Prolog
Mitleidig sah Arepo die Frau an, die vor seinen Augen um ihr Leben kämpfte. Von Tag zu Tag wurde sie schwächer, zusehends entwich ihre Kraft. Und nichts half. Arepo verdammte sich in Gedanken selbst. Der Magier wusste, woran die Frau litt. Doch helfen konnte er nicht. Zwar wusste er viel über die Mysterien der Magie, hatte manches selbst ergründet, war weithin bekannt und gerühmt. Und doch wirkte keiner seiner Zauber.
Er schüttelte traurig den Kopf. Wer tat nur so etwas? Ein Dämon saß im Körper der jungen Frau, fraß von ihrer Seele. Niemandem war bekannt, wer diese Manifestation der schwarzen Magie ins Herz der Dame gepflanzt hatte, doch musste es jemand gewesen sein, der tiefen Groll gegen sie hegte.
Arepo flößte der erschöpften Frau einen Sud ein, dem man nachsagte, er kräftige jene, die siechten. Vielleicht gab ihm dies Zeit, ein Heilmittel zu finden.
Die Tür zum Zimmer der Dame wurde geöffnet, vom Gang her fiel Licht in den dunklen Raum, den lediglich einige wenige Kerzen erhellten. Ein Diener trat ein.
”Meister Arepo, der Graf wünscht Euch zu sprechen.”
“Ich will ihn nicht warten lassen” erwiderte der Magier. Seufzend wandte er sich von der Kranken ab, strich seine Robe glatt und folgte dem Boten. Gewiss erhoffte Graf Dunak sich gute Neuigkeiten über seine Tochter. Es brach dem Magier jeden Tag schier das Herz, wenn er den hoffnungsvollen Blick des Mannes zunichte machen musste. Doch womöglich konnte er dem Herrn des Hauses mit etwas Mut machen, das er am Vorabend in der Bibliothek des gräflichen Anwesens gefunden hatte. Man würde sehen.
Arepo wurde in die Bibliothek des Grafen geführt, die er bis dato nur selten betreten hatte. Dunak saß am Kamin und starrte in die Flammen. Sein Sohn, ein stolzer und fähiger Streiter des Orden der Paladine, stand neben ihm. Arepo trat näher, machte mit einem leisen Räuspern auf sich aufmerksam. Beide Männer wandten sich zu ihm um und sahen ihn an.
”Seid gegrüßt, Graf Dunak. Innos, unser Herr, segne und erleuchte euch und Euren Sohn.”
“Lasst es gut sein, Arepo. Sagt, habt Ihr Kunde über meine Älteste?”
“Ich bedaure, Herr. Meine Zauber halten sie am Leben, doch ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie ihren letzten Atemzug tut. Ich bin völlig hilflos.”
Die Schultern des Grafen sackten deutlich sichtbar hinab, der Mann ließ den Kopf hängen. Arepo holte tief Atem, ehe er ihm mitteilte, was er gelesen hatte.
”Herr, eines noch.”
“Ja?”
Ruckartig hob Dunak den Kopf und starrte den Magier an. Erneut flammte Hoffnung in seinem Blick auf. Der Priester Innos erklärte.
”Ich las gestern Abend ein Buch in der Bibliothek. Eines der magischen Werke. Es ist dort ein Magier verzeichnet, der uns vielleicht helfen könnte. Er wohnt allerdings in weiter Ferne, viele Tage von hier.”
“Und er kann helfen?”
“Er ist ein Meister der Magie Adanos. Doch auch als Heiler hat er sich einen Namen gemacht.”
“Wo lebt er?”
“Zurückgezogen auf einer Insel, weit im Westen. Eine raue Gegend, sagt man. Er genießt die dortige Ruhe, um seine Studien zu treiben.”
“Ich würde Euch sofort bitten, nach ihm zu suchen, Arepo. Doch wer wird um meine Tochter sorgen?”
Der Sohn des Grafen trat vor. Janus war sein Name, er war der Stolz des Grafen. Jedem war klar, was er zu sagen hatte, noch ehe er es aussprach. Man kannte den Ritter gut genug, man kannte seine Hilfsbereitschaft. Man wusste, dass er alles tun würde, um seine Schwester zu retten.
”Vater, lass Meister Arepo weiterhin hier seine Dienste tun. ich werde so rasch es geht zu der Insel reisen, die er nannte. Ich werde den Magier finden. Das schwöre ich bei meinem Blut.”
Der Graf nickte langsam. Hoffnung brannte wieder in seinen Augen, loderte hell wie die Sonne.
Mitleidig sah Arepo die Frau an, die vor seinen Augen um ihr Leben kämpfte. Von Tag zu Tag wurde sie schwächer, zusehends entwich ihre Kraft. Und nichts half. Arepo verdammte sich in Gedanken selbst. Der Magier wusste, woran die Frau litt. Doch helfen konnte er nicht. Zwar wusste er viel über die Mysterien der Magie, hatte manches selbst ergründet, war weithin bekannt und gerühmt. Und doch wirkte keiner seiner Zauber.
Er schüttelte traurig den Kopf. Wer tat nur so etwas? Ein Dämon saß im Körper der jungen Frau, fraß von ihrer Seele. Niemandem war bekannt, wer diese Manifestation der schwarzen Magie ins Herz der Dame gepflanzt hatte, doch musste es jemand gewesen sein, der tiefen Groll gegen sie hegte.
Arepo flößte der erschöpften Frau einen Sud ein, dem man nachsagte, er kräftige jene, die siechten. Vielleicht gab ihm dies Zeit, ein Heilmittel zu finden.
Die Tür zum Zimmer der Dame wurde geöffnet, vom Gang her fiel Licht in den dunklen Raum, den lediglich einige wenige Kerzen erhellten. Ein Diener trat ein.
”Meister Arepo, der Graf wünscht Euch zu sprechen.”
“Ich will ihn nicht warten lassen” erwiderte der Magier. Seufzend wandte er sich von der Kranken ab, strich seine Robe glatt und folgte dem Boten. Gewiss erhoffte Graf Dunak sich gute Neuigkeiten über seine Tochter. Es brach dem Magier jeden Tag schier das Herz, wenn er den hoffnungsvollen Blick des Mannes zunichte machen musste. Doch womöglich konnte er dem Herrn des Hauses mit etwas Mut machen, das er am Vorabend in der Bibliothek des gräflichen Anwesens gefunden hatte. Man würde sehen.
Arepo wurde in die Bibliothek des Grafen geführt, die er bis dato nur selten betreten hatte. Dunak saß am Kamin und starrte in die Flammen. Sein Sohn, ein stolzer und fähiger Streiter des Orden der Paladine, stand neben ihm. Arepo trat näher, machte mit einem leisen Räuspern auf sich aufmerksam. Beide Männer wandten sich zu ihm um und sahen ihn an.
”Seid gegrüßt, Graf Dunak. Innos, unser Herr, segne und erleuchte euch und Euren Sohn.”
“Lasst es gut sein, Arepo. Sagt, habt Ihr Kunde über meine Älteste?”
“Ich bedaure, Herr. Meine Zauber halten sie am Leben, doch ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie ihren letzten Atemzug tut. Ich bin völlig hilflos.”
Die Schultern des Grafen sackten deutlich sichtbar hinab, der Mann ließ den Kopf hängen. Arepo holte tief Atem, ehe er ihm mitteilte, was er gelesen hatte.
”Herr, eines noch.”
“Ja?”
Ruckartig hob Dunak den Kopf und starrte den Magier an. Erneut flammte Hoffnung in seinem Blick auf. Der Priester Innos erklärte.
”Ich las gestern Abend ein Buch in der Bibliothek. Eines der magischen Werke. Es ist dort ein Magier verzeichnet, der uns vielleicht helfen könnte. Er wohnt allerdings in weiter Ferne, viele Tage von hier.”
“Und er kann helfen?”
“Er ist ein Meister der Magie Adanos. Doch auch als Heiler hat er sich einen Namen gemacht.”
“Wo lebt er?”
“Zurückgezogen auf einer Insel, weit im Westen. Eine raue Gegend, sagt man. Er genießt die dortige Ruhe, um seine Studien zu treiben.”
“Ich würde Euch sofort bitten, nach ihm zu suchen, Arepo. Doch wer wird um meine Tochter sorgen?”
Der Sohn des Grafen trat vor. Janus war sein Name, er war der Stolz des Grafen. Jedem war klar, was er zu sagen hatte, noch ehe er es aussprach. Man kannte den Ritter gut genug, man kannte seine Hilfsbereitschaft. Man wusste, dass er alles tun würde, um seine Schwester zu retten.
”Vater, lass Meister Arepo weiterhin hier seine Dienste tun. ich werde so rasch es geht zu der Insel reisen, die er nannte. Ich werde den Magier finden. Das schwöre ich bei meinem Blut.”
Der Graf nickte langsam. Hoffnung brannte wieder in seinen Augen, loderte hell wie die Sonne.
Kapitel eins - Auf der Suche
Die Sonne stand hoch am Himmel, keine Wolke trübte ihr Licht, Dennoch erreichten nur wenige Strahlen den Boden. Das Blätterdach des Waldes fing nahezu alles ab. Fast schien es eine eigene Welt zu sein. Eigenen Göttern folgend, eigenen Regeln gehorchend. Doch auf eine gute Art.
Janus, ein zutiefst gläubiger Diener des feurigen Gottes, hätte zu jeder anderen Zeit versuchte, den Quell der ominösen Magie, die er spürte, zu finden. Der Magie, die keinem der ihm bekannten Göttern entstammte. Doch an diesem Ort wollte auch der Ritter sich nicht einmischen. Beinahe heilig erschien ihm der dichte Forst.
Und offenbar nicht nur ihm. Padur, einer der beiden Waffenknechte, die ihn auf seiner Reise begleiteten, konnte einen ehrfürchtigen Tonfall nicht unterdrücken, als er den gesegneten Streiter ansprach.
”Herr, seid Ihr sicher, dass wir hier fündig werden? Bedenkt, der Jäger, der uns den Weg nannte, schien nicht sicher ...”
Janus lächelte. Ja, auch er wusste nicht, ob er den Antworten der Einheimischen trauen konnte. Seltsame Leute waren es. Schon in dem Hafen, in dem sie gelandet waren, kamen sie nicht umhin, es zu bemerken. Es schien ein recht verschwiegenes Volk zu sein. Kämpferisch waren sie obendrein, was der Ritter auf die lebensfeindliche Umgebung zurückführte. Kaum hatten sie die Hafenstadt hinter sich gelassen, und keine zehn Schritte vor dem Stadttor, hatte eine Art Wolf mit schwarzem Fell und von beachtlicher Größe sich auf Marul, den zweiten Waffenknecht gestürzt. Padur und Janus waren ihm rasch zu Hilfe geeilt, gemeinsam hatten sie das Tier verjagen können. Nicht jedoch töten. Wahrhaftig, ein raues Land.
”Ich bin zuversichtlich” antwortete der Ritter endlich. ”Bedenke, Padur, dass Innos uns leitet. Vertrau auf ihn.”
“Das tu ich, Herr.”
Die drei Gefährten stapften weiter. Oft verloren sie den Pfad, mussten ihn mühsam wieder suchen. Mehr als einmal stolperten sie über Wurzeln, von denen sie geschworen hätten, dass sie im Augenblick zuvor noch nicht dort gewesen waren. Janus war froh darum, dass er nicht seine Rüstung trug. Wie seine Gefährten hatte er sich mit schlichter Kleidung begnügt, wie man sie auch auf der Jagd trug. Dazu hatte Arepo geraten.
Der Magier hatte gut für sie gesorgt. Jedem hatte er eine eigene Rune ausgehändigt, die den Träger sofort in die heimische Grafschaft tragen würde, falls es Not tat. Janus hatte obendrein ein Amulett erhalten, das er dem gesuchten Heiler zum Geschenk machen sollte.
”Herr, seht!”
Der Ritter sah in die Richtung, in die Marul deutete. Er wollte seinen Augen kaum trauen. Mitten auf dem Weg vor ihnen saß jemand. Ein Jäger offenbar, oder ein Waldläufer. Erstaunlich jung schien er. Wie konnte jemand wie er in dieser Gegend überleben, wo doch selbst ein Ritter und zwei der besten Waffenknechte Probleme hatten?
”Grüße dich, Waldmensch.”
“Seid gegrüßt, Streiter.”
“Sag mir, kennst du einen Magier, der in diesem Wald haust?”
Ein verschmitztes Lächeln erschien auf dem Gesicht des Mannes. Dann, langsam, nickte er.
“Folgt nur dem Pfad weiter. Bald erreicht Ihr eine alte Steinbrücke, die über einen Bach führt. Überquert ihn, dann werdet Ihr eine Hütte finden. Darin pflegt der Magier, den Ihr sucht, zu hausen. Nun, zumindest falls Ihr diesen Magier meint. Kennt Ihr seinen Namen?”
“Fionn soll er genannt werden.”
“Oh, ja. Der gute alte Fionn. Grüßt ihn herzlich von mir.”
“Und dein Name ist ...”
“Sucellus nennt man mich.”
Der Ritter nickte. Er würde den Gruß ausrichten. Gerade wollte er dem Jäger seinen Dank aussprechen, als aus dem Gestrüpp zu seiner Linken ein Schrei erklang. Ritter und Waffenknechte fuhren herum, doch da war nichts. Und als sie sich wieder dem Jäger zuwenden wollten, war er spurlos verschwunden.
Die Sonne stand hoch am Himmel, keine Wolke trübte ihr Licht, Dennoch erreichten nur wenige Strahlen den Boden. Das Blätterdach des Waldes fing nahezu alles ab. Fast schien es eine eigene Welt zu sein. Eigenen Göttern folgend, eigenen Regeln gehorchend. Doch auf eine gute Art.
