Meine Geschichte: "Die Welt aus Eis" (Bücher / Autoren-Treffpunkt)

Meine Geschichte: "Die Welt aus Eis" (Bücher / Autoren-Treffpunkt)

Das ist mein erstes Kapitel meiner Geschichte. Ich habe mir den Verlauf auch nicht ganz genau überlegt, aber ich hoffe, dass mir da noch ein paar Ideen kommen^^

Die Welt aus Eis

Prolog

Das Meer gefror. Kristalle bildeten sich auf dem Wasser, ein kalter Wind wehte darüber hinweg. Dann, plötzlich, verwandelte sich das Meer Amydia in eine weite Ebene aus Schnee und Eis. Die Kälte breitete sich weiter aus, begann sich auf dem Kontinent Maeon niederzulassen. Alles Leben begann sich vor diesem Eis zu fürchten, zu verstecken. Doch dann hielt der Vorgang des Schreckens auf. Die Kälte hing über der Stadt Pla-Vera und blieb auch dort. Sie breitete sich nicht weiter aus. Noch nicht. Bald aber würde dieses Eis die Welt Gralia-Ilera ins Verderben stürzen. Dann konnte nur noch ein Mädchen das Schicksal dieser Welt ändern. Es war Licinia, die Tochter der weisesten Cocyta der Stadt Smyra.

