Also, erstmal vorweg:
Es ist weder offiziel, noch gibt's hier etwas zu gewinnen.
Das Ziel dieses Threads ist lediglich, dass sich die Beteiligten mit einem Thema, einer Vorgabe auseinandersetzen. Das zeigt Neulingen, wie auch eingefleischten Hobby-Autoren, wie breitgefächert Schreibstile und kreative Umsetzungen sind.
Ausserdem ist das Ganze auch als Übungsmaterial gedacht.
Wer also Zeit und Lust hat, soll sich an einem Wettbewerb beteiligen. Wenn es tatsächlich Nachfrage betreffend eines Gewinners geben sollte, müsste man sich das Auswahlverfahren überlegen.
Es darf mitmachen, wer lustig dazu ist, aber man sollte, wenn man doch kann, sich das Spammen verkneifen, und nicht mit lächerlich schlechten Geschichten aufwarten. Trotzdem keine Angst. Wer es ernst meint, bringt normalerweise auch etwas anständiges auf die Reihe.
PS: Auch die Schreibvorgaben, bzw. das Thema darf jeder selber vorschlagen. Ob tatsächlich darauf eingegangen wird, kann ich aber nicht versprechen;)
Es ist weder offiziel, noch gibt's hier etwas zu gewinnen.
Das Ziel dieses Threads ist lediglich, dass sich die Beteiligten mit einem Thema, einer Vorgabe auseinandersetzen. Das zeigt Neulingen, wie auch eingefleischten Hobby-Autoren, wie breitgefächert Schreibstile und kreative Umsetzungen sind.
Ausserdem ist das Ganze auch als Übungsmaterial gedacht.
Wer also Zeit und Lust hat, soll sich an einem Wettbewerb beteiligen. Wenn es tatsächlich Nachfrage betreffend eines Gewinners geben sollte, müsste man sich das Auswahlverfahren überlegen.
Es darf mitmachen, wer lustig dazu ist, aber man sollte, wenn man doch kann, sich das Spammen verkneifen, und nicht mit lächerlich schlechten Geschichten aufwarten. Trotzdem keine Angst. Wer es ernst meint, bringt normalerweise auch etwas anständiges auf die Reihe.
PS: Auch die Schreibvorgaben, bzw. das Thema darf jeder selber vorschlagen. Ob tatsächlich darauf eingegangen wird, kann ich aber nicht versprechen;)
Hab da mal ne Frage (wollte ich vorhin noch stellen, aber der Thread wurde ja schon geschlossen)
Sollen diese Storys zu einem bestimmten Thema sein, so wie bei richtigen Schreibwettbewerben?
Manchmal stehen doch Einleitungen einer Story in Zeitschriften, die dann weitergeschrieben werden sollen.
Das fände ich witziger, als wenn jeder hier irgendwas reinstellt, was ihm gerade in den Sinn kommt.
Man könnte doch auch hier einen Prolog oder ähnliches reinstellen, der dann weitergeschrieben werden soll. Wäre doch interessant zu wissen, was der Einzelne daraus macht.
P.S. War jetzt nur so'n Vorschlag...
Sollen diese Storys zu einem bestimmten Thema sein, so wie bei richtigen Schreibwettbewerben?
Manchmal stehen doch Einleitungen einer Story in Zeitschriften, die dann weitergeschrieben werden sollen.
Das fände ich witziger, als wenn jeder hier irgendwas reinstellt, was ihm gerade in den Sinn kommt.
Man könnte doch auch hier einen Prolog oder ähnliches reinstellen, der dann weitergeschrieben werden soll. Wäre doch interessant zu wissen, was der Einzelne daraus macht.
P.S. War jetzt nur so'n Vorschlag...
Das geht leider nicht, der Zweck dieses Wettbewerbs ist ja die verschiedenen Schreibstile und Kreativität und des weiteren zu vergleichen...
Um um die vergleichbarkeit zu gewährleisten wird ein einheitliches Thema vorgegeben...
Um um die vergleichbarkeit zu gewährleisten wird ein einheitliches Thema vorgegeben...
So geht es natürlich auch. Ich hatte da bloß was falsch verstanden. Bin heute eh durch den Wind.
Hatte das nämlich so verstanden, dass hier jeder irgendwas reinstellt.
P.S. Denkt jetzt bitte nicht, das ich blöd bin
Hatte das nämlich so verstanden, dass hier jeder irgendwas reinstellt.
P.S. Denkt jetzt bitte nicht, das ich blöd bin
Ich habe gedacht, dass wir alle dieselbe Geschichte zu einem Thema schreiben. Und da jeder eine andere Vorstellung hat, wie die Geschichte im Einzelnen aussehen soll, kann man schauen wie es die anderen gemacht haben.
Oder wie habt ihr das gedacht?
MFG, Toschy
Oder wie habt ihr das gedacht?
MFG, Toschy
Es stimmt schon dass hier jeder was reinstellt, und die Geschichten werden sich ja hoffentlich voneinander unterscheiden, aber es wird halt ein gewisser Rahmen (Handlugsbereich, Plot) vorgegeben um den sich die Geschichte drehen soll, bzw. der in der Geschichte enthalten sein muss.
PS
niemand denkt dass du blöd bist, wir kennen dich doch ;)
PS
niemand denkt dass du blöd bist, wir kennen dich doch ;)
Ups tut mir leid, habe den letzten Teil von Gufos EIntrag nur überflogen und den Schluss nicht gelesen, Sorry ;)
Nun bin ich der Dumme^^
MFG, Toschy
Nun bin ich der Dumme^^
MFG, Toschy
Nun, da dass geklärt ist, machen wir (quappe u. ich ) uns an die Ausarbeitung eines zentralen Themas. Die Bedingungen und alles weitere wird dann in kürze folgen!
Also,...ursprünglich wollten wir damit beginnen.
Nun aber, denken wir, dass es besser wäre, wenn wir das Ganze kürzen, etwas freier gestalten, damit es ansprechender wirkt.
Und dabei beziehen wir uns auf das Drama am Ende:
Das Mädchen war gezwungen in der Hölle zu leben.
Der Vater kommt zurück und das Haus steht in Flammen. Seine Tochter hatte den Schmerz nicht mehr ausgehalten und hatte sich und ihre Verwandten getötet.
Das steht alleine und bezieht sich nicht (unbedingt) auf die ursprüngliche Geschichte.
Weitere Einschränkungen:
- Genre nachempfinden, also kein Fantasy, kein Sci-Fi, eher zB Dark-Fiction.
- Der zentrale Punkt ist die psychologische Wandlung der Mörderin und nicht nur deren Folgen. Nicht, dass man sich nicht etwas originelles erlauben dürfte, aber reine Gewaltdarstellungen sind überflüssig.
- Die Länge sollte sich in etwa im Rahmen einer Kurzgeschichte halten. Und "Fortsetzung folgt"-Stories sind unbrauchbar, nur abgeschlossene Handlungen, pls.
- Ungefähr 2 Wochen sollten reichen.(12.2.07)
- Übersichtlichkeit erbeten. Geschichten an einem Stück posten. Überschriften und Bezüge deutlich klären. Wenn wir gleich dabei sind: Keine Doppelposts und Registrierungen wären wichtig.
Die Geschichte ist also sehr frei, sollte auch eine Übung sein, für ein heikles, spannendes Thema.
Nun aber, denken wir, dass es besser wäre, wenn wir das Ganze kürzen, etwas freier gestalten, damit es ansprechender wirkt.
Und dabei beziehen wir uns auf das Drama am Ende:
Das Mädchen war gezwungen in der Hölle zu leben.
Der Vater kommt zurück und das Haus steht in Flammen. Seine Tochter hatte den Schmerz nicht mehr ausgehalten und hatte sich und ihre Verwandten getötet.
Das steht alleine und bezieht sich nicht (unbedingt) auf die ursprüngliche Geschichte.
Weitere Einschränkungen:
- Genre nachempfinden, also kein Fantasy, kein Sci-Fi, eher zB Dark-Fiction.
- Der zentrale Punkt ist die psychologische Wandlung der Mörderin und nicht nur deren Folgen. Nicht, dass man sich nicht etwas originelles erlauben dürfte, aber reine Gewaltdarstellungen sind überflüssig.
- Die Länge sollte sich in etwa im Rahmen einer Kurzgeschichte halten. Und "Fortsetzung folgt"-Stories sind unbrauchbar, nur abgeschlossene Handlungen, pls.
- Ungefähr 2 Wochen sollten reichen.(12.2.07)
- Übersichtlichkeit erbeten. Geschichten an einem Stück posten. Überschriften und Bezüge deutlich klären. Wenn wir gleich dabei sind: Keine Doppelposts und Registrierungen wären wichtig.
Die Geschichte ist also sehr frei, sollte auch eine Übung sein, für ein heikles, spannendes Thema.
Ich hoffe dass alle mit den bedingungen einverstanden sind (und sie auch einhalten), ansonsten Gutes gelingen ...
Und bitte keine Überflüssigen Kommentare jetzt hier. Fragen sind aber durchaus erlaubt.
Und bitte keine Überflüssigen Kommentare jetzt hier. Fragen sind aber durchaus erlaubt.
vielleicht liegt es an meiner mangelnden intelligenz, aber ich versteh jetzt grad nicht genau was man hier schreiben soll.......
""Das Mädchen war gezwungen in der Hölle zu leben.
Der Vater kommt zurück und das Haus steht in Flammen. Seine Tochter hatte den Schmerz nicht mehr ausgehalten und hatte sich und ihre Verwandten getötet.""
ist das jetzt praktisch das thema?
wenn ja, sollen wir uns dann ja wohl selber ausdenken was davor pasierte und so...
???
""Das Mädchen war gezwungen in der Hölle zu leben.
Der Vater kommt zurück und das Haus steht in Flammen. Seine Tochter hatte den Schmerz nicht mehr ausgehalten und hatte sich und ihre Verwandten getötet.""
ist das jetzt praktisch das thema?
wenn ja, sollen wir uns dann ja wohl selber ausdenken was davor pasierte und so...
???
ist das jetzt praktisch das thema?
wenn ja, sollen wir uns dann ja wohl selber ausdenken was davor pasierte und so...
Schlaues Bürschchen! X_x
Sei doch froh, dass du nur diese Vorgabe hast. Du kannst dir denken, was zuvor passiert ist, oder was danach passieren könnte oder du könntest auch diesen seltsam skurrilen Abschnitt anders in Worte packen;)
wenn ja, sollen wir uns dann ja wohl selber ausdenken was davor pasierte und so...
Schlaues Bürschchen! X_x
Sei doch froh, dass du nur diese Vorgabe hast. Du kannst dir denken, was zuvor passiert ist, oder was danach passieren könnte oder du könntest auch diesen seltsam skurrilen Abschnitt anders in Worte packen;)
Ich hätte noch eine Idee oder besser Frage.
Jeder, der diese Kurzgeschichte schreiben wird, wird sich Gedanken machen und vielleicht Notizen aufschreiben. Sollen wir dann unsere Ideenabläufe auch schildern, was wir uns gedacht haben wie wir auf die Idee gekommen sind? Oder beschprechen wir das später?
MFG, Toschy
Jeder, der diese Kurzgeschichte schreiben wird, wird sich Gedanken machen und vielleicht Notizen aufschreiben. Sollen wir dann unsere Ideenabläufe auch schildern, was wir uns gedacht haben wie wir auf die Idee gekommen sind? Oder beschprechen wir das später?
MFG, Toschy
Also ich finde, man sollte das erst später besprechen, da manche sonst vielleicht Ideen klauen oder einige Geschichten sich am Ende zu sehr ähneln. Das Besprechen lohnt sich sowieso nur bei Geschichten, die einigermaßen gut gelungen sind. Wer weiß, was manche hier für nen Müll reinschreiben. Glaube ich zwar nicht, aber man weiß ja nie...
Hab da mal selbst ne Frage? Wie lang sollte denn diese Kurzgeschichte sein? Ich hab da immer ein Problem mit solchen Geschichten, weil ich oft zu viele Ideen habe
Hab da mal selbst ne Frage? Wie lang sollte denn diese Kurzgeschichte sein? Ich hab da immer ein Problem mit solchen Geschichten, weil ich oft zu viele Ideen habe
Ich meinte das eher so:
Jeder der eine Geschichte geschrieben hat (bin außerdem gerade dabei^^) stellt seine Geschichte vor erzählt wie er sie gestaltet hat, warum er es so gemacht hat und so weiter. Damit die anderen wissen was auf sie zukommt. Ein eigener Kommentar zu der Geschichte.
Ich schätze, dass ich das so machen werde. Euch erklären wieso ich das so schreibe und wie ich darauf gekommen bin. Man kann das glaub ich dem Einzelnen selbst überlassen, ich wollte nur mal darauf ansprechen.
MFG, Toschy
Jeder der eine Geschichte geschrieben hat (bin außerdem gerade dabei^^) stellt seine Geschichte vor erzählt wie er sie gestaltet hat, warum er es so gemacht hat und so weiter. Damit die anderen wissen was auf sie zukommt. Ein eigener Kommentar zu der Geschichte.
Ich schätze, dass ich das so machen werde. Euch erklären wieso ich das so schreibe und wie ich darauf gekommen bin. Man kann das glaub ich dem Einzelnen selbst überlassen, ich wollte nur mal darauf ansprechen.
MFG, Toschy
@Toschy
ein kurzer kommentar kann ja nicht schaden, aber ich denk mal es ist besser wenn dass jeder selber entscheiden soll. Wer will darf gern einen Kommentar einbringen. Vordergründig geht es aber um die Geschichten, die wenn sie fertig sind, ja onehin besprochen werden...
@sharks-friend
es sollte eben ein kurzgeschichte sein, ein paar seiten halt, wie für einer kurzgeschichte üblich... Ich würd mal sagen, wenn ichs mit deinen Kapiteln vergleichen darf, so 2-3 Kapitel...
EDIT: Es gibt aber nicht wirklich ein Limit, aber es sollte wenn möglich in einem Post platz haben (der Übersichtlichkeit wegen) ;)
ein kurzer kommentar kann ja nicht schaden, aber ich denk mal es ist besser wenn dass jeder selber entscheiden soll. Wer will darf gern einen Kommentar einbringen. Vordergründig geht es aber um die Geschichten, die wenn sie fertig sind, ja onehin besprochen werden...
@sharks-friend
es sollte eben ein kurzgeschichte sein, ein paar seiten halt, wie für einer kurzgeschichte üblich... Ich würd mal sagen, wenn ichs mit deinen Kapiteln vergleichen darf, so 2-3 Kapitel...
EDIT: Es gibt aber nicht wirklich ein Limit, aber es sollte wenn möglich in einem Post platz haben (der Übersichtlichkeit wegen) ;)
Tut mir leid, dass ich den Thread zu schreibe, aber ich bin mir bei der Länge nicht im Klaren.
"Es gibt aber nicht wirklich ein Limit, aber es sollte wenn möglich in einem Post platz haben (der Übersichtlichkeit wegen) ;)"
Ich arbeite mit Word und habe zur Zeit 4 Seiten in Schriftgröße 16 geschrieben. Ich bin der Meinung, dass all das was ich bis her da stehen habe eine sehr kurze Fassung ist und ich bin noch lange nicht fertig. Wie viele Seiten schreibt ihr ungefähr? Arbeitet ihr auch mit Word? Ich möchte nicht zu viel/wenig zum Schluss hier einbringen.
MFG, Toschy
"Es gibt aber nicht wirklich ein Limit, aber es sollte wenn möglich in einem Post platz haben (der Übersichtlichkeit wegen) ;)"
Ich arbeite mit Word und habe zur Zeit 4 Seiten in Schriftgröße 16 geschrieben. Ich bin der Meinung, dass all das was ich bis her da stehen habe eine sehr kurze Fassung ist und ich bin noch lange nicht fertig. Wie viele Seiten schreibt ihr ungefähr? Arbeitet ihr auch mit Word? Ich möchte nicht zu viel/wenig zum Schluss hier einbringen.
MFG, Toschy
es spielt wirklich keine Rolle, mit wieviel du zum Schluss ankommst, ob eine seite oder zwei, oder auch mehr, ist vollkommen egal. Auch eine Kurzgeschichte kann ja gut sein.
Aber wenn du schon 4 Seiten hast, solltest du langsam beginnen einen Schlussstrich zu setzen, denn wie weiter oben beschrieben:
Die Länge sollte sich in etwa im Rahmen einer Kurzgeschichte halten. Und "Fortsetzung folgt"-Stories sind unbrauchbar, nur abgeschlossene Handlungen, pls.
soll es sich ja um kurzgeschichten Handeln bzw. ein kurze Geschichten, die dazu dienen sollen, die Qualität der Texte zu erfassen bzw. euch mal zum schreiben anzuregen.
Also mach dir keine Sorgen um die Länge, darüber wird nicht gemeckert (es sei denn, jemand kommt wirklich nur mit 4 Zeilen )
P.S.
Du sollst ja auch keine Geschichte kürzen und vieles weglassen, sondern eine kurze prägnante geschichte um obengenannten Thema schreiben. So musst du zum Beispiel ja nicht ihre Kindheit in allen einzelheiten erzählen (wie es bei einer richtigen Story der Fall wäre). Eine Kurzgeschichte wärs ja auch schon, wenn du den Tag des Amoklaufs und ihre Gefühle beschreibst, was sie denkt, wie sie sich fühlt, sie selbst rückblicken lässt usw... (dass nur so als Beispiel)
Aber wenn du schon 4 Seiten hast, solltest du langsam beginnen einen Schlussstrich zu setzen, denn wie weiter oben beschrieben:
Die Länge sollte sich in etwa im Rahmen einer Kurzgeschichte halten. Und "Fortsetzung folgt"-Stories sind unbrauchbar, nur abgeschlossene Handlungen, pls.
soll es sich ja um kurzgeschichten Handeln bzw. ein kurze Geschichten, die dazu dienen sollen, die Qualität der Texte zu erfassen bzw. euch mal zum schreiben anzuregen.
Also mach dir keine Sorgen um die Länge, darüber wird nicht gemeckert (es sei denn, jemand kommt wirklich nur mit 4 Zeilen )
P.S.
Du sollst ja auch keine Geschichte kürzen und vieles weglassen, sondern eine kurze prägnante geschichte um obengenannten Thema schreiben. So musst du zum Beispiel ja nicht ihre Kindheit in allen einzelheiten erzählen (wie es bei einer richtigen Story der Fall wäre). Eine Kurzgeschichte wärs ja auch schon, wenn du den Tag des Amoklaufs und ihre Gefühle beschreibst, was sie denkt, wie sie sich fühlt, sie selbst rückblicken lässt usw... (dass nur so als Beispiel)
Danke gufo.
Ich habe zwar angefangen wie eine vernünftige Geschichte alles zu berichten. Von Anfang an alles zu erzählen, aber du hast natürlich recht. Für eine "Kurz-Geschichte" ist das zu viel. Ich werde dann nachher bei der Präsentation der Geschichten nur den Schluss nehmen. Ich habe mir nähmlich ein Prinzip ausgedacht, wie ich schreiben kann, dass es mir sehr großen Spaß macht. Und ich werde diese Geschichte auch in aller Form gründlich schreiben. Aber jetzt werde ich mich mehr um den Schluss bemühen.
MFG, Toschy
Ich habe zwar angefangen wie eine vernünftige Geschichte alles zu berichten. Von Anfang an alles zu erzählen, aber du hast natürlich recht. Für eine "Kurz-Geschichte" ist das zu viel. Ich werde dann nachher bei der Präsentation der Geschichten nur den Schluss nehmen. Ich habe mir nähmlich ein Prinzip ausgedacht, wie ich schreiben kann, dass es mir sehr großen Spaß macht. Und ich werde diese Geschichte auch in aller Form gründlich schreiben. Aber jetzt werde ich mich mehr um den Schluss bemühen.
MFG, Toschy
[spam]Hm, sry, Ferienplan-Änderung. Ich glaub, ich bring's nicht rechtzeitig fertig. Im allerschlimmsten Fall gibt's erst in zwei Wochen etwas von mir...-.-°
Plot und Anfang steht. Vll. liegt's noch drin, aber ich glaube nicht so recht daran. Sry nochmal.[/spam]
Plot und Anfang steht. Vll. liegt's noch drin, aber ich glaube nicht so recht daran. Sry nochmal.[/spam]
Aber für alle anderen gilt doch trotzdem noch der Termin (12.2.) ?
Ich frage nur, weil ich meine Story schon fertig habe (um genau zu sein: ich hab nur vier Stunden dafür gebraucht).
Ich frage nur, weil ich meine Story schon fertig habe (um genau zu sein: ich hab nur vier Stunden dafür gebraucht).
Na klar. Aber stell's doch jetzt schon rein. Je früher, desto besser =)
Na gut, dann stelle ich es jetzt schon rein.
Ich muss aber sagen, dass es ein bißchen länger geworden ist, als ich es vorgehabt habe. Kann mich halt nicht so kurz fassen.
Übrigens hat die Story jetzt auch keinen Titel (wie ihr wisst hab ich ja da so meine Probleme).
Dann gehts jetzt mal los:
Nur die Sirenen der Löschfahrzeuge durchbrachen die unheilvolle Stille, die über der kleinen Stadt Moonlight Bay lag.
Zahlreiche Anwohner waren auf die Straße gelaufen, um die züngelnden Flammen zu beobachten, die binnen weniger Minuten das gesamte Haus zu verschlingen drohten.
Nur das Blaulicht bildete einen Kontrast zu dem kräftigen Orange der Flammen, die selbst aus kilometerweiter Entfernung noch zu sehen waren.
Freunde, Nachbarn; alle hatten sich versammelt, um Anteil zu nehmen.
Noch wusste niemand von ihnen, unter welchen Umständen es zu dieser Katastrophe gekommen war. Und noch wusste niemand, dass keiner der Bewohner des Hauses den Brand überlebt hatte.
Nur einem unter ihnen wurde in diesem Moment bewusst, wozu er das Mädchen getrieben hatte.
Scheinbar hatte sie ihr Heim als solch eine Hölle empfunden, dass sie keinen anderen Ausweg gesehen hatte, um ihrem Schmerz ein Ende zu setzen.
„Entschuldigen Sie, Sir. Aber Sie müssen hinter der Absperrung bleiben.“
Der Mann hatte nicht bemerkt, dass er sich durch die Menschenmenge hindurch zu dem brennenden Haus geschlängelt hatte.
„Entschuldigung.“ murmelte er verwirrt, den Blick starr auf das Gebäude gerichtet. „Es ist nur so, dass ich ein Angehöriger der Familie bin.“
„Oh.“ Schweigend trat der Feuerwehrmann zurück, den Blick gesenkt, um seinem Gegenüber nicht in die Augensehen zu müssen.
Dem Mann blieb dieses Verhalten nicht unbemerkt. „Sie können es mir ruhig sagen.“ flüsterte er, in dem Wissen, welche Nachricht er nun zu erwarten hatte..
„Es fällt mir nicht leicht, das zu sagen, aber.. keines ihrer Familienmitglieder hat den Brand überlebt.“
Noch bevor der Mann eine Reaktion hinsichtlich dieser Schreckensbotschaft zeigen konnte, bahnte sich ein kräftiger, älterer Herr einen Weg durch die Absperrungen, bis er schließlich vor ihm zum Stehen kam. „Könnte ich Sie kurz sprechen?“
Bevor er auch nur annähernd antworten konnte, hielt ihm sein Gegenüber eine funkelnde Dienstmarke unter die Nase und bedeutete ihm mit einem Kopfnicken, ihm zu seinem Wagen zu folgen.
„Ich bin Detective Harris.“ erklärte er ihm, kaum dass sie in dem schwarzen Audi Platz genommen hatten. „Sie sagen also, dass Sie zur Familie gehören?“
„Ja.“ Eilig wischte er die aufkommenden Tränen mit einem Taschentuch weg. „Mein Name ist Jeremy Warner. Meine Schwester Stella hat hier mit ihrem Mann und ihren zwei Söhnen gewohnt.“ Nach einer kurzen Pause fügte er leise, fast zögernd hinzu. „Und seit einigen Wochen auch meine Tochter Nancy.“
Detective Harris, der sich eifrig Notizen zu Jeremys Aussage machte, sah stirnrunzelnd von seinem Zettel auf. „Warum hat ihre Tochter bei Ihrer Schwester gewohnt? Gab es familiäre Probleme?“
Auf diese Frage war Jeremy bereits vorbereitet gewesen. Ihm war schon vor dem Aussprechen dieser Tatsache bewusst gewesen, dass Harris diese Aussage nicht einfach so hinnehmen würde. Immerhin waren in dieser Nacht fünf Menschen gestorben.
„Das ist eine längere Geschichte.“ setzte Jeremy an, obwohl er wusste, dass sich der Detective damit nicht würde abspeisen lassen. „Dazu müsste ich etwas weiter ausholen.“
„Wir haben alle Zeit der Welt, Mr Warner.“ Mit diesen Worten lehnte sich Harris auf dem Fahrersitz zurück und sah erwartungsvoll in die Augen des Mannes, der wahrscheinlich etwas Licht ins Dunkel würde bringen können. Obwohl er bereits von Augenzeugen wusste, dass das Mädchen den Brand gelegt hatte, war er gespannt, wie es zu dieser schrecklichen Tat hatte kommen können.
Unsicher, was er dem Detective erzählen sollte, fragte er vorsichtig nach. „Was genau wollen Sie denn wissen? Sie.. glauben doch nicht etwa, dass Nancy den Brand gelegt hat, oder?“
Jeremys Hoffnung, Harris würde seine Befürchtungen unverzüglich zerstreuen, zerfielen in dem Augenblick, als er den Blick des Detectives sah.
„Einige Nachbarn haben kurz vor dem Brand beobachtet, wie Nancy mit einem Kanister um das Haus ihrer Schwester herumlief. Laut dieser Aussagen ist es für mich offensichtlich, dass ihre Tochter das Haus angezündet hat. Natürlich werden wir noch die offiziellen Untersuchungen nach dem Brandherd abwarten, doch da sich das Feuer in so kurzer Zeit dermaßen rapide ausgebreitet hat, ist ein Unfall in meinen Augen ausgeschlossen. Daher berichten Sie mir am besten, was sich in den letzten Wochen bei Ihnen zu Hause abgespielt hat.“
Überrumpelt von diesen Worten begann Jeremy, die Ereignisse der letzten Wochen so kurz wie möglich zusammenzufassen.
„Es fing alles damit an, dass ich eine Frau kennen gelernt habe, die meine Tochter absolut nicht ausstehen konnte. Ich hatte geglaubt, dass Nancy sich mit der Zeit mit Donna arrangieren würde; dass es sich nur um die Launen eines Teenagers handelte, aber da hatte ich mich wohl getäuscht. Donna hat ständig versucht, mir zu erklären, dass ich Nancy zu sehr verwöhne und ihr zu viele Freiräume ließe, während Nancy stets das Gegenteil behauptet hat. Als das Ganze dann an einem Abend eskalierte, habe ich Nancy gefragt, ob sie nicht lieber für einige Zeit zu ihrer Tante würde ziehen wollen.“ Nach einer kurzen Pause fügte Jeremy seufzend hinzu. „Ich hätte ihr das niemals vorschlagen dürfen. Wenn ich damals schon gewusst hätte, dass das mit Donna nichts wird, hätte ich Nancy niemals zu Stella geschickt. Besonders nicht, wo Stella doch ebenfalls zu diesem Zeitpunkt familiäre Probleme hatte.“
Auf den fragenden Blick von Detective Harris hin fuhr Jeremy fort. „Erst Tage vorher hatte Stellas Sohn Finn, Nancys Cousin, einen Unfall. Er war vor ein Auto gelaufen und hatte dabei ein Bein verloren. Er bedurfte dadurch einer besonderen Pflege, die allen in der Familie zu schaffen machte. Vielleicht kam Nancy in dieser Zeit einfach zu kurz.“
Harris, der die ganze Geschichte aufmerksam verfolgt hatte, rieb sich verlegen das Kinn. „Es ist doch nicht Ihre Schuld, dass es zu dieser Tragödie gekommen ist.“
„Aber wenn ich Nancy nicht weggeschickt hätte, wäre dass vielleicht nie...“
„Das sind alles Spekulationen.“ unterbrach ihn Harris. „Trotz ihrer Aussage wissen wir noch immer nicht, was Ihre Tochter dazu gebracht hat, das Haus in Brand zu setzen.“
„Ich weiß nicht, wie wir diesen Fall jemals lösen sollen.“ fluchte Detective Harris wenige Stunden später im Polizeirevier. „Mich würde wirklich interessieren, was das Mädchen zu dieser Tat getrieben hat.“
Ohne eine Antwort seiner Kollegen abzuwarten, verschwand er in seinem Büro und dachte noch einmal über die Aussage von Jeremy Warner nach. Sollte Nancy das Haus tatsächlich nur aus Trotz angezündet haben? Harris war überzeugt, dass es einen anderen, weitaus heikleren Grund geben musste. Und er war gewillt, diesen herauszufinden und die Ursache für diesen schrecklichen Brand zu klären.
Nur wenige Minuten später zerriss ein zaghaftes Klopfen die Stille.
Ein junges Mädchen, kaum älter als 16 Jahre, betrat das Büro des Detectives und ließ sich auf dem gepolsterten Stuhl nieder.
„Du bist also Mary Collins, Nancys beste Freundin?“ Angespannt lehnte sich Harris in seinem Sessel zurück. Er war ziemlich gespannt, ob dieses so schüchtern wirkende Mädchen einige Dinge näher würde erklären können.
Mary nickte stumm. Erst nach kurzem Zögern erfüllte ihre sanfte Stimme den Raum. „Ist... Nancy tot?“
Irritiert von dieser Frage stand Harris auf und durchquerte den Raum. Unsicher, wie er dem Mädchen den Tod ihrer bestens Freundin erklären sollte, überging er ihre Frage und fuhr mit dem eigentlichen Thema fort. „Unterhalten wir uns doch erst mal über deine Beziehung zu Nancy.“
Völlig perplex von der Ignoranz des Detectives begann Mary mit ihrer Aussage. „Nancy und ich kannten uns bereits seit dem Kindergarten. Wir haben uns stets alles erzählt, hatten nie Geheimnisse voreinander.“ Zögernd sah das Mädchen zu Harris hinauf, senkte den Blick jedoch sofort wieder, als wäre sie nicht in der Lage, ihrem Gegenüber in die Augen zu sehen. „Es hat ihr sehr zu schaffen gemacht, dass ihr Vater eine neue Freundin hatte; besonders weil sie Donna nicht besonders leiden konnte. Und als ihr Vater sie zu ihrer Tante geschickt hatte, war für Nancy eine Welt zusammengebrochen.“ Kurzes Schweigen herrschte im Raum, bis Mary fortfuhr. „Sie können sich nicht vorstellen, wie Nancy unter dieser Situation gelitten hat. Sie hatte ihre Tante und ihren Onkel wirklich sehr gemocht und auch mit Finn und Kevin, ihren zwei Cousins, war sie super zurecht gekommen. Sie hatten oft zusammen gespielt, aber es war für sie einfach nicht dasselbe gewesen. Ständig hatte sie mir erzählt, wie sehr sie ihren Vater vermisste und sich wünschte, Donna würde endlich aus seinem Leben verschwinden. Wahrscheinlich hat sie deshalb das Haus angezündet. Sie wollte vermutlich nur die Aufmerksamkeit ihres Vater auf sich lenken.“
Noch bevor Mary weitersprechen konnte, unterbrach Harris ihre Rede. „Und wieso, meinst du, sollte Nancy dann ihre Familie töten? Sie hätte doch auch einfach Donna aus dem Weg räumen können.“
„D..das weiß ich nicht..“ stammelte Mary und zupfte aufgeregt an ihrem Oberteil. „Ich habe keine Ahnung, warum Nancy das getan hat.“
„Ich dachte, ihr seid beste Freundinnen gewesen.“ stellte der Detective erstaunt fest. „Hat Nancy vielleicht irgendwelche Andeutungen dir gegenüber gemacht?“
Schnell, beinahe zu schnell, antwortete Mary mit einem kräftigen „Nein!“
Harris, überrascht von der heftigen Reaktion des Mädchens, die ihm zusehends verdächtiger vorkam, beschwichtigte sie mit einigen Gesten, sich wieder zu beruhigen. „Schon gut. Es hätte ja sein können, dass sie dir etwas über ihr Vorhaben berichtet hat.“
„Warum hätte sie das tun sollen?“ Finster blickte Mary zu Harris auf. „Auch wenn sie meine beste Freundin war, hat sie mir nicht immer alles erzählt.“
Verdutzt ließ sich Harris auf seinen Stuhl fallen und beugte sich zu Mary vor. „Hast du nicht eben noch erzählt, ihr hättet keine Geheimnisse voreinander gehabt?“
Das Gesicht des Mädchens verfinsterte sich erneut. „Ach,“ rief sie wütend aus, während sich ihr Gesicht rötlich verfärbte. „was wissen Sie denn schon?“
Plötzlich und ohne jegliche Vorwarnung sprang Mary auf und hastete zur Tür.
Doch kaum hatte sie diese geöffnet und sich einen Weg zwischen den Schreibtischen hindurch gebahnt, wurde sie von zwei Beamten aufgehalten, die sie wieder in Harris’ Büro brachten.
„So.“ begann der Detective gelassen. „Dann beginnen wir am besten noch mal von vorne. Einige deiner Aussagen kommen mir doch reichlich merkwürdig vor.“
Marys ohnehin schon blasses Gesicht verlor nun auch die restliche Farbe. „Ich habe alles gesagt, was ich weiß.“ Ihre Stimme, mittlerweile nur noch ein Krächzen, zitterte vor Aufregung. „Lassen Sie mich doch endlich gehen!“
„Erst, wenn wir das hier geklärt haben.“ Triumphierend lächelte er Mary an. Er wusste bereits, dass sie etwas mit dem Brand zu tun hatte, auch wenn ihm noch nicht ganz klar war, welche Rolle sie in diesem Fall spielte. Doch das würde er auch noch herausfinden. „Ich bin mir sicher, dass du mir etwas verheimlichst.“
„Verheimlichen..? Ich?“ Völlig von Nervosität zerfressen begann sie, an ihren Fingernägeln zu kauen; nicht fähig, dem Detective in die Augen zu sehen.