Janus, ein zutiefst gläubiger Diener des feurigen Gottes, hätte zu jeder anderen Zeit versuchte, den Quell der ominösen Magie, die er spürte, zu finden. Der Magie, die keinem der ihm bekannten Göttern entstammte. Doch an diesem Ort wollte auch der Ritter sich nicht einmischen. Beinahe heilig erschien ihm der dichte Forst.
Und offenbar nicht nur ihm. Padur, einer der beiden Waffenknechte, die ihn auf seiner Reise begleiteten, konnte einen ehrfürchtigen Tonfall nicht unterdrücken, als er den gesegneten Streiter ansprach.
”Herr, seid Ihr sicher, dass wir hier fündig werden? Bedenkt, der Jäger, der uns den Weg nannte, schien nicht sicher ...”
Janus lächelte. Ja, auch er wusste nicht, ob er den Antworten der Einheimischen trauen konnte. Seltsame Leute waren es. Schon in dem Hafen, in dem sie gelandet waren, kamen sie nicht umhin, es zu bemerken. Es schien ein recht verschwiegenes Volk zu sein. Kämpferisch waren sie obendrein, was der Ritter auf die lebensfeindliche Umgebung zurückführte. Kaum hatten sie die Hafenstadt hinter sich gelassen, und keine zehn Schritte vor dem Stadttor, hatte eine Art Wolf mit schwarzem Fell und von beachtlicher Größe sich auf Marul, den zweiten Waffenknecht gestürzt. Padur und Janus waren ihm rasch zu Hilfe geeilt, gemeinsam hatten sie das Tier verjagen können. Nicht jedoch töten. Wahrhaftig, ein raues Land.
”Ich bin zuversichtlich” antwortete der Ritter endlich. ”Bedenke, Padur, dass Innos uns leitet. Vertrau auf ihn.”
“Das tu ich, Herr.”
Die drei Gefährten stapften weiter. Oft verloren sie den Pfad, mussten ihn mühsam wieder suchen. Mehr als einmal stolperten sie über Wurzeln, von denen sie geschworen hätten, dass sie im Augenblick zuvor noch nicht dort gewesen waren. Janus war froh darum, dass er nicht seine Rüstung trug. Wie seine Gefährten hatte er sich mit schlichter Kleidung begnügt, wie man sie auch auf der Jagd trug. Dazu hatte Arepo geraten.
Der Magier hatte gut für sie gesorgt. Jedem hatte er eine eigene Rune ausgehändigt, die den Träger sofort in die heimische Grafschaft tragen würde, falls es Not tat. Janus hatte obendrein ein Amulett erhalten, das er dem gesuchten Heiler zum Geschenk machen sollte.
”Herr, seht!”
Der Ritter sah in die Richtung, in die Marul deutete. Er wollte seinen Augen kaum trauen. Mitten auf dem Weg vor ihnen saß jemand. Ein Jäger offenbar, oder ein Waldläufer. Erstaunlich jung schien er. Wie konnte jemand wie er in dieser Gegend überleben, wo doch selbst ein Ritter und zwei der besten Waffenknechte Probleme hatten?
”Grüße dich, Waldmensch.”
“Seid gegrüßt, Streiter.”
“Sag mir, kennst du einen Magier, der in diesem Wald haust?”
Ein verschmitztes Lächeln erschien auf dem Gesicht des Mannes. Dann, langsam, nickte er.
“Folgt nur dem Pfad weiter. Bald erreicht Ihr eine alte Steinbrücke, die über einen Bach führt. Überquert ihn, dann werdet Ihr eine Hütte finden. Darin pflegt der Magier, den Ihr sucht, zu hausen. Nun, zumindest falls Ihr diesen Magier meint. Kennt Ihr seinen Namen?”
“Fionn soll er genannt werden.”
“Oh, ja. Der gute alte Fionn. Grüßt ihn herzlich von mir.”
“Und dein Name ist ...”
“Sucellus nennt man mich.”
Der Ritter nickte. Er würde den Gruß ausrichten. Gerade wollte er dem Jäger seinen Dank aussprechen, als aus dem Gestrüpp zu seiner Linken ein Schrei erklang. Ritter und Waffenknechte fuhren herum, doch da war nichts. Und als sie sich wieder dem Jäger zuwenden wollten, war er spurlos verschwunden.
Kapitel zwei - Fionn
”Das muss die Brücke sein, von der dieser Waldläufer sprach.”
Es bestand kein Zweifel daran. Ein leise plätschernder Bach, darüber eine Brücke aus scheinbar unbearbeiteten Steinen. Marul hätte jede Wette gehalten, dass nur Magie diese Steine aneinander hielt. Er hätte die Wette gewonnen.
Hinter der Brücke führte der Weg noch ein Stück weiter, bis die Gefährten nach kurzer Zeit eine Lichtung erreichten. Die Dunkelheit unter den Bäumen wich, Sonnenlicht blendete die drei Männer kurzzeitig.
Als sie sich an die Helligkeit gewöhnt hatten, nahmen sie die Umgebung genauer in Augenschein. Mitten auf der Lichtung, von einem maroden, halb zerfallenen Holzzaun umgeben, stand eine Hütte. Gewiss, es gab kleinere, doch es war ebenso einfach, eine größere zu finden. Der Innenraum mochte aus wenig mehr als einer Kammer bestehen. Wie jemand darin leben wollte war dem Ritter ebenso schleierhaft wie den Waffenknechten.
Die drei Weggefährten näherten sich die Hütte, betraten das umzäunte Gebiet. Irgendwann hatte man dort wohl einen Kräutergarten anlegen wollen, noch immer erkannte man die groben Steine, die die Beete begrenzt hatten. Doch längst hatte Unkraut von diesem Garten Besitz ergriffen.
Eine schwarze Katze stakste durch den Wildwuchs auf die Neuankömmlinge zu. Auf einem besonders großen Stein blieb sie stehen und musterte die Männer. Diese ihrerseits beobachteten Katze, Garten und Hütte mit der gleichen Ungläubigkeit.
Padur runzelte die Stirn.
”Der Jäger muss gelogen haben. Das hier kann unmöglich die Behausung des Heilers sein.”
“Wir werden sehen” erwiderte Janus, obschon er selbst nicht allzu überzeugt klang. Er klopfte an die Tür der Hütte, wartete einen Augenblick auf Antwort. Als er keine erhielt trat er ein. Marul folgte ihm. Padur blieb einen Augenblick unschlüssig stehen. Gerade als er sich dazu überwunden hatte, die Hütte zu betreten, da fiel sein Blick noch einmal auf die Katze. Und der Waffenknecht riss die Augen auf. Das Tier starrte auf die Tür, durch welche die Männer gegangen waren, und schüttelte deutlich sichtbar den Kopf.
Von dieser eher menschlichen Bewegung neugierig gemacht trat der Waffenknecht näher. Doch ehe er den Vierbeiner erreicht hatte, war dieser im hohen Unkraut verschwunden. Padur verjagte die Gedanken an das seltsame Tier aus seinem Hirn und folgte seinen Gefährten.
Das Innere der Hütte sah in etwa so aus, wie sie es sich vorgestellt hatten. Es war furchtbar eng, unglaublich unordentlich und sah überhaupt genau so aus, wie man sich die Hütte eines Magiers nicht vorstellen wollte.
”Ich nehme an, dass der Jäger uns einen Bären aufgebunden hat. Das hier ist keinesfalls das Lager dieses Heilers.”
Kaum hatte sich der Ritter umgedreht und angesetzt, wieder ins Freie zu treten, da fragte eine Stimme:
”Ach, seid Ihr dabei so sicher, Janus, Sohn des Dunak?”
Der Ritter fuhr wieder herum, eine Rune mit der rechten Hand umschlossen. Heilige Magie Innos durchströmte ihn, als er den Raum noch einmal besah. Niemand. Woher kam nur diese Stimme?
Leises Kichern ertönte, ließ auch Marul und Padur nach ihren Waffen greifen, wobei sie sich auf Klingen verließen.
Mitten im Raum begann die Luft zu flimmern, wie bei großer Hitze. Langsam erschien ein Gesicht. Schelmisch blitzende Augen starrten die Männer an, leuchteten aus einem freundlichen Gesicht. Graues Haar wucherte auf dem Schädel, ein ebenfalls grauer Bart bedeckte den unteren Teil des Gesichtes.
Janus ließ die Rune wieder sinken. Er glaubte zu wissen, wen er vor sich hatte.
”Fionn.”
“Richtig. Mein Lehrling hat mich vor Euch gewarnt, noch ehe Ihr hier wart. Er ist sehr wachsam.”
“Euer Lehrling? Und wo treibt er sich nun herum?”
“Oh, ich nehme an, er sitzt wieder im Freien und lässt sich die Sonne auf den Pelz scheinen. Das tut er gern, und hier hat er reichlich Gelegenheit dazu. Die Winter hier sind kurz, selbst der Herbst noch sonnig.”
“Ich habe niemanden gesehen.”
Ein vorwurfsvolles Maunzen ertönte. Als der Ritter herumfuhr, sah er die Katze am Boden sitzen und ihn aus runden Augen anstarren.
Von einem Augenblick auf den anderen stellte sich das Tier auf die Hinterläufe. Der Körper zog sich in die Länge, die Beine veränderten sich. Aus den Pfoten wurden Hände und Füße. Das Maul ging zurück, ein menschliches Gesicht entstand. Die spitzen Ohren bildeten sich zurück, an ihrer statt wuchsen neue an den Seiten des Schädels.
Nach wenigen Augenblicken stand ein Junge vor ihnen, noch kein Mann. Er trug kurzes schwarzes Haar, ganz dem Fell der Katze gleich. Dazu trug er eine Art Umhang, ebenfalls schwarz. Die Arme waren frei, die Beine ab kurz unterhalb der Knie ebenfalls. Schuhwerk fehlte. Keineswegs war er Waffenfähig. Doch in Anbetracht dessen, was Janus soeben beobachtet hatte, zweifelte er nicht daran, dass selbst er Schwierigkeiten haben würde, sollte sich der Junge als Feind erweisen. Nicht, dass er dies annahm. Doch er dachte gern alle Möglichkeiten durch.
”Mein Lehrling. Sein Name ist Dilan. Er ist sehr gelehrig, wenn auch ein unsäglicher Kindskopf.”
“Ich grüße Euch, hoher Herr.”
Der Jüngling neigte sein Haupt vor dem Ritter, dieser erwiderte den Gruß. Malur starrte mit aufgerissenem Mund, Padur lächelte. Kein Wunder, dass ihm die Katze so menschlich vorgekommen war.
Fionn und Dilan sahen die drei Kämpfer an. Eine Weile schwiegen sie, musterten die Fremden nur. Bis Fionn dann die Stille durchbrach.
”Nun denn ... was genau führt Euch her?”
”Das muss die Brücke sein, von der dieser Waldläufer sprach.”
Es bestand kein Zweifel daran. Ein leise plätschernder Bach, darüber eine Brücke aus scheinbar unbearbeiteten Steinen. Marul hätte jede Wette gehalten, dass nur Magie diese Steine aneinander hielt. Er hätte die Wette gewonnen.
Hinter der Brücke führte der Weg noch ein Stück weiter, bis die Gefährten nach kurzer Zeit eine Lichtung erreichten. Die Dunkelheit unter den Bäumen wich, Sonnenlicht blendete die drei Männer kurzzeitig.
Als sie sich an die Helligkeit gewöhnt hatten, nahmen sie die Umgebung genauer in Augenschein. Mitten auf der Lichtung, von einem maroden, halb zerfallenen Holzzaun umgeben, stand eine Hütte. Gewiss, es gab kleinere, doch es war ebenso einfach, eine größere zu finden. Der Innenraum mochte aus wenig mehr als einer Kammer bestehen. Wie jemand darin leben wollte war dem Ritter ebenso schleierhaft wie den Waffenknechten.
Die drei Weggefährten näherten sich die Hütte, betraten das umzäunte Gebiet. Irgendwann hatte man dort wohl einen Kräutergarten anlegen wollen, noch immer erkannte man die groben Steine, die die Beete begrenzt hatten. Doch längst hatte Unkraut von diesem Garten Besitz ergriffen.
Eine schwarze Katze stakste durch den Wildwuchs auf die Neuankömmlinge zu. Auf einem besonders großen Stein blieb sie stehen und musterte die Männer. Diese ihrerseits beobachteten Katze, Garten und Hütte mit der gleichen Ungläubigkeit.
Padur runzelte die Stirn.
”Der Jäger muss gelogen haben. Das hier kann unmöglich die Behausung des Heilers sein.”
“Wir werden sehen” erwiderte Janus, obschon er selbst nicht allzu überzeugt klang. Er klopfte an die Tür der Hütte, wartete einen Augenblick auf Antwort. Als er keine erhielt trat er ein. Marul folgte ihm. Padur blieb einen Augenblick unschlüssig stehen. Gerade als er sich dazu überwunden hatte, die Hütte zu betreten, da fiel sein Blick noch einmal auf die Katze. Und der Waffenknecht riss die Augen auf. Das Tier starrte auf die Tür, durch welche die Männer gegangen waren, und schüttelte deutlich sichtbar den Kopf.
Von dieser eher menschlichen Bewegung neugierig gemacht trat der Waffenknecht näher. Doch ehe er den Vierbeiner erreicht hatte, war dieser im hohen Unkraut verschwunden. Padur verjagte die Gedanken an das seltsame Tier aus seinem Hirn und folgte seinen Gefährten.
