Wie es dazu kam, weiss ich nicht mehr so genau. Ob es die verworrenen Umstände waren, die sich auf diese Weise entwickelten. Die Leitung verschiedener Mächte, aus göttlichen Beweggründen. Vielleicht aber war es doch das Schicksal, die Bestimmung dass es nur diesen einen Weg gab. Auf jeden fall weiss ich, dass es dazu kam. Und da bin ich mir sicherer denn alle Götter der Welt. Ich habe es erlebt, ob es Wahnsinnstraum war, schlicht Wegs ein Hirngespinst oder eine komplexe Illusion. Es war mir so genau vor Augen, als wäre es der Realität entsprungen. Und wenn dem nicht so war, was sollte ich von meinen Leben, das nur aus meinen eigenen Eindrücken besteht, erzählen, als das sonderbarste, das ich je erlebt habe? Nun, beim Anfang der Ereignisse, in der Schiffskabine der Andriell. Ein sonderbarer Name, unbestritten und doch hatte er’s mir angetan. Beim flackernden Kerzenlicht hab ich geschrieben, ich wusste nicht, was. Mein Kopf war schon mit mehreren Bierkrügen gefüllt und es war mir egal, ob das Geschriebene einen Sinn machte. Ich hatte mich zuvor an der Bar am Deck noch hoffnungslos besoffen. Als gegen den späten Abend das Geld und der Rausch verebbten, ich begann wieder zu denken und ich sträubte mich dagegen.
Da war ein Typ neben mir gewesen. „Gott“, sprach er mit einigen Cocktails in der Stimme, „lauert auf den Wolken mit einem Scharfschützengewehr“ Er becherte das Bier in seine Gurgel. „Bum!“ Er lachte und wandte sich wieder dem halben Glas zu. Ich trat von der Bar weg, stand an das Geländer des Decks und starrte in den Himmel. Der Mann im Mond, manchmal beschattet von den grauen Wolken, lud gerade nach.
Sicher, ich konnte kaum mehr Wirklichkeit von Halluzinationen unterscheiden. Das wollte ich auch nicht, ganz im Gegenteil, am liebsten wäre ich in der Tiefe meiner Gedankenwelten versunken.
In der Tiefe meiner Gedankenwelten. Ja, fortan sollte das mein Zuhause sein. Ich denke zu viel, dachte ich und mich fror. Ich drehte mich um und sah zurück zur Bar. Und mir schoss ein Gedanke durch den Kopf, so fremd. Was ist unsere Bestimmung?, fragte ich mich. Denn so wie ich den Mann an der Bar sah, der mit seinem Waffenliebenden Gott, schien er auf sein Glas zu starren, als sei es seine Bestimmung die Bar zu räumen. Der Gedanke mochte von Spott angereichert sein, doch eigentlich hatte ich selbst nie über die Bestimmung oder ähnliches nachgedacht. Und je mehr ich darüber nachsann, desto eher wurde mir klar, dass der Spott nicht angebracht war. Wer weiss schon, vielleicht ist es eine sinnvolle Bestimmung den Alkohol in seinen Körper zu schütten, sich zu vernebeln. Und war nicht ich vorhin auch schon soweit, alles Bier in meine Kehle hinunterzustürzen? Mit benebeltem Verstand konnte ich nicht mehr klar denken, und vielleicht ist es ja ganz und gar richtig nicht zu denken.
Wär’s doch schön, wären wir alle dumm! „Bum!“, dachte ich. Verdammt, schon wieder dachte ich. Zu viel, zu oft. Ich stieg hinunter zu den Kabinen, ich wollte schlafen, einfach schlafen, bevor mein Denken wieder begann. Ich öffnete die Kabine. Die Gedanken rasten im Kopf und ich wollte doch nur, dass sie aufhörten, anhielten, endlich ruhig wären. Doch nichts half. Ich lag im Bett und dachte und dachte. Ob es wohl meine tragische Bestimmung wäre, die mir all diese Gedanken aufzwang. Ich sollte nicht denken, aber weil ich denke ist eben jenes Nicht-Denken, meine Bestimmung, dachte ich. Ich fragte mich, was die Muster an der Wand bedeuten mochten, ich fragte mich, was mein Leben bedeuten mochte. Ich sah die Blumenvase. Was ist ihre Funktion? Sie hat keine. Die Schiffsmannschaft hat sie aufgestellt, damit es schön aussah, damit ich zufrieden wäre. So hatte es doch eine Funktion.
Ich sprang aus dem Bett, in der Hoffnung die Gedanken aus meinem Kopf zu vertreiben. Sie schwirrten herum wie tausende brummende Fliegen. Ich wankte. Wie Millionen kleiner Insekten. Würmer die sich im Kopf wanden, Käfer, die herumschwirrten. Spinnen.
Ich hatte mich ans Pult gesetzt und ohne, dass ich es bemerkt hätte, zu schreiben begonnen. Beim flackernden Kerzenlicht hab ich geschrieben, ich wusste nicht, was. Mein Kopf war schon mit mehreren Bierkrügen gefüllt und es war mir egal, ob das Geschriebene einen Sinn machte. Solange ich einfach nicht daran denken musste. Ich litt unter der Qual. Ich wankte unsicher auf dem Stuhl, doch ich schrieb weiter.
Als ich erwachte, seufzte ich laut, doch nicht unter den Höllenschmerzen, die mir der gestrige Tag hinterlassen hatte. Ich seufzte, heute war ein weiterer Tag. Der Tag meines Körpers unter der Herrschaft der Seele. Und ich sah die Körper, und die Seelen, wie sie zu langen schmerzhaften Hieben ausholten, ich hörte die Peitsche knallen. Mir standen die Tränen in den Augen. Der Rausch war wohl noch nicht ausgeschlafen. Ich lag noch immer im Bett und ich starrte leer aus dem Fenster. Das Schiff wippte friedlich hin und her. Unter einem schrecklichen Kater stieg ich aus dem Bett und schlurfte zum Tisch. Das Blatt lag da. Da stand:
>Liebe Freiheit, ich möchte höfflich meine Bitte kundtun. Und auch wenn, wir alle wissen, dass es Euch nicht mehr gibt, so hoffe ich doch sehr, dass Sie mich erhören werden: Lasst mich frei! Ich weiss, dass nur Sie im Stande sind, weil Sie auch diejenige waren, die mir die Ketten anlegte. Es gibt so viele andere, die Sie in ihren Fesseln halten und ich möchte mich von dieser Gefangenschaft losreissen. Sie wissen, ich bin krank, ich bin nicht mehr fähig etwas zu ändern, und so bitte ich Sie mich zu entlassen. Mein Tod ist nah. So erlasst mir doch diesen Wunsch.
Gruss ergebener Edward.<
Da war ein Typ neben mir gewesen. „Gott“, sprach er mit einigen Cocktails in der Stimme, „lauert auf den Wolken mit einem Scharfschützengewehr“ Er becherte das Bier in seine Gurgel. „Bum!“ Er lachte und wandte sich wieder dem halben Glas zu. Ich trat von der Bar weg, stand an das Geländer des Decks und starrte in den Himmel. Der Mann im Mond, manchmal beschattet von den grauen Wolken, lud gerade nach.
Sicher, ich konnte kaum mehr Wirklichkeit von Halluzinationen unterscheiden. Das wollte ich auch nicht, ganz im Gegenteil, am liebsten wäre ich in der Tiefe meiner Gedankenwelten versunken.
In der Tiefe meiner Gedankenwelten. Ja, fortan sollte das mein Zuhause sein. Ich denke zu viel, dachte ich und mich fror. Ich drehte mich um und sah zurück zur Bar. Und mir schoss ein Gedanke durch den Kopf, so fremd. Was ist unsere Bestimmung?, fragte ich mich. Denn so wie ich den Mann an der Bar sah, der mit seinem Waffenliebenden Gott, schien er auf sein Glas zu starren, als sei es seine Bestimmung die Bar zu räumen. Der Gedanke mochte von Spott angereichert sein, doch eigentlich hatte ich selbst nie über die Bestimmung oder ähnliches nachgedacht. Und je mehr ich darüber nachsann, desto eher wurde mir klar, dass der Spott nicht angebracht war. Wer weiss schon, vielleicht ist es eine sinnvolle Bestimmung den Alkohol in seinen Körper zu schütten, sich zu vernebeln. Und war nicht ich vorhin auch schon soweit, alles Bier in meine Kehle hinunterzustürzen? Mit benebeltem Verstand konnte ich nicht mehr klar denken, und vielleicht ist es ja ganz und gar richtig nicht zu denken.
Wär’s doch schön, wären wir alle dumm! „Bum!“, dachte ich. Verdammt, schon wieder dachte ich. Zu viel, zu oft. Ich stieg hinunter zu den Kabinen, ich wollte schlafen, einfach schlafen, bevor mein Denken wieder begann. Ich öffnete die Kabine. Die Gedanken rasten im Kopf und ich wollte doch nur, dass sie aufhörten, anhielten, endlich ruhig wären. Doch nichts half. Ich lag im Bett und dachte und dachte. Ob es wohl meine tragische Bestimmung wäre, die mir all diese Gedanken aufzwang. Ich sollte nicht denken, aber weil ich denke ist eben jenes Nicht-Denken, meine Bestimmung, dachte ich. Ich fragte mich, was die Muster an der Wand bedeuten mochten, ich fragte mich, was mein Leben bedeuten mochte. Ich sah die Blumenvase. Was ist ihre Funktion? Sie hat keine. Die Schiffsmannschaft hat sie aufgestellt, damit es schön aussah, damit ich zufrieden wäre. So hatte es doch eine Funktion.
Ich sprang aus dem Bett, in der Hoffnung die Gedanken aus meinem Kopf zu vertreiben. Sie schwirrten herum wie tausende brummende Fliegen. Ich wankte. Wie Millionen kleiner Insekten. Würmer die sich im Kopf wanden, Käfer, die herumschwirrten. Spinnen.
Ich hatte mich ans Pult gesetzt und ohne, dass ich es bemerkt hätte, zu schreiben begonnen. Beim flackernden Kerzenlicht hab ich geschrieben, ich wusste nicht, was. Mein Kopf war schon mit mehreren Bierkrügen gefüllt und es war mir egal, ob das Geschriebene einen Sinn machte. Solange ich einfach nicht daran denken musste. Ich litt unter der Qual. Ich wankte unsicher auf dem Stuhl, doch ich schrieb weiter.
Als ich erwachte, seufzte ich laut, doch nicht unter den Höllenschmerzen, die mir der gestrige Tag hinterlassen hatte. Ich seufzte, heute war ein weiterer Tag. Der Tag meines Körpers unter der Herrschaft der Seele. Und ich sah die Körper, und die Seelen, wie sie zu langen schmerzhaften Hieben ausholten, ich hörte die Peitsche knallen. Mir standen die Tränen in den Augen. Der Rausch war wohl noch nicht ausgeschlafen. Ich lag noch immer im Bett und ich starrte leer aus dem Fenster. Das Schiff wippte friedlich hin und her. Unter einem schrecklichen Kater stieg ich aus dem Bett und schlurfte zum Tisch. Das Blatt lag da. Da stand:
>Liebe Freiheit, ich möchte höfflich meine Bitte kundtun. Und auch wenn, wir alle wissen, dass es Euch nicht mehr gibt, so hoffe ich doch sehr, dass Sie mich erhören werden: Lasst mich frei! Ich weiss, dass nur Sie im Stande sind, weil Sie auch diejenige waren, die mir die Ketten anlegte. Es gibt so viele andere, die Sie in ihren Fesseln halten und ich möchte mich von dieser Gefangenschaft losreissen. Sie wissen, ich bin krank, ich bin nicht mehr fähig etwas zu ändern, und so bitte ich Sie mich zu entlassen. Mein Tod ist nah. So erlasst mir doch diesen Wunsch.
Gruss ergebener Edward.<
ähm... das is mal was anderes... bisher versteh ich noch nicht ganz worums geht.
aber die beschreibung von seinem zustand gefällt mir sehr gut und die sprache ist schön .
schreib mal weiter, damit ich das alles versteh =)
(oder soll die geschichte zur verwirrung dienen?^^)
aber die beschreibung von seinem zustand gefällt mir sehr gut und die sprache ist schön .
schreib mal weiter, damit ich das alles versteh =)
(oder soll die geschichte zur verwirrung dienen?^^)
Hehe, ja es ist nicht vorgesehen, dass man es schon kapiert, und es sollte auch seltsam sein.
Thx für den kommi. (hab grad wenig Zeit sry)
Thx für den kommi. (hab grad wenig Zeit sry)
Es war mir so genau vor Augen, als wäre es der Realität entsprungen.
kann sein, dass nur mir der Satz merkwürdig vorkommt, aber ich finde er klingt merkwürdig
vielleicht besser: Ich hatte es so genau vor meinen Augen
Mein Kopf war schon mit mehreren Bierkrügen gefüllt
Wie füllt man einen Kopf mit Bierkrügen?
ansonsten find ichs cool, auch wenn ich ebenso wenig verstehe wie niennalein
kann sein, dass nur mir der Satz merkwürdig vorkommt, aber ich finde er klingt merkwürdig
vielleicht besser: Ich hatte es so genau vor meinen Augen
Mein Kopf war schon mit mehreren Bierkrügen gefüllt
Wie füllt man einen Kopf mit Bierkrügen?
ansonsten find ichs cool, auch wenn ich ebenso wenig verstehe wie niennalein
Beim ersten Satz zweilfe ich auch. Allerdings ist das mit dem zweiten so eine absichtliche Formulierung meinerseits. Wenn's allerdings zu seltsam ist werd ich's ändern;)
Ich post einfach mal weiter:
Das allerseltsamste war der Umstand, dass das einzig Sonderbare, das mir als erstes auffiel, die untypische Schreibweise war. Erst danach kroch mir langsam die Kälte den Rücken herunter. Ich war zur befremdeten Statue versteinert. Was ich geschrieben hatte war seltsam. Sehr seltsam. Und doch war es mir viel zuwenig seltsam. Was da stand erschreckte mich, keine Frage, doch war das nicht das einzige Gefühl, das mich überkam. Ich war bedrückt von Mitleid, ganz so als hätte es jemand geschrieben, der nicht mehr zurechnungsfähig war.
