Hallo erstmals an alle hier versammelten Hobby-Autoren!
Habe mich vor einiger Zeit durch dieses interessante Forum gelesen und beschlossen, auch endlich einmal die Geschichte niederzuschreiben, die mir schon länger im Kopf herumspukte. Herausgekommen sind dabei mittlerweile zirka 170 A4-Seiten inklusive Landkarte und Personenregister, die ich vielleicht auch einmal veröffentlichen will.
Nun aber zu meiner eigentlichen Bitte: Ich suche immer noch verzweifelt Kritiker, die meine Geschichte beurteilen.
Ich habe bei meiner Arbeit redlich versucht, Mary-Sue's und typische Helden-Klischees zu vermeiden und gleichzeitig einen würdigen, altertümlichen Sprachstil zu wahren. Große Schlachten und abgedrehte Fantasy-Geschöpfe habe ich ebenfalls etwas vernachlässigt, dafür aber einige unerwartete Wendungen eingebaut.
Nun aber zur Handlung:
Titel: Samarra - Das Geheimnis der Himmelssteine
In alter Zeit wurde das grausame Volk der Cerunataa mittels dreier Himmelssteine von der Welt verbannt. Die Steine wurden danach versteckt bzw. verschwanden aus dem Gedächtnis der Menschen. Das unsterbliche Volk der Diunath, welches ihre Lebenskraft aus den schwindenden Magiequellen bezog, verschwand daraufhin ebenfalls aus der Welt.
Viele Jahre später wurden die Cerunataa jedoch durch einen mächtigen Magier wieder aus ihrem Gefängnis in einer Zwischenwelt befreit und wollen jetzt Rache an den Menschen. Die einzige Möglichkeit diese Schattenarmee aufzuhalten stellen nun die Himmelssteine dar, die nun im Auftrag des Großkönigs zu suchen sind. Gleichzeitig sucht aber auch der Magier nach den Steinen, der damit seine geheimen Pläne zur Vollendung bringen will. Bei der Suche, die ins ewige Eis, in die südlichen Wüsten und an die Küste des großen Meeres geht, spielen auch habgierige Kobolde und die letzte Königin der entschwundenen Diunath eine große Rolle.
So, das ist zuerst nun einmal die Handlung im Groben umrissen. Einerseits bedient sie das (von mir sehr geliebte) Fantasy-Klischee und ist auch ein wenig an den großen Meister Tolkien angelehnt, andererseits habe ich mich redlich bemüht, eine schlüssige Story mit einem roten Faden durch die gesamte Geschichte zu schaffen.
Was sagt ihr nun zu der Idee dieser Geschichte? Wenn ich zu Hause bin (muss noch arbeiten, leider), werde ich auch ein paar Seiten davon hier in diesen Thread zum Probelesen stellen.
Ich danke euch erstmals für jegliche Art von Kritik, da ich zwar schon viele Fantasy-Bücher (besonders Tolkien) verschlungen habe, jedoch diese Story quasi mein Erstlingswerk ist.
Liebe Grüße, Sabine
Habe mich vor einiger Zeit durch dieses interessante Forum gelesen und beschlossen, auch endlich einmal die Geschichte niederzuschreiben, die mir schon länger im Kopf herumspukte. Herausgekommen sind dabei mittlerweile zirka 170 A4-Seiten inklusive Landkarte und Personenregister, die ich vielleicht auch einmal veröffentlichen will.
Nun aber zu meiner eigentlichen Bitte: Ich suche immer noch verzweifelt Kritiker, die meine Geschichte beurteilen.
Ich habe bei meiner Arbeit redlich versucht, Mary-Sue's und typische Helden-Klischees zu vermeiden und gleichzeitig einen würdigen, altertümlichen Sprachstil zu wahren. Große Schlachten und abgedrehte Fantasy-Geschöpfe habe ich ebenfalls etwas vernachlässigt, dafür aber einige unerwartete Wendungen eingebaut.
Nun aber zur Handlung:
Titel: Samarra - Das Geheimnis der Himmelssteine
In alter Zeit wurde das grausame Volk der Cerunataa mittels dreier Himmelssteine von der Welt verbannt. Die Steine wurden danach versteckt bzw. verschwanden aus dem Gedächtnis der Menschen. Das unsterbliche Volk der Diunath, welches ihre Lebenskraft aus den schwindenden Magiequellen bezog, verschwand daraufhin ebenfalls aus der Welt.
Viele Jahre später wurden die Cerunataa jedoch durch einen mächtigen Magier wieder aus ihrem Gefängnis in einer Zwischenwelt befreit und wollen jetzt Rache an den Menschen. Die einzige Möglichkeit diese Schattenarmee aufzuhalten stellen nun die Himmelssteine dar, die nun im Auftrag des Großkönigs zu suchen sind. Gleichzeitig sucht aber auch der Magier nach den Steinen, der damit seine geheimen Pläne zur Vollendung bringen will. Bei der Suche, die ins ewige Eis, in die südlichen Wüsten und an die Küste des großen Meeres geht, spielen auch habgierige Kobolde und die letzte Königin der entschwundenen Diunath eine große Rolle.
So, das ist zuerst nun einmal die Handlung im Groben umrissen. Einerseits bedient sie das (von mir sehr geliebte) Fantasy-Klischee und ist auch ein wenig an den großen Meister Tolkien angelehnt, andererseits habe ich mich redlich bemüht, eine schlüssige Story mit einem roten Faden durch die gesamte Geschichte zu schaffen.
Was sagt ihr nun zu der Idee dieser Geschichte? Wenn ich zu Hause bin (muss noch arbeiten, leider), werde ich auch ein paar Seiten davon hier in diesen Thread zum Probelesen stellen.
Ich danke euch erstmals für jegliche Art von Kritik, da ich zwar schon viele Fantasy-Bücher (besonders Tolkien) verschlungen habe, jedoch diese Story quasi mein Erstlingswerk ist.
Liebe Grüße, Sabine
170 Seiten? Erstlingswerk? Respekt:). Mein erstes "Buch" hatte gerade mal 35 Seiten. Na ja, zur Handlung kann ich eigentlich wenig sagen, aber sie klingt schon mal interessant. Stell ruhig ein wenig rein, ich bin auf jeden Fall gespannt, obwohl ich nicht zu den "grossen" Kritikern in diesem Forum gehöre. Aber keine Angst, da werden schon andere für mich übernehmen:)
In zirka 2 Stunden kommt eine Leseprobe von mir (Prolog inklusive bißchen was vom ersten Kapitel).
@RPGamer: nicht zu den großén Kritikern? Wenn nicht du, dann kann ich mich da nur anschließen... dafür schreibst du umso besser!!^^
Zaubertinte: Zaubertinte: [Ich warte übrigens immer noch auf deine Kritik an meiner Geschichte...*grins*]
@SA 23: Hmm.... 170 Seiten beeindrucken mich auch, muss ich schon sagen. Ich kann mich RPGamer nur anschließen, immerhin können neue Geschichten nicht schaden und bei 170 Seiten hast du ja ein wenig Luft...^^
Zaubertinte: Zaubertinte: [Ich warte übrigens immer noch auf deine Kritik an meiner Geschichte...*grins*]
@SA 23: Hmm.... 170 Seiten beeindrucken mich auch, muss ich schon sagen. Ich kann mich RPGamer nur anschließen, immerhin können neue Geschichten nicht schaden und bei 170 Seiten hast du ja ein wenig Luft...^^
Jetzt aber:
Prolog:
Danaad-Gebirge, Südliche Wüsten von Inodan
Die Sonne sandte gerade ihre letzten goldenen Strahlen über das zerklüftete Ödland und die felsigen Berge. Die schroffen Gipfel leuchteten wie zum Abschied in vielen Rot- und Goldtönen, bevor die grauen Schatten der Nacht langsam länger wurden. Ein langer Tag des Wartens war vorbei und Turan, der ehrgeizige Feldherr vom Stamme der Mawal, brauchte nun ein wenig Abstand von den lärmenden Kriegern. Die Gegend, in der das Feldlager seiner Soldaten lag, war trocken und unfruchtbar. Zwischen zwei steilen Bergrücken eingekeilt warteten sie nun schon seit mittlerweile drei Tagen auf Nachrichten der Späher aus dem Norden. Turan konnte das Ausharren im Lager nun nicht mehr ertragen. Seine Leute waren unruhig und Unmut machte sich unter den Kriegern breit. Die Untätigkeit, zu welcher sie einstweilen noch verdammt waren, ließ ihre Seelen dunkel werden und die Kampfeslust lag auf einem Tiefpunkt. Der junge Feldherr nutzte nun die Gunst der Stunde, sich ungesehen aus dem großen Zeltlager zu entfernen um endlich einmal einen Moment für sich zu haben. Er erklomm eine steile Felswand und setzte sich schließlich auf einen schmalen Grat, von wo aus er das gesamte Feldlager und die umliegenden wüsten Gebiete überblicken konnte. Turan war noch jung, gerade einmal fünfundzwanzig Sonnenzyklen alt, und doch führte er schon ein Heer erfahrener Kämpfer in den Krieg. In einen Krieg, der eigentlich schon andauert, solange er denken konnte und in dem es bisher zwar Siege für seinen Stamm zu feiern gab, diese aber schon alle lange zurücklagen. Zu lange! Die Stämme des Südens, welche die unfruchtbaren Wüsten bewohnten, bekämpften sich zwar alle untereinander, doch der Krieg zwischen dem Volk der Mawal und dem Volk der Tana war schon legendär. Turan’s Armee sollte nun bald gegen die unterirdische Hauptstadt der Tana zu Felde ziehen, welche in diesen Bergen lag, doch noch mussten sie auf Nachrichten ihrer Spione warten. Er selbst war ein Mann mit großen Visionen, doch von unbeschreiblicher Grausamkeit; trotz seiner Jugend. Er nannte sich selbst den „Fürsten von Inodan“, ein Titel, der an die glorreiche Vergangenheit der öden Gebiete erinnern sollte, als der Süden noch vereint gegen äußere Feinde und dunkle Kreaturen kämpfte.
So ist wieder ein Tag untätigen Wartens zu Ende gegangen, dachte Turan und beobachtete das Farbenspiel der untergehenden Sonne in den Bergen. Dann stand er jedoch plötzlich auf, um ein wenig höher in den Fels zu gelangen. Er stieg weiter auf und fand schließlich einen alten Pfad in den Bergen. Spitzes Geröll rollte den Hang hinab als er eine tiefe Rinne durchquerte, und er musste Acht geben, nicht zu stolpern. Nachdem der Feldherr eine Weile weitergegangen war und die Sonne ihren Herrschaftsbereich bereits dem Mond überlassen hatte, gelangte Turan in eine tiefe und enge Schlucht. Er wollte gerade umkehren da er am Ende der Felsenenge eine Sackgasse vermutete, als er plötzlich eine leise Stimme zu hören glaubte. Sie schien von sehr weit weg zu kommen und er konnte nicht verstehen, was sie ihm zuflüsterte. Wie gebannt blieb er stehen und lauschte, doch hörte er nur noch das Pfeifen des Windes, wenn er um die Gipfel streicht. Dann rief ihm jedoch die Stimme wieder, diesmal lauter und eindringlicher. Turan ging nun die Schlucht entlang, jedoch ohne dass er dies eigentlich wollte. Seine Beine schienen ihm aber nicht mehr zu gehorchen und folgten nur noch diesem unheimlichen Flüstern. Die Stimme wurde nun immer deutlicher und schließlich stand er am Ende der Schlucht. Zwischen zwei hohen Felswänden befand sich ein großer Spalt im Berg, welcher in eine unterirdische Höhle zu führen schien. Der Krieger wollte nun umkehren, da die gähnende Dunkelheit voraus ihm nicht geheuer war. Doch die Stimme, jetzt plötzlich schrill und überaus unangenehm, befahl ihm, die Höhle zu betreten. Wie mit einem Zauberbann belegt durchschritt er das steinerne Tor. Er befand sich nun in einer finsteren Grotte die von einem seltsamen Knistern in der Luft erfüllt war. Als Turan schließlich in die Mitte der unheimlichen Höhle trat, begann plötzlich der gesamte Boden zu zittern und ein helles Leuchten kam über ihn. Dann wurde es um seine Gedanken plötzlich dunkel und seine Glieder wurden schwer. Unendlich schwer.