Das Innere der Hütte sah in etwa so aus, wie sie es sich vorgestellt hatten. Es war furchtbar eng, unglaublich unordentlich und sah überhaupt genau so aus, wie man sich die Hütte eines Magiers nicht vorstellen wollte.
”Ich nehme an, dass der Jäger uns einen Bären aufgebunden hat. Das hier ist keinesfalls das Lager dieses Heilers.”
Kaum hatte sich der Ritter umgedreht und angesetzt, wieder ins Freie zu treten, da fragte eine Stimme:
”Ach, seid Ihr dabei so sicher, Janus, Sohn des Dunak?”
Der Ritter fuhr wieder herum, eine Rune mit der rechten Hand umschlossen. Heilige Magie Innos durchströmte ihn, als er den Raum noch einmal besah. Niemand. Woher kam nur diese Stimme?
Leises Kichern ertönte, ließ auch Marul und Padur nach ihren Waffen greifen, wobei sie sich auf Klingen verließen.
Mitten im Raum begann die Luft zu flimmern, wie bei großer Hitze. Langsam erschien ein Gesicht. Schelmisch blitzende Augen starrten die Männer an, leuchteten aus einem freundlichen Gesicht. Graues Haar wucherte auf dem Schädel, ein ebenfalls grauer Bart bedeckte den unteren Teil des Gesichtes.
Janus ließ die Rune wieder sinken. Er glaubte zu wissen, wen er vor sich hatte.
”Fionn.”
“Richtig. Mein Lehrling hat mich vor Euch gewarnt, noch ehe Ihr hier wart. Er ist sehr wachsam.”
“Euer Lehrling? Und wo treibt er sich nun herum?”
“Oh, ich nehme an, er sitzt wieder im Freien und lässt sich die Sonne auf den Pelz scheinen. Das tut er gern, und hier hat er reichlich Gelegenheit dazu. Die Winter hier sind kurz, selbst der Herbst noch sonnig.”
“Ich habe niemanden gesehen.”
Ein vorwurfsvolles Maunzen ertönte. Als der Ritter herumfuhr, sah er die Katze am Boden sitzen und ihn aus runden Augen anstarren.
Von einem Augenblick auf den anderen stellte sich das Tier auf die Hinterläufe. Der Körper zog sich in die Länge, die Beine veränderten sich. Aus den Pfoten wurden Hände und Füße. Das Maul ging zurück, ein menschliches Gesicht entstand. Die spitzen Ohren bildeten sich zurück, an ihrer statt wuchsen neue an den Seiten des Schädels.
Nach wenigen Augenblicken stand ein Junge vor ihnen, noch kein Mann. Er trug kurzes schwarzes Haar, ganz dem Fell der Katze gleich. Dazu trug er eine Art Umhang, ebenfalls schwarz. Die Arme waren frei, die Beine ab kurz unterhalb der Knie ebenfalls. Schuhwerk fehlte. Keineswegs war er Waffenfähig. Doch in Anbetracht dessen, was Janus soeben beobachtet hatte, zweifelte er nicht daran, dass selbst er Schwierigkeiten haben würde, sollte sich der Junge als Feind erweisen. Nicht, dass er dies annahm. Doch er dachte gern alle Möglichkeiten durch.
”Mein Lehrling. Sein Name ist Dilan. Er ist sehr gelehrig, wenn auch ein unsäglicher Kindskopf.”
“Ich grüße Euch, hoher Herr.”
Der Jüngling neigte sein Haupt vor dem Ritter, dieser erwiderte den Gruß. Malur starrte mit aufgerissenem Mund, Padur lächelte. Kein Wunder, dass ihm die Katze so menschlich vorgekommen war.
Fionn und Dilan sahen die drei Kämpfer an. Eine Weile schwiegen sie, musterten die Fremden nur. Bis Fionn dann die Stille durchbrach.
”Nun denn ... was genau führt Euch her?”
Kapitel drei - Planung
Während Dilan den beiden Waffenknechten die Umgebung zeigte, erörterten der Heiler und der geweihte Krieger das Problem, wegen dem sie zusammengekommen waren.
Fionn kratzte sich nachdenklich am Kinn. Er hatte der Geschichte des Ritters aufmerksam gelauscht. Ein oder zwei Mal hatte er nach weiteren Details gefragt, ansonsten jedoch geschwiegen. Nun saß er da und starrte vor sich hin. Ab und an bewegte er die Lippen, als murmele er leise, doch kein Laut ertönte. Janus wurde langsam ungeduldig. Das Leben seiner Schwester hing nur noch an einem seidenen Faden, und dieser Heiler ließ einfach wertvolle Zeit verstreichen.
Endlich setzte Fionn zu einer Antwort an.
”Es tut mir Leid, Euch enttäuschen zu müssen, Janus. Doch meine Kräfte reichen nicht aus, um den Dämon zu verbannen, der, wie Ihr sagtet, Eurer Schwester Herz besitzt.”
“Das heißt, sie ist verloren?”
Fionn hob die Augenbrauen und sah den Ritter verwirrt an, ehe den Kopf schüttelte.
”Nein, das ist sie nicht. Ich sprach von meinen Kräften. Doch ich kenne jemanden, der mir helfen könnte. Ihr solltet wissen, dass ich nicht der einzige hier bin, der Magie zu lenken vermag. Wenn auch ich dem göttlichen Gleichgewicht diene. Wohingegen er ...”
Der Magier ließ den angefangenen Satz im Raume stehen. Er dachte noch eine Weile nach, ehe er sich erhob und auf einen Schrank zuging, der an der hinteren Wand der Hütte stand. Knarrend schwang die Tür auf, noch ehe Fionn das Möbelstück erreicht hatte.
”Wo hab ich sie nur gelassen ... sie muss doch ... ach ja, richtig. Im anderen Schrank.”
Janus sah sich um, doch er konnte beim besten Willen keinen weiteren Schrank entdecken. Wovon sprach der Alte? War er verwirrt? Was der Ritter danach beobachtete, zeigte jedoch, dass der Heiler noch immer Herr seines Geistes war.
Er schloss die Tür des Schrankes, löste einen Schlüssel von seinem Gürtel und steckte ihn ins Schloss. Einmal drehte er ihn, dann zog er ihn wieder heraus und befestigte ihn erneut an seinem Gürtel. Wieder öffnete er die Tür, erneut ertönte ein Knarren. Und ein Leuchten erhellte den Raum.
”Na also, da ist sie ja.”
Mit beiden Händen griff der Heiler in den Schrank und zog eine flache Schale hervor. Aus Gold war sie gefertigt, strahlte einen Glanz aus, wie der Ritter ihn noch nie gesehen hatte. Es war nicht das übliche matte Glänzen der Schale. Es war, als trüge sie das Licht selbst in sich.
”Bei Innos” hauchte Janus. Und Fionn nickte bestätigend.
”Ja, dies ist ein Werkzeug aus den Werkstätten fähiger Magier. Wir werden sie für ein Ritual benötigen, das Eure Schwester retten kann. Leider habe ich nicht alle Artefakte hier.”
“Wo sind die übrigen?”
“Nun, wir benötigen zwingend zwei weitere. Zwei andere können wir ersetzen. Zum einen brauchen wir ein kleines Kästchen aus Erz. Dieses Kästchen befindet sich im Besitz eines Freundes. Zum anderen ist ein bestimmter silberner Kelch zu finden. Doch ich weiß nicht, wer über ihn verfügt. Es ist ein Jammer.”
Janus betrachtete die Schale, die Fionn auf einen wackeligen Tisch mitten im Raum stellte. Rasch schob der Heiler einige Säckchen mit Pulver, ein paar Becher und allerlei andere alchemistische Ausstattung beiseite, und sorgte so für einen gewissen Freiraum um die Schale herum.
Er murmelte etwas, das Janus Ohren nicht erreichte, dann wandte er sich dem Ritter zu und begann zu erklären.
”Unweit meiner Behausung befindet sich ein uralter Steinkreis. Nur die älteste Eiche des Waldes weiß um sein Geheimnis und um das Mysterium seiner Entstehung. Leider verstehe ich die Sprache der Bäume trotz aller Bemühungen noch immer nicht. Nun ja.
Es gibt allerdings Druiden in diesem Wald, der mir manches über diesen Steinkreis anvertraute. Man nennt ihn das Herz des Waldes. In ihm ruht eine göttliche Magie, die diesen Ort hier mit jener Macht erfüllt. Dies ist der letzte mir bekannte Ort, an dem man den Bäumen lauschen kann. Auch findet man hier Pflanzen, die sonst nirgendwo mehr wachsen.”
“Wessen Magie ist es?”
“Wie meint Ihr das?”
“Ich meine, welchem Gott entspringt sie?”
“Oh nein, sie ist keines Gottes Macht. Zumindest hat weder Innos noch Adanos seine Hand hier im Spiel. Von Beliar ganz zu schweigen, er hatte niemals Einfluss in diesem Wald.
Manche sagen, es ist der Wald selbst, der in seiner Vollkommenheit etwas gottgleiches ist. Andere sprechen von einem Gott, der den Dreien ähnelt und doch nicht zu ihnen gehört. Nun ja, die Wahrheit weiß nur Sucellus, und der schweigt darüber.”
“Sucellus?”
“Ja. Eben jener Mann, dm Ihr bereits begegnet seid, und von dem Ihr mir Grüße überbrachtet. Er zeigt sich nur ungern als der mächtige Druide, der er ist. Er weiß seine Macht meisterlich zu verbergen.”
Janus senkte beschämt den Kopf. Er hatte einen Magier, ob nun Diener eines fremden Gottes oder nicht, ohne Respekt behandelt. Dabei war er selbst ein geweihter Krieger. Er wusste, wie man sich den Lenkern der Magie gegenüber verhielt.
Fionn schien zu wissen, worüber der Ritter nachdachte.
”Oh, seid nur unbesorgt, Janus. Er macht sich nichts aus Ehrerbietung. Wollte er sich preisen lassen, so wäre es ihm ein leichtes, sich von einem wandelnden Baum zu Euch tragen zu lassen. Aber wie gesagt, so ist er nicht.
Wie dem auch sei. Sucellus ist ein wichtiger Teil meines Planes. Ich denke, es ist leichter zu erläutern, wenn er anwesend ist. Wartet einen Augenblick.”
Der Magier stapfte zurück zu dem Alchemietisch, nahm einen Beutel zur Hand und schüttelte daraus ein wenig Pulver auf seine hand. Sachte blies er darauf. Das Pulver wurde aufgewirbelt und zum Eingang hingeweht. Noch ehe es die Hütte ganz verlassen hatte, war klar die Form eines Vogels zu erkennen.
”Ein Bote” ließ Fionn seinen Gast wissen. Dieser nickte nur langsam. Magie, die ihm so fremd war, wurde in diesem Wald mit einer Selbstverständlichkeit genutzt, die ihresgleichen suchte. Der Ritter beschloss, sich den Magier keinesfalls zum Feind zu machen. Selbst wenn sein Plan scheitern und das Leben seiner Schwester nicht retten würde. Mit einer Person von solcher Macht wollte er nicht uneinig sein.
Das Licht, welches von der Tür her in den Raum fiel, blieb unerwartet aus. Grund war eine Person, die im Rahmen stand und in die Hütte spähte. Der Druide Sucellus, auf dessen Schulter der langsam verblassende fliegende Bote saß.
”Du hast mich hergebeten, Meister der Magie?”
“Das habe ich, Freund. Mein Gast ist dir bekannt?”
“So ist’s. Wir sind uns begegnet.”
Janus, der Veteran mancher Schlachten, begann, einen Gruß zu stammeln, doch der Druide winkte ab. Es war ihm tatsächlich gleich, ob man ihn ehrte oder nicht. Eine vollkommen neue Erfahrung für Janus, hatte man ihm doch von Kind an beigebracht, den Magiern aller Arten Respekt zu zollen.
Fionn ergriff das Wort.
”Sucellus, dieser Ritter benötigt Hilfe. Janus, erklärt ihm, was Eurer Schwester zugestoßen ist.”
“Nun gut. Hört, Sucellus, es hat jemand mächtige Magie genutzt, um das Herz meiner Schwester mit einem Dämonen zu verderben. Sie wird von Atemzug zu Atemzug schwächer, ihr Leben erlischt langsam, aber sicher.”
“Ich hoffe, dass der Steinkreis einen Weg bietet, sie zu retten” fügte Fionn hinzu. Danach deutete er auf die goldene Schale. Sucellus nickte. Er schien zu wissen, worauf der Heiler hinauswollte. Während Janus nicht dahinter kam. Was ihn allerdings noch mehr wunderte war die Tatsache, dass der Druide bereit war, zu helfen, ohne dass man ihm Lob bot. Wahrlich ein sehr fremdartiges Land.
”Janus, Ihr scheint verwirrt. Seht, ich habe ein Buch darüber. Es liegt im Schrank, Ihr werdet es finde. Lest dort nach, während Sucellus und ich versuchen, das Ritual vorzubereiten.”
Während Dilan den beiden Waffenknechten die Umgebung zeigte, erörterten der Heiler und der geweihte Krieger das Problem, wegen dem sie zusammengekommen waren.
Fionn kratzte sich nachdenklich am Kinn. Er hatte der Geschichte des Ritters aufmerksam gelauscht. Ein oder zwei Mal hatte er nach weiteren Details gefragt, ansonsten jedoch geschwiegen. Nun saß er da und starrte vor sich hin. Ab und an bewegte er die Lippen, als murmele er leise, doch kein Laut ertönte. Janus wurde langsam ungeduldig. Das Leben seiner Schwester hing nur noch an einem seidenen Faden, und dieser Heiler ließ einfach wertvolle Zeit verstreichen.
Endlich setzte Fionn zu einer Antwort an.