…Gestern Abend war ich es ja auch nicht mehr. Ich hörte Schritte auf dem Gang. Sofort schaute ich zur Uhr. Ich musste mich beeilen. Schnell zog ich mich an, entzündete eine Zigarette und betrachtete aus dem Augenwinkel den Brief, als hätte es damit etwas Unberechenbares auf sich. Vielleicht stimmte es… Ich drückte die erst aufgeglühte Zigarette auf dem Pult aus und warf sie sorglos in den Aschenbecher. Ich stürmte aus der Kajüte, riss die Tür auf und trat geschwind auf den Korridor. Dahinten war er schon. Eine massige Gestalt lief auf mich zu. Der Mann trug einen schwarzen Massanzug. Natürlich Kleider für Fleischkugeln wie der es war, gab’s nicht in der Massenproduktion. Die Kugel überflog die Dokumente in seiner Hand im Laufen und er lief erstaunlich schnell. Der Helfer, nahm hastig die Blätter entgegen, während ihm der Mann etwas zugrunzte.
Der Kontrast war lächerlich. Während man der Kugel im Massanzug zugetraut hätte durch die Gänge zu rollen, stand der viel zu gross gewachsene Helfer unbeholfen und den Kopf unter der Decke eingezogen neben ihm. Einige Blicke von Mitreisenden verfolgten missmutig die Hast. Während ich wartete strich ich meinen purpur-schwarzen Nadelstreifenanzug glatt. Der Hut sass schon recht. Als die Gehetzten vorbeizogen, gliederte ich mich geschickt ein. Ich durchschritt den Korridor, gleich hinter dem mächtigen Rücken des Helfers. Wir erklommen rasch die Treppenstufen zum Deck. Eine Kellnerin sah unsere Gruppe und eilte mit drei Cocktails herbei. Ich bedankte mich, doch die Kugel nahm das Glas schwungvoll und schweigend entgegen. Sie stand ans Geländer und überblickte den morgendlichen Ozean. Der Helfer stellt eine Frage, gewohnt diskret. Die Kugel gab mit einer Handbewegung zu verstehen, dass er damit nicht mehr gestört werde. Der Riese trat mit einem Nicken weg. Wir tauschten einen nichtssagenden Blick. Ich lehnte ans Geländer neben dem Fleischbrocken. Wir schwiegen; wie gern hätte ich mit einem Satz vom Wetter geschwärmt, doch ich durfte kein Verständnis für solche Dinge erwarten.
Nach einer Weile durchbrach ich die Stille: “Sir?“ Der Mann grunzte. Ein gutes Zeichen, wollte er verneinen, hätte er mich hier und jetzt von Deck stossen lassen.
Ich wollte ihm gerade eine Zigarre anbieten, als er schon eine aus der Westentasche zog und in sein von Falten umkränztes Gesicht schob. Ich überlegte schnell, das war meine Pflicht. Ich wollte meine Frage hinauszögern, aber es war schief gegangen. Ich hatte gleich eine Notlösung bereit: „Ein Schach?“ Mir war ganz und gar nicht danach zumute und trotzdem fand ich Erleichterung, als der Sir nickte. Ich gab der Kellnerin ein Zeichen, sofort bereitete sie es vor. Wir schlenderten und als wir an einem sorgfältigen verzierten Tisch ankamen, war das Brett mit Figuren aufgestellt und bereit. Es war kaum zu erkennen, doch ich wusste nach langem Hinstarren, es war ein Lächeln, das meinem Spielpartner beim Anblick des Schachs übers fleischige Gesicht huschte.
Immer noch nicht so verständlich, xD. Naja,...abwarten, vll. wird's iwann verständlich.
Das allerseltsamste war der Umstand, dass das einzig Sonderbare, das mir als erstes auffiel, die untypische Schreibweise war. Erst danach kroch mir langsam die Kälte den Rücken herunter. Ich war zur befremdeten Statue versteinert. Was ich geschrieben hatte war seltsam. Sehr seltsam. Und doch war es mir viel zuwenig seltsam. Was da stand erschreckte mich, keine Frage, doch war das nicht das einzige Gefühl, das mich überkam. Ich war bedrückt von Mitleid, ganz so als hätte es jemand geschrieben, der nicht mehr zurechnungsfähig war.
…Gestern Abend war ich es ja auch nicht mehr. Ich hörte Schritte auf dem Gang. Sofort schaute ich zur Uhr. Ich musste mich beeilen. Schnell zog ich mich an, entzündete eine Zigarette und betrachtete aus dem Augenwinkel den Brief, als hätte es damit etwas Unberechenbares auf sich. Vielleicht stimmte es… Ich drückte die erst aufgeglühte Zigarette auf dem Pult aus und warf sie sorglos in den Aschenbecher. Ich stürmte aus der Kajüte, riss die Tür auf und trat geschwind auf den Korridor. Dahinten war er schon. Eine massige Gestalt lief auf mich zu. Der Mann trug einen schwarzen Massanzug. Natürlich Kleider für Fleischkugeln wie der es war, gab’s nicht in der Massenproduktion. Die Kugel überflog die Dokumente in seiner Hand im Laufen und er lief erstaunlich schnell. Der Helfer, nahm hastig die Blätter entgegen, während ihm der Mann etwas zugrunzte.
Der Kontrast war lächerlich. Während man der Kugel im Massanzug zugetraut hätte durch die Gänge zu rollen, stand der viel zu gross gewachsene Helfer unbeholfen und den Kopf unter der Decke eingezogen neben ihm. Einige Blicke von Mitreisenden verfolgten missmutig die Hast. Während ich wartete strich ich meinen purpur-schwarzen Nadelstreifenanzug glatt. Der Hut sass schon recht. Als die Gehetzten vorbeizogen, gliederte ich mich geschickt ein. Ich durchschritt den Korridor, gleich hinter dem mächtigen Rücken des Helfers. Wir erklommen rasch die Treppenstufen zum Deck. Eine Kellnerin sah unsere Gruppe und eilte mit drei Cocktails herbei. Ich bedankte mich, doch die Kugel nahm das Glas schwungvoll und schweigend entgegen. Sie stand ans Geländer und überblickte den morgendlichen Ozean. Der Helfer stellt eine Frage, gewohnt diskret. Die Kugel gab mit einer Handbewegung zu verstehen, dass er damit nicht mehr gestört werde. Der Riese trat mit einem Nicken weg. Wir tauschten einen nichtssagenden Blick. Ich lehnte ans Geländer neben dem Fleischbrocken. Wir schwiegen; wie gern hätte ich mit einem Satz vom Wetter geschwärmt, doch ich durfte kein Verständnis für solche Dinge erwarten.
Nach einer Weile durchbrach ich die Stille: “Sir?“ Der Mann grunzte. Ein gutes Zeichen, wollte er verneinen, hätte er mich hier und jetzt von Deck stossen lassen.
Ich wollte ihm gerade eine Zigarre anbieten, als er schon eine aus der Westentasche zog und in sein von Falten umkränztes Gesicht schob. Ich überlegte schnell, das war meine Pflicht. Ich wollte meine Frage hinauszögern, aber es war schief gegangen. Ich hatte gleich eine Notlösung bereit: „Ein Schach?“ Mir war ganz und gar nicht danach zumute und trotzdem fand ich Erleichterung, als der Sir nickte. Ich gab der Kellnerin ein Zeichen, sofort bereitete sie es vor. Wir schlenderten und als wir an einem sorgfältigen verzierten Tisch ankamen, war das Brett mit Figuren aufgestellt und bereit. Es war kaum zu erkennen, doch ich wusste nach langem Hinstarren, es war ein Lächeln, das meinem Spielpartner beim Anblick des Schachs übers fleischige Gesicht huschte.
Immer noch nicht so verständlich, xD. Naja,...abwarten, vll. wird's iwann verständlich.
ok, da ich jetzt wieder da bin,
du kannst gern mehr reinstellen, vll wird mir dann einiges klar, weil ich ehrlich gesagt immer noch nicht wirklich durchblicke
ach so, ioch will nich kleinlich wirken,a ber in deinem ersten abschnitt sagst du was von einem "halben Glas", was als halbvoll gemeint ist oder?
du kannst gern mehr reinstellen, vll wird mir dann einiges klar, weil ich ehrlich gesagt immer noch nicht wirklich durchblicke
ach so, ioch will nich kleinlich wirken,a ber in deinem ersten abschnitt sagst du was von einem "halben Glas", was als halbvoll gemeint ist oder?
Hm, ok, hier geht's weiter, wir kommen der handlung schon näher^^
:
Ich spielte ruhig und gelassen. Manch einer hätte es nicht mit meinem Gegner aufgenommen. Nicht weil er gut spielte, oder dieses gleichen, sondern weil sie mit den Konsequenzen rechneten, wenn man gegen „Sir“ El Pandora – der Name war nur einer unzähliger seltsamer, die mir schon über den Weg gelaufen waren – kämpfte. Pandora mochte nicht sehr weit bekannt sein, doch wer ihn kannte, der hätte sich nicht gegen ihn gestellt und sei es auch in einem Spiel. Denn jenem El Pandora, den nur zwei Schritte von mir trennten, gehörte die Welt.
Dieser Mann hatte alle Fäden in der Hand. Alle. Die Wichtigsten der Wichtigsten würden jedem seiner Wünsche Folge leisten. Er hatte Beziehungen in der ganzen Welt, in allen Bereichen, war gewieft und mächtig. Der Helfer, der für seine Verträge zuständig war, erntete wohl ein grösseres Gehalt als mancher Konzernführer.
Ich war am Zug.
Es war nicht gut, wenn ich solange bräuchte wie El Pandora. Er wurde schnell ungeduldig, aber ich kannte ihn wohl besser als jeder andere und wusste wie zu handeln war.
Mein Läufer durchzog das Brett.
El Pandora brummte. Das war seine Art Begeisterung zu zeigen.
Dieser Mann hatte die Fäden der Welt in der Hand, ich hatte ihn in der Hand. Seit Jahren war ich darauf geübt zu merken, wann er was will, wie ich ihm meine Meinung kundtue. Ich überlegte schnell und sorgsam. Viel meiner Achtung war daran verschwendet gewesen, jedes Augenflattern, jedes unbewusste Zeichen zu deuten und entsprechend zu reagieren. Das war mehr, als man von einem Liebespartner nach einem halben Jahrhundert erwarten durfte. Doch war das natürlich nicht zu vergleichen. Ich war sein Hofdiener, sein Hofnarr. Sein gekaufter Freund, der ihn unterhalten musste. Viele vor mir hatten sich an dieser „Arbeit“ versucht und doch hatte niemand das geschafft, was ich erreicht hatte.
Die Macht der Welt lag in meiner Hand. Pandora hatte alle Fäden in der Hand. In der meinen ruhten die seinen und die Marionette selbst.
Die Macht war es damals gewesen, die mich faszinierte.
Die Macht, die mich nun dahin gebracht hatte, wo ich jetzt stand.
Das Spiel war bald zu Ende. Ich hielt mich zurück zu gewinnen. Sonst ging die Rechnung nicht auf. Ich durfte nicht zu oft gewinnen, weil es ihm den Spass verdürbe, er durfte nicht zu oft gewinnen, weil es ihm langweilig würde. Berechnung.
Ein leichtes Gefühl von Befreiung durchströmte meine Adern, als das Schach wieder abgeräumt wurde. Mein Gegenüber erhob seine Masse mühsam aus dem Sessel. Ich machte Anstalten ihm aufzuhelfen, doch er bedeutete mit einem strengen Wischen seiner Hand, man solle es gar nicht erst versuchen. Ich hielt einige Schritte Abstand und blickte über das Deck hinweg. Falls es an mir liegen sollte, zu bestimmen, was als nächstes zu tun sei, wäre ich bereit und ich hatte mehrere Möglichkeiten, die ich in meinem Inneren sorgsam auswog. Ich suchte den nächsten Schritt zu nutzen. Doch ich war auch froh, als El Pandora grummelte: „Allein.“
Das war ein eindeutiges Zeichen, er wollte in Ruhe gelassen werden. Hinter dem Mann steckte auf geheimnisvolle Weise etwas geniales, und ich fragte mich, was er tat, wenn er alleine war. Mit welchen Problemen er sich rum schlug. Aber das ging mich nun mal gar nichts an.
Ich wandte mich höflich ab und strebte auf die Bar zu. Ein alter Mann sass da, gekrümmt, gebrochen. Ich schwang mich auf einen Sessel nebenan. Der Barmann trat hinter die Theke und fragte, was es denn nachmittags sein dürfe. „Bier!“, ich kümmerte mich wenig um die angeekelten Cocktailtrinker. Ich bestimmte nicht eine Sorte und nahm auch nicht einen pseudokaribischen Mix, aber die Reaktion der anderen war mir völlig egal. Der ältere Mann neben mir, starrte gebückt auf sein Glas, er schwitzte und schien in sich verschlossen. Ich wartete einen Moment, ob er sich aus der Haltung lösen würde, als nichts geschah entschwand ein bedeutungsloses „Hallo“ aus meiner Kehle. Er schaute vorsichtig hinüber, schien überrascht, dass da jemand war, aber er glotzte mich nur mit weit geöffneten Augen an.
„Hallo.“ Und er verfiel wieder in sein Grummeln. Ich hörte einige Minuten konzentriert Musik. Aus den Lautsprechern über der Theke rieselte die leise Kakophonie in die Ohren der Besucher und stimmte sie genervt oder versetzte sie in eine stille Hypnose.
„Wohin wollen Sie?“
Er schaute mich verwirrt an. „Wie bitte?“
„Wohin, dass es gehen soll“
„Ach so. Eigentlich weiss das nur meine Frau. Sollte eine Überraschung sein.“
„Eine Überraschung?“
„Ja, zum Geburtstag.“, sprach er tonlos.
„Ach, zum Geburtstag? Sie scheinen nicht gerade begeistert.“
„Hm,…“, sagte er geistesabwesend.