Kapitel 1

Ein Schauer lief Licinia über den Rücken. Es war seltsam kalt in Smyra geworden. Sonst war es, wie jeden Frühling, angenehm warm. Doch natürlich wusste sie, dass die Kälte im Süden des Kontinents Resapirexa daran Schuld war. Das Meer Amydia, dass den Kontinent Maeon umgrenzte, war wie durch einen unheilvollen Fluch eingfroren. Nun gab es dort nur noch Schnee und Eis und auch Maeon war nicht sicher vor diesem Unheil, doch noch war es nicht ganz von dieser Kälte heimgesucht. Dennoch verhinderte dies nicht, dass nicht ein Teil dieses Unglücks mit dem Wind zu den anderen drei Kontinente wehte. Jeder spürte, wie sich die bekannte Welt Gralia-Ilera ihrem Abgrund unweigerlich näherte. Sei es wegen der tötenden Kälte oder wegen den Streitigkeiten oder der Panik, die daraus entstand.
Licinia wurde aus ihren düsteren Gedanken gerissen, ale es plötzlich an der Tür klopfte.
"Herein." Licinia glättete ihr weißes Frühlingskleid, auf dem sich Blumen in schönster Pracht zeigten, und sah zu, wie sich die Tür quietschend öffnete. "Mutter!" Licinia lächelte und fiel der weisesten Cocyta der Stadt um den Hals.
Cocytas und Cocyten waren Heiler, sie schützten Menschen, die Gefahr ausgeliefert waren und gaben jedem Rat, der einen brauchte. Die meisten von ihnen wurden in der Stadt Smyra oder von anderen Cocytas oder Cocyten ausgebildet. Sie durften ihre Macht nur für das Gute verwenden. Viele aber missbrauchten diese, wurden deshalb verbannt und galten als abtrünnig. Ihre magische Kraft überstieg sogar auch die mancher Magier oder Elfen, doch dafür musste man erst mit seinen Fähigkeiten richtig umzugehen wissen. Licinia war erst eine auszubildene Cocyta. Es würde noch lange dauern bis sie die Kraft und das Wissen einer richtigen Cocyta erlangt hatte, doch sie wurde von ihrer Mutter, Lyfa, auf diesem Weg begleitet.
Lyfa erwiderte die Umarmung, drückte Licinia noch einmal und ließ sie dann los. "Die Versammlung beginnt gleich. Wir werden versuchen eine Möglichkeit zu finden, wie wir das Eis stoppen und zerstören können. Das Gleichgewicht der Natur ist im Moment gestört. Außerdem sind alle aufgebracht. So darf es nicht weitergehen."
Licinia nickte, dann begann sie unsicher mit ihren hellblauen Haaren zu spielen. "Die Versammlung...darf ich auch dort hin? Ich würde versuchen zu helfen, ich würde mich wie eine richtige Cocyta benehmen!"
"Nicht jeder kann helfen, der es auch will." Lyfa seufzte müde. "Du weißt, dass zu der Versammlung nur Cocytas und Cocyten hohes Ranges eingelassen sind." Als sie Licinia´s Enttäuschung bemerkte setzte sie noch wohlwollend hinzu: "Es ehrt dich, dass du dich so um das Wohl unsere Welt sorgst, aber wir werden sicher eine Lösung finden. Mach dir keine Sorgen." Sie verließ Licinia´s Zimmer im wehenden Gewand. Ihre Schritte verhallten in dem langen Gang, der zu den anderen Räumlichkeiten und dem Ausgang führte.
Licinia ballte wütend die Hand zur Faust. Ich will doch nur helfen...ist das denn falsch? Sie trat zu ihrer kleinen Kommode und betrachtete sich im Spiegel. Ihre silbernen Strähnen funkelten, als ein Sonnenstrahl auf ihre Haare schien. Die hellblauen, ja fast schon weißen, Augen zeigten die Verbitterung, die in Licinia´s Innerem herrschte. Meine Kraft ist nicht groß genug, um überhaupt jemanden zu helfen. Vielleicht hat Lyfa recht. Ich sollte es ihnen überlassen...sie werden auch ohne meine Hilfe auskommen. Sie musste traurig lächeln.
Ihre Finger tasteten nach einem Haargummi, das sie nun auch fanden. Licinia machte sich einen Zopf, ihre langen Haare schlängelten sich bis zu ihren Kniekehlen. Dann nahm sie sich einen Schal, den sie sofort um ihren Hals schlang. Schließlich verließ sie ihr Gemach, sie wollte nach draußen gehen um nachzudenken. Sie schritt durch den langen Flur, wobei ein dumpfer Ton entstand, und öffnete eine Tür.
Lärm drang ihr in die Ohren, das Schreien von Kindern übertönte beinahe das Poltern und Rattern von Karren, die über den Platz gezogen wurden. Smyra war eine sehr große Stadt, selbst Elfen tumelten sich auf den Straßen und Gassen.
Licinia blickte zu einem großen, im Licht glänzendem Gebäude und musste an die Versammlung denken, die dort statt fand. Sie schüttelte den Gedanken ab, zog ihren Schal noch etwas fester und ging, so wie eine Prinzessin, über den Platz. Ihr Haar wehte im Wind, ihre Augen waren klar. Alle Blicke begannen sich in ihre Richtung zu wenden. Licinia strahlte etwas Magisches aus und das lag nicht daran, dass sie die Tochter von Lyfa war. Etwas Leuchtendes schien sie zu umhüllen, wie Nebel, der sich nicht zu lösen vermag.
Licinia wollte gerade in einem Haus verschwinden, als ein alter Mann auf sie zu kam. Seine Augen waren starr auf sie gerichtet, er umklammerte einen langen Stab.
"Sagt mir, mein Kind, was hat es mit dem Eis auf sich? Es droht Maeon zu verschlingen, steht uns dasselbe bevor?" Die Stimme des Mannes klang müde, schon fast erschöpft.
Die anderen Menschen näherten sich auch Licinia, starrten sie unverblümt an. Ein Zwerg schaute aus einer Gasse zu ihnen her. Die Zeit schien einen Moment still zu stehen.
"Nun...", Licinia räusperte sich. Sie bagann an ihren Lippen zu knabbern. Auch wenn man ihr Weisheit zu schrieb, wenn jeder glaubte, dass sie als Tochter von Lyfa über alles Bescheid wissen musste, so war sie doch ratlos. Doch das durfte sie niemanden zeigen."Das Schicksal geht seltsame Wege, das Urteil dieser Welt steht noch offen."
Der alte Mann nickte, "Ihre seid sehr weise, Cocyta. Ich wusste, dass auf euch Verlass ist." Er entfernte sich, bis er in der Menge verschwand.
Licinia war nicht sehr glücklich darüber, was sie gesagt hatte, aber es schien die anderen Bewohner von Smyra zufrieden zu stellen. So klopfte sie kurz an die Tür, worüber auf einem schon verstaubten Schild "Infantia´s Magierladen" stand, und trat in das Gebäude.