„Die erste Ungereimtheit habe ich ja bereits erwähnt. Warum hätte Nancy ihre Familie töten sollen, wenn es doch Donna war, der ihr Hass wirklich galt? Da du mir darauf keine Antwort geben konntest oder wolltest, gehe ich einfach zu der zweiten Auffälligkeit über.“ Ohne ein Wort ihrerseits abzuwarten, fuhr Harris mit seinen Ausführungen fort. „Du hast erzählt, Nancy hätte sich sehr gut mit ihren beiden Cousins verstanden hat und oft mit ihnen spielte. Da frage ich mich doch tatsächlich, wie sie das tun konnte, wenn doch Finn, einer von den beiden Jungs, bei einem Autounfall ein Bein verloren hatte.“
„Woher..“ begann Mary, schlug jedoch entsetzt die Hand vor den Mund, als sie bemerkte, was sie gerade im Begriff war zu sagen.
„Ah...ich habe doch gewusst, dass du etwas verschweigst.“ Das Gefühl, der Wahrheit ein Stückchen näher gekommen zu sein, machte sich in Harris Gedanken breit, während er sich eine Strategie überlegte, das Mädchen dazu zu bringen, ihm Nancys eigentliche Beweggründe zu erklären. „Du solltest wirklich langsam mit der Wahrheit herausrücken, Mary. Bevor du das nicht getan hast, kann ich dich nicht gehen lassen.“
Den Drohungen nicht mehr standhaltend, sackte Mary gänzlich auf dem Sitz zusammen. Tränen rannen ihr übers Gesicht, während sie mit ihrem Bericht begann.
„Also gut. Es hatte alles damit begonnen, dass Nancys Vater diese Donna angeschleppt hatte. Sie hatte ihr das Leben wirklich zu Hölle gemacht. Ständig hatte sie versucht, sich zwischen Nancy und ihren Vater zu drängen. Und das hatte sie ja dann auch tatsächlich geschafft.
Nachdem ihr Vater Nancy zu ihrer Tante verfrachtet hatte, war für sie wirklich eine Welt zusammengebrochen. Sie hatte immer öfter Alkohol getrunken, um ihren Kummer darin zu ertränken und obwohl ich versucht habe, sie davon abzuhalten, hatte Nancy an einem Nachmittag den Wagen ihrer Tante genommen und war damit durch die Stadt gefahren. Es war auch alles einigermaßen gut verlaufen, bis ihr plötzlich ein Junge vor das Auto gerannt war. Und aus Angst vor einer Strafe hatte sie einfach die Flucht ergriffen, ohne sich nach dem verletzten Jungen umzusehen.“
Als Mary den Schrecken in Harris’ Augen sah, versuchte sie rasch, die Tat ihrer Freundin zu rechtfertigen. „Sie müssen das verstehen. Nancy war betrunken und ohne Führerschein unterwegs gewesen. Sie hatte einfach Angst gehabt, ins Gefängnis zu kommen.
Naja, und als sie dann nach Hause gekommen war, hatte ihr ihre Tante berichtet, dass Finn einen Unfall gehabt hätte, bei dem ihm ein Bein amputiert werden musste. Nancy hatte mir dann erzählt, dass sie den Wagen noch am selben Tag hatte verschwinden lassen, da es wohl Schäden durch den Aufprall gegeben hatte.
Ich hatte Nancy von diesem Tag an ständig geraten, ihrer Tante die Wahrheit zu erzählen, aber Nancy hatte es einfach nicht übers Herz gebracht und ihren ganzen Frust in sich hineingefressen. Es war ihr mit jedem Tag schlechter ergangen, da sie ständig mit ansehen musste, wie schwer es Finn gefallen war, mit seiner Behinderung zu leben. Ich schätze, dass sie diesem emotionalen Druck einfach nicht mehr hatte standhalten können.“
Harris, noch immer völlig schockiert von Marys Bericht, fand zunächst keine Worte, um seine Ergriffenheit auszudrücken. „Warum hast du das denn nicht gleich erzählt?“
„Ich hatte Nancy versprochen, niemandem davon zu erzählen.“ Verlegen sah das Mädchen zu Boden. „Immerhin war sie meine beste...“
Doch der Detective ließ sie nicht zu Ende sprechen. „Ach hör doch auf. Du brauchst nicht mehr zu lügen.“
Irritiert starrte Mary Harris in die Augen. „Was meinen Sie damit?“
„Ich weiß ganz genau, dass du noch immer nicht die ganze Wahrheit erzählt hast. Warum solltest du das ganze vor mir verheimlichen, jetzt, wo Nancy doch tot ist?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, fuhr er fort. „Ganz einfach. Du hast ebenfalls in dem Auto gesessen, als der Unfall damals geschah.“
„Was?!“ Entrüstet sprang Mary von ihrem Stuhl auf. „Was fällt Ihnen ein, mir so etwas zu unterstellen?“
Unbeeindruckt von ihrer Vorstellung, ließ sich Harris nicht aus dem Konzept bringen. „Erstens hättest du es nach ihrem Tod nicht mehr länger für dich behalten müssen und zweitens kam es mir bereits die ganze Zeit komisch vor, dass du keine vierundzwanzig Stunden nach ihrem Tod bereits von ihr in der Vergangenheit sprichst. Niemand, der wirklich überrascht von einem so plötzlichen Todesfall ist, würde das so schnell verarbeiten können wie du. Das bedeutet für mich, dass du schon lange vor diesem Brand von ihrem Vorhaben gewusst haben musst und ich bin mir sicher, dass du sie sogar dazu gebracht hast, das Haus ihrer Tante anzuzünden.“
„Das ist eine Lüge!“ schrie Mary wütend. „Ich sage jetzt gar nichts mehr!“
Lachend sah Harris in das Gesicht des Mädchens. „Das wird auch gar nicht nötig sein. Ich bin überzeugt davon, dass du ihr schlechtes Gewissen nur für deine Zwecke ausgenutzt hast. Du hast befürchtet, dass irgendjemand hinter euer schreckliches Geheimnis kommen könnte, da stets die Gefahr bestand, dass Nancy sich verplappern würde. Daher hast du, anstatt zu der Tat zu stehen, deine angeblich beste Freundin immer mehr unter Druck gesetzt, um sie letztendlich dazu zu bringen, sich und ihre Familie aus dem Weg zu räumen. Und da du wusstest, dass Nancy durch die Sache mit ihrem Vater sowieso schon am Ende war, war es für dich ein Leichtes, sie zu dieser Tat zur bringen, damit für dich keinerlei Gefahr mehr bestand. In meinen Augen bist du die wahre Mörderin.“
Kurz vor einem Zusammenbruch stehend, wischte sich Mary die dicken Tränen aus dem Gesicht und schluchzte. „Wie.. wie haben Sie das alles herausgefunden?“
Ohne eine Antwort verließ Detective Harris sein Büro. Für ihn war dieser Fall gelöst.
Ich muss aber sagen, dass es ein bißchen länger geworden ist, als ich es vorgehabt habe. Kann mich halt nicht so kurz fassen.
Übrigens hat die Story jetzt auch keinen Titel (wie ihr wisst hab ich ja da so meine Probleme).
Dann gehts jetzt mal los:
Nur die Sirenen der Löschfahrzeuge durchbrachen die unheilvolle Stille, die über der kleinen Stadt Moonlight Bay lag.
Zahlreiche Anwohner waren auf die Straße gelaufen, um die züngelnden Flammen zu beobachten, die binnen weniger Minuten das gesamte Haus zu verschlingen drohten.
Nur das Blaulicht bildete einen Kontrast zu dem kräftigen Orange der Flammen, die selbst aus kilometerweiter Entfernung noch zu sehen waren.
Freunde, Nachbarn; alle hatten sich versammelt, um Anteil zu nehmen.
Noch wusste niemand von ihnen, unter welchen Umständen es zu dieser Katastrophe gekommen war. Und noch wusste niemand, dass keiner der Bewohner des Hauses den Brand überlebt hatte.
Nur einem unter ihnen wurde in diesem Moment bewusst, wozu er das Mädchen getrieben hatte.
Scheinbar hatte sie ihr Heim als solch eine Hölle empfunden, dass sie keinen anderen Ausweg gesehen hatte, um ihrem Schmerz ein Ende zu setzen.
„Entschuldigen Sie, Sir. Aber Sie müssen hinter der Absperrung bleiben.“
Der Mann hatte nicht bemerkt, dass er sich durch die Menschenmenge hindurch zu dem brennenden Haus geschlängelt hatte.
„Entschuldigung.“ murmelte er verwirrt, den Blick starr auf das Gebäude gerichtet. „Es ist nur so, dass ich ein Angehöriger der Familie bin.“
„Oh.“ Schweigend trat der Feuerwehrmann zurück, den Blick gesenkt, um seinem Gegenüber nicht in die Augensehen zu müssen.
Dem Mann blieb dieses Verhalten nicht unbemerkt. „Sie können es mir ruhig sagen.“ flüsterte er, in dem Wissen, welche Nachricht er nun zu erwarten hatte..
„Es fällt mir nicht leicht, das zu sagen, aber.. keines ihrer Familienmitglieder hat den Brand überlebt.“
Noch bevor der Mann eine Reaktion hinsichtlich dieser Schreckensbotschaft zeigen konnte, bahnte sich ein kräftiger, älterer Herr einen Weg durch die Absperrungen, bis er schließlich vor ihm zum Stehen kam. „Könnte ich Sie kurz sprechen?“
Bevor er auch nur annähernd antworten konnte, hielt ihm sein Gegenüber eine funkelnde Dienstmarke unter die Nase und bedeutete ihm mit einem Kopfnicken, ihm zu seinem Wagen zu folgen.
„Ich bin Detective Harris.“ erklärte er ihm, kaum dass sie in dem schwarzen Audi Platz genommen hatten. „Sie sagen also, dass Sie zur Familie gehören?“
„Ja.“ Eilig wischte er die aufkommenden Tränen mit einem Taschentuch weg. „Mein Name ist Jeremy Warner. Meine Schwester Stella hat hier mit ihrem Mann und ihren zwei Söhnen gewohnt.“ Nach einer kurzen Pause fügte er leise, fast zögernd hinzu. „Und seit einigen Wochen auch meine Tochter Nancy.“
Detective Harris, der sich eifrig Notizen zu Jeremys Aussage machte, sah stirnrunzelnd von seinem Zettel auf. „Warum hat ihre Tochter bei Ihrer Schwester gewohnt? Gab es familiäre Probleme?“
Auf diese Frage war Jeremy bereits vorbereitet gewesen. Ihm war schon vor dem Aussprechen dieser Tatsache bewusst gewesen, dass Harris diese Aussage nicht einfach so hinnehmen würde. Immerhin waren in dieser Nacht fünf Menschen gestorben.
„Das ist eine längere Geschichte.“ setzte Jeremy an, obwohl er wusste, dass sich der Detective damit nicht würde abspeisen lassen. „Dazu müsste ich etwas weiter ausholen.“
„Wir haben alle Zeit der Welt, Mr Warner.“ Mit diesen Worten lehnte sich Harris auf dem Fahrersitz zurück und sah erwartungsvoll in die Augen des Mannes, der wahrscheinlich etwas Licht ins Dunkel würde bringen können. Obwohl er bereits von Augenzeugen wusste, dass das Mädchen den Brand gelegt hatte, war er gespannt, wie es zu dieser schrecklichen Tat hatte kommen können.
Unsicher, was er dem Detective erzählen sollte, fragte er vorsichtig nach. „Was genau wollen Sie denn wissen? Sie.. glauben doch nicht etwa, dass Nancy den Brand gelegt hat, oder?“
Jeremys Hoffnung, Harris würde seine Befürchtungen unverzüglich zerstreuen, zerfielen in dem Augenblick, als er den Blick des Detectives sah.
„Einige Nachbarn haben kurz vor dem Brand beobachtet, wie Nancy mit einem Kanister um das Haus ihrer Schwester herumlief. Laut dieser Aussagen ist es für mich offensichtlich, dass ihre Tochter das Haus angezündet hat. Natürlich werden wir noch die offiziellen Untersuchungen nach dem Brandherd abwarten, doch da sich das Feuer in so kurzer Zeit dermaßen rapide ausgebreitet hat, ist ein Unfall in meinen Augen ausgeschlossen. Daher berichten Sie mir am besten, was sich in den letzten Wochen bei Ihnen zu Hause abgespielt hat.“
Überrumpelt von diesen Worten begann Jeremy, die Ereignisse der letzten Wochen so kurz wie möglich zusammenzufassen.
„Es fing alles damit an, dass ich eine Frau kennen gelernt habe, die meine Tochter absolut nicht ausstehen konnte. Ich hatte geglaubt, dass Nancy sich mit der Zeit mit Donna arrangieren würde; dass es sich nur um die Launen eines Teenagers handelte, aber da hatte ich mich wohl getäuscht. Donna hat ständig versucht, mir zu erklären, dass ich Nancy zu sehr verwöhne und ihr zu viele Freiräume ließe, während Nancy stets das Gegenteil behauptet hat. Als das Ganze dann an einem Abend eskalierte, habe ich Nancy gefragt, ob sie nicht lieber für einige Zeit zu ihrer Tante würde ziehen wollen.“ Nach einer kurzen Pause fügte Jeremy seufzend hinzu. „Ich hätte ihr das niemals vorschlagen dürfen. Wenn ich damals schon gewusst hätte, dass das mit Donna nichts wird, hätte ich Nancy niemals zu Stella geschickt. Besonders nicht, wo Stella doch ebenfalls zu diesem Zeitpunkt familiäre Probleme hatte.“
Auf den fragenden Blick von Detective Harris hin fuhr Jeremy fort. „Erst Tage vorher hatte Stellas Sohn Finn, Nancys Cousin, einen Unfall. Er war vor ein Auto gelaufen und hatte dabei ein Bein verloren. Er bedurfte dadurch einer besonderen Pflege, die allen in der Familie zu schaffen machte. Vielleicht kam Nancy in dieser Zeit einfach zu kurz.“
Harris, der die ganze Geschichte aufmerksam verfolgt hatte, rieb sich verlegen das Kinn. „Es ist doch nicht Ihre Schuld, dass es zu dieser Tragödie gekommen ist.“
„Aber wenn ich Nancy nicht weggeschickt hätte, wäre dass vielleicht nie...“
„Das sind alles Spekulationen.“ unterbrach ihn Harris. „Trotz ihrer Aussage wissen wir noch immer nicht, was Ihre Tochter dazu gebracht hat, das Haus in Brand zu setzen.“
„Ich weiß nicht, wie wir diesen Fall jemals lösen sollen.“ fluchte Detective Harris wenige Stunden später im Polizeirevier. „Mich würde wirklich interessieren, was das Mädchen zu dieser Tat getrieben hat.“
Ohne eine Antwort seiner Kollegen abzuwarten, verschwand er in seinem Büro und dachte noch einmal über die Aussage von Jeremy Warner nach. Sollte Nancy das Haus tatsächlich nur aus Trotz angezündet haben? Harris war überzeugt, dass es einen anderen, weitaus heikleren Grund geben musste. Und er war gewillt, diesen herauszufinden und die Ursache für diesen schrecklichen Brand zu klären.
Nur wenige Minuten später zerriss ein zaghaftes Klopfen die Stille.
Ein junges Mädchen, kaum älter als 16 Jahre, betrat das Büro des Detectives und ließ sich auf dem gepolsterten Stuhl nieder.
„Du bist also Mary Collins, Nancys beste Freundin?“ Angespannt lehnte sich Harris in seinem Sessel zurück. Er war ziemlich gespannt, ob dieses so schüchtern wirkende Mädchen einige Dinge näher würde erklären können.
Mary nickte stumm. Erst nach kurzem Zögern erfüllte ihre sanfte Stimme den Raum. „Ist... Nancy tot?“
Irritiert von dieser Frage stand Harris auf und durchquerte den Raum. Unsicher, wie er dem Mädchen den Tod ihrer bestens Freundin erklären sollte, überging er ihre Frage und fuhr mit dem eigentlichen Thema fort. „Unterhalten wir uns doch erst mal über deine Beziehung zu Nancy.“
Völlig perplex von der Ignoranz des Detectives begann Mary mit ihrer Aussage. „Nancy und ich kannten uns bereits seit dem Kindergarten. Wir haben uns stets alles erzählt, hatten nie Geheimnisse voreinander.“ Zögernd sah das Mädchen zu Harris hinauf, senkte den Blick jedoch sofort wieder, als wäre sie nicht in der Lage, ihrem Gegenüber in die Augen zu sehen. „Es hat ihr sehr zu schaffen gemacht, dass ihr Vater eine neue Freundin hatte; besonders weil sie Donna nicht besonders leiden konnte. Und als ihr Vater sie zu ihrer Tante geschickt hatte, war für Nancy eine Welt zusammengebrochen.“ Kurzes Schweigen herrschte im Raum, bis Mary fortfuhr. „Sie können sich nicht vorstellen, wie Nancy unter dieser Situation gelitten hat. Sie hatte ihre Tante und ihren Onkel wirklich sehr gemocht und auch mit Finn und Kevin, ihren zwei Cousins, war sie super zurecht gekommen. Sie hatten oft zusammen gespielt, aber es war für sie einfach nicht dasselbe gewesen. Ständig hatte sie mir erzählt, wie sehr sie ihren Vater vermisste und sich wünschte, Donna würde endlich aus seinem Leben verschwinden. Wahrscheinlich hat sie deshalb das Haus angezündet. Sie wollte vermutlich nur die Aufmerksamkeit ihres Vater auf sich lenken.“
Noch bevor Mary weitersprechen konnte, unterbrach Harris ihre Rede. „Und wieso, meinst du, sollte Nancy dann ihre Familie töten? Sie hätte doch auch einfach Donna aus dem Weg räumen können.“
„D..das weiß ich nicht..“ stammelte Mary und zupfte aufgeregt an ihrem Oberteil. „Ich habe keine Ahnung, warum Nancy das getan hat.“
„Ich dachte, ihr seid beste Freundinnen gewesen.“ stellte der Detective erstaunt fest. „Hat Nancy vielleicht irgendwelche Andeutungen dir gegenüber gemacht?“
Schnell, beinahe zu schnell, antwortete Mary mit einem kräftigen „Nein!“
Harris, überrascht von der heftigen Reaktion des Mädchens, die ihm zusehends verdächtiger vorkam, beschwichtigte sie mit einigen Gesten, sich wieder zu beruhigen. „Schon gut. Es hätte ja sein können, dass sie dir etwas über ihr Vorhaben berichtet hat.“
„Warum hätte sie das tun sollen?“ Finster blickte Mary zu Harris auf. „Auch wenn sie meine beste Freundin war, hat sie mir nicht immer alles erzählt.“
Verdutzt ließ sich Harris auf seinen Stuhl fallen und beugte sich zu Mary vor. „Hast du nicht eben noch erzählt, ihr hättet keine Geheimnisse voreinander gehabt?“
Das Gesicht des Mädchens verfinsterte sich erneut. „Ach,“ rief sie wütend aus, während sich ihr Gesicht rötlich verfärbte. „was wissen Sie denn schon?“
Plötzlich und ohne jegliche Vorwarnung sprang Mary auf und hastete zur Tür.
Doch kaum hatte sie diese geöffnet und sich einen Weg zwischen den Schreibtischen hindurch gebahnt, wurde sie von zwei Beamten aufgehalten, die sie wieder in Harris’ Büro brachten.
„So.“ begann der Detective gelassen. „Dann beginnen wir am besten noch mal von vorne. Einige deiner Aussagen kommen mir doch reichlich merkwürdig vor.“
Marys ohnehin schon blasses Gesicht verlor nun auch die restliche Farbe. „Ich habe alles gesagt, was ich weiß.“ Ihre Stimme, mittlerweile nur noch ein Krächzen, zitterte vor Aufregung. „Lassen Sie mich doch endlich gehen!“
„Erst, wenn wir das hier geklärt haben.“ Triumphierend lächelte er Mary an. Er wusste bereits, dass sie etwas mit dem Brand zu tun hatte, auch wenn ihm noch nicht ganz klar war, welche Rolle sie in diesem Fall spielte. Doch das würde er auch noch herausfinden. „Ich bin mir sicher, dass du mir etwas verheimlichst.“
„Verheimlichen..? Ich?“ Völlig von Nervosität zerfressen begann sie, an ihren Fingernägeln zu kauen; nicht fähig, dem Detective in die Augen zu sehen.
„Die erste Ungereimtheit habe ich ja bereits erwähnt. Warum hätte Nancy ihre Familie töten sollen, wenn es doch Donna war, der ihr Hass wirklich galt? Da du mir darauf keine Antwort geben konntest oder wolltest, gehe ich einfach zu der zweiten Auffälligkeit über.“ Ohne ein Wort ihrerseits abzuwarten, fuhr Harris mit seinen Ausführungen fort. „Du hast erzählt, Nancy hätte sich sehr gut mit ihren beiden Cousins verstanden hat und oft mit ihnen spielte. Da frage ich mich doch tatsächlich, wie sie das tun konnte, wenn doch Finn, einer von den beiden Jungs, bei einem Autounfall ein Bein verloren hatte.“
„Woher..“ begann Mary, schlug jedoch entsetzt die Hand vor den Mund, als sie bemerkte, was sie gerade im Begriff war zu sagen.
„Ah...ich habe doch gewusst, dass du etwas verschweigst.“ Das Gefühl, der Wahrheit ein Stückchen näher gekommen zu sein, machte sich in Harris Gedanken breit, während er sich eine Strategie überlegte, das Mädchen dazu zu bringen, ihm Nancys eigentliche Beweggründe zu erklären. „Du solltest wirklich langsam mit der Wahrheit herausrücken, Mary. Bevor du das nicht getan hast, kann ich dich nicht gehen lassen.“
Den Drohungen nicht mehr standhaltend, sackte Mary gänzlich auf dem Sitz zusammen. Tränen rannen ihr übers Gesicht, während sie mit ihrem Bericht begann.
„Also gut. Es hatte alles damit begonnen, dass Nancys Vater diese Donna angeschleppt hatte. Sie hatte ihr das Leben wirklich zu Hölle gemacht. Ständig hatte sie versucht, sich zwischen Nancy und ihren Vater zu drängen. Und das hatte sie ja dann auch tatsächlich geschafft.
Nachdem ihr Vater Nancy zu ihrer Tante verfrachtet hatte, war für sie wirklich eine Welt zusammengebrochen. Sie hatte immer öfter Alkohol getrunken, um ihren Kummer darin zu ertränken und obwohl ich versucht habe, sie davon abzuhalten, hatte Nancy an einem Nachmittag den Wagen ihrer Tante genommen und war damit durch die Stadt gefahren. Es war auch alles einigermaßen gut verlaufen, bis ihr plötzlich ein Junge vor das Auto gerannt war. Und aus Angst vor einer Strafe hatte sie einfach die Flucht ergriffen, ohne sich nach dem verletzten Jungen umzusehen.“
Als Mary den Schrecken in Harris’ Augen sah, versuchte sie rasch, die Tat ihrer Freundin zu rechtfertigen. „Sie müssen das verstehen. Nancy war betrunken und ohne Führerschein unterwegs gewesen. Sie hatte einfach Angst gehabt, ins Gefängnis zu kommen.
Naja, und als sie dann nach Hause gekommen war, hatte ihr ihre Tante berichtet, dass Finn einen Unfall gehabt hätte, bei dem ihm ein Bein amputiert werden musste. Nancy hatte mir dann erzählt, dass sie den Wagen noch am selben Tag hatte verschwinden lassen, da es wohl Schäden durch den Aufprall gegeben hatte.
Ich hatte Nancy von diesem Tag an ständig geraten, ihrer Tante die Wahrheit zu erzählen, aber Nancy hatte es einfach nicht übers Herz gebracht und ihren ganzen Frust in sich hineingefressen. Es war ihr mit jedem Tag schlechter ergangen, da sie ständig mit ansehen musste, wie schwer es Finn gefallen war, mit seiner Behinderung zu leben. Ich schätze, dass sie diesem emotionalen Druck einfach nicht mehr hatte standhalten können.“
Harris, noch immer völlig schockiert von Marys Bericht, fand zunächst keine Worte, um seine Ergriffenheit auszudrücken. „Warum hast du das denn nicht gleich erzählt?“
„Ich hatte Nancy versprochen, niemandem davon zu erzählen.“ Verlegen sah das Mädchen zu Boden. „Immerhin war sie meine beste...“
Doch der Detective ließ sie nicht zu Ende sprechen. „Ach hör doch auf. Du brauchst nicht mehr zu lügen.“
Irritiert starrte Mary Harris in die Augen. „Was meinen Sie damit?“
„Ich weiß ganz genau, dass du noch immer nicht die ganze Wahrheit erzählt hast. Warum solltest du das ganze vor mir verheimlichen, jetzt, wo Nancy doch tot ist?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, fuhr er fort. „Ganz einfach. Du hast ebenfalls in dem Auto gesessen, als der Unfall damals geschah.“
„Was?!“ Entrüstet sprang Mary von ihrem Stuhl auf. „Was fällt Ihnen ein, mir so etwas zu unterstellen?“
Unbeeindruckt von ihrer Vorstellung, ließ sich Harris nicht aus dem Konzept bringen. „Erstens hättest du es nach ihrem Tod nicht mehr länger für dich behalten müssen und zweitens kam es mir bereits die ganze Zeit komisch vor, dass du keine vierundzwanzig Stunden nach ihrem Tod bereits von ihr in der Vergangenheit sprichst. Niemand, der wirklich überrascht von einem so plötzlichen Todesfall ist, würde das so schnell verarbeiten können wie du. Das bedeutet für mich, dass du schon lange vor diesem Brand von ihrem Vorhaben gewusst haben musst und ich bin mir sicher, dass du sie sogar dazu gebracht hast, das Haus ihrer Tante anzuzünden.“
„Das ist eine Lüge!“ schrie Mary wütend. „Ich sage jetzt gar nichts mehr!“
Lachend sah Harris in das Gesicht des Mädchens. „Das wird auch gar nicht nötig sein. Ich bin überzeugt davon, dass du ihr schlechtes Gewissen nur für deine Zwecke ausgenutzt hast. Du hast befürchtet, dass irgendjemand hinter euer schreckliches Geheimnis kommen könnte, da stets die Gefahr bestand, dass Nancy sich verplappern würde. Daher hast du, anstatt zu der Tat zu stehen, deine angeblich beste Freundin immer mehr unter Druck gesetzt, um sie letztendlich dazu zu bringen, sich und ihre Familie aus dem Weg zu räumen. Und da du wusstest, dass Nancy durch die Sache mit ihrem Vater sowieso schon am Ende war, war es für dich ein Leichtes, sie zu dieser Tat zur bringen, damit für dich keinerlei Gefahr mehr bestand. In meinen Augen bist du die wahre Mörderin.“
Kurz vor einem Zusammenbruch stehend, wischte sich Mary die dicken Tränen aus dem Gesicht und schluchzte. „Wie.. wie haben Sie das alles herausgefunden?“
Ohne eine Antwort verließ Detective Harris sein Büro. Für ihn war dieser Fall gelöst.
Also ich finde es wirklich schade, dass kein anderer hier ne Story reinstellt.
Ich meine, erst wollten so viele mitmachen und nun bin ich die Einzige, die was geschrieben hat.
(Außer Kualquappe, der ja noch was reinstellen will).
Habt ihr jetzt alle die Lust dran verloren???
Ich meine, erst wollten so viele mitmachen und nun bin ich die Einzige, die was geschrieben hat.
(Außer Kualquappe, der ja noch was reinstellen will).
Habt ihr jetzt alle die Lust dran verloren???
FERIEN!!!!
bin momentan zuhause...
deshalb gibts von mir leider nichts (Meld mich hier nur von nem Freund aus...)
bin momentan zuhause...
deshalb gibts von mir leider nichts (Meld mich hier nur von nem Freund aus...)
Hey Leute. Hab den Thread gerade entdeckt und würde auch gerne mitmachen, allerdings weiss ich nicht ob ich's noch rechtzeitig schaffe, da meine Storys immer zu lang werden und ich es immer extrem kürzen muss. :'(
Aber ich finde dieses Thema sehr spannend und man hat schön viele Freiheiten. =) Allerdings habe ich kein Word und Schriftdeutsch ist nicht meine Muttersprache, daher kann es vorkommen, dass einige Fehler enthalten sein werden (also rechtschreibung oder vielleicht etwas Grammatik, wobei dies bei mir nicht ein grosses Problem ist. Nur den Dativ und Akkusativ hasse ich entsetzlich XD ). Ist aber nicht weiter schlimm, oder?
Aber ich finde dieses Thema sehr spannend und man hat schön viele Freiheiten. =) Allerdings habe ich kein Word und Schriftdeutsch ist nicht meine Muttersprache, daher kann es vorkommen, dass einige Fehler enthalten sein werden (also rechtschreibung oder vielleicht etwas Grammatik, wobei dies bei mir nicht ein grosses Problem ist. Nur den Dativ und Akkusativ hasse ich entsetzlich XD ). Ist aber nicht weiter schlimm, oder?
Also ich würde mich freuen, hier mal ne Story (außer meiner eigenen) zu lesen.
Und das mit der Grammatik, etc ist ja nicht weiter schlimm.
Es geht hier schließlich um die Ideen und die Umsetzung und nicht um Rechtschreibung. Wir sind ja hier nicht in der Schule :)
Und das mit der Grammatik, etc ist ja nicht weiter schlimm.
Es geht hier schließlich um die Ideen und die Umsetzung und nicht um Rechtschreibung. Wir sind ja hier nicht in der Schule :)
Ein Versprechen ist zu halten, deshalb hab ich es hier. Ich muss aber vorwarnen. Weil ich mich ziemlich beeilt habe, bin ich noch nicht zum überarbeiten gekommen. Wenn ich grosse Änderungen vornehme, werde ich sie natürlich hier posten. Ein wenig hat mich sharks-friend beeinflusst. Ach, ihr werdet sehen =):
Und wie die Sonne ihrem Untergang entgegenblickte, war die Stadt verlassen. Nur auf einem Hügel stand stolz das Herrenhaus auf ihrem natürlichen Podest und überblickte die verlassenen Strassen wie ein Wächter.
Salziger Meeresdunst wehte durch die Giebel. Dunkle Türen, dunkle Gänge, dunkle Fenster. Verkohlt. Verbranntes Papier, geschwärzte Stühle, ausgebrannte Augenhöhlen. Zwei Menschen sollten das gewesen sein. Bewohner des einstmals stattlichen Hauses. Die Villa hustete. Rauch stieß durch die Poren des viktorianischen Holzes. Die Küche war eingestürzt, Türflügel zerstaubt, das Bad mit schwarzer Trockenheit ausgezogen. Die Villa, eine täuschende Gemütlichkeit, eine schwarze Ruine von Stolz.
Häuser, so alt wie dieses hatten Jahrhunderte in ihren Mauern eingebrannt. Gemäuer, das viele Menschenleben begleitet hatte. Ein Wunder, wie die Villa so lange überleben konnte. Und gedient hatte es, wie es sich gehörte. Schutz und Zuflucht geboten über Jahre von Treue. Und jetzt, man könnte denken, alles verbrannt. Alles zerstört. Das Leben in einem Moment ausgelöscht. Allerdings wäre das ein Trugschluss. Die Geister der Gemäuer waren standhaft seit Ewigkeiten. Ein Feuer verscheuchte sie nicht. Selbst diese Ruine hatte also noch einen Geist. Einen angeschlagenen und kranken, einen altersschwachen Geist.
Und das Haus spürte wie der Hügel rhythmisch erbebte. Schritte einer Gestalt. Der Hausherr. Normalerweise hätte sich das Herrenhaus gefreut, ihn freundlich empfangen. Aber es war unmöglich. Der ältere Herr stürmte zur Ruine. Schweiß auf der Stirn. Sein Hut wankte in der Meeresbrise. Der Hausherr wollte weinen, ob den Dingen, die er verloren hatte. Familie, Bediensteten, Geld und den Glanz eines alten Hauses. Doch er hielt sich zurück, konnte trotzdem nicht einen verzweifelten Gesichtsausdruck verbergen.
Zurück seit langer Zeit. Und derselbe Ort, der beim letzten Anblick noch von Zukunftsfreude und Fröhlichkeit strotzte, war nun unverhohlen zu Staub zerfallen. Und er fragte sich, was geschehen war. Natürlich, der Kommissar hatte ihm den erschlossenen Tatverhalt vorgelegt. Aber was war wirklich geschehen, verdammt?! Wie konnte das passieren? Was trieb ein Mädchen zu einer solchen Tat? Und das, wenn es erst seine Tochter war?
Und der Mann, ohne befriedigende Erklärungen ersonnen zu haben, verschloss sich vor den Erinnerungen. Er sperrte die Angst aus. Verdrängte immer mehr und so perfekt, dass er sich schon bald nicht mehr daran erinnern würde. Eine gewisse Begabung sicherte ihm diese Fähigkeit. Es war ihm möglich nie eine Gefühlsregung zu zeigen, nie an schreckliche Erinnerungen zurück denken zu müssen. Ein wahrer Kaltblütler. Ein harter Mann. Und dieser Gedanke erfüllte ihn mit einer Art Stolz. Doch -
Was sollte er jetzt machen? Ohne Geld, ohne Dach, ohne Familie?
Ihm war nicht bewusst, wie er sich auf den Boden gesetzt hatte. Er betrachtete seinen langen Schatten auf dem eingestürzten Mauerwerk. Er erschreckte, als er sah, wie etwas aus seinen Schultern wuchs. Über seinen Kopf kletterte eine mächtige Gestalt. Obschon er die Schritte hinter ihm hören konnte, packte ihn die Angst, dass das wuchtige Geschwür immer weiter ungehalten aus seinem Körper sprießen könnte. Zu seiner eigenen Beschwichtigung fuhr er auf und drehte sich um. Verblüfft beim Anblick des ganz in Weiß gekleideten Mannes brachte er kein Wort über die Lippen und regte sich erst, als der Fremde das Wort ergriff.
„Guten Tag, mein Name ist Dot.“, er streckte seinem unwilligen Gegenüber die Hand entgegen.
„Äh, ja, tut mir Leid. Man nennt mich Rob“ Rob schüttelte zögerlich die Hand.
„Was – was machen Sie hier?“
Dot lachte. „Ich schaue hier zum Rechten“ Er schien sowieso nicht sehr gesprächig und seine Art förderte die Konversation auch nicht gerade. Rob vermutete, dass er der Leiter der Polizei oder der Feuerwehr sei, die zuständig war für sein Haus. Wie sonst käme er auf so eine Aussage?
„Wissen Sie, wie alt dieses Gebäude gewesen war?“, fragte Rob gedankenverloren.
Dot antwortete nicht. Die diskrete Art sein Wissen nicht leugnen zu müssen. Rob bemerkte das, doch er achtete es nicht. Er sprach für sich selber.