Ich gab’s auf und richtete meine ganze Aufmerksamkeit auf mein Glas, wie ich das immer zu tun pflegte. Es leerte sich nur zögerlich. Ich sah ab und an aufs Meer hinaus und liess mich vom frischen Duft des Salzdunstes überzeugen. Der alte Mann fiel mir nur durch gelegentliches Glucksen auf, bis ich mich daran machte ihn zu beobachten. Es war ein charismatischer Typ, seine tiefen Falten und seine grauen Haare zeugten von grossem Wissen und Intelligenz. In mir keimte die Frage auf, wie sich so jemand nur betrinken wollte, und das nicht zu knapp. In seinem Blick lagen auch schon mehrere Drinks. Ich schaute ihn betroffen an.
Nach einer gewissen Zeit, schien er meinen Blick bemerkt zu haben, versuchte aber, sich nichts anmerken zu lassen. Er zuckte nur manchmal scheu mit der Schulter und rutschte auf dem Stuhl hin und her.
„Wissen sie -Wissen sie warum manche Menschen nie mit der Welt zufrieden sind?“, sprach er plötzlich. Ich zuckte zusammen. Mir war es nicht bewusst, aber es war eine jener Fragen, die mich beschäftigten. Die Tage und die Nächte. Ich war alles andere als zufrieden. Und das, obwohl ich ja eigentlich die Welt beherrschte, wie ich heute festgestellt hatte. Warum war es mir also unmöglich, Befriedigung zu finden? Ich suchte schon mein Leben lang nach Genugtuung.
Also hörte ich genau hin.
Er lehnte sich weit zu mir herüber, sodass ich seine Cocktails, die er diesen Nachmittag runter geschüttet hatte, erraten konnte.
:
Ich spielte ruhig und gelassen. Manch einer hätte es nicht mit meinem Gegner aufgenommen. Nicht weil er gut spielte, oder dieses gleichen, sondern weil sie mit den Konsequenzen rechneten, wenn man gegen „Sir“ El Pandora – der Name war nur einer unzähliger seltsamer, die mir schon über den Weg gelaufen waren – kämpfte. Pandora mochte nicht sehr weit bekannt sein, doch wer ihn kannte, der hätte sich nicht gegen ihn gestellt und sei es auch in einem Spiel. Denn jenem El Pandora, den nur zwei Schritte von mir trennten, gehörte die Welt.
Dieser Mann hatte alle Fäden in der Hand. Alle. Die Wichtigsten der Wichtigsten würden jedem seiner Wünsche Folge leisten. Er hatte Beziehungen in der ganzen Welt, in allen Bereichen, war gewieft und mächtig. Der Helfer, der für seine Verträge zuständig war, erntete wohl ein grösseres Gehalt als mancher Konzernführer.
Ich war am Zug.
Es war nicht gut, wenn ich solange bräuchte wie El Pandora. Er wurde schnell ungeduldig, aber ich kannte ihn wohl besser als jeder andere und wusste wie zu handeln war.
Mein Läufer durchzog das Brett.
El Pandora brummte. Das war seine Art Begeisterung zu zeigen.
Dieser Mann hatte die Fäden der Welt in der Hand, ich hatte ihn in der Hand. Seit Jahren war ich darauf geübt zu merken, wann er was will, wie ich ihm meine Meinung kundtue. Ich überlegte schnell und sorgsam. Viel meiner Achtung war daran verschwendet gewesen, jedes Augenflattern, jedes unbewusste Zeichen zu deuten und entsprechend zu reagieren. Das war mehr, als man von einem Liebespartner nach einem halben Jahrhundert erwarten durfte. Doch war das natürlich nicht zu vergleichen. Ich war sein Hofdiener, sein Hofnarr. Sein gekaufter Freund, der ihn unterhalten musste. Viele vor mir hatten sich an dieser „Arbeit“ versucht und doch hatte niemand das geschafft, was ich erreicht hatte.
Die Macht der Welt lag in meiner Hand. Pandora hatte alle Fäden in der Hand. In der meinen ruhten die seinen und die Marionette selbst.
Die Macht war es damals gewesen, die mich faszinierte.
Die Macht, die mich nun dahin gebracht hatte, wo ich jetzt stand.
Das Spiel war bald zu Ende. Ich hielt mich zurück zu gewinnen. Sonst ging die Rechnung nicht auf. Ich durfte nicht zu oft gewinnen, weil es ihm den Spass verdürbe, er durfte nicht zu oft gewinnen, weil es ihm langweilig würde. Berechnung.
Ein leichtes Gefühl von Befreiung durchströmte meine Adern, als das Schach wieder abgeräumt wurde. Mein Gegenüber erhob seine Masse mühsam aus dem Sessel. Ich machte Anstalten ihm aufzuhelfen, doch er bedeutete mit einem strengen Wischen seiner Hand, man solle es gar nicht erst versuchen. Ich hielt einige Schritte Abstand und blickte über das Deck hinweg. Falls es an mir liegen sollte, zu bestimmen, was als nächstes zu tun sei, wäre ich bereit und ich hatte mehrere Möglichkeiten, die ich in meinem Inneren sorgsam auswog. Ich suchte den nächsten Schritt zu nutzen. Doch ich war auch froh, als El Pandora grummelte: „Allein.“
Das war ein eindeutiges Zeichen, er wollte in Ruhe gelassen werden. Hinter dem Mann steckte auf geheimnisvolle Weise etwas geniales, und ich fragte mich, was er tat, wenn er alleine war. Mit welchen Problemen er sich rum schlug. Aber das ging mich nun mal gar nichts an.
Ich wandte mich höflich ab und strebte auf die Bar zu. Ein alter Mann sass da, gekrümmt, gebrochen. Ich schwang mich auf einen Sessel nebenan. Der Barmann trat hinter die Theke und fragte, was es denn nachmittags sein dürfe. „Bier!“, ich kümmerte mich wenig um die angeekelten Cocktailtrinker. Ich bestimmte nicht eine Sorte und nahm auch nicht einen pseudokaribischen Mix, aber die Reaktion der anderen war mir völlig egal. Der ältere Mann neben mir, starrte gebückt auf sein Glas, er schwitzte und schien in sich verschlossen. Ich wartete einen Moment, ob er sich aus der Haltung lösen würde, als nichts geschah entschwand ein bedeutungsloses „Hallo“ aus meiner Kehle. Er schaute vorsichtig hinüber, schien überrascht, dass da jemand war, aber er glotzte mich nur mit weit geöffneten Augen an.
„Hallo.“ Und er verfiel wieder in sein Grummeln. Ich hörte einige Minuten konzentriert Musik. Aus den Lautsprechern über der Theke rieselte die leise Kakophonie in die Ohren der Besucher und stimmte sie genervt oder versetzte sie in eine stille Hypnose.
„Wohin wollen Sie?“
Er schaute mich verwirrt an. „Wie bitte?“
„Wohin, dass es gehen soll“
„Ach so. Eigentlich weiss das nur meine Frau. Sollte eine Überraschung sein.“
„Eine Überraschung?“
„Ja, zum Geburtstag.“, sprach er tonlos.
„Ach, zum Geburtstag? Sie scheinen nicht gerade begeistert.“
„Hm,…“, sagte er geistesabwesend.
Ich gab’s auf und richtete meine ganze Aufmerksamkeit auf mein Glas, wie ich das immer zu tun pflegte. Es leerte sich nur zögerlich. Ich sah ab und an aufs Meer hinaus und liess mich vom frischen Duft des Salzdunstes überzeugen. Der alte Mann fiel mir nur durch gelegentliches Glucksen auf, bis ich mich daran machte ihn zu beobachten. Es war ein charismatischer Typ, seine tiefen Falten und seine grauen Haare zeugten von grossem Wissen und Intelligenz. In mir keimte die Frage auf, wie sich so jemand nur betrinken wollte, und das nicht zu knapp. In seinem Blick lagen auch schon mehrere Drinks. Ich schaute ihn betroffen an.
Nach einer gewissen Zeit, schien er meinen Blick bemerkt zu haben, versuchte aber, sich nichts anmerken zu lassen. Er zuckte nur manchmal scheu mit der Schulter und rutschte auf dem Stuhl hin und her.
„Wissen sie -Wissen sie warum manche Menschen nie mit der Welt zufrieden sind?“, sprach er plötzlich. Ich zuckte zusammen. Mir war es nicht bewusst, aber es war eine jener Fragen, die mich beschäftigten. Die Tage und die Nächte. Ich war alles andere als zufrieden. Und das, obwohl ich ja eigentlich die Welt beherrschte, wie ich heute festgestellt hatte. Warum war es mir also unmöglich, Befriedigung zu finden? Ich suchte schon mein Leben lang nach Genugtuung.
Also hörte ich genau hin.
Er lehnte sich weit zu mir herüber, sodass ich seine Cocktails, die er diesen Nachmittag runter geschüttet hatte, erraten konnte.
Hm, ok, hier geht's weiter, wir kommen der handlung schon näher^^:
Ich spielte ruhig und gelassen. Manch einer hätte es nicht mit meinem Gegner aufgenommen. Nicht weil er gut spielte, oder dieses gleichen, sondern weil sie mit den Konsequenzen rechneten, wenn man gegen „Sir“ El Pandora – der Name war nur einer unzähliger seltsamer, die mir schon über den Weg gelaufen waren – kämpfte. Pandora mochte nicht sehr weit bekannt sein, doch wer ihn kannte, der hätte sich nicht gegen ihn gestellt und sei es auch in einem Spiel. Denn jenem El Pandora, den nur zwei Schritte von mir trennten, gehörte die Welt.
Dieser Mann hatte alle Fäden in der Hand. Alle. Die Wichtigsten der Wichtigsten würden jedem seiner Wünsche Folge leisten. Er hatte Beziehungen in der ganzen Welt, in allen Bereichen, war gewieft und mächtig. Der Helfer, der für seine Verträge zuständig war, erntete wohl ein grösseres Gehalt als mancher Konzernführer.
Ich war am Zug.
Es war nicht gut, wenn ich solange bräuchte wie El Pandora. Er wurde schnell ungeduldig, aber ich kannte ihn wohl besser als jeder andere und wusste wie zu handeln war.
Mein Läufer durchzog das Brett.
El Pandora brummte. Das war seine Art Begeisterung zu zeigen.
Dieser Mann hatte die Fäden der Welt in der Hand, ich hatte ihn in der Hand. Seit Jahren war ich darauf geübt zu merken, wann er was will, wie ich ihm meine Meinung kundtue. Ich überlegte schnell und sorgsam. Viel meiner Achtung war daran verschwendet gewesen, jedes Augenflattern, jedes unbewusste Zeichen zu deuten und entsprechend zu reagieren. Das war mehr, als man von einem Liebespartner nach einem halben Jahrhundert erwarten durfte. Doch war das natürlich nicht zu vergleichen. Ich war sein Hofdiener, sein Hofnarr. Sein gekaufter Freund, der ihn unterhalten musste. Viele vor mir hatten sich an dieser „Arbeit“ versucht und doch hatte niemand das geschafft, was ich erreicht hatte.
Die Macht der Welt lag in meiner Hand. Pandora hatte alle Fäden in der Hand. In der meinen ruhten die seinen und die Marionette selbst.
Die Macht war es damals gewesen, die mich faszinierte.
Die Macht, die mich nun dahin gebracht hatte, wo ich jetzt stand.
Das Spiel war bald zu Ende. Ich hielt mich zurück zu gewinnen. Sonst ging die Rechnung nicht auf. Ich durfte nicht zu oft gewinnen, weil es ihm den Spass verdürbe, er durfte nicht zu oft gewinnen, weil es ihm langweilig würde. Berechnung.
Ein leichtes Gefühl von Befreiung durchströmte meine Adern, als das Schach wieder abgeräumt wurde. Mein Gegenüber erhob seine Masse mühsam aus dem Sessel. Ich machte Anstalten ihm aufzuhelfen, doch er bedeutete mit einem strengen Wischen seiner Hand, man solle es gar nicht erst versuchen. Ich hielt einige Schritte Abstand und blickte über das Deck hinweg. Falls es an mir liegen sollte, zu bestimmen, was als nächstes zu tun sei, wäre ich bereit und ich hatte mehrere Möglichkeiten, die ich in meinem Inneren sorgsam auswog. Ich suchte den nächsten Schritt zu nutzen. Doch ich war auch froh, als El Pandora grummelte: „Allein.“
Das war ein eindeutiges Zeichen, er wollte in Ruhe gelassen werden. Hinter dem Mann steckte auf geheimnisvolle Weise etwas geniales, und ich fragte mich, was er tat, wenn er alleine war. Mit welchen Problemen er sich rum schlug. Aber das ging mich nun mal gar nichts an.
Ich wandte mich höflich ab und strebte auf die Bar zu. Ein alter Mann sass da, gekrümmt, gebrochen. Ich schwang mich auf einen Sessel nebenan. Der Barmann trat hinter die Theke und fragte, was es denn nachmittags sein dürfe. „Bier!“, ich kümmerte mich wenig um die angeekelten Cocktailtrinker. Ich bestimmte nicht eine Sorte und nahm auch nicht einen pseudokaribischen Mix, aber die Reaktion der anderen war mir völlig egal. Der ältere Mann neben mir, starrte gebückt auf sein Glas, er schwitzte und schien in sich verschlossen. Ich wartete einen Moment, ob er sich aus der Haltung lösen würde, als nichts geschah entschwand ein bedeutungsloses „Hallo“ aus meiner Kehle. Er schaute vorsichtig hinüber, schien überrascht, dass da jemand war, aber er glotzte mich nur mit weit geöffneten Augen an.
„Hallo.“ Und er verfiel wieder in sein Grummeln. Ich hörte einige Minuten konzentriert Musik. Aus den Lautsprechern über der Theke rieselte die leise Kakophonie in die Ohren der Besucher und stimmte sie genervt oder versetzte sie in eine stille Hypnose.
