Stärkeren! Und diese unheimlichen Wesen sind nun mal stärker! In dieser Welt geht es nur noch um das nackte Überleben“, rief er wütend.
Lina war nun sehr verunsichert. Elor hatte also kapituliert. Er resignierte vor jenem Fluch und Walia war somit dem endgültigen Untergang geweiht. Sie nahm einige Schritte zurück, da sie diesem wütenden und auch bewaffneten Elor eigentlich alles zu traute.
„Was sollten wir denn Eurer Meinung nach tun, Elor?“, fragte sie ihn schliesslich leise und kühl.
„Wir… verschanzen uns hier! Hier können sie uns nichts anhaben…“, lächelte er und wies mit seiner Hand zur Tür.
„Ihr seid von Sinnen! Niemals können wir hier überleben! Sollten sie merken, dass hier noch lebende sind, so rammen sie gewiss die Tür ein und ausserdem haben wir hier weder Wasser noch Nahrung“, entgegnete nun Lina. Aber dieses Mal war es etwas emotionaler und nicht mehr so kühl.
„Nein!“, schrie Elor abermals und begann nervös auf und ab zu laufen, „Alles ist verloren! Warum können wir unsere letzten Stunden nicht zusammen geniessen? Ich habe nicht vor im Kampf um eine ausgestorbene Welt mein Leben zu geben. Wir bleiben hier, in dieser Kammer.“ Nun
Lina schluckte. Elor… Wieso nur? Verstand er denn nicht, dass Walia befreit würde, brächten sie das Rosenschwert zu dem König dieser Horden? Verstand er dann nicht, dass sie beiden, als einzige Überlebende, den Rest ihres Lebens zusammen geniessen konnten? Auch wenn es ihr das Herz brach, wenn sie an Elors Seite leben musste.
„Versteht Ihr denn nicht?“, wollte Lina ansetzen, doch Elor unterbrach sie. „Ich verstehe sehr wohl! Wir bleiben hier, bis wir entkräftet sind und dem Tode nahe. Dann werden wir Suizid begeben, denn es lohnt sich nicht weiterzuleben. Auf diese Weise haben wir uns diesen Unwesen nicht gebeugt!“, schrie er sie an und lief nun zu ihr.
„Nein, wir-“, wollte Lina abermals ansetzen, doch war sie chancenlos gegen diesen temperamentvollen jungen Mann. „Wenn ich sage, dass wir dies tun, so tun wir es!“, rief er und als sie abermals widersprechen wollte, schlug er sie ins Gesicht.
Lina, von der Wucht überrascht, fiel auf den Tisch hinter ihr.
„Wir bleiben hier? Verstanden!?“, befahl er ihr noch einmal, bevor er dann seine schwere Rüstung auszog. Lina achtete nicht mehr auf ihn, da sie gegen die Tränen ankämpfte. Warum nur? Warum musste ihr Gefährte sich derartig wandeln? Warum wurde er so… wahnsinnig? Sie fand einfach keine Worte… Ihre Gedanken wirbelten wie wild umher. Dieser Wahnsinnige würde sie umbringen!
Elor stand nun vor ihr und er hatte auch seine sonstige Kleidung ausgezogen. Ein ziemlich muskulöser Mann stand nun vor ihr und das ominöseste an dieser Szenerie war durchaus Elors irres Lächeln.
„W-Was tut Ihr da?“, fragte Lina unsicher und wollte sich aufrichten, doch Elor drückte sie wieder zurück.
„Liebste Lina… Wir geniessen jetzt unsere letzten Augenblicke!“, lachte er und hob sogleich ihr Kleid an, um auch sie auszuziehen.
„Nein! Elor! Bitte nicht“, widersetze sich Lina, doch ihr Kleid war bereits weg geglitten. „Lina… Ihr wollt es doch auch! Ich sah, wie Ihr mich seit unserer ersten Begegnung lüstern angesehen habt!“, lachte er wieder und streichelte ihr durch ihr schönes Haar.
„Nein Elor, ich habe Euch nie lüstern angesehen“, widersprach sie rasch. Elor schlug sie wieder. „Nein! Wir werden jetzt unsere letzten Momente zusammen geniessen! Ich lasse nicht zu, dass Ihr meine Pläne durchkreuzt!“, schrie er sie wieder an und küsste sie. Sie versuchte sich zu lösen und als es ihr gelang, funkelten die Augen des Ritters zornig. „Elor bitte… Haltet ab von Euren Wahnsinn!“, flehte Lina und Tränen rannen aus ihren Augen.
„Wahnsinn!? Ich? Haha… Bin ich also wahnsinnig geworden? Wenn dem so ist, bin ich nicht minderwahnsinnig als Ihr und Eure heidnische Göttin! Was für eine Priesterin seid Ihr eigentlich?“, fragte er sie wütend und er ballte seine Hände zu Fäusten. „Ich bin eine Priesterin aller Götter, wie jede andere auch in meinem Orden. Zwar verehren wir unseren Vater als Hauptgott, doch wandten wir uns nie von den anderen ab“, belehrte Lina, betont ruhig. Nun hegte sie Hoffnung Elor in ein Gespräch zu verwickeln und ihn von seinen irren Plänen abzuhalten.
„Doch ändert dies absolut nichts an unserer Situation. Ich hasse diese Göttin und ich glaube ihr kein Wort. Glaub mir… Ich tue nur das Beste für uns…“, flüsterte er und fuhr mit seiner Hand den Schenkeln der Priesterin nach.
„Elor… Ich flehe Euch an! Haltet ein!“, flüsterte sie abermals, doch er führte sein Vorhaben unbeirrt weiter. „Elor! Ich bin verlobt! Nur ihm wird immer meine Liebe gelten und nicht Euch!“, schrie sie nun. Dies entsprach auch der Wahrheit und vielleicht vermochte es, Elor wieder auf die Pfade der Vernunft zu bringen.
„Verlobt? Haha… Euer zukünftiger Gemahl wird Euch höchstens als Abendmahl dienen! Er ist einer von denen… Nur mit mir werdet Ihr glücklich! Haha…“, lachte er trocken und setzte sich nun auf Lina.
Nein! Lina musste nun in vollem Ausmass weinen. Niemals wollte sie den heiligen Bund, der beim Vereinen der Körper entstand, mit diesem Verrückten teilen, der sie einige Minuten später auch noch exekutieren würde! Nein…
Und da sah sie es…Ein Dolch… Er lag nicht weit weg von ihr, aber zu weit um ihn zu erreichen.
Noch ehe wusste wie es ihm geschah, hatte Lina mit einem Rück den Dolch gefasst und es in Elors Bauch gerammt. Entsetz hielt er inne und starrte sie ungläubig an. „Lina…“, hauchte er und Blut quoll aus seinem Mund. Anschliessend fiel er von ihr ab und sank in die Tiefe. Lina blieb liegen… Sie war ebenfalls entsetzt. Was hatte sie nur getan? Die Tränen quollen noch mehr aus ihren hübschen Augen und sie wimmerte. Ihr einziger Gefährte… Er war tot…
Bleich richtete sie sich auf und sah auf Elor leblosen Körper. Sie schüttelte traurig den Kopf. Elor war ein solcher Narr… Wenn dies alles überstanden gewesen wäre, und sie wahrlich die einzigen menschlichen Überlebende gewesen wären… Dann hätte sich ihm doch früher oder später hingegeben… Aber Lina hatte dies tun müssen! Elor hätte sie nicht nur vergewaltigt, er hätte sie auch getötet. Und Lina glaubte der Göttin. Sie wollte diese Unwesen, wie Elor sie nannte, auslöschen und ihr den Frieden geben. Hatte er denn nicht verstanden, dass sie trotz ihres Suizides zu solchen Wesen mutiert wären. Plötzlich hielt Lina den Atem an. Elor war tot, gleich würde er… er würde…
Zitternd stand sie auf. Die Priesterin versuchte, sich zusammen zu nehmen um Elor… unschädlich zu machen. Sie schrie auf, als Elor plötzlich neue Zähne wuchsen und seine Gliedmassen sich veränderten. „Nein, nein…. Nein!“, schrie sie und sprang auf den Tisch. Elor öffnete seine Augen und sie waren leer. Keine Iris war vorhanden, nur das seelenlose weiss. Lina taumelte und hielt sich an der Wand fest. „Bitte nicht“, flehte die gebrochene Priesterin und kauerte sich zusammen.
Elor stand langsam auf und sah sie an. „Nein…“, hauchte sie noch einmal. Mit einer Hand stützte sie ihren Kopf und starrte ihren ehemaligen Gefährten und Peiniger an, der nun zu einem seelenlosen Monstrum geworden war. Dies konnte einfach nicht wahr sein! Dies alles… Es war wie ein schrecklicher Alptraum. Es war doch nicht möglich, dass alle lebenden Wesen zu solchen Bestien werden konnten? Elor kletterte nun auf den Tisch und näherte sich Lina. „Nein… Nein…“, wimmerte Lina vor sich hin. Sie wollte nicht mehr. Sie konnte nicht mehr.
Doch dann geschah es. Das Rosenschwert, auf dem Boden liegend, begann zu leuchten. Dies brachte Lina halbwegs wieder zur Vernunft. Sie schloss die Augen und hob ihre linke Hand in Richtung Elors. „I-Ignis“, schrie sie und öffnete ihre Hand. Sie spürte, wie die Feuermagie ihren straparzierten Körper verliess in Elor vernichtete.
Sie öffnete ihre Augen nicht, sondern sie kauerte sich weiterin zusammen und weinte. Wie sollte sie dies alles nur ohne Elor durchstehen? Wie nur sollte sie sich durch all diesen seelenlosen Monster kämpfen?
Die Priesterin sass da, ohne dass sie wusste, wie lange sie schon da sass. Vielleicht waren es Minuten und vielleicht auch Stunden. Sie beweinte ihr eigenes, schreckliches Schicksal und achtete auch nicht auf die Klinge des Rosenschwertes, deren Schein immer wie mehr verblasste. Der Glanz der Göttin verging mit jeder zerronnen Sekunde.
Lina lief durch die engen Gassen von Sancus. Sie hatte sich aus dem Kloster geschlichen und wollte sich auf dem Markt einige Dinge kaufen. Schliesslich war sie ja keine wirklich gläubige Priesterin und ausserdem benötigte sie die Gewürze und die Süssspeisen mehr denn je. Im Kloster gab es meistens nur einen Brei und der schien nicht gerade als der beste von ganz Walia in die Geschichte einzugehen.
Damit man sie nicht erkannte, hatte sie ihre priesterlichen Kleider abgelegt und sich einen Umhang angezogen. Ihr Gesicht hielt sie verborgen. Dies war nicht wirklich auffällig, da es in Sancus viel Gesindel gab und diese ebenfalls so durch die Gassen schlichen.
Die Sonne schien ohne Erbarmen auf die Stadt herab und so kämpfte man hier in den Gassen nicht nur gegen den Gegenstrom der Menschen, sondern auch gegen die Hitze an. Der Himmel war wolkenlos und die Wettergelehrten sagten, es würde noch lange so bleiben.
Vielleicht, überlegte sich Lina gerade, könnte sie sich ja auch ein Getränk in einem Wirtshaus genehmigen. Im Kloster gab es immer nur Wasser und Lina hatte schon seit langem kein Wein mehr getrunken. Wie sie doch den süsslichen Geschmack des aristalanischen Weines vermisste. Aber ihre Heimat lag nicht mehr in Aristala. Aristala war nun mehr direkt dem Kaiser unterstellt und ihr Geschlecht würde erlischen. Jedenfalls ganz bestimmt, wenn Lina weiterhin in diesem Kloster fest sitzen würde!
Endlich betrat sie den Marktplatz. Sein Boden war lästigerweise aus schwarzen Stein gefertigt, so dass es auf dem Markt unerträglich heiss war. Die reicheren Händler besassen einen Marktstand aus Holz, die weniger wohlhabenden Bürger sassen auf einer Decke und priesen von dort aus ihre Waren an. Manchmal kam es auch vor, dass Einzelne ihre Waren bei sich mit trugen und die Menschen so belästigten.
Hastig versuchte Lina sich einen Überblick zu verschaffen und ihre benötigten Waren zu suchen. Als sie einen Händler entdeckte, der eine Gewürzmischung anpries – dies war so etwas von nötig wenn man die Mahlzeiten des Klosters überleben wollte – und wild mit seiner Hand herumfuchtelte.
„Seid gegrüsst, möchtet Ihr etwas Gelbkraut? Oder kann ich Euch mit Ostrawurzeln dienen?“, fragte die Frau des Händlers freundlich als Lina interessiert die Gewürze ihres Mannes musterte. „Seid ebenfalls gegrüsst, gute Frau. Ja, ich hätte gerne etwas Gelbkraut, aber gebt mir doch bitte noch etwas Paprila. Und ah ja! Füllt auch etwas von dieser Gewürzmischung ab“, beorderte Lina ihre Würzstoffe. „Sehr wohl!“, lächelte die Verkäuferin und packte die Kräuter und Gewürze je in einen kleinen Beutel.
Lina holte ihren Geldbeutel hervor und öffnete ihn. Resigniert seufzte sie, als sie erkannte, wie viel Geld sie noch hatte. Schon bald hätte sie ihre gesamte Ersparnisse ausgegeben und im Kloster würde sie kaum an Geld kommen. Sie gab der Verkäuferin einige Münze und erhielt sogleich ihr Wechselgeld. Nachdem sie es im Beutel verschwinden liess und ihre kleinen Beutel voller Kräuter und Gewürze ebenfalls, verabschiedete sich Lina dankend von der gestressten Verkäuferin, die sich schon der nächsten Kundin zuwandte.
Als Lina wieder in der Menge verschwunden war überlegte sie sich, ob sie auf die Süssspeisen verzichten sollte. Ihr Geld würde vielleicht noch eine Woche reichen und da sollte sie lieber sparen. Aber sie schaffte es nicht, ihre Gedanken fertig zu denken und eine Entscheidung zu treffen. Just in diesem Moment wurde sie von jemandem Verkleidendem angerempelt und ihr Geldbeutel wurde ihr entrissen.