1. Kapitel:
Kangeera, Hauptstadt des Nordreiches Kentrana
Die Nacht war eben zu Ende und wich einem nebligen Morgen als Andrasil, der junge Diplomat im Dienste des Königs von Lamad, in seinem Bett erwachte und zum Fenster trat. Es war ein trüber, kalter Herbstmorgen und der nächtliche Dunst hing noch schwer über der Stadt. Heute sollte ein Ereignis stattfinden, welches sonst nur äußerst selten oder in Kriegszeiten zelebriert wird. Vertreter aller vier verbündeten Reiche finden sich im Palast des Großkönigs ein, um Rat zu halten. Der große Rat, dachte Andrasil und ihm schauderte bei dem Gedanken diese wichtige Pflicht wahrnehmen zu müssen. Er war noch recht unerfahren als Diplomat, doch König Menroe hielt viel von ihm. Der Rat trat nur aus wichtigsten Gründen zusammen und dieses Mal mussten es besonders wichtige Gründe sein, da sogar ein Vertreter des Wüstenstammes der Tana im Palast zugegen war. Andrasil hatte ihn gestern bei seiner Ankunft gesehen, als er gerade zu seinen Gemächern geführt wurde. Ein großer schlanker Krieger, in orange und schwarz gekleidet, und mit den typisch grünen Augen seines Volkes.
Nun sollte ich mich aber beeilen, es macht sicher keinen guten Eindruck den Großkönig warten zu lassen. Andrasil kleidete sich rasch an. Er trug bei diesem hochoffiziellen Anlass eine Uniform in den Farben seines Königs, rot und gelb, mit dem Wappen eines silbernen Sterns auf der Brust. Andrasil selbst war nicht groß, doch von männlicher Statur mit dunkelbraunen, schulterlangen Haaren und ebenso dunkelbraunen Augen. Er war kein Krieger, doch konnte er als Diplomat, der manchmal auf gefährliche Reisen entsandt wurde, durchaus mit dem Schwert umgehen. Zumindest so gut, wie es bisher nötig gewesen war. Als er sich nun im großen Spiegel besah, der seinem Bett gegenüberstand, befand er sein Aussehen als angemessen für dieses Zusammentreffen der Mächtigen. Er war erst siebenundzwanzig Jahre alt und damit der jüngste Botschafter, den es im Westreich je gegeben hatte. Als Andrasil nun seine Gemächer verlies und vor die schwere Eichentür trat, die die Kälte und den Lärm der Gänge von der Schlafstatt abhalten sollte, traf er auf seinen jungen Herold, welcher von allen nur Nama gerufen wurde. Er war um sieben Jahre jünger als Andrasil selbst und hatte hellblaue Augen, welche immer ein wenig schelmisch dreinblickten, und kurze Haare von sehr hellem Braun. Er wollte ihn wohl gerade wecken, damit er nicht zu spät kam und stieß nun fast mit Andrasil zusammen, als er rasch das Zimmer verließ. „Schon gut Nama, ich bin schon fertig und bereit für den Rat. Los komm! Wir sind schon spät dran!“ „Ist das etwa meine Schuld, dass du so lange geschlafen hast?“, fragte Nama mit einem Grinsen im Gesicht. „Ich für meinen Teil bin schon seit der Morgenröte wach, falls man das fahle Glimmen hier in diesem Land überhaupt Morgenröte nennen kann. Ein wirklich absonderliches Land! Es scheint aus einer einzigen endlosen Hochebene zu bestehen, die so dicht mit Bäumen bestanden ist, dass man kaum den Himmel sieht. Ein einziger großer Wald scheint das Nordreich zu sein!“ „Wenn du nun endlich fertig bist mit Schwätzen und Schwadronieren über Bäume und Wälder können wir dann ja zum Rat gehen!“, sagte Andrasil vorwurfsvoll, meinte es aber nicht wirklich böse. Nama trat vor zwei Jahren in seine Dienste und in diesen zwei Jahren waren die beiden gute Freunde geworden. Nur ein etwas zu vorlautes Mundwerk, das ihn wohl noch in Schwierigkeiten bringen wird, dachte Andrasil, behielt es aber für sich. So eilten sie schließlich durch steinerne Gänge und imposante Hallen geradewegs zur großen Tür des Ratssaales.
(Bitte verzeiht mir fehlende Absätze und fehlende Kennzeichnung von direkten Reden und unausgesprochenen Gedanken; im Word-Dokument ist diese selbstverständlich vorhanden, ich hab es aber erstmals nur 1:1 kopiert und nichts editiert)
Prolog:
Danaad-Gebirge, Südliche Wüsten von Inodan
Die Sonne sandte gerade ihre letzten goldenen Strahlen über das zerklüftete Ödland und die felsigen Berge. Die schroffen Gipfel leuchteten wie zum Abschied in vielen Rot- und Goldtönen, bevor die grauen Schatten der Nacht langsam länger wurden. Ein langer Tag des Wartens war vorbei und Turan, der ehrgeizige Feldherr vom Stamme der Mawal, brauchte nun ein wenig Abstand von den lärmenden Kriegern. Die Gegend, in der das Feldlager seiner Soldaten lag, war trocken und unfruchtbar. Zwischen zwei steilen Bergrücken eingekeilt warteten sie nun schon seit mittlerweile drei Tagen auf Nachrichten der Späher aus dem Norden. Turan konnte das Ausharren im Lager nun nicht mehr ertragen. Seine Leute waren unruhig und Unmut machte sich unter den Kriegern breit. Die Untätigkeit, zu welcher sie einstweilen noch verdammt waren, ließ ihre Seelen dunkel werden und die Kampfeslust lag auf einem Tiefpunkt. Der junge Feldherr nutzte nun die Gunst der Stunde, sich ungesehen aus dem großen Zeltlager zu entfernen um endlich einmal einen Moment für sich zu haben. Er erklomm eine steile Felswand und setzte sich schließlich auf einen schmalen Grat, von wo aus er das gesamte Feldlager und die umliegenden wüsten Gebiete überblicken konnte. Turan war noch jung, gerade einmal fünfundzwanzig Sonnenzyklen alt, und doch führte er schon ein Heer erfahrener Kämpfer in den Krieg. In einen Krieg, der eigentlich schon andauert, solange er denken konnte und in dem es bisher zwar Siege für seinen Stamm zu feiern gab, diese aber schon alle lange zurücklagen. Zu lange! Die Stämme des Südens, welche die unfruchtbaren Wüsten bewohnten, bekämpften sich zwar alle untereinander, doch der Krieg zwischen dem Volk der Mawal und dem Volk der Tana war schon legendär. Turan’s Armee sollte nun bald gegen die unterirdische Hauptstadt der Tana zu Felde ziehen, welche in diesen Bergen lag, doch noch mussten sie auf Nachrichten ihrer Spione warten. Er selbst war ein Mann mit großen Visionen, doch von unbeschreiblicher Grausamkeit; trotz seiner Jugend. Er nannte sich selbst den „Fürsten von Inodan“, ein Titel, der an die glorreiche Vergangenheit der öden Gebiete erinnern sollte, als der Süden noch vereint gegen äußere Feinde und dunkle Kreaturen kämpfte.
So ist wieder ein Tag untätigen Wartens zu Ende gegangen, dachte Turan und beobachtete das Farbenspiel der untergehenden Sonne in den Bergen. Dann stand er jedoch plötzlich auf, um ein wenig höher in den Fels zu gelangen. Er stieg weiter auf und fand schließlich einen alten Pfad in den Bergen. Spitzes Geröll rollte den Hang hinab als er eine tiefe Rinne durchquerte, und er musste Acht geben, nicht zu stolpern. Nachdem der Feldherr eine Weile weitergegangen war und die Sonne ihren Herrschaftsbereich bereits dem Mond überlassen hatte, gelangte Turan in eine tiefe und enge Schlucht. Er wollte gerade umkehren da er am Ende der Felsenenge eine Sackgasse vermutete, als er plötzlich eine leise Stimme zu hören glaubte. Sie schien von sehr weit weg zu kommen und er konnte nicht verstehen, was sie ihm zuflüsterte. Wie gebannt blieb er stehen und lauschte, doch hörte er nur noch das Pfeifen des Windes, wenn er um die Gipfel streicht. Dann rief ihm jedoch die Stimme wieder, diesmal lauter und eindringlicher. Turan ging nun die Schlucht entlang, jedoch ohne dass er dies eigentlich wollte. Seine Beine schienen ihm aber nicht mehr zu gehorchen und folgten nur noch diesem unheimlichen Flüstern. Die Stimme wurde nun immer deutlicher und schließlich stand er am Ende der Schlucht. Zwischen zwei hohen Felswänden befand sich ein großer Spalt im Berg, welcher in eine unterirdische Höhle zu führen schien. Der Krieger wollte nun umkehren, da die gähnende Dunkelheit voraus ihm nicht geheuer war. Doch die Stimme, jetzt plötzlich schrill und überaus unangenehm, befahl ihm, die Höhle zu betreten. Wie mit einem Zauberbann belegt durchschritt er das steinerne Tor. Er befand sich nun in einer finsteren Grotte die von einem seltsamen Knistern in der Luft erfüllt war. Als Turan schließlich in die Mitte der unheimlichen Höhle trat, begann plötzlich der gesamte Boden zu zittern und ein helles Leuchten kam über ihn. Dann wurde es um seine Gedanken plötzlich dunkel und seine Glieder wurden schwer. Unendlich schwer.
1. Kapitel:
Kangeera, Hauptstadt des Nordreiches Kentrana
Die Nacht war eben zu Ende und wich einem nebligen Morgen als Andrasil, der junge Diplomat im Dienste des Königs von Lamad, in seinem Bett erwachte und zum Fenster trat. Es war ein trüber, kalter Herbstmorgen und der nächtliche Dunst hing noch schwer über der Stadt. Heute sollte ein Ereignis stattfinden, welches sonst nur äußerst selten oder in Kriegszeiten zelebriert wird. Vertreter aller vier verbündeten Reiche finden sich im Palast des Großkönigs ein, um Rat zu halten. Der große Rat, dachte Andrasil und ihm schauderte bei dem Gedanken diese wichtige Pflicht wahrnehmen zu müssen. Er war noch recht unerfahren als Diplomat, doch König Menroe hielt viel von ihm. Der Rat trat nur aus wichtigsten Gründen zusammen und dieses Mal mussten es besonders wichtige Gründe sein, da sogar ein Vertreter des Wüstenstammes der Tana im Palast zugegen war. Andrasil hatte ihn gestern bei seiner Ankunft gesehen, als er gerade zu seinen Gemächern geführt wurde. Ein großer schlanker Krieger, in orange und schwarz gekleidet, und mit den typisch grünen Augen seines Volkes.