„Wohin wollen Sie?“
Er schaute mich verwirrt an. „Wie bitte?“
„Wohin, dass es gehen soll“
„Ach so. Eigentlich weiss das nur meine Frau. Sollte eine Überraschung sein.“
„Eine Überraschung?“
„Ja, zum Geburtstag.“, sprach er tonlos.
„Ach, zum Geburtstag? Sie scheinen nicht gerade begeistert.“
„Hm,…“, sagte er geistesabwesend.
Ich gab’s auf und richtete meine ganze Aufmerksamkeit auf mein Glas, wie ich das immer zu tun pflegte. Es leerte sich nur zögerlich. Ich sah ab und an aufs Meer hinaus und liess mich vom frischen Duft des Salzdunstes überzeugen. Der alte Mann fiel mir nur durch gelegentliches Glucksen auf, bis ich mich daran machte ihn zu beobachten. Es war ein charismatischer Typ, seine tiefen Falten und seine grauen Haare zeugten von grossem Wissen und Intelligenz. In mir keimte die Frage auf, wie sich so jemand nur betrinken wollte, und das nicht zu knapp. In seinem Blick lagen auch schon mehrere Drinks. Ich schaute ihn betroffen an.
Nach einer gewissen Zeit, schien er meinen Blick bemerkt zu haben, versuchte aber, sich nichts anmerken zu lassen. Er zuckte nur manchmal scheu mit der Schulter und rutschte auf dem Stuhl hin und her.
„Wissen sie -Wissen sie warum manche Menschen nie mit der Welt zufrieden sind?“, sprach er plötzlich. Ich zuckte zusammen. Mir war es nicht bewusst, aber es war eine jener Fragen, die mich beschäftigten. Die Tage und die Nächte. Ich war alles andere als zufrieden. Und das, obwohl ich ja eigentlich die Welt beherrschte, wie ich heute festgestellt hatte. Warum war es mir also unmöglich, Befriedigung zu finden? Ich suchte schon mein Leben lang nach Genugtuung.
Also hörte ich genau hin.
Er lehnte sich weit zu mir herüber, sodass ich seine Cocktails, die er diesen Nachmittag runter geschüttet hatte, erraten konnte.
Ich spielte ruhig und gelassen. Manch einer hätte es nicht mit meinem Gegner aufgenommen. Nicht weil er gut spielte, oder dieses gleichen, sondern weil sie mit den Konsequenzen rechneten, wenn man gegen „Sir“ El Pandora – der Name war nur einer unzähliger seltsamer, die mir schon über den Weg gelaufen waren – kämpfte. Pandora mochte nicht sehr weit bekannt sein, doch wer ihn kannte, der hätte sich nicht gegen ihn gestellt und sei es auch in einem Spiel. Denn jenem El Pandora, den nur zwei Schritte von mir trennten, gehörte die Welt.
Dieser Mann hatte alle Fäden in der Hand. Alle. Die Wichtigsten der Wichtigsten würden jedem seiner Wünsche Folge leisten. Er hatte Beziehungen in der ganzen Welt, in allen Bereichen, war gewieft und mächtig. Der Helfer, der für seine Verträge zuständig war, erntete wohl ein grösseres Gehalt als mancher Konzernführer.
Ich war am Zug.
Es war nicht gut, wenn ich solange bräuchte wie El Pandora. Er wurde schnell ungeduldig, aber ich kannte ihn wohl besser als jeder andere und wusste wie zu handeln war.
Mein Läufer durchzog das Brett.
El Pandora brummte. Das war seine Art Begeisterung zu zeigen.
Dieser Mann hatte die Fäden der Welt in der Hand, ich hatte ihn in der Hand. Seit Jahren war ich darauf geübt zu merken, wann er was will, wie ich ihm meine Meinung kundtue. Ich überlegte schnell und sorgsam. Viel meiner Achtung war daran verschwendet gewesen, jedes Augenflattern, jedes unbewusste Zeichen zu deuten und entsprechend zu reagieren. Das war mehr, als man von einem Liebespartner nach einem halben Jahrhundert erwarten durfte. Doch war das natürlich nicht zu vergleichen. Ich war sein Hofdiener, sein Hofnarr. Sein gekaufter Freund, der ihn unterhalten musste. Viele vor mir hatten sich an dieser „Arbeit“ versucht und doch hatte niemand das geschafft, was ich erreicht hatte.
Die Macht der Welt lag in meiner Hand. Pandora hatte alle Fäden in der Hand. In der meinen ruhten die seinen und die Marionette selbst.
Die Macht war es damals gewesen, die mich faszinierte.
Die Macht, die mich nun dahin gebracht hatte, wo ich jetzt stand.
Das Spiel war bald zu Ende. Ich hielt mich zurück zu gewinnen. Sonst ging die Rechnung nicht auf. Ich durfte nicht zu oft gewinnen, weil es ihm den Spass verdürbe, er durfte nicht zu oft gewinnen, weil es ihm langweilig würde. Berechnung.
Ein leichtes Gefühl von Befreiung durchströmte meine Adern, als das Schach wieder abgeräumt wurde. Mein Gegenüber erhob seine Masse mühsam aus dem Sessel. Ich machte Anstalten ihm aufzuhelfen, doch er bedeutete mit einem strengen Wischen seiner Hand, man solle es gar nicht erst versuchen. Ich hielt einige Schritte Abstand und blickte über das Deck hinweg. Falls es an mir liegen sollte, zu bestimmen, was als nächstes zu tun sei, wäre ich bereit und ich hatte mehrere Möglichkeiten, die ich in meinem Inneren sorgsam auswog. Ich suchte den nächsten Schritt zu nutzen. Doch ich war auch froh, als El Pandora grummelte: „Allein.“
Das war ein eindeutiges Zeichen, er wollte in Ruhe gelassen werden. Hinter dem Mann steckte auf geheimnisvolle Weise etwas geniales, und ich fragte mich, was er tat, wenn er alleine war. Mit welchen Problemen er sich rum schlug. Aber das ging mich nun mal gar nichts an.
Ich wandte mich höflich ab und strebte auf die Bar zu. Ein alter Mann sass da, gekrümmt, gebrochen. Ich schwang mich auf einen Sessel nebenan. Der Barmann trat hinter die Theke und fragte, was es denn nachmittags sein dürfe. „Bier!“, ich kümmerte mich wenig um die angeekelten Cocktailtrinker. Ich bestimmte nicht eine Sorte und nahm auch nicht einen pseudokaribischen Mix, aber die Reaktion der anderen war mir völlig egal. Der ältere Mann neben mir, starrte gebückt auf sein Glas, er schwitzte und schien in sich verschlossen. Ich wartete einen Moment, ob er sich aus der Haltung lösen würde, als nichts geschah entschwand ein bedeutungsloses „Hallo“ aus meiner Kehle. Er schaute vorsichtig hinüber, schien überrascht, dass da jemand war, aber er glotzte mich nur mit weit geöffneten Augen an.
„Hallo.“ Und er verfiel wieder in sein Grummeln. Ich hörte einige Minuten konzentriert Musik. Aus den Lautsprechern über der Theke rieselte die leise Kakophonie in die Ohren der Besucher und stimmte sie genervt oder versetzte sie in eine stille Hypnose.
„Wohin wollen Sie?“
Er schaute mich verwirrt an. „Wie bitte?“
„Wohin, dass es gehen soll“
„Ach so. Eigentlich weiss das nur meine Frau. Sollte eine Überraschung sein.“
„Eine Überraschung?“
„Ja, zum Geburtstag.“, sprach er tonlos.
„Ach, zum Geburtstag? Sie scheinen nicht gerade begeistert.“
„Hm,…“, sagte er geistesabwesend.
Ich gab’s auf und richtete meine ganze Aufmerksamkeit auf mein Glas, wie ich das immer zu tun pflegte. Es leerte sich nur zögerlich. Ich sah ab und an aufs Meer hinaus und liess mich vom frischen Duft des Salzdunstes überzeugen. Der alte Mann fiel mir nur durch gelegentliches Glucksen auf, bis ich mich daran machte ihn zu beobachten. Es war ein charismatischer Typ, seine tiefen Falten und seine grauen Haare zeugten von grossem Wissen und Intelligenz. In mir keimte die Frage auf, wie sich so jemand nur betrinken wollte, und das nicht zu knapp. In seinem Blick lagen auch schon mehrere Drinks. Ich schaute ihn betroffen an.
Nach einer gewissen Zeit, schien er meinen Blick bemerkt zu haben, versuchte aber, sich nichts anmerken zu lassen. Er zuckte nur manchmal scheu mit der Schulter und rutschte auf dem Stuhl hin und her.
„Wissen sie -Wissen sie warum manche Menschen nie mit der Welt zufrieden sind?“, sprach er plötzlich. Ich zuckte zusammen. Mir war es nicht bewusst, aber es war eine jener Fragen, die mich beschäftigten. Die Tage und die Nächte. Ich war alles andere als zufrieden. Und das, obwohl ich ja eigentlich die Welt beherrschte, wie ich heute festgestellt hatte. Warum war es mir also unmöglich, Befriedigung zu finden? Ich suchte schon mein Leben lang nach Genugtuung.
Also hörte ich genau hin.
Er lehnte sich weit zu mir herüber, sodass ich seine Cocktails, die er diesen Nachmittag runter geschüttet hatte, erraten konnte.
jetzt langsam passt "Marionetenkönig" schön geschrieben, allerdings könntest du vielleicht noch beschreiben warum El Pandora die Fäden der Welt hält (Geld?Macht?)oder willst du das so unklar lassen, weil er ein Mafiaboss oder so was is? Irgendwie klingt der Name so danach, außerdem scheint er ja viele namen zu haben.
hmmmm
ach so, ja: graue Haare entspricht doch nicht unbedingt Klug- oder Weisheit. Es gibt auch verrückte Menschen mit grauen Haaren, die im Irrenhaus rumlaufen
hmmmm
ach so, ja: graue Haare entspricht doch nicht unbedingt Klug- oder Weisheit. Es gibt auch verrückte Menschen mit grauen Haaren, die im Irrenhaus rumlaufen
allerdings könntest du vielleicht noch beschreiben warum El Pandora die Fäden der Welt hält (Geld?Macht?)oder willst du das so unklar lassen, weil er ein Mafiaboss oder so was is?
Nun, das muss ich mir noch genauer überlegen. Aber meine erste Idee war, dass ich ihn so stilisiere, dass man nicht weiss mit welchen Mitteln er arbeitet, auch nicht genau weiss, wozu er fähig ist, er ist einfach mächtig. Punkt.
Die personifizierte Macht sozusagen. Aber eben, ich muss mir das nochmal überlegen.
Es gibt auch verrückte Menschen mit grauen Haaren, die im Irrenhaus rumlaufen
Interessanter Aspekt,... könnte ich in die Geschichte aufnehmen...
Nun ja, ich weiss nicht, was sonst von Intelligenz zeugen sollte^^°...
Nun, das muss ich mir noch genauer überlegen. Aber meine erste Idee war, dass ich ihn so stilisiere, dass man nicht weiss mit welchen Mitteln er arbeitet, auch nicht genau weiss, wozu er fähig ist, er ist einfach mächtig. Punkt.
Die personifizierte Macht sozusagen. Aber eben, ich muss mir das nochmal überlegen.
Es gibt auch verrückte Menschen mit grauen Haaren, die im Irrenhaus rumlaufen
Interessanter Aspekt,... könnte ich in die Geschichte aufnehmen...
Nun ja, ich weiss nicht, was sonst von Intelligenz zeugen sollte^^°...
hmm vielleicht gibts so ne gewisse ausstrahlung, die irgendwie weise rüberkommt?
hast du vor noch was reinzustellen?
ich will dich nich stressen, aber die story gefällt mir immer besser
ich will dich nich stressen, aber die story gefällt mir immer besser
hmm hast du ne ahnung wo drachenmond ist Quappe?
ich vermisse sie in meinem Thread. na dann, viel erfolg beim weiterschreiben
Lyra
ich vermisse sie in meinem Thread. na dann, viel erfolg beim weiterschreiben
Lyra
Oh so, sry, hab's verpasst.
Nun ich bin dabei mehr reinzustellen, muss aber noch einiges korrigieren. Und mit dem Korrigieren kommt nur noch mehr Ungereimtes-.-
Dm ist, nun ja, sie etwas überlastet im Moment. Schon die ganzen Ferien über. Und ich weiss auch nich, wann sie sich erholen wird*schulterzuck*
Aber ich nehme an für eine Weile wird sie nicht so präsent sein.-.-°
Nun ich bin dabei mehr reinzustellen, muss aber noch einiges korrigieren. Und mit dem Korrigieren kommt nur noch mehr Ungereimtes-.-
Dm ist, nun ja, sie etwas überlastet im Moment. Schon die ganzen Ferien über. Und ich weiss auch nich, wann sie sich erholen wird*schulterzuck*
Aber ich nehme an für eine Weile wird sie nicht so präsent sein.-.-°
*stöhn* Da hab ich wohl einiges verpasst, ich komm gar nicht mehr nach...
das läuft schon beinahe 2 Monate^^ also, lass dich nicht zu sehr stressen...
Es geht weiter, ich bin allerdings noch nicht fertig mit der Überarbeitung:
Sein Gesicht war nachdenklich und er schaute mir prophezeiend in die Augen. Ob er tatsächlich so geheimnisvoll tat, oder ob ich mir das nur einbildete, vermochte ich nicht auszumachen. Ich war nervös, vielleicht hatte ich ein bisschen Angst, aber vor allem konzentrierte ich mich auf das, was ich hören würde, sodass mich alles andere wenig kümmerte. Das Gesicht des älteren Mannes ruhte immer noch vor meinem. Er atmete tief ein, suchte sich seine Worte wohl immer noch sorgfältig aus. Er setzte zum Reden an – doch er schien sich zu besinnen. Mit einem resignierten Gesichtsausdruck und einem bitteren Lächeln rückte er wieder gerade auf seinen Sessel.