Panisch wandte sich die Priesterin herum und suchte den verkleidenden Dieb, der nun ihre restlichen Ersparnisse mit sich führte. Sollte sie es wagen zu schreien? Aber würde man dann ihre Verkleidung durchschauen? Doch noch bevor sich die davongeschlichene Lina weitere Horrorszenarien ausmalen konnte, legte jemand seine Hand auf ihre linke Schulter.
„Entschuldigt, gute Frau, aber dies scheint Euer rechtmässiges Eigentum zu sein“, sprach eine klare Männerstimme unter einer Kapuze hervor. In seiner Hand hielt er ihr Geldbeutel – unversehrt und sicher.
„Wie habt Ihr-“, wollte Lina beginnen doch sie wurde unterbrochen und dies keineswegs das letzte Mal in ihrem Leben. „Ich sah, wie er ihn Euch entriss und so entnahm ich es ihm, noch bevor er es vermochte weg zu rennen“, lächelte der Mann stolz. Er übergab es ihr und Lina musterte ihn erst mal. Der Umhang des Mannes war ziemlich elegant und gewiss nicht für jeden einfach so erwerbbar. Und ausserdem war er sehr breitschultrig gebaut.
„Erlaubt Ihr mir, Euch auf eine Tasse Tee einzuladen?“, fragte der junge Mann, der Lina ebenfalls gemustert hatte.
Erneut schwoll das Licht des Rosenschwertes an, bevor es wieder stärker verblasste. Sein Schein war nun schwach, der Wald würde wohl bald verloren sein. Doch im Gegensatz zum letzten Ruf der Göttin bemerkte Lina dieses Mal die Botschaft des Schwertes, welche wohl „Eile ist geboten!“ bedeute. Langsam stand sie auf und ging zu dem Schwert, welches Elor sich entlegt hatte.
„Du… du fieses kleines Schwert… Göttin! I-Ihr habt es kommen sehen! Ihr habt dies alles doch gewusst!“, schrie Lina das Schwert an und setzte ihren Fuss auf die Klinge. „Ihr spracht mir Mut zu, aber liesset dennoch zu, dass er mich weiterhin begleitete? Seid Ihr des Wahnsinns!?“, schrie Lina wieder und trat gegen das Schwert.
Fortsetzung folgt...
Hastig ging Lina zu den Kampfstäben und nahm sich einer von ihnen. Sie waren aus Metal und würden nicht mehr auseinander brechen. „Diese Waffen werden uns dienlich sein“, sagte sie mit einem müden Lächeln.
„Nein“, entgegnete Elor. Er stand vor der Tür und verriegelte sie. Danach wandte er sich wieder an Lina.
„W-Was tut Ihr da?“, erkundigte sich Lina verwirrt. Elor baute sich vor ihr auf und schüttelte mit dem Kopf „Lina, dies kann doch nicht Euer Ernst sein! Ihr vertraut derartigen Kreaturen und dieser heidnischen Göttin? Wir sollen allen Ernstes die Festung dieser Untoten erstürmen?“, fragte er sie und lief auf sie zu. Lina trat zurück und schüttelte ebenfalls den Kopf. Wo Elor doch von der Göttin geheilt wurde… Er misstraute ihr. Er war ein solcher Narr.
„Als Priesterin ist dies meine Pflicht“, wich Lina elegant aus. Elor schlug gegen ein Regal, so dass Schwerter und Dolche hinaus fielen. „Pflicht? Ich bitte Euch! In dieser Welt gibt es keine Pflichten mehr! Hier geht es nur noch um das Gesetz des Stärkeren! Und diese unheimlichen Wesen sind nun mal stärker! In dieser Welt geht es nur noch um das nackte Überleben“, rief er wütend.
Lina war nun sehr verunsichert. Elor hatte also kapituliert. Er resignierte vor jenem Fluch und Walia war somit dem endgültigen Untergang geweiht. Sie nahm einige Schritte zurück, da sie diesem wütenden und auch bewaffneten Elor eigentlich alles zu traute.
„Was sollten wir denn Eurer Meinung nach tun, Elor?“, fragte sie ihn schliesslich leise und kühl.
„Wir… verschanzen uns hier! Hier können sie uns nichts anhaben…“, lächelte er und wies mit seiner Hand zur Tür.
„Ihr seid von Sinnen! Niemals können wir hier überleben! Sollten sie merken, dass hier noch lebende sind, so rammen sie gewiss die Tür ein und ausserdem haben wir hier weder Wasser noch Nahrung“, entgegnete nun Lina. Aber dieses Mal war es etwas emotionaler und nicht mehr so kühl.
„Nein!“, schrie Elor abermals und begann nervös auf und ab zu laufen, „Alles ist verloren! Warum können wir unsere letzten Stunden nicht zusammen geniessen? Ich habe nicht vor im Kampf um eine ausgestorbene Welt mein Leben zu geben. Wir bleiben hier, in dieser Kammer.“ Nun
Lina schluckte. Elor… Wieso nur? Verstand er denn nicht, dass Walia befreit würde, brächten sie das Rosenschwert zu dem König dieser Horden? Verstand er dann nicht, dass sie beiden, als einzige Überlebende, den Rest ihres Lebens zusammen geniessen konnten? Auch wenn es ihr das Herz brach, wenn sie an Elors Seite leben musste.
„Versteht Ihr denn nicht?“, wollte Lina ansetzen, doch Elor unterbrach sie. „Ich verstehe sehr wohl! Wir bleiben hier, bis wir entkräftet sind und dem Tode nahe. Dann werden wir Suizid begeben, denn es lohnt sich nicht weiterzuleben. Auf diese Weise haben wir uns diesen Unwesen nicht gebeugt!“, schrie er sie an und lief nun zu ihr.
„Nein, wir-“, wollte Lina abermals ansetzen, doch war sie chancenlos gegen diesen temperamentvollen jungen Mann. „Wenn ich sage, dass wir dies tun, so tun wir es!“, rief er und als sie abermals widersprechen wollte, schlug er sie ins Gesicht.
Lina, von der Wucht überrascht, fiel auf den Tisch hinter ihr.
„Wir bleiben hier? Verstanden!?“, befahl er ihr noch einmal, bevor er dann seine schwere Rüstung auszog. Lina achtete nicht mehr auf ihn, da sie gegen die Tränen ankämpfte. Warum nur? Warum musste ihr Gefährte sich derartig wandeln? Warum wurde er so… wahnsinnig? Sie fand einfach keine Worte… Ihre Gedanken wirbelten wie wild umher. Dieser Wahnsinnige würde sie umbringen!
Elor stand nun vor ihr und er hatte auch seine sonstige Kleidung ausgezogen. Ein ziemlich muskulöser Mann stand nun vor ihr und das ominöseste an dieser Szenerie war durchaus Elors irres Lächeln.
„W-Was tut Ihr da?“, fragte Lina unsicher und wollte sich aufrichten, doch Elor drückte sie wieder zurück.
„Liebste Lina… Wir geniessen jetzt unsere letzten Augenblicke!“, lachte er und hob sogleich ihr Kleid an, um auch sie auszuziehen.
„Nein! Elor! Bitte nicht“, widersetze sich Lina, doch ihr Kleid war bereits weg geglitten. „Lina… Ihr wollt es doch auch! Ich sah, wie Ihr mich seit unserer ersten Begegnung lüstern angesehen habt!“, lachte er wieder und streichelte ihr durch ihr schönes Haar.
„Nein Elor, ich habe Euch nie lüstern angesehen“, widersprach sie rasch. Elor schlug sie wieder. „Nein! Wir werden jetzt unsere letzten Momente zusammen geniessen! Ich lasse nicht zu, dass Ihr meine Pläne durchkreuzt!“, schrie er sie wieder an und küsste sie. Sie versuchte sich zu lösen und als es ihr gelang, funkelten die Augen des Ritters zornig. „Elor bitte… Haltet ab von Euren Wahnsinn!“, flehte Lina und Tränen rannen aus ihren Augen.
„Wahnsinn!? Ich? Haha… Bin ich also wahnsinnig geworden? Wenn dem so ist, bin ich nicht minderwahnsinnig als Ihr und Eure heidnische Göttin! Was für eine Priesterin seid Ihr eigentlich?“, fragte er sie wütend und er ballte seine Hände zu Fäusten. „Ich bin eine Priesterin aller Götter, wie jede andere auch in meinem Orden. Zwar verehren wir unseren Vater als Hauptgott, doch wandten wir uns nie von den anderen ab“, belehrte Lina, betont ruhig. Nun hegte sie Hoffnung Elor in ein Gespräch zu verwickeln und ihn von seinen irren Plänen abzuhalten.
„Doch ändert dies absolut nichts an unserer Situation. Ich hasse diese Göttin und ich glaube ihr kein Wort. Glaub mir… Ich tue nur das Beste für uns…“, flüsterte er und fuhr mit seiner Hand den Schenkeln der Priesterin nach.
„Elor… Ich flehe Euch an! Haltet ein!“, flüsterte sie abermals, doch er führte sein Vorhaben unbeirrt weiter. „Elor! Ich bin verlobt! Nur ihm wird immer meine Liebe gelten und nicht Euch!“, schrie sie nun. Dies entsprach auch der Wahrheit und vielleicht vermochte es, Elor wieder auf die Pfade der Vernunft zu bringen.
„Verlobt? Haha… Euer zukünftiger Gemahl wird Euch höchstens als Abendmahl dienen! Er ist einer von denen… Nur mit mir werdet Ihr glücklich! Haha…“, lachte er trocken und setzte sich nun auf Lina.
Nein! Lina musste nun in vollem Ausmass weinen. Niemals wollte sie den heiligen Bund, der beim Vereinen der Körper entstand, mit diesem Verrückten teilen, der sie einige Minuten später auch noch exekutieren würde! Nein…
Und da sah sie es…Ein Dolch… Er lag nicht weit weg von ihr, aber zu weit um ihn zu erreichen.
Noch ehe wusste wie es ihm geschah, hatte Lina mit einem Rück den Dolch gefasst und es in Elors Bauch gerammt. Entsetz hielt er inne und starrte sie ungläubig an. „Lina…“, hauchte er und Blut quoll aus seinem Mund. Anschliessend fiel er von ihr ab und sank in die Tiefe. Lina blieb liegen… Sie war ebenfalls entsetzt. Was hatte sie nur getan? Die Tränen quollen noch mehr aus ihren hübschen Augen und sie wimmerte. Ihr einziger Gefährte… Er war tot…
Bleich richtete sie sich auf und sah auf Elor leblosen Körper. Sie schüttelte traurig den Kopf. Elor war ein solcher Narr… Wenn dies alles überstanden gewesen wäre, und sie wahrlich die einzigen menschlichen Überlebende gewesen wären… Dann hätte sich ihm doch früher oder später hingegeben… Aber Lina hatte dies tun müssen! Elor hätte sie nicht nur vergewaltigt, er hätte sie auch getötet. Und Lina glaubte der Göttin. Sie wollte diese Unwesen, wie Elor sie nannte, auslöschen und ihr den Frieden geben. Hatte er denn nicht verstanden, dass sie trotz ihres Suizides zu solchen Wesen mutiert wären. Plötzlich hielt Lina den Atem an. Elor war tot, gleich würde er… er würde…
Zitternd stand sie auf. Die Priesterin versuchte, sich zusammen zu nehmen um Elor… unschädlich zu machen. Sie schrie auf, als Elor plötzlich neue Zähne wuchsen und seine Gliedmassen sich veränderten. „Nein, nein…. Nein!“, schrie sie und sprang auf den Tisch. Elor öffnete seine Augen und sie waren leer. Keine Iris war vorhanden, nur das seelenlose weiss. Lina taumelte und hielt sich an der Wand fest. „Bitte nicht“, flehte die gebrochene Priesterin und kauerte sich zusammen.
Elor stand langsam auf und sah sie an. „Nein…“, hauchte sie noch einmal. Mit einer Hand stützte sie ihren Kopf und starrte ihren ehemaligen Gefährten und Peiniger an, der nun zu einem seelenlosen Monstrum geworden war. Dies konnte einfach nicht wahr sein! Dies alles… Es war wie ein schrecklicher Alptraum. Es war doch nicht möglich, dass alle lebenden Wesen zu solchen Bestien werden konnten? Elor kletterte nun auf den Tisch und näherte sich Lina. „Nein… Nein…“, wimmerte Lina vor sich hin. Sie wollte nicht mehr. Sie konnte nicht mehr.
Doch dann geschah es. Das Rosenschwert, auf dem Boden liegend, begann zu leuchten. Dies brachte Lina halbwegs wieder zur Vernunft. Sie schloss die Augen und hob ihre linke Hand in Richtung Elors. „I-Ignis“, schrie sie und öffnete ihre Hand. Sie spürte, wie die Feuermagie ihren straparzierten Körper verliess in Elor vernichtete.
Sie öffnete ihre Augen nicht, sondern sie kauerte sich weiterin zusammen und weinte. Wie sollte sie dies alles nur ohne Elor durchstehen? Wie nur sollte sie sich durch all diesen seelenlosen Monster kämpfen?
Die Priesterin sass da, ohne dass sie wusste, wie lange sie schon da sass. Vielleicht waren es Minuten und vielleicht auch Stunden. Sie beweinte ihr eigenes, schreckliches Schicksal und achtete auch nicht auf die Klinge des Rosenschwertes, deren Schein immer wie mehr verblasste. Der Glanz der Göttin verging mit jeder zerronnen Sekunde.
Lina lief durch die engen Gassen von Sancus. Sie hatte sich aus dem Kloster geschlichen und wollte sich auf dem Markt einige Dinge kaufen. Schliesslich war sie ja keine wirklich gläubige Priesterin und ausserdem benötigte sie die Gewürze und die Süssspeisen mehr denn je. Im Kloster gab es meistens nur einen Brei und der schien nicht gerade als der beste von ganz Walia in die Geschichte einzugehen.
Damit man sie nicht erkannte, hatte sie ihre priesterlichen Kleider abgelegt und sich einen Umhang angezogen. Ihr Gesicht hielt sie verborgen. Dies war nicht wirklich auffällig, da es in Sancus viel Gesindel gab und diese ebenfalls so durch die Gassen schlichen.
Die Sonne schien ohne Erbarmen auf die Stadt herab und so kämpfte man hier in den Gassen nicht nur gegen den Gegenstrom der Menschen, sondern auch gegen die Hitze an. Der Himmel war wolkenlos und die Wettergelehrten sagten, es würde noch lange so bleiben.