Nun sollte ich mich aber beeilen, es macht sicher keinen guten Eindruck den Großkönig warten zu lassen. Andrasil kleidete sich rasch an. Er trug bei diesem hochoffiziellen Anlass eine Uniform in den Farben seines Königs, rot und gelb, mit dem Wappen eines silbernen Sterns auf der Brust. Andrasil selbst war nicht groß, doch von männlicher Statur mit dunkelbraunen, schulterlangen Haaren und ebenso dunkelbraunen Augen. Er war kein Krieger, doch konnte er als Diplomat, der manchmal auf gefährliche Reisen entsandt wurde, durchaus mit dem Schwert umgehen. Zumindest so gut, wie es bisher nötig gewesen war. Als er sich nun im großen Spiegel besah, der seinem Bett gegenüberstand, befand er sein Aussehen als angemessen für dieses Zusammentreffen der Mächtigen. Er war erst siebenundzwanzig Jahre alt und damit der jüngste Botschafter, den es im Westreich je gegeben hatte. Als Andrasil nun seine Gemächer verlies und vor die schwere Eichentür trat, die die Kälte und den Lärm der Gänge von der Schlafstatt abhalten sollte, traf er auf seinen jungen Herold, welcher von allen nur Nama gerufen wurde. Er war um sieben Jahre jünger als Andrasil selbst und hatte hellblaue Augen, welche immer ein wenig schelmisch dreinblickten, und kurze Haare von sehr hellem Braun. Er wollte ihn wohl gerade wecken, damit er nicht zu spät kam und stieß nun fast mit Andrasil zusammen, als er rasch das Zimmer verließ. „Schon gut Nama, ich bin schon fertig und bereit für den Rat. Los komm! Wir sind schon spät dran!“ „Ist das etwa meine Schuld, dass du so lange geschlafen hast?“, fragte Nama mit einem Grinsen im Gesicht. „Ich für meinen Teil bin schon seit der Morgenröte wach, falls man das fahle Glimmen hier in diesem Land überhaupt Morgenröte nennen kann. Ein wirklich absonderliches Land! Es scheint aus einer einzigen endlosen Hochebene zu bestehen, die so dicht mit Bäumen bestanden ist, dass man kaum den Himmel sieht. Ein einziger großer Wald scheint das Nordreich zu sein!“ „Wenn du nun endlich fertig bist mit Schwätzen und Schwadronieren über Bäume und Wälder können wir dann ja zum Rat gehen!“, sagte Andrasil vorwurfsvoll, meinte es aber nicht wirklich böse. Nama trat vor zwei Jahren in seine Dienste und in diesen zwei Jahren waren die beiden gute Freunde geworden. Nur ein etwas zu vorlautes Mundwerk, das ihn wohl noch in Schwierigkeiten bringen wird, dachte Andrasil, behielt es aber für sich. So eilten sie schließlich durch steinerne Gänge und imposante Hallen geradewegs zur großen Tür des Ratssaales.
(Bitte verzeiht mir fehlende Absätze und fehlende Kennzeichnung von direkten Reden und unausgesprochenen Gedanken; im Word-Dokument ist diese selbstverständlich vorhanden, ich hab es aber erstmals nur 1:1 kopiert und nichts editiert)
Also mir gefällt es bis jetzt sehr gut.
Mit den 170 Seiten schließe ich mich den anderen an. Bei so was kann man ja echt neidisch werden.
Von mir kannst du leider auch nicht viel Kritik erwarten, weil ich ebenfalls nicht zu den großen Kritikern hier im Forum gehöre. Ich bin eher ein stiller Leser, der sich zwar fast alle Stories hier durchliest, aber nur selten seinen Senf dazu gibt.
Am besten werden dir wohl Kualquappe, gufo, ira, etc. helfen können.
Trotzdem: Schreib weiter, ich lese es bestimmt!!!
Mit den 170 Seiten schließe ich mich den anderen an. Bei so was kann man ja echt neidisch werden.
Von mir kannst du leider auch nicht viel Kritik erwarten, weil ich ebenfalls nicht zu den großen Kritikern hier im Forum gehöre. Ich bin eher ein stiller Leser, der sich zwar fast alle Stories hier durchliest, aber nur selten seinen Senf dazu gibt.
Am besten werden dir wohl Kualquappe, gufo, ira, etc. helfen können.
Trotzdem: Schreib weiter, ich lese es bestimmt!!!
ich find's auch gut. Besser als ich bei der kurzen Zusammenfassung erhofft hatte. Dennoch habe ich ersteinmal nicht sonderlich auf Fehler geachtet und mir sind ebenso keine direkt ins Auge gesprungen. Wenn du das in Word schreibst, werden vermutlich ohnehin wenig bis gar keine Scjreibfehler zu finden sein, da es ja die Schreibhilfe korrigieren würde. Mach bitte weiter, du hast mich wirklich neugierig gemacht!!
Morgen Nachmittag geht's weiter...
Ich hab wirklich sehr auf Rechtschreibung und Grammatik geachtet und hoffe, einen verständlichen Schreibstil für meine Geschichte gefunden zu haben.
Natürlich können sich trotzdem immer Fehler einschleichen, die meine kontrollierenden Augen und auch die Word-Prüfung übersehen. Ich bin daher dankbar, auf entdeckte Fehler hingewiesen zu werden um sie zu korrigieren.
Ich hab wirklich sehr auf Rechtschreibung und Grammatik geachtet und hoffe, einen verständlichen Schreibstil für meine Geschichte gefunden zu haben.
Natürlich können sich trotzdem immer Fehler einschleichen, die meine kontrollierenden Augen und auch die Word-Prüfung übersehen. Ich bin daher dankbar, auf entdeckte Fehler hingewiesen zu werden um sie zu korrigieren.
es geht weiter:
Andrasil betrat den Raum nun zuerst und wusste vor Staunen nichts mehr zu sagen. Nama, der den Dienst des Rufers für Andrasil beim Rat versah, blieb kurz darauf offen der Mund stehen. Der gesamte Saal, so lang und breit dass er wohl mehr als hundert Menschen fassen könnte, war aus schwarzem Stein erbaut und von Säulen getragen, deren Enden wie Äste und Blätter von mächtigen Bäumen gearbeitet waren. An den Wänden fanden sich kunstvoll gearbeitete Wandteppiche, die die Geschichte der verbündeten Reiche erzählten und an Ereignisse erinnerten, die schon längst nur noch Mythen waren. Inmitten dieses schwarzen Säulenwaldes stand ein mächtiger Steintisch aus grauem Marmor. Am Kopfende des Tisches befand sich ein großer Thron aus demselben schwarzen Stein wie auch der ganze Saal gefertigt war. Dies war der Platz des Königs von Kentrana, welcher gleichzeitig das Amt des auf fünf Jahre gewählten Großkönigs innehatte. Der Großkönig war jedoch noch nicht eingetroffen, dafür waren aber die Könige der anderen Reiche schon anwesend, die Andrasil neugierig beäugten. Es war nämlich mehr als ungewöhnlich, dass der König des Westreiches nicht selbst zum großen Rat erschien und nur einen Diplomaten schickte. Doch Menroe litt seit Kurzem an einer rätselhaften Krankheit, sodass er seinen Palast nicht verlassen konnte um auf lange Reisen zu gehen. Andrasil, dem das offensichtliche Starren der anderen sehr unangenehm war, setzte sich rasch auf seinen Platz. Nama stellte sich, wie es das höfische Protokoll verlangte, dahinter. Plötzlich schwang die Tür mit viel Lärm auf und der Großkönig traf endlich ein. Er war ein stattlicher Mann, der jedoch schon viele Winter erlebt hatte. Weisheit und Güte lagen in seinen Augen, doch verrieten ebendiese auch einen unbezwingbaren Geist und einen schon legendären Mut. Der König bewegte sich nun langsam und würdevoll auf den Thron zu. Er umrundete den mächtigen Tisch und nickte allen Anwesenden wohlwollend zu. Als er Andrasil jedoch bemerkte blieb er kurz stehen und zog eine Augenbraue fragend nach oben, doch dann setzte er seinen Weg fort und nahm schließlich seinen Ehrenplatz ein. Der König trug zu diesem wichtigen Anlass ein kostbares und mit Pelzen besetztes Gewand in der Tracht seines Volkes. Sein schulterlanges Haar war von dunklem Braun, doch bereits mit vielen Strähnen Grau durchzogen. Die Augen des Großkönigs waren von dunklem Grau und ruhten nun auf den hier Anwesenden. „Ich begrüße euch alle hier in meinen Hallen!“, erhob der Großkönig das Wort. Das streng festgelegte Protokoll konnte nun beginnen. Der Rufer des Großkönigs, ein scheinbar noch älterer Mann mit weißem Haar und weißem Bart, begann mit leisen und doch durchdringenden Worten das Zeremoniell: „Vor euch steht Arenil der Mutige, König von Kentrana und gewählter Großkönig der vier verbündeten Reiche.“ Der alte Mann trat nun zurück und als nächstes erhob sich Inafil, der König des großen Innallaute. Sein ausgedehntes Herrschaftsgebiet bestand aus den weiten Küstengegenden im Osten, die aus reichen Wäldern bestanden und von vielen Flüssen durchzogen wurden. Er selbst war noch relativ jung, da er erst vor Kurzem sein Erbe nach dem plötzlichen Tod seines Vaters angetreten hatte. Inafil's Gesicht war schmal und knabenhaft und seine Augen von dunklem Blau. Seine dunkelblonden Haare trug er kinnlang und auf seinem Kopf prangte eine silberne Krone mit blauen Kristallen besetzt. Doch strahlte der König trotz seiner Jugend eine vornehme Würde aus, die auf andere Menschen ein wenig arrogant wirkte. Er verneigte sich nun kurz in Richtung des Großkönigs und sein Rufer, ein noch jüngerer Bursche von ähnlichem Aussehen, begann mit glockenheller Stimme würdevoll zu sprechen: „Hier steht Inafil, erhabener Herrscher zu Lande und zur See des großen Reiches von Innallaute!“ Es war in den verbündeten Reichen allgemein bekannt, dass die Bewohner der Ostlande eine Vorliebe für das Wasser hatten und mit Freude zur See fuhren. Als nächstes stand nun König Umor auf, dessen Anblick Andrasil sehr erstaunte. Es stimmte augenscheinlich, was die Legenden über das Volk des Gebirges sagten. Sie mussten wohl wirklich von den Zwergen abstammen, welche seit vielen Jahrhunderten von dieser Welt verschwanden und seither nie mehr gesehen worden waren. Umor's Aussehen war nun aber wirklich sehr ungewöhnlich. Er war etwas kleiner als die anderen Ratsteilnehmer, dafür aber von kräftigerer Statur. Auch trug er einen langen schwarzen Bart und seine langen Haare hatte er mit Goldfäden zu Zöpfen verflochten. In seinem feisten Gesicht prangten große dunkelbraune Augen, die ein feuriges Temperament ausstrahlten; eine Eigenschaft, die allen Angehörigen seines Volkes nachgesagt wird. Auch trug Umor einen würdevollen dunkelroten Waffenrock und auf dem Kopf eine goldene Krone, die so prachtvoll und kundig gearbeitet war, dass sie ihresgleichen wohl nur einmal gab. Auch er verneigte sich nun vor dem Großkönig und sein Rufer, nach dem Aussehen nach wohl einer seiner Hauptleute, entrollte das königliche Banner und sprach feierlich: „Hier steht Umor, König der Berge von Echorath. Größter Schmied und tapferster Krieger unseres Volkes!“ Auch das war typisch für das Volk des Gebirges. Sie waren die besten Schmiede diesseits der Welt und auch die furchtlosesten Kämpfer. Als nächstes war nun Andrasil an der Reihe. Auch er schob seinen steinernen Stuhl so leise wie möglich zurück und stand auf. Der junge Diplomat blickte ehrerbietig in Richtung des Großkönigs und verbeugte sich so tief er konnte. Hinter ihm straffte sich Nama, der junge Herold, und schmetterte plötzlich in voller Lautstärke: „Hier steht Andrasil, König Menroe‘s Diplomat und Stellvertreter bei diesem Rate. Der ehrwürdige Herr von Lamad lässt sein ungebührliches Fehlen in dieser wichtigen Angelegenheit aufgrund schwerer Krankheit entschuldigen und schickt daher diesen vertrauenswürdigen Mann an seiner Statt, welcher mit allen Vollmachten in seinem Namen ausgestattet ist.“ Nama wollte noch lange in dieser Art weiter sprechen, als Andrasil abwinkte und ihm zu verstehen gab, dass es nun genug der schönen Worte sei. Als alle Ratsteilnehmer letztendlich wieder Platz genommen hatten, die Rufer hinaus geschickt und die Tore geschlossen wurden, erhob sich plötzlich der Abgesandte aus dem Süden und alle blickten ihn erstaunt an. Ganz in die ehrwürdige Zeremonie des gegenseitigen Vorstellens verwickelt, hatte man seine Anwesenheit in der Ratshalle fast vergessen.