Hinter einer Theke saß eine, in ein Buch vertiefte, Person, die nun aufblickte. "Licinia, wie schön dich hier zu sehen."
"Ich grüße dich, Infantia. Könnte ich zu Lixa?", Licinia schaute zu einer Tür, die neben einem Regal, das vollgestopft mit Büchern war, stand. Das ganze Haus wurde von allerlei Sachen, die einer unbestimmter Herkunft angehörten, überflutet, sei es magische Artefakte oder alte Zauberbücher, in denen Infantia, die Besitzerin dieses Magierladens, gerne noch blätterte. Hier zu stolpern, wäre fatal.
"Ich wusste gleich, dass du nur gekommen bist, um sie zu sehen." Infantia setzte eine beleidigte Grimasse auf. "Aber das macht mir nichts aus. Nein, mir doch nicht."
"Verzeih mir, Infantia, aber ich muss etwas sehr Wichtiges mit ihr bereden", versuchte Licinia die Magierin zu beruhigen.
Diese zuckte nur die Achseln und begann eine ihrer schwarzen Locken um ihren Finger zu wickeln, wobei sie die, noch nicht ganz ausgebildete, Cocyta mit ihren giftgrünen Augen anstarrte. "Nun gut. Geh schon zu Lixa, lass mich hier allein zurück."
Licinia lächelte und begann sich einen Weg zu der Tür auf der anderen Seite zu bahnen. Als sie sie endlich erreichte, drückte sie die Holztür auf und stieg eine steinerne Treppe herunter, wobei sie die felsige Kellerwand entlangtastete. Es war sehr dunkel und Licinia wäre einmal gestolpert, aber sie wollte keine Kerze mitnehmen, die Lixa hätte aufwecken können, wenn sie schlief. Endlich endete die Treppe und Licinia fand sich in einem Raum vor, in dem sich etwas Silbriges entlangschlängelte. Es war Lixa, die einer fast ausgestorbenen Rasse, nämich der Concylias, angehörte. Der schuppige Körper glänzte, ein strahlend weißes Flügelpaar befand sich dicht hinter dem Kopf, der von einer blonden Mähne umringt wurde. Die klaren, weisen Augen leuchteten wie zwei Sterne in der Dunkelheit und musterten die Cocyta.
"Dich bedrückt etwas." Der Satz schien in Licinias Kopf plötzlich entstanden zu sein. Aber dies war für sie nicht weiter verwunderlich, denn alle Concylias verständigten sich mit Telephatie.
"Ich bin hier, weil ich dir davon erzählen will.", setzte Licinia an, "Eis hat sich im Süden ausgebreitet und deshalb werden sich die Cocytas und Cocyten in Smyra auf einer Versammlung beraten, aber ich darf nicht dorthin. Und deshalb..." Sie starrte Lixa mitten in die Augen, "Und deshalb werde ich selbst nach Maeon reisen und das Eis aufhalten! Mit deiner Hilfe kann ich es schaffen!"
Lixa breitete ihre Flügel aus, sodass die Flügelspitzen die kalten Wände berührten. "Fühlst du dich gewachsen dieser Gefahr entgegen zu treten? Glaubst du nicht, dass es einen Sinn ergibt, wenn sich nur die Mächtigsten der Cocyten versammeln? Dieses Eis ist anders als normale Kälte, es ist tödlicher und böser."
Licinia begann zu zittern, aber sie wusste nicht wieso. "Ich spüre eine Kraft in mir. Sie droht mich manchmal zu überweltigen. Aber ich weiß, dass sie mir helfen kann..."
Lixa näherte sich ihr, der Schlangenkörper beagann sich zu erheben, bis ihr Kopf die Decke des Kellers erreichte und die blonden Strähnen den Boden streiften. Infantia hatte sie einst aus der Gefangenschaft gerettet, als die Concylia in den Händen der Phyten, die Tierzähmer waren und sich ihrer Umgebung anpassen konnten, in Richtung der Hafenstadt Velia zogen. Sie hatte großes Mitleid mit dem noch jungen schlangenähnlichen Wesen gehabt
und hatte, mehr aus Zufall weniger aus Talent, einen Zauberspruch angewendet, der Lixa aus einem engen Käfig befreit hatte. Infantia konnte sich immer noch nicht erklären, wieso Phyten eine Concylia so behandelt hatten, sonst waren sie sehr fürsorglich mit den zu zähmenden Tieren gewesen. Vielleicht hatten sie Lixa nach Lavin verfrachten wollen, um sie dort teuer verkaufen zu können. Aber auch dies war ein seltsames Verhalten dieses Volkes.
Nun stimmte Lixa ein seltsames Lied an: "Aus dunklen Wasser soll sie kommen, verwandelt es in Eis. Trinkt Blut der Eisdrachen, stürzt die Welt ins Unheil. Doch die Hoffnung darf nicht untergehen, denn ein Mädchen soll auferstehen. Mit den Kräften der Sonne bewaffnet, es soll die Kälte vertreiben. Bis Licht wieder durch das Eis dringt und die Welt in Wärme tränkt."
Das Lied echote noch in Licinia´s Kopf, bis es dann endlich verstummte. Sie schaute auf den Boden und fragte: "Meinst du, dass ich gemeint bin? Dass ich dieses Mädchen mit den Kräften der Sonne bin?" Ihre Stimmme zitterte.
"Licinia, ich glaube es nicht. Ich weiß es. Vom ersten Tag an, wo du diesen Raum betreten hast und mir in die Augen gesehen hast, habe ich deine mächtige Aura gespürt. Sie war hell, sie leuchtete und heute strahlt sie genauso hell. Du besitzt eine besondere Gabe. Eine Fähigkeit. Denn du, Licinia, kannst das Eis schmelzen und Gralia - Ilera vor dem Verderben bewahren! Du willst doch helfen."
"Natürlich.", erwiderte Licinia, "Hilfst du mir dabei?"
"Ich werde dir helfen. Mit all meiner Kraft, mit all meinem Wissen." Lixa´s Kopf senkte sich, eine gespaltene Zunge schien auf die Cocyta zu zeigen. "Aber du musst diese Aufgabe ernst nehmen. Sehr ernst. Es wird dich deine ganze Kraft kosten."
Licinia ballte die Hände zu Fäusten. "Ich will mich als Cocyta erweisen und dafür muss ich etwas tun." Sie schaute aus einer Öffnung in der Wand, die schwaches Licht im Raum verströmte."Heute Abend, wenn der Mond am Himmel steht und die Stadt im Schlaf versunken ist, komme ich zu dir und wir brechen auf. Wir werden auf den schnellsten Weg nach Maeon fliegen. Niemand soll davon etwas erfahren, meine Mutter wird sicher einen Suchtrupp nach mir aussichicken." Mit diesen Worten wandte sich Licinia um und ging die Kellertreppe hoch.