„180 Jahre… Ich weiß, nicht so alt, aber Sie können sich nicht vorstellen, was für belebende, wichtige und bewegende Momente in diesem Haus gelebt haben. Wie konnte ein solch altes Wesen sich plötzlich in eine Hölle verwandeln?“
Dot schwieg felsenfest. Er schwang seinen schwarzen Stock in der Hand. Die behandschuhten weißen Finger spielten behutsam mit dem Holz.
„Ich habe dieses Haus gekauft.“, fuhr Rob fort, „Mit meinem Geld, das ich angehäuft hatte, musste ich doch etwas anfangen. Aber eigentlich hatte ich mir nie die Mühe gemacht, dieses Bauwerk zu bestaunen. Es zu leben, wie es vielleicht jene tun, die sich niederlassen um ihr angefangenes und nicht zu ende geführtes Dasein zu fristen“
Dot ließ ihn reden. Äußerte sich nicht. Rob genoss diese höfliche Aufmerksamkeit.
„Das Herrenhaus hat mir nicht viel bedeutet. Noch nicht einmal viel Geld. Ich dachte, ich kaufe es meiner Tochter zu liebe. Wenn ich mich doch damals dazu entschieden hätte, mich niederzulassen und mich auf meinem Geld auszuruhen. Ich weiß nicht, vielleicht wissen Sie, wie das ist, aber in so jungen Jahren kann man nicht einfach aufhören. Man ist mittendrin und das Glück so nah. Geld und Karrierechancen haben mich zu dieser sicher falschen Tat verführt.“ Rob seufzte. Seine Gedanken hingen über dem Horizont und er schien sich mit ihrer Hilfe bereinigen zu wollen.
Nach einer ganzen Weile drehte er sich um und musterte aufmerksam seinen unbekannten Gesprächspartner. Das schwarze Haar unter dem Zylinder löste sich fröhlich in den abendlichen Windstössen. Gänzlich in Weiß gekleidet erschien Dot wie ein Engel vor ihm. Reich sah er aus, in seinem Gewand. Und elegant. Ein Mann wie Rob es möglicherweise auch einst gewesen war. Und er fragte ihn, jetzt durch das geweckte Interesse, was er denn von der ganzen Sache halte.
Dot zögerte. Betrachtete seinen Stock. Die Antwort schien auf ihm zu lasten. Ein Mühsal die bittere Wahrheit auszusprechen. Eine Tatsache, die schon seit Jahrtausenden bestand hat.
„Tragisch.“, lösten sich die Worte aus seiner dunklen Stimme, „Doch, was kann ein Mädchen zu so einer Tat treiben? Was, - Was wohl?“ Er richtete die Fragen an sich selbst. Doch für Rob war der Sarkasmus unverkennbar.
„Was meinen Sie denn damit?“, entgegnete dieser trocken und etwas misstrauisch geworden.
„Ich meine nicht. Das tun jene, die das dürfen, und ich gehorche ihrer Meinung.“, Dot schämte sich für seine Stellungnahme. „Gemeint wird, dass das Mädchen nicht alleine so weit gekommen ist. Gemeint wird, dass Sie sich zu schnell mit Vergangenem auseinandersetzten. Gemeint wird, dass Sie gefühllos seien, weil Sie sich ihre Gefühle niemals eingestehen wollten. Gemeint wird, dass alles Elend ihnen zugeschrieben werden kann.“
Rob zitterte. Wie konnte man es wagen! Er verspürte große Lust diesen Dot an Ort und Stelle zu erwürgen. Doch er wurde gehindert. Seine Gedanken konnten, mochten, diesen verwegenen Gedanken nicht folgen. Er wollte doch nicht. Ihm war schwindlig, dass er sich mühsam gegen eine geschwärzte Mauer lehnte, oder es war das Unbehagliche, dass plötzlich in der Erscheinung Dots auftauchte, und ihn gegen die Mauer presste. Rob war schlecht. Die Mauer, die ihn stützen, beschützen sollte, jagte ihm Angst ein. Es war ein unbeschreibliches, befremdliches Gefühl, dass ihn durchfuhr, als er das uralte Mauerwerk betastet hatte. Wie fremd alles geworden war. Über die Jahre hinweg und in diesen Momenten immer stärker und ihm wurde erst jetzt klar, wie es wirklich um die Dinge stand. Wie weltfremd er war und wie weltfremd die Welt doch war.
„Was musste doch alles geschehen, damit Sie sich besinnen.“, sprach Dot. „Alles das, was hinter Ihnen liegt, war nur zu dem Zweck, Ihre Sichtweise aufzuhellen. All diese Trümmer. Und diese Menschen, die unter ihnen vergraben liegen. Das „Warum“ kann ich beim besten Willen nicht verstehen, aber jemandem mit unheimlicher Macht, muss viel an Ihrem Befinden gelegen haben.“
Dot versteckte sein Gesicht im Schatten des Zylinders. Er machte einige weite Schritte auf Rob zu, der mittlerweile auf die Knie gedrückt wurde und der sich in den eingeäscherten Trümmern übergab.
„Mittlerweile weiß ich, wie unmenschlich Sie teils gehandelt haben. Und ich kann es nicht verzeihen. Ich kann einfach nicht. Warum Gott, oder wer auch immer, soviel getan hat, damit Sie wieder in diese Welt zurückkehren, bleibt mir wohl für immer ein Rätsel. Aber, vielleicht hat es das ja gebraucht, damit ihr Leben vollständig ist, und abgeschlossen werden kann.“
Rob hörte mit halbem Ohr zu. Er sah sich in seinen Fähigkeiten zu denken eingeschränkt durch die Macht, die dieser alte Ort verströmte. Er schien die Erdanziehung zu vervielfachen und brachte diese geheimnisvolle Stärke des Alters in die Lunge des erschöpften Rob. Und er glaubte aus den Augenwinkeln, das Messer aus Dots Ärmel glitzern zu sehen. Und er wollte davon rennen. Wie er das immer schon getan hatte. Doch die Macht des Herrenhauses zog ihn zu Boden und ließ ihn nicht mehr aufstehen. Einmal – einmal muss ich für etwas einstehen im Leben, sprach eine Stimme in seinem Kopf, die er einst verloren glaubte. Seine Ehre wiederherzustellen, hatte etwas Reizvolles an sich, aber Rob wusste, dass alles Abwägen nichts mehr brachte. Es war vorbei.
„Und woher ich mir die Macht nehme zu richten, fragen Sie wohl. Ich habe Ihre Tochter gesehen. Immer. Beobachtet habe ich sie und gesehen, was Ihr dem Mädchen alles angetan habt und das nur schon dadurch, nicht anwesend zu sein. Es ist bedrückend. Ich habe versucht Ihre Tochter aufzuhalten, als sie zum Benzin gegriffen hat, aber anscheinend war es zu spät, etwas zu unternehmen. Mein Leiden verschulde ich Ihnen, denn ich entbinde Ihre Tochter von den Schandtaten, die sie getan hat, um Ihre Aufmerksamkeit zu erlangen. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich habe nicht einen wirklichen Hass auf Sie. Ich muss Sie befreien. Das ist das einzige was ich jetzt noch tun kann. Jetzt wo alles vorbei ist, muss wirklich alles ein Ende haben. Diese Vollständigkeit hat die Welt bei alledem Chaos verdient.“
Rob wand sich in der Asche und sah Dot immer näher auf ihn zukommen. Der Gedanke zu fliehen hatte er verworfen und auch wenn er die Worte des Bedrohlichen nicht nachvollziehen konnte, fühlte er sich zum ersten Mal wirklich verstanden, als Dot das Messer hob. Endlich frei, endlich die Freiheit die Freiheit nicht länger ertragen zu müssen. Endlich die Freiheit, das Leben einem anderen zu überlassen. Rob atmete den Staub tief in die Lunge. Es schmeckte und roch nach Weisheit des Alters. Dieses Haus - mein Leben gehört diesem Haus. Oder Dot.
Nein, diesem Haus.
Dot.
Das Haus.
Dot.
Die Ruine.
Dot.
Sein ganzer Stolz.
Dot.
Das Gemäuer, in welchem schon immer Robs Leben gesteckt hatte.
Dot.
Dot.
Dot.
Der Ring, der sich frühmorgens um das alte viktorianische Herrenhaus gebildet hat, sprang auf, als sich Kommissar Theodor den Weg zum Tatort bahnte. Einige Vögel kreischten in den regnerischen Tag. Theodor nahm seinen Hut vom Kopf und tupfte den Schweiß von der Stirn. Ein Albtraum, wahrlich. Ein Massaker und ein Selbstmord innerhalb einer Woche am selben Ort. Für den schaulustigen Menschentrubel in dieser Stadt war diese Woche wahrscheinlich äußerst interessant. Der Kommissar kratzte sich am Kopf. Wenn diese Hütte noch stehen würde, wäre es der perfekte Wohnsitz für seine Pension gewesen. Schade, wie sich so viele Dinge in die Quere kommen konnten. Aber für Theodor war klar, dass das sein letzter Arbeitstag gewesen war. Niemals wieder so etwas. Ein Rätsel diese Familie. Ein Rätsel dieser Hügel. Ein verdammtes Rätsel, dieses Haus fluchte er, als er sich den Hut aufzog, einen letzten Blick zum verkohlten Giebelwerk schickte und schweren Schrittes zurück zum Auto stapfte.
Und wie die Sonne ihrem Untergang entgegenblickte, war die Stadt verlassen. Nur auf einem Hügel stand stolz das Herrenhaus auf ihrem natürlichen Podest und überblickte die verlassenen Strassen wie ein Wächter.
Salziger Meeresdunst wehte durch die Giebel. Dunkle Türen, dunkle Gänge, dunkle Fenster. Verkohlt. Verbranntes Papier, geschwärzte Stühle, ausgebrannte Augenhöhlen. Zwei Menschen sollten das gewesen sein. Bewohner des einstmals stattlichen Hauses. Die Villa hustete. Rauch stieß durch die Poren des viktorianischen Holzes. Die Küche war eingestürzt, Türflügel zerstaubt, das Bad mit schwarzer Trockenheit ausgezogen. Die Villa, eine täuschende Gemütlichkeit, eine schwarze Ruine von Stolz.
Häuser, so alt wie dieses hatten Jahrhunderte in ihren Mauern eingebrannt. Gemäuer, das viele Menschenleben begleitet hatte. Ein Wunder, wie die Villa so lange überleben konnte. Und gedient hatte es, wie es sich gehörte. Schutz und Zuflucht geboten über Jahre von Treue. Und jetzt, man könnte denken, alles verbrannt. Alles zerstört. Das Leben in einem Moment ausgelöscht. Allerdings wäre das ein Trugschluss. Die Geister der Gemäuer waren standhaft seit Ewigkeiten. Ein Feuer verscheuchte sie nicht. Selbst diese Ruine hatte also noch einen Geist. Einen angeschlagenen und kranken, einen altersschwachen Geist.
Und das Haus spürte wie der Hügel rhythmisch erbebte. Schritte einer Gestalt. Der Hausherr. Normalerweise hätte sich das Herrenhaus gefreut, ihn freundlich empfangen. Aber es war unmöglich. Der ältere Herr stürmte zur Ruine. Schweiß auf der Stirn. Sein Hut wankte in der Meeresbrise. Der Hausherr wollte weinen, ob den Dingen, die er verloren hatte. Familie, Bediensteten, Geld und den Glanz eines alten Hauses. Doch er hielt sich zurück, konnte trotzdem nicht einen verzweifelten Gesichtsausdruck verbergen.
Zurück seit langer Zeit. Und derselbe Ort, der beim letzten Anblick noch von Zukunftsfreude und Fröhlichkeit strotzte, war nun unverhohlen zu Staub zerfallen. Und er fragte sich, was geschehen war. Natürlich, der Kommissar hatte ihm den erschlossenen Tatverhalt vorgelegt. Aber was war wirklich geschehen, verdammt?! Wie konnte das passieren? Was trieb ein Mädchen zu einer solchen Tat? Und das, wenn es erst seine Tochter war?
Und der Mann, ohne befriedigende Erklärungen ersonnen zu haben, verschloss sich vor den Erinnerungen. Er sperrte die Angst aus. Verdrängte immer mehr und so perfekt, dass er sich schon bald nicht mehr daran erinnern würde. Eine gewisse Begabung sicherte ihm diese Fähigkeit. Es war ihm möglich nie eine Gefühlsregung zu zeigen, nie an schreckliche Erinnerungen zurück denken zu müssen. Ein wahrer Kaltblütler. Ein harter Mann. Und dieser Gedanke erfüllte ihn mit einer Art Stolz. Doch -
Was sollte er jetzt machen? Ohne Geld, ohne Dach, ohne Familie?
Ihm war nicht bewusst, wie er sich auf den Boden gesetzt hatte. Er betrachtete seinen langen Schatten auf dem eingestürzten Mauerwerk. Er erschreckte, als er sah, wie etwas aus seinen Schultern wuchs. Über seinen Kopf kletterte eine mächtige Gestalt. Obschon er die Schritte hinter ihm hören konnte, packte ihn die Angst, dass das wuchtige Geschwür immer weiter ungehalten aus seinem Körper sprießen könnte. Zu seiner eigenen Beschwichtigung fuhr er auf und drehte sich um. Verblüfft beim Anblick des ganz in Weiß gekleideten Mannes brachte er kein Wort über die Lippen und regte sich erst, als der Fremde das Wort ergriff.
„Guten Tag, mein Name ist Dot.“, er streckte seinem unwilligen Gegenüber die Hand entgegen.
„Äh, ja, tut mir Leid. Man nennt mich Rob“ Rob schüttelte zögerlich die Hand.
„Was – was machen Sie hier?“
Dot lachte. „Ich schaue hier zum Rechten“ Er schien sowieso nicht sehr gesprächig und seine Art förderte die Konversation auch nicht gerade. Rob vermutete, dass er der Leiter der Polizei oder der Feuerwehr sei, die zuständig war für sein Haus. Wie sonst käme er auf so eine Aussage?
„Wissen Sie, wie alt dieses Gebäude gewesen war?“, fragte Rob gedankenverloren.
Dot antwortete nicht. Die diskrete Art sein Wissen nicht leugnen zu müssen. Rob bemerkte das, doch er achtete es nicht. Er sprach für sich selber.
„180 Jahre… Ich weiß, nicht so alt, aber Sie können sich nicht vorstellen, was für belebende, wichtige und bewegende Momente in diesem Haus gelebt haben. Wie konnte ein solch altes Wesen sich plötzlich in eine Hölle verwandeln?“
Dot schwieg felsenfest. Er schwang seinen schwarzen Stock in der Hand. Die behandschuhten weißen Finger spielten behutsam mit dem Holz.
„Ich habe dieses Haus gekauft.“, fuhr Rob fort, „Mit meinem Geld, das ich angehäuft hatte, musste ich doch etwas anfangen. Aber eigentlich hatte ich mir nie die Mühe gemacht, dieses Bauwerk zu bestaunen. Es zu leben, wie es vielleicht jene tun, die sich niederlassen um ihr angefangenes und nicht zu ende geführtes Dasein zu fristen“
Dot ließ ihn reden. Äußerte sich nicht. Rob genoss diese höfliche Aufmerksamkeit.
„Das Herrenhaus hat mir nicht viel bedeutet. Noch nicht einmal viel Geld. Ich dachte, ich kaufe es meiner Tochter zu liebe. Wenn ich mich doch damals dazu entschieden hätte, mich niederzulassen und mich auf meinem Geld auszuruhen. Ich weiß nicht, vielleicht wissen Sie, wie das ist, aber in so jungen Jahren kann man nicht einfach aufhören. Man ist mittendrin und das Glück so nah. Geld und Karrierechancen haben mich zu dieser sicher falschen Tat verführt.“ Rob seufzte. Seine Gedanken hingen über dem Horizont und er schien sich mit ihrer Hilfe bereinigen zu wollen.
Nach einer ganzen Weile drehte er sich um und musterte aufmerksam seinen unbekannten Gesprächspartner. Das schwarze Haar unter dem Zylinder löste sich fröhlich in den abendlichen Windstössen. Gänzlich in Weiß gekleidet erschien Dot wie ein Engel vor ihm. Reich sah er aus, in seinem Gewand. Und elegant. Ein Mann wie Rob es möglicherweise auch einst gewesen war. Und er fragte ihn, jetzt durch das geweckte Interesse, was er denn von der ganzen Sache halte.
Dot zögerte. Betrachtete seinen Stock. Die Antwort schien auf ihm zu lasten. Ein Mühsal die bittere Wahrheit auszusprechen. Eine Tatsache, die schon seit Jahrtausenden bestand hat.
„Tragisch.“, lösten sich die Worte aus seiner dunklen Stimme, „Doch, was kann ein Mädchen zu so einer Tat treiben? Was, - Was wohl?“ Er richtete die Fragen an sich selbst. Doch für Rob war der Sarkasmus unverkennbar.
„Was meinen Sie denn damit?“, entgegnete dieser trocken und etwas misstrauisch geworden.
„Ich meine nicht. Das tun jene, die das dürfen, und ich gehorche ihrer Meinung.“, Dot schämte sich für seine Stellungnahme. „Gemeint wird, dass das Mädchen nicht alleine so weit gekommen ist. Gemeint wird, dass Sie sich zu schnell mit Vergangenem auseinandersetzten. Gemeint wird, dass Sie gefühllos seien, weil Sie sich ihre Gefühle niemals eingestehen wollten. Gemeint wird, dass alles Elend ihnen zugeschrieben werden kann.“
Rob zitterte. Wie konnte man es wagen! Er verspürte große Lust diesen Dot an Ort und Stelle zu erwürgen. Doch er wurde gehindert. Seine Gedanken konnten, mochten, diesen verwegenen Gedanken nicht folgen. Er wollte doch nicht. Ihm war schwindlig, dass er sich mühsam gegen eine geschwärzte Mauer lehnte, oder es war das Unbehagliche, dass plötzlich in der Erscheinung Dots auftauchte, und ihn gegen die Mauer presste. Rob war schlecht. Die Mauer, die ihn stützen, beschützen sollte, jagte ihm Angst ein. Es war ein unbeschreibliches, befremdliches Gefühl, dass ihn durchfuhr, als er das uralte Mauerwerk betastet hatte. Wie fremd alles geworden war. Über die Jahre hinweg und in diesen Momenten immer stärker und ihm wurde erst jetzt klar, wie es wirklich um die Dinge stand. Wie weltfremd er war und wie weltfremd die Welt doch war.
„Was musste doch alles geschehen, damit Sie sich besinnen.“, sprach Dot. „Alles das, was hinter Ihnen liegt, war nur zu dem Zweck, Ihre Sichtweise aufzuhellen. All diese Trümmer. Und diese Menschen, die unter ihnen vergraben liegen. Das „Warum“ kann ich beim besten Willen nicht verstehen, aber jemandem mit unheimlicher Macht, muss viel an Ihrem Befinden gelegen haben.“
Dot versteckte sein Gesicht im Schatten des Zylinders. Er machte einige weite Schritte auf Rob zu, der mittlerweile auf die Knie gedrückt wurde und der sich in den eingeäscherten Trümmern übergab.
„Mittlerweile weiß ich, wie unmenschlich Sie teils gehandelt haben. Und ich kann es nicht verzeihen. Ich kann einfach nicht. Warum Gott, oder wer auch immer, soviel getan hat, damit Sie wieder in diese Welt zurückkehren, bleibt mir wohl für immer ein Rätsel. Aber, vielleicht hat es das ja gebraucht, damit ihr Leben vollständig ist, und abgeschlossen werden kann.“
Rob hörte mit halbem Ohr zu. Er sah sich in seinen Fähigkeiten zu denken eingeschränkt durch die Macht, die dieser alte Ort verströmte. Er schien die Erdanziehung zu vervielfachen und brachte diese geheimnisvolle Stärke des Alters in die Lunge des erschöpften Rob. Und er glaubte aus den Augenwinkeln, das Messer aus Dots Ärmel glitzern zu sehen. Und er wollte davon rennen. Wie er das immer schon getan hatte. Doch die Macht des Herrenhauses zog ihn zu Boden und ließ ihn nicht mehr aufstehen. Einmal – einmal muss ich für etwas einstehen im Leben, sprach eine Stimme in seinem Kopf, die er einst verloren glaubte. Seine Ehre wiederherzustellen, hatte etwas Reizvolles an sich, aber Rob wusste, dass alles Abwägen nichts mehr brachte. Es war vorbei.
„Und woher ich mir die Macht nehme zu richten, fragen Sie wohl. Ich habe Ihre Tochter gesehen. Immer. Beobachtet habe ich sie und gesehen, was Ihr dem Mädchen alles angetan habt und das nur schon dadurch, nicht anwesend zu sein. Es ist bedrückend. Ich habe versucht Ihre Tochter aufzuhalten, als sie zum Benzin gegriffen hat, aber anscheinend war es zu spät, etwas zu unternehmen. Mein Leiden verschulde ich Ihnen, denn ich entbinde Ihre Tochter von den Schandtaten, die sie getan hat, um Ihre Aufmerksamkeit zu erlangen. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich habe nicht einen wirklichen Hass auf Sie. Ich muss Sie befreien. Das ist das einzige was ich jetzt noch tun kann. Jetzt wo alles vorbei ist, muss wirklich alles ein Ende haben. Diese Vollständigkeit hat die Welt bei alledem Chaos verdient.“
Rob wand sich in der Asche und sah Dot immer näher auf ihn zukommen. Der Gedanke zu fliehen hatte er verworfen und auch wenn er die Worte des Bedrohlichen nicht nachvollziehen konnte, fühlte er sich zum ersten Mal wirklich verstanden, als Dot das Messer hob. Endlich frei, endlich die Freiheit die Freiheit nicht länger ertragen zu müssen. Endlich die Freiheit, das Leben einem anderen zu überlassen. Rob atmete den Staub tief in die Lunge. Es schmeckte und roch nach Weisheit des Alters. Dieses Haus - mein Leben gehört diesem Haus. Oder Dot.
Nein, diesem Haus.
Dot.
Das Haus.
Dot.
Die Ruine.
Dot.
Sein ganzer Stolz.
Dot.
Das Gemäuer, in welchem schon immer Robs Leben gesteckt hatte.
Dot.
Dot.
Dot.
Der Ring, der sich frühmorgens um das alte viktorianische Herrenhaus gebildet hat, sprang auf, als sich Kommissar Theodor den Weg zum Tatort bahnte. Einige Vögel kreischten in den regnerischen Tag. Theodor nahm seinen Hut vom Kopf und tupfte den Schweiß von der Stirn. Ein Albtraum, wahrlich. Ein Massaker und ein Selbstmord innerhalb einer Woche am selben Ort. Für den schaulustigen Menschentrubel in dieser Stadt war diese Woche wahrscheinlich äußerst interessant. Der Kommissar kratzte sich am Kopf. Wenn diese Hütte noch stehen würde, wäre es der perfekte Wohnsitz für seine Pension gewesen. Schade, wie sich so viele Dinge in die Quere kommen konnten. Aber für Theodor war klar, dass das sein letzter Arbeitstag gewesen war. Niemals wieder so etwas. Ein Rätsel diese Familie. Ein Rätsel dieser Hügel. Ein verdammtes Rätsel, dieses Haus fluchte er, als er sich den Hut aufzog, einen letzten Blick zum verkohlten Giebelwerk schickte und schweren Schrittes zurück zum Auto stapfte.
Wird leider wohl doch nicht, habe grossen privaten Stress momentan, dabei hab ich mir doch schon ne Story ausgedacht :( Wer will, kann aber andere Storys von mir lesen (auch hier im Forum oder in einem anderen => Link im Profil von mir). Ich würde mich über Kritik und Beachtung freuen. ^^
@sharks-friend: falls du meinen post bei der Wolf-story nicht entdeckst (hab nämlich den vor die editiert) hier nochmal:
ich hab ne story geschrieben (gestern nachmittags so in ca. 4 stunden^^) habs sie bloß nicht gepostet, weils nicht weiss gott was geworden is. Außerdem hab ich mir beim plot viele freiheiten genommen, weil ichs für meine richtige story auch noch verwenden möchte^^ kanns aber reinstellen wenn du möchtest ;)
wegen dem durschsprechen, tja da müssten mal alle ihre storys bringen *auf mich zeig*^^ und dann wär noch auszumachen in welchen rahmen das alles ablaufen wird^^ ich werd ma quappe fragen was er denkt^^ is aber momentan nich online. Wenn du möchtest werd ich dann mal meine story posten, und dann sehn wir weiter^^
ich hab ne story geschrieben (gestern nachmittags so in ca. 4 stunden^^) habs sie bloß nicht gepostet, weils nicht weiss gott was geworden is. Außerdem hab ich mir beim plot viele freiheiten genommen, weil ichs für meine richtige story auch noch verwenden möchte^^ kanns aber reinstellen wenn du möchtest ;)
wegen dem durschsprechen, tja da müssten mal alle ihre storys bringen *auf mich zeig*^^ und dann wär noch auszumachen in welchen rahmen das alles ablaufen wird^^ ich werd ma quappe fragen was er denkt^^ is aber momentan nich online. Wenn du möchtest werd ich dann mal meine story posten, und dann sehn wir weiter^^
Na dann stell sie mal rein.
Ich bin schon gespannt. Würde mich nämlich freuen, wenn hier doch noch mal was kommt, weil zu Anfang so viele mitmachen wollten und dann keiner von denen was reingestellt hat.
Wär doch schade wenn wir das alles umsonst geschrieben hätten.
Ich bin schon gespannt. Würde mich nämlich freuen, wenn hier doch noch mal was kommt, weil zu Anfang so viele mitmachen wollten und dann keiner von denen was reingestellt hat.
Wär doch schade wenn wir das alles umsonst geschrieben hätten.
Nun gut, ich bin zwar ein bisschen später dran, aber ich werd mich auch nun denen hinzufügen die sich hier mit einer geschichte verewigt haben (nich zuletzt wegen sharks-friend^^)
Nun hier ist sie: mit hast geschrieben und nichts besonderes, und auch keine leichte Kost, aber gut, seht selbst:
ach ja was ich noch erwähnenswert finde: ich hab aus der sicht der täterin geschrieben, es geht also in meiner story mehr um die gefühlswelt^^ is dadurch auch leider ein bisschen brutal geworden, aber ich hab versucht grenzen zu ziehen, aber ich bin zurzeit ein bisschen darauf eingestimmt, da ich momentan an einer dark-story arbeite (wobei diese kurzstory ein teil davon werden wird^^).
aber nun gut, genug gelabert, seht selbst:
Ein durchdringendes Geräusch erfüllte die kleine Kammer, der Wecker läutete einen weiteren Tag ein, einen weiteren Tag in der Hölle. Schon wieder! Seit ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben gekommen waren, lebte Angelika bei ihrem Onkel, vielmehr bei ihrem verhassten Onkel. Wobei das verhasst durchaus auf Gegenseitigkeit beruhte. Jeder Tag begann immer zur selben Zeit: um 5 Uhr morgens, dann musste sie nämlich aufstehen und für ihre Verwandten Frühstück vorbereiten, bloß damit ihr Onkel, Bert, 1 Stunde länger schlafen konnte. Seine Frau, Johanna, stand ohnehin nicht vor 12 Uhr mittags auf. Plötzlich, während sie noch in ihren Träumen schwelgte, ertönte der Wecker erneut, und diesmal mit erhöhter Lautstärke, so als wollte er sich dafür rächen dass ihm Angelika keine Aufmerksamkeit schenken wollte. Verdammt! Sie richtete sich abrupt auf und tastete nach dem Wecker Wenn Onkel Bert jetzt wegen mir aufwacht krieg ich wieder Prügel, wo ist bloß der blöde Wecker?! Während sie noch verschlafen nach dem Wecker tastete, öffnete sich auch schon die Tür, und Onkel Bert trat in ihr Zimmer, sein Gesicht vor lauter Zorn zu einer Maske verzerrt. "Was glaubst du was du hier machst?!" "Wie oft hab ich dir gesagt du sollst in der Früh keinen Lärm machen!!" Durch das urplötzliche Auftreten ihres Onkels verschreckt, verzog sie sich in die entgegen gesetzte Ecke ihrer Kammer, was zugegebenermaßen bei der Größe ihres Zimmers nicht sehr weit war. "Es tut mir leid!" wisperte sie "Es tut dir leid?" schrie er "Ich kann diese Ausreden nicht mehr hören! Ständig vermasselst du alles was man dir aufträgt! Du bist doch zu nichts zu gebrauchen! Aber zumindest taugst du als Prügelsack, aber auch da hatte ich schon bessere!" Mit diesen Worten machte Bert einen Schritt in ihre Richtung. Noch während er sich auf Angelika zubewegte, griff er in ihren Kleidungsschrank und nahm sich einen Gürtel vom Haken. Welch eine Ironie! dachte Angelika Ich werde mit dem einzigen Kleidungsstück das mir noch von meinen Eltern geblieben ist, und das einzige an welchem mir noch was liegt, verprügelt! Während sie noch ihren tristen Gedanken nachhing, holte Bert bereits zum Schlag aus, sie wollte noch ausweichen, doch zu spät! Der Gürtel traf sie ins Gesicht und hinterließ einen Blutigen schnitt. Was? Er hält den Gürtel so, dass er mich jedes Mal mit dem Metallstück treffen wird?! Jetzt ist er endgültig durchgedreht, so wird er mich umbringen! "Hör auf!! Du tust mir weh! Willst du mich umbringen?" Er machte sich nicht mal die Mühe zu antworten, stattdessen holte er zum nächsten Schlag aus, den Angelika mit ihrer Schulter abfing. Ihr Gelenk explodierte, sie schrie! Der Gürtel hatte mit dem ganzen Metall, einfach schön ausgesehen Nun verstand sie auch wieso ihr Onkel diesen Gürtel ausgesucht hatte um sie zu bestrafen. Und da traf sie schon der nächste Schlag, diesmal in den Magen. Sie bemerkte gerade noch dass ihr Onkel sich den Gürtel wie einen Schlagring um die geballte Faust gewickelt hatte. "Jetzt ist endgültig vorbei für dich, ich werde so ein Verhalten nicht mehr tolerieren! Das nächste Mal bring ich dich um!" "Versuchs doch" "Nein! Du hast deine Lektion bekommen." Grinsend sah Bert auf sie herab "Und du gibst einen perfekten Prügelsack ab. Du siehst also, ich brauch dich noch" Mit diesen Worten verpasste er ihr noch einen letzten Schlag in den Magen und verschwand dann aus ihrem Zimmer.
Eine Weile lag Angelika regungslos in ihrem Zimmer, unfähig sich zu bewegen So schlimm war es noch nie, was mochte ihn bloß so aufgeregt haben? Während sie sich aufzurichten versuchte, entdeckte sie ein zerrissenes Foto am Boden liegen. Es zeigte ihre Eltern kurz bevor sie ihre letzte Reise angetreten hatten, oder vielmehr hätte das Foto dies gezeigt, wäre es nicht zu tausenden Fetzen am Boden verstreut gelegen. Während sie diese Papierschnipsel betrachtete die ihr alles bedeutet hatten, die ihr Leben gewesen waren, zerbrach etwas in ihrem inneren. Ihr Leben? Was war es noch Wert?
Blut, Blut und ein schwarzer Wirbel erfüllen meine Gedanken, mein Leben wurde mir genommen! Was bleibt mir noch? Ich gleite ab. Weg von der heilen Gedankenwelt, in eine verzerrte Welt, dort, wo mich die anderen erwarten, die die mein Schicksal geteilt haben, getötet in der Seele, des Lebens beraubt und doch nicht leblos. Zwei Stimmen, zwei Stimmen die mich retten, zwei Arten zu Leben. Zwei Leben in einem Körper, eine wird die Oberhand erhalten, doch welche, entscheide ich. Die dunkle volltönende stimme aus dem schwarzen Wirbel die mich zu meinesgleichen ruft, oder jene krächzende Stimme aus einer Welt in der mich eine leere Hülle erwartet? Allein, dunkel, der Abgrund lockt. Ich schaue zurück, ein Weg, ein Tunnel, am ende ein Licht, der weg ins Paradies, Heilung von den Qualen. Ich drehe mich um, dem dunkel entgegen, tausende stimmen die mein Schicksal teilen, tausende stimmen die mich quälen werden, blicke zurück in das Licht, wende mich ab, es ist entschieden. Das Dunkel lockt.
Regungslos saß Angelika in ihrem Zimmer, die Zeit verging, doch nicht für sie, gefangen in einer Welt, wie sie niemand sonst kennt. Die Nacht brach herein, die Entscheidung naht. Plötzlich umspielte ein Lächeln Angelikas Mund, ein Lächeln, kalt herzlos, leblos. Ein dämonisches Lächeln. "Es wird zeit, meine geliebten Eltern. Ich werde euch rächen" War es ein Bild? Oder lagen zwei Leichen zu ihren Füßen? Sie konnte es nicht mehr auseinander halten. Er hat sie getötet! Er hat sie getötet! Ständig schwirrten ihr diese Gedanken im Kopf herum, wie Geier über ein Tier in der Wüste, wartend bis die letzten Reserven verbraucht sind, bereit jederzeit zuzuschlagen. Ohne weitere Gedanken zu verschwenden, machte sie sich auf dem Weg in die Küche. Dort würde sie finden was sie brauchte.