”Es tut mir Leid, Euch enttäuschen zu müssen, Janus. Doch meine Kräfte reichen nicht aus, um den Dämon zu verbannen, der, wie Ihr sagtet, Eurer Schwester Herz besitzt.”
“Das heißt, sie ist verloren?”
Fionn hob die Augenbrauen und sah den Ritter verwirrt an, ehe den Kopf schüttelte.
”Nein, das ist sie nicht. Ich sprach von meinen Kräften. Doch ich kenne jemanden, der mir helfen könnte. Ihr solltet wissen, dass ich nicht der einzige hier bin, der Magie zu lenken vermag. Wenn auch ich dem göttlichen Gleichgewicht diene. Wohingegen er ...”
Der Magier ließ den angefangenen Satz im Raume stehen. Er dachte noch eine Weile nach, ehe er sich erhob und auf einen Schrank zuging, der an der hinteren Wand der Hütte stand. Knarrend schwang die Tür auf, noch ehe Fionn das Möbelstück erreicht hatte.
”Wo hab ich sie nur gelassen ... sie muss doch ... ach ja, richtig. Im anderen Schrank.”
Janus sah sich um, doch er konnte beim besten Willen keinen weiteren Schrank entdecken. Wovon sprach der Alte? War er verwirrt? Was der Ritter danach beobachtete, zeigte jedoch, dass der Heiler noch immer Herr seines Geistes war.
Er schloss die Tür des Schrankes, löste einen Schlüssel von seinem Gürtel und steckte ihn ins Schloss. Einmal drehte er ihn, dann zog er ihn wieder heraus und befestigte ihn erneut an seinem Gürtel. Wieder öffnete er die Tür, erneut ertönte ein Knarren. Und ein Leuchten erhellte den Raum.
”Na also, da ist sie ja.”
Mit beiden Händen griff der Heiler in den Schrank und zog eine flache Schale hervor. Aus Gold war sie gefertigt, strahlte einen Glanz aus, wie der Ritter ihn noch nie gesehen hatte. Es war nicht das übliche matte Glänzen der Schale. Es war, als trüge sie das Licht selbst in sich.
”Bei Innos” hauchte Janus. Und Fionn nickte bestätigend.
”Ja, dies ist ein Werkzeug aus den Werkstätten fähiger Magier. Wir werden sie für ein Ritual benötigen, das Eure Schwester retten kann. Leider habe ich nicht alle Artefakte hier.”
“Wo sind die übrigen?”
“Nun, wir benötigen zwingend zwei weitere. Zwei andere können wir ersetzen. Zum einen brauchen wir ein kleines Kästchen aus Erz. Dieses Kästchen befindet sich im Besitz eines Freundes. Zum anderen ist ein bestimmter silberner Kelch zu finden. Doch ich weiß nicht, wer über ihn verfügt. Es ist ein Jammer.”
Janus betrachtete die Schale, die Fionn auf einen wackeligen Tisch mitten im Raum stellte. Rasch schob der Heiler einige Säckchen mit Pulver, ein paar Becher und allerlei andere alchemistische Ausstattung beiseite, und sorgte so für einen gewissen Freiraum um die Schale herum.
Er murmelte etwas, das Janus Ohren nicht erreichte, dann wandte er sich dem Ritter zu und begann zu erklären.
”Unweit meiner Behausung befindet sich ein uralter Steinkreis. Nur die älteste Eiche des Waldes weiß um sein Geheimnis und um das Mysterium seiner Entstehung. Leider verstehe ich die Sprache der Bäume trotz aller Bemühungen noch immer nicht. Nun ja.
Es gibt allerdings Druiden in diesem Wald, der mir manches über diesen Steinkreis anvertraute. Man nennt ihn das Herz des Waldes. In ihm ruht eine göttliche Magie, die diesen Ort hier mit jener Macht erfüllt. Dies ist der letzte mir bekannte Ort, an dem man den Bäumen lauschen kann. Auch findet man hier Pflanzen, die sonst nirgendwo mehr wachsen.”
“Wessen Magie ist es?”
“Wie meint Ihr das?”
“Ich meine, welchem Gott entspringt sie?”
“Oh nein, sie ist keines Gottes Macht. Zumindest hat weder Innos noch Adanos seine Hand hier im Spiel. Von Beliar ganz zu schweigen, er hatte niemals Einfluss in diesem Wald.
Manche sagen, es ist der Wald selbst, der in seiner Vollkommenheit etwas gottgleiches ist. Andere sprechen von einem Gott, der den Dreien ähnelt und doch nicht zu ihnen gehört. Nun ja, die Wahrheit weiß nur Sucellus, und der schweigt darüber.”
“Sucellus?”
“Ja. Eben jener Mann, dm Ihr bereits begegnet seid, und von dem Ihr mir Grüße überbrachtet. Er zeigt sich nur ungern als der mächtige Druide, der er ist. Er weiß seine Macht meisterlich zu verbergen.”
Janus senkte beschämt den Kopf. Er hatte einen Magier, ob nun Diener eines fremden Gottes oder nicht, ohne Respekt behandelt. Dabei war er selbst ein geweihter Krieger. Er wusste, wie man sich den Lenkern der Magie gegenüber verhielt.
Fionn schien zu wissen, worüber der Ritter nachdachte.
”Oh, seid nur unbesorgt, Janus. Er macht sich nichts aus Ehrerbietung. Wollte er sich preisen lassen, so wäre es ihm ein leichtes, sich von einem wandelnden Baum zu Euch tragen zu lassen. Aber wie gesagt, so ist er nicht.
Wie dem auch sei. Sucellus ist ein wichtiger Teil meines Planes. Ich denke, es ist leichter zu erläutern, wenn er anwesend ist. Wartet einen Augenblick.”
Der Magier stapfte zurück zu dem Alchemietisch, nahm einen Beutel zur Hand und schüttelte daraus ein wenig Pulver auf seine hand. Sachte blies er darauf. Das Pulver wurde aufgewirbelt und zum Eingang hingeweht. Noch ehe es die Hütte ganz verlassen hatte, war klar die Form eines Vogels zu erkennen.
”Ein Bote” ließ Fionn seinen Gast wissen. Dieser nickte nur langsam. Magie, die ihm so fremd war, wurde in diesem Wald mit einer Selbstverständlichkeit genutzt, die ihresgleichen suchte. Der Ritter beschloss, sich den Magier keinesfalls zum Feind zu machen. Selbst wenn sein Plan scheitern und das Leben seiner Schwester nicht retten würde. Mit einer Person von solcher Macht wollte er nicht uneinig sein.
Das Licht, welches von der Tür her in den Raum fiel, blieb unerwartet aus. Grund war eine Person, die im Rahmen stand und in die Hütte spähte. Der Druide Sucellus, auf dessen Schulter der langsam verblassende fliegende Bote saß.
”Du hast mich hergebeten, Meister der Magie?”
“Das habe ich, Freund. Mein Gast ist dir bekannt?”
“So ist’s. Wir sind uns begegnet.”
Janus, der Veteran mancher Schlachten, begann, einen Gruß zu stammeln, doch der Druide winkte ab. Es war ihm tatsächlich gleich, ob man ihn ehrte oder nicht. Eine vollkommen neue Erfahrung für Janus, hatte man ihm doch von Kind an beigebracht, den Magiern aller Arten Respekt zu zollen.
Fionn ergriff das Wort.
”Sucellus, dieser Ritter benötigt Hilfe. Janus, erklärt ihm, was Eurer Schwester zugestoßen ist.”
“Nun gut. Hört, Sucellus, es hat jemand mächtige Magie genutzt, um das Herz meiner Schwester mit einem Dämonen zu verderben. Sie wird von Atemzug zu Atemzug schwächer, ihr Leben erlischt langsam, aber sicher.”
“Ich hoffe, dass der Steinkreis einen Weg bietet, sie zu retten” fügte Fionn hinzu. Danach deutete er auf die goldene Schale. Sucellus nickte. Er schien zu wissen, worauf der Heiler hinauswollte. Während Janus nicht dahinter kam. Was ihn allerdings noch mehr wunderte war die Tatsache, dass der Druide bereit war, zu helfen, ohne dass man ihm Lob bot. Wahrlich ein sehr fremdartiges Land.
”Janus, Ihr scheint verwirrt. Seht, ich habe ein Buch darüber. Es liegt im Schrank, Ihr werdet es finde. Lest dort nach, während Sucellus und ich versuchen, das Ritual vorzubereiten.”
LtK, du übertreibst ja mal wieder mit deiner Wortwahl. :p
lord hagen, du wolltest mal wieder was längeres lesen, wenn ich nicht irre. Also - lies!
;-)
lord hagen, du wolltest mal wieder was längeres lesen, wenn ich nicht irre. Also - lies!
;-)
Also, ich finde die Story im allgemeinen gut, dennoch:
Irgendwie kommt das zu Bilderbuch mäßig. Mir schießen tausende Bilder mit grellen Farben in den Kopf, wo ein alter Magier mit einen viel zu langen blauen Hut mit Mondne und Sternen d'rauf wundersame Magie wirkt. Es kam an einigen Stellen einfach für mich zumindest rüber wie ein Kinderbuch. War wohl einfach nicht so gute Themawahl wie sonst, wenigstens mal was Anderes.
Genug des Negativen. Ich find der Schreibstil und all das drum herum merzt das wieder raus. Ich liebe dieses von hinten aufrollen, der direkte Beginn in die Story und man erst kurz danach erfährt um was es überhaupt genau geht. Dieser ziemlich geschickte Aufbau wo einem viel überlassen wird was das nun sein könnte (Siehe Anfang -> kranke Frau -> Magier heilt -> Etwas mit einem Grafen -> Tochter des Grafen -> Hilfe durch anderen Magier? -> Der Sohn will aufeinmal gehen, etc.)
Ich verfolge gespannt den weiteren Verlauf
Irgendwie kommt das zu Bilderbuch mäßig. Mir schießen tausende Bilder mit grellen Farben in den Kopf, wo ein alter Magier mit einen viel zu langen blauen Hut mit Mondne und Sternen d'rauf wundersame Magie wirkt. Es kam an einigen Stellen einfach für mich zumindest rüber wie ein Kinderbuch. War wohl einfach nicht so gute Themawahl wie sonst, wenigstens mal was Anderes.
Genug des Negativen. Ich find der Schreibstil und all das drum herum merzt das wieder raus. Ich liebe dieses von hinten aufrollen, der direkte Beginn in die Story und man erst kurz danach erfährt um was es überhaupt genau geht. Dieser ziemlich geschickte Aufbau wo einem viel überlassen wird was das nun sein könnte (Siehe Anfang -> kranke Frau -> Magier heilt -> Etwas mit einem Grafen -> Tochter des Grafen -> Hilfe durch anderen Magier? -> Der Sohn will aufeinmal gehen, etc.)
Ich verfolge gespannt den weiteren Verlauf
Hab zwar keine Lust jetzt zu lesen. Aber ich dencke jetzt schon Mal.. dass auch ich sie gut finden würde.. naja, vieleicht!
Kapitel fünf - Absprache
Arepo saß in seinem Arbeitszimmer und stöberte in diversen alten Schriften nach einem Zauber, den er noch nicht versucht hatte. Den Eifer des Ritters in allen Ehren, doch wollte er sich nicht gänzlich darauf verlassen.
Ein leises Plätschern ertönte hinter im. Verwirrt drehte er sich um. Woher kam dieses Geräusch? Er brauchte nicht lange, um herauszufinden, dass es von einer Trinkschale kam, die auf einem Regal verstaubte. Lange schon hatte sich keine Gelegenheit gegeben, daraus zu trinken. Doch warum befand sich noch immer Flüssigkeit darin? Der Magier griff ins Regal, nahm die Schale heraus und stellte sie auf seinen Arbeitstisch. Er nahm zur Kenntnis, dass sich das Gefäß offenbar aus sich selbst befüllte. Wasser rann an der Innenseite hinab, eine kleine Pfütze hatte sich bereits gebildet. Und es wurde immer mehr. Gebannt beobachtete Arepo das Geschehen. Er verspürte keine Furcht, sein Arbeitsraum war gegen allerlei Arten finsterer Magie geschützt. Davon abgesehen war das Wasser seit jeher eher das Element des Gottes Adanos gewesen.
Als die Schale sich beinahe bis zum Rand gefüllt hatte, veränderte sich der Inhalt. Hatte das Wasser zuvor ruhig gelegen, so kräuselte sich nun die Oberfläche. Langsam schien sich eine Art Relief zu bilden. Und von einem Augenblick auf den nächsten erhob sich alles Wasser aus der Schale. Nur ein kleiner Rest blieb darin zurück, noch verbunden mit der schwebenden Flüssigkeit. Über der Schale bildete sich aus dem Wasser eine winzige, aber klar erkennbare Gestalt. Ein alter Mann, Bart und Haar lang, ein faltiges Gesicht. Die Robe, die er trug, glich keiner, die Arepo zuvor gesehen hatte.
Die Gestalt öffnete den Mund, leise Worte erklangen.
”Meister Arepo.”
“Der bin ich. Wer Seid Ihr?”
“Mein Name ist Fionn. Ein Ritter namens Janus brachte Kunde von Euch.”
“Könnt Ihr helfen?”
“Das kann ich, allerdings benötige ich dazu auch Eure Unterstützung. Der Zauber wird hier ausgeführt, doch muss die Kraft auch die Kranke erreichen. Ihr werdet einen magischen Kreis um das Bett der jungen Frau ziehen müssen. Stellt Euch hinein, nehmt die Kraft auf und leitet sie in ihren Körper weiter.”
“Wann wird das Ritual beginnen?”