Er war ein recht ungewohnter Anblick und die Anwesenden erinnerten sich jetzt wieder an die Geschichten, die man sich über das Südvolk erzählte. Diese besagten, die Wüstenvölker wären geschickte und lautlose Krieger, die zum Teil auch unachtsame Händler und Reisende überfallen würden, die ihre trockenen Ländereien durchqueren wollen. Die Wüstenmenschen, wie sie auch genannt wurden, lebten nämlich seit langer Zeit in verschiedenen Stämmen verstreut in der Öde. Sie hatten keinen gemeinsamen König und bekriegten sich oft auch gegenseitig, was ebenfalls ein Grund dafür war, dass sie nicht dem Bündnis der vier Reiche angehörten. Doch konnte man bei ihnen trotzdem von einem gemeinsamen Volk sprechen. Sie hatten alle ausschließlich grüne Augen und kleiden sich bei wichtigen Anlässen, unabhängig von der Stammeszugehörigkeit, in den gemeinsamen Farben orange und schwarz. Das gemeinsame Wappen, eine rote Sonne auf schwarzem Grund, zeugte von einer glorreichen Vergangenheit, da die Südmenschen geeint unter einem Banner gekämpft hatten. Diese Einigkeit aller Stämme ist aber nun längst vergessen und selbst im Süden zu einem Mythos geworden. Der Mann blickte nun mit seinen tiefen, wassergrünen Augen unbeirrt in die Runde und begann darauf laut und mit festen Worten zu sprechen: „Mein Name ist Zulan, Führer des Stammes der Tana. Ich weiß, dass meine Anwesenheit in diesen Hallen Erstaunen hervorruft und dass mich nicht alle hier ohne Vorbehalt begrüßen. Doch nun werde ich mit der Erlaubnis des geschätzten Großkönigs den Grund für diese Zusammenkunft erläutern. Ich war es nämlich, der König Arenil bat, diesen Rat einzuberufen!“ Ein erstauntes Raunen ging daraufhin durch den Raum. Doch bevor es zu laut wurde in der Halle, fuhr Zulan rasch fort: „Wie ihr alle wisst, sind unsere Stämme zerstreut und uneins. Meine Bestrebungen, den alten Frieden unter den Stämmen wiederherzustellen, schlugen aber bisher fehl und brachten mir nichts ein als erneute Anfeindungen und Krieg.“ Als Zulan diesen Satz beendet hatte, stand plötzlich König Umor zornerfüllt auf. „Und Ihr wollt uns jetzt bitten, Eurem Stamm in diesem Krieg zu helfen? Sind denn die Wüstenmenschen schon so schwach, dass sie mit ihren Problemen nicht selbst fertig werden?“, fragte er erbost und sein Gesicht nahm dabei eine bedenklich rote Färbung an. „Setzt Euch wieder auf Eurem Platz und hört, was Zulan weiter zu sagen hat!“, ermahnte ihn der Großkönig und Umor setzte sich widerwillig auf seinen Stuhl zurück. Doch warf er daraufhin Zulan zornige und vernichtende Blicke zu. Es war hierbei unter allen Anwesenden bekannt, dass das Volk des Gebirges in ewigem Streit mit den Völkern des Südens lag. Woher diese Feindschaft ursprünglich kam, konnte heute keiner, nicht einmal die Weisesten, mehr erklären. Die Gebirgsmenschen behaupteten aber, die Südländer würden regelmäßig ihre Minen überfallen und ausplündern um sich so mit Rohstoffen zu versorgen. Dies war zwar nur ein haltloses Gerücht, doch es reichte um alte Feindschaften weiterhin zu pflegen. Zulan war indessen zwar ein Krieger, jedoch auch ein weiser Stammesführer, der sich zu derartigen Ausbrüchen nicht leicht hinreißen ließ. König Umor aber trug sein Herz auf der Zunge und er machte keinen Hehl aus seiner Abneigung gegenüber dem Stammesführer. Dieser nahm seine Rede nach dieser unerfreulichen Unterbrechung aber wieder auf: „Wie ich schon sagte, war und bin ich stets um Frieden zwischen den weit verstreuten Stämmen bemüht. Der andauernde Streit hat schon zu vielen meines Volkes das Leben gekostet und zu viele Witwen und Waisen hinterlassen. Vor Kurzem jedoch wurde unsere Hauptstadt zum wiederholten Male von Turan und seinen Männern angegriffen. Turan ist der Führer der Mawal und ärgster Widersacher unseres Stammes und aller friedliebenden Nachbarstämme. Alle Friedensangebote scheiterten bisher an seiner Machtgier und seinem Größenwahn und so werden wir nicht müde, uns gegen ihn und seine wiederkehrenden Eroberungsversuche zur Wehr zu setzen. Dieser Angriff war jedoch anders als die bisherigen. Schrecklicher und verheerend. Zuerst griff Turan uns gezielt mit vielen Männern an, die sich scheinbar in den umliegenden Bergen nahe der Stadt versteckt hielten und unsere Stellungen klug ausgekundschaftet hatten. Diese Truppen konnten wir jedoch leicht zurückschlagen, da wir ebenfalls über viele erfahrene Kämpfer in unseren Reihen verfügen. Doch dann verdunkelte sich plötzlich der Himmel und es wurde Nacht, obwohl die Sonne im Zenit über der Wüste stand. Auf Turan’s Befehl zogen sich seine Männer nun ruckartig zurück und eine andere Armee griff uns aus dem Hinterhalt an. Alptraumhafte Ungeheuer mit dunkelgrüner Haut und fahlen, gelben Augen stürmten plötzlich auf unsere Stadt zu. Sie waren ausgerüstet mit furchtbaren, uns unbekannten Waffen und rannten unsere starke Verteidigungslinie um wie ein Sandsturm einen alten Baum knickt. Ich sah die tapfersten Männer meines Stammes vor Angst ihre Waffen wegwerfen und fliehen. Diejenigen, die blieben und verzweifelt zu kämpfen versuchten, wurden jedoch von ihren langen Reißzähnen in Fetzen gerissen und gleich an Ort und Stelle gierig untereinander aufgeteilt und gefressen. Schließlich konnte ich es schaffen, die übriggebliebenen Männer sowie Frauen und Kinder aus der verlorenen Stadt zu holen und mit ihnen nach Norden zu fliehen. Wir fanden in Rumaalin, der Stadt meines Bruders Dassut, Zuflucht, doch diese Sicherheit wird nicht lange währen. Indessen ich hier mit euch spreche, rückt diese furchtbare Armee des blutgierigen Turan, der sich nun selbst „Fürst von Inodan“ nennt, immer weiter in nördliche Richtung vor. Sie fallen über kleinere Siedlungen und Dörfer her wie ein Heuschreckenschwarm und lassen dabei Niemandem am Leben. Meine schöne Stadt wurde geplündert und schließlich bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Von den zahlreichen Dörfern im Umland, die ihnen bisher anheim gefallen sind, erinnern nur noch rauchende Trümmer und abgenagte Menschenknochen im Sand. Wir befragten weiters den Ältesten unseres Stammes nach diesen Kreaturen des Abschaums. Dieser meinte, er habe in einer Vision gesehen, wie die Schatten aus einem großen Portal hervorbrachen, welches aus blauem Licht bestand. Desweiteren habe er eine helle Stimme gehört, welche rief: «Allein die Macht der Gestirne vermag es, den Schatten zu bannen wie es schon die Ältesten taten.» Wir konnten jedoch mit diesen Rätseln nicht viel anfangen und Turan zieht währenddessen immer weiter und wird sicher bald auch die Stadt meines Bruders erreicht haben. Ich komme nun aber nicht, wie Ihr vielleicht denkt König Umor, um hier unser großes Leid zu beklagen und um Hilfe zu flehen! Doch haben wir von alten Aufzeichnungen gehört, welche sich in der Bibliothek König Arenil's befinden sollen. Diese können uns vielleicht helfen, die Vision unseres Ältesten richtig zu deuten. Und dies ist auch der eigentliche Grund für mein Erscheinen hier. Ich war gekommen, um Rat einzuholen für mich und mein Volk. Rat, was das für Wesen sind, die uns angreifen, und wie man sie besiegen könnte!“
Andrasil betrat den Raum nun zuerst und wusste vor Staunen nichts mehr zu sagen. Nama, der den Dienst des Rufers für Andrasil beim Rat versah, blieb kurz darauf offen der Mund stehen. Der gesamte Saal, so lang und breit dass er wohl mehr als hundert Menschen fassen könnte, war aus schwarzem Stein erbaut und von Säulen getragen, deren Enden wie Äste und Blätter von mächtigen Bäumen gearbeitet waren. An den Wänden fanden sich kunstvoll gearbeitete Wandteppiche, die die Geschichte der verbündeten Reiche erzählten und an Ereignisse erinnerten, die schon längst nur noch Mythen waren. Inmitten dieses schwarzen Säulenwaldes stand ein mächtiger Steintisch aus grauem Marmor. Am Kopfende des Tisches befand sich ein großer Thron aus demselben schwarzen Stein wie auch der ganze Saal gefertigt war. Dies war der Platz des Königs von Kentrana, welcher gleichzeitig das Amt des auf fünf Jahre gewählten Großkönigs innehatte. Der Großkönig war jedoch noch nicht eingetroffen, dafür waren aber die Könige der anderen Reiche schon anwesend, die Andrasil neugierig beäugten. Es war nämlich mehr als ungewöhnlich, dass der König des Westreiches nicht selbst zum großen Rat erschien und nur einen Diplomaten schickte. Doch Menroe litt seit Kurzem an einer rätselhaften Krankheit, sodass er seinen Palast nicht verlassen konnte um auf lange Reisen zu gehen. Andrasil, dem das offensichtliche Starren der anderen sehr unangenehm war, setzte sich rasch auf seinen Platz. Nama stellte sich, wie es das höfische Protokoll verlangte, dahinter. Plötzlich schwang die Tür mit viel Lärm auf und der Großkönig traf endlich ein. Er war ein stattlicher Mann, der jedoch schon viele Winter erlebt hatte. Weisheit und Güte lagen in seinen Augen, doch verrieten ebendiese auch einen unbezwingbaren Geist und einen schon legendären Mut. Der König bewegte sich nun langsam und würdevoll auf den Thron zu. Er umrundete den mächtigen Tisch und nickte allen Anwesenden wohlwollend zu. Als er Andrasil jedoch bemerkte blieb er kurz stehen und zog eine Augenbraue fragend nach oben, doch dann setzte er seinen Weg fort und nahm schließlich seinen Ehrenplatz ein. Der König trug zu diesem wichtigen Anlass ein kostbares und mit Pelzen besetztes Gewand in der Tracht seines Volkes. Sein schulterlanges Haar war von dunklem Braun, doch bereits mit vielen Strähnen Grau durchzogen. Die Augen des Großkönigs waren von dunklem Grau und ruhten nun auf den hier Anwesenden. „Ich begrüße euch alle hier in meinen Hallen!“, erhob der Großkönig das Wort. Das streng festgelegte Protokoll konnte nun beginnen. Der Rufer des Großkönigs, ein scheinbar noch älterer Mann mit weißem Haar und weißem Bart, begann mit leisen und doch durchdringenden Worten das Zeremoniell: „Vor euch steht Arenil der Mutige, König von Kentrana und gewählter Großkönig der vier verbündeten Reiche.“ Der alte Mann trat nun zurück und als nächstes erhob sich Inafil, der König des großen Innallaute. Sein ausgedehntes Herrschaftsgebiet bestand aus den weiten Küstengegenden im Osten, die aus reichen Wäldern bestanden und von vielen Flüssen durchzogen wurden. Er selbst war noch relativ jung, da er erst vor Kurzem sein Erbe nach dem plötzlichen Tod seines Vaters angetreten hatte. Inafil's Gesicht war schmal und knabenhaft und seine Augen von dunklem Blau. Seine dunkelblonden Haare trug er kinnlang und auf seinem Kopf prangte eine silberne Krone mit blauen Kristallen besetzt. Doch strahlte der König trotz seiner Jugend eine vornehme Würde aus, die auf andere Menschen ein wenig arrogant wirkte. Er verneigte sich nun kurz in Richtung des Großkönigs und sein Rufer, ein noch jüngerer Bursche von ähnlichem Aussehen, begann mit glockenheller Stimme würdevoll zu sprechen: „Hier steht Inafil, erhabener Herrscher zu Lande und zur See des großen Reiches von Innallaute!