Feuer. Feuer verzehrte ihr Herz und nährte ihren Hass. Feuer würde dieses Haus verzehren, würde Menschen verzehren, sich an ihnen laben, und ihr als Werkzeug dienen. Die Gardinen brannten schon, da sah sie hinab, hinab in das Kindbett sah den kleinen Martin da liegen, die ersten Flammen erreichten das mit Stoff behängte Gebilde, würden das jüngste Mitglied der Familie verschlingen sich an ihm laben und nach mehr verlangen, und sie würde es ihnen geben. Die Flammen erreichten nun auch den Stuhl auf dem sie saß, leckten an ihren Händen verbrannten sie, doch sie spürte keinen Schmerz, was war das schon gegen das Feuer welches in ihrem innern brannte. Kurz dachte sie, wie schön es wäre jetzt aufzugeben, sich fallen zu lassen, dem Feuer weitere Nahrung zu geben, bis es nur mit Holz allein nicht mehr zufrieden, auf die Suche nach Menschen gehen würde. Also stand sie auf, und schritt durch das mittlerweile lichterloh brennende Zimmer, begleitet von den Freudenschreien des kleinen Kindes. Waren es Freudenschreie? Seit ich mich für die verzerrte Welt entschieden habe wirkt alles so anders. Aber ich werde nicht lange bleiben müssen. Schon bald wird mich das dunkle Feuer begrüßen dürfen…
Von der anderen Seite des Ganges hörte sie nun auch Schreie der Verzweiflung. Lächelnd folgte sie dieser Stimme, und labte sich an der Verzweiflung die daraus hervorging. "Die Flammen sind hungrig, Johanna. Sie wollen dich, sie suchen dich. Ich habe ihnen viel von dir erzählt" Die Schreie erstarben, "Angelika? Bist du das? Was ist da draußen los? Hilfe! Hilf Mir!!" "Aber ich helfe dir doch schon. Bleib einfach ruhig, du wirst sehen es geht ganz schnell" Mit diesen Worten auf den Lippen wandte sie sich ab, und schritt durch das brennende Gebäude in Richtung des Ausganges. Mehrere Meter vom Haus entfernt, beobachtete sie das Inferno, lauschte den Stimmen, den Liedern des Schmerzes die sie sangen. Ein Licht, ein Licht ist noch übrig, dann kann ich eingehen in die Dunkelheit meiner Gedanken, mich vom schwarzen Feuer das in meinem Inneren tobt, verzehren lassen. Ein Licht. Bert. Onkel. Das letzte was mich mit dieser Welt verbindet, was mich davon abhält die Dunkelheit über mich kommen zu lassen, Ich muss das Licht löschen.
Heute hat sie es endgültig übertrieben! Nicht mal konzentrieren kann ich mich während der Arbeit, und alles nur wegen diesem Gör! Wäre sie doch mit ihren Eltern verreckt! Immerhin ist bald Feierabend, heute kann ich ja schon um 8 nach Hause.
"Hey, Bert! Darfst du heute nicht schon um acht nach Hause?" Ganz in seinen Gedanken versunken hatte Bert gar nicht bemerkt, dass es bereits acht Uhr war, also beeilte er sich nach Hause zu kommen. "Danke, Andy! Wenn du es mir nicht gesagt hättest, hätte ich's glatt vergessen." Auf dem Weg, bemerkte Bert schließlich eine gewaltige Rauchsäule und kurz darauf erscholl auch die Sirene der Feuerwehr. Das liegt verdammt, nahe bei uns! Ist es etwa bei mir zuhause?! Ich muss mich beeilen, vielleicht ist etwas Fürchterliches geschehen!
Noch während er nachdachte, drückte er das Gaspedal seines BMW's vollkommen durch und der Wagen machte einen Satz nach vorne. Mit Müh und Not schaffte es Bert einen Unfall zu verhindern, aber das alles war ihm jetzt egal, das einzige was jetzt noch zählte war, dass er rechtzeitig nach Hause kam. Mittlerweile war er sich sicher, dass es sich um sein Haus handelte, welches dort lichterloh brannte.
Nach einer rücksichtslosen Fahrt, die nicht ohne Blessuren und gröberen Schäden an seinem Wagen abgegangen war, erreichte er sein zuhause. Nichts kümmerte ihn mehr, nicht seine Schmerzen in den Handgelenken, nicht sein geschädigtes Auto, auch nicht die sich nähernde Sirene, welche die Feuerwehr ankündigte. Solche Flammen hatte er noch nie gesehen, Blutrote Flammen ragten mehrere Meter in den Himmel, keine Spur von gelb oder orange, wie man sie sonst bei Flammen entdecken konnte. Blutrote Flammen, wie um zu zeigen, dass diese Flammen sich nicht nur aus Holz, sondern auch von Menschen genährt hatten.
Voller Angst suchte Bert die nähere Umgebung ab, sie mussten ja nicht gleich Tod sein, vielleicht hatte Johanna das Feuer früh genug bemerkt? "Schön, nicht?" hörte er eine Stimme hinter sich Diese Stimme! Sie kommt mir so bekannt vor, aber… sie ist so anders, so kalt, so gefühllos! "Angelika?" "Bist du das?" Er drehte sich um, und … erstarrte! Sie war es tatsächlich, und auch wieder nicht, komplett verdreckt und teilweise verbrannt stand sie nun vor ihm. "Was machst du da? Geht es dir gut? Was ist mit den anderen? Sag schon!!" Doch Angelika aber, hatte keinen Blick übrig für Bert, ihre Augen starrten unverwandt ins Feuer. "Welchen anderen? Die Lichter? Sie mussten weg. Das Feuer hat sie gelöscht." Bert brauchte einige Minuten um zu erfassen was sie damit meinte. "Sie sind da drin?" schluchzte er. Und als ob das Haus nur darauf gewartet hätte, bis sein Herr auf die Knie fiel, stürzte es ein. "Der Besitzer fällt und mit ihm sein Haus, das Haus wird zu einem Grab, zum Grab für denselben Herrn." murmelte Angelika vor sich hin, während sie Bert mit versteinerter Mine zusah wie er sich vergeblich abmühte seine Augen vor der Realität zu verschließen. "Du wirst ihnen Folgen, dann kann ich endlich in die Dunkelheit, muss nicht mehr in dieser Welt sein." "Was sagst du da?" "Was soll das? Hör auf! Ich…" Bert sah sie an, und als er in ihre Augen blickte, wurde es ihm schlagartig klar: SIE hatte seine Familie getötet! NEEEEEIIIIIN! Er wollte aufstehen, wollte sie verprügeln, wollte sie Foltern, wollte sie umbringen, aber er war wie gelähmt, unfähig sich zu bewegen schrie er seine Wut und seinen Schmerz in den Himmel hinaus. "WARUM!!!!" "Ich werde dich umbringen!! Du Drecksweib!!!!" "Du kannst mich nicht mehr töten, du hast mich schon vor langer Zeit getötet, du hast mit dem töten schon begonnen als ich noch ein Kind war. Nun fällt auf dich zurück was du mir angetan hast! Angelika gibt es nicht mehr!" Mit diesen Worten hob sie ihn hoch und trug in zu seinem Haus. Er versuchte kurz sich aufzulehnen, sich zur wehr zu setzen, aber vergeblich, sein Körper war wie gelähmt. Unfähig sich zu wehren sah er seinem Ende entgegen. Ich wollte nicht sterben, bis heute! Aber jetzt, alles ist verloren. Ich werde euch wieder sehen Johanna, Martin. Wir werden uns wieder sehen. Schon bald, sehr bald. "So vergehe mit deinesgleichen" mit diesen Worten warf sie ihn ins Feuer und sah zu wie er verbrannte, lauschte seinen Todesgesängen, bis sie schließlich verstummten. Das letzte Licht erlischt. Endlich. Die Dunkelheit naht, und mit ihr ein neuer Gefährte. Nie wieder werde ich alleine sein! Als der Letzte Todesschrei verklungen war, kehrte sie dem brennenden Haus den Rücken zu und begann ihre Reise, eine Reise in die Dunkelheit.
Die Dunkelheit ist gekommen.
Aus der Dunkelheit wird jemand neues entstehen.
Angelika gab es nicht mehr.
Sie war gegangen, schon vor langer Zeit.
Wer rechtschreibfehler findet, darf sie behalten^^ es soll gesagt sein, ich habs nur öberflächlich durchgesehen. Wenn jemand gravierende Fehler findet darf mich diese Person gern drauf hinweisen (dann muss ich sie nicht mehr suchen^^). Ich möchte aber noch sagen es soll bitte niemand kommen und mich jetzt korrigieren um mir was zurück zu geben. Weiter oben steht um was es geht, also bitte auch sonst jetzt keine unsinnigen posts^^ ;)
Nun hier ist sie: mit hast geschrieben und nichts besonderes, und auch keine leichte Kost, aber gut, seht selbst:
ach ja was ich noch erwähnenswert finde: ich hab aus der sicht der täterin geschrieben, es geht also in meiner story mehr um die gefühlswelt^^ is dadurch auch leider ein bisschen brutal geworden, aber ich hab versucht grenzen zu ziehen, aber ich bin zurzeit ein bisschen darauf eingestimmt, da ich momentan an einer dark-story arbeite (wobei diese kurzstory ein teil davon werden wird^^).
aber nun gut, genug gelabert, seht selbst:
Ein durchdringendes Geräusch erfüllte die kleine Kammer, der Wecker läutete einen weiteren Tag ein, einen weiteren Tag in der Hölle. Schon wieder! Seit ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben gekommen waren, lebte Angelika bei ihrem Onkel, vielmehr bei ihrem verhassten Onkel. Wobei das verhasst durchaus auf Gegenseitigkeit beruhte. Jeder Tag begann immer zur selben Zeit: um 5 Uhr morgens, dann musste sie nämlich aufstehen und für ihre Verwandten Frühstück vorbereiten, bloß damit ihr Onkel, Bert, 1 Stunde länger schlafen konnte. Seine Frau, Johanna, stand ohnehin nicht vor 12 Uhr mittags auf. Plötzlich, während sie noch in ihren Träumen schwelgte, ertönte der Wecker erneut, und diesmal mit erhöhter Lautstärke, so als wollte er sich dafür rächen dass ihm Angelika keine Aufmerksamkeit schenken wollte. Verdammt! Sie richtete sich abrupt auf und tastete nach dem Wecker Wenn Onkel Bert jetzt wegen mir aufwacht krieg ich wieder Prügel, wo ist bloß der blöde Wecker?! Während sie noch verschlafen nach dem Wecker tastete, öffnete sich auch schon die Tür, und Onkel Bert trat in ihr Zimmer, sein Gesicht vor lauter Zorn zu einer Maske verzerrt. "Was glaubst du was du hier machst?!" "Wie oft hab ich dir gesagt du sollst in der Früh keinen Lärm machen!!" Durch das urplötzliche Auftreten ihres Onkels verschreckt, verzog sie sich in die entgegen gesetzte Ecke ihrer Kammer, was zugegebenermaßen bei der Größe ihres Zimmers nicht sehr weit war. "Es tut mir leid!" wisperte sie "Es tut dir leid?" schrie er "Ich kann diese Ausreden nicht mehr hören! Ständig vermasselst du alles was man dir aufträgt! Du bist doch zu nichts zu gebrauchen! Aber zumindest taugst du als Prügelsack, aber auch da hatte ich schon bessere!" Mit diesen Worten machte Bert einen Schritt in ihre Richtung. Noch während er sich auf Angelika zubewegte, griff er in ihren Kleidungsschrank und nahm sich einen Gürtel vom Haken. Welch eine Ironie! dachte Angelika Ich werde mit dem einzigen Kleidungsstück das mir noch von meinen Eltern geblieben ist, und das einzige an welchem mir noch was liegt, verprügelt! Während sie noch ihren tristen Gedanken nachhing, holte Bert bereits zum Schlag aus, sie wollte noch ausweichen, doch zu spät! Der Gürtel traf sie ins Gesicht und hinterließ einen Blutigen schnitt. Was? Er hält den Gürtel so, dass er mich jedes Mal mit dem Metallstück treffen wird?! Jetzt ist er endgültig durchgedreht, so wird er mich umbringen! "Hör auf!! Du tust mir weh! Willst du mich umbringen?" Er machte sich nicht mal die Mühe zu antworten, stattdessen holte er zum nächsten Schlag aus, den Angelika mit ihrer Schulter abfing. Ihr Gelenk explodierte, sie schrie! Der Gürtel hatte mit dem ganzen Metall, einfach schön ausgesehen Nun verstand sie auch wieso ihr Onkel diesen Gürtel ausgesucht hatte um sie zu bestrafen. Und da traf sie schon der nächste Schlag, diesmal in den Magen. Sie bemerkte gerade noch dass ihr Onkel sich den Gürtel wie einen Schlagring um die geballte Faust gewickelt hatte. "Jetzt ist endgültig vorbei für dich, ich werde so ein Verhalten nicht mehr tolerieren! Das nächste Mal bring ich dich um!" "Versuchs doch" "Nein! Du hast deine Lektion bekommen." Grinsend sah Bert auf sie herab "Und du gibst einen perfekten Prügelsack ab. Du siehst also, ich brauch dich noch" Mit diesen Worten verpasste er ihr noch einen letzten Schlag in den Magen und verschwand dann aus ihrem Zimmer.
Eine Weile lag Angelika regungslos in ihrem Zimmer, unfähig sich zu bewegen So schlimm war es noch nie, was mochte ihn bloß so aufgeregt haben? Während sie sich aufzurichten versuchte, entdeckte sie ein zerrissenes Foto am Boden liegen. Es zeigte ihre Eltern kurz bevor sie ihre letzte Reise angetreten hatten, oder vielmehr hätte das Foto dies gezeigt, wäre es nicht zu tausenden Fetzen am Boden verstreut gelegen. Während sie diese Papierschnipsel betrachtete die ihr alles bedeutet hatten, die ihr Leben gewesen waren, zerbrach etwas in ihrem inneren. Ihr Leben? Was war es noch Wert?
Blut, Blut und ein schwarzer Wirbel erfüllen meine Gedanken, mein Leben wurde mir genommen! Was bleibt mir noch? Ich gleite ab. Weg von der heilen Gedankenwelt, in eine verzerrte Welt, dort, wo mich die anderen erwarten, die die mein Schicksal geteilt haben, getötet in der Seele, des Lebens beraubt und doch nicht leblos. Zwei Stimmen, zwei Stimmen die mich retten, zwei Arten zu Leben. Zwei Leben in einem Körper, eine wird die Oberhand erhalten, doch welche, entscheide ich. Die dunkle volltönende stimme aus dem schwarzen Wirbel die mich zu meinesgleichen ruft, oder jene krächzende Stimme aus einer Welt in der mich eine leere Hülle erwartet? Allein, dunkel, der Abgrund lockt. Ich schaue zurück, ein Weg, ein Tunnel, am ende ein Licht, der weg ins Paradies, Heilung von den Qualen. Ich drehe mich um, dem dunkel entgegen, tausende stimmen die mein Schicksal teilen, tausende stimmen die mich quälen werden, blicke zurück in das Licht, wende mich ab, es ist entschieden. Das Dunkel lockt.
Regungslos saß Angelika in ihrem Zimmer, die Zeit verging, doch nicht für sie, gefangen in einer Welt, wie sie niemand sonst kennt. Die Nacht brach herein, die Entscheidung naht. Plötzlich umspielte ein Lächeln Angelikas Mund, ein Lächeln, kalt herzlos, leblos. Ein dämonisches Lächeln. "Es wird zeit, meine geliebten Eltern. Ich werde euch rächen" War es ein Bild? Oder lagen zwei Leichen zu ihren Füßen? Sie konnte es nicht mehr auseinander halten. Er hat sie getötet! Er hat sie getötet! Ständig schwirrten ihr diese Gedanken im Kopf herum, wie Geier über ein Tier in der Wüste, wartend bis die letzten Reserven verbraucht sind, bereit jederzeit zuzuschlagen. Ohne weitere Gedanken zu verschwenden, machte sie sich auf dem Weg in die Küche. Dort würde sie finden was sie brauchte.
Feuer. Feuer verzehrte ihr Herz und nährte ihren Hass. Feuer würde dieses Haus verzehren, würde Menschen verzehren, sich an ihnen laben, und ihr als Werkzeug dienen. Die Gardinen brannten schon, da sah sie hinab, hinab in das Kindbett sah den kleinen Martin da liegen, die ersten Flammen erreichten das mit Stoff behängte Gebilde, würden das jüngste Mitglied der Familie verschlingen sich an ihm laben und nach mehr verlangen, und sie würde es ihnen geben. Die Flammen erreichten nun auch den Stuhl auf dem sie saß, leckten an ihren Händen verbrannten sie, doch sie spürte keinen Schmerz, was war das schon gegen das Feuer welches in ihrem innern brannte. Kurz dachte sie, wie schön es wäre jetzt aufzugeben, sich fallen zu lassen, dem Feuer weitere Nahrung zu geben, bis es nur mit Holz allein nicht mehr zufrieden, auf die Suche nach Menschen gehen würde. Also stand sie auf, und schritt durch das mittlerweile lichterloh brennende Zimmer, begleitet von den Freudenschreien des kleinen Kindes. Waren es Freudenschreie? Seit ich mich für die verzerrte Welt entschieden habe wirkt alles so anders. Aber ich werde nicht lange bleiben müssen. Schon bald wird mich das dunkle Feuer begrüßen dürfen…
Von der anderen Seite des Ganges hörte sie nun auch Schreie der Verzweiflung. Lächelnd folgte sie dieser Stimme, und labte sich an der Verzweiflung die daraus hervorging. "Die Flammen sind hungrig, Johanna. Sie wollen dich, sie suchen dich. Ich habe ihnen viel von dir erzählt" Die Schreie erstarben, "Angelika? Bist du das? Was ist da draußen los? Hilfe! Hilf Mir!!" "Aber ich helfe dir doch schon. Bleib einfach ruhig, du wirst sehen es geht ganz schnell" Mit diesen Worten auf den Lippen wandte sie sich ab, und schritt durch das brennende Gebäude in Richtung des Ausganges. Mehrere Meter vom Haus entfernt, beobachtete sie das Inferno, lauschte den Stimmen, den Liedern des Schmerzes die sie sangen. Ein Licht, ein Licht ist noch übrig, dann kann ich eingehen in die Dunkelheit meiner Gedanken, mich vom schwarzen Feuer das in meinem Inneren tobt, verzehren lassen. Ein Licht. Bert. Onkel. Das letzte was mich mit dieser Welt verbindet, was mich davon abhält die Dunkelheit über mich kommen zu lassen, Ich muss das Licht löschen.
Heute hat sie es endgültig übertrieben! Nicht mal konzentrieren kann ich mich während der Arbeit, und alles nur wegen diesem Gör! Wäre sie doch mit ihren Eltern verreckt! Immerhin ist bald Feierabend, heute kann ich ja schon um 8 nach Hause.
"Hey, Bert! Darfst du heute nicht schon um acht nach Hause?" Ganz in seinen Gedanken versunken hatte Bert gar nicht bemerkt, dass es bereits acht Uhr war, also beeilte er sich nach Hause zu kommen. "Danke, Andy! Wenn du es mir nicht gesagt hättest, hätte ich's glatt vergessen." Auf dem Weg, bemerkte Bert schließlich eine gewaltige Rauchsäule und kurz darauf erscholl auch die Sirene der Feuerwehr. Das liegt verdammt, nahe bei uns! Ist es etwa bei mir zuhause?! Ich muss mich beeilen, vielleicht ist etwas Fürchterliches geschehen!
Noch während er nachdachte, drückte er das Gaspedal seines BMW's vollkommen durch und der Wagen machte einen Satz nach vorne. Mit Müh und Not schaffte es Bert einen Unfall zu verhindern, aber das alles war ihm jetzt egal, das einzige was jetzt noch zählte war, dass er rechtzeitig nach Hause kam. Mittlerweile war er sich sicher, dass es sich um sein Haus handelte, welches dort lichterloh brannte.
Nach einer rücksichtslosen Fahrt, die nicht ohne Blessuren und gröberen Schäden an seinem Wagen abgegangen war, erreichte er sein zuhause. Nichts kümmerte ihn mehr, nicht seine Schmerzen in den Handgelenken, nicht sein geschädigtes Auto, auch nicht die sich nähernde Sirene, welche die Feuerwehr ankündigte. Solche Flammen hatte er noch nie gesehen, Blutrote Flammen ragten mehrere Meter in den Himmel, keine Spur von gelb oder orange, wie man sie sonst bei Flammen entdecken konnte. Blutrote Flammen, wie um zu zeigen, dass diese Flammen sich nicht nur aus Holz, sondern auch von Menschen genährt hatten.
Voller Angst suchte Bert die nähere Umgebung ab, sie mussten ja nicht gleich Tod sein, vielleicht hatte Johanna das Feuer früh genug bemerkt? "Schön, nicht?" hörte er eine Stimme hinter sich Diese Stimme! Sie kommt mir so bekannt vor, aber… sie ist so anders, so kalt, so gefühllos! "Angelika?" "Bist du das?" Er drehte sich um, und … erstarrte! Sie war es tatsächlich, und auch wieder nicht, komplett verdreckt und teilweise verbrannt stand sie nun vor ihm. "Was machst du da? Geht es dir gut? Was ist mit den anderen? Sag schon!!" Doch Angelika aber, hatte keinen Blick übrig für Bert, ihre Augen starrten unverwandt ins Feuer. "Welchen anderen? Die Lichter? Sie mussten weg. Das Feuer hat sie gelöscht." Bert brauchte einige Minuten um zu erfassen was sie damit meinte. "Sie sind da drin?" schluchzte er. Und als ob das Haus nur darauf gewartet hätte, bis sein Herr auf die Knie fiel, stürzte es ein. "Der Besitzer fällt und mit ihm sein Haus, das Haus wird zu einem Grab, zum Grab für denselben Herrn." murmelte Angelika vor sich hin, während sie Bert mit versteinerter Mine zusah wie er sich vergeblich abmühte seine Augen vor der Realität zu verschließen. "Du wirst ihnen Folgen, dann kann ich endlich in die Dunkelheit, muss nicht mehr in dieser Welt sein." "Was sagst du da?" "Was soll das? Hör auf! Ich…" Bert sah sie an, und als er in ihre Augen blickte, wurde es ihm schlagartig klar: SIE hatte seine Familie getötet! NEEEEEIIIIIN! Er wollte aufstehen, wollte sie verprügeln, wollte sie Foltern, wollte sie umbringen, aber er war wie gelähmt, unfähig sich zu bewegen schrie er seine Wut und seinen Schmerz in den Himmel hinaus. "WARUM!!!!" "Ich werde dich umbringen!! Du Drecksweib!!!!" "Du kannst mich nicht mehr töten, du hast mich schon vor langer Zeit getötet, du hast mit dem töten schon begonnen als ich noch ein Kind war. Nun fällt auf dich zurück was du mir angetan hast! Angelika gibt es nicht mehr!" Mit diesen Worten hob sie ihn hoch und trug in zu seinem Haus. Er versuchte kurz sich aufzulehnen, sich zur wehr zu setzen, aber vergeblich, sein Körper war wie gelähmt. Unfähig sich zu wehren sah er seinem Ende entgegen. Ich wollte nicht sterben, bis heute! Aber jetzt, alles ist verloren. Ich werde euch wieder sehen Johanna, Martin. Wir werden uns wieder sehen. Schon bald, sehr bald. "So vergehe mit deinesgleichen" mit diesen Worten warf sie ihn ins Feuer und sah zu wie er verbrannte, lauschte seinen Todesgesängen, bis sie schließlich verstummten. Das letzte Licht erlischt. Endlich. Die Dunkelheit naht, und mit ihr ein neuer Gefährte. Nie wieder werde ich alleine sein! Als der Letzte Todesschrei verklungen war, kehrte sie dem brennenden Haus den Rücken zu und begann ihre Reise, eine Reise in die Dunkelheit.
Die Dunkelheit ist gekommen.
Aus der Dunkelheit wird jemand neues entstehen.
Angelika gab es nicht mehr.
Sie war gegangen, schon vor langer Zeit.
Wer rechtschreibfehler findet, darf sie behalten^^ es soll gesagt sein, ich habs nur öberflächlich durchgesehen. Wenn jemand gravierende Fehler findet darf mich diese Person gern drauf hinweisen (dann muss ich sie nicht mehr suchen^^). Ich möchte aber noch sagen es soll bitte niemand kommen und mich jetzt korrigieren um mir was zurück zu geben. Weiter oben steht um was es geht, also bitte auch sonst jetzt keine unsinnigen posts^^ ;)
Huch, jetzt ist mir die Hand ebenfalls ausgerutscht:)
Gleich im vorherein: Ich habe den Rahmen, was das brennende Haus anbelangt, unglücklicherweise nicht beachtet *schäm*. (Stellt euch einfach vor, sie hätte das Haus nach ihrer Tat angezündet). Aber naja, ich schrieb einfach mal drauflos, was mir im Zusammenhang mit diesem Mädchen eingefallen ist. Vorwarnung: Manche könnten die Geschichte als makaber auffassen XD.
Die Suppe
Da sah ich es wieder...dieses idyllische Bild vor meinen Augen. Ich sah mich selbst, wie ich diesen Waldweg entlanglief, gemeinsam mit meinem Vater. Er hielt mich bei der Hand, und mir war, als könnte ich seine Berührung spüren, voll Ruhe und Geborgenheit. Die Sonne brach durch die Wipfel der Bäume und liess den Waldboden in hellen Flecken erstrahlen. Es duftete nach Harz, und liebliches Vogelgezwitscher war zu hören. Auf meinen Lippen zeichnete sich alsbald ein Lächeln ab. Alles war so nah, so vertraut...so schön. Ich sah, wie sich die Lippen meines Vaters bewegten, doch ich konnte die Laute nicht vernehmen, die er aussprach. Von was redete er wohl? Glück? Freude? So luftig leicht, so schwerelos...alles erschien mir möglich.
Da erfasste mich ein plötzlicher Schmerz.
Erschrocken heulte ich auf, als mich Ben an den Haaren riss.
„Ich habe gesagt, du sollst endlich das Essen anrichten, Erika!“.
Ruckartig wandte ich meinen Blick von dem im Sonnenlicht glitzernden Spülbecken ab und starrte mit leidvoll verzerrtem Gesicht auf die Fleischmasse, die sich Ben nannte.
„Pah. Ich kann von Glück reden, dass du nicht meine richtige Schwester bist. Für so was wie dich würde ich mich ja schämen! Und jetzt mach schon, Vater und Mutter warten auch bereits!“
„Ich...ich...“, stammelte ich verschüchtert, doch weiter konnte ich nicht reden, da mir Ben direkt ins Gesicht schlug. Mit einem gequälten Schrei wich ich zurück und klammerte meine Hände krampfhaft an den Rand des Spülbeckens, während der Schmerz in mir entflammte wie ein Feuer. Wieso nur musste er mich so behandeln? Meine Tante und mein Onkel taten nie etwas dagegen, nein, sie billigten die Erniedrigungen ihres Sohnes sogar. Dies war auch der Grund, weshalb sie nur stumme, spöttische Blicke wechselten, als ich verzweifelt flehend zu ihnen blickte. Niemand sagte auch nur ein Wort. Worte...ihr Fehlen liess die Luft nahezu flimmern in diesem Hass, in dieser Verachtung, die mir sie alle entgegenbrachten.
Warum nur?
Ich wollte weinen.
Vater, warum nur hast du mich verlassen? Warum nur lässt du mich alleine, gemeinsam mit...
„Kommt das Essen endlich?!“, brüllte mein Onkel und schlug laut donnernd auf den Tisch.
„Arthur hat Recht. Du trödelst wieder!“, fügte meine Tante mahnend hinzu. Ihre vermaledeite, schrille Stimme glich einem giftigen Zischen.
„Es...kommt schon“, erwiderte ich demütig und kämpfte mit den Tränen. Doch sie brachen nicht hervor...nicht jetzt. Schweigend griff ich nach den Tellern und versuchte, die Trauer zu vergessen. Schweigend nahm ich den Kochtopf vom Herd. Schweigend schöpfte ich ein. Ein bitteres Lächeln umspielte meine Lippen, als ich zusah, wie die Suppe in die Teller floss. Ich hatte das Essen gemacht. Es war meine Suppe. Doch schon bald würde diese Suppe von den anderen verzehrt werden. Genauso wie sie alles andere, das ich je besessen hatte, verzehrt hatten. Sie hatten mir nichts mehr gelassen, bis auf meine Erinnerungen. Und an die würden sie sich nicht herantasten, dachte ich grimmig. Meine Gedanken engten sich wieder ein, in diese kleine Welt, in die ich hineingezerrt worden war. Meine Aufgabe war es, der Familie zu dienen, und ich würde mich nicht davor drücken. Sonst machte ich mein Leben nur noch mehr zur Hölle, als es das schon war.
Als ich auftischte und meinen Peinigern in unangenehme Nähe kam, ergriffen mich seltsame Schauer. So etwas hatte ich noch nie gespürt...was war es? Schnell liess ich die Frage fallen und konzentrierte mich stattdessen auf meine Pflicht. Ich holte Gläser, schenkte Getränke ein, richtete Servietten her, servierte Brot und zupfte das Tischtuch zu Recht. Die ganze Zeit über spürte ich dieses Prickeln, diesen Hass, vor allem, während ich ihnen jeweils den Rücken zukehrte. Ihre Blicke stachen mir in den Nacken, doch stumpf liess ich es geschehen. Schon lange hatte ich gelernt, all dies zu ertragen, und schon lange war ich an dieses alltägliche, meist auch unausgesprochene Sträuben gegen mich gewöhnt.
Sie hassen mich.
Eine Tatsache, nicht mehr...das versuchte ich mir jedenfalls einzureden. Eine Tatsache, die nicht hinterfragt werden durfte. Eine Tatsache, die mich jede Nacht im Bett wieder einholte und mich schlaflos zum Weinen brachte. Wann hatte ich das letzte Mal so richtig von Herzen gelacht? Ich wusste es nicht mehr. Ach ja...als sich Ben einmal die Hose aufgerissen hatte. Dafür hatte ich eine Prügelstrafe erhalten. Soweit ich mich erinnerte, war das vor...fünf Jahren gewesen. Schon lange spielte ich mit dem Gedanken, aus dieser Glücklosigkeit zu entfliehen, die Frage war nur, wohin. Es gab keinen Ort, an dem ich Zuflucht finden könnte. Vater hatte mich schon vor langer Zeit verlassen, meine Mutter war bei meiner Geburt gestorben. Letzten Endes blieb mir also einfach nichts anderes übrig, als mein Leben hier zu fristen, dachte ich resigniert. Ich konnte alldem kein Ende setzen, und niemand war da, um mich zu retten. Ich hatte es einfach ertragen, und mit hartnäckigem Schweigen war es auch zu schaffen, wenn auch unter Qual. Ich durfte möglichst wenig sagen und musste darauf bedacht sein, mich im Hintergrund zu halten, sonst würde alles nur noch schlimmer werden. Ein weiterer Gedanke, der mich meinen Kopf durchstrich, während ich fertig herrichtete, bereits unter dem einen oder anderen Schmatzen von Ben. Darüber, ob er vielleicht unanständig war, dachte ich gar nicht erst nach.
Guten Appetit.
Schliesslich, zuallerletzt, tischte ich für mich auf. Betreten schielte ich dabei zu Arthur und sah genau, welch argwöhnischen Blick er zu mir warf. Seiner Meinung nach täte es wohl meiner selbst mehr Recht, würde ich am Hungertuch nagen. Auch Tante Agathe hatte beinahe denselben Blick aufgesetzt, doch ich dachte mir nichts dabei. So betrachteten sie mich immer, wenn ich dabei war, mir etwas Gutes zu tun, auch wenn es noch so schlicht war.
Doch da riss mich ein erschreckendes Ereignis aus der müde wirkenden Lethargie.
Gerade, als ich mich setzen wollte, stiess Arthur ohne Vorwarnung den Stuhl um, der mit lautem Donnern auf dem Boden zu liegen kam. Ich zuckte zusammen uns starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an.
„Hast du wirklich gedacht, wir lassen dich nach dieser Schlamperei noch essen?!“, schrie er erbost.
„Was? Aber ich...“, wimmerte ich, doch er schnitt mir das Wort ab.
„Hol noch das Brotmesser und verschwinde dann!“, brüllte er erbarmungslos.
Erneut fuhr ich zusammen, rührte mich jedoch nicht von der Stelle.
„NA WIRD’S BALD!“, peitschte er mir die Worte ins Gesicht, und ich wurde aus der Erstarrung gerissen.
Nichts mehr konnte ich dagegen tun. Unter leisem, spöttischem Gelächter von Ben brachen meine Tränen hervor und ich begann zu schluchzen. Heiss liefen sie mir die Wange hinab und tropften auf den Boden. Während ich von heftigen Krämpfen geschüttelt wurde, bewegte ich mich vorwärts, der Küche zu. Meine Beine fühlten sich auf einmal schwach an und drohten jeden Moment einzuknicken. Da...wieder konnte ich diese seltsamen Schauer spüren, und diesmal waren sie noch ein wenig stärker. Schritt für Schritt quälte ich mich vorwärts, und es wurde immer unerträglicher. Als ich schon glaubte, zusammenzubrechen zu müssen, erklang die Stimme von Ben.
„Nun schaut euch dieses Mädchen an. So dumm wie ihr Vater, der sie im Stich gelassen hat“.
Schauer.
Hass.
Mir stockte der Atem.
Diese Schauer...es war...Hass. Hass!
Ich wollte ihn anschreien. Ich wollte ihn zurechtweisen. Doch ich brachte kein Wort hervor, als mich blitzartig ein schreckliches, neues Gefühl durchströmte. Ich wusste nicht, was es für ein Gefühl war, doch mir war, als würde es mir neue Kraft schenken. Meine Sinne schärften sich auf das Äusserste und meine Hand ballte sich zur Faust. Die Fingernägel schnitten in meine Haut, doch daran störte ich mich nicht. Mein Herz begann zu rasen und mein Atem verflüchtigte sich beinahe. Es war, als würde etwas in mir hervorbrechen, etwas, das schon lange Zeit über tief in mir geschlummert hatte.
Ich schritt in die Küche, riss die Schublade auf und starrte mit glasigen Augen auf deren Inhalt.
„Kommt das Messer bald?“, bemerkte Agathe mit spitzer Zunge.
„Es kommt“, erwiderte ich ausdruckslos und wühlte ein scharfes Fleischermesser hervor. Eine ungeahnte Macht begann durch meinen Körper zu fliessen, als ich den Griff fest mit meinen zitternden Fingern umschlang. Die Klinge glitzerte in der Sonne.
Der Wald...ich und mein Vater. Das einst so helle Bild vor meinen Augen verdunkelte sich. Die Dämmerung brach herein, und innert Sekundenbruchteilen wurde es düster um uns herum. Ich konnte mich nicht bewegen, beobachtete die beiden von der Ferne, und doch spürte ich, wie mich die Dunkelheit ebenfalls einholte. Sie umwand mich und drohte mich zu erdrücken. Ich sah immer weniger, und nur noch mit Mühe konnte ich meinen Vater ausmachen. Er hielt mich immer noch an der Hand, doch etwas hatte sich an ihm verändert. Es war sein Gesichtsausdruck. Vor kurzem noch so fröhlich, hatte es sich in einer Grimasse der Trauer verzerrt. Ich wollte etwas rufen, doch meine Lippen waren wie versiegelt. Wortlos beobachtete ich das Schauspiel, das sich meinen Augen bot. Urplötzlich riss sich Vater von mir los. Nein...was tat er nur? Ich sah, wie meine Gestalt ihm verzweifelt nach schrie. Doch es war unvermeidlich. Mit einem letzten, heulenden Windhauch verschwand er in der Dunkelheit. Mein Mund formte sich zu einem Schrei, doch ich stiess ihn nicht aus. Ich war dazu nicht mehr fähig. Ich sah mich selbst haltlos zu Boden fallen und dort liegen bleiben. Regen setzte ein und es donnerte. Blitze erhellten die alles verschluckende Schwärze.