„Bitte entschuldigen Sie, ich wollte Sie nicht mit dem Geschwätz eines alten Spinners belästigen.“
Perplex schaute ich mit offenem Mund an, wie der Mann die Bar verliess und langsam die Treppe zu den Kabinen herunterstapfte. Auf seine Frage hätte mir auf die Schnelle eine beschwichtigende Antwort einfallen müssen. Unter allen Umständen hätte ich seine Meinung dazu hören wollen, ihn irgendwie aufhalten müssen, aber ich blieb nur sitzen, den Blick auf die Stelle gerichtet, wo sein Kopf verschwunden war. Es war möglich, dass mich die Furcht vor der Antwort hatte zögern lassen. Keinesfalls wollte ich mir eingestehen, dass ich nicht schlagfertig genug gewesen war. Mir hätte bei einem Moment von solcher Wichtigkeit alles daran liegen müssen, ihm diese Lebensweisheit abzunehmen. Es konnte sein, dass ich die Meinung überschätzt habe, aber die Leere, die die falsche Hoffnung hinterlassen hatte, lag schwer in mir. Ich ärgerte mich unsäglich über meine Unfähigkeit.
Mit einer grossen Trauer, die mich mit einem Schlag überwältigte, starrte ich mit leerem Blick in den Himmel über dem Horizont.
„Und jetzt?“ Ich seufzte. „Was geschieht jetzt?“
Die Trauer lastete auf meiner Lunge. Erstickte mich. Ermüdete mich. Ich stand von der Bar auf. Warf etwas Geld auf die Theke. Ich wusste nicht, ob ich schon gezahlt hatte, und im Stande zu zählen, war ich nicht. Ich keuchte. War ich krank? Schweren Schrittes, doch zielstrebig torkelte ich ans Geländer. Sah das Wasser strömen. Der Bug durchschnitt weite, weite Ewigkeit. Rauschen. Meine Gedanken erwachten wieder. Lehnten sich auf. Traurige Gedanken.
Unendlich traurig. Ich schickte sie ins Wasser hinunter, versenkte sie in der Tiefe und liess sie davon treiben.
Doch es kamen neue. Und immer mehr. Sie versprühten am Bug in alle Richtungen. In die Luft. Trauer vermischte sich mit klaren Gedanken. Verwirrt. Trauer füllte mich aus. Machte mich schwer. Versenkte uns alle in der Tiefe. In die ewige See hinein.
Und doch war ich zu leicht zum Sinken. Zu schwer zum Schweben. Eingeklemmt. Trieb auf der Ewigkeit. Auf ewig.
Ich war nicht mächtig, die Gedanken aus meinem Bewusstsein auszuschliessen. Es war ein Spielplatz für Gefühle. Sie machten mich fertig, kümmerten sich nicht um meinen ausgestorbenen, in Trauer ertränkten Kadaver. Denn es war, wie wenn man verstossen ist, ausgeschlossen ausgegrenzt. Sie liessen mich nicht rein, liessen mich allein. Und spielten mit mir.
Ich sollte mit ihnen spielen dürfen!
Dunkler, klarer, heller, trüber Nachmittag.
Am Horizont ein ewiger Kampf zwischen Wasser und Luft. Doch die Trauer war zu stark. Das Meer frass den Himmel.
Trübe, helle, klare, dunkle See.
Das Wasser steigt an meinen Kopf, verschlingt mich. Ich kann nicht aufhören zu denken. Die Welt ist eine Tragödie in drei Akten und ich sterbe vor der Probe. Pessimismus. Alles ergründender, realistischer, teuflischer, mächtiger Pessimismus.
Ich versuchte die melancholischen Gedanken mit Wut zu neutralisieren.
Aber es ging nicht, denn alles war zu traurig.
Einsam.
Verloren.
Verschwunden.
Gefressen.
Verschluckt.
Verdaut.
Gedanken.
Sie sollten mich loslassen!
Ein neuerlicher Anfall hatte mich ergriffen. Ich schaute noch einmal zum Wasserstrom.
Ich schüttete mich aus, was schon lange in mir gelegen hatte.
Alkohol, Gedanken, Trauer. Ich weinte, während ich mich übergab. Schüttete meine Seele aus vor der Ewigkeit und versenkte die Gedanken für ewig darin.
Doch sie sanken nicht, das wusste ich. Trotzdem war ich beruhigt, entlastet, befreit. Meine Umgebung war verschwommen. Zerflossen in der Träne.
Ich weinte. Einige Passagiere sahen mich missmutig an. Sie wichen dem Verrückten aus, der am Geländer lehnte, auf dem Boden sass und seltsam schluckte. Ich konnte den Mann verstehen, der sich mir im letzten Moment verschlossen hatte. Die Leute hier waren weder offen, noch freundlich. Sie waren allesamt einfach nur widerlich.
Ich hatte aufgehört zu weinen. Tränen trockneten. Ich fühlte mich frei.
Unsäglich frei.
Und nur noch wenig einsam. Der säuerliche Geschmack von Mageninhalt, lag mir auf der Zunge. Der Nachgeschmack von Traurigkeit, Melancholie, Gesellschaft und allen anderen Gründen, aus denen man sich betrinkt.
Ich wollte mich ein neuerliches Mal übergeben, aber ich war zu erschöpft, blieb kraftlos sitzen, atmete schwer. Nur der Barkeeper warf mir ab und an einen bedeutungslosen Blick zu, alle anderen wussten die Probleme der Mitmenschen zu übersehen.
Und irgendwo am seltsamen Nachmittagshimmel erblickte ich den verträumten Kopf meiner Marionette.
Sein Gesicht war nachdenklich und er schaute mir prophezeiend in die Augen. Ob er tatsächlich so geheimnisvoll tat, oder ob ich mir das nur einbildete, vermochte ich nicht auszumachen. Ich war nervös, vielleicht hatte ich ein bisschen Angst, aber vor allem konzentrierte ich mich auf das, was ich hören würde, sodass mich alles andere wenig kümmerte. Das Gesicht des älteren Mannes ruhte immer noch vor meinem. Er atmete tief ein, suchte sich seine Worte wohl immer noch sorgfältig aus. Er setzte zum Reden an – doch er schien sich zu besinnen. Mit einem resignierten Gesichtsausdruck und einem bitteren Lächeln rückte er wieder gerade auf seinen Sessel.
„Bitte entschuldigen Sie, ich wollte Sie nicht mit dem Geschwätz eines alten Spinners belästigen.“
Perplex schaute ich mit offenem Mund an, wie der Mann die Bar verliess und langsam die Treppe zu den Kabinen herunterstapfte. Auf seine Frage hätte mir auf die Schnelle eine beschwichtigende Antwort einfallen müssen. Unter allen Umständen hätte ich seine Meinung dazu hören wollen, ihn irgendwie aufhalten müssen, aber ich blieb nur sitzen, den Blick auf die Stelle gerichtet, wo sein Kopf verschwunden war. Es war möglich, dass mich die Furcht vor der Antwort hatte zögern lassen. Keinesfalls wollte ich mir eingestehen, dass ich nicht schlagfertig genug gewesen war. Mir hätte bei einem Moment von solcher Wichtigkeit alles daran liegen müssen, ihm diese Lebensweisheit abzunehmen. Es konnte sein, dass ich die Meinung überschätzt habe, aber die Leere, die die falsche Hoffnung hinterlassen hatte, lag schwer in mir. Ich ärgerte mich unsäglich über meine Unfähigkeit.
Mit einer grossen Trauer, die mich mit einem Schlag überwältigte, starrte ich mit leerem Blick in den Himmel über dem Horizont.
„Und jetzt?“ Ich seufzte. „Was geschieht jetzt?“
Die Trauer lastete auf meiner Lunge. Erstickte mich. Ermüdete mich. Ich stand von der Bar auf. Warf etwas Geld auf die Theke. Ich wusste nicht, ob ich schon gezahlt hatte, und im Stande zu zählen, war ich nicht. Ich keuchte. War ich krank? Schweren Schrittes, doch zielstrebig torkelte ich ans Geländer. Sah das Wasser strömen. Der Bug durchschnitt weite, weite Ewigkeit. Rauschen. Meine Gedanken erwachten wieder. Lehnten sich auf. Traurige Gedanken.
Unendlich traurig. Ich schickte sie ins Wasser hinunter, versenkte sie in der Tiefe und liess sie davon treiben.
Doch es kamen neue. Und immer mehr. Sie versprühten am Bug in alle Richtungen. In die Luft. Trauer vermischte sich mit klaren Gedanken. Verwirrt. Trauer füllte mich aus. Machte mich schwer. Versenkte uns alle in der Tiefe. In die ewige See hinein.
Und doch war ich zu leicht zum Sinken. Zu schwer zum Schweben. Eingeklemmt. Trieb auf der Ewigkeit. Auf ewig.
Ich war nicht mächtig, die Gedanken aus meinem Bewusstsein auszuschliessen. Es war ein Spielplatz für Gefühle. Sie machten mich fertig, kümmerten sich nicht um meinen ausgestorbenen, in Trauer ertränkten Kadaver. Denn es war, wie wenn man verstossen ist, ausgeschlossen ausgegrenzt. Sie liessen mich nicht rein, liessen mich allein. Und spielten mit mir.
Ich sollte mit ihnen spielen dürfen!
Dunkler, klarer, heller, trüber Nachmittag.
Am Horizont ein ewiger Kampf zwischen Wasser und Luft. Doch die Trauer war zu stark. Das Meer frass den Himmel.
Trübe, helle, klare, dunkle See.
Das Wasser steigt an meinen Kopf, verschlingt mich. Ich kann nicht aufhören zu denken. Die Welt ist eine Tragödie in drei Akten und ich sterbe vor der Probe. Pessimismus. Alles ergründender, realistischer, teuflischer, mächtiger Pessimismus.
Ich versuchte die melancholischen Gedanken mit Wut zu neutralisieren.
Aber es ging nicht, denn alles war zu traurig.
Einsam.
Verloren.
Verschwunden.
Gefressen.
Verschluckt.
Verdaut.
Gedanken.
Sie sollten mich loslassen!
Ein neuerlicher Anfall hatte mich ergriffen. Ich schaute noch einmal zum Wasserstrom.
Ich schüttete mich aus, was schon lange in mir gelegen hatte.
Alkohol, Gedanken, Trauer. Ich weinte, während ich mich übergab. Schüttete meine Seele aus vor der Ewigkeit und versenkte die Gedanken für ewig darin.
Doch sie sanken nicht, das wusste ich. Trotzdem war ich beruhigt, entlastet, befreit. Meine Umgebung war verschwommen. Zerflossen in der Träne.
Ich weinte. Einige Passagiere sahen mich missmutig an. Sie wichen dem Verrückten aus, der am Geländer lehnte, auf dem Boden sass und seltsam schluckte. Ich konnte den Mann verstehen, der sich mir im letzten Moment verschlossen hatte. Die Leute hier waren weder offen, noch freundlich. Sie waren allesamt einfach nur widerlich.
Ich hatte aufgehört zu weinen. Tränen trockneten. Ich fühlte mich frei.
Unsäglich frei.
Und nur noch wenig einsam. Der säuerliche Geschmack von Mageninhalt, lag mir auf der Zunge. Der Nachgeschmack von Traurigkeit, Melancholie, Gesellschaft und allen anderen Gründen, aus denen man sich betrinkt.
Ich wollte mich ein neuerliches Mal übergeben, aber ich war zu erschöpft, blieb kraftlos sitzen, atmete schwer. Nur der Barkeeper warf mir ab und an einen bedeutungslosen Blick zu, alle anderen wussten die Probleme der Mitmenschen zu übersehen.
Und irgendwo am seltsamen Nachmittagshimmel erblickte ich den verträumten Kopf meiner Marionette.
suuuuper
mir fällt jetzt irgendwie nichts ein, was ich kritisieren könnte
mir fällt jetzt irgendwie nichts ein, was ich kritisieren könnte
Ich finde das Ganze sehr genial. Der Schreibstil ist extrem ausgefeilt und in sich stimmig, auch wenn man den Gesamtsinn noch nicht ganz erkennen kann- was aber, wie du erwähntest, in deinem Sinne ist.
Was ich nicht ganz kapiere, ist der Trauerschwall, der ihn zum Schluss überfällt und wieso er sich dann übergibt.
Bis jetzt am absolut besten gefallen hat mir die Formulierung: "Die Welt ist eine Tragödie in drei Akten und ich sterbe vor der Probe.". Selbst, wenn du es irgendwo geklaut hättest (wobei ich nicht denke, dass du das nötig hast) passt es unheimlich gut an diese Stelle und ist sehr atmosphärisch.
Soweit von mir.
Rock on.
Was ich nicht ganz kapiere, ist der Trauerschwall, der ihn zum Schluss überfällt und wieso er sich dann übergibt.
Bis jetzt am absolut besten gefallen hat mir die Formulierung: "Die Welt ist eine Tragödie in drei Akten und ich sterbe vor der Probe.". Selbst, wenn du es irgendwo geklaut hättest (wobei ich nicht denke, dass du das nötig hast) passt es unheimlich gut an diese Stelle und ist sehr atmosphärisch.
Soweit von mir.
Rock on.
Danke für das schnelle Lob.
Was ich nicht ganz kapiere, ist der Trauerschwall, der ihn zum Schluss überfällt und wieso er sich dann übergibt.
Also das mit dem Trauerschwall gehört zu seiner Psyche, und ich hoffe es ist ersichtlich, dass diese ein wenig,...seltsam ist^^
Die Trauer, die ihn plötzlich überwältigt, versteht der Progo auch noch nicht so richtig. Er ist sowieso nur ein Spielball für seine Gefühle. Ich weiss nicht, wie ich das verständlich machen soll, aber vermutlich wird es das mit der Zeit.
Er übergibt sich, um alle die Gedanken, die ihn plagen loszuwerden. Es ist nur eine etwas bizarrere Darstellung um zu zeigen, dass er den Anfall losgeworden ist. Ausserdem könnte es auch daran liegen, dass er zuviel getrunken hat. Wie es scheint ist er ja ein leidenschaftlicher Trinker und es wurde ja nicht wirklich beschrieben, wieviel er getrunken hat. Es ist einfach immer wieder ein Glas, das vorkommt, vll. schon wieder ein neues?