“Sobald wir hier fertig sind. Beeilt Euch mit der Erschaffung des Kreises. Es wird nicht mehr allzu lange dauern. Ich melde mich wieder.”
Die Gestalt sank langsam wieder in sich zusammen, nach wenigen Moment lag das Wasser in der Schale wieder unbewegt da, als sei nichts geschehen.
Arepo wandte sich um und bewegte sich eiligen Schrittes zur Kranken. Rasch begann er, seinen Teil der Arbeit zu erledigen. Nichts sollte den Prozess der Heilung aufhalten.
Arepo saß in seinem Arbeitszimmer und stöberte in diversen alten Schriften nach einem Zauber, den er noch nicht versucht hatte. Den Eifer des Ritters in allen Ehren, doch wollte er sich nicht gänzlich darauf verlassen.
Ein leises Plätschern ertönte hinter im. Verwirrt drehte er sich um. Woher kam dieses Geräusch? Er brauchte nicht lange, um herauszufinden, dass es von einer Trinkschale kam, die auf einem Regal verstaubte. Lange schon hatte sich keine Gelegenheit gegeben, daraus zu trinken. Doch warum befand sich noch immer Flüssigkeit darin? Der Magier griff ins Regal, nahm die Schale heraus und stellte sie auf seinen Arbeitstisch. Er nahm zur Kenntnis, dass sich das Gefäß offenbar aus sich selbst befüllte. Wasser rann an der Innenseite hinab, eine kleine Pfütze hatte sich bereits gebildet. Und es wurde immer mehr. Gebannt beobachtete Arepo das Geschehen. Er verspürte keine Furcht, sein Arbeitsraum war gegen allerlei Arten finsterer Magie geschützt. Davon abgesehen war das Wasser seit jeher eher das Element des Gottes Adanos gewesen.
Als die Schale sich beinahe bis zum Rand gefüllt hatte, veränderte sich der Inhalt. Hatte das Wasser zuvor ruhig gelegen, so kräuselte sich nun die Oberfläche. Langsam schien sich eine Art Relief zu bilden. Und von einem Augenblick auf den nächsten erhob sich alles Wasser aus der Schale. Nur ein kleiner Rest blieb darin zurück, noch verbunden mit der schwebenden Flüssigkeit. Über der Schale bildete sich aus dem Wasser eine winzige, aber klar erkennbare Gestalt. Ein alter Mann, Bart und Haar lang, ein faltiges Gesicht. Die Robe, die er trug, glich keiner, die Arepo zuvor gesehen hatte.
Die Gestalt öffnete den Mund, leise Worte erklangen.
”Meister Arepo.”
“Der bin ich. Wer Seid Ihr?”
“Mein Name ist Fionn. Ein Ritter namens Janus brachte Kunde von Euch.”
“Könnt Ihr helfen?”
“Das kann ich, allerdings benötige ich dazu auch Eure Unterstützung. Der Zauber wird hier ausgeführt, doch muss die Kraft auch die Kranke erreichen. Ihr werdet einen magischen Kreis um das Bett der jungen Frau ziehen müssen. Stellt Euch hinein, nehmt die Kraft auf und leitet sie in ihren Körper weiter.”
“Wann wird das Ritual beginnen?”
“Sobald wir hier fertig sind. Beeilt Euch mit der Erschaffung des Kreises. Es wird nicht mehr allzu lange dauern. Ich melde mich wieder.”
Die Gestalt sank langsam wieder in sich zusammen, nach wenigen Moment lag das Wasser in der Schale wieder unbewegt da, als sei nichts geschehen.
Arepo wandte sich um und bewegte sich eiligen Schrittes zur Kranken. Rasch begann er, seinen Teil der Arbeit zu erledigen. Nichts sollte den Prozess der Heilung aufhalten.
Hast du dich mit der Kapitelanzahl vertan? Weil das vierte akpitel fehlt.
Ansonsten: Lob von mir; ich werde auf eine Fortsetzung warten.
Ansonsten: Lob von mir; ich werde auf eine Fortsetzung warten.
Ich hab schlichtwg vergessen, das vierte Kapitel zu posten. Folgt sofort.
Kapitel vier - Wissen der Alten
Janus fand das Buch, von dem Fionn gesprochen hatte. Ein staubiger Foliant, gebunden in mittlerweile verfallendes Leder. Das Pergament jedoch zeigte sich in beachtlich gutem Zustand, als der Ritter die erste Seite aufschlug. Was ihn jedoch störte war die Tatsache, dass die Seite leer war.
”Verzeiht, Meister Fionn, aber ...”
“Ich habe nicht viel Zeit. Fragt das Buch, es weiß Antwort.”
Der Ritter runzelte verwirrt die Stirn. Das Buch fragen? Was sollte das? Doch er würde es versuchen. Der Magier schien sich seiner Sache sicher. Langsam beugte sich Janus zum Pergament und flüsterte:
”Wo steht, was ich suche?”
Das Buch begann, sich selbst umzublättern. Wie von Wind wurden die Seiten bewegt, bis in etwa die Mitte erreicht war. Die zunächst leeren Seiten füllten sich. Scheinbar von Geisterhand wurden die Seiten beschrieben. Worte bildeten Sätze. Janus las mit weit aufgerissenen Augen.
Von der Vereinigung der Elemente
Im Folgenden sei erklärt, wie es anzustellen sei, die Macht der vier alchemistischen Elemente zu vereinen und auf diesem Wege größtmögliche Magie zu erlangen. Doch sei davor gewarnt, jenes Ritual leichtfertig zu nutzen. Wie bei jeder Magie wird ein Gegenwert verlangt. Bedenket also gut, ob Ihr bereit seid!
Notwendig ist vor allem ein Kraftpunkt, in dem sich fünf magische Linien treffen. Ein schlichtes Beschwörungspentagramm tut bereits seinen Dienst, doch wird die Magie stärker fließen, je reiner der Kraftpunkt ist.
Es werden an den äußeren Punkten die Elemente aufgestellt. Bestenfalls sind dabei Geister jener Elemente um Hilfe zu ersuchen, doch kann man sie auch durch gut gebildete Magier ersetzen.
An der Spitze wird der Lenker dieses Rituales aufgestellt. Es ist der Eigner des Kraftpunktes vorzuziehen, da ihm die Eigenheiten am Ehesten bekannt sind.
Im Herz des Kraftpunktes schließlich ist der Fokus zu lagern, durch den die Magie fließen wird. Zu toter Materie wird geraten, da man schon oft von Magiern hörte, die sich als Fokus boten und dies mit ihrem Leben bezahlten.
Es folgte eine Aufzählung verschiedener Beschwörungstexte, eine Liste möglicher Foki sowie eine Abfolge von Runen, die Janus nicht zu lesen in der Lage war. Doch er hatte verstanden, was die beiden Magier planten. Die Elemente vereinen und die entstehende Kraft durch einen Fokus zu seiner Schwester leiten, um sie zu heilen.
”Janus?”
Fionn stand neben dem Ritter, sah ihn fragend an.
”Ja, Meister? Was gibt es?”
“Der Magier, der Euch zu mir entsandte. Wie war doch gleich sein Name?”
“Arepo nennt man ihn.”
“Und er lebt wo?”
“Östlich von hier, auf dem Festland von Myrthana.”
“Gut. Ich werde ihm mitteilen, was wir planen. Er wird das Seine tun müssen, um uns zu unterstützen.”
Janus nickte. Das Ausmaß des Rituales war ihm nicht klar gewesen. Doch wenn schon zei Magier von der Macht Fionns oder Sucellus’ einen Dritten um Hilfe ersuchten, so musste es schwierig werden. Janus verspürte ein ungutes Gefühl. Er kannte dieses Gefühl. Schon einmal hatte er es gespürt, als er zum ersten Mal einem Orc gegenübergestanden hatte. Es war Angst.
Janus fand das Buch, von dem Fionn gesprochen hatte. Ein staubiger Foliant, gebunden in mittlerweile verfallendes Leder. Das Pergament jedoch zeigte sich in beachtlich gutem Zustand, als der Ritter die erste Seite aufschlug. Was ihn jedoch störte war die Tatsache, dass die Seite leer war.
”Verzeiht, Meister Fionn, aber ...”
“Ich habe nicht viel Zeit. Fragt das Buch, es weiß Antwort.”
Der Ritter runzelte verwirrt die Stirn. Das Buch fragen? Was sollte das? Doch er würde es versuchen. Der Magier schien sich seiner Sache sicher. Langsam beugte sich Janus zum Pergament und flüsterte:
”Wo steht, was ich suche?”
Das Buch begann, sich selbst umzublättern. Wie von Wind wurden die Seiten bewegt, bis in etwa die Mitte erreicht war. Die zunächst leeren Seiten füllten sich. Scheinbar von Geisterhand wurden die Seiten beschrieben. Worte bildeten Sätze. Janus las mit weit aufgerissenen Augen.
Von der Vereinigung der Elemente
Im Folgenden sei erklärt, wie es anzustellen sei, die Macht der vier alchemistischen Elemente zu vereinen und auf diesem Wege größtmögliche Magie zu erlangen. Doch sei davor gewarnt, jenes Ritual leichtfertig zu nutzen. Wie bei jeder Magie wird ein Gegenwert verlangt. Bedenket also gut, ob Ihr bereit seid!
Notwendig ist vor allem ein Kraftpunkt, in dem sich fünf magische Linien treffen. Ein schlichtes Beschwörungspentagramm tut bereits seinen Dienst, doch wird die Magie stärker fließen, je reiner der Kraftpunkt ist.
Es werden an den äußeren Punkten die Elemente aufgestellt. Bestenfalls sind dabei Geister jener Elemente um Hilfe zu ersuchen, doch kann man sie auch durch gut gebildete Magier ersetzen.
An der Spitze wird der Lenker dieses Rituales aufgestellt. Es ist der Eigner des Kraftpunktes vorzuziehen, da ihm die Eigenheiten am Ehesten bekannt sind.
Im Herz des Kraftpunktes schließlich ist der Fokus zu lagern, durch den die Magie fließen wird. Zu toter Materie wird geraten, da man schon oft von Magiern hörte, die sich als Fokus boten und dies mit ihrem Leben bezahlten.
Es folgte eine Aufzählung verschiedener Beschwörungstexte, eine Liste möglicher Foki sowie eine Abfolge von Runen, die Janus nicht zu lesen in der Lage war. Doch er hatte verstanden, was die beiden Magier planten. Die Elemente vereinen und die entstehende Kraft durch einen Fokus zu seiner Schwester leiten, um sie zu heilen.
”Janus?”
Fionn stand neben dem Ritter, sah ihn fragend an.
”Ja, Meister? Was gibt es?”
“Der Magier, der Euch zu mir entsandte. Wie war doch gleich sein Name?”
“Arepo nennt man ihn.”
“Und er lebt wo?”
“Östlich von hier, auf dem Festland von Myrthana.”
“Gut. Ich werde ihm mitteilen, was wir planen. Er wird das Seine tun müssen, um uns zu unterstützen.”
Janus nickte. Das Ausmaß des Rituales war ihm nicht klar gewesen. Doch wenn schon zei Magier von der Macht Fionns oder Sucellus’ einen Dritten um Hilfe ersuchten, so musste es schwierig werden. Janus verspürte ein ungutes Gefühl. Er kannte dieses Gefühl. Schon einmal hatte er es gespürt, als er zum ersten Mal einem Orc gegenübergestanden hatte. Es war Angst.
sehr schöne geschichte wie alle von ihm, ich wrte gespannt auf den rest, ihm war bestimmt langweilig wenn man sich mal die uhrzeit anguckt*grinz*
Der Teil mit den Elementen hört sich so ein bisschen nach dem Film "Das fünfte Element" an (-> an den Eckpunkten die fünf Elemente).
Die ganze Story erinnert mich an ein Märchen.. Ich mag keine Märchen. Das einzige was gut ist, ist der Hintergande zur Geschichte selbst und der Schreibstil wie immer halt. Mit dem ganzen hier aber werd ich mich nicht anfreunden.
Das Buch fragen? Was sollte das? Doch er würde es versuchen. Der Magier schien sich seiner Sache sicher. Langsam beugte sich Janus zum Pergament und flüsterte:
”Wo steht, was ich suche?”
Das Buch begann, sich selbst umzublättern. Wie von Wind wurden die Seiten bewegt, bis in etwa die Mitte erreicht war. Die zunächst leeren Seiten füllten sich. Scheinbar von Geisterhand wurden die Seiten beschrieben. Worte bildeten Sätze. Janus las mit weit aufgerissenen Augen.
... Sehr vorraussehbar und wie gesagt, märchenhaft und ausgelutscht. Was denkste wie oft ich diese Szene schon im Fernsehn gesehn habe? 10mal? Schalt mal auf Super rtl oder so nen Kannal, da läuft das 10mal am Tag...
Sry
Das Buch fragen? Was sollte das? Doch er würde es versuchen. Der Magier schien sich seiner Sache sicher. Langsam beugte sich Janus zum Pergament und flüsterte:
”Wo steht, was ich suche?”
Das Buch begann, sich selbst umzublättern. Wie von Wind wurden die Seiten bewegt, bis in etwa die Mitte erreicht war. Die zunächst leeren Seiten füllten sich. Scheinbar von Geisterhand wurden die Seiten beschrieben. Worte bildeten Sätze. Janus las mit weit aufgerissenen Augen.
... Sehr vorraussehbar und wie gesagt, märchenhaft und ausgelutscht. Was denkste wie oft ich diese Szene schon im Fernsehn gesehn habe? 10mal? Schalt mal auf Super rtl oder so nen Kannal, da läuft das 10mal am Tag...
Sry
ich finds klasse , aber mal ne frage wie kommt man auf solche namen ich meine die fallen einem doch nicht einfach so ein
... nich wirklich.