Vater...wieso nur bist du gegangen?
Der Traum verwischte und tauchte sich in ein furchteinflössendes blutrot.
Als ich wieder in die Realität zurückkehrte, war es bereits geschehen. Fassungslos starrte ich zunächst auf das Messer. Es triefte Blut von der Klinge. Unwillkürlich huschte dann mein Blick nach draussen, wo ich dunkle Wolkenfetzen am Himmel entdeckte. Es hatte also wirklich begonnen zu regnen.
Dann, langsam, heftete ich meine Augen auf die Familie. Die Familie, der ich nicht angehörte.
Alle waren tot.
Ich hatte sie umgebracht.
Sie alle lagen in gekrümmter Haltung, bleich auf dem Boden, nur Ben nicht. Er sass erschlafft immer noch auf dem Stuhl, und sein Gesicht war in meine schon längst erkaltete Suppe getaucht. Sie hatte sich mit Blut vermischt.
Guten Appetit.
PS: Ich wollte euch den Appetit nicht verderben:)
Gleich im vorherein: Ich habe den Rahmen, was das brennende Haus anbelangt, unglücklicherweise nicht beachtet *schäm*. (Stellt euch einfach vor, sie hätte das Haus nach ihrer Tat angezündet). Aber naja, ich schrieb einfach mal drauflos, was mir im Zusammenhang mit diesem Mädchen eingefallen ist. Vorwarnung: Manche könnten die Geschichte als makaber auffassen XD.
Die Suppe
Da sah ich es wieder...dieses idyllische Bild vor meinen Augen. Ich sah mich selbst, wie ich diesen Waldweg entlanglief, gemeinsam mit meinem Vater. Er hielt mich bei der Hand, und mir war, als könnte ich seine Berührung spüren, voll Ruhe und Geborgenheit. Die Sonne brach durch die Wipfel der Bäume und liess den Waldboden in hellen Flecken erstrahlen. Es duftete nach Harz, und liebliches Vogelgezwitscher war zu hören. Auf meinen Lippen zeichnete sich alsbald ein Lächeln ab. Alles war so nah, so vertraut...so schön. Ich sah, wie sich die Lippen meines Vaters bewegten, doch ich konnte die Laute nicht vernehmen, die er aussprach. Von was redete er wohl? Glück? Freude? So luftig leicht, so schwerelos...alles erschien mir möglich.
Da erfasste mich ein plötzlicher Schmerz.
Erschrocken heulte ich auf, als mich Ben an den Haaren riss.
„Ich habe gesagt, du sollst endlich das Essen anrichten, Erika!“.
Ruckartig wandte ich meinen Blick von dem im Sonnenlicht glitzernden Spülbecken ab und starrte mit leidvoll verzerrtem Gesicht auf die Fleischmasse, die sich Ben nannte.
„Pah. Ich kann von Glück reden, dass du nicht meine richtige Schwester bist. Für so was wie dich würde ich mich ja schämen! Und jetzt mach schon, Vater und Mutter warten auch bereits!“
„Ich...ich...“, stammelte ich verschüchtert, doch weiter konnte ich nicht reden, da mir Ben direkt ins Gesicht schlug. Mit einem gequälten Schrei wich ich zurück und klammerte meine Hände krampfhaft an den Rand des Spülbeckens, während der Schmerz in mir entflammte wie ein Feuer. Wieso nur musste er mich so behandeln? Meine Tante und mein Onkel taten nie etwas dagegen, nein, sie billigten die Erniedrigungen ihres Sohnes sogar. Dies war auch der Grund, weshalb sie nur stumme, spöttische Blicke wechselten, als ich verzweifelt flehend zu ihnen blickte. Niemand sagte auch nur ein Wort. Worte...ihr Fehlen liess die Luft nahezu flimmern in diesem Hass, in dieser Verachtung, die mir sie alle entgegenbrachten.
Warum nur?
Ich wollte weinen.
Vater, warum nur hast du mich verlassen? Warum nur lässt du mich alleine, gemeinsam mit...
„Kommt das Essen endlich?!“, brüllte mein Onkel und schlug laut donnernd auf den Tisch.
„Arthur hat Recht. Du trödelst wieder!“, fügte meine Tante mahnend hinzu. Ihre vermaledeite, schrille Stimme glich einem giftigen Zischen.
„Es...kommt schon“, erwiderte ich demütig und kämpfte mit den Tränen. Doch sie brachen nicht hervor...nicht jetzt. Schweigend griff ich nach den Tellern und versuchte, die Trauer zu vergessen. Schweigend nahm ich den Kochtopf vom Herd. Schweigend schöpfte ich ein. Ein bitteres Lächeln umspielte meine Lippen, als ich zusah, wie die Suppe in die Teller floss. Ich hatte das Essen gemacht. Es war meine Suppe. Doch schon bald würde diese Suppe von den anderen verzehrt werden. Genauso wie sie alles andere, das ich je besessen hatte, verzehrt hatten. Sie hatten mir nichts mehr gelassen, bis auf meine Erinnerungen. Und an die würden sie sich nicht herantasten, dachte ich grimmig. Meine Gedanken engten sich wieder ein, in diese kleine Welt, in die ich hineingezerrt worden war. Meine Aufgabe war es, der Familie zu dienen, und ich würde mich nicht davor drücken. Sonst machte ich mein Leben nur noch mehr zur Hölle, als es das schon war.
Als ich auftischte und meinen Peinigern in unangenehme Nähe kam, ergriffen mich seltsame Schauer. So etwas hatte ich noch nie gespürt...was war es? Schnell liess ich die Frage fallen und konzentrierte mich stattdessen auf meine Pflicht. Ich holte Gläser, schenkte Getränke ein, richtete Servietten her, servierte Brot und zupfte das Tischtuch zu Recht. Die ganze Zeit über spürte ich dieses Prickeln, diesen Hass, vor allem, während ich ihnen jeweils den Rücken zukehrte. Ihre Blicke stachen mir in den Nacken, doch stumpf liess ich es geschehen. Schon lange hatte ich gelernt, all dies zu ertragen, und schon lange war ich an dieses alltägliche, meist auch unausgesprochene Sträuben gegen mich gewöhnt.
Sie hassen mich.
Eine Tatsache, nicht mehr...das versuchte ich mir jedenfalls einzureden. Eine Tatsache, die nicht hinterfragt werden durfte. Eine Tatsache, die mich jede Nacht im Bett wieder einholte und mich schlaflos zum Weinen brachte. Wann hatte ich das letzte Mal so richtig von Herzen gelacht? Ich wusste es nicht mehr. Ach ja...als sich Ben einmal die Hose aufgerissen hatte. Dafür hatte ich eine Prügelstrafe erhalten. Soweit ich mich erinnerte, war das vor...fünf Jahren gewesen. Schon lange spielte ich mit dem Gedanken, aus dieser Glücklosigkeit zu entfliehen, die Frage war nur, wohin. Es gab keinen Ort, an dem ich Zuflucht finden könnte. Vater hatte mich schon vor langer Zeit verlassen, meine Mutter war bei meiner Geburt gestorben. Letzten Endes blieb mir also einfach nichts anderes übrig, als mein Leben hier zu fristen, dachte ich resigniert. Ich konnte alldem kein Ende setzen, und niemand war da, um mich zu retten. Ich hatte es einfach ertragen, und mit hartnäckigem Schweigen war es auch zu schaffen, wenn auch unter Qual. Ich durfte möglichst wenig sagen und musste darauf bedacht sein, mich im Hintergrund zu halten, sonst würde alles nur noch schlimmer werden. Ein weiterer Gedanke, der mich meinen Kopf durchstrich, während ich fertig herrichtete, bereits unter dem einen oder anderen Schmatzen von Ben. Darüber, ob er vielleicht unanständig war, dachte ich gar nicht erst nach.
Guten Appetit.
Schliesslich, zuallerletzt, tischte ich für mich auf. Betreten schielte ich dabei zu Arthur und sah genau, welch argwöhnischen Blick er zu mir warf. Seiner Meinung nach täte es wohl meiner selbst mehr Recht, würde ich am Hungertuch nagen. Auch Tante Agathe hatte beinahe denselben Blick aufgesetzt, doch ich dachte mir nichts dabei. So betrachteten sie mich immer, wenn ich dabei war, mir etwas Gutes zu tun, auch wenn es noch so schlicht war.
Doch da riss mich ein erschreckendes Ereignis aus der müde wirkenden Lethargie.
Gerade, als ich mich setzen wollte, stiess Arthur ohne Vorwarnung den Stuhl um, der mit lautem Donnern auf dem Boden zu liegen kam. Ich zuckte zusammen uns starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an.
„Hast du wirklich gedacht, wir lassen dich nach dieser Schlamperei noch essen?!“, schrie er erbost.
„Was? Aber ich...“, wimmerte ich, doch er schnitt mir das Wort ab.
„Hol noch das Brotmesser und verschwinde dann!“, brüllte er erbarmungslos.
Erneut fuhr ich zusammen, rührte mich jedoch nicht von der Stelle.
„NA WIRD’S BALD!“, peitschte er mir die Worte ins Gesicht, und ich wurde aus der Erstarrung gerissen.
Nichts mehr konnte ich dagegen tun. Unter leisem, spöttischem Gelächter von Ben brachen meine Tränen hervor und ich begann zu schluchzen. Heiss liefen sie mir die Wange hinab und tropften auf den Boden. Während ich von heftigen Krämpfen geschüttelt wurde, bewegte ich mich vorwärts, der Küche zu. Meine Beine fühlten sich auf einmal schwach an und drohten jeden Moment einzuknicken. Da...wieder konnte ich diese seltsamen Schauer spüren, und diesmal waren sie noch ein wenig stärker. Schritt für Schritt quälte ich mich vorwärts, und es wurde immer unerträglicher. Als ich schon glaubte, zusammenzubrechen zu müssen, erklang die Stimme von Ben.
„Nun schaut euch dieses Mädchen an. So dumm wie ihr Vater, der sie im Stich gelassen hat“.
Schauer.
Hass.
Mir stockte der Atem.
Diese Schauer...es war...Hass. Hass!
Ich wollte ihn anschreien. Ich wollte ihn zurechtweisen. Doch ich brachte kein Wort hervor, als mich blitzartig ein schreckliches, neues Gefühl durchströmte. Ich wusste nicht, was es für ein Gefühl war, doch mir war, als würde es mir neue Kraft schenken. Meine Sinne schärften sich auf das Äusserste und meine Hand ballte sich zur Faust. Die Fingernägel schnitten in meine Haut, doch daran störte ich mich nicht. Mein Herz begann zu rasen und mein Atem verflüchtigte sich beinahe. Es war, als würde etwas in mir hervorbrechen, etwas, das schon lange Zeit über tief in mir geschlummert hatte.
Ich schritt in die Küche, riss die Schublade auf und starrte mit glasigen Augen auf deren Inhalt.
„Kommt das Messer bald?“, bemerkte Agathe mit spitzer Zunge.
„Es kommt“, erwiderte ich ausdruckslos und wühlte ein scharfes Fleischermesser hervor. Eine ungeahnte Macht begann durch meinen Körper zu fliessen, als ich den Griff fest mit meinen zitternden Fingern umschlang. Die Klinge glitzerte in der Sonne.
Der Wald...ich und mein Vater. Das einst so helle Bild vor meinen Augen verdunkelte sich. Die Dämmerung brach herein, und innert Sekundenbruchteilen wurde es düster um uns herum. Ich konnte mich nicht bewegen, beobachtete die beiden von der Ferne, und doch spürte ich, wie mich die Dunkelheit ebenfalls einholte. Sie umwand mich und drohte mich zu erdrücken. Ich sah immer weniger, und nur noch mit Mühe konnte ich meinen Vater ausmachen. Er hielt mich immer noch an der Hand, doch etwas hatte sich an ihm verändert. Es war sein Gesichtsausdruck. Vor kurzem noch so fröhlich, hatte es sich in einer Grimasse der Trauer verzerrt. Ich wollte etwas rufen, doch meine Lippen waren wie versiegelt. Wortlos beobachtete ich das Schauspiel, das sich meinen Augen bot. Urplötzlich riss sich Vater von mir los. Nein...was tat er nur? Ich sah, wie meine Gestalt ihm verzweifelt nach schrie. Doch es war unvermeidlich. Mit einem letzten, heulenden Windhauch verschwand er in der Dunkelheit. Mein Mund formte sich zu einem Schrei, doch ich stiess ihn nicht aus. Ich war dazu nicht mehr fähig. Ich sah mich selbst haltlos zu Boden fallen und dort liegen bleiben. Regen setzte ein und es donnerte. Blitze erhellten die alles verschluckende Schwärze.
Vater...wieso nur bist du gegangen?
Der Traum verwischte und tauchte sich in ein furchteinflössendes blutrot.
Als ich wieder in die Realität zurückkehrte, war es bereits geschehen. Fassungslos starrte ich zunächst auf das Messer. Es triefte Blut von der Klinge. Unwillkürlich huschte dann mein Blick nach draussen, wo ich dunkle Wolkenfetzen am Himmel entdeckte. Es hatte also wirklich begonnen zu regnen.
Dann, langsam, heftete ich meine Augen auf die Familie. Die Familie, der ich nicht angehörte.
Alle waren tot.
Ich hatte sie umgebracht.
Sie alle lagen in gekrümmter Haltung, bleich auf dem Boden, nur Ben nicht. Er sass erschlafft immer noch auf dem Stuhl, und sein Gesicht war in meine schon längst erkaltete Suppe getaucht. Sie hatte sich mit Blut vermischt.
Guten Appetit.
PS: Ich wollte euch den Appetit nicht verderben:)
Schön zu sehen, dass sich auch andere noch hierfür interessieren^^
So langsam könnten wir dann mit dem zweiten Teil unseres vorhabens beginnen: auswerten und vergleichen!
PS: Die Nudeln haben so gut geschmeckt wie noch nie^^ xD
So langsam könnten wir dann mit dem zweiten Teil unseres vorhabens beginnen: auswerten und vergleichen!
PS: Die Nudeln haben so gut geschmeckt wie noch nie^^ xD
Endlich wieder ein Thread, in dem man sich richtig Wohl fühlt. Jedenfalls, wenn man auch ein gewisses Interesse für Geschichten vorrausetzten kann :P
Gufo, du willst keine Kritik? Das schickt sich aber nicht, deshalb musst du aus deiner Strafe lernen *etwas zurückgeben will* ^^:
Ich finde, sowohl du als auch RPGamer haben sich sehr sorgfältig mit der Sprache und dem Aufbau auseinander gesetzt.
Aber eines kann ich nicht sonderlich ab: Das Schema.
- Tote Eltern(oder verschwunden)
- Gewaltbereitschaft der Familien
- Ausgrenzung und Unterordnung durch das Vormund
Muss man denn alle Handlung mit "Gerechtigkeitsbegleichung" rechtfertigen?
Versteht mich jetzt bitte nicht falsch. Man kann vllt. sagen, wenn es aus der Ego-Perspektive geschrieben wird, sollte man alles rational unterlegen.
Kann man natürlich, ich finde das allerdings etwas lasch. Kreativität? Innovation? Wie wäre es mit einem Massaker aus Langeweile? Langer, erdrückender, entwertender Langeweile?
Wie wärs aus Mitleid mit den Getöteten, vllt. wollte man sie ja beschützen?
Nun, ich finde, es ist durchaus möglich wie ihr das gemacht habt, und auch super wie ihr das umgesetzt habt. Alle Geschichten, die ich bisher hiervon gelesen habe, sind wirklich gut. Nur ist das ein Punkt, der mich etwas stört.
RPGamers Geschichte finde ich formal etwas spezifischer. "Die Suppe" hat einen durchgehend Spannungsbogen und ist mit dem symbolischen Stilelement der Suppe gespickt. Was ich an der Sprache zu bemängeln habe, das ist übrigens auch bei der "ganz normalen Geschichte" der Fall, ist, dass du oft komische Ausdrücke benutzt, um dich um die naturgetreue wiedergabe zu drücken, oder so. Zum Beispiel:
und starrte mit leidvoll verzerrtem Gesicht auf die Fleischmasse, die sich Ben nannte.
In der ganz normalen Geschichte ist die Rolle dieser Formulierungen weniger tragend, aber hier sind sie unangebracht, da sie in einem als durchaus ernst zu nehmendem Thema auftreten.
Etwas anderes will ich noch anmerken. Wenn du die Spannung richtig regelmässig bis zum Schluss auf den Höhepunkt katapultiert hast, ist es auch etwas lasch, wenn diese dann wieder abnimmt. Konkret:
Die Klinge glitzerte in der Sonne.
Ab hier könntest du alles weglassen.
Obwohl du dann auf zwei Stilmittel verzichten müsstest, die Suppe und die Traumsequenz, bleibe ich bei dieser Ansicht. Wenn Spannung da ist, und das ist echt schwierig und du kannst das besser aufbauen, als jeder andere den ich kenne, dann sind Stilmittel nicht mehr so wichtig. Spannung ist für mich wertvoller als Stil, aber da bin ich auch schon leicht schwankend. In einer Kurzgeschichte sind Stilmittel eich schon angebracht...
Gufo, auch du hast schön viel Spannung aufgebracht. Die Stelle mit dem Verprügeln ist vllt. auch für den Lesefluss schädlich, weil sie zu lang ist.
Du hast mit verschiedenen, sich abwechselnden Stilmittel gespielt. Deine Sprache ist im grossen und ganzen nicht zu bemängeln. Aber hey, was soll denn bitteschön das hier sein o.o :
"Was soll das? Hör auf! Ich…"
Wenn wirs doch schon von Lesefluss und Spannungsbögen haben, dann ist dashier ziemlich ungesund^^ Ich vermute, das ist eine falsche Formatierung oder sowas, aber trotzdem, das musst du einfach auflösen. Immer die wichtigen Stellen werden damti zensiert.
Wenn das auch ein Stilmittel ist, will ich nichts gesagt haben, aber das geht dann schon über unser(mein) Kunstniveau raus. Im Zeitgenössischen siedelt sich niemand gerne an xD
Wenn ihr jetzt schon Lust auf ein Voting hättet, meine Stimme schon im Voraus:
Voice:
sharks-friend
Gufo, du willst keine Kritik? Das schickt sich aber nicht, deshalb musst du aus deiner Strafe lernen *etwas zurückgeben will* ^^:
Ich finde, sowohl du als auch RPGamer haben sich sehr sorgfältig mit der Sprache und dem Aufbau auseinander gesetzt.
Aber eines kann ich nicht sonderlich ab: Das Schema.
- Tote Eltern(oder verschwunden)
- Gewaltbereitschaft der Familien
- Ausgrenzung und Unterordnung durch das Vormund
Muss man denn alle Handlung mit "Gerechtigkeitsbegleichung" rechtfertigen?
Versteht mich jetzt bitte nicht falsch. Man kann vllt. sagen, wenn es aus der Ego-Perspektive geschrieben wird, sollte man alles rational unterlegen.
Kann man natürlich, ich finde das allerdings etwas lasch. Kreativität? Innovation? Wie wäre es mit einem Massaker aus Langeweile? Langer, erdrückender, entwertender Langeweile?
Wie wärs aus Mitleid mit den Getöteten, vllt. wollte man sie ja beschützen?
Nun, ich finde, es ist durchaus möglich wie ihr das gemacht habt, und auch super wie ihr das umgesetzt habt. Alle Geschichten, die ich bisher hiervon gelesen habe, sind wirklich gut. Nur ist das ein Punkt, der mich etwas stört.
RPGamers Geschichte finde ich formal etwas spezifischer. "Die Suppe" hat einen durchgehend Spannungsbogen und ist mit dem symbolischen Stilelement der Suppe gespickt. Was ich an der Sprache zu bemängeln habe, das ist übrigens auch bei der "ganz normalen Geschichte" der Fall, ist, dass du oft komische Ausdrücke benutzt, um dich um die naturgetreue wiedergabe zu drücken, oder so. Zum Beispiel:
und starrte mit leidvoll verzerrtem Gesicht auf die Fleischmasse, die sich Ben nannte.
In der ganz normalen Geschichte ist die Rolle dieser Formulierungen weniger tragend, aber hier sind sie unangebracht, da sie in einem als durchaus ernst zu nehmendem Thema auftreten.
Etwas anderes will ich noch anmerken. Wenn du die Spannung richtig regelmässig bis zum Schluss auf den Höhepunkt katapultiert hast, ist es auch etwas lasch, wenn diese dann wieder abnimmt. Konkret:
Die Klinge glitzerte in der Sonne.
Ab hier könntest du alles weglassen.
Obwohl du dann auf zwei Stilmittel verzichten müsstest, die Suppe und die Traumsequenz, bleibe ich bei dieser Ansicht. Wenn Spannung da ist, und das ist echt schwierig und du kannst das besser aufbauen, als jeder andere den ich kenne, dann sind Stilmittel nicht mehr so wichtig. Spannung ist für mich wertvoller als Stil, aber da bin ich auch schon leicht schwankend. In einer Kurzgeschichte sind Stilmittel eich schon angebracht...
Gufo, auch du hast schön viel Spannung aufgebracht. Die Stelle mit dem Verprügeln ist vllt. auch für den Lesefluss schädlich, weil sie zu lang ist.
Du hast mit verschiedenen, sich abwechselnden Stilmittel gespielt. Deine Sprache ist im grossen und ganzen nicht zu bemängeln. Aber hey, was soll denn bitteschön das hier sein o.o :
"Was soll das? Hör auf! Ich…"
Wenn wirs doch schon von Lesefluss und Spannungsbögen haben, dann ist dashier ziemlich ungesund^^ Ich vermute, das ist eine falsche Formatierung oder sowas, aber trotzdem, das musst du einfach auflösen. Immer die wichtigen Stellen werden damti zensiert.
Wenn das auch ein Stilmittel ist, will ich nichts gesagt haben, aber das geht dann schon über unser(mein) Kunstniveau raus. Im Zeitgenössischen siedelt sich niemand gerne an xD
Wenn ihr jetzt schon Lust auf ein Voting hättet, meine Stimme schon im Voraus:
Voice:
sharks-friend
ich hab ja schon gesagt, meine Geschichte is nicht weiss gott was^^
Ich hab gar nicht gewusst dass wir auch kritisieren... aber ich hab nicht gemeint dass ich keine kritik haben will, ganz im gegenteil, sehr gern sogar, aber halt von leuten die etwas davon verstehen, ;) und nicht von leuten die glauben mir was zurück geben zu müssen^^
Voting?? ich dachte wir analysieren die verschiedenen Schreibstile und wie jeder von uns den plot aufgefasst und umgesetzt hat?? Aber von mir aus können wir auch voten^^ aber da muss ich noch ein bisschen überlegen...jetzt krieg ich keine Voices weil ich mich nicht angestrengt habe *schnüff* ;P
Wegen dem:
"Was soll das? Hör auf! Ich…"
Ich hab den Text vom Word reinkopiert, und wie du vielleicht weißt, verträgt sich die Formatierung von Word nicht so besonders mit der hier in MP^^ So sollte es eigentlich aussehen:
"Was soll das? Hör auf! Ich..." (Das … ist ne Fehlermeldung von MP weils die Formatierung nicht kennt)
Ich hab zwar versucht alle "besonderen" Zeichen, bzw. Formatierungen auszubessern, aber wies aussieht ist mir dass hier entgangen^^
Arbeite grad an der überarbeitung meiner kurzgeschichte, wie gesagt ich will die noch in meiner richtigen Story einfügen (und so ist sie nicht ganz auf dem Niveau der "great story"^^)
Kann man natürlich, ich finde das allerdings etwas lasch. Kreativität? Innovation? Wie wäre es mit einem Massaker aus Langeweile? Langer, erdrückender, entwertender Langeweile?
Wie wärs aus Mitleid mit den Getöteten, vllt. wollte man sie ja beschützen?
Wegen der mangelnden Kreativität und der rechtfertigung nehm ich dich beim Wort^^ Das mit dem racheakt streich ich, ich werd mir da dann was neues einfallen lassen. Passt dann auch besser zu dem Hintergrund meiner eigentlichen Story (Bad Man Walking^^ kennst ja)
Gufo, du willst keine Kritik? Das schickt sich aber nicht, deshalb musst du aus deiner Strafe lernen *etwas zurückgeben will* ^^:
Haha^^ jetzt kriegst kein Vote von mir^^ alles nur wegen dem satz ;P *auf fehlersuche bei quappe geh* hehe xD
Ich hab gar nicht gewusst dass wir auch kritisieren... aber ich hab nicht gemeint dass ich keine kritik haben will, ganz im gegenteil, sehr gern sogar, aber halt von leuten die etwas davon verstehen, ;) und nicht von leuten die glauben mir was zurück geben zu müssen^^
Voting?? ich dachte wir analysieren die verschiedenen Schreibstile und wie jeder von uns den plot aufgefasst und umgesetzt hat?? Aber von mir aus können wir auch voten^^ aber da muss ich noch ein bisschen überlegen...jetzt krieg ich keine Voices weil ich mich nicht angestrengt habe *schnüff* ;P
Wegen dem:
"Was soll das? Hör auf! Ich…"
Ich hab den Text vom Word reinkopiert, und wie du vielleicht weißt, verträgt sich die Formatierung von Word nicht so besonders mit der hier in MP^^ So sollte es eigentlich aussehen:
"Was soll das? Hör auf! Ich..." (Das … ist ne Fehlermeldung von MP weils die Formatierung nicht kennt)
Ich hab zwar versucht alle "besonderen" Zeichen, bzw. Formatierungen auszubessern, aber wies aussieht ist mir dass hier entgangen^^
Arbeite grad an der überarbeitung meiner kurzgeschichte, wie gesagt ich will die noch in meiner richtigen Story einfügen (und so ist sie nicht ganz auf dem Niveau der "great story"^^)
Kann man natürlich, ich finde das allerdings etwas lasch. Kreativität? Innovation? Wie wäre es mit einem Massaker aus Langeweile? Langer, erdrückender, entwertender Langeweile?
Wie wärs aus Mitleid mit den Getöteten, vllt. wollte man sie ja beschützen?
Wegen der mangelnden Kreativität und der rechtfertigung nehm ich dich beim Wort^^ Das mit dem racheakt streich ich, ich werd mir da dann was neues einfallen lassen. Passt dann auch besser zu dem Hintergrund meiner eigentlichen Story (Bad Man Walking^^ kennst ja)
Gufo, du willst keine Kritik? Das schickt sich aber nicht, deshalb musst du aus deiner Strafe lernen *etwas zurückgeben will* ^^:
Haha^^ jetzt kriegst kein Vote von mir^^ alles nur wegen dem satz ;P *auf fehlersuche bei quappe geh* hehe xD
@Quappe: Also, nun mal zu deiner Kritik:). Hehe, jetzt habe ich dir mal mein Geschreibsel zu erklären XD.
und starrte mit leidvoll verzerrtem Gesicht auf die Fleischmasse, die sich Ben nannte.
Dieser Satz kommt nicht von irgendwoher, sondern ist wohlüberlegt eingesetzt worden. Fleischmasse. Wäh. Ein ekliges Wort, passend zu diesem Ekel.
Sehen wir es mal so: Ein dicker, fettsüchtiger Junge, der arme, unschuldige Mädchen an den Haaren reisst, damit sie ihm endlich das Essen vortischen. Die logische, bitterböse Folge, im Sinne von "Gott straft sofort" (naja, in diesem Fall früher oder später):
Er sass erschlafft immer noch auf dem Stuhl, und sein Gesicht war in meine schon längst erkaltete Suppe getaucht.
Die Botschaft, die ich mir dabei überlegt habe, lässt sich etwa wie folgt beschreiben: Hier hast du dein Essen-.-.
Ja, das ist grober Sarkasmus. Ob er in diesem Falle auch angebracht ist, darüber lässt sich in der Tat streiten, und ich habe auch nichts dagegen, wenn du es unangebracht findest. Ich wollte es nur einmal erläutern:). Ich weiss auch nicht, ich kann einfach nicht vollkommen ernste, tieftraurige Dinge schreiben. Solche teils widersprüchliche Elemente liebe ich einfach und kommen auch in meiner fast normalen Geschichte ab und zu vor:).
Ach noch ein Beispiel hier:
„Kommt das Essen endlich?!“, brüllte mein Onkel und schlug laut donnernd auf den Tisch.
„Arthur hat Recht. Du trödelst wieder!“, fügte meine Tante mahnend hinzu. Ihre vermaledeite, schrille Stimme glich einem giftigen Zischen.
„Es...kommt schon“, erwiderte ich demütig und kämpfte mit den Tränen.
Situation 2:
„Kommt das Messer bald?“, bemerkte Agathe mit spitzer Zunge.
„Es kommt“, erwiderte ich ausdruckslos und wühlte ein scharfes Fleischermesser hervor.
Du siehst also: Beinahe gleiche Worte in völlig anderem Verhältnis:)
Wegen der Traumsequenz: Ja bin ich vollkommen damit einverstanden, dass ich sie (und das danach) hätte weglassen können. Da ich aber dieses Schlussbild mit der toten Familie unbedingt noch einfügen wollte, auch wenn es vielleicht nicht nötig gewesen wäre, musste ich einfach irgendwie dieses darauffolgende Massaker umgehen, da ich keine stumpfen Metzeleien beschreiben wollte. Das stimmt schon, dass durch die Traumsequenz der Spannungsbogen einfach abbricht, doch da wusste ich einfach nichts besseres. Sprich: Mangel an Kreativität XD.
Ansonsten: Alles klar:)
und starrte mit leidvoll verzerrtem Gesicht auf die Fleischmasse, die sich Ben nannte.
Dieser Satz kommt nicht von irgendwoher, sondern ist wohlüberlegt eingesetzt worden. Fleischmasse. Wäh. Ein ekliges Wort, passend zu diesem Ekel.
Sehen wir es mal so: Ein dicker, fettsüchtiger Junge, der arme, unschuldige Mädchen an den Haaren reisst, damit sie ihm endlich das Essen vortischen. Die logische, bitterböse Folge, im Sinne von "Gott straft sofort" (naja, in diesem Fall früher oder später):
Er sass erschlafft immer noch auf dem Stuhl, und sein Gesicht war in meine schon längst erkaltete Suppe getaucht.
Die Botschaft, die ich mir dabei überlegt habe, lässt sich etwa wie folgt beschreiben: Hier hast du dein Essen-.-.
Ja, das ist grober Sarkasmus. Ob er in diesem Falle auch angebracht ist, darüber lässt sich in der Tat streiten, und ich habe auch nichts dagegen, wenn du es unangebracht findest. Ich wollte es nur einmal erläutern:). Ich weiss auch nicht, ich kann einfach nicht vollkommen ernste, tieftraurige Dinge schreiben. Solche teils widersprüchliche Elemente liebe ich einfach und kommen auch in meiner fast normalen Geschichte ab und zu vor:).
Ach noch ein Beispiel hier:
„Kommt das Essen endlich?!“, brüllte mein Onkel und schlug laut donnernd auf den Tisch.
„Arthur hat Recht. Du trödelst wieder!“, fügte meine Tante mahnend hinzu. Ihre vermaledeite, schrille Stimme glich einem giftigen Zischen.
„Es...kommt schon“, erwiderte ich demütig und kämpfte mit den Tränen.
Situation 2:
„Kommt das Messer bald?“, bemerkte Agathe mit spitzer Zunge.
„Es kommt“, erwiderte ich ausdruckslos und wühlte ein scharfes Fleischermesser hervor.
Du siehst also: Beinahe gleiche Worte in völlig anderem Verhältnis:)
Wegen der Traumsequenz: Ja bin ich vollkommen damit einverstanden, dass ich sie (und das danach) hätte weglassen können. Da ich aber dieses Schlussbild mit der toten Familie unbedingt noch einfügen wollte, auch wenn es vielleicht nicht nötig gewesen wäre, musste ich einfach irgendwie dieses darauffolgende Massaker umgehen, da ich keine stumpfen Metzeleien beschreiben wollte. Das stimmt schon, dass durch die Traumsequenz der Spannungsbogen einfach abbricht, doch da wusste ich einfach nichts besseres. Sprich: Mangel an Kreativität XD.
Ansonsten: Alles klar:)
Sorry wegen dem Doppelpost, aber ich frage mich, ob es hier irgendwie auch noch weitergeht?^^
Hmmmm...Voting? Naja, wenn es unbedingt sein muss, vote ich für gufo, weil mich die Story irgendwie am meisten ansprach. Klar ist sie etwas brutal, dafür aber nahe am (Mord)Geschehen, was ich sehr gut finde. Ich will und kann sharks-friend nicht wirklich kritisieren, aber da die Story wie ein Krimi aufgebaut ist, konnte ich ihr rein persönlich nicht viel abgewinnen. (Ich mag Krimis einfach nicht). Was mich bei Kualquappe gestört hat, war die Personifizierung des Hauses, was mir bizarr erschien.
Naja, das ganze ist wohl keine gute Vertretung meines Standpunktes, da die "Kritik" rein subjektiv ist. Aber es bleibt bei meinem Vote.
Hmmmm...Voting? Naja, wenn es unbedingt sein muss, vote ich für gufo, weil mich die Story irgendwie am meisten ansprach. Klar ist sie etwas brutal, dafür aber nahe am (Mord)Geschehen, was ich sehr gut finde. Ich will und kann sharks-friend nicht wirklich kritisieren, aber da die Story wie ein Krimi aufgebaut ist, konnte ich ihr rein persönlich nicht viel abgewinnen. (Ich mag Krimis einfach nicht). Was mich bei Kualquappe gestört hat, war die Personifizierung des Hauses, was mir bizarr erschien.
Naja, das ganze ist wohl keine gute Vertretung meines Standpunktes, da die "Kritik" rein subjektiv ist. Aber es bleibt bei meinem Vote.