Vielleicht, überlegte sich Lina gerade, könnte sie sich ja auch ein Getränk in einem Wirtshaus genehmigen. Im Kloster gab es immer nur Wasser und Lina hatte schon seit langem kein Wein mehr getrunken. Wie sie doch den süsslichen Geschmack des aristalanischen Weines vermisste. Aber ihre Heimat lag nicht mehr in Aristala. Aristala war nun mehr direkt dem Kaiser unterstellt und ihr Geschlecht würde erlischen. Jedenfalls ganz bestimmt, wenn Lina weiterhin in diesem Kloster fest sitzen würde!
Endlich betrat sie den Marktplatz. Sein Boden war lästigerweise aus schwarzen Stein gefertigt, so dass es auf dem Markt unerträglich heiss war. Die reicheren Händler besassen einen Marktstand aus Holz, die weniger wohlhabenden Bürger sassen auf einer Decke und priesen von dort aus ihre Waren an. Manchmal kam es auch vor, dass Einzelne ihre Waren bei sich mit trugen und die Menschen so belästigten.
Hastig versuchte Lina sich einen Überblick zu verschaffen und ihre benötigten Waren zu suchen. Als sie einen Händler entdeckte, der eine Gewürzmischung anpries – dies war so etwas von nötig wenn man die Mahlzeiten des Klosters überleben wollte – und wild mit seiner Hand herumfuchtelte.
„Seid gegrüsst, möchtet Ihr etwas Gelbkraut? Oder kann ich Euch mit Ostrawurzeln dienen?“, fragte die Frau des Händlers freundlich als Lina interessiert die Gewürze ihres Mannes musterte. „Seid ebenfalls gegrüsst, gute Frau. Ja, ich hätte gerne etwas Gelbkraut, aber gebt mir doch bitte noch etwas Paprila. Und ah ja! Füllt auch etwas von dieser Gewürzmischung ab“, beorderte Lina ihre Würzstoffe. „Sehr wohl!“, lächelte die Verkäuferin und packte die Kräuter und Gewürze je in einen kleinen Beutel.
Lina holte ihren Geldbeutel hervor und öffnete ihn. Resigniert seufzte sie, als sie erkannte, wie viel Geld sie noch hatte. Schon bald hätte sie ihre gesamte Ersparnisse ausgegeben und im Kloster würde sie kaum an Geld kommen. Sie gab der Verkäuferin einige Münze und erhielt sogleich ihr Wechselgeld. Nachdem sie es im Beutel verschwinden liess und ihre kleinen Beutel voller Kräuter und Gewürze ebenfalls, verabschiedete sich Lina dankend von der gestressten Verkäuferin, die sich schon der nächsten Kundin zuwandte.
Als Lina wieder in der Menge verschwunden war überlegte sie sich, ob sie auf die Süssspeisen verzichten sollte. Ihr Geld würde vielleicht noch eine Woche reichen und da sollte sie lieber sparen. Aber sie schaffte es nicht, ihre Gedanken fertig zu denken und eine Entscheidung zu treffen. Just in diesem Moment wurde sie von jemandem Verkleidendem angerempelt und ihr Geldbeutel wurde ihr entrissen.
Panisch wandte sich die Priesterin herum und suchte den verkleidenden Dieb, der nun ihre restlichen Ersparnisse mit sich führte. Sollte sie es wagen zu schreien? Aber würde man dann ihre Verkleidung durchschauen? Doch noch bevor sich die davongeschlichene Lina weitere Horrorszenarien ausmalen konnte, legte jemand seine Hand auf ihre linke Schulter.
„Entschuldigt, gute Frau, aber dies scheint Euer rechtmässiges Eigentum zu sein“, sprach eine klare Männerstimme unter einer Kapuze hervor. In seiner Hand hielt er ihr Geldbeutel – unversehrt und sicher.
„Wie habt Ihr-“, wollte Lina beginnen doch sie wurde unterbrochen und dies keineswegs das letzte Mal in ihrem Leben. „Ich sah, wie er ihn Euch entriss und so entnahm ich es ihm, noch bevor er es vermochte weg zu rennen“, lächelte der Mann stolz. Er übergab es ihr und Lina musterte ihn erst mal. Der Umhang des Mannes war ziemlich elegant und gewiss nicht für jeden einfach so erwerbbar. Und ausserdem war er sehr breitschultrig gebaut.
„Erlaubt Ihr mir, Euch auf eine Tasse Tee einzuladen?“, fragte der junge Mann, der Lina ebenfalls gemustert hatte.
Erneut schwoll das Licht des Rosenschwertes an, bevor es wieder stärker verblasste. Sein Schein war nun schwach, der Wald würde wohl bald verloren sein. Doch im Gegensatz zum letzten Ruf der Göttin bemerkte Lina dieses Mal die Botschaft des Schwertes, welche wohl „Eile ist geboten!“ bedeute. Langsam stand sie auf und ging zu dem Schwert, welches Elor sich entlegt hatte.
„Du… du fieses kleines Schwert… Göttin! I-Ihr habt es kommen sehen! Ihr habt dies alles doch gewusst!“, schrie Lina das Schwert an und setzte ihren Fuss auf die Klinge. „Ihr spracht mir Mut zu, aber liesset dennoch zu, dass er mich weiterhin begleitete? Seid Ihr des Wahnsinns!?“, schrie Lina wieder und trat gegen das Schwert.
Fortsetzung folgt...
Naja...was soll ich sagen? Eigentlich kann ich nichts neues mehr hinzufügen. Ach ja, an einer Stelle steht, dass Lina den Dolch nicht erreichen kann und im nächsten Moment hat sie ihn in der Hand^^. Ein kleiner Logikfehler.
Sonst kann ich nur hoffen, dass die neue Rückblende mit den Gewürzen noch zu Ende erzählt wird, aber daran habe ich keine Zweifel:).
Linas Charakter ist gut getroffen, da sie zwei Seiten hat (die würdig-priesterliche und die Temperamentvolle), das macht sie interessanter und glaubwürdiger.
Und Elor hat bereits das Zeitliche gesegnet? Tja, ich bin (positiv) überrascht. (Nicht weil er gestorben ist, sondern wegen der Storywendung, die sich von seinem Charakter her ergibt).
Vielleicht werden andere noch andere Sachen finden, aber von mir an dieser Stelle ein frohes "weiter so!"
Sonst kann ich nur hoffen, dass die neue Rückblende mit den Gewürzen noch zu Ende erzählt wird, aber daran habe ich keine Zweifel:).
Linas Charakter ist gut getroffen, da sie zwei Seiten hat (die würdig-priesterliche und die Temperamentvolle), das macht sie interessanter und glaubwürdiger.
Und Elor hat bereits das Zeitliche gesegnet? Tja, ich bin (positiv) überrascht. (Nicht weil er gestorben ist, sondern wegen der Storywendung, die sich von seinem Charakter her ergibt).
Vielleicht werden andere noch andere Sachen finden, aber von mir an dieser Stelle ein frohes "weiter so!"
Wie du ja zweifellos noch weisst, habe ich diese Stelle mit dem Dolch für das MP-Forum zensiert, da ich nicht noch deswegen gebannt werden wollte. ^^
Natürlich wird die Rückblende noch fertig erzählt, die geben ja mehr über Linas Vergangenheit preis. ;)
Und Storywendungen liebe ich ja, aber ich muss mir jetzt noch eine ausdenken, ansonsten wird das Ende wohl ziemlich berechenbar... :S
Natürlich wird die Rückblende noch fertig erzählt, die geben ja mehr über Linas Vergangenheit preis. ;)
Und Storywendungen liebe ich ja, aber ich muss mir jetzt noch eine ausdenken, ansonsten wird das Ende wohl ziemlich berechenbar... :S
wow. ich bin wirklich überrascht über den "verrückten" Elor. Gefällt mir.^^
Naja, aber ich hab schon immer eine Schwäche für das Böse gehabt...hihi. Vielleicht ist er tatsächlich tot? Vielleicht nicht? Ich lass mich überraschen und kann nur hoffen, dass es so bald wie möglich weiter geht!
Naja, aber ich hab schon immer eine Schwäche für das Böse gehabt...hihi. Vielleicht ist er tatsächlich tot? Vielleicht nicht? Ich lass mich überraschen und kann nur hoffen, dass es so bald wie möglich weiter geht!
„Du… du fieses kleines Schwert… Göttin! I-Ihr habt es kommen sehen! Ihr habt dies alles doch gewusst!“, schrie Lina das Schwert an und setzte ihren Fuss auf die Klinge. „Ihr spracht mir Mut zu, aber liesset dennoch zu, dass er mich weiterhin begleitete? Seid Ihr des Wahnsinns!?“, schrie Lina wieder und trat gegen das Schwert. Danach wandte sie sich wieder um und schüttelte den Kopf. Sie ging einige Meter im Kreis und liess den Kopf hängen. Was sind die Fakten, Lina? Diese Frage stellte sie sich schon lange, wenn sie in eine Situation kam, welche die Magierin überforderte. Also… Nun… Zum einen… Ah… Lina doch sich einfach nicht konzentrieren. Also…
„Wie findet Ihr denn Tee, Lina?“, fragte der junge Mann, der Lina zum Tee eingeladen hatte, neugierig. Lina, welche gerade noch einen Schluck genommen hatte, stellte ihre Tasse zufrieden ab. „Oh, der Tee? Er ist ausgezeichnet“, erwiderte Lina lächelnd. Sie und der Mann, der sich als Shandir vorgestellt hatte, sassen in einem der zahlreichen Strassencafés. Dieses hier lag direkt an der Piazza Grande, wo ein mächtiger Springbrunnen das Stadtbild prägte. Die Steine am Boden der Piazza verliehen dem Platz einen mediterranen Stil. Normalerweise hielt sich Lina nie an solch prunkvollen Plätzen auf, da hier ausschliesslich der Adel lebte. Lina würde es nie vermögen, auch nur ein Glas Wasser hier zu bezahlen. Aber Shandir schien genug Geld zu besitzen um sich dies leisten zu können. Gewiss besass auch Shandir seine Geheimnisse. Lina spürte, wie mit ihm etwas nicht stimmte.
Die beiden trafen sich nun öfters. So einmal, als sie sich im Verzauberten Wald verabredeten. Lina beeilte sich, da sie schon leicht zu spät kommen wurde, als sie Shandir zum ersten Mal ohne Kaputze und Mantel erblickte. Er trug einen Brustpanzer, einen grünen Umhang und ein goldenes Diadem auf seiner Stirn. An seinen Armen trug er goldene Armreife, welche auch seine Herkunft besiegelte. Das königliche Wappen von Sancus, ein stolzer Phönix, zierte seine Reifen.
„Lina, wie schön, dass Ihr endlich da seid“, rief der mutmassliche Prinz und kam ihr entgegen. Lina blieb stehen und zog ihre Kapuze ab. Auf ihrer Stirn hing ein blauer Edelstein, der wiederum besiegelte, dass Lina eine der Priesterinnen vom Kloster war.
„Eine Priesterin“, lächelte der Adelige nun und schloss sie in die Arme. „Ein Angehöriger der königlichen Familie“, antworte Lina ihm nur. Er küsste sie liebevoll und sagte dann: „Wir sollten unsere Geheimnisse besser zusammen bewahren.“
Wollte Lina wirklich, dass ihr Verlobter unendliche Qualen erleiden musste? Nein, dies wollte sie definitiv nicht und so fasste sie allen Mut zusammen und griff zum Rosenschwert. Die Zeit war gekommen, dass die Lina von Aristala das geheilige Schwert zu führen musste. Die Zeit der Befreiung war greifbar nahe. Die Zeit für Erlösung war gekommen. Lina sammelte sich noch einige Sekunden mit geschlossenen Augen, bevor sie das Tor zum Palast öffnete.
Lina, die liebelose Priesterin, rannte den Korridor entlang. Sie wusste wo sie war, denn sie war schon öfters heimlich im Palast gewesen, um ihn zu treffen. Zwar wusste sie nicht genau wieso, aber die Magierin wusste, wo sich Shandir aufhielt. Im Thronsaal, der im obersten Stockwerk des Palastes lag. Plötzlich hielt sie inne. Sie war vor der Kleiderkammer der nationalen Magiergarde. Selbstverständlich gäbe es dort auch Kleidung für Frauen und ihr zerrissenes Zeremonienkleid war sehr hinderlich. Zweimal wäre sie vorhin im Korridor beinahe gestürzt. Hastig lief sie in die Kammer, verriegelte sie und legte das Rosenschwert ab. Schnell blickte sie über die Kleider und entschied sich dann für ein schwarzes Gewand. Dieses Gewand würde ihr vielleicht auch als Tarnung dienen. Das blaue Weihungskleid legte sie sorgfältig neben all die schwarzen Kleider und zog so schnell es ging ihr neues an. Lina blickte auf das Schwert, als sie es wieder in Händen nahm, und schauderte. Der Schein der Klinge hatte wieder nachgelassen. Die Priesterin würde sich noch mehr beeilen müssen, oder es wäre für immer zu spät.
Als sie wieder den Korridor erreichte, rannte sie weiter, bis sie abermals abrupt anhalten musste. Sie hatte die Eingangshalle erreicht. Von hier aus gab es Treppen, welche direkt zum Thronsaal führten. Aber deswegen hatte die Priesterin nicht angehalten, sondern wegen den zahlreichen willenlosen Soldaten, die diesen Raum bewachten. Diese Soldaten würden anders sein, als die Tieren und Bäume des Waldes. Diese Soldaten waren als Menschen zu Kampfmaschinen ausgebildet worden, welche das Leben ihrer Gegner nahmen um jenes des Königs zu schützen. Ausserdem trugen sie ihre Rüstungen und ihre Waffen und waren daher noch einmal gefährlicher als ein gewöhnlicher Wolf. Sehnlichst wünschte sich Lina ihren Gefährten zurück. Doch er war tot und würde es bleiben. Oder bessser gesagt, er würde als willenloses Wesen durch die Gegend schlürfen.