“ Es war in den verbündeten Reichen allgemein bekannt, dass die Bewohner der Ostlande eine Vorliebe für das Wasser hatten und mit Freude zur See fuhren. Als nächstes stand nun König Umor auf, dessen Anblick Andrasil sehr erstaunte. Es stimmte augenscheinlich, was die Legenden über das Volk des Gebirges sagten. Sie mussten wohl wirklich von den Zwergen abstammen, welche seit vielen Jahrhunderten von dieser Welt verschwanden und seither nie mehr gesehen worden waren. Umor's Aussehen war nun aber wirklich sehr ungewöhnlich. Er war etwas kleiner als die anderen Ratsteilnehmer, dafür aber von kräftigerer Statur. Auch trug er einen langen schwarzen Bart und seine langen Haare hatte er mit Goldfäden zu Zöpfen verflochten. In seinem feisten Gesicht prangten große dunkelbraune Augen, die ein feuriges Temperament ausstrahlten; eine Eigenschaft, die allen Angehörigen seines Volkes nachgesagt wird. Auch trug Umor einen würdevollen dunkelroten Waffenrock und auf dem Kopf eine goldene Krone, die so prachtvoll und kundig gearbeitet war, dass sie ihresgleichen wohl nur einmal gab. Auch er verneigte sich nun vor dem Großkönig und sein Rufer, nach dem Aussehen nach wohl einer seiner Hauptleute, entrollte das königliche Banner und sprach feierlich: „Hier steht Umor, König der Berge von Echorath. Größter Schmied und tapferster Krieger unseres Volkes!“ Auch das war typisch für das Volk des Gebirges. Sie waren die besten Schmiede diesseits der Welt und auch die furchtlosesten Kämpfer. Als nächstes war nun Andrasil an der Reihe. Auch er schob seinen steinernen Stuhl so leise wie möglich zurück und stand auf. Der junge Diplomat blickte ehrerbietig in Richtung des Großkönigs und verbeugte sich so tief er konnte. Hinter ihm straffte sich Nama, der junge Herold, und schmetterte plötzlich in voller Lautstärke: „Hier steht Andrasil, König Menroe‘s Diplomat und Stellvertreter bei diesem Rate. Der ehrwürdige Herr von Lamad lässt sein ungebührliches Fehlen in dieser wichtigen Angelegenheit aufgrund schwerer Krankheit entschuldigen und schickt daher diesen vertrauenswürdigen Mann an seiner Statt, welcher mit allen Vollmachten in seinem Namen ausgestattet ist.“ Nama wollte noch lange in dieser Art weiter sprechen, als Andrasil abwinkte und ihm zu verstehen gab, dass es nun genug der schönen Worte sei. Als alle Ratsteilnehmer letztendlich wieder Platz genommen hatten, die Rufer hinaus geschickt und die Tore geschlossen wurden, erhob sich plötzlich der Abgesandte aus dem Süden und alle blickten ihn erstaunt an. Ganz in die ehrwürdige Zeremonie des gegenseitigen Vorstellens verwickelt, hatte man seine Anwesenheit in der Ratshalle fast vergessen.
Er war ein recht ungewohnter Anblick und die Anwesenden erinnerten sich jetzt wieder an die Geschichten, die man sich über das Südvolk erzählte. Diese besagten, die Wüstenvölker wären geschickte und lautlose Krieger, die zum Teil auch unachtsame Händler und Reisende überfallen würden, die ihre trockenen Ländereien durchqueren wollen. Die Wüstenmenschen, wie sie auch genannt wurden, lebten nämlich seit langer Zeit in verschiedenen Stämmen verstreut in der Öde. Sie hatten keinen gemeinsamen König und bekriegten sich oft auch gegenseitig, was ebenfalls ein Grund dafür war, dass sie nicht dem Bündnis der vier Reiche angehörten. Doch konnte man bei ihnen trotzdem von einem gemeinsamen Volk sprechen. Sie hatten alle ausschließlich grüne Augen und kleiden sich bei wichtigen Anlässen, unabhängig von der Stammeszugehörigkeit, in den gemeinsamen Farben orange und schwarz. Das gemeinsame Wappen, eine rote Sonne auf schwarzem Grund, zeugte von einer glorreichen Vergangenheit, da die Südmenschen geeint unter einem Banner gekämpft hatten. Diese Einigkeit aller Stämme ist aber nun längst vergessen und selbst im Süden zu einem Mythos geworden. Der Mann blickte nun mit seinen tiefen, wassergrünen Augen unbeirrt in die Runde und begann darauf laut und mit festen Worten zu sprechen: „Mein Name ist Zulan, Führer des Stammes der Tana. Ich weiß, dass meine Anwesenheit in diesen Hallen Erstaunen hervorruft und dass mich nicht alle hier ohne Vorbehalt begrüßen. Doch nun werde ich mit der Erlaubnis des geschätzten Großkönigs den Grund für diese Zusammenkunft erläutern. Ich war es nämlich, der König Arenil bat, diesen Rat einzuberufen!“ Ein erstauntes Raunen ging daraufhin durch den Raum. Doch bevor es zu laut wurde in der Halle, fuhr Zulan rasch fort: „Wie ihr alle wisst, sind unsere Stämme zerstreut und uneins. Meine Bestrebungen, den alten Frieden unter den Stämmen wiederherzustellen, schlugen aber bisher fehl und brachten mir nichts ein als erneute Anfeindungen und Krieg.“ Als Zulan diesen Satz beendet hatte, stand plötzlich König Umor zornerfüllt auf. „Und Ihr wollt uns jetzt bitten, Eurem Stamm in diesem Krieg zu helfen? Sind denn die Wüstenmenschen schon so schwach, dass sie mit ihren Problemen nicht selbst fertig werden?“, fragte er erbost und sein Gesicht nahm dabei eine bedenklich rote Färbung an. „Setzt Euch wieder auf Eurem Platz und hört, was Zulan weiter zu sagen hat!“, ermahnte ihn der Großkönig und Umor setzte sich widerwillig auf seinen Stuhl zurück. Doch warf er daraufhin Zulan zornige und vernichtende Blicke zu. Es war hierbei unter allen Anwesenden bekannt, dass das Volk des Gebirges in ewigem Streit mit den Völkern des Südens lag. Woher diese Feindschaft ursprünglich kam, konnte heute keiner, nicht einmal die Weisesten, mehr erklären. Die Gebirgsmenschen behaupteten aber, die Südländer würden regelmäßig ihre Minen überfallen und ausplündern um sich so mit Rohstoffen zu versorgen. Dies war zwar nur ein haltloses Gerücht, doch es reichte um alte Feindschaften weiterhin zu pflegen. Zulan war indessen zwar ein Krieger, jedoch auch ein weiser Stammesführer, der sich zu derartigen Ausbrüchen nicht leicht hinreißen ließ. König Umor aber trug sein Herz auf der Zunge und er machte keinen Hehl aus seiner Abneigung gegenüber dem Stammesführer. Dieser nahm seine Rede nach dieser unerfreulichen Unterbrechung aber wieder auf: „Wie ich schon sagte, war und bin ich stets um Frieden zwischen den weit verstreuten Stämmen bemüht. Der andauernde Streit hat schon zu vielen meines Volkes das Leben gekostet und zu viele Witwen und Waisen hinterlassen. Vor Kurzem jedoch wurde unsere Hauptstadt zum wiederholten Male von Turan und seinen Männern angegriffen. Turan ist der Führer der Mawal und ärgster Widersacher unseres Stammes und aller friedliebenden Nachbarstämme. Alle Friedensangebote scheiterten bisher an seiner Machtgier und seinem Größenwahn und so werden wir nicht müde, uns gegen ihn und seine wiederkehrenden Eroberungsversuche zur Wehr zu setzen. Dieser Angriff war jedoch anders als die bisherigen. Schrecklicher und verheerend. Zuerst griff Turan uns gezielt mit vielen Männern an, die sich scheinbar in den umliegenden Bergen nahe der Stadt versteckt hielten und unsere Stellungen klug ausgekundschaftet hatten. Diese Truppen konnten wir jedoch leicht zurückschlagen, da wir ebenfalls über viele erfahrene Kämpfer in unseren Reihen verfügen. Doch dann verdunkelte sich plötzlich der Himmel und es wurde Nacht, obwohl die Sonne im Zenit über der Wüste stand. Auf Turan’s Befehl zogen sich seine Männer nun ruckartig zurück und eine andere Armee griff uns aus dem Hinterhalt an. Alptraumhafte Ungeheuer mit dunkelgrüner Haut und fahlen, gelben Augen stürmten plötzlich auf unsere Stadt zu. Sie waren ausgerüstet mit furchtbaren, uns unbekannten Waffen und rannten unsere starke Verteidigungslinie um wie ein Sandsturm einen alten Baum knickt. Ich sah die tapfersten Männer meines Stammes vor Angst ihre Waffen wegwerfen und fliehen. Diejenigen, die blieben und verzweifelt zu kämpfen versuchten, wurden jedoch von ihren langen Reißzähnen in Fetzen gerissen und gleich an Ort und Stelle gierig untereinander aufgeteilt und gefressen. Schließlich konnte ich es schaffen, die übriggebliebenen Männer sowie Frauen und Kinder aus der verlorenen Stadt zu holen und mit ihnen nach Norden zu fliehen. Wir fanden in Rumaalin, der Stadt meines Bruders Dassut, Zuflucht, doch diese Sicherheit wird nicht lange währen. Indessen ich hier mit euch spreche, rückt diese furchtbare Armee des blutgierigen Turan, der sich nun selbst „Fürst von Inodan“ nennt, immer weiter in nördliche Richtung vor. Sie fallen über kleinere Siedlungen und Dörfer her wie ein Heuschreckenschwarm und lassen dabei Niemandem am Leben. Meine schöne Stadt wurde geplündert und schließlich bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Von den zahlreichen Dörfern im Umland, die ihnen bisher anheim gefallen sind, erinnern nur noch rauchende Trümmer und abgenagte Menschenknochen im Sand. Wir befragten weiters den Ältesten unseres Stammes nach diesen Kreaturen des Abschaums. Dieser meinte, er habe in einer Vision gesehen, wie die Schatten aus einem großen Portal hervorbrachen, welches aus blauem Licht bestand. Desweiteren habe er eine helle Stimme gehört, welche rief: «Allein die Macht der Gestirne vermag es, den Schatten zu bannen wie es schon die Ältesten taten.» Wir konnten jedoch mit diesen Rätseln nicht viel anfangen und Turan zieht währenddessen immer weiter und wird sicher bald auch die Stadt meines Bruders erreicht haben. Ich komme nun aber nicht, wie Ihr vielleicht denkt König Umor, um hier unser großes Leid zu beklagen und um Hilfe zu flehen! Doch haben wir von alten Aufzeichnungen gehört, welche sich in der Bibliothek König Arenil's befinden sollen. Diese können uns vielleicht helfen, die Vision unseres Ältesten richtig zu deuten. Und dies ist auch der eigentliche Grund für mein Erscheinen hier. Ich war gekommen, um Rat einzuholen für mich und mein Volk. Rat, was das für Wesen sind, die uns angreifen, und wie man sie besiegen könnte!“
@ira: Kommt noch...hoffentlich *unsicher zurückgrins*
Zur Kritik:
Ja, sehr schön, die Sprache ist flüssig und hat schöne Vergleiche. Was mir allerdings bei deinem ersten Post aufällt, ist, dass du ziemlich oft das Wort "nun" benutzt. Auch wiederholst du dich gerne beim Umstand, dass Turan Abstand zu den Kriegern einnimmt/einnehmen will. Auch zeigen sich hie und da ein paar grammatische Fehler, die aber nicht weiter schlimm sind und auch anderen passieren könnten. Pass einfach auf, dass du sie nicht vergisst und korrigiere am besten noch einmal, vielleicht am besten von Kapitel zu Kapitel.