Ich wollte nicht dazu drängen, denn von mir aus müssen wir das gar nicht machen. Ich sagte nur falls ihr irgendwann Lust bekommen solltet, ginge mein Vote an sharks-friend. ^^
Du scheinst einige Mühe mit meinem Stil zu haben :D
np, kanns gut verstehen...;)
Na wie auch immer. Ich überlege mir gerade eine neue Aufgabe. Diese sollte aber wahrscheinlich erst nächste Woche kommen. Die Schule macht mich fertig o.o
Du scheinst einige Mühe mit meinem Stil zu haben :D
np, kanns gut verstehen...;)
Na wie auch immer. Ich überlege mir gerade eine neue Aufgabe. Diese sollte aber wahrscheinlich erst nächste Woche kommen. Die Schule macht mich fertig o.o
Dass ich Mühe damit habe, muss aber noch lange nicht heissen, dass ich deinen Schreibstil schlecht finde^^. Im Gegenteil, ich finde ihn sogar gut. Es sind nur jeweils einige kleine Stellen, mit denen ich Mühe habe, aber das ist wohl normal.
Also ich freue mich schon, wenn es hier weitergeht. Dieser Thread hier ist nämlich der Beste seit langem, weil man immer einen Ansporn hat, etwas zu schreiben (was ich momentan gut gebrauchen könnte)...
Hat schon jemand von euch eine Idee, welches Thema man als nächstes nehmen könnte?
Wäre schade, wenn dieser Thread hier ausstirbt. Vielleicht könnte man sich ja gemeinsam etwas einfallen lassen.
Wäre schade, wenn dieser Thread hier ausstirbt. Vielleicht könnte man sich ja gemeinsam etwas einfallen lassen.
Dafür wärs gut, wenn du dir mal eine msn oder icq addresse machst, dann könnte man sich was überlegen, so wirds schwierig.
Ich denke einfach, wenn ich das Thema vorgebe, mag ich nichts dazu schreiben, kA warum :D
Ich denke einfach, wenn ich das Thema vorgebe, mag ich nichts dazu schreiben, kA warum :D
Jetzt habe ich es endlich geschafft, mich bei ICQ anzumelden.
Ein Wunder ist geschehen :)
Ein Wunder ist geschehen :)
Wie wärs, wenn man eine Kurzgeschichte schreiben müsste, in der irgendein Gegenstand vorkommt, z.B. eine Uhr? (Innere Uhr/Zeit/Armbanduhr, so etwas in dem Stil vielleicht? Also etwas, wo die Zeit eine wichtige Rolle spielt). Naja, ist nur so eine verrückte Idee^^.
Sehr genial Idee, gefällt mir. Hm, reicht das als Thema? Ich denke schon.
Wie wärs, RPGamer, wenn du den Startschuss geben könntest, ich meine sowas wie vorhin.
Wie wärs, RPGamer, wenn du den Startschuss geben könntest, ich meine sowas wie vorhin.
Jo, dann mach ich mal:)
Also, hiermit eröffne ich eine neue Kurzgeschichten-Runde. Das Thema ist: Zeit.
Zu diesem Thema lässt sich beinahe unendlich viel schreiben, doch um das ganze ein wenig einzuschränken: Die Zeit muss in der Geschichte eine wirklich tragende Rolle spielen und nicht einfach so nebenbei verlaufen (Zeit existiert ja immer und überall). Wie ihr das macht, ist euch freigestellt. Ihr könnt eine Uhr in den Mittelpunkt der Geschichte stellen, oder ein 10-Sekunden-Zeitlimit, was auch immer. Wichtig ist einfach, wie schon vorhin, dass es im Rahmen einer Kurzgeschichte bleibt, also bitte nicht ganze Familiengenerationen abhandeln:)
Das Genre ist eigentlich auch nicht festgelegt, obwohl ich denke, dass vielleicht Fantasy nicht so in dieses Thema passt...oder doch?^^
Wie auch immer, ich hoffe, ihr seid mit diesem Thema einverstanden. Falls nicht, meldet euch ruhig, falls doch: Viel Spass beim Schreiben!
Ach ja, und bei Fragen oder Wünschen nach genaueren Festlegungen können wir ruhig diskutieren.
Also, hiermit eröffne ich eine neue Kurzgeschichten-Runde. Das Thema ist: Zeit.
Zu diesem Thema lässt sich beinahe unendlich viel schreiben, doch um das ganze ein wenig einzuschränken: Die Zeit muss in der Geschichte eine wirklich tragende Rolle spielen und nicht einfach so nebenbei verlaufen (Zeit existiert ja immer und überall). Wie ihr das macht, ist euch freigestellt. Ihr könnt eine Uhr in den Mittelpunkt der Geschichte stellen, oder ein 10-Sekunden-Zeitlimit, was auch immer. Wichtig ist einfach, wie schon vorhin, dass es im Rahmen einer Kurzgeschichte bleibt, also bitte nicht ganze Familiengenerationen abhandeln:)
Das Genre ist eigentlich auch nicht festgelegt, obwohl ich denke, dass vielleicht Fantasy nicht so in dieses Thema passt...oder doch?^^
Wie auch immer, ich hoffe, ihr seid mit diesem Thema einverstanden. Falls nicht, meldet euch ruhig, falls doch: Viel Spass beim Schreiben!
Ach ja, und bei Fragen oder Wünschen nach genaueren Festlegungen können wir ruhig diskutieren.
Das Thema ist wirklich super. Sehr speziell. Da kommen meine grauen Zellen mal wieder zum Einsatz, besonders weil das nicht in mein sonstiges Genre passt. Wird also eine echte Herausforderung.
Nur mal ne kurze Frage: Bis wann haben wir Zeit?
Nur mal ne kurze Frage: Bis wann haben wir Zeit?
Hmm...das weiss ich auch nicht so recht XD. Vielleicht wie letztes Mal 2 Wochen? Obwohl, damals hat sich ja auch alles verspätet...Und zudem müssen wir noch Schule usw. berücksichtigen...
Aber man kann es auch schon vorher reinstellen (z.B. dieses Wochenende)?
Ich frag nur, weil ich die Story bestimmt schon am Wochenende fertig habe... (ich kann mich bei sowas immer nicht zurückhalten ;-)
Ich frag nur, weil ich die Story bestimmt schon am Wochenende fertig habe... (ich kann mich bei sowas immer nicht zurückhalten ;-)
Schon dieses Wochenende? O_o
Kein Problem, dann stell doch fröhlich rein:). Ich für meinen Teil weiss nicht, ob und wann ich Zeit haben werde...Ich hoffe, ich bringe auch noch was fertig. Argh und an Evelyn will ich auch noch weiterschreiben XD.
Kein Problem, dann stell doch fröhlich rein:). Ich für meinen Teil weiss nicht, ob und wann ich Zeit haben werde...Ich hoffe, ich bringe auch noch was fertig. Argh und an Evelyn will ich auch noch weiterschreiben XD.
Hey Leute,
ich wurde bestimmt schon vergessen^^ Ich bin Toschy, derjenige, der euch zu diesem Threa erst gebracht hat. Ich bin bei Verwandten in Polen und habe endlich Internet... Ich bin morgen wieder weg und hoffentlich ist mein PC dann wieder in Ordnung und alle Dateien noch da. Falls ich morgen Internet habe und alles gut laeuft schicke ich euch meine Version meiner Geschichts-Idee. Ich kann nicht lange on und habe mir noch nichts durchgelesen, ich hoffe ich habe nicht viel verpasst^^
Ich wuerde euch gerne alle Einzelheiten erzaehlen, warum ich nicht da war, aber das waere ein bisschen zu lang^^ Und das Passwort von "Toschy" habe ich schon vergessen... Naja, passt schon^^
Ich hoffe ich bin nicht in Vergessenheit geraten. Ich werde (hoffentlich) bald wieder oefters bei euch reinschauen un mich wuerde auch interessieren, was aus sharkies Geschichte jetzt geworden ist^^ Maedchen ich hoffe du hast sie schon veroeffentlich! Ich werde der 3. (nach Gufo und Quappe bestimmt^^) sein, der es kauft!
Man schreibt sich^^
Mit freundlichen Gruessen, Amano.
ich wurde bestimmt schon vergessen^^ Ich bin Toschy, derjenige, der euch zu diesem Threa erst gebracht hat. Ich bin bei Verwandten in Polen und habe endlich Internet... Ich bin morgen wieder weg und hoffentlich ist mein PC dann wieder in Ordnung und alle Dateien noch da. Falls ich morgen Internet habe und alles gut laeuft schicke ich euch meine Version meiner Geschichts-Idee. Ich kann nicht lange on und habe mir noch nichts durchgelesen, ich hoffe ich habe nicht viel verpasst^^
Ich wuerde euch gerne alle Einzelheiten erzaehlen, warum ich nicht da war, aber das waere ein bisschen zu lang^^ Und das Passwort von "Toschy" habe ich schon vergessen... Naja, passt schon^^
Ich hoffe ich bin nicht in Vergessenheit geraten. Ich werde (hoffentlich) bald wieder oefters bei euch reinschauen un mich wuerde auch interessieren, was aus sharkies Geschichte jetzt geworden ist^^ Maedchen ich hoffe du hast sie schon veroeffentlich! Ich werde der 3. (nach Gufo und Quappe bestimmt^^) sein, der es kauft!
Man schreibt sich^^
Mit freundlichen Gruessen, Amano.
Hey Leute,
sorry! Echt es tut mir leid! Ich würde euch alle Einzelheiten erzählen, aber das wäre ziemlich lang^^
Ich hoffe ihr könnt mir vergeben und ihr habt mich nicht völlig vergessen. Wie ich sehe wäre der Beitrag meiner alten Idee schon zu spät... Ich werde aber versuchen diese neue Idee mit der Zeit, die mir sehr gefällt, versuchen zu berücksichtigen und auch einen Beitrag zu formulieren.
Da ich das letzte mal nichts beigetragen habe versuche ich eine einigermaßen vernünftige Geschichte über dieses Wochenende fertig zu bekommen, da ich danach weider Schule habe und kaum Zeit.
Eigentlich hatte ich auf Papier schon an einer anderen Idee geabreitet und wollte euch als eine Gegenleistung, anstatt einer Story dieses Thema vorschlagen, aber das stelle ich dann beim Nächsten mal vor^^
Und wenn ihr euch wundern solltet, dass ich mit Toschy schreibe, naja die Antwort ist recht simpell: Passwort wieder eingefallen^^
MFG, Toschy
sorry! Echt es tut mir leid! Ich würde euch alle Einzelheiten erzählen, aber das wäre ziemlich lang^^
Ich hoffe ihr könnt mir vergeben und ihr habt mich nicht völlig vergessen. Wie ich sehe wäre der Beitrag meiner alten Idee schon zu spät... Ich werde aber versuchen diese neue Idee mit der Zeit, die mir sehr gefällt, versuchen zu berücksichtigen und auch einen Beitrag zu formulieren.
Da ich das letzte mal nichts beigetragen habe versuche ich eine einigermaßen vernünftige Geschichte über dieses Wochenende fertig zu bekommen, da ich danach weider Schule habe und kaum Zeit.
Eigentlich hatte ich auf Papier schon an einer anderen Idee geabreitet und wollte euch als eine Gegenleistung, anstatt einer Story dieses Thema vorschlagen, aber das stelle ich dann beim Nächsten mal vor^^
Und wenn ihr euch wundern solltet, dass ich mit Toschy schreibe, naja die Antwort ist recht simpell: Passwort wieder eingefallen^^
MFG, Toschy
Wie angekündigt kommt bereits heute meine Story.
Vorweg möchte ich sagen, dass meine Geschichte mal wieder in den Mystery-Grusel-Bereich abgedriftet ist.
Der Titel ist zwar einfallslos, aber besser als keiner: "Wenn die Zeit gegen dich läuft..."
Man mag sich vielleicht am Ende fragen, was genau das Ganze mit der Zeit zu tun hat, aber es gab ja dieses Mal auch keine direkten Einschränkungen.
Deshalb habe ich die Zeit einfach nur im Allgemeinen behandelt.
Das heißt, "Verjüngung" hat bei mir etwas mit Zeit zu tun und "knappe Zeit" ebenfalls.
Ach, was rede ich hier eigentlich darüber? Lest selbst:
Ein Blick in den Spiegel verriet ihm, was er bereits beim Betreten des Badezimmers vermutet hatte.
Fassungslos, ja, beinahe ängstlich starrte er in das Gesicht, dass ihm aus ungläubigen Augen entgegenblickte.
Wie war das nur möglich? Was hatte er falsch gemacht?
Er wusste es nicht.
Wusste nicht, wie es soweit hatte kommen können.
Nur eines war ihm beim Anblick Seinerselbst schlagartig bewusst geworden.
Wenn er nicht bald herausfand, was genau geschehen war, würde er binnen weniger Tage nicht mehr in der Lage sein, sich aus dieser misslichen Lage zu befreien.
Denn dann würde es zu spät sein.
Für alle Zeit.
Verzweifelt tastete er sein Gesicht ab, suchte mit den Fingerspitzen nach seinen einstig so verhassten Bartstoppeln.
Nichts.
Kein einziges Haar war zu spüren.
Seine Haut war so rein, wie die eines zehnjährigen Jungen nur sein konnte.
Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend wandte er sich ab.
Er konnte sein Spiegelbild nicht mehr ertragen. Konnte es nicht ertragen, zu sehen, was aus ihm geworden war.
Wehmütig dachte er an die alten Zeiten zurück.
„Alte Zeiten! Das ich nicht lache!“ schrie er entzürnt und schlug mit der geballten Faust gegen den Spiegel, der ihm bewusst gemacht hatte, dass die letzten Tage kein Traum gewesen waren.
Die vor Schmerz pochende Hand reibend, ließ er sich an der Wand entlang auf den Fußboden gleiten und vergrub sein Gesicht in den Händen, die ihm im Vergleich zum Vortag sehr viel kleiner erschienen.
Irritiert begutachtete er seine Handflächen, bis ihm bewusst wurde, dass mit dieser Nacht nicht nur sein Gesicht um fünf Jahre jünger geworden war.
Alles an ihm war plötzlich um Zentimeter geschrumpft, seine Kleider hingen lose am Körper und vermittelten den Eindruck eines abgemagerten Kindes.
Er hatte das Gefühl, mit jeder Minute, die er auf dem Fußboden des Badezimmers verbrachte, seinem Tod näher zu kommen.
War das möglich?
Konnte ein Leben wirklich so rapide und auf so schreckliche Weise zu Ende gehen?
Panisch sprang er auf, rannte in sein Schlafzimmer und fing an, die Bücher, die er bereits vor Tagen auf dem Fußboden verteilt hatte, zu durchwälzen, in der Hoffnung, eine Lösung für sein Problem zu finden.
Ihm war bewusst, wie nutzlos diese Suche war, doch möglicherweise hatte er ja etwas übersehen. Etwas, was ihm die zwanzig Jahre, die er in den letzten fünf Tagen verloren hatte, wiedergeben würde.
Eine halbe Stunde später ließ er sich resigniert aufs Bett fallen und schloss die Augen.
Seine Gedanken drehten sich einzig und allein um die Tatsache, dass seine Existenz womöglich bald ausgelöscht sein würde.
Alles schien sich gegen ihn verschworen zu haben.
Selbst die Zeit.
Doch wie hatte es dazu kommen können? Wo genau war ihm dieser fatale Fehler unterlaufen?
Mühsam rappelte er sich auf und ließ die letzten Tage Revue passieren.
Alles hatte mit dem Anruf seines Professors begonnen. War dieser womöglich Schuld an dem ganzen Schlamassel?
Immerhin hatte er ihm dieses Buch gegeben.
Jenes mysteriöse Buch, dass ihn von Anfang an in den Bann gezogen hatte.
Seit jeher hatte er sich für Mythologie und Okkultismus interessiert, hatte all seine Freizeit darauf verwendet, sich mit übernatürlichen Dingen wie Ritualen und alten Sprachen zu beschäftigen.
Und genau das war ihm nun zum Verhängnis geworden.
Hätte er an jenem Tag nicht dieses Buch in die Hände genommen, wäre sein Leben höchstwahrscheinlich anders verlaufen.
Aber sollte es tatsächlich die Schuld des Professors gewesen sein, dass er sich nun im Körper eines Jungen befand?
Er glaubte nicht daran.
Immerhin war er selbst es gewesen, der es aufgeschlagen und darin geblättert hatte.
Nur leider war es nicht beim Herumblättern geblieben.
Keine Stunde war seit dem Aufschlagen vergangen, da hatte er bereits den schier unstillbaren Drang verspürt, eines der Rituale auszuprobieren.
Durch seine langjährige Erfahrung war es ihm nicht schwergefallen, die komplizierten, zum Teil stark verblassten Runen zu entziffern.
Bereits einige Male zuvor hatte er jahrhundertealte Rituale und Zauberformeln ausprobiert. Anfangs war es nur aus reiner Neugier gewesen, doch mittlerweile hatte er sich bei einigen Professoren einen Namen gemacht, wurde des öfteren gebeten, alte Inschriften und ähnliches zu studieren.
Bisher war es auch immer gut gegangen.
Nur dieses eine Mal nicht.
Diesmal war ihm ein Fehler unterlaufen.
Ein folgenschwerer Fehler.
Selbst jetzt, in diesem Moment, war ihm nicht bewusst, was genau schief gelaufen war.
War es die Auswahl des Rituals gewesen? Oder hatte er einige Runen falsch gedeutet?
Er wusste es nicht.
Klar war nur, dass er diese Seite des Buches nie hätte aufschlagen dürfen.
„Verjüngung!“ flüsterte er kopfschüttelnd. „Was habe ich mir dabei nur gedacht?“
Mit Kreide hatte er an jenem Abend ein Pentagramm auf die Dielen des Fußbodens gezeichnet, an jede Ecke dieses fünfeckigen Sternes eine Kerze gestellt und sich mit einer Nadel in den Finger gestochen, um sein Blut anschließend mit dem Kerzenwachs zu vermischen. Anschließend hatte er die Worte gesprochen. Laut und deutlich waren sie einzelnen Buchstaben über seine Lippen gekommen.
Genauso, wie es in dem Buch beschrieben war.
Also wo war ihm der Fehler unterlaufen?
War es das Pentagramm gewesen? Hatte er es falsch gezeichnet, waren es die falschen Kerzen gewesen oder stimmte irgendetwas nicht mit seinem Blut?
Fragen über Fragen und keine einzige Antwort.
Er war gerade im Begriff, nach dem nächstbesten Gegenstand zu greifen und es vor lauter Verzweiflung an die Wand zu werfen, da kam ihm ein Gedanke.
Ein Gedanke, der schlimmer nicht hätte sein können.
„Ist das möglich?“ flüsterte er und schlug sich erschrocken die Hand vor den Mund, als wäre es verboten, diesen Gedanken auszusprechen oder ihn auch nur in Erwägung zu ziehen.
Nur noch ein Wimmern drang aus seiner Kehle herauf und verebbte im leeren Raum.
„Was...“ begann er erneut zu flüstern. „Was, wenn ich gar keinen Fehler gemacht habe...?“
Über seine eigenen Worte erschrocken, fuhr er sich mit den Fingern durchs Haar.
„Immerhin hat das Ritual ja gewirkt.“ überlegte er laut. „Es hat mich verjüngt, wenn auch nicht auf die Weise, die ich erwartet habe.“
Resigniert ließ er sich auf das Bett zurücksinken und schloss die Augen.
Was sollte nun aus ihm werden? Seine Zeit begann bereits, gegen ihn zu laufen. Wenn er richtig gerechnet hatte, würden ihm nur noch zwei Tage bleiben.
Mit jedem Tag, den er verstreifen ließ, war er gut fünf Jahre jünger geworden.
An jenem verhängnisvollen Abend, der Abend, der sein ganzes gut organisiertes Leben auf den Kopf gestellt hatte, war er vierunddreißig Jahre alt gewesen. Und nun, fünf Tage später, war er höchstens zehn.
Und er steuerte unaufhaltsam auf das Säuglingsalter zu.
Er wusste nicht, was genau passieren würde, wenn es soweit war, doch er glaubte keine einzige Sekunde daran, dass danach wieder alles beim Alten sein würde.
Er war sich sicher, dass er danach nicht mehr existieren würde.
Nur mühsam konnte er den aufkommenden Kloß im Hals wieder herunterschlucken, wodurch sich ein unangenehmer Geschmack in seinem Mund ausbreitete.
Wenn ihm nicht bald etwas einfiel, würde er es schneller herausfinden, als ihm lieb war.
„Denk nach, Junge!“ rief er sich in Erinnerung und zwang sich, über seine Möglichkeiten nachzudenken. „Viele bleiben mir zwar nicht, aber immerhin habe ich ja doch einige Jahre Erfahrung aufzuweisen.“
Mit diesen Worten keimte ein wenig Hoffnung in ihm auf.
Enthusiastisch sprang er auf und stürzte sich erneut auf das Buch, dass ihm soviel Unheil gebracht hatte.
Behutsam strich er über den in Leder gebundenen Einband und öffnete es.
„Irgendwo muss doch stehen, wie man das Ritual wieder rückgängig machen kann.“ murmelte er und blätterte rasch die Seiten durch, überflog Kapitel um Kapitel, jedoch ohne Erfolg.
„Mist!“ schrie er verzweifelt und warf das Buch gegen die Wand. „Jedes Ritual ist umkehrbar. Es muss doch irgendetwas...“
Plötzlich sprang er auf. Seine Augen, die vor Ermüdung bereits rote Äderchen aufwiesen, glänzten im Licht der Morgensonne.
„Das ist es!“ rief er begeistert, nahm das Buch erneut in die Hände und schlug die entsprechende Seite auf. „Rückwärts. Man muss es rückwärts aufsagen. So funktioniert das fast immer, wenn es kein entsprechendes Gegenritual gibt.“
Eifrig begann er, erneut das Pentagramm auf den Boden zu zeichnen.
Rasch zündete er frische weiße Kerzen an und stach sich mit einer desinfizierten Nadel in dieselbe Stelle wie beim letzten Mal.
Behutsam ließ er das Blut und den flüssigen Kerzenwachs auf die Ecken des Pentagramms träufeln und sah zu, wie sich beides zu einer hellrosa Masse vermischte.
Anschließend nahm er das Buch und fing an, den Spruch zu lesen. Nur, dass er ihn dieses Mal rückwärts las.
Als er geendet hatte, schloss er die Augen und hoffte, schon bald eine Wirkung zu spüren.
Minutenlang stand er auf diese Weise im Raum und horchte angestrengt in sich hinein.
Nichts.
Kein Prickeln auf der Haut, wie beim letzten Mal.
Und auch sonst keinerlei Anzeichen irgendeiner Veränderung.
Es hatte nicht funktioniert.
„Und was nun?“ seufzte er. Entkräftet setzte er sich auf die Bettkante und ließ seinen Körper auf die kühle Satindecke sinken.
„Vielleicht geht es nicht so schnell.“ versuchte er sich selbst zu ermutigen. „Immerhin war das Ergebnis beim letzten Mal auch erst am nächsten Morgen zu erkennen.“
Doch kaum, dass er diese Worte ausgesprochen hatte, stellte sich die vorher verspürte Ernüchterung wieder ein. „Trotzdem habe ich beim letzten Mal gleich gespürt, dass etwas anders war.“
Wenige Minuten später war er eingeschlafen.
Schmerzen.
Starke, fast unerträgliche Schmerzen.
Das war das erste, was er spürte, als er die Augen wieder öffnete.
„Oh Gott...!“ stöhnte er und setzte sich behutsam auf. „Was ist das? Was passiert mit mir?“
Mittlerweile hatte die Mittagssonne das gesamte Zimmer erhellt.
Vorsichtig sah er an sich herab.
Mit Schrecken erkannte er, dass er erneut kleiner geworden war. Panisch sah er sich im Zimmer um. Als sein Blick auf seinen Wecker fiel, konnte er seinen Augen kaum trauen.
Beide Zeiger drehten sich unaufhaltsam entgegen des Uhrzeigersinns.
Noch nie hatte er so etwas erlebt.
Was war hier los?
Unter starken Schmerzen erhob er sich vom Bett und lief ins Badezimmer.
Der Spiegel.
Das war sein Ziel.
Doch als er hineinsehen wollte, wurde ihm der Anblick verwehrt.
Mittlerweile war er soweit geschrumpft, dass er nicht mehr hineinsehen konnte.
„Hilfe!“ wimmerte er verzweifelt. „Was geschieht mit mir?“
Erschrocken über den Klang seiner Stimme ließ er sich auf den Fliesen nieder und kauerte sich zusammen.
Es war vorbei.
Sein Ende nahte.
Mit jeder Minute, die verstrich, wurde er kleiner und kleiner.
Die Schmerzen waren kaum zu ertragen. Sie waren so stark, dass er es nicht einmal fertig brachte, zu schreien.
Keine fünf Minuten später war nur noch ein nackter Fötus unter den lumpigen Kleidern zu erkennen.
Nach zehn weiteren Minuten war nichts mehr von ihm übrig.
Nichts.
Bis auf die Erinnerung.
Die Erinnerung an alte, verganene Zeiten.
Vorweg möchte ich sagen, dass meine Geschichte mal wieder in den Mystery-Grusel-Bereich abgedriftet ist.
Der Titel ist zwar einfallslos, aber besser als keiner: "Wenn die Zeit gegen dich läuft..."
Man mag sich vielleicht am Ende fragen, was genau das Ganze mit der Zeit zu tun hat, aber es gab ja dieses Mal auch keine direkten Einschränkungen.
Deshalb habe ich die Zeit einfach nur im Allgemeinen behandelt.
Das heißt, "Verjüngung" hat bei mir etwas mit Zeit zu tun und "knappe Zeit" ebenfalls.
Ach, was rede ich hier eigentlich darüber? Lest selbst:
Ein Blick in den Spiegel verriet ihm, was er bereits beim Betreten des Badezimmers vermutet hatte.
Fassungslos, ja, beinahe ängstlich starrte er in das Gesicht, dass ihm aus ungläubigen Augen entgegenblickte.
Wie war das nur möglich? Was hatte er falsch gemacht?
Er wusste es nicht.
Wusste nicht, wie es soweit hatte kommen können.
Nur eines war ihm beim Anblick Seinerselbst schlagartig bewusst geworden.
Wenn er nicht bald herausfand, was genau geschehen war, würde er binnen weniger Tage nicht mehr in der Lage sein, sich aus dieser misslichen Lage zu befreien.
Denn dann würde es zu spät sein.
Für alle Zeit.
Verzweifelt tastete er sein Gesicht ab, suchte mit den Fingerspitzen nach seinen einstig so verhassten Bartstoppeln.
Nichts.
Kein einziges Haar war zu spüren.
Seine Haut war so rein, wie die eines zehnjährigen Jungen nur sein konnte.
Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend wandte er sich ab.
Er konnte sein Spiegelbild nicht mehr ertragen. Konnte es nicht ertragen, zu sehen, was aus ihm geworden war.
Wehmütig dachte er an die alten Zeiten zurück.
„Alte Zeiten! Das ich nicht lache!“ schrie er entzürnt und schlug mit der geballten Faust gegen den Spiegel, der ihm bewusst gemacht hatte, dass die letzten Tage kein Traum gewesen waren.
Die vor Schmerz pochende Hand reibend, ließ er sich an der Wand entlang auf den Fußboden gleiten und vergrub sein Gesicht in den Händen, die ihm im Vergleich zum Vortag sehr viel kleiner erschienen.
Irritiert begutachtete er seine Handflächen, bis ihm bewusst wurde, dass mit dieser Nacht nicht nur sein Gesicht um fünf Jahre jünger geworden war.
Alles an ihm war plötzlich um Zentimeter geschrumpft, seine Kleider hingen lose am Körper und vermittelten den Eindruck eines abgemagerten Kindes.
Er hatte das Gefühl, mit jeder Minute, die er auf dem Fußboden des Badezimmers verbrachte, seinem Tod näher zu kommen.
War das möglich?
Konnte ein Leben wirklich so rapide und auf so schreckliche Weise zu Ende gehen?
Panisch sprang er auf, rannte in sein Schlafzimmer und fing an, die Bücher, die er bereits vor Tagen auf dem Fußboden verteilt hatte, zu durchwälzen, in der Hoffnung, eine Lösung für sein Problem zu finden.
Ihm war bewusst, wie nutzlos diese Suche war, doch möglicherweise hatte er ja etwas übersehen. Etwas, was ihm die zwanzig Jahre, die er in den letzten fünf Tagen verloren hatte, wiedergeben würde.
Eine halbe Stunde später ließ er sich resigniert aufs Bett fallen und schloss die Augen.
Seine Gedanken drehten sich einzig und allein um die Tatsache, dass seine Existenz womöglich bald ausgelöscht sein würde.
Alles schien sich gegen ihn verschworen zu haben.
Selbst die Zeit.
Doch wie hatte es dazu kommen können? Wo genau war ihm dieser fatale Fehler unterlaufen?
Mühsam rappelte er sich auf und ließ die letzten Tage Revue passieren.
Alles hatte mit dem Anruf seines Professors begonnen. War dieser womöglich Schuld an dem ganzen Schlamassel?
Immerhin hatte er ihm dieses Buch gegeben.
Jenes mysteriöse Buch, dass ihn von Anfang an in den Bann gezogen hatte.
Seit jeher hatte er sich für Mythologie und Okkultismus interessiert, hatte all seine Freizeit darauf verwendet, sich mit übernatürlichen Dingen wie Ritualen und alten Sprachen zu beschäftigen.
Und genau das war ihm nun zum Verhängnis geworden.
Hätte er an jenem Tag nicht dieses Buch in die Hände genommen, wäre sein Leben höchstwahrscheinlich anders verlaufen.
Aber sollte es tatsächlich die Schuld des Professors gewesen sein, dass er sich nun im Körper eines Jungen befand?
Er glaubte nicht daran.
Immerhin war er selbst es gewesen, der es aufgeschlagen und darin geblättert hatte.
Nur leider war es nicht beim Herumblättern geblieben.
Keine Stunde war seit dem Aufschlagen vergangen, da hatte er bereits den schier unstillbaren Drang verspürt, eines der Rituale auszuprobieren.
Durch seine langjährige Erfahrung war es ihm nicht schwergefallen, die komplizierten, zum Teil stark verblassten Runen zu entziffern.
Bereits einige Male zuvor hatte er jahrhundertealte Rituale und Zauberformeln ausprobiert. Anfangs war es nur aus reiner Neugier gewesen, doch mittlerweile hatte er sich bei einigen Professoren einen Namen gemacht, wurde des öfteren gebeten, alte Inschriften und ähnliches zu studieren.
Bisher war es auch immer gut gegangen.
Nur dieses eine Mal nicht.
Diesmal war ihm ein Fehler unterlaufen.
Ein folgenschwerer Fehler.
Selbst jetzt, in diesem Moment, war ihm nicht bewusst, was genau schief gelaufen war.
War es die Auswahl des Rituals gewesen? Oder hatte er einige Runen falsch gedeutet?
Er wusste es nicht.
Klar war nur, dass er diese Seite des Buches nie hätte aufschlagen dürfen.
„Verjüngung!“ flüsterte er kopfschüttelnd. „Was habe ich mir dabei nur gedacht?“
Mit Kreide hatte er an jenem Abend ein Pentagramm auf die Dielen des Fußbodens gezeichnet, an jede Ecke dieses fünfeckigen Sternes eine Kerze gestellt und sich mit einer Nadel in den Finger gestochen, um sein Blut anschließend mit dem Kerzenwachs zu vermischen. Anschließend hatte er die Worte gesprochen. Laut und deutlich waren sie einzelnen Buchstaben über seine Lippen gekommen.
Genauso, wie es in dem Buch beschrieben war.
Also wo war ihm der Fehler unterlaufen?
War es das Pentagramm gewesen? Hatte er es falsch gezeichnet, waren es die falschen Kerzen gewesen oder stimmte irgendetwas nicht mit seinem Blut?
Fragen über Fragen und keine einzige Antwort.
Er war gerade im Begriff, nach dem nächstbesten Gegenstand zu greifen und es vor lauter Verzweiflung an die Wand zu werfen, da kam ihm ein Gedanke.
Ein Gedanke, der schlimmer nicht hätte sein können.
„Ist das möglich?“ flüsterte er und schlug sich erschrocken die Hand vor den Mund, als wäre es verboten, diesen Gedanken auszusprechen oder ihn auch nur in Erwägung zu ziehen.
Nur noch ein Wimmern drang aus seiner Kehle herauf und verebbte im leeren Raum.
„Was...“ begann er erneut zu flüstern. „Was, wenn ich gar keinen Fehler gemacht habe...?“
Über seine eigenen Worte erschrocken, fuhr er sich mit den Fingern durchs Haar.
„Immerhin hat das Ritual ja gewirkt.“ überlegte er laut. „Es hat mich verjüngt, wenn auch nicht auf die Weise, die ich erwartet habe.“
Resigniert ließ er sich auf das Bett zurücksinken und schloss die Augen.
Was sollte nun aus ihm werden? Seine Zeit begann bereits, gegen ihn zu laufen. Wenn er richtig gerechnet hatte, würden ihm nur noch zwei Tage bleiben.
Mit jedem Tag, den er verstreifen ließ, war er gut fünf Jahre jünger geworden.
An jenem verhängnisvollen Abend, der Abend, der sein ganzes gut organisiertes Leben auf den Kopf gestellt hatte, war er vierunddreißig Jahre alt gewesen. Und nun, fünf Tage später, war er höchstens zehn.
Und er steuerte unaufhaltsam auf das Säuglingsalter zu.
Er wusste nicht, was genau passieren würde, wenn es soweit war, doch er glaubte keine einzige Sekunde daran, dass danach wieder alles beim Alten sein würde.
Er war sich sicher, dass er danach nicht mehr existieren würde.
Nur mühsam konnte er den aufkommenden Kloß im Hals wieder herunterschlucken, wodurch sich ein unangenehmer Geschmack in seinem Mund ausbreitete.
Wenn ihm nicht bald etwas einfiel, würde er es schneller herausfinden, als ihm lieb war.
„Denk nach, Junge!“ rief er sich in Erinnerung und zwang sich, über seine Möglichkeiten nachzudenken. „Viele bleiben mir zwar nicht, aber immerhin habe ich ja doch einige Jahre Erfahrung aufzuweisen.“
Mit diesen Worten keimte ein wenig Hoffnung in ihm auf.
Enthusiastisch sprang er auf und stürzte sich erneut auf das Buch, dass ihm soviel Unheil gebracht hatte.
Behutsam strich er über den in Leder gebundenen Einband und öffnete es.
„Irgendwo muss doch stehen, wie man das Ritual wieder rückgängig machen kann.“ murmelte er und blätterte rasch die Seiten durch, überflog Kapitel um Kapitel, jedoch ohne Erfolg.
„Mist!“ schrie er verzweifelt und warf das Buch gegen die Wand. „Jedes Ritual ist umkehrbar. Es muss doch irgendetwas...“
Plötzlich sprang er auf. Seine Augen, die vor Ermüdung bereits rote Äderchen aufwiesen, glänzten im Licht der Morgensonne.