Lina beschloss, dass sie als Magierin kurzen Prozess machen würde. Sie hob ihre Hände und schrie „Ventus“ und sofort entstand eine Sturmböe, welche die Soldaten weg bliess. Sie mögen unsterblich sein, aber ihre Kräfte schienen auch schwächer zu werden. Als nächstes warf Lina einige Feuerbälle auf die Ritter um sie unschädlich zu machen. „Vergebt mir“, “, flüsterte Lina, da sie wusste, welche Qualen sie dem willenlosen Wesen auferlegt hatte. Sie spürte, wie Elor eigentlich an ihrer Seite kämpfen sollte und wie das Schicksal nicht seinen richtigen Lauf ging. Ein weiteres Mal schüttelte sie den Kopf. „Lina, du machst dich verrückt. Elor ist tot und so war es vorherbestimmt“, flüsterte sie leise und lief zur Treppe. Die Priesterin bestieg die Stufen des Schicksals, denn genau dort hin brachten die Stufen sie. Plötzlich hörte Lina etwas Seltsames. Es war ein Klatschen!
„Bravo, Lina. Du bist weit gekommen“, lachte eine verächtliche Frauenstimme. Plötzlich erschienen schwarze Flammen vor Lina, welche erschrocken zurück wich. Als sich die Flammen wieder gelegt hatten, stand eine Frau vor der Magierin.
Sie hatte aufreissende schwarze Kleidung an und lange schwarze Haare. „Wer seid Ihr?“, fragte Lina verwirrt, erhob aber sicherheitshalber ihr Schwert.
„Mein Name ist Valiressia und ich bin die Verantwortliche für dieses Desaster“, spottete sie und deutete auf die verkrüppelten Soldaten am Boden.
Linas Blick verfinsterte sich augenblicklich. „Tztz… Warum denn so böse? Glaub mir, ich wollte diesen Planet ja eigentlich nicht ins System aufnehmen, aber ich handle nun mal im Namen der Regierung. Aber was rede ich denn mit dir über solch komplizierte Dinge, du dummes Kind?“, lachte Valiressia arrogant und hob ihre Waffe. Es war eine Laserpistole.
„Lina, da Elor es nicht schaffte, dich auszuschalten, wie ich es ihm in seinen Gedanken auftrug und du nun mal die letzte Überlebende bist, muss ich dich leider zwingen ein Teil des Systems zu werden. Aber sei versichert, du wirst für meine Heimat eine wichtige Funktion einnehmen“, sprach Valiressia kalt und hob ihre Pistole. Lina kam der guten aber zuvor und warf einen grellen Lichtstrahl auf ihre Gegnerin. Valiressia flog an die Wand und liess ihre Pistole fallen. Sie erhob sich wieder. „Du Miststück, unterwirf dich mir!“, schrie die seltsame Frau, welche vom System sprach und hob ihre Pistole auf. Ein grüner Schuss flog auf die Priesterin zu, die sich nur retten konnte, in dem sie über das Treppengeländer sprang.
„Oh ja, dies erscheint mir ein passendes Ende für Walia zu sein. Die letzte Überlebende verkriecht sich, wie ein Schwein es tut, bevor es geschlachtet wird“, sprach die Mörderin Walias mit einem unerträglichen Spott in ihrer Stimme.
„Was hast du mit Elor angestellt?“, schrie nun Lina, die sich panisch nach einer Deckung umsah. Sie kannte Laserwaffen durchaus. In Walia hatte es früher auch solche Waffen gegeben, aber da der Energieverbrauch ins Unermessliche stieg, hatte man sich zurück zu den Wurzeln besonnen und der Magie den Vorrang gegeben.
„Ach Lina… Ich habe nur seine Wünsche verstärkt, seine Vernunft und seine Hemmungen eliminiert und ihm eine Priese Verzweiflung gegeben. Er schien diese Mischung im Vergleich zu anderen relativ gut zu vertragen“, erklärte Valiressia kühl.
„Du Hexe! Angelus!“, rief Lina wutentbrannt und schoss abermals einen Schein voller Licht auf ihre nun erklärte Todfeindin.
Valiressia, die mühelos auswich musste abermals lachen. „Ahahaa! Hexe? Ich? Liebste Lina, ich verwendete doch lediglich einen alles durchdringenden und unsichtbaren Gedankenstrahl. Dies nennt man Technologie, aber dies versteht ihr, die ihr auf diesem primitiven Planeten lebt, nicht“, sprach sie eiskalt.
Lina kochte vor Wut und gab sich dem Hass hin. Dieses schreckliche Weib musste für ihre Taten büsen! Sie hatte nicht nur Shandir und Elor auf dem Gewissen, sondern den gesamten Planeten! Sie hatte in das Schicksal eingegriffen und es völlig aus seinen Bahnen geworfen. Lina sollte keine Heldin werden, sondern eine Königin. Elor hätte sie niemals anrühren müssen, sondern in der Nationalgarde ihr gedient. Valiressia und ihr schreckliches System hatten das Schicksal aller vernichtet.
„Komm jetzt hervor“, forderte Valiressia die Priesterin auf und lief nun zum Geländer der Treppe um Lina auszuschalten, doch sie war nicht mehr hier. Lina hatte sich hinter einer der grossen Säulen versteckt. Wenn es mit Lichtmagie nicht ging, half vielleicht die ultimative Magie. Ein Zauber, der von der Gunst der Götter abhing. Jeder Zauber entsprang dem Herzen der Menschen, welche an ihre Götter glaubten. Die drei Mächte, welche Walias Gleichgewicht aufrechterhielten, liessen sich für gewöhnlich nicht vereinen. Doch gab es einen antiken, aber auch verbotenen Zauber, der die Mächte der Natur, des Lichtes und der Finsternis beschwörte für eine ultimative Vernichtung.
„Ihr Götter Walias, erhöret mich, eine unwürdige Priesterin der Menschen. Ich flehe Euch an, leihet mir Eure Mächte. Lasst mich meine Gegnerin besiegen, welche den Frieden Walias bedroht. Steht mir bei in Zeiten grosser Nöten. Gebt mir jetzt Eure Mächte und ich werde sie weise zu nutzen wissen!“, beschwor Lina die Magie und sie spürte, wie ein Gott nach dem anderen ihr seine Macht lieh. Die Augen der Priesterin hatten sich weiss gefärbt und jeglicher Hinweis auf ihre Seele war verschwunden. Leise begann sie zu schweben und ihre Haare wehten wie verrückt, obwohl es doch windstill war.
Sie schwebte aus ihrem Versteck hervor und sprach: „Sancus Destroyal!“ Ein gleissendes Licht erschien, dem keine Farbe zu ordnen war. Selbst der Gott der Finsternis und des Todes hatte ihr seine Macht geliehen und so warf die Priesterin den ultimativen Zauber gegen ihre Erzfeindin.
Valiressia war sehr überrascht von der Stärke und dem Ausmass des Zaubers, doch wich sie einfach mühelos aus. Wobei es dann doch nicht so mühelos gewesen war, da ihre Laserpistole im Strahl der Magie zerstört worden war. Wie übrigens auch die Palastmauer hinter Valiressia.
„Wie findet Ihr denn Tee, Lina?“, fragte der junge Mann, der Lina zum Tee eingeladen hatte, neugierig. Lina, welche gerade noch einen Schluck genommen hatte, stellte ihre Tasse zufrieden ab. „Oh, der Tee? Er ist ausgezeichnet“, erwiderte Lina lächelnd. Sie und der Mann, der sich als Shandir vorgestellt hatte, sassen in einem der zahlreichen Strassencafés. Dieses hier lag direkt an der Piazza Grande, wo ein mächtiger Springbrunnen das Stadtbild prägte. Die Steine am Boden der Piazza verliehen dem Platz einen mediterranen Stil. Normalerweise hielt sich Lina nie an solch prunkvollen Plätzen auf, da hier ausschliesslich der Adel lebte. Lina würde es nie vermögen, auch nur ein Glas Wasser hier zu bezahlen. Aber Shandir schien genug Geld zu besitzen um sich dies leisten zu können. Gewiss besass auch Shandir seine Geheimnisse. Lina spürte, wie mit ihm etwas nicht stimmte.
Die beiden trafen sich nun öfters. So einmal, als sie sich im Verzauberten Wald verabredeten. Lina beeilte sich, da sie schon leicht zu spät kommen wurde, als sie Shandir zum ersten Mal ohne Kaputze und Mantel erblickte. Er trug einen Brustpanzer, einen grünen Umhang und ein goldenes Diadem auf seiner Stirn. An seinen Armen trug er goldene Armreife, welche auch seine Herkunft besiegelte. Das königliche Wappen von Sancus, ein stolzer Phönix, zierte seine Reifen.
„Lina, wie schön, dass Ihr endlich da seid“, rief der mutmassliche Prinz und kam ihr entgegen. Lina blieb stehen und zog ihre Kapuze ab. Auf ihrer Stirn hing ein blauer Edelstein, der wiederum besiegelte, dass Lina eine der Priesterinnen vom Kloster war.
„Eine Priesterin“, lächelte der Adelige nun und schloss sie in die Arme. „Ein Angehöriger der königlichen Familie“, antworte Lina ihm nur. Er küsste sie liebevoll und sagte dann: „Wir sollten unsere Geheimnisse besser zusammen bewahren.“
Wollte Lina wirklich, dass ihr Verlobter unendliche Qualen erleiden musste? Nein, dies wollte sie definitiv nicht und so fasste sie allen Mut zusammen und griff zum Rosenschwert. Die Zeit war gekommen, dass die Lina von Aristala das geheilige Schwert zu führen musste. Die Zeit der Befreiung war greifbar nahe. Die Zeit für Erlösung war gekommen. Lina sammelte sich noch einige Sekunden mit geschlossenen Augen, bevor sie das Tor zum Palast öffnete.
Lina, die liebelose Priesterin, rannte den Korridor entlang. Sie wusste wo sie war, denn sie war schon öfters heimlich im Palast gewesen, um ihn zu treffen. Zwar wusste sie nicht genau wieso, aber die Magierin wusste, wo sich Shandir aufhielt. Im Thronsaal, der im obersten Stockwerk des Palastes lag. Plötzlich hielt sie inne. Sie war vor der Kleiderkammer der nationalen Magiergarde. Selbstverständlich gäbe es dort auch Kleidung für Frauen und ihr zerrissenes Zeremonienkleid war sehr hinderlich. Zweimal wäre sie vorhin im Korridor beinahe gestürzt. Hastig lief sie in die Kammer, verriegelte sie und legte das Rosenschwert ab. Schnell blickte sie über die Kleider und entschied sich dann für ein schwarzes Gewand. Dieses Gewand würde ihr vielleicht auch als Tarnung dienen. Das blaue Weihungskleid legte sie sorgfältig neben all die schwarzen Kleider und zog so schnell es ging ihr neues an. Lina blickte auf das Schwert, als sie es wieder in Händen nahm, und schauderte. Der Schein der Klinge hatte wieder nachgelassen. Die Priesterin würde sich noch mehr beeilen müssen, oder es wäre für immer zu spät.
Als sie wieder den Korridor erreichte, rannte sie weiter, bis sie abermals abrupt anhalten musste. Sie hatte die Eingangshalle erreicht. Von hier aus gab es Treppen, welche direkt zum Thronsaal führten. Aber deswegen hatte die Priesterin nicht angehalten, sondern wegen den zahlreichen willenlosen Soldaten, die diesen Raum bewachten. Diese Soldaten würden anders sein, als die Tieren und Bäume des Waldes. Diese Soldaten waren als Menschen zu Kampfmaschinen ausgebildet worden, welche das Leben ihrer Gegner nahmen um jenes des Königs zu schützen. Ausserdem trugen sie ihre Rüstungen und ihre Waffen und waren daher noch einmal gefährlicher als ein gewöhnlicher Wolf. Sehnlichst wünschte sich Lina ihren Gefährten zurück. Doch er war tot und würde es bleiben. Oder bessser gesagt, er würde als willenloses Wesen durch die Gegend schlürfen.
Lina beschloss, dass sie als Magierin kurzen Prozess machen würde. Sie hob ihre Hände und schrie „Ventus“ und sofort entstand eine Sturmböe, welche die Soldaten weg bliess. Sie mögen unsterblich sein, aber ihre Kräfte schienen auch schwächer zu werden. Als nächstes warf Lina einige Feuerbälle auf die Ritter um sie unschädlich zu machen. „Vergebt mir“, “, flüsterte Lina, da sie wusste, welche Qualen sie dem willenlosen Wesen auferlegt hatte. Sie spürte, wie Elor eigentlich an ihrer Seite kämpfen sollte und wie das Schicksal nicht seinen richtigen Lauf ging. Ein weiteres Mal schüttelte sie den Kopf. „Lina, du machst dich verrückt. Elor ist tot und so war es vorherbestimmt“, flüsterte sie leise und lief zur Treppe. Die Priesterin bestieg die Stufen des Schicksals, denn genau dort hin brachten die Stufen sie. Plötzlich hörte Lina etwas Seltsames. Es war ein Klatschen!
„Bravo, Lina. Du bist weit gekommen“, lachte eine verächtliche Frauenstimme. Plötzlich erschienen schwarze Flammen vor Lina, welche erschrocken zurück wich. Als sich die Flammen wieder gelegt hatten, stand eine Frau vor der Magierin.
Sie hatte aufreissende schwarze Kleidung an und lange schwarze Haare. „Wer seid Ihr?“, fragte Lina verwirrt, erhob aber sicherheitshalber ihr Schwert.
„Mein Name ist Valiressia und ich bin die Verantwortliche für dieses Desaster“, spottete sie und deutete auf die verkrüppelten Soldaten am Boden.
Linas Blick verfinsterte sich augenblicklich. „Tztz… Warum denn so böse? Glaub mir, ich wollte diesen Planet ja eigentlich nicht ins System aufnehmen, aber ich handle nun mal im Namen der Regierung. Aber was rede ich denn mit dir über solch komplizierte Dinge, du dummes Kind?“, lachte Valiressia arrogant und hob ihre Waffe. Es war eine Laserpistole.