Frage: Ist es schlimm, dass der Prolog so kurz ausgefallen ist?
Eigentlich gibt es beim Prolog keine Vorgaben, ob kurz oder lang ist eigentlich egal, man muss ja nicht mal einen machen...

Obwohl du deinen Prolog schon noch etwas ausführen könntest. Es würde dann halt einfach besser aussehen. Denn (zumindest geht es mir so) wenn ein Prolog vorkommt hab ich es lieber wenn mehr als 2 Sätze da stehen, da ist mir noch lieber wenns erst gar keinen gibt. Aber es muss ja nicht allzu viel sein, zwischen einer halben und einer ganzen Seite (je nach Größe: DIN A4= ca. 1/2 Seite, hast du kleinere Seiten geht auch locker ne ganze Seite...)
Z.B.: könntest du die Geschehenisse aus der Sicht einer, von der vorrückenden Kälte, flüchtenden Person beschreiben. Diejenige Person muss dann ja nicht mal in der eigentlichen Gerschichte vorkommen. Von mir aus wird sie von den Eismassen eingeholt und stirbt...

ich geb dir mal ein kleines Beispiel:

Schon seit vielen Generationen wurden die Fischereikünste in Andrès Familie weitergegeben, und auch er hatte nach einigem Zögern diese Familientradition weitergeführt. Wie er es doch hasste immer in aller Frühe aufstehen zu müssen, während seine Schwester Lydia bis zu seiner Rückkehr im warmen Bett schlafen konnte. Eigentlich wollte er Heiler werden, gerade in letzter Zeit wo so viele Menschen an einer mysteriösen Krankheit erkrankten und starben, war er sich sicher dass er hätte helfen können. Denn augenscheinlich war niemand außer ihm in der Lage die innere Kälte ,von der die Kranken ergriffen wurden, zu sehen. Einmal versuchte er es den Heilern zu erklären, doch man hatte ihm nicht geglaubt und ihn davongejagt. So wusste niemand von seinen Fähigkeiten, und er war weiterhin dazu verdammt sein Dasein als Fischer zu verbringen. Zugegeben als sehr guter Fischer, da er ein bisschen mit seinen Fähigkeiten nachhalf. So wusste er um die Wirkung vieler Kräuter, mithilfe derer er die Fische betäuben konnte und so stets mit einem prall gefüllten Fischerskorb zum Dorf zurückkehrte. Da er aber nicht zu früh zurückkehren durfte, damit niemand argwöhnisch wurde, überlegte er wie so oft, was wohl geschehen würde, würde er seine Fähigkeiten offen zeigen. Vermutlich würden sie mich bestrafen und es mir verbieten.
Dachte er. Die Kunst des Heilens war nämlich nur den Heilern erlaubt, und regelmäßig wurden von diesen neue Kandidaten ausgesucht, welche bestimmte Fähigkeiten aufweißen mussten. Da seine Fähigkeiten aber so anders waren, konnten die Heiler sie nicht entdecken, weshalb er auch nie in die engere Auswahl als Heilerlehrling gekommen war.
Während Andrè, vollkommen im Gedanken versunken die Für und Wider einer Offenbarung abwägte, erregte ein blitzen weit draußen auf dem Meer seine Aufmerksamkeit. Plötzlich ergriff ihn eine Eiseskälte die aus den tiefsten Tiefen der Eisberge selbst zu kommen schien. Gleichzeitig bemerkte er einen weißen Fleck, nicht weit von seiner Position entfernt, welcher sich immer weiter ausbreitete. Und noch während er überlegte was dass bedeuten könnte wurde er von einer Panik getroffen, die ihn zu überwältigen drohte. Plötzlich wusste er auch was dieser weiße Fleck in mitten des Meeres zu bedeuten hatte: Eis. Aber kein normales Eis, eine böshafte Aura ging von dort aus, er konnte es deutlich spüren. Er musste die anderen warnen! Also drehte er sich um und kletterte von seinem Fesvorsprung und rannte so schnell er konnte in Richtung des Dorfes. Doch schon nach wenigen hundert Metern glaubte er zu spüren wie die Kälte noch an intensität gewann und entgegen aller Vernunft drehte er sich noch einmal um. Er konnte nicht glauben was er sah: Das Meer gefror. Kristalle bildeten sich auf dem Wasser, ein eiskalter Wind wehte darüber hinweg. Dann, plötzlich, verwandelte sich das Meer Amydia in eine weite Ebene aus Schnee und Eis. Das Eis breitete sich weiter aus, begann sich nun sogar auf dem Kontinent Maeon auszubreiten. Schon nach wenigen Augenblicken wurde Andrè von den gewaltigen Eismassen erfasst, und fast als wollten sie ihn verhöhnen, bildete sich um ihn herum ein Freiraum abgeschirmt von drei großen Tannen. Kurz bevor die Eismassen nun auch ihn erfassten dachte er noch: Warum ich? Dann umhüllte ihn nur noch undurchdringliche Dunkelheit.
Alles Leben begann sich vor diesem Eis zu fürchten, zu verstecken. Doch dann hielt der Vorgang des Schreckens inne. Die Kälte hing über der Stadt Pla-Vera und blieb dort. Sie breitete sich nicht weiter aus. Noch nicht. Bald aber würde dieses Eis die Welt Gralia-Ilera ins Verderben stürzen. Seinen ärgsten Feind hatte sich das Eis bereits geholt. Damit war nur noch ein Mädchen in der Lage das Schicksal dieser Welt zu ändern. Es war Licinia, die Tochter der weisesten Cocyta der Stadt Smyra.


Uff...
Jetzt hab ich ein bisschen Übertrieben, aber wenn ich mal in Fahrt komme, bin ich nur schwer wieder zu stoppen. ;)
Aber sowas wär ein Prolog wie ich ihn machen würde. Eigentlich sollte dies nur als Anregung dienen sozusagen als Beispiel um zu veranschaulichen was ich gemeint hab. Aber wenn er dir passt (und auch einigermassen zu der Geschichte), kannst du ihn von mir aus auch benutzen. Mir ist es egal...

Ansonsten:
Die Geschichte ist ganz gut gelungen. Ein paar Fehler hab ich beim durchlesen entdecken können, aber zum korrigieren komm ich später mal, oder es kann auch jemand anderes machen...
Ein Tipp Ausdrucksfehler, und Satzbau. Frei von Rechtschreibfehlern ist noch nie ein Buch gewesen aber darauf achte ich nicht so wenns nicht allzu gravierend ist...

ok dann mach ich mal für heute schluss, cya!
Danke, dass du mir mit dem Prolog geholfen hast!
Ich werde ihn am besten noch einmal überarbeiten.
Gegen den Ausdruck habe ich nichts einzuwenden und die wenigen Fehler sind akzeptabel. Gufo wird sie bestimmt irgendwann korigieren, ich bin jetzt zu faul dazu.

Inhaltlich gefällt mir die Geschichte. Das einzige, was noch nicht so gelungen ist, ist die Formatierung in Bezug auf Absätze, soll heißen, doppelte Zeilenumbrüche würden nicht schaden - dadurch wäre das Lesen angenehmer und die Geschichte selbst übersichtlicher.

Zu gufos Prologidee:
Ist es gewollt, dass Andrè nicht André heißt?
Eigentlich hab ich nicht weiter darauf geachtet. Wie schon gesagt, ich hab den Prolog in Eile geschrieben, da hab ich den ersten Namen genommen der mir einfiel, weis nicht mal wieso mir der eingefallen ist...

Wieso eigentlich? Stimmt was nicht damit?
Dieser Prolog ist jetzt auch nicht gerade länger geworden...Außerdem finde ich auch, dass sich der letzte Teil einfach wie drangeklebt anhört ( mir fällt keine bessere Bezeichnung ein...).
Ist das störend?