Ich versuche rüberzubringen, dass er seine Trinksucht nicht im Griff hat. Er hat den Überblick selbst nicht, deshalb hat ihn der Leser auch nicht;)
Was ich nicht ganz kapiere, ist der Trauerschwall, der ihn zum Schluss überfällt und wieso er sich dann übergibt.
Also das mit dem Trauerschwall gehört zu seiner Psyche, und ich hoffe es ist ersichtlich, dass diese ein wenig,...seltsam ist^^
Die Trauer, die ihn plötzlich überwältigt, versteht der Progo auch noch nicht so richtig. Er ist sowieso nur ein Spielball für seine Gefühle. Ich weiss nicht, wie ich das verständlich machen soll, aber vermutlich wird es das mit der Zeit.
Er übergibt sich, um alle die Gedanken, die ihn plagen loszuwerden. Es ist nur eine etwas bizarrere Darstellung um zu zeigen, dass er den Anfall losgeworden ist. Ausserdem könnte es auch daran liegen, dass er zuviel getrunken hat. Wie es scheint ist er ja ein leidenschaftlicher Trinker und es wurde ja nicht wirklich beschrieben, wieviel er getrunken hat. Es ist einfach immer wieder ein Glas, das vorkommt, vll. schon wieder ein neues?
Ich versuche rüberzubringen, dass er seine Trinksucht nicht im Griff hat. Er hat den Überblick selbst nicht, deshalb hat ihn der Leser auch nicht;)
Ok, das erklärt natürlich einiges. Allerdings müsste diese Aspekte dann in der Geschichte deutlicher rüberkommen.
Rock on.
Rock on.
Ich hab es getan, Quappe^^.
Also ich hoffe die Fortsetzung kommt bald, mir fällt nichts auf was ich kritisieren könnte, aber bei den nächsten Texten gebe ich mir mehr Mühe.
Also ich hoffe die Fortsetzung kommt bald, mir fällt nichts auf was ich kritisieren könnte, aber bei den nächsten Texten gebe ich mir mehr Mühe.
hallo? ist hier noch jemand?
das ist echt fies Kualquappe, erst schreibst du so nen tollen anfang einer Geschichte und dann meldest du dich nicht mehr^^
ich will unbedingt weiterlesen und wissen wer El Pandora ist
weißt du eigentlich von der Geschichte von der "Büchse der pandora"?hast du ihn deshalb so genannt?
*rätsel*
ok bis dann
Lyra
das ist echt fies Kualquappe, erst schreibst du so nen tollen anfang einer Geschichte und dann meldest du dich nicht mehr^^
ich will unbedingt weiterlesen und wissen wer El Pandora ist
weißt du eigentlich von der Geschichte von der "Büchse der pandora"?hast du ihn deshalb so genannt?
*rätsel*
ok bis dann
Lyra
So es geht weiter:
Zwischen Himmel und Oberdeck, nachdenklich. >Meine Marionette<, der Ausdruck hatte etwas Heuchlerisches, wirkte aber vertraulich und ich freundete mich sofort mit ihm an. Der schwarze Zylinder auf dem runden Kopf wankte gefährlich im Wind, es konnte aber auch nur das Flimmern am Horizont sein. Es war mir überhaupt ziemlich egal. Ich atmete frei und unbeschwert. Ich war nicht glücklich, aber von Zufriedenheit eingenommen.
Sass am Geländer, bis es dämmerte. Die Bedienung erweckte dazwischen immer wieder den Anschein, mich ansprechen zu wollen. Man wollte mich scheinbar darauf hinweisen, dass ich keinen guten Eindruck bei den Passagieren mache, aber niemand hatte den Mumm dazu. Ich verfolgte ihr unentschiedenes Hinundherwanken nur mit ausdruckslosem Gesicht.
Eure Geldbeutel können nicht weglaufen. Wir sind auf einem verdammten Schiff zusammengepfercht, also beruhigt euch. Was wollen sie schon machen?
Erschöpfte Gedanken wanderten nur langsam durch meine Gehirnwindungen. Ich war müde, zu müde um aufzustehen. Was wollte ich denn machen, fragte ich mich. Ich fluchte und schimpfte innerlich solange, bis ich stöhnend und seufzend äusserlich aufstand. Meine Augenlieder hatten sich einen Spass daraus gemacht, immer wenn ich nicht aufpasste, zuzuklappen. Wie kleine Kinder, die man nicht allein lassen durfte. Ich stolperte die Treppe hinunter und irgendwann kam ich in meinem rettenden Zimmer an, und liess mich aufs Bett fallen. Bevor ich den weichen Stoff unter mir spüren konnte, war ich eingeschlafen.
Wellen. Konnte sie hören, konnte sie spüren. Wippen. Das dumpfe Schaukeln liess mich ausgestreckt liegen. Das Bett unter meinem Ohr dröhnte. Der Stuhl und der Tisch tanzten.
Ich wagte nicht an meine Schmerzen zu denken. Zog meine Hand unter meinem Körper hervor und warf sie weit fort, wo sie mich nicht störte. Ich war unfähig mich zu bewegen. Ich war einfach nur müde. Ich lag benommen auf dem weissen Laken, bewegte mich nicht, schwieg. Und ich konnte endlich dem Denken eine Pause gönnen. Konnte einer Leere und einer damit verbundenen, erfrischenden Langeweile endlich die Tore zu meinem Geist öffnen. Dabei war ich nicht einmal erleichtert. Trägheit hatte mich ans Bett gefesselt.
Lag Stunden so. Schaukelte. Zählte nur die Bewegungen des Schiffes. Der Rhythmus war beruhigend. Bewegte meinen Kopf nicht mehr. Stummer Streik. Passiver Widerstand.
Gegen Gedanken.
Als ich es bis zum Deck geschafft hatte, war es bereits Nacht. Ich stutzte ein wenig. War jetzt heute? Oder gestern? Und mir wurde unwohl, begann zu schwitzen. Eine Cocktailparty, illuminiert von rotem Licht, schien sich auch schon in feuchtfröhliches Gewässer gesenkt zu haben. Ich prüfte das Geschehen nur mit kurzen, klärenden Blicken. Ich suchte nach meiner Marionette. Die Feier schien meinen Kopf zu vernebeln. Sah nur kurze Momente. Verschwommene Bilder. Farben. Ich war nicht betrunken, doch die Gedanken lasteten nicht mehr auf mir. Ich war leer und unfähig mir über meine Leere den Kopf zu zerbrechen. Irgendwo sah ich den Helfer. Alleine an einem Tresen. Sein glasiger Blick deutete darauf hin, dass er abgelenkt war. Er beschäftigte sich sichtlich mit seinen Geschäften, nagte an einem Stift, hatte notfalls ein leeres Notizbüchlein neben sich liegen und gähnte ab und zu. Tödlicher Stimmungsmacher.
„Hast du El Pandora gesehen?“, fragte ich ihn.
Erschreckt und dem alten Mann gleich wurde er jäh aus seinen Gedankenströmen gerissen. Er schaute mich verwirrt an, ich ihn aufdringlich. Er versuchte mich mit bösem Blick zu bestrafen, aber er war immer noch von seinen Geschäften bestimmt, die in seinem Unterbewusstsein herum geisterten. „Ja. Er ist irgendwo auf der Party. Er wollte immer nur allein sein, wahrscheinlich fehlte ihm das tägliche Gespräch mit dir. Ich konnte jedenfalls nichts mit ihm anfangen“
Ich nickte ihm dankbar zu und er wandte sich sofort wieder Wichtigerem zu. Ich rannte durch die Menge. Ab und zu, wenn mir ein Mädchen gefiel, bremste ich meine Schritte ab, doch auf der ganzen Party war El Pandora nicht zu entdecken. Ich verliess das Gedränge, stand an die Reling und überblickte die Feier. Dann verfolgte mein Blick das Geländer, bis es in der Dunkelheit verschwand. Mit mir selbst im Widerspruch suchte ich das Deck ab. Wenn ich es ums ganze Schiff herum schaffte, blieb mir nur noch die Möglichkeit den Helfer zu alarmieren. Die Musik lag in meinem Rücken. Drängte direkt in meinen Hinterkopf. Und von vorne strömte das Geräusch der Wellen entgegen.
Ich umkreiste das Vorderdeck. Blieb am Bug kurz stehen, hielt meinen Atem an und lauschte dem Wasser. Dann löste ich mich widerstrebend aus der Erstarrung. Niemand war da. Keine Marionette. Ich hatte die Fäden aus der Hand gelassen!, versuchte ich mir ein schlechtes Gewissen zu machen. Aber es war mir egal. Ich war zufrieden.
Als ich die Hälfte hinter mir gelassen hatte, war ich wieder auf der Party. Zwischen wirbelnden Abendkleidern sah ich den Helfer. Als hätte er meinen Blick gespürt, schaute er von seinen Notizen auf. Suchte sich verwirrt. Fand sich überraschend. Dann entdeckte er mich. Wir wechselten einen Blick und seine Miene zeigte sich anschuldigend. Ich lächelte in mich hinein. Versuch du nur meine Gleichgültigkeit zu besiegen. Und ich umkreiste weiter das Schiff. Mit lockeren Schritten und lässigen Gesten tanzte ich mir den Weg durch die Dunkelheit. Einige Fackeln waren entzündet, was auch nur half, das Deck bis zum Geländer zu betrachten. Das Meer aber war vom Dunkel überschwemmt.
Bis zum Heck hatte ich meine Marionette noch nicht wieder gefunden. Doch als ich da ankam, sog ich die salzige Meerluft ein. Eine alte Gestalt, schlanker als El Pandora, lehnte sich übers Geländer. Das graue buschige Haar glänzte im Fackelschein. Unser alter Bekannter. Der Typ von der Bar. Der Weise mit der alles erschliessenden Antwort. Er schien mich nicht bemerkt zu haben, rührte sich nicht. Die Ruhe selbst. Ich trat neben ihn. Er warf mir einen überraschten Blick zu, doch er fasste sich sehr schnell. Tat, als wäre ich nicht da. Und ich seufzte über diese Durchschaubarkeit. Er schaute in die Ferne. Oder in die Nähe. In die Schwärze, die endliche Unendlichkeit. Und trotzdem war er nicht da, wo er war. Und auch nicht da, wo er hinblickte. Er war irgendwo im Kopf. Weit weg. Bei Antworten, die ich mir wünschte.
„Könnten Sie das wiederholen, was Sie mir sagen wollten, da an der Bar? - Sie wissen schon.“
Er schaute mich an. Sein Blick war verschleiert. Sein Auge mit einer Träne bestückt. Auf einmal hatte ich den Drang diese Träne zu fassen. Hatte das Verlangen diese Perle zu erwischen und ich klemmte meine Hand zwischen das Geländer und meinen Körper, damit ich nicht etwas Falsches täte.
„Haben Sie meine Frau auf der Feier gesehen?“, lenkte er ab.
Ich kratzte mich am Kopf. Ich wusste noch nicht mal, was gefeiert wurde. Und ich wusste nicht, dass er eine Frau hatte.
„Es tut mir Leid, ich mag mich nicht erinnern.“
Er schaute mir kurz in die Augen, nickte dann.
„Besser so.“
„Wieso – Wieso sagen Sie das? Ich dachte, sie hätte Ihnen ein Geburtstagsgeschenk gemacht? Woher rührt der Missmut ihrer Frau gegenüber?“
Und ich durchsuche Erinnerungsschränke. Schublade um Schublade, suche nach Möglichkeiten, wie ich einen kleinen Teil meiner Welt wieder verstehen konnte. Ich dachte an alle Szenerien, wie sich zwei wahrscheinlich schon lange verheiratete Menschen nicht mehr verstehen könnten.
Sein Gesichtsausdruck zeigte sich nicht begeistert davon, mir seine privaten Beziehungen anzuvertrauen. Ich wunderte mich ein wenig darüber, denn mir kam es vor, als kannten wir uns schon gut, gut genug. Schon lange. Und ich vergass, wie fremd wir uns waren. Tabu gebrochen. Diskretion überbrückt. Menschliche Moralvorstellungen in den Grundfesten erschüttert. Doch es war mir alles egal.
Er seufzte leise.
„Hatten Sie schon einmal das Gefühl ausgenutzt zu werden? Ach was, bestimmt! Aber nicht in meinen Verhältnissen. Meine Frau nutzt mich aus. Was sage ich – die ganze Welt nutzt mich aus! Das Geschenk war Berechnung. Sie schenkte es mir, damit ich mein Erbe doch antrete.“, er sah meinen verständnislosen Blick, „Mein Vater hat mir eine Diamantenmine in Afrika geschenkt. Sie war oft ertragreich, aber ich und meine Geschwister haben beschlossen, sie einzustellen. Sie war Ausbeuterei der Arbeiter, ausserdem hatte sie nur Verderben über die Familie gebracht. Ach, das ist eine andere Geschichte. Meine Frau will jetzt um jeden Preis mit diesem Schiff nach Afrika reisen um die Arbeit in der Mine wieder aufnehmen zu lassen. Deshalb hat sie mich auch auf dieses Schiff gebracht. Weil es ein Geschenk war, konnte ich es natürlich nicht ablehnen. Ich wusste noch nicht einmal wohin es gehen sollte, als sie mir noch so freundlich eine Überraschungskreuzfahrt anbot.“ Er seufzte erneut. „Meine Frau ist geldgierig. Nehmen Sie sich vor solchen Menschen in Acht. Nichts ist ihnen lieb.“
Er stieg auf das Geländer und streckte die Hände nach der Dunkelheit aus. Ich lachte überrascht, fand es belustigend. Ich war wohl doch noch etwas berauscht. Auf dem Gesicht des Mutigen deutete sich ein bitteres Grinsen an.
„Sagen Sie meiner Frau, dass ich sie liebe. Irgendwie.“
Diese Worte klangen abschliessend, verboten jeden Einwand. Es waren mächtige Worte. Und ich war überrumpelt von dieser plötzlich neuen Situation und lachte wieder verwirrt. Es war mir unheimlich, aber ich kicherte trotzdem. Mir war alles egal.