„Das ist es!“ rief er begeistert, nahm das Buch erneut in die Hände und schlug die entsprechende Seite auf. „Rückwärts. Man muss es rückwärts aufsagen. So funktioniert das fast immer, wenn es kein entsprechendes Gegenritual gibt.“
Eifrig begann er, erneut das Pentagramm auf den Boden zu zeichnen.
Rasch zündete er frische weiße Kerzen an und stach sich mit einer desinfizierten Nadel in dieselbe Stelle wie beim letzten Mal.
Behutsam ließ er das Blut und den flüssigen Kerzenwachs auf die Ecken des Pentagramms träufeln und sah zu, wie sich beides zu einer hellrosa Masse vermischte.
Anschließend nahm er das Buch und fing an, den Spruch zu lesen. Nur, dass er ihn dieses Mal rückwärts las.
Als er geendet hatte, schloss er die Augen und hoffte, schon bald eine Wirkung zu spüren.
Minutenlang stand er auf diese Weise im Raum und horchte angestrengt in sich hinein.
Nichts.
Kein Prickeln auf der Haut, wie beim letzten Mal.
Und auch sonst keinerlei Anzeichen irgendeiner Veränderung.
Es hatte nicht funktioniert.
„Und was nun?“ seufzte er. Entkräftet setzte er sich auf die Bettkante und ließ seinen Körper auf die kühle Satindecke sinken.
„Vielleicht geht es nicht so schnell.“ versuchte er sich selbst zu ermutigen. „Immerhin war das Ergebnis beim letzten Mal auch erst am nächsten Morgen zu erkennen.“
Doch kaum, dass er diese Worte ausgesprochen hatte, stellte sich die vorher verspürte Ernüchterung wieder ein. „Trotzdem habe ich beim letzten Mal gleich gespürt, dass etwas anders war.“
Wenige Minuten später war er eingeschlafen.
Schmerzen.
Starke, fast unerträgliche Schmerzen.
Das war das erste, was er spürte, als er die Augen wieder öffnete.
„Oh Gott...!“ stöhnte er und setzte sich behutsam auf. „Was ist das? Was passiert mit mir?“
Mittlerweile hatte die Mittagssonne das gesamte Zimmer erhellt.
Vorsichtig sah er an sich herab.
Mit Schrecken erkannte er, dass er erneut kleiner geworden war. Panisch sah er sich im Zimmer um. Als sein Blick auf seinen Wecker fiel, konnte er seinen Augen kaum trauen.
Beide Zeiger drehten sich unaufhaltsam entgegen des Uhrzeigersinns.
Noch nie hatte er so etwas erlebt.
Was war hier los?
Unter starken Schmerzen erhob er sich vom Bett und lief ins Badezimmer.
Der Spiegel.
Das war sein Ziel.
Doch als er hineinsehen wollte, wurde ihm der Anblick verwehrt.
Mittlerweile war er soweit geschrumpft, dass er nicht mehr hineinsehen konnte.
„Hilfe!“ wimmerte er verzweifelt. „Was geschieht mit mir?“
Erschrocken über den Klang seiner Stimme ließ er sich auf den Fliesen nieder und kauerte sich zusammen.
Es war vorbei.
Sein Ende nahte.
Mit jeder Minute, die verstrich, wurde er kleiner und kleiner.
Die Schmerzen waren kaum zu ertragen. Sie waren so stark, dass er es nicht einmal fertig brachte, zu schreien.
Keine fünf Minuten später war nur noch ein nackter Fötus unter den lumpigen Kleidern zu erkennen.
Nach zehn weiteren Minuten war nichts mehr von ihm übrig.
Nichts.
Bis auf die Erinnerung.
Die Erinnerung an alte, verganene Zeiten.
Ich möchte jetzt noch einmal dafür entschuldigen, dass ich die erste Geschichte nicht veröffentlichte. Ich habe mich mit diesem neuen Thema "Zeit" sehr lange befasst und es kam mir keine gute Stor in den Kopf. Ich weis nicht wie ich auf meine Idee letztlich gekommen bin, aber hier ist sie...
Ich habe aus der sicht eines Jungen geschrieben. Der vielleicht seltsam klingende Schreibstil liegt daran, dass die Geschichte überwiegend in der Ich-Person geschrieben ist. Ich hoffe, dass die benutzten Ausdrücke nicht abschreckend und langweilig wirken. Ich bemühe mich Geschichten zu entwickeln, von dennen man etwas lernen soll. Es gibt nicht immer ein "Happy End" bei mir, die Hauptsache soll jedoch sein, dass der aufmerksame Leser etwas lernte.
Die Geschichte schein vielleicht etwas abgehackt, aber ich wusste nicht wie viel Platz noch übrig sein wird. Ich hätte es detailierter und länger schreiben können, wollte mich auf die zum Schluss doch nur auf die Grundzüge beziehen, da ich nicht wusste wie lang es dann wird.
Urteilt doch selbst:
Was wäre wenn...
Schon wieder Montag! Schon wieder Schule! Ich glaub das einfach nicht! Warum müssen Schüler mit einem Noten Durchschnitt von 1.0 noch in die Schule? Ich würde am liebsten den Morgen weg spulen. Naja, wieso nicht? Ich will mal schauen, ob der Typ recht hatte.
Mhm… Das Teil müsste auf meinem Schreibtisch liegen. Ich glaub’s nicht, da ist es wirklich! Ein rotes kleines Dingen, nicht größer als mein mp3 Player. Mit einem Knopf, genauso wie der Alte gestern gesagt hat. Mal sehn, ich sollte mich nur auf meinen Wunsch konzentrieren. Ich wünsche mir, dass die Schule schon vorbei ist.
Ist was passiert? Wie spät ist es? Ich glaube es nicht! Oh mein Gott! Es ist 7.10! Das war ja wohl zu erwarten… Aber es ist schon komisch, dass dieses Ding hier auf meinem Schreibtisch liegt. Genauso wie der alte Mann gestern gesagt hat. Aber warum funktioniert es nicht? Natürlich funktioniert es nicht! Wie blöd muss man sein, und so einen Schwachsinn glauben? Ich kann doch nicht, die Zeit vorspulen! Aber, das Ding liegt dennoch hier. Es ist auf meinem Schreibtisch. Wie ist es dahin gekommen? Okay, ich gebe zu, dass es merkwürdig ist, aber das heißt noch lange nicht, dass ich die Zeit verändern kann. Ich sollte mich so langsam anziehen und nach unten gehen, sonst komme ich noch zu spät.
“Mama?“, warum antwortet mir keiner? „Mama, bist du noch da?“, mhm, anscheinend ist sie schon weg. Ich frage mich wie spät es ist. WAS? ES IST HALB 2! Okay, ganz ruhig… tief durchatmen… das ist nicht wahr. Vielleicht habe ich mich nur verguckt. Vielleicht muss ich mich nur wegdrehen und wieder hinschauen. Und? Oh mein Gott, ich glaube das nicht! Es ist wirklich halb 2! Dann müsste Mama noch arbeiten, das würde erklären warum mir keiner antwortet. Aber ich kann mich nicht erinnern in der Schule gewesen zu sein. Mhm, Zeit etwas zu testen. Ich wünsche mir zu wissen was ich heute in der Schule gemacht habe. Mhm… nicht passiert!
“Ahhhhhhhhhhhhh!“; ich falle, was ist hier los? ICH FALLE!
Autsch, das tat weh. Ich bin auf hartem Boden aufgekommen. Wo bin ich hier? Sieht nach einem Flur aus. Nach einem Flur aus meiner Schule. Das Ding in meiner Hand… Ich glaube es nicht. WIE GEIL! YEAH! JUUUUHUUUU! Hey, da bin ja ich. Wie cool, ich kann mich sehen. Ich sehe gut aus. So ist’s richtig, durch die Schule stolzieren und den Boss markieren. Ich wusste gar nicht, dass sich mein blondes Haar nach ein bisschen Fahrrad fahren so cool legt. Und da ist mein Mädchen. Sie sieht wieder mal umwerfend aus. Man sind wir ein süßes Pärchen. Die klügsten und coolsten Schüler dieser Schule sind zusammen. Passt doch. Was hatte ich heute noch mal für Stunden? Mal nachdenken… Ich glaube ich hatte heute ne Arbeit in Mathe. Na mal sehen. Ja, und das sofort in der ersten Stunde.
„Hier sind eure Arbeitsblätter, wenn es Fragen gibt stehe ich euch immer zur Verfügung.“, typisch Nordkamp. Der Typ sagt doch wirklich vor jeder Arbeit Wort wörtlich dasselbe. Oh man ist die Arbeit einfach, die habe ich sicherlich wider 1. Schauen wir mal was Lutz so schreibt. Der kleine Idiot hat doch sicherlich gleich wieder nen Krampf und weis nicht was er machen soll. Da sitzt ja die Brillenschlange. Na zeig mal her, was schreibst du da? Oh mein Gott, dieser Junge ist doch zu nichts fähig. Selbst die einfachsten Aufgaben sind der Horror für den. Und der ist auf einem Gymnasium.
Pah, seine reichen Eltern haben sicherlich den Schulleiter bestochen. Der sollte sich mal MICH angucken. Meine Eltern sind gar nichts im vergleich zu mit. Meine Mutter ist nur Mittelklasse, arbeitet als Krankenschwester, besonders gut aussehen tut sie auch nicht. Mein Vater? Der Typ ist ein dummer Alkoholiker, der es zu nichts Besserem gebracht hat als einem Müllmann. Aber auch er ist nicht er hässlichste, das ist auch da einzig gute an ihm. Ich meine, von irgendwem muss man das gute Aussehen ja haben. Aber meine Coolness habe ich mir selbst beigebracht. Ich kenne niemanden aus meiner Familie der nur annähernd an meine Intelligenz und Coolness heran kommt. Da sieht man wieder, dass so etwas einfach nicht vererbbar ist.
Ach ich habe keine Lust mehr auf Schule, außerdem habe ich es doch schon irgendwie hinter mir. Aber wie ist das möglich? Das verstößt gegen alle Physikalischen Gesetzte! Es ist doch unmöglich die Zeit zu bestimmen! Ich glaube das nicht! Ich glaube es einfach nicht! Aber es hat ja etwas Gutes… Ich meine, ICH habe die Machst die Zeit zu verändern. Was beschwere ich mich eigentlich? Ich glaube wir verewigen das eben: Ich wünsche mir nie wieder zur Schule zu gehen. So, das ist erledigt. Ich bin 16 Jahre alt und was bedeutet das? Genau, ich darf noch nicht Auto fahren! Ich wünsche mir ich bin schon 18. Ich sollte besser meine Augen schließen, dann mache ich sie wieder auf und bin woanders, hoffe ich mal.
Wou, wo bin ich denn hier gelandet? Ich bin wohl in einem Zimmer, ein Schlafzimmer. WAS IST DAS? ICH HABE HAARE IM GESICHT! Aber, ich muss sagen, dass es cool aussieht. Das Kinnbärtchen steht mir irgendwie. Ich glaub’s nicht, ich bin 18. Was ich wohl für ein Auto hab… So erst mal raus aus dem Zimmer. Wie spät ist es eigentlich? Wou, ich habe eine goldene Armbanduhr, was wird nur aus mir? Es ist 7.12 Uhr in der Frühe. Schauen wir uns mal im Haus um. Was ist denn das hier? Der Flur ist ja gigantisch lang! Und wie viele Zimmer hier noch sind. Wo bin ich nur gelandet? Okay, hier ist eine Treppe und da unten… eine Art Saal und eine große Tür. Vielleicht die Eingangstür. Es ist alles so strahlend weiß hier. Gehen wir mal nach draußen. Ich glaub das einfach nicht. Ist das meiner? Dieses Schmuckstück eines Autos, ist das meiner? Aber woher kann ich mir einen schwarzen, wunderschönen Rolls-Royce leisten? Ich liebe mein Leben.
„Sir, Ihr Flieger startet in Kürze. Sie sollten sich fertig machen.“, hinter mir stand ein Mann, schätzungsweise um die 30. Nett gekleidet, nicht zu dick, auch nicht zu dünn. Wie es aussieht habe ich auch das beste Personal abbekommen. Und wie es dazu gekommen ist kann ich mir in Ruhe angucken. Der Kinofilm über Alexander den Allmächtigen. Eintritt nur für Befugte. Ich fühl mich so cool.
„Natürlich.“, antwortete ich ohne groß nachzudenken. Ich frage mich wo es gleich hin geht. Vielleicht sollte ich mir mal meine Vergangenheit anschauen.
Ich wünsche mir… Ja was soll ich mir wünschen? Ich wünsche mir all meine Erfolgserlebnisse noch einmal leben zu können.
Warum passiert nichts? Ich habe extra die Augen geschlossen. Warum kann ich meine Vergangenheit nicht noch einmal erleben? Was soll das? Pah, das muss ich auch gar nicht! Ich bin reich und habe alles was ich nur möchte. Vielleicht habe ich es ein bisschen übertrieben. Ich habe mir die Schule für immer ausfallen lassen und noch paar Jährchen übersprungen. Ich muss mich mal entspannen. Ich wünsche es sei abends.
Geht doch, das nimmt er noch. Ah, das Bett ist schön gemütlich. Ich muss jetzt überlegen. Ich lebe mein neues Leben ab morgen einfach weiter. Das ist gut. Welches Datum haben wir denn heute? Den 3.5.2008, ach mein Geburtstag. Okay, ist auch irgendwie logisch. Ich habe mich doch zu dem Tag gewünscht an dem ich 18 werde.
Stell dir vor man würde dir folgendes Angebot machen:
Du kannst die Zeit anhalten, Kapitel deines Lebens überspringen und wiederholen lassen. Du kannst die Zeit jedoch nur in einer „Wiederholung“ beobachten. Ob du sie miterlebt hast oder nicht, kannst du sie nicht noch einmal erleben und ins Geschehen eingreifen. Du kannst somit den Streit mit den Eltern vorspulen, oder eine Krankheit binnen Sekunden verpassen! Doch pass auf, benutzt du dieselben Wünsche in übertriebener Weise oder einfach zu oft, dann aktivieren sie sich zu bestimmten Momenten von selbst. Diese Fähigkeit kannst du leider nicht von dir wegnehmen, also pass auf mit dem was du dir wünschst!
Würdest du dieses Angebot annehmen? Was würde passieren, wenn du es übertreibst und das ganze Leben an dir vorbei geht? Was würde passieren wenn du in nur eine Woche schon so alt bist, dass du sterben musst? Ist es das Risiko wert ein neues Leben anzufangen, ohne Sorgen und Probleme? Ein Leben in dem du alleine dein Schicksal bestimmen kannst? Wirst du doch wirklich mit dem Teufel anlegen wollen?
Würdest du so handeln wie dieser Junge? Was würdest du „vorspulen“ wollen? Oder noch einmal erleben? Du wärest der Herr über die Zeit! Was würdest DU tun?
Ich habe aus der sicht eines Jungen geschrieben. Der vielleicht seltsam klingende Schreibstil liegt daran, dass die Geschichte überwiegend in der Ich-Person geschrieben ist. Ich hoffe, dass die benutzten Ausdrücke nicht abschreckend und langweilig wirken. Ich bemühe mich Geschichten zu entwickeln, von dennen man etwas lernen soll. Es gibt nicht immer ein "Happy End" bei mir, die Hauptsache soll jedoch sein, dass der aufmerksame Leser etwas lernte.
Die Geschichte schein vielleicht etwas abgehackt, aber ich wusste nicht wie viel Platz noch übrig sein wird. Ich hätte es detailierter und länger schreiben können, wollte mich auf die zum Schluss doch nur auf die Grundzüge beziehen, da ich nicht wusste wie lang es dann wird.
Urteilt doch selbst:
Was wäre wenn...
Schon wieder Montag! Schon wieder Schule! Ich glaub das einfach nicht! Warum müssen Schüler mit einem Noten Durchschnitt von 1.0 noch in die Schule? Ich würde am liebsten den Morgen weg spulen. Naja, wieso nicht? Ich will mal schauen, ob der Typ recht hatte.
Mhm… Das Teil müsste auf meinem Schreibtisch liegen. Ich glaub’s nicht, da ist es wirklich! Ein rotes kleines Dingen, nicht größer als mein mp3 Player. Mit einem Knopf, genauso wie der Alte gestern gesagt hat. Mal sehn, ich sollte mich nur auf meinen Wunsch konzentrieren. Ich wünsche mir, dass die Schule schon vorbei ist.
Ist was passiert? Wie spät ist es? Ich glaube es nicht! Oh mein Gott! Es ist 7.10! Das war ja wohl zu erwarten… Aber es ist schon komisch, dass dieses Ding hier auf meinem Schreibtisch liegt. Genauso wie der alte Mann gestern gesagt hat. Aber warum funktioniert es nicht? Natürlich funktioniert es nicht! Wie blöd muss man sein, und so einen Schwachsinn glauben? Ich kann doch nicht, die Zeit vorspulen! Aber, das Ding liegt dennoch hier. Es ist auf meinem Schreibtisch. Wie ist es dahin gekommen? Okay, ich gebe zu, dass es merkwürdig ist, aber das heißt noch lange nicht, dass ich die Zeit verändern kann. Ich sollte mich so langsam anziehen und nach unten gehen, sonst komme ich noch zu spät.
“Mama?“, warum antwortet mir keiner? „Mama, bist du noch da?“, mhm, anscheinend ist sie schon weg. Ich frage mich wie spät es ist. WAS? ES IST HALB 2! Okay, ganz ruhig… tief durchatmen… das ist nicht wahr. Vielleicht habe ich mich nur verguckt. Vielleicht muss ich mich nur wegdrehen und wieder hinschauen. Und? Oh mein Gott, ich glaube das nicht! Es ist wirklich halb 2! Dann müsste Mama noch arbeiten, das würde erklären warum mir keiner antwortet. Aber ich kann mich nicht erinnern in der Schule gewesen zu sein. Mhm, Zeit etwas zu testen. Ich wünsche mir zu wissen was ich heute in der Schule gemacht habe. Mhm… nicht passiert!
“Ahhhhhhhhhhhhh!“; ich falle, was ist hier los? ICH FALLE!
Autsch, das tat weh. Ich bin auf hartem Boden aufgekommen. Wo bin ich hier? Sieht nach einem Flur aus. Nach einem Flur aus meiner Schule. Das Ding in meiner Hand… Ich glaube es nicht. WIE GEIL! YEAH! JUUUUHUUUU! Hey, da bin ja ich. Wie cool, ich kann mich sehen. Ich sehe gut aus. So ist’s richtig, durch die Schule stolzieren und den Boss markieren. Ich wusste gar nicht, dass sich mein blondes Haar nach ein bisschen Fahrrad fahren so cool legt. Und da ist mein Mädchen. Sie sieht wieder mal umwerfend aus. Man sind wir ein süßes Pärchen. Die klügsten und coolsten Schüler dieser Schule sind zusammen. Passt doch. Was hatte ich heute noch mal für Stunden? Mal nachdenken… Ich glaube ich hatte heute ne Arbeit in Mathe. Na mal sehen. Ja, und das sofort in der ersten Stunde.
„Hier sind eure Arbeitsblätter, wenn es Fragen gibt stehe ich euch immer zur Verfügung.“, typisch Nordkamp. Der Typ sagt doch wirklich vor jeder Arbeit Wort wörtlich dasselbe. Oh man ist die Arbeit einfach, die habe ich sicherlich wider 1. Schauen wir mal was Lutz so schreibt. Der kleine Idiot hat doch sicherlich gleich wieder nen Krampf und weis nicht was er machen soll. Da sitzt ja die Brillenschlange. Na zeig mal her, was schreibst du da? Oh mein Gott, dieser Junge ist doch zu nichts fähig. Selbst die einfachsten Aufgaben sind der Horror für den. Und der ist auf einem Gymnasium.
Pah, seine reichen Eltern haben sicherlich den Schulleiter bestochen. Der sollte sich mal MICH angucken. Meine Eltern sind gar nichts im vergleich zu mit. Meine Mutter ist nur Mittelklasse, arbeitet als Krankenschwester, besonders gut aussehen tut sie auch nicht. Mein Vater? Der Typ ist ein dummer Alkoholiker, der es zu nichts Besserem gebracht hat als einem Müllmann. Aber auch er ist nicht er hässlichste, das ist auch da einzig gute an ihm. Ich meine, von irgendwem muss man das gute Aussehen ja haben. Aber meine Coolness habe ich mir selbst beigebracht. Ich kenne niemanden aus meiner Familie der nur annähernd an meine Intelligenz und Coolness heran kommt. Da sieht man wieder, dass so etwas einfach nicht vererbbar ist.
Ach ich habe keine Lust mehr auf Schule, außerdem habe ich es doch schon irgendwie hinter mir. Aber wie ist das möglich? Das verstößt gegen alle Physikalischen Gesetzte! Es ist doch unmöglich die Zeit zu bestimmen! Ich glaube das nicht! Ich glaube es einfach nicht! Aber es hat ja etwas Gutes… Ich meine, ICH habe die Machst die Zeit zu verändern. Was beschwere ich mich eigentlich? Ich glaube wir verewigen das eben: Ich wünsche mir nie wieder zur Schule zu gehen. So, das ist erledigt. Ich bin 16 Jahre alt und was bedeutet das? Genau, ich darf noch nicht Auto fahren! Ich wünsche mir ich bin schon 18. Ich sollte besser meine Augen schließen, dann mache ich sie wieder auf und bin woanders, hoffe ich mal.
Wou, wo bin ich denn hier gelandet? Ich bin wohl in einem Zimmer, ein Schlafzimmer. WAS IST DAS? ICH HABE HAARE IM GESICHT! Aber, ich muss sagen, dass es cool aussieht. Das Kinnbärtchen steht mir irgendwie. Ich glaub’s nicht, ich bin 18. Was ich wohl für ein Auto hab… So erst mal raus aus dem Zimmer. Wie spät ist es eigentlich? Wou, ich habe eine goldene Armbanduhr, was wird nur aus mir? Es ist 7.12 Uhr in der Frühe. Schauen wir uns mal im Haus um. Was ist denn das hier? Der Flur ist ja gigantisch lang! Und wie viele Zimmer hier noch sind. Wo bin ich nur gelandet? Okay, hier ist eine Treppe und da unten… eine Art Saal und eine große Tür. Vielleicht die Eingangstür. Es ist alles so strahlend weiß hier. Gehen wir mal nach draußen. Ich glaub das einfach nicht. Ist das meiner? Dieses Schmuckstück eines Autos, ist das meiner? Aber woher kann ich mir einen schwarzen, wunderschönen Rolls-Royce leisten? Ich liebe mein Leben.
„Sir, Ihr Flieger startet in Kürze. Sie sollten sich fertig machen.“, hinter mir stand ein Mann, schätzungsweise um die 30. Nett gekleidet, nicht zu dick, auch nicht zu dünn. Wie es aussieht habe ich auch das beste Personal abbekommen. Und wie es dazu gekommen ist kann ich mir in Ruhe angucken. Der Kinofilm über Alexander den Allmächtigen. Eintritt nur für Befugte. Ich fühl mich so cool.
„Natürlich.“, antwortete ich ohne groß nachzudenken. Ich frage mich wo es gleich hin geht. Vielleicht sollte ich mir mal meine Vergangenheit anschauen.
Ich wünsche mir… Ja was soll ich mir wünschen? Ich wünsche mir all meine Erfolgserlebnisse noch einmal leben zu können.
Warum passiert nichts? Ich habe extra die Augen geschlossen. Warum kann ich meine Vergangenheit nicht noch einmal erleben? Was soll das? Pah, das muss ich auch gar nicht! Ich bin reich und habe alles was ich nur möchte. Vielleicht habe ich es ein bisschen übertrieben. Ich habe mir die Schule für immer ausfallen lassen und noch paar Jährchen übersprungen. Ich muss mich mal entspannen. Ich wünsche es sei abends.
Geht doch, das nimmt er noch. Ah, das Bett ist schön gemütlich. Ich muss jetzt überlegen. Ich lebe mein neues Leben ab morgen einfach weiter. Das ist gut. Welches Datum haben wir denn heute? Den 3.5.2008, ach mein Geburtstag. Okay, ist auch irgendwie logisch. Ich habe mich doch zu dem Tag gewünscht an dem ich 18 werde.
Stell dir vor man würde dir folgendes Angebot machen:
Du kannst die Zeit anhalten, Kapitel deines Lebens überspringen und wiederholen lassen. Du kannst die Zeit jedoch nur in einer „Wiederholung“ beobachten. Ob du sie miterlebt hast oder nicht, kannst du sie nicht noch einmal erleben und ins Geschehen eingreifen. Du kannst somit den Streit mit den Eltern vorspulen, oder eine Krankheit binnen Sekunden verpassen! Doch pass auf, benutzt du dieselben Wünsche in übertriebener Weise oder einfach zu oft, dann aktivieren sie sich zu bestimmten Momenten von selbst. Diese Fähigkeit kannst du leider nicht von dir wegnehmen, also pass auf mit dem was du dir wünschst!
Würdest du dieses Angebot annehmen? Was würde passieren, wenn du es übertreibst und das ganze Leben an dir vorbei geht? Was würde passieren wenn du in nur eine Woche schon so alt bist, dass du sterben musst? Ist es das Risiko wert ein neues Leben anzufangen, ohne Sorgen und Probleme? Ein Leben in dem du alleine dein Schicksal bestimmen kannst? Wirst du doch wirklich mit dem Teufel anlegen wollen?
Würdest du so handeln wie dieser Junge? Was würdest du „vorspulen“ wollen? Oder noch einmal erleben? Du wärest der Herr über die Zeit! Was würdest DU tun?
Oh mann, es geht schon weiter?! Da werd ich wohl oder übel auch meinen Senf dazugeben müssen...allerdings erst ein bisschen später ;)
Sage mir ein Thema :)
Mir ist zur Zeit auch übelst lanwgeilig... Ich brauche irgendeine Ablenkung.
Mir ist zur Zeit auch übelst lanwgeilig... Ich brauche irgendeine Ablenkung.
Naja...ehrlich gesagt hab ich schon mal was angefangen, aber mit dem jetztigen Thema kann ich irgendwie nicht viel anfangen obwohl mir massig ideen dazu einfallen...aber eben nix gescheites...
Ok, genug Ausreden xD Ich komm momentan einfach nicht zum Schreiben, ich schaffs nichmal an meiner eigenen Story weiter zu machen, jedesmal wenn ich mich vorm pc hinsetze um weiterzuschreiben guck ich bloss blöde in die Röhre, hätte sogar genug ideen, aber ich schaffs einfach nicht mich zum schreiben zu zwingen :(
Naja ... Vielleicht krieg ich ja irgendwann doch noch was auf die Reihe^^
Ok, genug Ausreden xD Ich komm momentan einfach nicht zum Schreiben, ich schaffs nichmal an meiner eigenen Story weiter zu machen, jedesmal wenn ich mich vorm pc hinsetze um weiterzuschreiben guck ich bloss blöde in die Röhre, hätte sogar genug ideen, aber ich schaffs einfach nicht mich zum schreiben zu zwingen :(
Naja ... Vielleicht krieg ich ja irgendwann doch noch was auf die Reihe^^
So, ich hab hier endlich noch was:). Bewertet ungeniert (oder auch nicht). Naja, habs auf jeden Fall nicht überarbeitet (wie immer:))
PS: Danke an Quappe für den Namen XD.
Alexandra oder wenn die Zeit nicht mehr läuft
Weshalb ich den Notizblock mitgenommen hatte, wusste ich beileibe nicht. Alles, was ich tat, war, ihn gedankenverloren anzustarren, während ich den sterilen Gang entlang lief. Scheinbar höchst interessiert betrachtete ich die feinen Linien des obersten Blattes. Es war leer. Natürlich. Was hätte schon darauf stehen sollen? „Guten Tag, ich heisse Alexandra und werde demnächst gefeuert“? Lächerlich. Nein, wohl eher ärgerlich, aber das wollte ich, wenn ich ehrlich war, nicht zugeben. Ich gab ein leises Seufzen von mir und riss meinen Blick von der weissen Fläche, nur, um eine weitere weisse Fläche anzustarren: Die Wand des Ganges. Energisch, fast schon wütend wandte ich meinen Kopf in die andere Richtung und stierte aus dem Fenster. Nun, zumindest versuchte ich dies zu tun, denn es fiel kaum Licht durch die schweren, zugezogenen Vorhänge. Hinter mir, mir erschien es bereits weit entfernt, war das ununterbrochene Summen und Surren unzähliger Computer zu hören. Einer dieser Computer war meiner. Zumindest...meiner gewesen. Bald nämlich würde ihn einer meiner netten Arbeitskollegen für sich beanspruchen, oder wenn ich Glück hatte, einer der Praktikanten. Ja, letztere Variante wäre mir lieber, denn dann hätte mein Rausschmiss wenigstens etwas Gutes an sich. Zwar nicht für mich, aber für jene jungen Leute, die noch ihr ganzes Leben vor sich hatten. Mädchen, tadelte ich mich selbst, du redest ja so, als ob du bereits zum alten Eisen gehören würdest! Nein, 25 Jahre waren nicht alt, und meine kläglichen zwei Jährchen, die ich in diesem verfluchten Gebäude verbracht hatte, konnten auch niemanden stolz machen, mit Ausnahme meines Vaters. Dieser Stolz würde sich schneller verflüchtigen als ich „Journalistin“ sagen konnte, wenn er hiervon erfuhr. Unauffällig nahm ich den Bleistift aus dem Mund und stellte fest, dass er schon recht mitgenommen aussah, weshalb ich ihn wiederum unauffällig in meine Tasche steckte. Meine Hand streifte dabei den zusammengefalteten Zeitungsausschnitt von Vorgestern, den ich geschrieben hatte. Zuhause in meiner Wohnung hingen duzende Exemplare davon. Es war eine dumme Angewohnheit von mir, jedes noch so unwichtige Gekritzel, sei es eine Kurzmeldung oder eine Reportage, aufzubewahren. Wozu ich das tat, wusste ich selbst nicht so recht. Vielleicht wollte ich mich ja damit selbst loben. Wie auch immer, alles Lob der Welt würde mir nichts mehr nützen, wenn erst das eintrat, was mir bevorstand, nämlich ein „Gespräch“ mit dem Chef. „Verbales Schlachtfest“ würde es besser treffen, war ich grimmig der Meinung. Zumal bei einem Gespräch ein Dialog stattfand, was man von bald folgendem Ereignis sowieso nicht würde behaupten können. Und das alles, weil ich hie und da krank war und vielleicht den einen oder anderen Bericht ein bisschen zu spät abgeliefert hatte. Ich schüttelte den Kopf. Dieses Mal war ein bisschen wohl ein bisschen zu viel gewesen. Aber was konnte ich dafür, wenn sich dieser gewisse Herr Huber, ein trockene, langweilige Aneinanderreihung von Buchstaben im Telefonbuch wie jede andere, nicht melden wollte? Gut, ich hätte nach einiger Zeit vielleicht andere Informationsquellen in Betracht ziehen sollen, was den Grossbrand in Zürich anbelangt hatte. Na schön, ich hätte andere Informationsquellen in Betracht ziehen müssen. Doch dafür war zufälligerweise einfach irgendwie nie Zeit gewesen. Einmal war das Nachtessen bei einem Freund dazwischen gekommen, dann, ein andermal, war es das Volleyballturnier gewesen (wir hatten den ersten Platz erreicht). Und da war noch mein Sohn, der ständig quengelte. Mal wollte er eine neue „Hugo, der Rächer der Galaxis“-Puppe, mal wollte er auf den Jahrmarkt. Und meistens wollte er ein neues „Hugo, der Rächer der Galaxis“-Videospiel. Die Namen wurden heute auch immer einfallsreicher. Es war wohl das letzte Lächeln, das mir an diesem Tag über die Lippen huschte.
Da sah ich sie vor mir, am Ende des Ganges, jene schwarze, unscheinbare Tür, durch die ich schon des Öfteren geschritten war. Öfters, als mir lieb war. Das Zimmer des Chefs war mir schon vertrauter als mein eigenes Badezimmer. Na gut, das war ein wenig übertrieben. Dennoch wusste ich, was mich in etwa erwarten würde. Gleich, wenn ich eintreten würde, würde mich in der Mitte des Raumes ein schwerer, aus Holz gefertigter Schreibtisch, auf dem meistens zwei, vielleicht auch drei Teetassen standen, begrüssen. Ach ja, nicht zu vergessen war das eingerahmte Foto seiner Frau. Sie war nicht besonders hübsch. An den Wänden würden Fotos aus Zeitungen kleben und mindestens doppelt so viele Artikel wie bei mir zuhause. Vielleicht, überlegte ich, hatte ich meine Angewohnheit ja meinem Chef abgeguckt. Der Stuhl hinter dem Schreibtisch war gänzlich aus Leder und besass Rollen. Das Fenster würde weit geöffnet sein, und man würde zuweilen von draussen Vogelgezwitscher vernehmen. Links und rechts seiner Arbeitsstätte würden Regale stehen, gefüllt mit Ordnern und Stapeln von Blättern. Zugegeben, es sah nicht gerade einladend aus. Und zugegeben, das erwartete ich auch nicht. Und...zugegeben, ich war froh, wenn ich es nie mehr sehen müsste.
Ich klopfte an und zählte die Sekunden.
Eins...Zw-
„Ah, da sind Sie ja endlich!“, brüllte mir eine Stimme ins Gesicht. Sie gehörte dem Chef, wie sollte es anders sein. Er hatte die Tür mit solcher Wucht aufgeschwungen, dass ich beinahe das Gleichgewicht verlor.
„Guten...“
„Kommen Sie!“, unterbrach er mich, als ob er mich nicht gehört hätte. So blieb mir nichts anderes übrig, als einzutreten und mich an dem mir vorgestellten Anblick zu erfreuen. Der einzige Unterschied zu meiner Vorstellung bestand darin, dass nicht zwei, auch nicht drei, sondern gleich vier Teetassen auf dem Schreibtisch ihr stilles Dasein fristeten. Wenn sich der Chef doch an ihrer wortkargen Art ein Beispiel nehmen würde.