Der Eisdrache schwamm.
Das kalte Wasser des Meeres Amydia umspielte seinen geschuppten Körper. Er fror nicht, denn er liebte die Kälte. Seine Augen strahlten glücklich, es bereitete ihm Vergnügen in dem Meer unterzutauchen.
Er spürte, wie er von dem Wasser eingeschlossen wurde, spürte wie etwas Kaltes von ihm Besitz ergriff. Es war das Gefühl von Freiheit, das er jedes Mal beim Schwimmen und Tauchen verspürte. Dieses Gefühl war alles, was er brauchte, alles was er wollte.
Dann hörte er etwas. Rufe. Rufe von anderen Eisdrachen.
Sie rufen nach mir.
Er tauchte auf, befreite sich aus den Fängen des Meeres. Sein Blick glitt in den Himmel.
Etwas hing in der Luft. Wie Nebel umhüllte es den Himmel mit seiner unheilvollen Aura. Mit seiner bösen Aura. Es versetzte den Eisdrachen in Entsetzen.
Aus seiner Kehle drang ein erschrockener Laut. Er breitete seine Schwingen aus, wollte fort, wollte fliehen, wollte dem Unheil entkommen.
Doch etwas hielt ihn ab. Etwas Kaltes kroch an ihm hoch.
Der Eisdrache wurde panisch, er merkte nicht, wie sich Eis um ihn schloss, wie es sein Todesurteil verkündete. Wie seine Freiheit zerbrach.
Das Eis hatte ihn getötet. Sein Element. Sein Todesbote.
Der leblose Körper war gefroren. Von Weitem sahen es die anderen Eisdrachen.
Sie sahen, wie das Meer gefror. Kristalle bildeten sich auf dem Wasser, ein kalter Wind wehte darüber hinweg. Das Meer Amydia verwandelte sich in eine weite Ebene aus Schnee und Eis.
Die Kälte breitete sich weiter aus, begann sich auf den Kontinent Maeon niederzulassen. Alles Leben begann sich vor diesem Eis zu fürchten, zu verstecken. Doch dann hielt der Vorgang des Schreckens auf. Die Kälte hing über der Stadt Pla - Vera und blieb auch dort. Sie breitete sich nicht weiter aus. Noch nicht. Bald aber würde dieses Eis die Welt Gralia - Ilera ins Verderben stürzen. Dann konnte nur noch ein Mädchen das Schicksal dieser Welt ändern.
Es war Licinia, die Tochter der weiseten Cocyta der Stadt Smyra.

@ Tiwu: Das mit den Absätzen werde ich versuchen besser zu machen. Danke für deine Hilfe :)
Dieser Prolog ist wirklich gelungen, gute Arbeit!
Es macht wirklich Spaß, deine Geschichte zu lesen. Meine Deutschlehrerin würde sagen, die Sätze seien zu simpel, da sie fast immer nur aus einem Hauptsatz bestehen, aber meiner Meinung nach drückt dies in deiner Geschichte eine gewisse Ruhe und Spannung aus.
Es steckt ja auch nicht in jedem von uns ein Douglas Adams, solltest du seine Bücher kennen.

Noch was zu dem Andrè-André-Problem, also auf gufo bezogen:
Der französiche Name lautet André, aber das ist Nebensache. Es ist mir nur in deinem Text aufgefallen.
Find ich so weit ganz gut. Mir missfallen höchstens die Fantasynamen, aber mit denen muss ich mich allgemein einmal abfinden. Das einzige, was mir nicht ganz so gefiel, war das Sterben des Drachen.

Der Eisdrache wurde panisch, er merkte nicht, wie sich Eis um ihn schloss, wie es sein Todesurteil verkündete. Wie seine Freiheit zerbrach.
Das Eis hatte ihn getötet. Sein Element. Sein Todesbote.


Also einerseits find ich "Todesbote" hier weniger angebracht. Du kannst es lassen, denn so wie du es stehen hast, hat das einen Sinn, der nicht meine erste Wahl wäre, aber auch ganz ok ist. Andererseits finde ich du tötest ihn zu schnell^^ Irgendwie könnte ich mir da gut eine Beschreibung des qualvollen Todes vorstellen. Der Prolog sollte ja immer etwas dramatisch sein;)
na geht doch! den prolog hast schon mal ganz gut hinbekommen, und um die Story kümmer ich mich später, schaffs jetzt einfach nicht mehr. Werd mich aber darum kümmern, versprochen!

Eine Kleinigkeit hab ich beim Prolog noch zu meckern, allerdings ist es dir ja selbst auch schon aufgefallen:
Das letzte Stück (der vorherige Prolog), passt in der Schreibweise einfach nicht dazu, deshalb wirkt er auch wie aufgesetzt.
Das kommt einfach deshalb, weil du beim neuen Prolog eine andere Schreibweise benutzt hast und dann den rest einfach so belassen hast...

Wenn du mein Prolog-Beispiel durchgelesen hast, dann wird dir vielleicht auffallen, dass auch ich mich ein bisschen schwer getan hab, den letzten brocken einzufügen. Aber ich habs ein bisschen umgeändert und versucht an die neue Schrebweise anzupassen.
Musst halt ein bisschen probieren und notfalls schreibst dus sinngemäß nochmal, dann wirds auch dazu passen...
Hier ist das zweite Kapitel:



Kapitel 2

"Ruhe!", Lyfa´s Stimme hallte durch den riesigen Raum, wo zwanzig Cocyten und Cocytas auf ihren Stühlen saßen und nun mit ernsten Mienen zu der weisesten Cocyta aufblickten. "Ich muss euch nicht sagen, warum wir uns zu dieser Versammlung einberufen haben. Das Eis hat den Kontinent Maeon bereits berührt, wir werden nicht lange davor verschont werden. Und um uns dieses Schicksal zu ersparen, habe ich beschlossen, dass wir nur eines tun können. Wir müssen einen Gry'len ausschicken."
Ein Raunen ging durch die Halle. Manchen schauten irritiert, andere erhoben sich.
"Ich bitte um Verzeihung, aber wir können doch unmöglich einen goldenen Drachen ausschicken lassen!", rief ein Cocyt.
"Ich bin der selben Ansicht. Gibt es in Gralia - Ilera nicht nur noch sehr wenige Gry'len? Außerdem frage ich mich, wer ihn reiten sollte. Ich habe noch von keinem Drachenreiter gehört, der es je geschafft hat auf einem goldenen Drachen zu fliegen.", meinte eine Cocyta.
"Bitte beruhigt euch!", sagte Lyfa mit lauter Stimme, "Ihr habt alle gehört, dass dieses Eis nicht gewöhnlich ist. Wer also sollte es zum Schmelzen bringen, wenn nicht ein goldener Drache, dessen Atem alles verbrennt? Außerdem wird er mit einem Trupp Feuerdrachen fliegen. Und der Drachenreiter kann auf ihm fliegen, ich kenne ihn gut.", Die Cocyta lächelte, "Sehr gut."
Genau jetzt ertönte ein Geräusch. Aus dem Hallentor schritt ein Mann, dessen metallische Rüstung diesen Lärm erzeugt hatte. An seinem Gürtel baumelte ein Schwert, dessen Scheide schön verziert war. Der Mann war um die dreißig und er schien vor Kraft zu strotzen. Er ging an dem langen Tisch entlang, an dem die Cocyten und Cocytas saßen und den Drachenreiter nun mit Ehrfurcht anstarrten. Bald erreichte er Lyfa, die sich nun etwas von ihrem Podest entfernte. Ihr Blicke kreuzten sich und man konnte etwas Warmes in ihnen lesen. Liebe.
"Eros.", das Wort schien Lyfa Mühe zu kosten, denn sie sprach es langsam aus und sah ihrem Mann dabei direkt in die Augen. Hätte die Versammlung den Beiden nicht zugeschaut, so wäre sie ihm um den Hals gefallen. "Du hast deinen Auftrag erfolgreich erfüllt." Sie wandte sich wieder der Versammlung zu, "Eros ist mit seinem goldenen Drachen, Ryt, nach Pla - Vera geflogen. Er wird jetzt etwas zu der derzeitigen Lage erzählen." Sie trat etwas beiseite, hielt ihren Mann aber im Auge und lächelte etwas verträumt, was ihr ein fast jugendliches Aussehen verlieh. Lyfa war noch ziemlich jung, aber dennoch wusste sie mehr, als die ältesten Menschen.
"Ich war in Pla - Vera und es sieht sehr...", Eros suchte nach einem passenden Wort, " Es sieht ziemlich übel aus. Das Eis hat die ganze Stadt unter sich begraben und selbst Ryt war es kalt. Einem goldenen Drachen! Zu Schmelzen habe ich es noch nicht versucht, wir hatte damit zu tun, die Bewohner der Stadt in die benachbarte Stadt zu bringen. Aber dort können sie auch nicht mehr lange bleiben. Das Eis breitet sich vielleicht langsam aus, aber es tut es. Und irgendwann wird es auch das Meer Amydia völlig erstarren lassen." Der Drachenreiter seufzte hörbar auf. Er blickte in die Gesichte, der Versammelten, und konnte eine Art Erschrecken, Befürchtung und Hoffnungslosigkeit erkennen."Aber,", seine Stimme weckte die Heiler und Heilerinnen aus den düsteren Gedanken, "wenn ich erst mit dem Trupp von Feuerdrachen und wieder mit Ryt nach Pla - Vera fliege, können wir sicher etwas gegen dieses Eis unternehmen. Wir haben schon ganz andere Sachen geschafft!"
Lyfa schaute zu Eros, ihr Blick wollte sich nicht mehr von ihm lösen, doch ihr Gesicht umspielte ein trauriges Lächeln. Sie wusste, dass dieser Feind nicht so leicht zu schlagen war. Sie hatten die Natur gegen sich und keine Feinde aus Fleisch und Blut. Trotzdem versuchte sie die Worte ihres Mannes zu unterstreichen, damit die Versammlung und sie selber wieder Hoffnung schöpfen konnten."Ich bin auch von diesem Vorhaben überzeugt. Wir müssen handeln und ich finde, dass wir mit diesem Unternehmen am meisten etwas bezwecken. Und wir," sie schaute zu der Versammlung, "müssen für Ruhe sorgen. Die Leute haben Angst, sie wissen nicht, wie es um ihr Schicksal steht. Deshalb müssen wir versuchen in Smyra alle zu beruhigen. Es ist wichtig in so einer Zeit einen klaren Kopf zu bewahren."
Die Versammelten nickten zustimmend.
"Ich stimme für dieses Vorgehen. Es klingt sehr plausibel, wieso sollte das Eis nicht schmelzen, wenn es von den Atem der Drachen angehaucht wird? Das Problem wäre gelöst. Cocyta Lyfa ihr seit eurem Rang würdig. Ihr seit die weiseste Cocyta ganz Smyras.", sagte ein Cocyt schmeichelhaft.
Lyfa wollte sagen, dass sie es nicht für richtig hielt, dass Problem für so einfach einzustufen, aber sie wollte nicht etwas zerstören, was vielleicht erst entstanden war. Hoffnung. So lächelte sie nur, sah zu Eros und sagte dann:"Ich schließe die Versammlung. der Entschluss steht fest." Sie wandte sich an ihren Mann und sprach so leise, dass nur er es verstehen konnte: "Du willst sicher Licinia sehen, sie war vorhin in ihrem Zimmer. Sie macht sich sehr gut als Cocyta, ich bin stolz auf sie."
Eros nickte und lächelte nun auch. Er schien hart, war ein guter und geschickter Kämpfer, hatte in der Schlacht kein Mitleid übrig, aber wenn es um seine Tochter ging, war er weich."Ich bin auch stolz auf sie. Ich verfluche mich manchmal, dass ich ein Drachenreiter bin. Ich sehe sie nicht oft."
"Sie ist klug und versteht, wieso du so oft fort bist. Aber sie braucht ihren Vater, gut, dass deine Mission diesmal schnell erledigt war.", Lyfa spähte zu der Versammlung, die sich bereits vom Tisch entfernt hatte und sich nun in Richtung Hallentor fortbewegte. Dann näherte sich ihr Gesicht dem von ihrem Mann und ihre Lippen berührten sich. "Ich bin froh, dass dir nichts passiert ist."
"Es tut mir leid, dass ich dir solche Sorgen bereite.", Eros schaute sie leidenschaftlich an, "Ich liebe dich."
"Das weiß ich doch.", Lyfa lächelte, "Komm, Licinia hat dich auch vermisst."