Der Typ hieß nicht Nebarius, sondern Naberius. Den Namen hab ich aus nem Buch über Dämonen abgeschrieben.
Janus ist irgendwas römisches.
Dilan, Fionn und Sucellus sind Namen aus der keltischen Mythologie. Das passte meiner Meinung nach ganz gut zu Leuten wie dem Druiden und anderen Magiern im Wald.
Arepo ist ein Teil einer Zauberformel.
Dunak hab ich mir zur Abwechslung mal selbst aus den Fingern gesaugt.
;-)
Der Typ hieß nicht Nebarius, sondern Naberius. Den Namen hab ich aus nem Buch über Dämonen abgeschrieben.
Janus ist irgendwas römisches.
Dilan, Fionn und Sucellus sind Namen aus der keltischen Mythologie. Das passte meiner Meinung nach ganz gut zu Leuten wie dem Druiden und anderen Magiern im Wald.
Arepo ist ein Teil einer Zauberformel.
Dunak hab ich mir zur Abwechslung mal selbst aus den Fingern gesaugt.
;-)
@Cyco
Naja Cyco, früher hab ich den Buchstaben a ignoriert, und ihn mit nem e eingetauscht, da mir der Name so besser gefällt ^^
Naja Cyco, früher hab ich den Buchstaben a ignoriert, und ihn mit nem e eingetauscht, da mir der Name so besser gefällt ^^
keltische mythologie, buch über dämonen, römisch, zauberformel. was zum henker liest du für bücher, hört sich interresant an
Naja, Cyco hat eine.. wie soll ich sagen? Eine
halbe Seite... die eine kännen wir (ich känn sie^^),und die andere nicht... xD Was aber zu vielen Überaschungen führt!^^
halbe Seite... die eine kännen wir (ich känn sie^^),und die andere nicht... xD Was aber zu vielen Überaschungen führt!^^
Keltische Mythologie? Ich hab mal in n paar Bücher über das Druidentum reingelesen. Fand ich ganz interessant.
Buch über Dämonen? Ich hab ne handvoll Bücher über allerlei Themen der Magie, hatte daran mal großes Interesse.
Römisch? Keine Ahnung wie ich darauf kam ^^
Zauberformel? Siehe Dämonen.
;-)
Buch über Dämonen? Ich hab ne handvoll Bücher über allerlei Themen der Magie, hatte daran mal großes Interesse.
Römisch? Keine Ahnung wie ich darauf kam ^^
Zauberformel? Siehe Dämonen.
;-)
also über die dunkle magie oder schwarze magie hatte ich auch mal ein buch, da standen aber keine zauberformeln oder nur sehr wenige drin und nicht das was ich erwartete so flüche und dämonen beschwörungen
Cyco hat halt lustige Interessen. Wo hast du solche Bücher denn her? ;-)
Janus ist übrigens ein zweigesichtiger römischer Gott. Immer wenn Krieg war, wurden die Türen des Janustempels in Rom geöffnet.
Mehr sollte man auf Wikipedia finden.
Janus ist übrigens ein zweigesichtiger römischer Gott. Immer wenn Krieg war, wurden die Türen des Janustempels in Rom geöffnet.
Mehr sollte man auf Wikipedia finden.
"Verdammt, ich kann euch nicht hören! Habt wohl alle nur Luft im Sack?!"
...
Na gut, kommt nochmal was. Wenn ich mich mal der Anstrengung stelle, den Kram zu tippen. ;-)
...
Na gut, kommt nochmal was. Wenn ich mich mal der Anstrengung stelle, den Kram zu tippen. ;-)
Kapitel sechs - Silberschein am Horizont
Fionn schien verärgert. Zwar gab der Magier sich Mühe, dies zu verbergen, doch Janus entging es keineswegs. Da der Heiler allerdings keine Anstalten machte, seinen Gemütszustand zu erklären, wollte der Ritter auch nicht danach fragen. stattdessen lauschte er, was der Alte ihm zu sagen hatte.
”Es sieht aus, als könnten wir doch eher beginnen, als ich dachte. Sucellus hat mir eben offenbart, dass er um den Verbleib des fehlenden Artefaktes weiß. Der silberne Kelch, Ihr erinnert Euch?”
Janus nickte. Er erinnerte sich gut, hatte doch die Erwähnung der Artefakte Hoffnung in ihm geweckt.
”Der Kelch, die Schale in eurem Besitz und das Kästchen, über das ein Freund verfügt, sagtet Ihr.”
“Richtig. Der Freund den ich nannte ist Sucellus. Und eben erwähnte er, dass er auch den Kelch besaß.”
Der Ritter stellte fest, dass Fionn von der Vergangenheit sprach. Sorge keimte in ihm auf. Der Heiler schien dies zu bemerken.
”Seid unbesorgt, Janus. Es wird ein leichtes sein, den Kelch wieder zu erlangen. Sucellus sagte, er wurde vor einigen Jahren von umherziehenden Banditen bestohlen. Sie hatten das einzige genommen, das ihnen wertvoll erschien, besagten Kelch. Mit ihm in ihrem Besitz flohen sie in den Wald. Ich weiß nicht genau, was geschah, aber sie haben ihn nie wieder verlassen. Sucellus sagt, er halte sie gefangen. Aber wie er das meint ... wie dem auch sei. Er wird Euch den Ort nennen, an dem Ihr den Kelch finden solltet. Ihr werdet ihn holen. Derweil werden wir hier das Ritual vorbereiten.”
Janus nickte entschlossen und wandte sich um. Eilig begab er sich zu dem Druiden, der, offenbar in ein Gebet versunken, im Schatten eines nahen Baumes saß. Noch ehe der Ritter ihn erreicht hatte öffnete der Waldmensch die Augen. Ohne Umschweife begann er zu sprechen.
”Ihr werdet einen Weg finden, der Euch in westliche Richtung führt. Eine halbe Tagesreise mag es sein. Wenn Ihr nicht vom Weg abkommt, dann werdet Ihr auf eine Lichtung gelangen. Mitten auf der Lichtung werdet Ihr den Kelch finden. Eilt Euch!”
Wieder schloss er die Augen und schien mit seinem Geist völlig aus der Welt zu verschwinden. Janus jedoch fühlte sich weitaus wohler. Er hatte genaue Anweisungen, er wusste, was zu tun war. Der Soldat in ihm hatte genau diesen Zustand vermisst.
Marul und Padur sahen sich auf ihrem Marsch immer weiter um. Janus ging voran, schritt eilig aus, doch die beiden Waffenknechte waren weniger ruhig als er. Mit jedem Schritt wurden sie misstrauischer. Ihnen beiden jagte der Wald Angst ein, ebenso der Druide, dem das heilige Licht Innos’ wohl nichts bedeutete. Padur fragte sich, wie der geweihte Streiter mit einer solchen Person nur gemeinsame Sache machen konnte.
Janus drehte den Kopf und sah seine Begleitern über die Schulter hinweg an. Die Augenbrauen waren zusammengezogen, eine Zornesfalte bildete sich.
”Bewegt euch gefälligst! Wir müssen so schnell wie möglich wieder zu Meister Fionn zurückkehren! Meine Schwester benötigt Hilfe!”
Die Waffenknechte taten, was ihnen befohlen wurde. Sie verstanden die Position des Ritters. Und doch ... die Angst und das Misstrauen blieben.
Janus Gesicht hellte sich auf, als sie die Lichtung erreichten, von der Scuellus gesprochen hatte. Der Ritter, obschon bereits vorher rasch unterwegs, erhöhte sein Tempo noch etwas. Er wollte unter keinen Umständen Zeit verlieren. Bald hatte er die Mitte der Lichtung erreicht. Und starrte das an, was er sah.
Der Kelch stand nicht am Boden, sondern wurde von einem Ast umschlungen. Einem Ast, der einer Hand verblüffend ähnlich sah. Mit geweiteten Augen betrachtete Janus den Rest der Gewächses. Die Hand wuchs aus einem Arm, dieser wiederum aus einem Körper. Beine, Arme, ein Kopf ... alles war vorhanden. Lebensgroß und von solcher Perfektion, dass es keineswegs das Werk eines Künstles sein Konnte. Dieser Baum war nicht geformt worden.
”Man hat sie verwandelt” flüsterte der Streiter tonlos. Er konnte nicht fassen, was der Druide getan hatte. Nie zuvor hatte der Ritter eine solche Strafe gesehen. Auch die Waffenknechte schienen entsetzt.
”Nun gut ... tun wir, wozu wir hier sind.”
Janos zog sein Schwert aus der Scheide und sah es nachdenklich an. Die bläulich schimmernde Erzklinge war ihm überreicht worden, um Feinde des Königs und des obersten Gottes zu besiegen. Nicht, um unbewaffnete und wehrlose zu schlachten.
”Innos, verzeih” murmelte der Ritter, holte aus und trennte dem Pflanze gewordenen Banditen mit einem sauberen Hieb den Arm ab, dessen Hand den Kelch hielt. Das Schwert wurde wieder in der Scheide verstaut, mit schnellen Bewegungen brach Janus die Finger auf, die den Kelch hielten.
”Das war es. Mögen diese armen Seelen Ruhe finden. Was sie auch getan haben mögen.”
Er wandte sich wieder um und ging den Weg zurück, den er gekommen war. Marul und Padur folgten ihm auf dem Fuße, nicht weniger ängstlich als zuvor.
Fionn schien verärgert. Zwar gab der Magier sich Mühe, dies zu verbergen, doch Janus entging es keineswegs. Da der Heiler allerdings keine Anstalten machte, seinen Gemütszustand zu erklären, wollte der Ritter auch nicht danach fragen. stattdessen lauschte er, was der Alte ihm zu sagen hatte.
”Es sieht aus, als könnten wir doch eher beginnen, als ich dachte. Sucellus hat mir eben offenbart, dass er um den Verbleib des fehlenden Artefaktes weiß. Der silberne Kelch, Ihr erinnert Euch?”
Janus nickte. Er erinnerte sich gut, hatte doch die Erwähnung der Artefakte Hoffnung in ihm geweckt.
”Der Kelch, die Schale in eurem Besitz und das Kästchen, über das ein Freund verfügt, sagtet Ihr.”
“Richtig. Der Freund den ich nannte ist Sucellus. Und eben erwähnte er, dass er auch den Kelch besaß.”
Der Ritter stellte fest, dass Fionn von der Vergangenheit sprach. Sorge keimte in ihm auf. Der Heiler schien dies zu bemerken.
”Seid unbesorgt, Janus. Es wird ein leichtes sein, den Kelch wieder zu erlangen. Sucellus sagte, er wurde vor einigen Jahren von umherziehenden Banditen bestohlen. Sie hatten das einzige genommen, das ihnen wertvoll erschien, besagten Kelch. Mit ihm in ihrem Besitz flohen sie in den Wald. Ich weiß nicht genau, was geschah, aber sie haben ihn nie wieder verlassen. Sucellus sagt, er halte sie gefangen. Aber wie er das meint ... wie dem auch sei. Er wird Euch den Ort nennen, an dem Ihr den Kelch finden solltet. Ihr werdet ihn holen. Derweil werden wir hier das Ritual vorbereiten.”
Janus nickte entschlossen und wandte sich um. Eilig begab er sich zu dem Druiden, der, offenbar in ein Gebet versunken, im Schatten eines nahen Baumes saß. Noch ehe der Ritter ihn erreicht hatte öffnete der Waldmensch die Augen. Ohne Umschweife begann er zu sprechen.
”Ihr werdet einen Weg finden, der Euch in westliche Richtung führt. Eine halbe Tagesreise mag es sein. Wenn Ihr nicht vom Weg abkommt, dann werdet Ihr auf eine Lichtung gelangen. Mitten auf der Lichtung werdet Ihr den Kelch finden. Eilt Euch!”
Wieder schloss er die Augen und schien mit seinem Geist völlig aus der Welt zu verschwinden. Janus jedoch fühlte sich weitaus wohler. Er hatte genaue Anweisungen, er wusste, was zu tun war. Der Soldat in ihm hatte genau diesen Zustand vermisst.
Marul und Padur sahen sich auf ihrem Marsch immer weiter um. Janus ging voran, schritt eilig aus, doch die beiden Waffenknechte waren weniger ruhig als er. Mit jedem Schritt wurden sie misstrauischer. Ihnen beiden jagte der Wald Angst ein, ebenso der Druide, dem das heilige Licht Innos’ wohl nichts bedeutete. Padur fragte sich, wie der geweihte Streiter mit einer solchen Person nur gemeinsame Sache machen konnte.
Janus drehte den Kopf und sah seine Begleitern über die Schulter hinweg an. Die Augenbrauen waren zusammengezogen, eine Zornesfalte bildete sich.
”Bewegt euch gefälligst! Wir müssen so schnell wie möglich wieder zu Meister Fionn zurückkehren! Meine Schwester benötigt Hilfe!”
Die Waffenknechte taten, was ihnen befohlen wurde. Sie verstanden die Position des Ritters. Und doch ... die Angst und das Misstrauen blieben.
Janus Gesicht hellte sich auf, als sie die Lichtung erreichten, von der Scuellus gesprochen hatte. Der Ritter, obschon bereits vorher rasch unterwegs, erhöhte sein Tempo noch etwas. Er wollte unter keinen Umständen Zeit verlieren. Bald hatte er die Mitte der Lichtung erreicht. Und starrte das an, was er sah.
Der Kelch stand nicht am Boden, sondern wurde von einem Ast umschlungen. Einem Ast, der einer Hand verblüffend ähnlich sah. Mit geweiteten Augen betrachtete Janus den Rest der Gewächses. Die Hand wuchs aus einem Arm, dieser wiederum aus einem Körper. Beine, Arme, ein Kopf ... alles war vorhanden. Lebensgroß und von solcher Perfektion, dass es keineswegs das Werk eines Künstles sein Konnte. Dieser Baum war nicht geformt worden.