PS: Jaja, das sagt einer, der mit Überarbeiten überhaupt nichts am Hut hat:).
Ansonsten: Bin gespannt auf mehr!
Zur Kritik:
Ja, sehr schön, die Sprache ist flüssig und hat schöne Vergleiche. Was mir allerdings bei deinem ersten Post aufällt, ist, dass du ziemlich oft das Wort "nun" benutzt. Auch wiederholst du dich gerne beim Umstand, dass Turan Abstand zu den Kriegern einnimmt/einnehmen will. Auch zeigen sich hie und da ein paar grammatische Fehler, die aber nicht weiter schlimm sind und auch anderen passieren könnten. Pass einfach auf, dass du sie nicht vergisst und korrigiere am besten noch einmal, vielleicht am besten von Kapitel zu Kapitel.
PS: Jaja, das sagt einer, der mit Überarbeiten überhaupt nichts am Hut hat:).
Ansonsten: Bin gespannt auf mehr!
und es geht wieder weiter:
Es war eine lange Rede gewesen und plötzlich war es totenstill im Raum. Nur König Umor scharrte nervös mit seinen Füßen über den rauen Steinboden. Dann erhob er erneut das Wort: „Ihr habt uns nun ausführlichst von der Lage in Euren Heimatlanden berichtet, und doch frage ich mich, was Eure Geschichte für einen Hintergrund haben könnte und welche Absicht Ihr mit solchen Schauermärchen verfolgt! Ich persönlich glaube nicht, dass es Ungeheuer mit grüner Haut und langen Zähnen auf der Welt gibt, die Dörfer überfallen und Menschen auffressen. Das klingt wie eine Geschichte von der Art, wie wir sie unseren Kindern erzählen, damit sie artig zu Bett gehen! Ich will mir hier nun nicht anmaßen, Euch einen Lügner zu nennen, doch vermute ich, Ihr habt diese Wesen nur erfunden, um Eure Niederlage gegen diesen Turan schönzureden. Und nun braucht Ihr unsere Hilfe, egal ob Ihr es zugeben wollt oder nicht!“ Alle anderen sagten nichts, doch der Großkönig erhob sich zornig und sah Umor scharf an. „Denkt Ihr, verehrter König Umor, ich würde diesen Rat einberufen, wenn ich nicht sicher wäre, dass eine Gefahr bestünde? Denkt Ihr, ich würde in meinem Amt als Großkönig nicht genügend Weisheit besitzen, zwischen der Wahrheit und einer Geschichte für Kinder zu unterscheiden? Ich habe die Erzählungen von Zulan genau überprüft und seine Worte sprechen keine Lüge! Und tief verborgen besitzt unser Volk wirklich Aufzeichnungen aus den alten Tagen, die von ebensolchen Wesen sprechen.“ Tiefes Schweigen trat nun ein und Umor setzte sich wieder auf seinen Stuhl zurück, jedoch mit einem gefährlichen Funkeln in seinen Augen. Das eisige Schweigen dauerte schon lange an und Andrasil meinte, die Zeit verrinnen zu hören. Die Welt im Saal schien still zu stehen, während draußen in der Stadt das tägliche Leben geschäftig seinen Lauf nahm. Da ergriff plötzlich nochmals der Großkönig das Wort: „Ihr habt nun von Zulan gehört was in seiner Stadt vorgefallen ist. Nun solltet Ihr auch hören, was unsere Schriften zu diesen Kreaturen sagen. Danach, so meine ich, müssen wir entscheiden, was weiter zu tun ist!“
Daraufhin machte Arenil ein Handzeichen und alle Anwesenden waren erstaunt, denn auf einmal trat der Rufer des Königs aus einer dunklen Ecke des Raumes hervor an den Tisch. Sie hatten alle gar nicht bemerkt, dass er nicht mit den anderen aus dem Raum gegangen war als die Tore geschlossen wurden. Der alte Mann nahm nun am anderen Ende des Tisches Platz und sah mit Wohlwollen in die Gesichter der Beratenden. „Mein Name ist Rellain“, sagte er mit klarer Stimme, „und ich bin der Schriftenmeister im Dienste von König Arenil. Ich habe unsere Aufzeichnungen über diese Wesen lange Nächte studiert, nachdem uns Zulan vor drei Tagen um Rat ersuchte, und bin nun zu der Erkenntnis gekommen, dass wir es hier mit den Cerunataa zu tun haben! Jenem grausamen Volk, gegen welches schon unsere Vorfahren gemeinsam mit den Zwergen und den Diunath in die Schlacht zogen.“ Die Anwesenden im Raum sogen nun scharf die Luft ein und blickten Rellain entgeistert an. Von den Cerunataa hatten alle schon Geschichten gehört und es waren keine angenehmen Geschichten gewesen. Es waren Dämonen aus alter Zeit, grausame Krieger, denen Menschen mit Waffengewalt fast nichts anhaben konnten. Sie schienen unbesiegbar zu sein und nur die Tapfersten wagten, sich ihnen offen entgegenzustellen. Rellain, der wusste was nun alle dachten, fuhr fort mit seinen Erklärungen: „Die Legenden besagen, dass die große Königin und Magierin Liumee-Dana vom Volk der Diunath die Kreaturen damals mit Hilfe der mächtigsten Zauberkundigen in die Unterwelt verbannte, eine Zwischenwelt, aus der sie nie wieder entkommen sollten. Zu diesem Zweck wurde damals ein steinernes Artefakt geschaffen, welches das Portal sicher verschließen sollte. Doch sorgte man vor, dass, sollten die Cerunataa jemals einen Weg zurück in diese Welt finden, auch nachfolgende Generationen denselben Bannzauber wie damals sprechen konnten. Die Magielinien, welche in alten Zeiten das ganze Land durchzogen, wurden nämlich immer schwächer. Man wollte nun verhindern, dass, sollte die Magie einmal ganz versiegen, niemand mehr mächtig genug wäre, die Cerunataa erneut zu bannen. Aus diesem Grund hatte man drei Kristalle geschaffen, in welchen mächtige Magie gespeichert wurde. Der Stein der untergehenden Sonne, laut den Aufzeichnungen ein roter Rubin, wurde durch den letzten König des vereinten Inodan's im wüsten Süden versteckt. Den zweiten Stein, welcher ein blauer Saphir und dem aufgehenden Mond zugeordnet war, verschleppte man Gerüchten zufolge an die Küste des großen Meeres und niemand hat ihn seither je wieder gesehen. Den dritten Stein jedoch, den weißen Kristall des Sternenlichts, welcher der Mächtigste der Himmelssteine war, nahm Liumee-Dana selbst an sich und zog mit ihm und den letzten ihres Volkes nach Norden in das ewige Eis. Als die Magie in der Welt nämlich zu schwinden begann, verließ das unsterbliche Volk der Diunath, welches die Gabe besaß zwischen den Welten zu wandeln, diese Länder um sich eine andere Welt zu suchen. Doch damals wiederfuhren auch den anderen Völkern einschneidende Veränderungen! Das Volk der Zwerge vermischte sich immer mehr mit den Menschen und wurde immer seltener, bis es schließlich ebenfalls ganz verschwand. Die Menschen hingegen wurden immer zahlreicher und gieriger nach Schätzen und Ländereien. Sie nahmen vieles, was früher den Diunath und Zwergen gehörte, in Besitz und waren unverständig für die guten Ratschläge der übriggebliebenen Weisen.“ Rellain war nun sehr nachdenklich geworden und stellte sich wie schon so oft vor, wie es damals wohl gewesen ist, als die Diunath und Zwerge verschwanden. Bevor auch die Magie von der Welt verschwand. Der Schriftenmeister schwieg nun trübselig und merkte gar nicht, dass ihn alle anstarrten und auf die Fortsetzung seiner Erzählung warteten. Ganz in seine eigene Gedankenwelt entrückt, brauchte es eine Aufforderung des Großkönigs, damit er wieder zu ihnen ins Hier und Jetzt zurückfand. Schließlich setzte er aber seine Rede fort: „Wie gesagt, die Kristalle sind damals aufgeteilt worden da sie zusammen so mächtig sind, dass man einfach nicht riskieren wollte, sie gemeinsam zu verwahren. Geraten sie in falsche Hände, kann das unabsehbare Folgen haben. Einzeln ist die Magie der Himmelssteine schwach, doch fügt eine zauberkundige Hand sie zusammen, lässt sich mit ihnen sogar ein Portal in eine andere Welt öffnen. Nur die Diunath waren fähig, diesen großen Zauber zu wirken und durch solche Portale verließen sie auch damals unsere Welt. Durch dieses geöffnete Tor und mit der gespeicherten Magie in den drei Kristallen könnte man nun so auch den Schrecken wieder verbannen, sollte er in die Welt zurückkehren.“
Die Anwesenden lauschten erstaunt den weiteren Ausführungen Rellain's und fühlten sich nun ebenfalls in die alten Zeiten zurückversetzt, als es auch noch einige Menschen gab, die Magie beherrschten. Heute gibt es leider nur noch sehr wenige wirkliche Zauberkundige auf der Welt, und die, welche die alten Traditionen noch bewahren, leben im letzten Zauberreich Tameeduin. Sie sind jedoch als verschrobener Menschenschlag bekannt und verlassen so gut wie nie ihre Wälder. Das Volk der Menschen konnte aber leider mit Magie nie wirklich allzuviel anfangen und nur sehr Wenige brachten es selbst zu alten Zeiten so weit, sich einen Meister nennen zu dürfen. Heute ist die Magie aus der Welt gänzlich verschwunden und die Bewohner Tameeduin's sind eher Gelehrte denn wirkliche Magier. Sie studieren Schriften und Theorien, können aber aufgrund der fehlenden Magie in der Erde keinen noch so kleinen Zauber weben. Die Diunath waren hingegen Meister der Magie. Alle ihres Volkes beherrschten kleinere und größere Zauber, doch ihre Meistermagier waren unbesiegbar. „Das erklärt jetzt auch die Visionen unseres Druiden“, meinte nun Zulan und brach damit das lange, bedrückende Schweigen. „Doch was ist aus den Steinen geworden und wie sind die Cernunataa entkommen?“, fragte nun König Inafil. „Die Steine sind seit längerer Zeit verschollen“, meinte Rellain sehr betrübt. „Einige behaupten sogar, sie wurden bereits zerstört oder sind im Laufe der Jahre unwiederbringlich verloren gegangen. Doch gibt es eine Geschichte, was aus dem Stein des Sternenlichts geworden ist. Königin Liumee-Dana wurde zwar nach ihrem Auszug nach Norden nie wieder gesehen, doch gibt es Sagen, sie hätte mitten im ewigen Eis den Stein dafür verwendet, ein magisches Reich zu erschaffen. Es sollte ein immerwährender Zufluchtsort der letzten Diunath sein, welcher durch große Zauberei grün und fruchtbar geworden ist. Auch gibt es Geschichten, die besagen, dass dort unendlich viele Schätze zu finden sein sollen. Doch das sind wohl nur Ausschmückungen und Übertreibungen. Genaueres weiß nun aber leider niemand mehr über den weiteren Verbleib des Sternensteins oder der anderen Steine. Nachdem die Cerunataa nämlich verbannt waren, fühlten sich die Menschen sicher in ihren Landen und die anderen Völker kümmerten sie nicht mehr. Es war ihnen egal, dass die Diunath fortgingen und auch das Schwinden der Zwerge bemerkten sie erst, als es keine mehr gab. Sie hatten es damals einfach nicht für möglich gehalten, dass die Cerunataa zurückkommen könnten und so hielten sie auch die geschaffenen Steine für unnötig. Das Einzige was nunmehr geblieben ist von ihrer Existenz ist ein Märchen von einem Zauberreich. Wie die Cerunataa es jedoch geschafft haben könnten zu entkommen, ist mir immer noch unklar. Doch denke ich, dass sie Hilfe von außen gehabt haben müssen! Laut den Chroniken war das Zauberportal so geschaffen, dass von innen niemand das Schlüsselartefakt zerstören konnte.