Er überlegte kurz. „Ach ja, Sie wollten doch noch wissen, wieso, dass manche Menschen nie mit der Welt zufrieden sind.“ Ich horchte auf. „Weil sie die Wahrheit erkannt haben.“
Ich spürte, dass das nicht die wirkliche Antwort war. Sie durfte es nicht sein. Sie befriedigte mein Unwissen nicht. Es klang spontan und unüberlegt und ich schaute den alten Mann prüfend an.
„Sie müssen es mir ja nicht glauben“, sagte er mit einem Achselzucken, ehe er sich vom Geländer ins dunkle Wasser stürzte. In die tiefe Ewigkeit. Ich hörte seinen klatschenden Aufprall und sein Keuchen angesichts des kalten Wassers. Ich lehnte mich ans Geländer und musste ein wenig nachdenken. Ich hätte die Schiffsmannschaft holen können. Ich hätte um Hilfe rufen können. Das hätte der Mann auch wissen müssen. Und ich spannte die Muskeln an. Erwartete man etwas von mir? Er musste doch annehmen, dass ich ihn da herausholen würde. Doch ich lehnte nur ruhig ans Geländer und wartete. Mein Gewissen versuchte mir dringend etwas zu sagen. Dass ich ihm helfen sollte wahrscheinlich. Doch es war nur ein Flüstern. Etwas anderes ärgerte sich über die falsche Antwort, die mir der alte Mann schlussendlich gegeben hatte und äusserte sich deutlicher. Ich hatte einen Gram auf diesen lässigen Umgang mit meinen Gefühlen und Prioritäten, er schien nicht gewusst zu haben, wie viel mir das bedeutet hatte.
Ich hörte, wie er davon trieb. Schnell verschwand er im Dunkeln. Mit jeder Sekunde war er weiter weg. Ich musste ihn jetzt retten! Gleich war er für immer verschwunden.
Doch es war mir alles egal.
Und ich trat unbekümmert vom Geländer weg und setzte meinen Gang fort. Hoffentlich würde ich meine Marionette irgendwo finden.
...
PS: @ Lyra
weißt du eigentlich von der Geschichte von der "Büchse der pandora"?hast du ihn deshalb so genannt?
*amüsiert schweig* *rätselhaft sein will*
Leider hast du immer noch nicht mehr über ihn erfahren. Nur Geduld;)
Zwischen Himmel und Oberdeck, nachdenklich. >Meine Marionette<, der Ausdruck hatte etwas Heuchlerisches, wirkte aber vertraulich und ich freundete mich sofort mit ihm an. Der schwarze Zylinder auf dem runden Kopf wankte gefährlich im Wind, es konnte aber auch nur das Flimmern am Horizont sein. Es war mir überhaupt ziemlich egal. Ich atmete frei und unbeschwert. Ich war nicht glücklich, aber von Zufriedenheit eingenommen.
Sass am Geländer, bis es dämmerte. Die Bedienung erweckte dazwischen immer wieder den Anschein, mich ansprechen zu wollen. Man wollte mich scheinbar darauf hinweisen, dass ich keinen guten Eindruck bei den Passagieren mache, aber niemand hatte den Mumm dazu. Ich verfolgte ihr unentschiedenes Hinundherwanken nur mit ausdruckslosem Gesicht.
Eure Geldbeutel können nicht weglaufen. Wir sind auf einem verdammten Schiff zusammengepfercht, also beruhigt euch. Was wollen sie schon machen?
Erschöpfte Gedanken wanderten nur langsam durch meine Gehirnwindungen. Ich war müde, zu müde um aufzustehen. Was wollte ich denn machen, fragte ich mich. Ich fluchte und schimpfte innerlich solange, bis ich stöhnend und seufzend äusserlich aufstand. Meine Augenlieder hatten sich einen Spass daraus gemacht, immer wenn ich nicht aufpasste, zuzuklappen. Wie kleine Kinder, die man nicht allein lassen durfte. Ich stolperte die Treppe hinunter und irgendwann kam ich in meinem rettenden Zimmer an, und liess mich aufs Bett fallen. Bevor ich den weichen Stoff unter mir spüren konnte, war ich eingeschlafen.
Wellen. Konnte sie hören, konnte sie spüren. Wippen. Das dumpfe Schaukeln liess mich ausgestreckt liegen. Das Bett unter meinem Ohr dröhnte. Der Stuhl und der Tisch tanzten.
Ich wagte nicht an meine Schmerzen zu denken. Zog meine Hand unter meinem Körper hervor und warf sie weit fort, wo sie mich nicht störte. Ich war unfähig mich zu bewegen. Ich war einfach nur müde. Ich lag benommen auf dem weissen Laken, bewegte mich nicht, schwieg. Und ich konnte endlich dem Denken eine Pause gönnen. Konnte einer Leere und einer damit verbundenen, erfrischenden Langeweile endlich die Tore zu meinem Geist öffnen. Dabei war ich nicht einmal erleichtert. Trägheit hatte mich ans Bett gefesselt.
Lag Stunden so. Schaukelte. Zählte nur die Bewegungen des Schiffes. Der Rhythmus war beruhigend. Bewegte meinen Kopf nicht mehr. Stummer Streik. Passiver Widerstand.
Gegen Gedanken.
Als ich es bis zum Deck geschafft hatte, war es bereits Nacht. Ich stutzte ein wenig. War jetzt heute? Oder gestern? Und mir wurde unwohl, begann zu schwitzen. Eine Cocktailparty, illuminiert von rotem Licht, schien sich auch schon in feuchtfröhliches Gewässer gesenkt zu haben. Ich prüfte das Geschehen nur mit kurzen, klärenden Blicken. Ich suchte nach meiner Marionette. Die Feier schien meinen Kopf zu vernebeln. Sah nur kurze Momente. Verschwommene Bilder. Farben. Ich war nicht betrunken, doch die Gedanken lasteten nicht mehr auf mir. Ich war leer und unfähig mir über meine Leere den Kopf zu zerbrechen. Irgendwo sah ich den Helfer. Alleine an einem Tresen. Sein glasiger Blick deutete darauf hin, dass er abgelenkt war. Er beschäftigte sich sichtlich mit seinen Geschäften, nagte an einem Stift, hatte notfalls ein leeres Notizbüchlein neben sich liegen und gähnte ab und zu. Tödlicher Stimmungsmacher.
„Hast du El Pandora gesehen?“, fragte ich ihn.
Erschreckt und dem alten Mann gleich wurde er jäh aus seinen Gedankenströmen gerissen. Er schaute mich verwirrt an, ich ihn aufdringlich. Er versuchte mich mit bösem Blick zu bestrafen, aber er war immer noch von seinen Geschäften bestimmt, die in seinem Unterbewusstsein herum geisterten. „Ja. Er ist irgendwo auf der Party. Er wollte immer nur allein sein, wahrscheinlich fehlte ihm das tägliche Gespräch mit dir. Ich konnte jedenfalls nichts mit ihm anfangen“
Ich nickte ihm dankbar zu und er wandte sich sofort wieder Wichtigerem zu. Ich rannte durch die Menge. Ab und zu, wenn mir ein Mädchen gefiel, bremste ich meine Schritte ab, doch auf der ganzen Party war El Pandora nicht zu entdecken. Ich verliess das Gedränge, stand an die Reling und überblickte die Feier. Dann verfolgte mein Blick das Geländer, bis es in der Dunkelheit verschwand. Mit mir selbst im Widerspruch suchte ich das Deck ab. Wenn ich es ums ganze Schiff herum schaffte, blieb mir nur noch die Möglichkeit den Helfer zu alarmieren. Die Musik lag in meinem Rücken. Drängte direkt in meinen Hinterkopf. Und von vorne strömte das Geräusch der Wellen entgegen.
Ich umkreiste das Vorderdeck. Blieb am Bug kurz stehen, hielt meinen Atem an und lauschte dem Wasser. Dann löste ich mich widerstrebend aus der Erstarrung. Niemand war da. Keine Marionette. Ich hatte die Fäden aus der Hand gelassen!, versuchte ich mir ein schlechtes Gewissen zu machen. Aber es war mir egal. Ich war zufrieden.
Als ich die Hälfte hinter mir gelassen hatte, war ich wieder auf der Party. Zwischen wirbelnden Abendkleidern sah ich den Helfer. Als hätte er meinen Blick gespürt, schaute er von seinen Notizen auf. Suchte sich verwirrt. Fand sich überraschend. Dann entdeckte er mich. Wir wechselten einen Blick und seine Miene zeigte sich anschuldigend. Ich lächelte in mich hinein. Versuch du nur meine Gleichgültigkeit zu besiegen. Und ich umkreiste weiter das Schiff. Mit lockeren Schritten und lässigen Gesten tanzte ich mir den Weg durch die Dunkelheit. Einige Fackeln waren entzündet, was auch nur half, das Deck bis zum Geländer zu betrachten. Das Meer aber war vom Dunkel überschwemmt.
Bis zum Heck hatte ich meine Marionette noch nicht wieder gefunden. Doch als ich da ankam, sog ich die salzige Meerluft ein. Eine alte Gestalt, schlanker als El Pandora, lehnte sich übers Geländer. Das graue buschige Haar glänzte im Fackelschein. Unser alter Bekannter. Der Typ von der Bar. Der Weise mit der alles erschliessenden Antwort. Er schien mich nicht bemerkt zu haben, rührte sich nicht. Die Ruhe selbst. Ich trat neben ihn. Er warf mir einen überraschten Blick zu, doch er fasste sich sehr schnell. Tat, als wäre ich nicht da. Und ich seufzte über diese Durchschaubarkeit. Er schaute in die Ferne. Oder in die Nähe. In die Schwärze, die endliche Unendlichkeit. Und trotzdem war er nicht da, wo er war. Und auch nicht da, wo er hinblickte. Er war irgendwo im Kopf. Weit weg. Bei Antworten, die ich mir wünschte.
„Könnten Sie das wiederholen, was Sie mir sagen wollten, da an der Bar? - Sie wissen schon.“
Er schaute mich an. Sein Blick war verschleiert. Sein Auge mit einer Träne bestückt. Auf einmal hatte ich den Drang diese Träne zu fassen. Hatte das Verlangen diese Perle zu erwischen und ich klemmte meine Hand zwischen das Geländer und meinen Körper, damit ich nicht etwas Falsches täte.
„Haben Sie meine Frau auf der Feier gesehen?“, lenkte er ab.
Ich kratzte mich am Kopf. Ich wusste noch nicht mal, was gefeiert wurde. Und ich wusste nicht, dass er eine Frau hatte.
„Es tut mir Leid, ich mag mich nicht erinnern.“
Er schaute mir kurz in die Augen, nickte dann.
„Besser so.“
„Wieso – Wieso sagen Sie das? Ich dachte, sie hätte Ihnen ein Geburtstagsgeschenk gemacht? Woher rührt der Missmut ihrer Frau gegenüber?“
Und ich durchsuche Erinnerungsschränke. Schublade um Schublade, suche nach Möglichkeiten, wie ich einen kleinen Teil meiner Welt wieder verstehen konnte. Ich dachte an alle Szenerien, wie sich zwei wahrscheinlich schon lange verheiratete Menschen nicht mehr verstehen könnten.
Sein Gesichtsausdruck zeigte sich nicht begeistert davon, mir seine privaten Beziehungen anzuvertrauen. Ich wunderte mich ein wenig darüber, denn mir kam es vor, als kannten wir uns schon gut, gut genug. Schon lange. Und ich vergass, wie fremd wir uns waren. Tabu gebrochen. Diskretion überbrückt. Menschliche Moralvorstellungen in den Grundfesten erschüttert. Doch es war mir alles egal.
Er seufzte leise.
„Hatten Sie schon einmal das Gefühl ausgenutzt zu werden? Ach was, bestimmt! Aber nicht in meinen Verhältnissen. Meine Frau nutzt mich aus. Was sage ich – die ganze Welt nutzt mich aus! Das Geschenk war Berechnung. Sie schenkte es mir, damit ich mein Erbe doch antrete.“, er sah meinen verständnislosen Blick, „Mein Vater hat mir eine Diamantenmine in Afrika geschenkt. Sie war oft ertragreich, aber ich und meine Geschwister haben beschlossen, sie einzustellen. Sie war Ausbeuterei der Arbeiter, ausserdem hatte sie nur Verderben über die Familie gebracht. Ach, das ist eine andere Geschichte. Meine Frau will jetzt um jeden Preis mit diesem Schiff nach Afrika reisen um die Arbeit in der Mine wieder aufnehmen zu lassen. Deshalb hat sie mich auch auf dieses Schiff gebracht. Weil es ein Geschenk war, konnte ich es natürlich nicht ablehnen. Ich wusste noch nicht einmal wohin es gehen sollte, als sie mir noch so freundlich eine Überraschungskreuzfahrt anbot.“ Er seufzte erneut. „Meine Frau ist geldgierig. Nehmen Sie sich vor solchen Menschen in Acht. Nichts ist ihnen lieb.“
Er stieg auf das Geländer und streckte die Hände nach der Dunkelheit aus. Ich lachte überrascht, fand es belustigend. Ich war wohl doch noch etwas berauscht. Auf dem Gesicht des Mutigen deutete sich ein bitteres Grinsen an.
„Sagen Sie meiner Frau, dass ich sie liebe. Irgendwie.“
Diese Worte klangen abschliessend, verboten jeden Einwand. Es waren mächtige Worte. Und ich war überrumpelt von dieser plötzlich neuen Situation und lachte wieder verwirrt. Es war mir unheimlich, aber ich kicherte trotzdem. Mir war alles egal.
Er überlegte kurz. „Ach ja, Sie wollten doch noch wissen, wieso, dass manche Menschen nie mit der Welt zufrieden sind.“ Ich horchte auf. „Weil sie die Wahrheit erkannt haben.“
Ich spürte, dass das nicht die wirkliche Antwort war. Sie durfte es nicht sein. Sie befriedigte mein Unwissen nicht. Es klang spontan und unüberlegt und ich schaute den alten Mann prüfend an.