”Man hat sie verwandelt” flüsterte der Streiter tonlos. Er konnte nicht fassen, was der Druide getan hatte. Nie zuvor hatte der Ritter eine solche Strafe gesehen. Auch die Waffenknechte schienen entsetzt.
”Nun gut ... tun wir, wozu wir hier sind.”
Janos zog sein Schwert aus der Scheide und sah es nachdenklich an. Die bläulich schimmernde Erzklinge war ihm überreicht worden, um Feinde des Königs und des obersten Gottes zu besiegen. Nicht, um unbewaffnete und wehrlose zu schlachten.
”Innos, verzeih” murmelte der Ritter, holte aus und trennte dem Pflanze gewordenen Banditen mit einem sauberen Hieb den Arm ab, dessen Hand den Kelch hielt. Das Schwert wurde wieder in der Scheide verstaut, mit schnellen Bewegungen brach Janus die Finger auf, die den Kelch hielten.
”Das war es. Mögen diese armen Seelen Ruhe finden. Was sie auch getan haben mögen.”
Er wandte sich wieder um und ging den Weg zurück, den er gekommen war. Marul und Padur folgten ihm auf dem Fuße, nicht weniger ängstlich als zuvor.
Das is jetzt erst mein erster Kommentar zu deinen Storys....
Aber ich finde sie affengeil :P
Ich rate dir mal ein Buch zu schreiben!
Aber ich finde sie affengeil :P
Ich rate dir mal ein Buch zu schreiben!
Das mit dem Buch hör ich immer wieder ... ich will aber nicht. ^^
Schön, dass es dir gefällt.
Schön, dass es dir gefällt.
Kapitel sieben - Der letzte Schritt
Arepo betrachtete sein Werk zufrieden. Ja, alles sollte nach Plan ablaufen. Mit eigens für diesen Zweck geweihtem Wasser hatte der Magier einen fünfzackigen Stern auf den Boden des Raumes gemalt, in dessen Zentrum das Nachtlager der Erkrankten stand. Die dünnen Linien strahlten ein schwaches rotes Licht aus, obschon das Wasser selbst farblos war. Arepo führte dies darauf zurück, dass er ein Priester Innos war, dessen feurige Magie bereits in den Stern geflossen war.
An jeder Spitze hatte er eine Rune abgelegt. Runen der Wundheilung hatte er ausgewählt. Eine aus seinem eigenen Besitz, eine weitere hatte der Paladin Graf Dunak beigesteuert. Die übrigen drei hatte der Feuermagier selbst fertigen müssen. Mit diesen Foki würde der Mgier die Kraft des Rituales kanalisieren, in sich sammeln und auf die Tochter des Grafen übergehen lassen.
”Innos, halte deine Hand über diesen Zauber ... er ist unsere letzte Hoffnung.”
Der Priester Innos’ verließ das Schlafgemach der Leidenden und begab sich in sein Arbeitszimmer. Sein Teil der Vorbereitung war getan. Er konnte nur noch auf den Beginn des Rituals warten und für die junge Frau beten.
Erst wenige Augenblicke saß der Priester an seinem Arbeitstisch und sammelte seine Gedanken, als er das Plätschern hörte, welches das Erscheinen das Elementargeistes ankündigte, mit dessen Hilfe Fionn sich mit Arepo unterhalten hatte. Der Feuermagie erhob sich wieder und ging auf die Schale zu, die nahe der Tür auf einem Holzschemel stand.
”Grüße Euch, Meister Fionn.”
“Und ich grüße Euch, Meister Arepo. Ich möchte Euch wissen lassen, dass wir hier beinahe fertig sind. Der Zauber wird in Kürze beginnen. Sobald uns das letzte Artefakt und der Kern des Rituales vorhanden sind, geht es los. Es kann sich nur noch um wenige Augenblicke handeln. Bereitet Euch vor.”
“Das werde ich. Innos schütze uns alle.”
“Wie auch Adanos.”
Der Wasserelementar fiel wieder in sich zusammen. Ehe die Oberfläche der Flüssigkeit sich beruhigt hatte, stand Arepo im Pentagramm und wartete auf das Eintreffen der Magie.
Arepo betrachtete sein Werk zufrieden. Ja, alles sollte nach Plan ablaufen. Mit eigens für diesen Zweck geweihtem Wasser hatte der Magier einen fünfzackigen Stern auf den Boden des Raumes gemalt, in dessen Zentrum das Nachtlager der Erkrankten stand. Die dünnen Linien strahlten ein schwaches rotes Licht aus, obschon das Wasser selbst farblos war. Arepo führte dies darauf zurück, dass er ein Priester Innos war, dessen feurige Magie bereits in den Stern geflossen war.
An jeder Spitze hatte er eine Rune abgelegt. Runen der Wundheilung hatte er ausgewählt. Eine aus seinem eigenen Besitz, eine weitere hatte der Paladin Graf Dunak beigesteuert. Die übrigen drei hatte der Feuermagier selbst fertigen müssen. Mit diesen Foki würde der Mgier die Kraft des Rituales kanalisieren, in sich sammeln und auf die Tochter des Grafen übergehen lassen.
”Innos, halte deine Hand über diesen Zauber ... er ist unsere letzte Hoffnung.”
Der Priester Innos’ verließ das Schlafgemach der Leidenden und begab sich in sein Arbeitszimmer. Sein Teil der Vorbereitung war getan. Er konnte nur noch auf den Beginn des Rituals warten und für die junge Frau beten.
Erst wenige Augenblicke saß der Priester an seinem Arbeitstisch und sammelte seine Gedanken, als er das Plätschern hörte, welches das Erscheinen das Elementargeistes ankündigte, mit dessen Hilfe Fionn sich mit Arepo unterhalten hatte. Der Feuermagie erhob sich wieder und ging auf die Schale zu, die nahe der Tür auf einem Holzschemel stand.
”Grüße Euch, Meister Fionn.”
“Und ich grüße Euch, Meister Arepo. Ich möchte Euch wissen lassen, dass wir hier beinahe fertig sind. Der Zauber wird in Kürze beginnen. Sobald uns das letzte Artefakt und der Kern des Rituales vorhanden sind, geht es los. Es kann sich nur noch um wenige Augenblicke handeln. Bereitet Euch vor.”
“Das werde ich. Innos schütze uns alle.”
“Wie auch Adanos.”
Der Wasserelementar fiel wieder in sich zusammen. Ehe die Oberfläche der Flüssigkeit sich beruhigt hatte, stand Arepo im Pentagramm und wartete auf das Eintreffen der Magie.
Kapitel acht - Das Ritual beginnt
Als Janus und seine Begleiter die Hütte des Magiers Fionn erreichten, fanden sie jene verlassen vor. Der Ritter sah sich verwirrt um. Waren der Herr des Hauses und Sucellus etwa schon aufgebrochen? Doch wie sollte er, Janus, dann zu ihnen finden? Wie sollte er ihnen das fehlende Artefakt bringen?
”Wo sind sie, Herr? Waren wir zu langsam?” fragte Marul, und stellte damit exakt die Frage, die auch dem geweihten Streiter durch den Kopf gegangen war. Nicht auszudenken, wenn er sich nicht genug beeilt hatte. Er würde es sich nie verzeihen können.
”Meister Fionn schickt mich. Ich soll euch den Weg zeigen” sagte eine Stimme hinter ihnen. Janus fuhr herum und sah Dilan ins Gesicht, dem jungen Lehrling des Wassermagiers. Erleichtert nickte er und bedeutete dem Scholarius, ihnen den Weg zu weisen. Dieser lächelte, wandte sich um und ging in Richtung Süden auf den Waldrand zu. Während er ging verwandelte er sich wieder in die Katze, die den Kriegern schon zuvor begegnet war. Dieser Jüngling wusste mit seiner Magie exzellent umzugehen.
Die Katze führte die drei Kämpfer durch das Unterholz, bis sie einen dünnen Pfad erreichten, der geradeaus weiterlief, immer nach Süden. Das Tier ging in eine Art Trab über, auch der Ritter und die Waffenknechte erhöhten ihn Tempo. Nach einiger Zeit erreichten sie den Ort, von dem man ihnen erzählt hatte.
Janus fühlte Ehrfurcht in sich aufkeimen, als befände er sich an einem heiligen Ort. Und so fremd ihm der Gott dieses Waldes auch sein mochte, der Streiter Innos’ war wie in seinen Bann geschlagen. Auch Marul und Padur konnten sich dessen nicht erwehren.
Die Umgebung war so voll Magie, dass selbst Nichtmagier sie fühlen konnten.
”Bei allem, was mir heilig ist ...” flüsterte Janus, unfähig, sich zu bewegen. Seine Augen fingen die Umgebung ein, es gab mit jedem Blick etwas neues zu sehen. Die Trilithen, die den Steinkreis bildeten, schienen von einer grünlichen Aura umgeben. Hier und dort schwebten Lichtpunkte an ihnen vorbei.
”Die Geister dieses Ortes” ließ Dilan, nun wieder in menschlicher Gestalt, die Kämpfer wissen.
”Sie sind es, die über ihn und den Wald wachen. Sucellus hat mir von ihnen erzählt. Es sind die Seelen aller Wesen, die im Wald starben. Bär, Wolf, Mensch. Hier sind sie alle heilig.”
Fionn, der seine Kluft abgelegt und stattdessen nun eine hohe Robe der Wassermagie trug, trat auf Janus zu und streckte die rechte Hand nach dem Kelch aus. Janus, noch immer sprachlos, reichte dem Magier das Gefäß. Mit der Linken griff der Heiler nach der Hand des Ritters und zog ihn mit sich.
Der Pfad führte geradewegs auf eine Art Altar zu, der sich in der Mitte des Steinkreises befand. Wie ein Sechseck war der Kreis angeordnet. Fünf Trilithen, die sechse Seite bildete der Pfad. Ordnung mitten in der chaotischen Freiheit des Waldes.
Sucellus stand mit verschränkten Armen vor einem der Trilithen. Vor einem weiteren stand die goldene Schale, vor einem dritten ein Kästchen aus Erz. Janus bemerkte, dass die Gefäße befüllt waren. Dunkle Erde lag im Kästchen, eine Art Nebel wand sich in der Schale.
Ein Plätschern ertönte, aus der linken Hand des Wassermagiers floss klares Quellwasser in den Kelch. Fionn stellte das Gefäß an einem weiteren der fünf Steine ab.
”Janus, ich habe Euch eines verschwiegen. Wir benötigen noch einen Fokus. Etwas, das Eurer Schwester nahe ist. Darin wird sich unsere Magie sammeln, um dann Eure Heimat zu erreichen. Doch leider haben wir kein passendes Artefakt. Also bleibt nur eine Wahl...”
“Ich.”
“So ist es. Ihr wisst um die Gefahren. Kann ich dies von Euch verlangen?”
“Für meine Schwester? Alles.”
Fionn lächelte. Er zog den Ritter mit sanfter Gewalt auf den Altar zu. Das Schwert nahm er ihm ab und reichte es Dilan. Janus bedeutete er, sich auf den Altar zu legen.
”Nun denn ... beginnen wir.”
Dilan stand gemeinsam mit den beiden Waffenknechten außerhalb des Steinkreises. Wissbegierig nahm der Lehrling alles auf, was er sah. Fionn hatte ihm erklärt, dass sie die vier uralten Elemente benötigten, um diesen Zauber zu vollbringen. Der Kelch mit dem Wasser, die Schale mit der Luft, das Kästchen mit der Erde. Fionn selbst stellte sich als Avatar des Feuers zur Verfügung. Sucellus indes, der Druide, stand für den Geist, der die Elemente bündelte.
Der Waldmensch flüsterte eine Beschwörung, die Dilan, trotz der Entfernung zu ihm, klar und deutlich hören konnte. Und doch waren ihm die Worte völlig fremd. Ihre Wirkung verfehlten sie dennoch nicht.
Als die Stimme des Druiden verklang, reagierten die Elemente. Eine Wassersäule schoss aus dem Kelch, beugte sich leicht und endete unmittelbar über dem Altar, in etwas vier Fuß Höhe. Der Nebel tat selbiges, verband sich mit dem Wasser. Erde und Feuer trafen gleichzeitig den Mittelpunkt. Sucellus nickte und schloss die Augen. Aus seiner Stirn schien grünliches Licht hervorzubrechen, das die Vereinigung der Elemente vollendete.
Und Janus begann zu schreien.
Arepo spürte, dass Magie den Raum erfüllte. Die Runen begann zu glühen, schwebten zwei Fingerbreit über dem Boden. Der Feuermagier streckte die Arme aus und atmete tief ein. Ein Kribbeln in den Fingern verriet ihm, dass der Zauber ihn erfüllte. Langsam ging er auf die Knie, schloss die Augen und neigte den Kopf der Tochter des Grafen zu. Starke Magie durchfloss ihn. Er konnte spüren, die heilige Kraft den Raum erfüllte und das Böse vertrieb. Wenige Augenblicke nur dauerte es, dann war das Ritual bereits vergangen.
Arepo öffnete die Augen, erhob sich und sah sich um. Von den Runen waren nicht mehr als Klumpen geschmolzenen Erzes geblieben. Die Kranke war vom einem Lichtschimmer umgeben. Der ganze Raum schien aus sich selbst heraus zu leuchten.
Und es gab kein Anzeichen für finstere Magie oder die Anwesenheit eines Dämonen mehr.
”Innos sei gedankt ... ihm und dem Heiler.”