“ Alle bei Tisch waren nach dieser Botschaft betreffend den ungeklärten Aufenthaltsort der Steine sehr geknickt und auch der Großkönig, dem dieser Teil der Geschichte zwar schon bekannt war, hatte noch mehr Sorgenfalten als sonst auf seiner Stirn. Dann wurde jedoch plötzlich die Tür aufgestoßen und Diener betraten den Saal. Es wurden große Platten mit allerlei Köstlichkeiten hereingetragen und auch reichliche Getränke gebracht, sodass alle im Raum nun wussten, dass wohl die Mittagszeit gekommen war. So wurde die Ratssitzung unterbrochen und Andrasil bemerkte erst jetzt, welchen Hunger er hatte, denn für ein Frühstück war ihm keine Zeit geblieben. Er war erst gestern am späten Abend in der Stadt angekommen und hatte morgens zu lange geschlafen. Nun betrachtete er aber die Köstlichkeiten, die der Großkönig seinen Gästen auftischen ließ und griff ordentlich zu. Es gab allerlei Gemüsesorten, zusammen mit gebratenem Fleisch, Fisch und Käse. Zu den Speisen wurde ein dunkles Brot sowie süßer Waldhonig gereicht. Die Bienen, die diesen Honig in ihren Stöcken im Wald rund um die Stadt erzeugten, waren so groß wie anderswo Hummeln. Der Honig selbst war so süß und zähflüssig, dass man ihn gar nicht aufs Brot streichen konnte, sondern ihn mit den Fingern aß. Zum Trinken gab es gutes, dunkles Bier, was König Umor sehr freute. Als das üppige Essen schließlich beendet und alle satt und zufrieden waren, räumten die Diener rasch den Tisch wieder ab und verschlossen erneut das große Tor. Der Rat konnte nun fortgesetzt werden.
Es war eine lange Rede gewesen und plötzlich war es totenstill im Raum. Nur König Umor scharrte nervös mit seinen Füßen über den rauen Steinboden. Dann erhob er erneut das Wort: „Ihr habt uns nun ausführlichst von der Lage in Euren Heimatlanden berichtet, und doch frage ich mich, was Eure Geschichte für einen Hintergrund haben könnte und welche Absicht Ihr mit solchen Schauermärchen verfolgt! Ich persönlich glaube nicht, dass es Ungeheuer mit grüner Haut und langen Zähnen auf der Welt gibt, die Dörfer überfallen und Menschen auffressen. Das klingt wie eine Geschichte von der Art, wie wir sie unseren Kindern erzählen, damit sie artig zu Bett gehen! Ich will mir hier nun nicht anmaßen, Euch einen Lügner zu nennen, doch vermute ich, Ihr habt diese Wesen nur erfunden, um Eure Niederlage gegen diesen Turan schönzureden. Und nun braucht Ihr unsere Hilfe, egal ob Ihr es zugeben wollt oder nicht!“ Alle anderen sagten nichts, doch der Großkönig erhob sich zornig und sah Umor scharf an. „Denkt Ihr, verehrter König Umor, ich würde diesen Rat einberufen, wenn ich nicht sicher wäre, dass eine Gefahr bestünde? Denkt Ihr, ich würde in meinem Amt als Großkönig nicht genügend Weisheit besitzen, zwischen der Wahrheit und einer Geschichte für Kinder zu unterscheiden? Ich habe die Erzählungen von Zulan genau überprüft und seine Worte sprechen keine Lüge! Und tief verborgen besitzt unser Volk wirklich Aufzeichnungen aus den alten Tagen, die von ebensolchen Wesen sprechen.“ Tiefes Schweigen trat nun ein und Umor setzte sich wieder auf seinen Stuhl zurück, jedoch mit einem gefährlichen Funkeln in seinen Augen. Das eisige Schweigen dauerte schon lange an und Andrasil meinte, die Zeit verrinnen zu hören. Die Welt im Saal schien still zu stehen, während draußen in der Stadt das tägliche Leben geschäftig seinen Lauf nahm. Da ergriff plötzlich nochmals der Großkönig das Wort: „Ihr habt nun von Zulan gehört was in seiner Stadt vorgefallen ist. Nun solltet Ihr auch hören, was unsere Schriften zu diesen Kreaturen sagen. Danach, so meine ich, müssen wir entscheiden, was weiter zu tun ist!“
Daraufhin machte Arenil ein Handzeichen und alle Anwesenden waren erstaunt, denn auf einmal trat der Rufer des Königs aus einer dunklen Ecke des Raumes hervor an den Tisch. Sie hatten alle gar nicht bemerkt, dass er nicht mit den anderen aus dem Raum gegangen war als die Tore geschlossen wurden. Der alte Mann nahm nun am anderen Ende des Tisches Platz und sah mit Wohlwollen in die Gesichter der Beratenden. „Mein Name ist Rellain“, sagte er mit klarer Stimme, „und ich bin der Schriftenmeister im Dienste von König Arenil. Ich habe unsere Aufzeichnungen über diese Wesen lange Nächte studiert, nachdem uns Zulan vor drei Tagen um Rat ersuchte, und bin nun zu der Erkenntnis gekommen, dass wir es hier mit den Cerunataa zu tun haben! Jenem grausamen Volk, gegen welches schon unsere Vorfahren gemeinsam mit den Zwergen und den Diunath in die Schlacht zogen.“ Die Anwesenden im Raum sogen nun scharf die Luft ein und blickten Rellain entgeistert an. Von den Cerunataa hatten alle schon Geschichten gehört und es waren keine angenehmen Geschichten gewesen. Es waren Dämonen aus alter Zeit, grausame Krieger, denen Menschen mit Waffengewalt fast nichts anhaben konnten. Sie schienen unbesiegbar zu sein und nur die Tapfersten wagten, sich ihnen offen entgegenzustellen. Rellain, der wusste was nun alle dachten, fuhr fort mit seinen Erklärungen: „Die Legenden besagen, dass die große Königin und Magierin Liumee-Dana vom Volk der Diunath die Kreaturen damals mit Hilfe der mächtigsten Zauberkundigen in die Unterwelt verbannte, eine Zwischenwelt, aus der sie nie wieder entkommen sollten. Zu diesem Zweck wurde damals ein steinernes Artefakt geschaffen, welches das Portal sicher verschließen sollte. Doch sorgte man vor, dass, sollten die Cerunataa jemals einen Weg zurück in diese Welt finden, auch nachfolgende Generationen denselben Bannzauber wie damals sprechen konnten. Die Magielinien, welche in alten Zeiten das ganze Land durchzogen, wurden nämlich immer schwächer. Man wollte nun verhindern, dass, sollte die Magie einmal ganz versiegen, niemand mehr mächtig genug wäre, die Cerunataa erneut zu bannen. Aus diesem Grund hatte man drei Kristalle geschaffen, in welchen mächtige Magie gespeichert wurde. Der Stein der untergehenden Sonne, laut den Aufzeichnungen ein roter Rubin, wurde durch den letzten König des vereinten Inodan's im wüsten Süden versteckt. Den zweiten Stein, welcher ein blauer Saphir und dem aufgehenden Mond zugeordnet war, verschleppte man Gerüchten zufolge an die Küste des großen Meeres und niemand hat ihn seither je wieder gesehen. Den dritten Stein jedoch, den weißen Kristall des Sternenlichts, welcher der Mächtigste der Himmelssteine war, nahm Liumee-Dana selbst an sich und zog mit ihm und den letzten ihres Volkes nach Norden in das ewige Eis. Als die Magie in der Welt nämlich zu schwinden begann, verließ das unsterbliche Volk der Diunath, welches die Gabe besaß zwischen den Welten zu wandeln, diese Länder um sich eine andere Welt zu suchen. Doch damals wiederfuhren auch den anderen Völkern einschneidende Veränderungen! Das Volk der Zwerge vermischte sich immer mehr mit den Menschen und wurde immer seltener, bis es schließlich ebenfalls ganz verschwand. Die Menschen hingegen wurden immer zahlreicher und gieriger nach Schätzen und Ländereien. Sie nahmen vieles, was früher den Diunath und Zwergen gehörte, in Besitz und waren unverständig für die guten Ratschläge der übriggebliebenen Weisen.“ Rellain war nun sehr nachdenklich geworden und stellte sich wie schon so oft vor, wie es damals wohl gewesen ist, als die Diunath und Zwerge verschwanden. Bevor auch die Magie von der Welt verschwand. Der Schriftenmeister schwieg nun trübselig und merkte gar nicht, dass ihn alle anstarrten und auf die Fortsetzung seiner Erzählung warteten. Ganz in seine eigene Gedankenwelt entrückt, brauchte es eine Aufforderung des Großkönigs, damit er wieder zu ihnen ins Hier und Jetzt zurückfand. Schließlich setzte er aber seine Rede fort: „Wie gesagt, die Kristalle sind damals aufgeteilt worden da sie zusammen so mächtig sind, dass man einfach nicht riskieren wollte, sie gemeinsam zu verwahren. Geraten sie in falsche Hände, kann das unabsehbare Folgen haben. Einzeln ist die Magie der Himmelssteine schwach, doch fügt eine zauberkundige Hand sie zusammen, lässt sich mit ihnen sogar ein Portal in eine andere Welt öffnen. Nur die Diunath waren fähig, diesen großen Zauber zu wirken und durch solche Portale verließen sie auch damals unsere Welt. Durch dieses geöffnete Tor und mit der gespeicherten Magie in den drei Kristallen könnte man nun so auch den Schrecken wieder verbannen, sollte er in die Welt zurückkehren.“