„Setzen Sie sich!“, befahl er mir, und allein seine Stimmlage liess all meine Hoffnung auf ein mildes Urteil zerschellen. Ich tat wie geheissen und verzerrte das Gesicht, als mein Rücken die Bequemlichkeit eines schlichten, scharfkantigen Holzstuhls erfahren musste, die genau so einladend war wie das Zimmer meines Gegenübers. Manchmal fragte ich mich mit einem Blick auf einen bisher unbemerkten Toaster am Fenstersims, ob er die wenigen Quadtratmeter nicht schon zu seinem persönlichen Wohnraum auserkoren hatte. Bisher hatte ich den Chef nämlich nur ein einziges Mal ausserhalb seines Arbeitsplatzes gesehen, nämlich dann, als er ihn kurz aufgrund eines (meiner Meinung nach dringend benötigten) Frühlingsputzes aufgegeben hatte. Diese Gelegenheit hatte er auch gleich dazu genutzt, mir peinlichst genau auf die Finger zu schauen. Dabei hatte er entdeckt, dass ich einen Kaugummi gekaut hatte. Am liebsten hätte ich ihn auf seine Hand gespuckt, aber nein, ich hatte mich mit einem Abfalleimer begnügen müssen. Als ob wir hier in einem Kindergarten wären! Ich brach meinen gedanklichen Wutausbruch ab, als ein knarrendes Geräusch ertönte. Ich hätte nicht aufblicken müssen, um zu wissen, dass sich der Chef gerade gesetzt hatte. Trotzdem zwang mich ein innerer Drang dazu, ebendies zu tun und in dieses fiese, runde, runzelige Gesicht mit Glatze und überdimensionierter Nase, das wie eine Bowlingkugel auf dem fetten Hals sass, der über einer schmucklosen Krawatte samt Geschäftsanzug sein runzeliges Unwesen trieb, zu starren. Ich musste mich beherrschen, nicht das Gesicht zu verziehen, während ich noch einmal kräftig blinzelte und einen tiefen Luftzug nahm. Bitte, flehte ich innerlich, lass es doch schon vorbei sein. Doch wie es die Zeit so wollte, fing es gerade erst an.
„Frau...Schmid. So ist ihr Name, nicht wahr?“, begann er in einer Tonlage, die schon meinen Namen als Verbrechen hätte dastehen lassen können.
Ich schwieg in plötzlicher Bedrücktheit und schaffte es nur noch knapp, mit dem Kopf zu nicken. Mehr brachte ich nun, da jegliche Sicherheit wie verpufft war, nicht zustande.
„Sie wissen, weshalb ich sie hergerufen habe?“, wollte er drohend wissen.
Ich nickte abermals und sah zu, wie er ein Blatt Papier zur Hand nahm und leicht zerknitterte, als er das wohl nicht gerade Zufriedenstellende darauf angestrengten Blickes las. Es waren einige Sekunden, die mir vorkamen wie Stunden, die der Chef damit verbrachte, mit dem Blatt und mir abwechselnd Blicke zu tauschen. Seine Züge verfinsterten sich mehr und mehr, und ich schluckte schwer. Wäre ich in dieser Lage dazu empfänglich gewesen, hätte ich mich vielleicht wenigstens noch am leisen Vogelgezwitscher, das in der Stille herrschte, erfreuen können. Die Zeit ging geradezu schleppend voran, ja, sie schien geradezu stillzustehen. Langsam begann ich, unruhig auf meinem Stuhl hin und her zu rutschen. Wann teilte er mir endlich mit, dass ich gefeuert war? Aus? Fertig? Gekündigt? Ich warf ein weiteres Mal einen nervösen Blick zum Chef. Seine Bewegungen hatten sich verlangsamt und er drehte den Kopf nur noch halb so schnell wie vorhin, wie es schien, unter grosser Anstrengung. So hatte ich ihn noch nie erlebt. Das konnte nur Ungutes bedeuten. Ich schaute zu, wie tatsächlich seine Stirnadern hervortraten, während er sich bewegte. Das sah entweder nach Erschöpfung oder einem bevorstehenden Wutausbruch aus, wobei ich resigniert auf letzteres tippte. Ohne mir bewusst zu werden, was ich tat, kaute ich auf meinen Fingernägeln herum, als mir plötzlich ein Geräusch auffiel, das ich hier bis jetzt noch nie wahrgenommen hatte.
Es war das Ticken einer Uhr.
Ich wandte mich um und stellte erstaunt fest, dass der Chef sein Arsenal an unbrauchbaren Gegenständen erweitert hatte, und das mit einer Wanduhr, die über der Tür hing. Dabei hatte er doch eine Armbanduhr? Ich schüttelte den Kopf, und während ich dies tat, ertönte ein seltsames Geräusch. Es klang wie ein flüsterndes Rauschen, vermischt mit einem hellen Glockenschlag. Dann wurde es still. Gänzlich still.
Die Uhr hatte aufgehört zu ticken.
Tja, Pech gehabt, werter Herr, war wohl Billigware. Und gerade Sie könnten sich doch etwas Besseres leisten, dachte ich grimmig und wandte mich wieder dem Chef zu. Sein Zustand und somit meine Lage hatte sich sichtlich verschlechtert. Anstatt nämlich den Kopf zu drehen, verharrte er starr blickend dem Blatt zu. Seine Augen waren geweitet, ebenso wie sein breiter Mund. Er machte den Eindruck, als würde er gleich los schreien. Und da ich dank meiner Kenntnis über ihn sicher war, dass er dies auch ohne Zweifel tun würde, überlegte ich, ob ich vielleicht die Hände über die Ohren halten sollte. Nein, verwarf ich den Gedanken, das hatte keinen Sinn, zumal bald folgender Lautstärkepegel jeden Schutz zu durchbrechen vermochte. Da war mir diese unheimliche Stille noch lieber. Bald würde es losgehen, dachte ich seufzend und versuchte mich schon innerlich darauf vorzubereiten, sprich, ich zählte die Sekunden.
Eins...Zwei...Drei...Vier...Fünf...
Ein Wunder, dass er bis jetzt noch nicht angefangen hatte.
Sechs...Sieben...Acht...Neun...Zehn...
Wie war das möglich? Hatte er einen Frosch verschluckt?
Elf...Zwölf...Dreizehn...Vierzehn...Fünfzehn...
Ich stierte direkt in seinen offenen Mund. Nicht einmal die Zunge bewegte sich.
Sechzehn...Siebzehn...Achtzehn...Neunzehn...
Nach zwanzig Sekunden wurde ich des Zählens leid.
„Ähm...Herr Senner?“, fragte ich vorsichtig. Er regte sich immer noch nicht. Wie erstarrt verharrte er immer noch in genau gleicher Position wie vor zwanzig Sekunden. Und mit genau gleich meinte ich, dass selbst die Krawatte die haargenau gleichen kleinen Falten beibehalten hatte. Und noch schlimmer, selbst die Schnürsenkel waren immer noch an der gleichen Position. Das heisst, in einer solchen Lage hätten sie eigentlich gar nicht sein dürfen. Sie hingen mitten in der Luft. Das war physikalisch überhaupt nicht möglich, überlegte ich und wurde von leichtem Schwindel erfasst. Ich öffnete und schloss mehrmals die Augen, doch das Bild, das sich mir ergab, war immer dasselbe: Ein Vorgesetzter, der auf seinem Stuhl sass, als wäre die Zeit stehen geblieben. Nein, das...
Langsam drehte ich mich um und heftete meine Augen auf die Wanduhr.
Die Zeit war stehen geblieben.
Ein verblüfftes Geräusch, ähnlich einem Gurgeln, entlockte sich meiner Kehle. Was zum Teufel...
„Ah, Frau Schmid, Sie sehen heute wieder einmal bezaubernd aus!“, drang eine überschwängliche, wenn auch piepsende Stimme an meine Ohren. Ruckartig blickte ich in alle Richtungen, konnte aber niemanden entdecken.
„Hier bin ich!“, rief die Stimme und etwas piekste mich ins Handgelenk. Ich fuhr erschrocken zusammen und hätte beinahe laut los geschrien, als ich den kleinen Vogel entdeckte, der sich auf meinem Knie niedergelassen hatte.
„Sie sind mir aber schreckhaft“, neckte er, und ich konnte meinen Sinnen kaum trauen. Der Vogel...er sprach zu mir!
„Wer...wer bist du?“, stammelte ich und mein Atem setzte beinahe aus.
„Das sehen Sie doch! Ein Spatz, natürlich“, erwiderte er beleidigt klingend, „Da macht man Komplimente, und das ist der Dank dafür? Pah, die heutige Jugend...“.
„Ich bin fünfundzwanzig“, gab ich instinktiv perplex zurück.
„Huch, Jungchen, das ist jung“, meinte er, schüttelte sein Gefieder und begann, sich mit dem Schnabel zu pflegen. Die kleinen Knopfaugen starrten mich dabei immer wieder an, und ich fragte mich, ob ich wohl verrückt geworden war. Der Chef sass immer noch unverändert auf seinem Stuhl...
„Was willst du von mir?“, fragte ich.
„Von Ihnen? Von Ihnen will ich gar nichts. Ihr Mann wartet zuhause“. Ich brauchte eine Weile, bis ich begriff, was dieses vorlaute Getier eigentlich meinte.
„Was ist hier geschehen?“, versuchte ich es auf die andere Art.
„Das sehen Sie doch auch! Die Zeit hat mal wieder ihre Macken“.
„Wie bitte?!“, rief ich aus und schnappte nach Luft. Die Knopfaugen funkelten mich an.
„Also ehrlich, Frau Schmid, Sie glauben doch nicht wirklich, dass so etwas immerwährendes wie die Zeit immer reibungslos funktioniert?“.
„Wie...“.
„Ja, Sie haben richtig gehört. Manchmal muss man der Zeit ein wenig nachhelfen, wissen Sie? Das ist doch ganz klar! Oder haben Sie schon mal von einer Maschine gehört, die nie geölt werden muss?“.
Ich war der Worte beraubt, während der Spatz mit seinen Ausführungen weiterfuhr.
„Ein Glück, dass die Zeit nicht immer läuft. Sonst wäre ich ja arbeitslos. Ja, ich bin nämlich der Aufseher für dieses Gebiet. Jetzt wissen Sie, wen sie vor sich haben, meine Liebe“.
„Auf...Aufseher?“, presste ich hervor.
Der Spatz schüttelte ärgerlich den kleinen Kopf und herrschte mich an:
„Sind Sie etwa schwer von Begriff?! Aufseher! A-u-f-s-e-h-e-r! Soll ich es Ihnen noch auf den schönen Notizblock kritzeln, den sie da so krampfhaft in den Händen halten?“.
Der besagte Gegenstand rutschte mir gerade aus der Hand und ich strich mir über die Stirn. Träumte ich gerade? Der Spatz schien sich darüber auf jeden Fall herzlich wenig Gedanken zu machen. Ehe ich es mir nämlich versah, war er aufgeflogen und kreiste nun suchend um die Wanduhr.
„Hmmm...hier irgendwo muss es doch sein...“, murmelte er in seine undurchschaubare Tätigkeit vertieft.
„Halt!“, schoss ich hervor und sprang auf, „Willst du...willst du dieses Ding nun eigentlich wieder zum Laufen bringen?“.
„Dieses Ding, Frau Schmid, ist die Zeit für diesen Quadratkilometer“, schnaubte der Vogel.
„Ja...aber...geht dann alles wie vorher weiter?“, wollte ich aufgeregt wissen.
„Natürlich“, gab der Spatz genervt Antwort und setzte sich auf den oberen Rand der Uhr.
„Aber...dann werde ich gefeuert!“, klagte ich und der Spatz hielt Inne.
„Gefeuert, sagen Sie? Meine Güte, was haben Sie sich da eingebrockt? Na schön, von mir aus. Beheben wir ihre Patzer. Aber nur, weil sie meine Nachfolgerin sind. Wenn ich sterbe, sind Sie für diesen Sektor verantwortlich, haben Sie verstanden?“
„Wie? Ich bin...“. Bevor ich den Satz beenden konnte, pickte der Vogel auf den Rand der Uhr. Wiederum erklang ein Glockenschlag.
Dann wurde es schwarz vor meinen Augen.
Ich rieb mir die Augen und gähnte. Heute war wieder mal ein langer Arbeitstag gewesen. Schon wollte ich meinen Computer herunterfahren, da kam einer meiner Arbeitskollegen herbeigerauscht und meinte:
„Ha, Sie mal einer an, Alexandra. Bist du schon wieder am Überstunden schieben?“.
„Ja. War in letzter Zeit besonders schlimm“, erwiderte ich monoton und hatte Mühe, mich vom Flimmern des Bildschirms zu reissen. Es war schon acht Uhr und demnach draussen dunkel. Das einzige, was uns neben dem Computer noch Licht schenkte, war eine lange Röhrenlampe an der Decke.
„Weiss du was? Ich habe eine gute Nachricht für dich!“, rief er enthusiastisch.
„Was denn? Noch mehr Überstunden?“.
„Nein, ganz und gar nicht. Der Chef hat mich geschickt, ich soll dich herholen“.
„Der...Chef?“, fragte ich zurück und ein mulmiges Gefühl kam in mir hoch. Der Kollege nickte und legte mir freudestrahlend dar:
„Ja, er wollte mit dir über dein Gehalt sprechen. Er meint, es sei viel zu niedrig für all die Arbeit, die du für unser Team leistest. Ach, und...er hat auch von seiner Pensionierung gesprochen und davon, dass er dich als Nachfolgerin in Betracht zieht“.
„So...als Nachfolgerin?“, murmelte ich überrascht.
Und da huschte ein Lächeln über meine Lippen.
PS: Danke an Quappe für den Namen XD.
Alexandra oder wenn die Zeit nicht mehr läuft
Weshalb ich den Notizblock mitgenommen hatte, wusste ich beileibe nicht. Alles, was ich tat, war, ihn gedankenverloren anzustarren, während ich den sterilen Gang entlang lief. Scheinbar höchst interessiert betrachtete ich die feinen Linien des obersten Blattes. Es war leer. Natürlich. Was hätte schon darauf stehen sollen? „Guten Tag, ich heisse Alexandra und werde demnächst gefeuert“? Lächerlich. Nein, wohl eher ärgerlich, aber das wollte ich, wenn ich ehrlich war, nicht zugeben. Ich gab ein leises Seufzen von mir und riss meinen Blick von der weissen Fläche, nur, um eine weitere weisse Fläche anzustarren: Die Wand des Ganges. Energisch, fast schon wütend wandte ich meinen Kopf in die andere Richtung und stierte aus dem Fenster. Nun, zumindest versuchte ich dies zu tun, denn es fiel kaum Licht durch die schweren, zugezogenen Vorhänge. Hinter mir, mir erschien es bereits weit entfernt, war das ununterbrochene Summen und Surren unzähliger Computer zu hören. Einer dieser Computer war meiner. Zumindest...meiner gewesen. Bald nämlich würde ihn einer meiner netten Arbeitskollegen für sich beanspruchen, oder wenn ich Glück hatte, einer der Praktikanten. Ja, letztere Variante wäre mir lieber, denn dann hätte mein Rausschmiss wenigstens etwas Gutes an sich. Zwar nicht für mich, aber für jene jungen Leute, die noch ihr ganzes Leben vor sich hatten. Mädchen, tadelte ich mich selbst, du redest ja so, als ob du bereits zum alten Eisen gehören würdest! Nein, 25 Jahre waren nicht alt, und meine kläglichen zwei Jährchen, die ich in diesem verfluchten Gebäude verbracht hatte, konnten auch niemanden stolz machen, mit Ausnahme meines Vaters. Dieser Stolz würde sich schneller verflüchtigen als ich „Journalistin“ sagen konnte, wenn er hiervon erfuhr. Unauffällig nahm ich den Bleistift aus dem Mund und stellte fest, dass er schon recht mitgenommen aussah, weshalb ich ihn wiederum unauffällig in meine Tasche steckte. Meine Hand streifte dabei den zusammengefalteten Zeitungsausschnitt von Vorgestern, den ich geschrieben hatte. Zuhause in meiner Wohnung hingen duzende Exemplare davon. Es war eine dumme Angewohnheit von mir, jedes noch so unwichtige Gekritzel, sei es eine Kurzmeldung oder eine Reportage, aufzubewahren. Wozu ich das tat, wusste ich selbst nicht so recht. Vielleicht wollte ich mich ja damit selbst loben. Wie auch immer, alles Lob der Welt würde mir nichts mehr nützen, wenn erst das eintrat, was mir bevorstand, nämlich ein „Gespräch“ mit dem Chef. „Verbales Schlachtfest“ würde es besser treffen, war ich grimmig der Meinung. Zumal bei einem Gespräch ein Dialog stattfand, was man von bald folgendem Ereignis sowieso nicht würde behaupten können. Und das alles, weil ich hie und da krank war und vielleicht den einen oder anderen Bericht ein bisschen zu spät abgeliefert hatte. Ich schüttelte den Kopf. Dieses Mal war ein bisschen wohl ein bisschen zu viel gewesen. Aber was konnte ich dafür, wenn sich dieser gewisse Herr Huber, ein trockene, langweilige Aneinanderreihung von Buchstaben im Telefonbuch wie jede andere, nicht melden wollte? Gut, ich hätte nach einiger Zeit vielleicht andere Informationsquellen in Betracht ziehen sollen, was den Grossbrand in Zürich anbelangt hatte. Na schön, ich hätte andere Informationsquellen in Betracht ziehen müssen. Doch dafür war zufälligerweise einfach irgendwie nie Zeit gewesen. Einmal war das Nachtessen bei einem Freund dazwischen gekommen, dann, ein andermal, war es das Volleyballturnier gewesen (wir hatten den ersten Platz erreicht). Und da war noch mein Sohn, der ständig quengelte. Mal wollte er eine neue „Hugo, der Rächer der Galaxis“-Puppe, mal wollte er auf den Jahrmarkt. Und meistens wollte er ein neues „Hugo, der Rächer der Galaxis“-Videospiel. Die Namen wurden heute auch immer einfallsreicher. Es war wohl das letzte Lächeln, das mir an diesem Tag über die Lippen huschte.
Da sah ich sie vor mir, am Ende des Ganges, jene schwarze, unscheinbare Tür, durch die ich schon des Öfteren geschritten war. Öfters, als mir lieb war. Das Zimmer des Chefs war mir schon vertrauter als mein eigenes Badezimmer. Na gut, das war ein wenig übertrieben. Dennoch wusste ich, was mich in etwa erwarten würde. Gleich, wenn ich eintreten würde, würde mich in der Mitte des Raumes ein schwerer, aus Holz gefertigter Schreibtisch, auf dem meistens zwei, vielleicht auch drei Teetassen standen, begrüssen. Ach ja, nicht zu vergessen war das eingerahmte Foto seiner Frau. Sie war nicht besonders hübsch. An den Wänden würden Fotos aus Zeitungen kleben und mindestens doppelt so viele Artikel wie bei mir zuhause. Vielleicht, überlegte ich, hatte ich meine Angewohnheit ja meinem Chef abgeguckt. Der Stuhl hinter dem Schreibtisch war gänzlich aus Leder und besass Rollen. Das Fenster würde weit geöffnet sein, und man würde zuweilen von draussen Vogelgezwitscher vernehmen. Links und rechts seiner Arbeitsstätte würden Regale stehen, gefüllt mit Ordnern und Stapeln von Blättern. Zugegeben, es sah nicht gerade einladend aus. Und zugegeben, das erwartete ich auch nicht. Und...zugegeben, ich war froh, wenn ich es nie mehr sehen müsste.
Ich klopfte an und zählte die Sekunden.
Eins...Zw-
„Ah, da sind Sie ja endlich!“, brüllte mir eine Stimme ins Gesicht. Sie gehörte dem Chef, wie sollte es anders sein. Er hatte die Tür mit solcher Wucht aufgeschwungen, dass ich beinahe das Gleichgewicht verlor.
„Guten...“
„Kommen Sie!“, unterbrach er mich, als ob er mich nicht gehört hätte. So blieb mir nichts anderes übrig, als einzutreten und mich an dem mir vorgestellten Anblick zu erfreuen. Der einzige Unterschied zu meiner Vorstellung bestand darin, dass nicht zwei, auch nicht drei, sondern gleich vier Teetassen auf dem Schreibtisch ihr stilles Dasein fristeten. Wenn sich der Chef doch an ihrer wortkargen Art ein Beispiel nehmen würde.
„Setzen Sie sich!“, befahl er mir, und allein seine Stimmlage liess all meine Hoffnung auf ein mildes Urteil zerschellen. Ich tat wie geheissen und verzerrte das Gesicht, als mein Rücken die Bequemlichkeit eines schlichten, scharfkantigen Holzstuhls erfahren musste, die genau so einladend war wie das Zimmer meines Gegenübers. Manchmal fragte ich mich mit einem Blick auf einen bisher unbemerkten Toaster am Fenstersims, ob er die wenigen Quadtratmeter nicht schon zu seinem persönlichen Wohnraum auserkoren hatte. Bisher hatte ich den Chef nämlich nur ein einziges Mal ausserhalb seines Arbeitsplatzes gesehen, nämlich dann, als er ihn kurz aufgrund eines (meiner Meinung nach dringend benötigten) Frühlingsputzes aufgegeben hatte. Diese Gelegenheit hatte er auch gleich dazu genutzt, mir peinlichst genau auf die Finger zu schauen. Dabei hatte er entdeckt, dass ich einen Kaugummi gekaut hatte. Am liebsten hätte ich ihn auf seine Hand gespuckt, aber nein, ich hatte mich mit einem Abfalleimer begnügen müssen. Als ob wir hier in einem Kindergarten wären! Ich brach meinen gedanklichen Wutausbruch ab, als ein knarrendes Geräusch ertönte. Ich hätte nicht aufblicken müssen, um zu wissen, dass sich der Chef gerade gesetzt hatte. Trotzdem zwang mich ein innerer Drang dazu, ebendies zu tun und in dieses fiese, runde, runzelige Gesicht mit Glatze und überdimensionierter Nase, das wie eine Bowlingkugel auf dem fetten Hals sass, der über einer schmucklosen Krawatte samt Geschäftsanzug sein runzeliges Unwesen trieb, zu starren. Ich musste mich beherrschen, nicht das Gesicht zu verziehen, während ich noch einmal kräftig blinzelte und einen tiefen Luftzug nahm. Bitte, flehte ich innerlich, lass es doch schon vorbei sein. Doch wie es die Zeit so wollte, fing es gerade erst an.
„Frau...Schmid. So ist ihr Name, nicht wahr?“, begann er in einer Tonlage, die schon meinen Namen als Verbrechen hätte dastehen lassen können.
Ich schwieg in plötzlicher Bedrücktheit und schaffte es nur noch knapp, mit dem Kopf zu nicken. Mehr brachte ich nun, da jegliche Sicherheit wie verpufft war, nicht zustande.
„Sie wissen, weshalb ich sie hergerufen habe?“, wollte er drohend wissen.
Ich nickte abermals und sah zu, wie er ein Blatt Papier zur Hand nahm und leicht zerknitterte, als er das wohl nicht gerade Zufriedenstellende darauf angestrengten Blickes las. Es waren einige Sekunden, die mir vorkamen wie Stunden, die der Chef damit verbrachte, mit dem Blatt und mir abwechselnd Blicke zu tauschen. Seine Züge verfinsterten sich mehr und mehr, und ich schluckte schwer. Wäre ich in dieser Lage dazu empfänglich gewesen, hätte ich mich vielleicht wenigstens noch am leisen Vogelgezwitscher, das in der Stille herrschte, erfreuen können. Die Zeit ging geradezu schleppend voran, ja, sie schien geradezu stillzustehen. Langsam begann ich, unruhig auf meinem Stuhl hin und her zu rutschen. Wann teilte er mir endlich mit, dass ich gefeuert war? Aus? Fertig? Gekündigt? Ich warf ein weiteres Mal einen nervösen Blick zum Chef. Seine Bewegungen hatten sich verlangsamt und er drehte den Kopf nur noch halb so schnell wie vorhin, wie es schien, unter grosser Anstrengung. So hatte ich ihn noch nie erlebt. Das konnte nur Ungutes bedeuten. Ich schaute zu, wie tatsächlich seine Stirnadern hervortraten, während er sich bewegte. Das sah entweder nach Erschöpfung oder einem bevorstehenden Wutausbruch aus, wobei ich resigniert auf letzteres tippte. Ohne mir bewusst zu werden, was ich tat, kaute ich auf meinen Fingernägeln herum, als mir plötzlich ein Geräusch auffiel, das ich hier bis jetzt noch nie wahrgenommen hatte.
Es war das Ticken einer Uhr.
Ich wandte mich um und stellte erstaunt fest, dass der Chef sein Arsenal an unbrauchbaren Gegenständen erweitert hatte, und das mit einer Wanduhr, die über der Tür hing. Dabei hatte er doch eine Armbanduhr? Ich schüttelte den Kopf, und während ich dies tat, ertönte ein seltsames Geräusch. Es klang wie ein flüsterndes Rauschen, vermischt mit einem hellen Glockenschlag. Dann wurde es still. Gänzlich still.
Die Uhr hatte aufgehört zu ticken.
Tja, Pech gehabt, werter Herr, war wohl Billigware. Und gerade Sie könnten sich doch etwas Besseres leisten, dachte ich grimmig und wandte mich wieder dem Chef zu. Sein Zustand und somit meine Lage hatte sich sichtlich verschlechtert. Anstatt nämlich den Kopf zu drehen, verharrte er starr blickend dem Blatt zu. Seine Augen waren geweitet, ebenso wie sein breiter Mund. Er machte den Eindruck, als würde er gleich los schreien. Und da ich dank meiner Kenntnis über ihn sicher war, dass er dies auch ohne Zweifel tun würde, überlegte ich, ob ich vielleicht die Hände über die Ohren halten sollte. Nein, verwarf ich den Gedanken, das hatte keinen Sinn, zumal bald folgender Lautstärkepegel jeden Schutz zu durchbrechen vermochte. Da war mir diese unheimliche Stille noch lieber. Bald würde es losgehen, dachte ich seufzend und versuchte mich schon innerlich darauf vorzubereiten, sprich, ich zählte die Sekunden.
Eins...Zwei...Drei...Vier...Fünf...
Ein Wunder, dass er bis jetzt noch nicht angefangen hatte.
Sechs...Sieben...Acht...Neun...Zehn...
Wie war das möglich? Hatte er einen Frosch verschluckt?
Elf...Zwölf...Dreizehn...Vierzehn...Fünfzehn...
Ich stierte direkt in seinen offenen Mund. Nicht einmal die Zunge bewegte sich.
Sechzehn...Siebzehn...Achtzehn...Neunzehn...
Nach zwanzig Sekunden wurde ich des Zählens leid.
„Ähm...Herr Senner?“, fragte ich vorsichtig. Er regte sich immer noch nicht. Wie erstarrt verharrte er immer noch in genau gleicher Position wie vor zwanzig Sekunden. Und mit genau gleich meinte ich, dass selbst die Krawatte die haargenau gleichen kleinen Falten beibehalten hatte. Und noch schlimmer, selbst die Schnürsenkel waren immer noch an der gleichen Position. Das heisst, in einer solchen Lage hätten sie eigentlich gar nicht sein dürfen. Sie hingen mitten in der Luft. Das war physikalisch überhaupt nicht möglich, überlegte ich und wurde von leichtem Schwindel erfasst. Ich öffnete und schloss mehrmals die Augen, doch das Bild, das sich mir ergab, war immer dasselbe: Ein Vorgesetzter, der auf seinem Stuhl sass, als wäre die Zeit stehen geblieben. Nein, das...
Langsam drehte ich mich um und heftete meine Augen auf die Wanduhr.
Die Zeit war stehen geblieben.
Ein verblüfftes Geräusch, ähnlich einem Gurgeln, entlockte sich meiner Kehle. Was zum Teufel...
„Ah, Frau Schmid, Sie sehen heute wieder einmal bezaubernd aus!“, drang eine überschwängliche, wenn auch piepsende Stimme an meine Ohren. Ruckartig blickte ich in alle Richtungen, konnte aber niemanden entdecken.
„Hier bin ich!“, rief die Stimme und etwas piekste mich ins Handgelenk. Ich fuhr erschrocken zusammen und hätte beinahe laut los geschrien, als ich den kleinen Vogel entdeckte, der sich auf meinem Knie niedergelassen hatte.
„Sie sind mir aber schreckhaft“, neckte er, und ich konnte meinen Sinnen kaum trauen. Der Vogel...er sprach zu mir!
„Wer...wer bist du?“, stammelte ich und mein Atem setzte beinahe aus.
„Das sehen Sie doch! Ein Spatz, natürlich“, erwiderte er beleidigt klingend, „Da macht man Komplimente, und das ist der Dank dafür? Pah, die heutige Jugend...“.
„Ich bin fünfundzwanzig“, gab ich instinktiv perplex zurück.
„Huch, Jungchen, das ist jung“, meinte er, schüttelte sein Gefieder und begann, sich mit dem Schnabel zu pflegen. Die kleinen Knopfaugen starrten mich dabei immer wieder an, und ich fragte mich, ob ich wohl verrückt geworden war. Der Chef sass immer noch unverändert auf seinem Stuhl...
„Was willst du von mir?“, fragte ich.
„Von Ihnen? Von Ihnen will ich gar nichts. Ihr Mann wartet zuhause“. Ich brauchte eine Weile, bis ich begriff, was dieses vorlaute Getier eigentlich meinte.
„Was ist hier geschehen?“, versuchte ich es auf die andere Art.
„Das sehen Sie doch auch! Die Zeit hat mal wieder ihre Macken“.
„Wie bitte?!“, rief ich aus und schnappte nach Luft. Die Knopfaugen funkelten mich an.
„Also ehrlich, Frau Schmid, Sie glauben doch nicht wirklich, dass so etwas immerwährendes wie die Zeit immer reibungslos funktioniert?“.
„Wie...“.
„Ja, Sie haben richtig gehört. Manchmal muss man der Zeit ein wenig nachhelfen, wissen Sie? Das ist doch ganz klar! Oder haben Sie schon mal von einer Maschine gehört, die nie geölt werden muss?“.
Ich war der Worte beraubt, während der Spatz mit seinen Ausführungen weiterfuhr.
„Ein Glück, dass die Zeit nicht immer läuft. Sonst wäre ich ja arbeitslos. Ja, ich bin nämlich der Aufseher für dieses Gebiet. Jetzt wissen Sie, wen sie vor sich haben, meine Liebe“.
„Auf...Aufseher?“, presste ich hervor.
Der Spatz schüttelte ärgerlich den kleinen Kopf und herrschte mich an:
„Sind Sie etwa schwer von Begriff?! Aufseher! A-u-f-s-e-h-e-r! Soll ich es Ihnen noch auf den schönen Notizblock kritzeln, den sie da so krampfhaft in den Händen halten?“.
Der besagte Gegenstand rutschte mir gerade aus der Hand und ich strich mir über die Stirn. Träumte ich gerade? Der Spatz schien sich darüber auf jeden Fall herzlich wenig Gedanken zu machen. Ehe ich es mir nämlich versah, war er aufgeflogen und kreiste nun suchend um die Wanduhr.
„Hmmm...hier irgendwo muss es doch sein...“, murmelte er in seine undurchschaubare Tätigkeit vertieft.
„Halt!“, schoss ich hervor und sprang auf, „Willst du...willst du dieses Ding nun eigentlich wieder zum Laufen bringen?“.
„Dieses Ding, Frau Schmid, ist die Zeit für diesen Quadratkilometer“, schnaubte der Vogel.
„Ja...aber...geht dann alles wie vorher weiter?“, wollte ich aufgeregt wissen.
„Natürlich“, gab der Spatz genervt Antwort und setzte sich auf den oberen Rand der Uhr.
„Aber...dann werde ich gefeuert!“, klagte ich und der Spatz hielt Inne.
„Gefeuert, sagen Sie? Meine Güte, was haben Sie sich da eingebrockt? Na schön, von mir aus. Beheben wir ihre Patzer. Aber nur, weil sie meine Nachfolgerin sind. Wenn ich sterbe, sind Sie für diesen Sektor verantwortlich, haben Sie verstanden?“
„Wie? Ich bin...“. Bevor ich den Satz beenden konnte, pickte der Vogel auf den Rand der Uhr. Wiederum erklang ein Glockenschlag.
Dann wurde es schwarz vor meinen Augen.
Ich rieb mir die Augen und gähnte. Heute war wieder mal ein langer Arbeitstag gewesen. Schon wollte ich meinen Computer herunterfahren, da kam einer meiner Arbeitskollegen herbeigerauscht und meinte:
„Ha, Sie mal einer an, Alexandra. Bist du schon wieder am Überstunden schieben?“.
„Ja. War in letzter Zeit besonders schlimm“, erwiderte ich monoton und hatte Mühe, mich vom Flimmern des Bildschirms zu reissen. Es war schon acht Uhr und demnach draussen dunkel. Das einzige, was uns neben dem Computer noch Licht schenkte, war eine lange Röhrenlampe an der Decke.
„Weiss du was? Ich habe eine gute Nachricht für dich!“, rief er enthusiastisch.
„Was denn? Noch mehr Überstunden?“.
„Nein, ganz und gar nicht. Der Chef hat mich geschickt, ich soll dich herholen“.
„Der...Chef?“, fragte ich zurück und ein mulmiges Gefühl kam in mir hoch. Der Kollege nickte und legte mir freudestrahlend dar:
„Ja, er wollte mit dir über dein Gehalt sprechen. Er meint, es sei viel zu niedrig für all die Arbeit, die du für unser Team leistest. Ach, und...er hat auch von seiner Pensionierung gesprochen und davon, dass er dich als Nachfolgerin in Betracht zieht“.
„So...als Nachfolgerin?“, murmelte ich überrascht.
Und da huschte ein Lächeln über meine Lippen.
Hat sonst noch jemand Lust, eine Story reinzustellen? Argh, sorry für den peinlichen Doppelpost XD.
Sonst wollte ich fragen, obs wieder so eine Bewertung gibt oder so?^^. Wenn nicht, (und wenn niemand mehr postet), würde ja schon das nächste Thema anstehen...diesmal will ich es aber nicht vorgeben, es wäre jemand anders dran^^.
Sonst wollte ich fragen, obs wieder so eine Bewertung gibt oder so?^^. Wenn nicht, (und wenn niemand mehr postet), würde ja schon das nächste Thema anstehen...diesmal will ich es aber nicht vorgeben, es wäre jemand anders dran^^.
Ich gebe dir eine sechs für diesen grausamen Namen. 'D
Du solltest Quappi nicht mehr um Rat bitten. xD
Du solltest Quappi nicht mehr um Rat bitten. xD
Dass Schweizer auch so verdammt listig sein müssen. -.-
Dann lass ich dich mal in dem Glauben.*g*
Dann lass ich dich mal in dem Glauben.*g*
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