Fionn beugte sich über den Körper des Ritters. Janus war bewusstlos, was vermutlich besser für ihn war. Seine Haut war schrecklich verbrannt, das Haar verschwunden, die Kleidung allerdings in keiner Weise beschädigt. Nur der Körper selbst war betroffen.
Marul sah den Streiter entsetzt an, während Padur abseits stand und sich übergab. Sucellus stand neben Fionn und flüsterte leise Zauber.
”Das Ritual selbst ist gelungen. Doch der Preis war hoch” murmelte der Wassermagier, erhob sich und winkte den Waffenknecht Marul heran.
”Ihr besitzt Runen, die Euch heimbringen, nicht wahr?”
“Ja, so ist es.”
“Gebt sie mir. Sucellus, Dilan und ich werden Euch heimschicken.”
“Wird er es überleben?”
“Sicher. Ich vertraue Meister Arepo. Ihm wird es gelingen, die Wunden zu heilen.”
“Und was ist mit ...”
“Mit mir? Ich bin zu erschöpft, dieser Zauber hat an mir gezehrt. Ich muss erst wieder Kraft finden.”
Während die drei Runen der Reisenden den drei Magiebegabten ausgehändigt wurden, kehrte Padur zurück. Noch immer stand Entsetzen in seinem Blick, noch immer war er sehr blass. Doch schien er sich nun besser im Griff zu haben.
”Lebt wohl, Reisende. Die Götter seien mit Euch.”
“Wir danken Euch, Herren der Wälder.”
Janus hatte kurz das Bewusstsein wiedererlangt und hatte seinen Dank ausgedrückt, ehe er erneut ohnmächtig wurde. Kurz darauf umgab blaues Leuchten die Körper der drei Kämpfer, und sie fanden den Weg zur Heimat.
Als Janus und seine Begleiter die Hütte des Magiers Fionn erreichten, fanden sie jene verlassen vor. Der Ritter sah sich verwirrt um. Waren der Herr des Hauses und Sucellus etwa schon aufgebrochen? Doch wie sollte er, Janus, dann zu ihnen finden? Wie sollte er ihnen das fehlende Artefakt bringen?
”Wo sind sie, Herr? Waren wir zu langsam?” fragte Marul, und stellte damit exakt die Frage, die auch dem geweihten Streiter durch den Kopf gegangen war. Nicht auszudenken, wenn er sich nicht genug beeilt hatte. Er würde es sich nie verzeihen können.
”Meister Fionn schickt mich. Ich soll euch den Weg zeigen” sagte eine Stimme hinter ihnen. Janus fuhr herum und sah Dilan ins Gesicht, dem jungen Lehrling des Wassermagiers. Erleichtert nickte er und bedeutete dem Scholarius, ihnen den Weg zu weisen. Dieser lächelte, wandte sich um und ging in Richtung Süden auf den Waldrand zu. Während er ging verwandelte er sich wieder in die Katze, die den Kriegern schon zuvor begegnet war. Dieser Jüngling wusste mit seiner Magie exzellent umzugehen.
Die Katze führte die drei Kämpfer durch das Unterholz, bis sie einen dünnen Pfad erreichten, der geradeaus weiterlief, immer nach Süden. Das Tier ging in eine Art Trab über, auch der Ritter und die Waffenknechte erhöhten ihn Tempo. Nach einiger Zeit erreichten sie den Ort, von dem man ihnen erzählt hatte.
Janus fühlte Ehrfurcht in sich aufkeimen, als befände er sich an einem heiligen Ort. Und so fremd ihm der Gott dieses Waldes auch sein mochte, der Streiter Innos’ war wie in seinen Bann geschlagen. Auch Marul und Padur konnten sich dessen nicht erwehren.
Die Umgebung war so voll Magie, dass selbst Nichtmagier sie fühlen konnten.
”Bei allem, was mir heilig ist ...” flüsterte Janus, unfähig, sich zu bewegen. Seine Augen fingen die Umgebung ein, es gab mit jedem Blick etwas neues zu sehen. Die Trilithen, die den Steinkreis bildeten, schienen von einer grünlichen Aura umgeben. Hier und dort schwebten Lichtpunkte an ihnen vorbei.
”Die Geister dieses Ortes” ließ Dilan, nun wieder in menschlicher Gestalt, die Kämpfer wissen.
”Sie sind es, die über ihn und den Wald wachen. Sucellus hat mir von ihnen erzählt. Es sind die Seelen aller Wesen, die im Wald starben. Bär, Wolf, Mensch. Hier sind sie alle heilig.”
Fionn, der seine Kluft abgelegt und stattdessen nun eine hohe Robe der Wassermagie trug, trat auf Janus zu und streckte die rechte Hand nach dem Kelch aus. Janus, noch immer sprachlos, reichte dem Magier das Gefäß. Mit der Linken griff der Heiler nach der Hand des Ritters und zog ihn mit sich.
Der Pfad führte geradewegs auf eine Art Altar zu, der sich in der Mitte des Steinkreises befand. Wie ein Sechseck war der Kreis angeordnet. Fünf Trilithen, die sechse Seite bildete der Pfad. Ordnung mitten in der chaotischen Freiheit des Waldes.
Sucellus stand mit verschränkten Armen vor einem der Trilithen. Vor einem weiteren stand die goldene Schale, vor einem dritten ein Kästchen aus Erz. Janus bemerkte, dass die Gefäße befüllt waren. Dunkle Erde lag im Kästchen, eine Art Nebel wand sich in der Schale.
Ein Plätschern ertönte, aus der linken Hand des Wassermagiers floss klares Quellwasser in den Kelch. Fionn stellte das Gefäß an einem weiteren der fünf Steine ab.
”Janus, ich habe Euch eines verschwiegen. Wir benötigen noch einen Fokus. Etwas, das Eurer Schwester nahe ist. Darin wird sich unsere Magie sammeln, um dann Eure Heimat zu erreichen. Doch leider haben wir kein passendes Artefakt. Also bleibt nur eine Wahl...”
“Ich.”
“So ist es. Ihr wisst um die Gefahren. Kann ich dies von Euch verlangen?”
“Für meine Schwester? Alles.”
Fionn lächelte. Er zog den Ritter mit sanfter Gewalt auf den Altar zu. Das Schwert nahm er ihm ab und reichte es Dilan. Janus bedeutete er, sich auf den Altar zu legen.
”Nun denn ... beginnen wir.”
Dilan stand gemeinsam mit den beiden Waffenknechten außerhalb des Steinkreises. Wissbegierig nahm der Lehrling alles auf, was er sah. Fionn hatte ihm erklärt, dass sie die vier uralten Elemente benötigten, um diesen Zauber zu vollbringen. Der Kelch mit dem Wasser, die Schale mit der Luft, das Kästchen mit der Erde. Fionn selbst stellte sich als Avatar des Feuers zur Verfügung. Sucellus indes, der Druide, stand für den Geist, der die Elemente bündelte.
Der Waldmensch flüsterte eine Beschwörung, die Dilan, trotz der Entfernung zu ihm, klar und deutlich hören konnte. Und doch waren ihm die Worte völlig fremd. Ihre Wirkung verfehlten sie dennoch nicht.
Als die Stimme des Druiden verklang, reagierten die Elemente. Eine Wassersäule schoss aus dem Kelch, beugte sich leicht und endete unmittelbar über dem Altar, in etwas vier Fuß Höhe. Der Nebel tat selbiges, verband sich mit dem Wasser. Erde und Feuer trafen gleichzeitig den Mittelpunkt. Sucellus nickte und schloss die Augen. Aus seiner Stirn schien grünliches Licht hervorzubrechen, das die Vereinigung der Elemente vollendete.
Und Janus begann zu schreien.
Arepo spürte, dass Magie den Raum erfüllte. Die Runen begann zu glühen, schwebten zwei Fingerbreit über dem Boden. Der Feuermagier streckte die Arme aus und atmete tief ein. Ein Kribbeln in den Fingern verriet ihm, dass der Zauber ihn erfüllte. Langsam ging er auf die Knie, schloss die Augen und neigte den Kopf der Tochter des Grafen zu. Starke Magie durchfloss ihn. Er konnte spüren, die heilige Kraft den Raum erfüllte und das Böse vertrieb. Wenige Augenblicke nur dauerte es, dann war das Ritual bereits vergangen.
Arepo öffnete die Augen, erhob sich und sah sich um. Von den Runen waren nicht mehr als Klumpen geschmolzenen Erzes geblieben. Die Kranke war vom einem Lichtschimmer umgeben. Der ganze Raum schien aus sich selbst heraus zu leuchten.
Und es gab kein Anzeichen für finstere Magie oder die Anwesenheit eines Dämonen mehr.
”Innos sei gedankt ... ihm und dem Heiler.”
Fionn beugte sich über den Körper des Ritters. Janus war bewusstlos, was vermutlich besser für ihn war. Seine Haut war schrecklich verbrannt, das Haar verschwunden, die Kleidung allerdings in keiner Weise beschädigt. Nur der Körper selbst war betroffen.
Marul sah den Streiter entsetzt an, während Padur abseits stand und sich übergab. Sucellus stand neben Fionn und flüsterte leise Zauber.
”Das Ritual selbst ist gelungen. Doch der Preis war hoch” murmelte der Wassermagier, erhob sich und winkte den Waffenknecht Marul heran.
”Ihr besitzt Runen, die Euch heimbringen, nicht wahr?”
“Ja, so ist es.”
“Gebt sie mir. Sucellus, Dilan und ich werden Euch heimschicken.”
“Wird er es überleben?”
“Sicher. Ich vertraue Meister Arepo. Ihm wird es gelingen, die Wunden zu heilen.”
“Und was ist mit ...”
“Mit mir? Ich bin zu erschöpft, dieser Zauber hat an mir gezehrt. Ich muss erst wieder Kraft finden.”
Während die drei Runen der Reisenden den drei Magiebegabten ausgehändigt wurden, kehrte Padur zurück. Noch immer stand Entsetzen in seinem Blick, noch immer war er sehr blass. Doch schien er sich nun besser im Griff zu haben.
”Lebt wohl, Reisende. Die Götter seien mit Euch.”
“Wir danken Euch, Herren der Wälder.”
Janus hatte kurz das Bewusstsein wiedererlangt und hatte seinen Dank ausgedrückt, ehe er erneut ohnmächtig wurde. Kurz darauf umgab blaues Leuchten die Körper der drei Kämpfer, und sie fanden den Weg zur Heimat.
Epilog
Arepo flößte der Tochter des Grafen eine Essenz ein, die ihr die verlorene Kraft zurückgeben sollte. Noch immer war die junge Frau erschöpft, doch befand sie sich auf dem Weg der Besserung. Der Feuermagier war erstaunt, wie rasch sie sich erholte.
”Ruht Euch aus. Ich komme später wieder.”
Der Priester verließ ihr Gemach, schloss die Tür hinter sich und betrat den Raum, der direkt nebenan lag. Janus lag dort in seinem Bett, nach wie vor ohne Bewusstsein. Graf Dunak stand in einer Ecke des Raumes, mit Schmerz, aber auch mit Stolz im Blick.
”Graf Dunak, Euer Sohn ist von beachtliche Zähe. Er wird ohne weiteres wieder der werden, der er war.”
“Nein. Er wird nie mehr der sein, der er war. Aber so, wie er sein wird, wird es gut sein. Bei Innos, das weiß ich.”
Graf Dunak verließ den Raum und schloss die Tür hinter sich, während der Hausmagier dem Verbrannten die Hand auf die Stirn legte. Magie durchfloss ihn, verband zerstörtes Gewebe.
Arepo war zuversichtlich, dass er den Ritter wieder würde heilen können. Die Wunden hatten sich schon wieder weit geschlossen, und das Fieber war zurückgegangen. Nicht mehr lange würde es dauern, bis der geweihte Streiter wieder für Innos und den König würde kämpfen können.
Der Blick des Feuermagiers fiel auf die glänzende Rüstung eines Paladins, die für den jungen Mann bereitlag. Arepo lächelte. Diese Ehre hatte Janus zweifelsohne verdient.
Ende
Arepo flößte der Tochter des Grafen eine Essenz ein, die ihr die verlorene Kraft zurückgeben sollte. Noch immer war die junge Frau erschöpft, doch befand sie sich auf dem Weg der Besserung. Der Feuermagier war erstaunt, wie rasch sie sich erholte.
”Ruht Euch aus. Ich komme später wieder.”
Der Priester verließ ihr Gemach, schloss die Tür hinter sich und betrat den Raum, der direkt nebenan lag. Janus lag dort in seinem Bett, nach wie vor ohne Bewusstsein. Graf Dunak stand in einer Ecke des Raumes, mit Schmerz, aber auch mit Stolz im Blick.
”Graf Dunak, Euer Sohn ist von beachtliche Zähe. Er wird ohne weiteres wieder der werden, der er war.”
“Nein. Er wird nie mehr der sein, der er war. Aber so, wie er sein wird, wird es gut sein. Bei Innos, das weiß ich.”
Graf Dunak verließ den Raum und schloss die Tür hinter sich, während der Hausmagier dem Verbrannten die Hand auf die Stirn legte. Magie durchfloss ihn, verband zerstörtes Gewebe.
Arepo war zuversichtlich, dass er den Ritter wieder würde heilen können. Die Wunden hatten sich schon wieder weit geschlossen, und das Fieber war zurückgegangen. Nicht mehr lange würde es dauern, bis der geweihte Streiter wieder für Innos und den König würde kämpfen können.
Der Blick des Feuermagiers fiel auf die glänzende Rüstung eines Paladins, die für den jungen Mann bereitlag. Arepo lächelte. Diese Ehre hatte Janus zweifelsohne verdient.
Ende
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