Die Anwesenden lauschten erstaunt den weiteren Ausführungen Rellain's und fühlten sich nun ebenfalls in die alten Zeiten zurückversetzt, als es auch noch einige Menschen gab, die Magie beherrschten. Heute gibt es leider nur noch sehr wenige wirkliche Zauberkundige auf der Welt, und die, welche die alten Traditionen noch bewahren, leben im letzten Zauberreich Tameeduin. Sie sind jedoch als verschrobener Menschenschlag bekannt und verlassen so gut wie nie ihre Wälder. Das Volk der Menschen konnte aber leider mit Magie nie wirklich allzuviel anfangen und nur sehr Wenige brachten es selbst zu alten Zeiten so weit, sich einen Meister nennen zu dürfen. Heute ist die Magie aus der Welt gänzlich verschwunden und die Bewohner Tameeduin's sind eher Gelehrte denn wirkliche Magier. Sie studieren Schriften und Theorien, können aber aufgrund der fehlenden Magie in der Erde keinen noch so kleinen Zauber weben. Die Diunath waren hingegen Meister der Magie. Alle ihres Volkes beherrschten kleinere und größere Zauber, doch ihre Meistermagier waren unbesiegbar. „Das erklärt jetzt auch die Visionen unseres Druiden“, meinte nun Zulan und brach damit das lange, bedrückende Schweigen. „Doch was ist aus den Steinen geworden und wie sind die Cernunataa entkommen?“, fragte nun König Inafil. „Die Steine sind seit längerer Zeit verschollen“, meinte Rellain sehr betrübt. „Einige behaupten sogar, sie wurden bereits zerstört oder sind im Laufe der Jahre unwiederbringlich verloren gegangen. Doch gibt es eine Geschichte, was aus dem Stein des Sternenlichts geworden ist. Königin Liumee-Dana wurde zwar nach ihrem Auszug nach Norden nie wieder gesehen, doch gibt es Sagen, sie hätte mitten im ewigen Eis den Stein dafür verwendet, ein magisches Reich zu erschaffen. Es sollte ein immerwährender Zufluchtsort der letzten Diunath sein, welcher durch große Zauberei grün und fruchtbar geworden ist. Auch gibt es Geschichten, die besagen, dass dort unendlich viele Schätze zu finden sein sollen. Doch das sind wohl nur Ausschmückungen und Übertreibungen. Genaueres weiß nun aber leider niemand mehr über den weiteren Verbleib des Sternensteins oder der anderen Steine. Nachdem die Cerunataa nämlich verbannt waren, fühlten sich die Menschen sicher in ihren Landen und die anderen Völker kümmerten sie nicht mehr. Es war ihnen egal, dass die Diunath fortgingen und auch das Schwinden der Zwerge bemerkten sie erst, als es keine mehr gab. Sie hatten es damals einfach nicht für möglich gehalten, dass die Cerunataa zurückkommen könnten und so hielten sie auch die geschaffenen Steine für unnötig. Das Einzige was nunmehr geblieben ist von ihrer Existenz ist ein Märchen von einem Zauberreich. Wie die Cerunataa es jedoch geschafft haben könnten zu entkommen, ist mir immer noch unklar. Doch denke ich, dass sie Hilfe von außen gehabt haben müssen! Laut den Chroniken war das Zauberportal so geschaffen, dass von innen niemand das Schlüsselartefakt zerstören konnte.“ Alle bei Tisch waren nach dieser Botschaft betreffend den ungeklärten Aufenthaltsort der Steine sehr geknickt und auch der Großkönig, dem dieser Teil der Geschichte zwar schon bekannt war, hatte noch mehr Sorgenfalten als sonst auf seiner Stirn. Dann wurde jedoch plötzlich die Tür aufgestoßen und Diener betraten den Saal. Es wurden große Platten mit allerlei Köstlichkeiten hereingetragen und auch reichliche Getränke gebracht, sodass alle im Raum nun wussten, dass wohl die Mittagszeit gekommen war. So wurde die Ratssitzung unterbrochen und Andrasil bemerkte erst jetzt, welchen Hunger er hatte, denn für ein Frühstück war ihm keine Zeit geblieben. Er war erst gestern am späten Abend in der Stadt angekommen und hatte morgens zu lange geschlafen. Nun betrachtete er aber die Köstlichkeiten, die der Großkönig seinen Gästen auftischen ließ und griff ordentlich zu. Es gab allerlei Gemüsesorten, zusammen mit gebratenem Fleisch, Fisch und Käse. Zu den Speisen wurde ein dunkles Brot sowie süßer Waldhonig gereicht. Die Bienen, die diesen Honig in ihren Stöcken im Wald rund um die Stadt erzeugten, waren so groß wie anderswo Hummeln. Der Honig selbst war so süß und zähflüssig, dass man ihn gar nicht aufs Brot streichen konnte, sondern ihn mit den Fingern aß. Zum Trinken gab es gutes, dunkles Bier, was König Umor sehr freute. Als das üppige Essen schließlich beendet und alle satt und zufrieden waren, räumten die Diener rasch den Tisch wieder ab und verschlossen erneut das große Tor. Der Rat konnte nun fortgesetzt werden.
interresant (richtig geschrieben?)
lehnt sich an herr der ringe an, diese stelle ähnelt bruchtal
flüssig zu lesen!
echt gut und es ist jetzt schon spannend.
hilft dir jemand bei dem buch?
für das erste buch ist das sehr sehr gut.
bis jetzt klingt das (fast) profihaft!
ich scmeiße ein bisschen respekt ( hab eh zu wenig) dazu.
lehnt sich an herr der ringe an, diese stelle ähnelt bruchtal
flüssig zu lesen!
echt gut und es ist jetzt schon spannend.
hilft dir jemand bei dem buch?
für das erste buch ist das sehr sehr gut.
bis jetzt klingt das (fast) profihaft!
ich scmeiße ein bisschen respekt ( hab eh zu wenig) dazu.
Ja, in der Tat, hab auch oben geschrieben, dass ich großer HdR-Fan bin und dass sich (zumindest der Anfang der Story) ein wenig an Tolkien anlehnt. Später entfernt sich die Handlung aber dann vom Altbekannten und wird eigenständig.
Einen Rat musste ich deshalb einbauen, da man so alle wichtigen Charaktere vorstellen und diese Welt und deren Probleme erläutern kann.
Helfen tut mir niemand bei der Geschichte. Bin eigentlich auch schon fertig damit, lese aber noch Korrektur und schreibe noch Teile davon um.
Danke an alle aber einstweilen für's Lesen; heute Nachmittag geht's wieder weiter!
LG, Sabine
Einen Rat musste ich deshalb einbauen, da man so alle wichtigen Charaktere vorstellen und diese Welt und deren Probleme erläutern kann.
Helfen tut mir niemand bei der Geschichte. Bin eigentlich auch schon fertig damit, lese aber noch Korrektur und schreibe noch Teile davon um.
Danke an alle aber einstweilen für's Lesen; heute Nachmittag geht's wieder weiter!
LG, Sabine
Da ich leider länger arbeiten muss kann ich heute keinen weiteren Teil der Geschichte online stellen.
Werde aber erstmals ein Personenverzeichnis (nicht vollständig!) zur Story nachreichen:
Die Könige:
König Arenil, Großkönig und König von Kentrana (Nordreich)
König Inafil, König von Innallaute (Ostreich)
König Menroe, König von Lamad (Westreich)
König Umor, König von Echorath (Gebirgsreich)
Die Menschen der Wüsten:
Zulan, Stammesführer der Tana
Tanara, Zulan's Tochter
Turan, Stammesführer der Mawal
Dassut, Stadtherr von Rumaalin, Bruder Zulan's
Die Menschen der 4 verbündeten Reiche:
Andrasil, Diplomat König Menroe's
Nama, Andrasil's Herold
Liutaril, Abgesandter König Inafil's
Bolinas, Abgesandter König Umor's
Rellain, Schriftenmeister König Arenil's
Gelan, Schmuggler und Meisterdieb in Remiran
Hoffe, erstmals einen groben Überblick verschafft zu haben.
Werde aber erstmals ein Personenverzeichnis (nicht vollständig!) zur Story nachreichen:
Die Könige:
König Arenil, Großkönig und König von Kentrana (Nordreich)
König Inafil, König von Innallaute (Ostreich)
König Menroe, König von Lamad (Westreich)
König Umor, König von Echorath (Gebirgsreich)
Die Menschen der Wüsten:
Zulan, Stammesführer der Tana
Tanara, Zulan's Tochter
Turan, Stammesführer der Mawal
Dassut, Stadtherr von Rumaalin, Bruder Zulan's
Die Menschen der 4 verbündeten Reiche:
Andrasil, Diplomat König Menroe's
Nama, Andrasil's Herold
Liutaril, Abgesandter König Inafil's
Bolinas, Abgesandter König Umor's
Rellain, Schriftenmeister König Arenil's
Gelan, Schmuggler und Meisterdieb in Remiran
Hoffe, erstmals einen groben Überblick verschafft zu haben.
Sieht ja ganz vielversprechend aus...und bei 170 Seiten wär schon mal gewährleistet, dass es auch ne Weile weitergeht...
Stell ruhig ein wenig rein, ich bin auf jeden Fall gespannt, obwohl ich nicht zu den "grossen" Kritikern in diesem Forum gehöre. Aber keine Angst, da werden schon andere für mich übernehmen
Später werd ich mir (vielleicht) schon noch die Mühe machen meinen Senf dazuzugeben, aber irgendwie hab ich in letzter Zeit einfach keine Lust dazu...
Zu oft schon hab ich mich bemüht ne Kritik abzuliefern und den Leuten zu helfen, die dann die Story einfach haben fallen lassen -.-
Daher bin ich auch etwas vorsichtiger geworden, und hab meine Zeit anderswo verschwendet (mehr als ne Zeitverschwendung wars auch ja nicht hier im Forum zu korrigieren -.-)
Aber lasst es euch gesagt sein: Ich les noch immer mit, auch wenn ich in letzter Zeit wenig aktiv am geschehen hier beteiligt war ;)
Aber vielleicht misch ich mich ja wieder häufiger ein, aber meine Zeit kann ich anderswo auch verschwenden...
Ps:
Und nicht zu schnell posten^^ alle zwei Tage ein Teil genügt, sonst schafft mans ja nicht zu korrigieren wenn man nicht den ganzen Tag opfern will, und sofern man es denn natürlich ordentlich macht...
/edit: Wenn ich dran denke dass ich vor nicht allzu langer Zeit mal jeden Tag hier war...^^
Stell ruhig ein wenig rein, ich bin auf jeden Fall gespannt, obwohl ich nicht zu den "grossen" Kritikern in diesem Forum gehöre. Aber keine Angst, da werden schon andere für mich übernehmen
Später werd ich mir (vielleicht) schon noch die Mühe machen meinen Senf dazuzugeben, aber irgendwie hab ich in letzter Zeit einfach keine Lust dazu...
Zu oft schon hab ich mich bemüht ne Kritik abzuliefern und den Leuten zu helfen, die dann die Story einfach haben fallen lassen -.-
Daher bin ich auch etwas vorsichtiger geworden, und hab meine Zeit anderswo verschwendet (mehr als ne Zeitverschwendung wars auch ja nicht hier im Forum zu korrigieren -.-)
Aber lasst es euch gesagt sein: Ich les noch immer mit, auch wenn ich in letzter Zeit wenig aktiv am geschehen hier beteiligt war ;)
Aber vielleicht misch ich mich ja wieder häufiger ein, aber meine Zeit kann ich anderswo auch verschwenden...
Ps:
Und nicht zu schnell posten^^ alle zwei Tage ein Teil genügt, sonst schafft mans ja nicht zu korrigieren wenn man nicht den ganzen Tag opfern will, und sofern man es denn natürlich ordentlich macht...
/edit: Wenn ich dran denke dass ich vor nicht allzu langer Zeit mal jeden Tag hier war...^^
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