„Lina, da Elor es nicht schaffte, dich auszuschalten, wie ich es ihm in seinen Gedanken auftrug und du nun mal die letzte Überlebende bist, muss ich dich leider zwingen ein Teil des Systems zu werden. Aber sei versichert, du wirst für meine Heimat eine wichtige Funktion einnehmen“, sprach Valiressia kalt und hob ihre Pistole. Lina kam der guten aber zuvor und warf einen grellen Lichtstrahl auf ihre Gegnerin. Valiressia flog an die Wand und liess ihre Pistole fallen. Sie erhob sich wieder. „Du Miststück, unterwirf dich mir!“, schrie die seltsame Frau, welche vom System sprach und hob ihre Pistole auf. Ein grüner Schuss flog auf die Priesterin zu, die sich nur retten konnte, in dem sie über das Treppengeländer sprang.
„Oh ja, dies erscheint mir ein passendes Ende für Walia zu sein. Die letzte Überlebende verkriecht sich, wie ein Schwein es tut, bevor es geschlachtet wird“, sprach die Mörderin Walias mit einem unerträglichen Spott in ihrer Stimme.
„Was hast du mit Elor angestellt?“, schrie nun Lina, die sich panisch nach einer Deckung umsah. Sie kannte Laserwaffen durchaus. In Walia hatte es früher auch solche Waffen gegeben, aber da der Energieverbrauch ins Unermessliche stieg, hatte man sich zurück zu den Wurzeln besonnen und der Magie den Vorrang gegeben.
„Ach Lina… Ich habe nur seine Wünsche verstärkt, seine Vernunft und seine Hemmungen eliminiert und ihm eine Priese Verzweiflung gegeben. Er schien diese Mischung im Vergleich zu anderen relativ gut zu vertragen“, erklärte Valiressia kühl.
„Du Hexe! Angelus!“, rief Lina wutentbrannt und schoss abermals einen Schein voller Licht auf ihre nun erklärte Todfeindin.
Valiressia, die mühelos auswich musste abermals lachen. „Ahahaa! Hexe? Ich? Liebste Lina, ich verwendete doch lediglich einen alles durchdringenden und unsichtbaren Gedankenstrahl. Dies nennt man Technologie, aber dies versteht ihr, die ihr auf diesem primitiven Planeten lebt, nicht“, sprach sie eiskalt.
Lina kochte vor Wut und gab sich dem Hass hin. Dieses schreckliche Weib musste für ihre Taten büsen! Sie hatte nicht nur Shandir und Elor auf dem Gewissen, sondern den gesamten Planeten! Sie hatte in das Schicksal eingegriffen und es völlig aus seinen Bahnen geworfen. Lina sollte keine Heldin werden, sondern eine Königin. Elor hätte sie niemals anrühren müssen, sondern in der Nationalgarde ihr gedient. Valiressia und ihr schreckliches System hatten das Schicksal aller vernichtet.
„Komm jetzt hervor“, forderte Valiressia die Priesterin auf und lief nun zum Geländer der Treppe um Lina auszuschalten, doch sie war nicht mehr hier. Lina hatte sich hinter einer der grossen Säulen versteckt. Wenn es mit Lichtmagie nicht ging, half vielleicht die ultimative Magie. Ein Zauber, der von der Gunst der Götter abhing. Jeder Zauber entsprang dem Herzen der Menschen, welche an ihre Götter glaubten. Die drei Mächte, welche Walias Gleichgewicht aufrechterhielten, liessen sich für gewöhnlich nicht vereinen. Doch gab es einen antiken, aber auch verbotenen Zauber, der die Mächte der Natur, des Lichtes und der Finsternis beschwörte für eine ultimative Vernichtung.
„Ihr Götter Walias, erhöret mich, eine unwürdige Priesterin der Menschen. Ich flehe Euch an, leihet mir Eure Mächte. Lasst mich meine Gegnerin besiegen, welche den Frieden Walias bedroht. Steht mir bei in Zeiten grosser Nöten. Gebt mir jetzt Eure Mächte und ich werde sie weise zu nutzen wissen!“, beschwor Lina die Magie und sie spürte, wie ein Gott nach dem anderen ihr seine Macht lieh. Die Augen der Priesterin hatten sich weiss gefärbt und jeglicher Hinweis auf ihre Seele war verschwunden. Leise begann sie zu schweben und ihre Haare wehten wie verrückt, obwohl es doch windstill war.
Sie schwebte aus ihrem Versteck hervor und sprach: „Sancus Destroyal!“ Ein gleissendes Licht erschien, dem keine Farbe zu ordnen war. Selbst der Gott der Finsternis und des Todes hatte ihr seine Macht geliehen und so warf die Priesterin den ultimativen Zauber gegen ihre Erzfeindin.
Valiressia war sehr überrascht von der Stärke und dem Ausmass des Zaubers, doch wich sie einfach mühelos aus. Wobei es dann doch nicht so mühelos gewesen war, da ihre Laserpistole im Strahl der Magie zerstört worden war. Wie übrigens auch die Palastmauer hinter Valiressia.
Hm...ziemlich überraschend, würde ich mal sagen. Vielleicht ZU überraschend.
Piazza Grande
Ich habe ja gar nicht gewusst, dass die Geschichte in Italien spielt:). Selbst wenn ich in Fantasynamen nicht sonderlich bewandert bin, würde ich dir hier zu einer Änderung raten^^. Mediterraner Stil hin oder her.
Zaubertinte: [Sry, aber bei der Laserpistole musste ich wirklich lachen XD *sich schnell davonmach*]
Sonst weiter so und Daumen hoch:)
Piazza Grande
Ich habe ja gar nicht gewusst, dass die Geschichte in Italien spielt:). Selbst wenn ich in Fantasynamen nicht sonderlich bewandert bin, würde ich dir hier zu einer Änderung raten^^. Mediterraner Stil hin oder her.
Zaubertinte: [Sry, aber bei der Laserpistole musste ich wirklich lachen XD *sich schnell davonmach*]
Sonst weiter so und Daumen hoch:)
das nimmt ja immer erstaunlichere Wndungen an. Weiter so! Ich bin wirklich zufrieden. Ja,ja... es wird spannend. Laserpistole verloren, Magie noch im Spiel (? Energieverbrauch...?). Wir werden sehen.^^
RPGamer: Nein, die Piazza Grande liegt in Locarno, ergo in der Schweiz und definitiv nicht in Italien, da hilft auch der MediTerra'nische Stil nicht drüber weg. xD Nein, ich ändere den Namen nicht, da mir der Namen gut gefällt. xD Na gut,vielleicht in der "light"-Version, aber im Original bleibt die Piazza Grande, die Piazza Grande und nicht den Firescaplatz. *es doch nicht an Phantasie fehl* xD
Was meinst du denn wegen ZU überraschend?
Ira: Es bleibt spannend...
Was meinst du denn wegen ZU überraschend?
Ira: Es bleibt spannend...
Na gut, dann änderst du es eben nicht XD.
Und in Geografie war ich ja noch nie gut, wie du wissen könntest^^.
Naja, ich finde es schon stark überraschend, dass nun plötzlich Ausserirdische ins Spiel kommen. Bisher dachte ich, du bleibst bei dem alten, mittelalerlichen Fantasystil. Tja, hat sich wohl geändert:)
Und in Geografie war ich ja noch nie gut, wie du wissen könntest^^.
Naja, ich finde es schon stark überraschend, dass nun plötzlich Ausserirdische ins Spiel kommen. Bisher dachte ich, du bleibst bei dem alten, mittelalerlichen Fantasystil. Tja, hat sich wohl geändert:)
*nachsehrsehrlangerzeitwiederreinschleich* hab alles gelesen ich hasse meine Ferien so langweilig^^' Ich find die Geschichte richtig gut und wünschte ich hätte auch nur halb so viel Talent wie du *snif* *Hattuzuwink* *wiederverschwindet*
P.S. Dieser Teil: Toden. Zerreisen. Zerbeissen. Zerfetzen. Zerstören. erinnert mich an ein Ramstein LiedXD
P.S. Dieser Teil: Toden. Zerreisen. Zerbeissen. Zerfetzen. Zerstören. erinnert mich an ein Ramstein LiedXD
Oh Manjul... lang ist's her (zumindest hier bei MP xD).
Freud mich, dass dir meine Story gefällt. ^^
Huch... Also dieser Teil der STory hat ja nächsten Monat Geburtstag (XD) und damals habe ich manchmal Rammstein gehört. XD
Freud mich, dass dir meine Story gefällt. ^^
Huch... Also dieser Teil der STory hat ja nächsten Monat Geburtstag (XD) und damals habe ich manchmal Rammstein gehört. XD
Passendes Geisterstundegeschenk: :)
Sie schwebte aus ihrem Versteck hervor und sprach: „Sancus Destroyal!“ Ein gleissendes Licht erschien, dem keine Farbe zu ordnen war. Selbst der Gott der Finsternis und des Todes hatte ihr seine Macht geliehen und so warf die Priesterin den ultimativen Zauber gegen ihre Erzfeindin.
Valiressia war sehr überrascht von der Stärke und dem Ausmass des Zaubers, doch wich sie einfach mühelos aus. Wobei es dann doch nicht so mühelos gewesen war, da ihre Laserpistole im Strahl der Magie zerstört worden war. Wie übrigens auch die Palastmauer hinter Valiressia.
Wütend starrte die Ausserirdische auf ihre Rivalin. Lina wiederum fiel auf die Knie und musste sehr schwer atmen.
„Ich danke Euch, ihr Götter Walias“, flüsterte sie leise und stützte sich auf ihre Hände. Valiressia lief nun langsam auf sie zu und klatschte abermals in die Hände. „Beeindruckens, Liebes. Aber doch scheint mir dein Talent noch durch deine Überstürztheit etwas zu leiden. Vielleicht solltest du es nächstes Mal in Erwägung ziehen auf etwas zu zielen, hihi“, lachte die bleiche Frau, welche nun auf Lina zu lief.
Lina stand nun auf, da sie es nicht mehr leisten konnte, sich auszuruhen. „Ah… Du möchtest noch weiter leiden? Oder sollte ich besser sagen leiden, du dummes Kindchen? Warum gibst du nicht einfach auf?“, fragte sie mit einer gespielten mitfühlenden Stimme.
„Du bist noch mehr ein Biest als es jene Kreaturen sind, die anscheinend dank dir durch diese Welt streifen!“, rief Lina aufgebracht und rannte hastig zum Rosenschwert.
Valiressia liess dies aber kalt. Sie bliess sich amüsiert eine Strähne ihres schwarzen Haares aus dem Gesicht und lächelte die ehemalige Priesterin an.
„Was ist!? Komm und kämpfe, du feiges Weib!“, schrie Lina sie an und hob das Rosenschwert mit beiden Händen zum Kampf an.
„Kämpfen? Ich kämpfe doch schon… Wusstest du eigentlich, dass das Programm, oder der Fluch, wie du es nennst, nur gestartet werden kann, wenn der erste, der infiziert wird, es freiwillig annimmt?“, fragte Valiressia mit einem gar unschuldigen Ton.
Lina starrte sie verunsichert an und liess ihr Schwert etwas sinken. „Was willst du damit sagen?“, fragte die Magierin irritiert.
„Er wusste um die Schattenseiten des Programms und doch nahm er es freiwillig an. Er und nicht ich besiegelte Walias Schicksal“, lachte die Ausserirdische fies.
„Niemals würde er… Nein…“, flüsterte Lina beunruhigt. Valiressia schüttelte ihren hübschen Kopf und lächelte dabei. „Er wusste, dass er seine Gefühle verlieren würde. Er wusste auch, dass er ewig dafür leben konnte und all seine Untertanen. Und er wusste, dass er an meiner Seite leben würde! Ahahahaa… Er hat sich mir förmlich an den Hals geworfen, Liebes!“, lachte die Hiobsbotin kühl und schenkte Lina einen herablassenden Blick.
„Ich glaube deine Lügen nicht, du Hexe!“, schrie Lina als Geschenk an Valiressia. Nun reichte es ihr. Endgültig. Die Magierin rannte auf ihre Konkurrentin zu und hob das Schwert zum Schlag. Valiressia wiederum trat einfach einen Schritt zurück und wich mühelos aus. Wie zum Teufel konnte sie nur so mühelos ausweichen? Und warum blieb sie so ruhig? Irgendetwas stimmte nicht mit ihr. Sie blieb einfach zu ruhig.
„Nun, Lina. Wenn du mir nicht glaubst, so frage doch deinen geliebten Verlobten“, lächelte die Hexe, wie sie von Lina genannt wurde, boshaft. Lina, die sich wieder gesammelt hatte, setzte zu einem neuen Angriff an. „Mein geliebter Shandir ist nicht länger der, den er war. Du hast ihn verflucht, Hexe. Du hast ihm seine Seele und seinen Verstand geraubt!“, schrie Lina zornig und stürmte auf Valiressia zu.
„Ich? Damit habe ich nichts zu tun, Engelchen. Er legte seine Seele freiwillig ab, seinen Verstand jedoch nicht“, erklärte sie ruhig während sie abermals ganz entspannt ausweichte.
Langsam war Lina wirklich verwirrt. Vielleicht hatte es diese Hexe tatsächlich geschafft Shandir derartig zu unterwerfen, wie sie es mit Elor getan hatte. Nein… Alles woran Lina je geglaubt hatte, alles woran sie sich je festgeklammert hatte, hatte diese Hexe vernichtet.
„Gib endlich auf, du dummes Kindchen. Es gibt keinen Ausweg mehr für dich“, zischte Valiressia nun kühl und zog einen Dolch aus seiner Schneide.
„Warum sollte mich dein lächerlicher Dolch denn zum Aufgeben bewegen, Hexe?“, fragte Lina schnaubend.
„Darum, Engelchen“, erklang es hinter ihr. Lina wandte sich sofort um und starrte schon wieder in Valiressias Gesicht und auf ihren gezückten Dolch. Nur hatte sie eine kleine Wunde am Arm. Lina wirbelte wieder herum und bemerkte, dass Valiressia noch immer oberhalb von ihr auf der Treppe stand.
„Wie ist dies möglich?!“, fragte die ehemalige Priesterin verwirrt und starrte abwechselnd beide an. Die beiden Valiressias setzten sich mit einem schrillen Gelächterchor in Bewegung und kreisten Lina auf der Treppe ein.
„Lina, es gibt jenseits von Walia…“ „…grossartige Dinge, welche deinen Verstand…“ „… bei weitem übersteigen!“, beendeten die beiden ihren Satz abwechselnd.