Licinia war in ihrem Zimmer. Die Unterhaltung mit Lixa hatte ihr zu denken gegeben.
Ich besitze eine Gabe...die Kräfte der Sonne. Ich? Wie kann so etwas sein? Ich verstehe das alles nicht richtig. Ich bin doch nur ein normales Mädchen, noch nicht mal eine richtige Cocyta. Und dann soll ich so eine Gabe besitzen? Obwohl...gespürt habe ich schon immer etwas. Es ist zu tief, um es zu ergründen, aber ich spüre die Wärme, die Kraft. Ich hoffe, dass ich dieser Aufgabe gewachsen bin. Ich möchte etwas Gutes bewerkstelligen. Ich möchte die jenige sein, die die Welt aus den Fängen der Kälte befreit.
Doch plötzlich verschleierte sich ihr Blick. Licinia fühlte Zweifel in ihr aufsteigen, spürte, wie sie immer größer und größer wurden.
Was soll ich tun, wenn ich bei Maeon bin? Wie soll ich dieses Eis aufhalten? Ich besitze eine Kraft, aber was nützt sie mir, wenn ich sie nicht einsetzen kann! Und was ist, wenn meine Mutter wirklich Truppen nach mir auschicken wird? Nicht nur ein paar, sondern viele? Zu viele...? Es ist doch hoffnungslos, was habe ich mir nur gedacht? Ich...habe Angst.
Sie seufzte, lehnte sich an die Wand und schaute missmutig drein.
Einen Rucksack, den sie in ihrem Schrank versteckt hatte, damit niemand etwas von ihrer Flucht erahnen konnte, hatte sie bereits mit Proviant,warmen Anziehsachen und weiteren Dingen bepackt.
Der Tag neigte sich langsam dem Ende, der Himmel hatte eine rötliche Farbe angenommen, ging bereits in eine schwärzliche Färbung über. Licinia wusste, dass die Zeit des Aufbruchs bald kommen würde. Doch da hörte sie, wie auch am Vormittag, dass jemand an der Tür klopfte.
"Herein.", sagte Licinia und versuchte den bitteren Ausdruck aus ihrem Gesicht zu verbannen.
Ihr Vater und ihre Mutter traten in den Raum. Licinia weitete die Augen.
"Vater!", sie drückte sich an den Drachenreiter und wollte gar nicht mehr loslassen. Sie sah ihn meist nur ein paar mal im Jahr und freute sich über jeden seiner Besuche. Licinia wusste zwar, dass ihr Vater eine sehr hohe und angesehene Stellung als Drachenreiter besaß und deshalb auch schwierige Aufträge, die meist von langer Dauer waren, bekam, aber sie hatte ihn jedes Mal gar nicht gehen lassen wollen. Nun war sie überglücklich wieder sein vertrautes Gesicht zu sehen. "Ich habe dich so vermisst! Weißt du schon, dass Mutter mir die Heilkunst beigebracht hat? Ich kann jetzt sogar kleine Wunden heilen ohne sonderlich viel Energie zu verbrauchen!"
Eros lächelte und strich ihr durch das Haar. "Ich habe versucht so schnell wie möglich die Mission zu erfüllen. Ich bin stolz auf dich. Du wolltest auch an der Versammlung teilnehmen...?"
"Äh...ja.", Licinia schielte zu Lyfa hinüber, "Ich wollte...helfen." Sie schaute aus dem Fenster. Ihr Vater war wieder Zuhause, aber sie musste bald gehen. Das würde nur noch alles schwieriger machen.
"Ich bin sicher, dass du bald eine Cocyta wirst, dann wirst du auch irgendwann an der Versammlung teilnehmen können.", die Stimme ihres Vater klang zuversichtlich.
"Licinia, bist du überhaupt nicht hungrig? Heute hast du doch noch gar nichts gegessen.", ihre Mutter schaute sie besorgt an.
"Ich bin nicht hungrig.", meinte Licinia. Eigentlich war sie einfach nur zu aufgeregt, um irgendetwas zu essen.
"Nun gut. Geh jetzt schlafen, es ist schon spät.", Lyfa wollte gerade das Zimmer verlassen, als Licinia sie am Gewand festhielt. "Was hast du bei der Versammlung beschlossen? Ich...entschuldige." Licinia ließ den Stoff los und schaute betreten zu Boden.
"Wir..dein Vater wird...es wird alles gut.", Lyfa versuchte beruhigend zu klingen, bewirkte aber nur, dass Licinia aufhorchte.
"Was wirst du tun? Musst du wieder fort? Nach Maeon...?", fragte Licinia.
"Ja..., aber es wird sicher nicht lange dauern. Ein Trupp Feurdrachen begleitet mich und Ryt.", erklärte Eros.
Licinia hatte Ryt schon ein paar mal gesehen und war immer wieder von seiner Schönheit erstaunt gewesen. Seine Schuppen bestanden aus purem Gold, weshalb auch viele Menschen Jagd auf diese wunderbaren Tiere machten. "Ach so...", Licinia wirkte nachdenklich. Ihr Vater musste also nach Maeo, aber wann würde er losfliegen? Sicherlich nicht heute.
Wenn ich nach Maeon aufbreche, wird er es sicher am nächsten Tag schon erfahren. Er wird mich suchen...
"Licinia.", ihre Mutter stand bereits auf dem Gang, "Wie gehen jetzt wieder, mach dir keine Sorgen, um deinen Vater. Schlaf gut." Sie schritt fort.
Eros lächelte seine Tochter an, "Gute Nacht." Dann verließ auch er ihr Zimmer.
Licinia stand einen Moment nur da, gab sich der Stille hin und drehte sich dann ruckartig um.
Ich muss jetzt gehen. Das ist der beste Augenblick.
Sie holte ihren Rucksack aus dem Schrank und blickte aus dem Fenster. Dunkelheit hatte sich über Smyra gelegt, nur der Mond verströmte sein Licht.
Schnell zog sie sich einen schwarzen Umhang über und wollte gerade ihr Zimmer verlassen. Sie hielt zögernd inne.
Ich kann jetzt nicht einfach gehen. Nicht ohne wenigstens eine Nachricht zu hinterlassen.
Licinia ging zu ihrem Tisch und nahm einen Zettel aus einer Schublade hervor. Sie begann etwas mit einem Kugelschreiber zu schreiben:

Wenn ihr diese Nachricht gefunden habt, bin ich schon lange fort.
Bitte sucht nicht nach mir, denn ich habe etwas Wichtiges zu erledigen. Mich begleitet jemand, ihr braucht euch also keine Sorgen zu machen. Ich komme bald wieder zurück.