„Ich habe das Privileg, möglichgemacht durch eine äusserst komplizierte Kombination aus Magie und Technik…“ „…durch die Zeit zu reisen“, lachte Valiressia.
Lina verharrte entsetzt. Diese Hexe war durch die Zeit gereist um all dies herauf zu beschwören. Lina hatte schon die ganze Zeit über das Gefühl, dass ihr Schicksal falsch verlief. Dass es doch anders kommen sollte. Vielleicht hätte Lina tatsächlich zusammen mit Elor den König der Niesterbenden zur Strecke gebracht und diese Hexe war zurück gereist um dies zu verhindern. Sie hatte in Ruhe wahnsinnig gemacht. Und nun, da sie gegen Lina verloren hatte, zog sie es vor, in doppelter Erscheinung zu kommen. Wahrscheinlich war sie in letzter Sekunde entwischt und einige Minuten in die Vergangenheit gereist, wo sie Lina und sich selber antraf.
Sie schwebte aus ihrem Versteck hervor und sprach: „Sancus Destroyal!“ Ein gleissendes Licht erschien, dem keine Farbe zu ordnen war. Selbst der Gott der Finsternis und des Todes hatte ihr seine Macht geliehen und so warf die Priesterin den ultimativen Zauber gegen ihre Erzfeindin.
Valiressia war sehr überrascht von der Stärke und dem Ausmass des Zaubers, doch wich sie einfach mühelos aus. Wobei es dann doch nicht so mühelos gewesen war, da ihre Laserpistole im Strahl der Magie zerstört worden war. Wie übrigens auch die Palastmauer hinter Valiressia.
Wütend starrte die Ausserirdische auf ihre Rivalin. Lina wiederum fiel auf die Knie und musste sehr schwer atmen.
„Ich danke Euch, ihr Götter Walias“, flüsterte sie leise und stützte sich auf ihre Hände. Valiressia lief nun langsam auf sie zu und klatschte abermals in die Hände. „Beeindruckens, Liebes. Aber doch scheint mir dein Talent noch durch deine Überstürztheit etwas zu leiden. Vielleicht solltest du es nächstes Mal in Erwägung ziehen auf etwas zu zielen, hihi“, lachte die bleiche Frau, welche nun auf Lina zu lief.
Lina stand nun auf, da sie es nicht mehr leisten konnte, sich auszuruhen. „Ah… Du möchtest noch weiter leiden? Oder sollte ich besser sagen leiden, du dummes Kindchen? Warum gibst du nicht einfach auf?“, fragte sie mit einer gespielten mitfühlenden Stimme.
„Du bist noch mehr ein Biest als es jene Kreaturen sind, die anscheinend dank dir durch diese Welt streifen!“, rief Lina aufgebracht und rannte hastig zum Rosenschwert.
Valiressia liess dies aber kalt. Sie bliess sich amüsiert eine Strähne ihres schwarzen Haares aus dem Gesicht und lächelte die ehemalige Priesterin an.
„Was ist!? Komm und kämpfe, du feiges Weib!“, schrie Lina sie an und hob das Rosenschwert mit beiden Händen zum Kampf an.
„Kämpfen? Ich kämpfe doch schon… Wusstest du eigentlich, dass das Programm, oder der Fluch, wie du es nennst, nur gestartet werden kann, wenn der erste, der infiziert wird, es freiwillig annimmt?“, fragte Valiressia mit einem gar unschuldigen Ton.
Lina starrte sie verunsichert an und liess ihr Schwert etwas sinken. „Was willst du damit sagen?“, fragte die Magierin irritiert.
„Er wusste um die Schattenseiten des Programms und doch nahm er es freiwillig an. Er und nicht ich besiegelte Walias Schicksal“, lachte die Ausserirdische fies.
„Niemals würde er… Nein…“, flüsterte Lina beunruhigt. Valiressia schüttelte ihren hübschen Kopf und lächelte dabei. „Er wusste, dass er seine Gefühle verlieren würde. Er wusste auch, dass er ewig dafür leben konnte und all seine Untertanen. Und er wusste, dass er an meiner Seite leben würde! Ahahahaa… Er hat sich mir förmlich an den Hals geworfen, Liebes!“, lachte die Hiobsbotin kühl und schenkte Lina einen herablassenden Blick.
„Ich glaube deine Lügen nicht, du Hexe!“, schrie Lina als Geschenk an Valiressia. Nun reichte es ihr. Endgültig. Die Magierin rannte auf ihre Konkurrentin zu und hob das Schwert zum Schlag. Valiressia wiederum trat einfach einen Schritt zurück und wich mühelos aus. Wie zum Teufel konnte sie nur so mühelos ausweichen? Und warum blieb sie so ruhig? Irgendetwas stimmte nicht mit ihr. Sie blieb einfach zu ruhig.
„Nun, Lina. Wenn du mir nicht glaubst, so frage doch deinen geliebten Verlobten“, lächelte die Hexe, wie sie von Lina genannt wurde, boshaft. Lina, die sich wieder gesammelt hatte, setzte zu einem neuen Angriff an. „Mein geliebter Shandir ist nicht länger der, den er war. Du hast ihn verflucht, Hexe. Du hast ihm seine Seele und seinen Verstand geraubt!“, schrie Lina zornig und stürmte auf Valiressia zu.
„Ich? Damit habe ich nichts zu tun, Engelchen. Er legte seine Seele freiwillig ab, seinen Verstand jedoch nicht“, erklärte sie ruhig während sie abermals ganz entspannt ausweichte.
Langsam war Lina wirklich verwirrt. Vielleicht hatte es diese Hexe tatsächlich geschafft Shandir derartig zu unterwerfen, wie sie es mit Elor getan hatte. Nein… Alles woran Lina je geglaubt hatte, alles woran sie sich je festgeklammert hatte, hatte diese Hexe vernichtet.
„Gib endlich auf, du dummes Kindchen. Es gibt keinen Ausweg mehr für dich“, zischte Valiressia nun kühl und zog einen Dolch aus seiner Schneide.
„Warum sollte mich dein lächerlicher Dolch denn zum Aufgeben bewegen, Hexe?“, fragte Lina schnaubend.
„Darum, Engelchen“, erklang es hinter ihr. Lina wandte sich sofort um und starrte schon wieder in Valiressias Gesicht und auf ihren gezückten Dolch. Nur hatte sie eine kleine Wunde am Arm. Lina wirbelte wieder herum und bemerkte, dass Valiressia noch immer oberhalb von ihr auf der Treppe stand.
„Wie ist dies möglich?!“, fragte die ehemalige Priesterin verwirrt und starrte abwechselnd beide an. Die beiden Valiressias setzten sich mit einem schrillen Gelächterchor in Bewegung und kreisten Lina auf der Treppe ein.
„Lina, es gibt jenseits von Walia…“ „…grossartige Dinge, welche deinen Verstand…“ „… bei weitem übersteigen!“, beendeten die beiden ihren Satz abwechselnd.
„Ich habe das Privileg, möglichgemacht durch eine äusserst komplizierte Kombination aus Magie und Technik…“ „…durch die Zeit zu reisen“, lachte Valiressia.
Lina verharrte entsetzt. Diese Hexe war durch die Zeit gereist um all dies herauf zu beschwören. Lina hatte schon die ganze Zeit über das Gefühl, dass ihr Schicksal falsch verlief. Dass es doch anders kommen sollte. Vielleicht hätte Lina tatsächlich zusammen mit Elor den König der Niesterbenden zur Strecke gebracht und diese Hexe war zurück gereist um dies zu verhindern. Sie hatte in Ruhe wahnsinnig gemacht. Und nun, da sie gegen Lina verloren hatte, zog sie es vor, in doppelter Erscheinung zu kommen. Wahrscheinlich war sie in letzter Sekunde entwischt und einige Minuten in die Vergangenheit gereist, wo sie Lina und sich selber antraf.
VerwirrendXD Ich hoffe das bald wieder was kommt*fähnchenschwing*
Ich spiele mit den gedanken auch wieder ne Geschichte von mir rein zu stellen aber ich weiss nicht so recht^^ soll ich soll ich nicht soll ich soll ich nicht! Egal!
Ich warte auf den nächsten Teil von dir:D
Ich spiele mit den gedanken auch wieder ne Geschichte von mir rein zu stellen aber ich weiss nicht so recht^^ soll ich soll ich nicht soll ich soll ich nicht! Egal!
Ich warte auf den nächsten Teil von dir:D
ich warte auch und mir gefällt diese äußerst verzweifelte lage sehr....
@manjul: stell's rein!^^
@manjul: stell's rein!^^
Hi ihr zwei. :)
Manjul: Schreib doch wieder, wenn ich mich an deinen Pilz-Opa erinnere, muss ich immer noch lächeln. XD
Ira: Danke danke. ^^
Manjul: Schreib doch wieder, wenn ich mich an deinen Pilz-Opa erinnere, muss ich immer noch lächeln. XD
Ira: Danke danke. ^^
Hihi, ganz anders als du denkst, da ich meiner Story, wie der Politiker sagen würde, einer gravierenden Reform unterzogen habe. Dies alles, was ihr nun gelesen habt, ist lediglich das ERSTE Kapitel. ^^
Ein Miniupadate, für mehr hab ich momentan keine Lust XD
„Du…“, setzte Lina an, doch sie fand keine Worte, welche Valiressia auch nur ansatzweise gerecht wurden. Sie hatte ihren Verlobten getötet. Diese Hexe hatte ihre Heimat zerstört und Elor wahnsinnig werden lassen. Wie konnte ein Mensch nur solch schlimme Dinge vollbringen?
Valiressia ging nun zum Angriff über und ihre Doppelgängerin ebenfalls. Lina allerdings sprang geschickt zur Seite und schlug mit ihrem Schwert gegen die Dolche. Ihre Rivalin schnaubte verächtlich. „Ach Lina… Nie hast du den Schwertkampf erlernt und doch wagst du es mit einer solch mächtigen Klinge gegen mich anzutreten?“ – „Du kannst ja nicht mal das Schwert richtig halten“, spotteten die beiden, bevor sie in schillerndes Gelächter ausbrachen. Lina versuchte ruhig durchzuatmen. Eigentlich war es ja simpel. Wenn Lina es schaffte die aus der Gegenwart stammende Valiressia zu töten, würde auch die Valiressia aus der Zukunft vergehen. Damit könnte sie sich befreien. Jedenfalls vielleicht.
„Du…“, setzte Lina an, doch sie fand keine Worte, welche Valiressia auch nur ansatzweise gerecht wurden. Sie hatte ihren Verlobten getötet. Diese Hexe hatte ihre Heimat zerstört und Elor wahnsinnig werden lassen. Wie konnte ein Mensch nur solch schlimme Dinge vollbringen?
Valiressia ging nun zum Angriff über und ihre Doppelgängerin ebenfalls. Lina allerdings sprang geschickt zur Seite und schlug mit ihrem Schwert gegen die Dolche. Ihre Rivalin schnaubte verächtlich. „Ach Lina… Nie hast du den Schwertkampf erlernt und doch wagst du es mit einer solch mächtigen Klinge gegen mich anzutreten?“ – „Du kannst ja nicht mal das Schwert richtig halten“, spotteten die beiden, bevor sie in schillerndes Gelächter ausbrachen. Lina versuchte ruhig durchzuatmen. Eigentlich war es ja simpel. Wenn Lina es schaffte die aus der Gegenwart stammende Valiressia zu töten, würde auch die Valiressia aus der Zukunft vergehen. Damit könnte sie sich befreien. Jedenfalls vielleicht.
a ja der Pilz-Opi^^
Ich will mehr lesen du bist fies:(
Du machst das sicher absichtlich damit wir leiden!
Ich will mehr lesen du bist fies:(
Du machst das sicher absichtlich damit wir leiden!
Hee Hihaho :) Mannomann. Ich muss mich dringend mal an deine Geschichte setzen. Hab hier noch einiges zu lesen wie ich gerade sehe.
und übrigens: Das Elsass der Schweiz ist immer noch besser als der Popo (ja den anderen Ausdruck werd ich hier im Forum mal lieber nicht benutzen) der Schweiz. Denn da wohn ich. ^^ Manjul übrigens nur ein Dorf weiter. Auf der linken Pobacke sozusagen. Sei also glücklich mit dem, was du hast. :P
und übrigens: Das Elsass der Schweiz ist immer noch besser als der Popo (ja den anderen Ausdruck werd ich hier im Forum mal lieber nicht benutzen) der Schweiz. Denn da wohn ich. ^^ Manjul übrigens nur ein Dorf weiter. Auf der linken Pobacke sozusagen. Sei also glücklich mit dem, was du hast. :P
XD Aber ihr seid doch in der Innerschweiz, das Popo der Schweiz ist doch eher... *überleg* Zürich XD
Und ich hatte bisher immer gedacht, es sei im Aargau...
übrigens sind wir hoffnungslos Off-Topic XD. Schreib mal an deiner Story weiter, Hihaho:)
übrigens sind wir hoffnungslos Off-Topic XD. Schreib mal an deiner Story weiter, Hihaho:)
Oh ups sorry Quappe. ^^ XD Liest du meine Story etwa auch? Es wäre eine Ehre für mich. ^^ Und nein, der Aargau ist nicht der Popo der Schweiz, ich will doch nicht 7km vom Popo entfernt leben. XD
Ja, ich schreibe ja schon, wenn ich mal wieder dazukomme. ^^
Ja, ich schreibe ja schon, wenn ich mal wieder dazukomme. ^^
@Hihaho
Nein, also eigentlich...Ich nehms mir vor. Gleichzeitig muss ich noch bei so einigen Geschichten aufholen :P
Nein, also eigentlich...Ich nehms mir vor. Gleichzeitig muss ich noch bei so einigen Geschichten aufholen :P
et voilà, la dramatique half-finale: XD
Eher etwas tollpatschig als geschickt wich sie den Angriffen der beiden Furien aus und überlegte sich dabei fieberhaft einen Gegenangriff. Ein Zauber um sie zum Ausweichen zu zwingen wäre doch nicht schlecht, und vielleicht, wenn Lina vorher sehen würde, in welche Richtung diese Hexe ausweichen würde, könnte sie ihr den Gnadenstoss verpassen.
Es nützte alles nichts. Lina geriet immer wie mehr in Bedrängnis. Im Schutze ihres Schwertes erhob sie ihre Hand und rief dabei entschlossen: „Terra!“
Der Boden begann zu beben und die Treppe fiel auseinander. Allerdings nicht ganz und nur bruchstückhaft. Einzelne Teile der Marmortreppe bröckelten ab und Linas Rechnung ging auf. Eine der Valiressias, ob es die gegenwärtige oder die zukünftige war, wusste Lina nicht, stolperte und fiel einige Stufen hinunter. Dabei schlug ihre Hand gegen ihren Dolch, so dass langsam aus ihrer Wunde ran. Sie war es, denn die andere Valiressia hatte diese Wunde bereits vorhin besessen. Lina trat mutig hervor, doch sie blieb plötzlich irritiert stehen. Etwas stimmte nicht… Die Valiressia aus der Zukunft besass diese Wunde ebenfalls, also würde Linas Angriff misslingen. Also musste Lina anders reagieren und zwar sofort. Dies würde vielleicht den Verlauf der Geschichte ändern oder möglicherweise wiederherstellen.
Lina rannte auf die Valiressia der Zukunft zu und schlug mit ihrer Klinge gegen ihre Kontrahentin.
„Nein!“, schrie die gegenwärtige Feindin der Priesterin aufgebracht, was Lina nur in ihrem Vorhaben bekräftigte. Valiressia war so überrascht, dass sie nur mühsam ausweichen konnte. Doch Lina war dies egal. Denn ihre Strategie blieb dieselbe. Nur das Opfer und die Reihenfolge der Techniken hatten sich geändert. Sie erhob die Hand, schlug aber abermals mit dem Rosenschwert zu. Valiressia wich zwar dem Schwerthieb aus, doch traf „Aqua“ sie voll und ganz. Ein Strahl von Wasser schoss gegen die Ausserirdische und begann sich zu sammeln. Es schien, als würde sich eine Art gigantische Träne um Valiressia bilden. Sie hatte keine Chance. Sie fuchtelte mit ihren Armen herum und versuchte das Wasser zu verlassen. Doch schlussendlich war sie auch nur ein Lebewesen. Und Lebewesen, die in Panik waren, dachten manchmal nicht über all ihre Möglichkeiten nach. Und vor allem benötigten Menschen nun mal Luft zum Atmen.
Leblos trieb Valiressia in der Träne und Lina wandte sich der zweiten zu.
„D-Du Monster!“, schrie diese und stand vor Lina, noch bevor diese überhaupt bereit war. Ihr Dolch stach die Priesterin in ihren Bauch. Lina wurde es schwindlig. Sie sank auf die Knie und starrte Valiressia an. Diese baute sich triumphierend auf und lachte die Magierin erst einmal aus. Lina war verwundet, aber keinesfalls besiegt. Mit ihrer letzten Kraft hechtete sie nach vorn und steckte ihre Klinge in den Bauch ihrer Gegnerin. Auch diese fiel nun zu Boden. Das Wasser, welches noch immer eine feste Träne bildete, färbte sich langsam rot.
„S…Sieht so aus, als würden wir zusammen v-vergehen“, stammelte Lina zufrieden. Sie lag nun da und starrte die Träne an. Ja, Tränen schienen ihr angebracht. Sie hatte versagt und Walia ein schreckliches Schicksal ausgebürdet. Sie waren nun Teil eines wahnsinnigen Systems.
„Nein, L-Liebes… D-Du wirst s-sterben. I-Ich nicht“, lachte Valiressia, wobei ihr Gelächter fast im Hals stecken blieb. Lina wandte ihren Kopf zu ihrer sterbenden Feindin, welche hastig an ihrem Armband herumfummelte. Und dann geschah es. Valiressia verschwand einfach. Spurlos. „F-Feige… bis… zu… letzt“, stammelte Lina voller Verachtung. Mit Schmerzen wandte sie wieder ihren Kopf zu der Träne, welche nun langsam zerfloss. Sie war leer. Die Valiressia aus der Zukunft war nie in die Zukunft gereist.
„Ha..ha“, lächelte Lina mit ihrer geliebten Ironie. Also hatte diese Hexe doch gewonnen.
„Nein, dies hat sie nicht“
Lina blickte verwirrt zur Decke des Saales. Gab sie sich bereits dem Wahn hin, oder hatte wirklich jemand mit ihr gesprochen? „I-Ist… da… jem…and?“, hauchte Lina mit ihrem letzten Atemzug. Plötzlich wurde es schwarz. Ihre Augen glitten zu… Das Wasser der Träne, welches die Magierin heraufbeschworen hatte, zerrann und floss über ihr Gesicht.
Boah, der Kampf mit Valiressia ist knapp nicht ganz vier Seiten lang XD
Eher etwas tollpatschig als geschickt wich sie den Angriffen der beiden Furien aus und überlegte sich dabei fieberhaft einen Gegenangriff. Ein Zauber um sie zum Ausweichen zu zwingen wäre doch nicht schlecht, und vielleicht, wenn Lina vorher sehen würde, in welche Richtung diese Hexe ausweichen würde, könnte sie ihr den Gnadenstoss verpassen.
Es nützte alles nichts. Lina geriet immer wie mehr in Bedrängnis. Im Schutze ihres Schwertes erhob sie ihre Hand und rief dabei entschlossen: „Terra!“
Der Boden begann zu beben und die Treppe fiel auseinander. Allerdings nicht ganz und nur bruchstückhaft. Einzelne Teile der Marmortreppe bröckelten ab und Linas Rechnung ging auf. Eine der Valiressias, ob es die gegenwärtige oder die zukünftige war, wusste Lina nicht, stolperte und fiel einige Stufen hinunter. Dabei schlug ihre Hand gegen ihren Dolch, so dass langsam aus ihrer Wunde ran. Sie war es, denn die andere Valiressia hatte diese Wunde bereits vorhin besessen. Lina trat mutig hervor, doch sie blieb plötzlich irritiert stehen. Etwas stimmte nicht… Die Valiressia aus der Zukunft besass diese Wunde ebenfalls, also würde Linas Angriff misslingen. Also musste Lina anders reagieren und zwar sofort. Dies würde vielleicht den Verlauf der Geschichte ändern oder möglicherweise wiederherstellen.
Lina rannte auf die Valiressia der Zukunft zu und schlug mit ihrer Klinge gegen ihre Kontrahentin.
„Nein!“, schrie die gegenwärtige Feindin der Priesterin aufgebracht, was Lina nur in ihrem Vorhaben bekräftigte. Valiressia war so überrascht, dass sie nur mühsam ausweichen konnte. Doch Lina war dies egal. Denn ihre Strategie blieb dieselbe. Nur das Opfer und die Reihenfolge der Techniken hatten sich geändert. Sie erhob die Hand, schlug aber abermals mit dem Rosenschwert zu. Valiressia wich zwar dem Schwerthieb aus, doch traf „Aqua“ sie voll und ganz. Ein Strahl von Wasser schoss gegen die Ausserirdische und begann sich zu sammeln. Es schien, als würde sich eine Art gigantische Träne um Valiressia bilden. Sie hatte keine Chance. Sie fuchtelte mit ihren Armen herum und versuchte das Wasser zu verlassen. Doch schlussendlich war sie auch nur ein Lebewesen. Und Lebewesen, die in Panik waren, dachten manchmal nicht über all ihre Möglichkeiten nach. Und vor allem benötigten Menschen nun mal Luft zum Atmen.
Leblos trieb Valiressia in der Träne und Lina wandte sich der zweiten zu.
„D-Du Monster!“, schrie diese und stand vor Lina, noch bevor diese überhaupt bereit war. Ihr Dolch stach die Priesterin in ihren Bauch. Lina wurde es schwindlig. Sie sank auf die Knie und starrte Valiressia an. Diese baute sich triumphierend auf und lachte die Magierin erst einmal aus. Lina war verwundet, aber keinesfalls besiegt. Mit ihrer letzten Kraft hechtete sie nach vorn und steckte ihre Klinge in den Bauch ihrer Gegnerin. Auch diese fiel nun zu Boden. Das Wasser, welches noch immer eine feste Träne bildete, färbte sich langsam rot.
„S…Sieht so aus, als würden wir zusammen v-vergehen“, stammelte Lina zufrieden. Sie lag nun da und starrte die Träne an. Ja, Tränen schienen ihr angebracht. Sie hatte versagt und Walia ein schreckliches Schicksal ausgebürdet. Sie waren nun Teil eines wahnsinnigen Systems.
„Nein, L-Liebes… D-Du wirst s-sterben. I-Ich nicht“, lachte Valiressia, wobei ihr Gelächter fast im Hals stecken blieb. Lina wandte ihren Kopf zu ihrer sterbenden Feindin, welche hastig an ihrem Armband herumfummelte. Und dann geschah es. Valiressia verschwand einfach. Spurlos. „F-Feige… bis… zu… letzt“, stammelte Lina voller Verachtung. Mit Schmerzen wandte sie wieder ihren Kopf zu der Träne, welche nun langsam zerfloss. Sie war leer. Die Valiressia aus der Zukunft war nie in die Zukunft gereist.
„Ha..ha“, lächelte Lina mit ihrer geliebten Ironie. Also hatte diese Hexe doch gewonnen.
„Nein, dies hat sie nicht“
Lina blickte verwirrt zur Decke des Saales. Gab sie sich bereits dem Wahn hin, oder hatte wirklich jemand mit ihr gesprochen? „I-Ist… da… jem…and?“, hauchte Lina mit ihrem letzten Atemzug. Plötzlich wurde es schwarz. Ihre Augen glitten zu… Das Wasser der Träne, welches die Magierin heraufbeschworen hatte, zerrann und floss über ihr Gesicht.
Boah, der Kampf mit Valiressia ist knapp nicht ganz vier Seiten lang XD
Ich habe es wieder gelesen und ein Fehler ist mir aufgefallen^^.
Dabei schlug ihre Hand gegen ihren Dolch, sodass es(das Blut?) langsam aus ihrer Wunde rann.
Sonst weiter so:)
Dabei schlug ihre Hand gegen ihren Dolch, sodass es(das Blut?) langsam aus ihrer Wunde rann.
Sonst weiter so:)
sodass? Hab ich noch nie gesehen. XD Aber gut, korrigiere es. XD Merci. ^^
Edit: Okay scheint doch zu existieren. XD
Edit: Okay scheint doch zu existieren. XD
Wolken, überall waren Wolken. Lina schaute verwirrt durch die Gegend. W-War sie im Himmel? Sie blickte nach oben und sah den blauen Himmel, in dessen Zentrum die Sonne residierte. Ja, man sagte, dass die Sonne eine Göttin wäre. Aber Lina hatte nie wirklich daran geglaubt, dies war nur Geschwätz von Konservativen Separatisten gewesen.
Nun schaute sie zu ihren Füssen. Sie war plötzlich barfuss und einige Schleier von der Wolke umschlängelten ihre Füsse. Und wenn sie in die Ferne blickte, so sah sie endlose Wolkenfelder. Aber es war einfach wunderschön. Noch nie hatte sie so etwas Einzigartiges gesehen. War Lina wirklich… nun ja… tot? Nein, sie wollte nicht tot sein. Und doch war sie es wohl.
Lina lief einige Meter, wobei es doch ein seltsames Gefühl war auf den Wolken - wo man doch auf Wolken gar nicht sollte gehen können – zu gehen. Irgendwie fühlte es sich wie frisch gefallener Schnee an. Man versank leicht in den Schleiern, wenn man einige Schritte vorwärts ging. Ein ungutes Gefühl beschlich sie. Nein, es durfte nicht wahr sein! Lina durfte noch nicht sterben… Hatte Valiressia sie also doch noch getötet?
Lina erblickte ein jähes Ende der Wolke und fasste den Schluss auf Walia zu blicken. Vorsichtig näherte sie sich dem Ende, da sie ja nicht noch aus dem Himmel fallen wollte.
Der Anblick war überwältigend. Allerdings sah Lina nicht Walia, sondern unendliche Weiten der Nebel. Sie wurden immer wie dunkler je tiefer sie schwebten. Langsam bekam Lina Kopfschmerzen, da sich ihre Gedanken nach wie vor überschlugen. Nein, sie konnte unmöglich im Himmel sein, da die Göttin vom See ja gesagt hatte, dass man nicht sterben konnte. Die Seele war im Körper gefangen und von uralten Instinkten war fortan das Handeln geprägt. Und Lina fühlte sich nicht gerade wie eine der blutrünstigen Bestien. Und dieses Wolkenreich… Es war nicht gerade unominös. Wo zum dunklen Gott war sie denn?!
„Hier bist du ja endlich“, sprach plötzlich eine Stimme hinter ihr. Lina wandte sich um und sah eine alte Frau, welche enorme Erhabenheit ausstrahlte. Sie war eine Göttin.
„E-Eure Heiligkeit!“, rief Lina nach ihrem langsamen Realisieren und verbeugte sich.
„Lina, für solcherlei Formalitäten haben wir keine Zeit!“, rügte die Alte Lina mit einem ernsten Gesicht. Lina starrte sie nun baff an. Normalerweise liebten es die Götter, wenn man sie nun ja eben wie göttliche Wesen behandelte.
„Das ganze Universum ist in grössten Nöten, Lina. Das Schicksal selbst droht zu Enden. Die Macht der Götter schwindet in jeder Sekunde und mit ihr auch unsere Anhänger und unser Schutz“, meinte die Alte traurig und senkte ihren Blick.
Hatte dieser Genozid an den Waliannern etwa grössere Konsequenzen als bis her angenommen? Oder handelte es sich bei dem Fluch von Walia etwa nicht um einen Einzelfall, war das ganze Universum betroffen?
„Lina, denke nicht über solcherlei Dinge nach. Ich sage dir alles, was du wissen musst. Nein, Walias Fall ist tatsächlich einzigartig. Doch erschüttern mehrere Dinge auf einmal das Universum. Nicht jeder Planet ist so friedlich wie Walia. Aber schlussendlich ist dies die Bürde, welche wir alle zu tragen haben. Lina, ich habe deine Seele aus deinem Körper entfernt, da du ansonsten in das System eingetreten wärst. Hier in meiner Nähe ist es dir gestattet als reine Seele zu existieren. Hier verweilen darfst du aber nicht. Du wirst nach Walia zurückkehren“, sprach die Muttergöttin, die Herrin aller Götter. Lina betrachtete sich nun selber und besonders ihre Hände wiesen einen gewissen Durchblick.