Licinia


Sie legte den Zettel auf eine gut sichbare Stelle, wandte sich zur Tür, wobei sie die Lichter erlischen ließ, und verließ mit entschlossener Miene ihr Gemach.


Es wird etwas länger dauern bis ich das dritte Kapitel reinstelle, ich bin nicht die Schnellste im Schreiben...^^
Och, es hat sich immer noch niemand zum zweiten Kapitel geäußert :(

Ich setlle einfach ein Stück des dritten rein:

3. Kapitel

Ein Schatten huschte hinter den Magierladen von Infantia und spähte durch die Öffnung in den Kellerraum hinein, wo sich etwas Silbernes erhob und nun in das Gesicht eines Mädchens blickte.
"Lixa, schaffst du es durch dieses Loch hier heraus?", fragte das Mädchen flüsternd.
"Licinia, du bist also gekommen." Lixa war nicht überrascht, aber sie hätte es verstanden, wäre Licinia in dieser Nacht nicht zu ihr herbeigeeilt. "Ich werde versuchen mich hindurch zu zwängen."
Die Concylia bewegte sich zu der Öffnung hin, ihre Flügel waren dicht an den schuppigen Leib gepresst. Bald war sie aus dem Keller heraus, blonde Strähnen fielen auf den Boden. "Steig auf, Cocyta. Halte dich aber gut fest." Lixa breitete die weißen Flügel aus, schlug einmal kräftig mit ihnen und schaute dann wieder zu Licinia.
Licinia schluckte. Ihre Selbstsicherheit drohte in dem Meer von Zwiefel zu versinken, aber sie setzte sich schließlich auf die Concylia und krallte sich in das Haar. "Tut dir das weh?", fragte sie leise.
"Nein", erwiderte Lixa. Plötzlich begann sie zu schweben, musste nicht einmal die Flügel bewegen. Sie schoss in den dunklen Himmel hoch und wirbelte herum, ihre Flügel breiteten sich aus, das glänzende Haar wehte im leichten Wind.
Licinia war überrascht, nicht zu vergessen etwas verängstigt. "W-Wie machst du das ...?", ihre Stimme zitterte.
"Ich verfüge über magische Kräfte mit denen ich schweben kann. Du musst wissen, dass wir Concylias ein sehr altes Volk sind und auch mächtiege Magie beherrschen", anwortete Lixa.
Licnina nickte, obwohl sie wusste, dass Lixa es nicht sehen konnte. Sie blickte auf den Boden, wo die Häuser an ihr vorüberzogen. Ihr wurde schwindelig und sie wandte den Blick von der Landschaft ab.
Bald schon aber war Smyra nur noch ein kleiner Punkt, den Licinia durch die Dunkelheit erst recht nicht mehr erkennen konnte, geworden.
Lixa wirkte am dunklen Himmel wie ein silberner Strich, den jemand auf ein schwarzes Bild gemalt hatte. Tatsächlich aber würde niemand die Concyilia oder Licinia erkennen, da die geflügelte Riesenschlange in so einer Nacht gar nicht zu sehen war und weil sie sich einfach zu schnell fortbewegte. Außerdem war sie bereits über dem rodgarischen Wald, der seinen Namen der großen Anzahl von Rods zu verdanken hatte, die eine löwenähnliche Mähne und eine verspielte Art besaßen, wo sich nachts niemand mehr herumtrieb. Die Flucht war geglückt.
Licinia machte sich aber über das weitere Vorgehen Gedanken und versuchte mühselig die Augen offen zu halten, was ihr immer schwerer fiel.
"Du kannst ruhig schlafen, ich werde weiterfliegen. Von meinem Rücken wirst du schon nicht herunterfallen", sagte Lixa, die Licinias Müdigkeit schon bemerkt hatte, da das Mädchen bereits ein paar Male gegähnt hatte.
"Nein, ich bin nicht müde", meinte Licinia, obwohl sie genau wusste, wie falsch dies war.
Die Concylia musste aber nichts mehr sagen, denn Licinia schlief fast gleich danach ein. Ihre Hände hatten sich auch noch im Schlaf in das blonde Haar gekrallt. Der schwarze Umhang wirbelte im Wind, ihr Rucksack sank und hob sich bei ihren Atemzügen. Licinia träumte.
Sie träumte von einem Palast. Das Besondere an ihm aber war, dass er gänzlich aus Eis bestand. Sie konnte auch einen kurzen Blick auf die Umgebung werfen, die völlig in weiß gehüllt war.
Dann befand sie sich plötzlich im Gebäude in einem Saal an dessen Ende ein Thron aus Eis stand, in dem es ein paar Vertiefungen gab, die verschiedene Wesen darstellen sollten. Und auf diesem Thron saß jemand, dessen Aura Licinia selbst im Traum zu spüren schien. Die Aura war böse. Licinia konnte die sitzende Person aber nicht richtig erkennen, da sich ihr Blick zu verschleiern begann. Doch sie hatte auch Angst davor mehr zu sehen. Sie konnte etwas Dunkles erblicken, dass die Person zu verschlucken drohte. Dann war Licinia wieder vor dem Palast, dessen eisige Tür von Eisskulpturen umgeben war, welche völlig fremde Wesen, die denen auf dem Thron ähnelten, zeigten. Licinia verspürte eine seltsame Furcht gegen diese leblosen Eisfiguren.
Plötzlich begann sich alles zu drehen, bis Licinia nur noch einen leuchtenden Punkt erkennen konnte, dessen Licht sie blendete.
"Dir wohnen die Kräfte der Sonne inne. Benutze sie, um diese Welt zu retten. Rette uns!", die Stimme schien aus der seltsam hellen Kugel zu kommen. Doch dann verschwand auch diese und Licinia wachte auf.
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