Lina war überwältigt. Sie stand der obersten Göttin gegenüber. Jener Göttin, welche das Universum damals mit ihrem Gatten erschaffen hatte. Und ausserdem war sie tot oder jedenfalls ging sie durchaus als Geist durch.
Die Göttin wandte sich nun zu dem Horizont. Ihr Blick verlor sich in der Weite. „Den Göttern ist es nicht gestattet in das Leben der Menschen einzugreifen. Erwarte nicht, dass ich dich noch ein weiteres Mal retten kann, du wirst mich nie wieder zu Gesicht bekommen. Nie wieder… Aber nun ist es Zeit für dich, Lina. All deine Wunden seien verheilt und deine Kräfte wieder in dir. Gehe nun und befreie Walia. Danach wirst du irgendwann auch das Universum retten…“, sprach die Göttin mit ihrer alten Stimme und ein Licht erstrahlte. Als Lina ihre Augen wieder öffnete, stand sie wieder auf der Treppe. Einige Blutflecke, die am Boden klebten, verrieten ihr, dass sie so eben hier verstorben war.
Sie fasste ihr fast verblasstes Rosenschwert wieder. Nun, nun war die Zeit gekommen, all diesem Schrecken ein Ende zu bereiten!
Nun schaute sie zu ihren Füssen. Sie war plötzlich barfuss und einige Schleier von der Wolke umschlängelten ihre Füsse. Und wenn sie in die Ferne blickte, so sah sie endlose Wolkenfelder. Aber es war einfach wunderschön. Noch nie hatte sie so etwas Einzigartiges gesehen. War Lina wirklich… nun ja… tot? Nein, sie wollte nicht tot sein. Und doch war sie es wohl.
Lina lief einige Meter, wobei es doch ein seltsames Gefühl war auf den Wolken - wo man doch auf Wolken gar nicht sollte gehen können – zu gehen. Irgendwie fühlte es sich wie frisch gefallener Schnee an. Man versank leicht in den Schleiern, wenn man einige Schritte vorwärts ging. Ein ungutes Gefühl beschlich sie. Nein, es durfte nicht wahr sein! Lina durfte noch nicht sterben… Hatte Valiressia sie also doch noch getötet?
Lina erblickte ein jähes Ende der Wolke und fasste den Schluss auf Walia zu blicken. Vorsichtig näherte sie sich dem Ende, da sie ja nicht noch aus dem Himmel fallen wollte.
Der Anblick war überwältigend. Allerdings sah Lina nicht Walia, sondern unendliche Weiten der Nebel. Sie wurden immer wie dunkler je tiefer sie schwebten. Langsam bekam Lina Kopfschmerzen, da sich ihre Gedanken nach wie vor überschlugen. Nein, sie konnte unmöglich im Himmel sein, da die Göttin vom See ja gesagt hatte, dass man nicht sterben konnte. Die Seele war im Körper gefangen und von uralten Instinkten war fortan das Handeln geprägt. Und Lina fühlte sich nicht gerade wie eine der blutrünstigen Bestien. Und dieses Wolkenreich… Es war nicht gerade unominös. Wo zum dunklen Gott war sie denn?!
„Hier bist du ja endlich“, sprach plötzlich eine Stimme hinter ihr. Lina wandte sich um und sah eine alte Frau, welche enorme Erhabenheit ausstrahlte. Sie war eine Göttin.
„E-Eure Heiligkeit!“, rief Lina nach ihrem langsamen Realisieren und verbeugte sich.
„Lina, für solcherlei Formalitäten haben wir keine Zeit!“, rügte die Alte Lina mit einem ernsten Gesicht. Lina starrte sie nun baff an. Normalerweise liebten es die Götter, wenn man sie nun ja eben wie göttliche Wesen behandelte.
„Das ganze Universum ist in grössten Nöten, Lina. Das Schicksal selbst droht zu Enden. Die Macht der Götter schwindet in jeder Sekunde und mit ihr auch unsere Anhänger und unser Schutz“, meinte die Alte traurig und senkte ihren Blick.
Hatte dieser Genozid an den Waliannern etwa grössere Konsequenzen als bis her angenommen? Oder handelte es sich bei dem Fluch von Walia etwa nicht um einen Einzelfall, war das ganze Universum betroffen?
„Lina, denke nicht über solcherlei Dinge nach. Ich sage dir alles, was du wissen musst. Nein, Walias Fall ist tatsächlich einzigartig. Doch erschüttern mehrere Dinge auf einmal das Universum. Nicht jeder Planet ist so friedlich wie Walia. Aber schlussendlich ist dies die Bürde, welche wir alle zu tragen haben. Lina, ich habe deine Seele aus deinem Körper entfernt, da du ansonsten in das System eingetreten wärst. Hier in meiner Nähe ist es dir gestattet als reine Seele zu existieren. Hier verweilen darfst du aber nicht. Du wirst nach Walia zurückkehren“, sprach die Muttergöttin, die Herrin aller Götter. Lina betrachtete sich nun selber und besonders ihre Hände wiesen einen gewissen Durchblick.
Lina war überwältigt. Sie stand der obersten Göttin gegenüber. Jener Göttin, welche das Universum damals mit ihrem Gatten erschaffen hatte. Und ausserdem war sie tot oder jedenfalls ging sie durchaus als Geist durch.
Die Göttin wandte sich nun zu dem Horizont. Ihr Blick verlor sich in der Weite. „Den Göttern ist es nicht gestattet in das Leben der Menschen einzugreifen. Erwarte nicht, dass ich dich noch ein weiteres Mal retten kann, du wirst mich nie wieder zu Gesicht bekommen. Nie wieder… Aber nun ist es Zeit für dich, Lina. All deine Wunden seien verheilt und deine Kräfte wieder in dir. Gehe nun und befreie Walia. Danach wirst du irgendwann auch das Universum retten…“, sprach die Göttin mit ihrer alten Stimme und ein Licht erstrahlte. Als Lina ihre Augen wieder öffnete, stand sie wieder auf der Treppe. Einige Blutflecke, die am Boden klebten, verrieten ihr, dass sie so eben hier verstorben war.
Sie fasste ihr fast verblasstes Rosenschwert wieder. Nun, nun war die Zeit gekommen, all diesem Schrecken ein Ende zu bereiten!
Sehr schön^^
Also momentan habe ich eigentlich keine Kritik, obwohl die Geschichte immer wirrere Wendungen durchlebt:)
Weiter so!
Also momentan habe ich eigentlich keine Kritik, obwohl die Geschichte immer wirrere Wendungen durchlebt:)
Weiter so!
Sie fasste ihr fast verblasstes Rosenschwert wieder. Nun, nun war die Zeit gekommen, all diesem Schrecken ein Ende zu bereiten! Sie stieg die Stufen empor und erblickte plötzlich das Portal zum Thronsaal. Hier war er. Die Liebe ihres Lebens. Und sie musste ihn töten. Ihn… Ja, Shandir… Nun, da sie so weit war, vor ihrem Schicksal stand, überfielen Lina erste Zweifel. Würde sie das Rosenschwert gegen ihren Verlobten erheben können? Würde sie es können?
„Ah, da bist du ja“, sprach Shandir erfreut. Lina wandte sich um. Sie blickte in die Augen dessen Mannes, welchen sie liebte. Shandir war die Hoffnung ihres Lebens. Und sie war die seine. „Vergib mir, ich hatte unterwegs einige Probleme“, lächelte Lina, aber ihr Unterton war durchaus etwas entnervt. Momentan war es ja auch nicht gerade einfach durch Sancus zu kommen. Durch neue, höhere Steuern des Königs waren die meisten Bürger der Mittelschicht ziemlich verarmt und so gab es nun viel mehr Bettler.
„Hauptsache du bist hier, Liebste“, hauchte Shandir und sein Grinsen ging in ein Küssen über. Die beiden waren wieder im Wald. Fern der Hektik der Stadt und fern von all den Menschen. Als er von ihr abliess, schaute er in die Tiefen des Waldes. „Liebste Lina… In einer Woche ist deine Weihe zur vollwertigen Priesterin. Ab dann bist du frei vom Kloster, nicht wahr?“, fragte er schliesslich interessiert, obwohl sich sein Blick etwas in den Irrlichtern verloren.
Lina lächelte und legte ihren Arm um seine Taille. „Ja, schon bald bin ich wieder ein freier Mensch“, bestätigte Lina strahlend. Sie legte nun ihren Kopf auf seine Schultern und Shandir führte die Hand Linas in die seine.
„Ich fühle es, Lina… Das Schicksal führte uns zusammen und das Schicksal hat noch so manches mit uns vor!“, sprach er mit einem gespielten poetischen Ton in der Stimme.
Ja, allerdings hatte das Schicksal noch viel mit ihnen vorgehabt. Lina riss sich aus ihren Erinnerungen und setzte sich erst einmal. War es nicht einfach gemein? Warum musste es ausgerechnet Shandir sein? Wieso bloss? Dort drinnen war es, sie spürte es deutlich. Lina hob ihren Finger an und sie erblickte den Verlobungsring. Er war äusserst elegant und doch sehr schlicht gehalten. Ein kleines, weisses Juwel, welches zu den teuersten Materialien von ganz Walia zählte, funkelte erhaben. Ja, das Schicksal meinte es nicht gut mit ihr. Überhaupt nicht. Der Schimmer ihres Schwertes wurde immer wie schwächer, doch Lina achtete nicht darauf. Jetzt musste sie als erstes ihre Gedanken ordnen. Ständig wurde die Priesterin von irgendwelchen Göttinnen durch die Gegend geschubst, damit sie ihr Schicksal erfüllen konnte. Aber Lina war am Ende ihrer Kraft. Alles was sie wollte, war, sich zu verkriechen oder vielleicht gar ein Sprung von der Klippe. Ja, warum sollte sie überhaupt noch leben wollen? Alles hatte sie binnen weniger Tage verloren, alles. Ihre Heimat, ihre Liebe, ihr Glaube und ihren letzten Gefährten. Wieso dachte niemand an sie? Niemand interressierte sich für die Magierin. Alles war gut, so lange sie brav gegen die Niesterbenden kämpfte. Eine Träne rann ihr über ihre Wange. Sie wollte nicht gegen Shandir kämpfen, ihn töten. Alles was sie wollte war Zeit. Zeit zum Verarbeiten.
„Ah, da bist du ja“, sprach Shandir erfreut. Lina wandte sich um. Sie blickte in die Augen dessen Mannes, welchen sie liebte. Shandir war die Hoffnung ihres Lebens. Und sie war die seine. „Vergib mir, ich hatte unterwegs einige Probleme“, lächelte Lina, aber ihr Unterton war durchaus etwas entnervt. Momentan war es ja auch nicht gerade einfach durch Sancus zu kommen. Durch neue, höhere Steuern des Königs waren die meisten Bürger der Mittelschicht ziemlich verarmt und so gab es nun viel mehr Bettler.
„Hauptsache du bist hier, Liebste“, hauchte Shandir und sein Grinsen ging in ein Küssen über. Die beiden waren wieder im Wald. Fern der Hektik der Stadt und fern von all den Menschen. Als er von ihr abliess, schaute er in die Tiefen des Waldes. „Liebste Lina… In einer Woche ist deine Weihe zur vollwertigen Priesterin. Ab dann bist du frei vom Kloster, nicht wahr?“, fragte er schliesslich interessiert, obwohl sich sein Blick etwas in den Irrlichtern verloren.
Lina lächelte und legte ihren Arm um seine Taille. „Ja, schon bald bin ich wieder ein freier Mensch“, bestätigte Lina strahlend. Sie legte nun ihren Kopf auf seine Schultern und Shandir führte die Hand Linas in die seine.
„Ich fühle es, Lina… Das Schicksal führte uns zusammen und das Schicksal hat noch so manches mit uns vor!“, sprach er mit einem gespielten poetischen Ton in der Stimme.
Ja, allerdings hatte das Schicksal noch viel mit ihnen vorgehabt. Lina riss sich aus ihren Erinnerungen und setzte sich erst einmal. War es nicht einfach gemein? Warum musste es ausgerechnet Shandir sein? Wieso bloss? Dort drinnen war es, sie spürte es deutlich. Lina hob ihren Finger an und sie erblickte den Verlobungsring. Er war äusserst elegant und doch sehr schlicht gehalten. Ein kleines, weisses Juwel, welches zu den teuersten Materialien von ganz Walia zählte, funkelte erhaben. Ja, das Schicksal meinte es nicht gut mit ihr. Überhaupt nicht. Der Schimmer ihres Schwertes wurde immer wie schwächer, doch Lina achtete nicht darauf. Jetzt musste sie als erstes ihre Gedanken ordnen. Ständig wurde die Priesterin von irgendwelchen Göttinnen durch die Gegend geschubst, damit sie ihr Schicksal erfüllen konnte. Aber Lina war am Ende ihrer Kraft. Alles was sie wollte, war, sich zu verkriechen oder vielleicht gar ein Sprung von der Klippe. Ja, warum sollte sie überhaupt noch leben wollen? Alles hatte sie binnen weniger Tage verloren, alles. Ihre Heimat, ihre Liebe, ihr Glaube und ihren letzten Gefährten. Wieso dachte niemand an sie? Niemand interressierte sich für die Magierin. Alles war gut, so lange sie brav gegen die Niesterbenden kämpfte. Eine Träne rann ihr über ihre Wange. Sie wollte nicht gegen Shandir kämpfen, ihn töten. Alles was sie wollte war Zeit. Zeit zum Verarbeiten.
Guuuut^^ Aber zuerst war ich einwenig verwirrt,man erkennt schlecht das der Teil in der mitte eine Rückblende ist. Ich dachte sie springt einem "Zombie" in die Arme :D
Hab ich absichtlich so gemacht :) Und ah ja danke für dein Kommentar. ^^ *niemand mehr kommentiert* :'(
In China? Und warum hast du mir davon nichts gesagt? Was machst du denn in China? XD P.S: Kauf mir doch ein Souvenier XD
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