„Sie müssen es mir ja nicht glauben“, sagte er mit einem Achselzucken, ehe er sich vom Geländer ins dunkle Wasser stürzte. In die tiefe Ewigkeit. Ich hörte seinen klatschenden Aufprall und sein Keuchen angesichts des kalten Wassers. Ich lehnte mich ans Geländer und musste ein wenig nachdenken. Ich hätte die Schiffsmannschaft holen können. Ich hätte um Hilfe rufen können. Das hätte der Mann auch wissen müssen. Und ich spannte die Muskeln an. Erwartete man etwas von mir? Er musste doch annehmen, dass ich ihn da herausholen würde. Doch ich lehnte nur ruhig ans Geländer und wartete. Mein Gewissen versuchte mir dringend etwas zu sagen. Dass ich ihm helfen sollte wahrscheinlich. Doch es war nur ein Flüstern. Etwas anderes ärgerte sich über die falsche Antwort, die mir der alte Mann schlussendlich gegeben hatte und äusserte sich deutlicher. Ich hatte einen Gram auf diesen lässigen Umgang mit meinen Gefühlen und Prioritäten, er schien nicht gewusst zu haben, wie viel mir das bedeutet hatte.
Ich hörte, wie er davon trieb. Schnell verschwand er im Dunkeln. Mit jeder Sekunde war er weiter weg. Ich musste ihn jetzt retten! Gleich war er für immer verschwunden.
Doch es war mir alles egal.
Und ich trat unbekümmert vom Geländer weg und setzte meinen Gang fort. Hoffentlich würde ich meine Marionette irgendwo finden.
...
PS: @ Lyra
weißt du eigentlich von der Geschichte von der "Büchse der pandora"?hast du ihn deshalb so genannt?
*amüsiert schweig* *rätselhaft sein will*
Leider hast du immer noch nicht mehr über ihn erfahren. Nur Geduld;)
„Ach ja, Sie wollten doch noch wissen, wieso, dass manche Menschen nie mit der Welt zufrieden sind
irgendwie macht dieser Satz keinen SInn oder?
aber ansonsten, muss ich wieder mal sagen, dass ichs super find
irgendwie macht dieser Satz keinen SInn oder?
aber ansonsten, muss ich wieder mal sagen, dass ichs super find
Also ich habe es auch endlich mal geschafft, mich durch die Zeilen hindurchzuarbeiten. Was ja am Computer bei der Menge an Geschriebenem schon ziemlich anstrengend ist *Augen reib*
Aber ich muss echt sagen, dass ich die Story super finde. Endlich habe ich mal was von dir gelesen, wo du doch immer so eifrig meine Story gelesen hast.
Dein Schreibstil ist echt einzigartig und der Inhalt sowieso.
Freu mich schon, wenn es hier weitergeht...
Aber ich muss echt sagen, dass ich die Story super finde. Endlich habe ich mal was von dir gelesen, wo du doch immer so eifrig meine Story gelesen hast.
Dein Schreibstil ist echt einzigartig und der Inhalt sowieso.
Freu mich schon, wenn es hier weitergeht...
jojo, mein Freund die Quappe ;)
Schreiben kann der ja auch nicht bloss kritisieren xD
ziemlich gut gelungen, und iwie seh ich da meinen Schreibstil wieder, nicht ganz so, aber die Leser im dunklen lassen, und so geheimnisvoll umherreden, dass kenn ich irgendwoher... ;)
die Story entwickelt sich gut, respekt und weiter so! Auf Fehlersuche werd ich mich bei der Story ja eh nicht machen müssen, deshalb...*daumen heb*
Schreiben kann der ja auch nicht bloss kritisieren xD
ziemlich gut gelungen, und iwie seh ich da meinen Schreibstil wieder, nicht ganz so, aber die Leser im dunklen lassen, und so geheimnisvoll umherreden, dass kenn ich irgendwoher... ;)
die Story entwickelt sich gut, respekt und weiter so! Auf Fehlersuche werd ich mich bei der Story ja eh nicht machen müssen, deshalb...*daumen heb*
Ich muss auch sagen, dass ich es ziemlich gut finde. Das einzige, was mir manchmal aufgefallen ist, sind die etwas seltsamen Formulierungen, wie schon von Lyra angedeutet. Ansonsten...*klatsch*^^
@ Lyra
Stimmt, formal ist das natürlich falsch. Oder siehst du da etwa auch einen inhaltlichen Fehler?
Auf jeden Fall thx fürs Daraufhinweisen;)
@ all
Danke für die Komplimente, Lobe und Kommentare.
Ja, "geheimnisvoll Umherreden", wie treffend. Ich übertreib's oftmals zu oft. Aber ich mach's nunmal gerne :P
RPGamer, die Formulierungen sind tatsächlich sonderbar. Ich mag's einfach. Normalerweise sind sie aber überdacht und ich versuche sie verständlich rüberzubringen. Ich fänd's toll, wenn du mir ein Beispiel geben könntest, wo du ein Problem mit meinen Formulierungen hattest;)
*geholfen werden will*^^
Stimmt, formal ist das natürlich falsch. Oder siehst du da etwa auch einen inhaltlichen Fehler?
Auf jeden Fall thx fürs Daraufhinweisen;)
@ all
Danke für die Komplimente, Lobe und Kommentare.
Ja, "geheimnisvoll Umherreden", wie treffend. Ich übertreib's oftmals zu oft. Aber ich mach's nunmal gerne :P
RPGamer, die Formulierungen sind tatsächlich sonderbar. Ich mag's einfach. Normalerweise sind sie aber überdacht und ich versuche sie verständlich rüberzubringen. Ich fänd's toll, wenn du mir ein Beispiel geben könntest, wo du ein Problem mit meinen Formulierungen hattest;)
*geholfen werden will*^^
Als ich die Hälfte hinter mir gelassen hatte, war ich wieder auf der Party. Zwischen wirbelnden Abendkleidern sah ich den Helfer. Als hätte er meinen Blick gespürt, schaute er von seinen Notizen auf. Suchte sich verwirrt. Fand sich überraschend.
Wie ich finde, sind beispielsweise diese zwei letzten Sätze ein wenig seltsam. Sich selbst suchen? Hmmmm...also es scheint schon nicht falsch zu sein, aber irgendwie wird dem Leser (also mir) nicht ganz klar, wie er sich das bildlich vorstellen sollte. Nun ja, man kann es so sagen...es ist so sehr symbolisch/metaphorisch geschrieben. Diese Worte machen für mich den gleichen Eindruck wie ein modernes Kunstwerk, in dem Sinne, dass man das bebilderte nicht versteht, aber dass es trotzdem eben Kunst ist^^. Ich hoffe, dieser Vergleich ist wenigstens halbwegs verständlich XD. Dein philosophisch anmutender Schreibstil erinnert mich an einen Autor, dessen Name ich leider gerade vergessen habe^^. Dieser Stil ist einfach gewöhnungsbedürftig und gefällt sicherlich nicht jedem Ottonormal-Leser, das ist wohl das einzige "Problem" daran.
Wie ich finde, sind beispielsweise diese zwei letzten Sätze ein wenig seltsam. Sich selbst suchen? Hmmmm...also es scheint schon nicht falsch zu sein, aber irgendwie wird dem Leser (also mir) nicht ganz klar, wie er sich das bildlich vorstellen sollte. Nun ja, man kann es so sagen...es ist so sehr symbolisch/metaphorisch geschrieben. Diese Worte machen für mich den gleichen Eindruck wie ein modernes Kunstwerk, in dem Sinne, dass man das bebilderte nicht versteht, aber dass es trotzdem eben Kunst ist^^. Ich hoffe, dieser Vergleich ist wenigstens halbwegs verständlich XD. Dein philosophisch anmutender Schreibstil erinnert mich an einen Autor, dessen Name ich leider gerade vergessen habe^^. Dieser Stil ist einfach gewöhnungsbedürftig und gefällt sicherlich nicht jedem Ottonormal-Leser, das ist wohl das einzige "Problem" daran.
Ah *freudig patschhändchen zusammenschlag* Meine Lieblingsformulierung!^^ *
Ich sehe das Problem. Stimmt von daher ist meine Geschichte übertrieben... *an neue EEV denk*
Aber diesen Fromulierung versuch ich jetzt trotz allem verständlich zu machen(Ich weiss, dass das nicht die einzige Stelle ist-.-°).
>Sich suchen< ist wohl irgendwo in meinen Gehirnwindungen falsch verkoppelt:P
Jeder kennt das Gefühl, wenn er in etwas vertieft ist und dann plötzlich wieder in die Realität zurückfällt (zB Träume?). Ich kenne es jedenfalls so, dass man in schlimmen Fällen ganz verwirrt ist, und nicht weiss wo man ist. Wir sind dem >sich Suchen< schon recht nahe. Aber natürlich war das nicht meine einzige Überlegung. Es gibt zum Beispiel den Begriff >sich wiederfinden< auf eine Lokalität bezogen.
Finden<->Suchen.
Es gibt ein >sich Suchen< im Zusammenhang mit >sich sammeln<.
Sammeln<->Suchen.
>Sich suchen< ist ein Zurechtfinden. Ein Aufwachen. Ein >sich Suchen< eben^^°
Ich möchte einfach zeigen, dass, falls mich jemand unterschätzt, was ich dir keinesfalls unterstellen möchte, RPGamer, ich mit meinen Formulierungen relativ abgesichert bin und dass ich mir etwas überlegt habe.
Ich erkläre gerne meine Begriffe *Gefallen daran findet* °-.- *sich beim Arrogant-werden erwisch*
Auf jeden Fall, kann man mich gerne deswegen fragen, wenn man will.
Das die Geschichte zu seltsam für einen >Ottonormal-Leser< ist, ist natürlich schade. Ich seh's aber ein. Und, wenn dir der Autor noch einfallen würde, den du angesprochen hast, wäre ich auch dankbar für die Info;)
_______________________________________________
*Entschuldigt, ich bin etwas....müde:P
Ich sehe das Problem. Stimmt von daher ist meine Geschichte übertrieben... *an neue EEV denk*
Aber diesen Fromulierung versuch ich jetzt trotz allem verständlich zu machen(Ich weiss, dass das nicht die einzige Stelle ist-.-°).
>Sich suchen< ist wohl irgendwo in meinen Gehirnwindungen falsch verkoppelt:P
Jeder kennt das Gefühl, wenn er in etwas vertieft ist und dann plötzlich wieder in die Realität zurückfällt (zB Träume?). Ich kenne es jedenfalls so, dass man in schlimmen Fällen ganz verwirrt ist, und nicht weiss wo man ist. Wir sind dem >sich Suchen< schon recht nahe. Aber natürlich war das nicht meine einzige Überlegung. Es gibt zum Beispiel den Begriff >sich wiederfinden< auf eine Lokalität bezogen.
Finden<->Suchen.
Es gibt ein >sich Suchen< im Zusammenhang mit >sich sammeln<.
Sammeln<->Suchen.
>Sich suchen< ist ein Zurechtfinden. Ein Aufwachen. Ein >sich Suchen< eben^^°
Ich möchte einfach zeigen, dass, falls mich jemand unterschätzt, was ich dir keinesfalls unterstellen möchte, RPGamer, ich mit meinen Formulierungen relativ abgesichert bin und dass ich mir etwas überlegt habe.
Ich erkläre gerne meine Begriffe *Gefallen daran findet* °-.- *sich beim Arrogant-werden erwisch*
Auf jeden Fall, kann man mich gerne deswegen fragen, wenn man will.
Das die Geschichte zu seltsam für einen >Ottonormal-Leser< ist, ist natürlich schade. Ich seh's aber ein. Und, wenn dir der Autor noch einfallen würde, den du angesprochen hast, wäre ich auch dankbar für die Info;)
_______________________________________________
*Entschuldigt, ich bin etwas....müde:P
Die Party erschöpfte sich bereits. Es wurde kalt auf Deck und die Leute zogen sich zurück. Und endlich sah ich El Pandora. Er stapfte von der Aussichtsplattform hinunter und zündete sich gerade eine Zigarre an. Das Glühen verschwamm in der Menge der anderen Lichter. Ich hielt auf ihn zu, bereitete mir die ersten Sätze vor. Als ich vor ihm angekommen war, hatte er die Treppe hinter sich gebracht. Ich wollte meine Sätze aussprechen, doch ich sah, dass er mir nicht zuhörte. Ich sprach trotzdem, aber ich hörte mir selbst nicht zu und ich fühle mich nicht im Stande das nun auch nur inhaltsgemäss wiederzugeben. Doch statt weiter zu schweigen, und mich wie so oft in betretener Stille sitzen zu lassen, wandte er sich plötzlich mir zu und musterte mich.
„Ich habe letztens einen alten Mann gesehen. Weisse Haare. Er befindet sich mit seiner Frau auf dem Schiff, soweit ich weiss.“, er starrte mir in die Augen, „Hast Du ihn gesehen?“
Mein Mund wurde trocken. Ich begann zwar zu schwitzen, aber es war mir nicht unwohl. Es war, als hätte mein Unterbewusstsein Überhand genommen. Ich kam mir animalisch vor. Spürte die Einfachheit meiner Gedanken. Wären wir doch alle dumm.
„Nein, tut mir Leid“, antwortete ich, bevor ich mir Gedanken machen konnte, bevor ich auch nur reagieren konnte. Ich hatte mich selber überrumpelt. Diese Art von Törichtsein war nicht dasselbe, wie die Dummheit, von der ich immer geschwärmt hatte. Ich hatte eine unbiegsame Gleichgültigkeit in mir. Einen Krampf in meinem Körper, und alles ging in die Knie vor ihm. Niemand wagte den Widerstand zu brechen, ich selber nicht. Es war eine wunderbare Freiheit, die ich in diesen Momenten lebte und ich wollte nicht wieder zurück. Nicht wieder unter „die Herrschaft des Körpers“.
Also liess ich mich treiben. Auf dem ewigen Meer der Gleichgültigkeit. Es ist mir egal, es ist mir alles egal!, jauchzte mein Geist.
Und El Pandora verzog seine Fratze nur zu einem Lächeln und sagte: „Kein Problem, kein Problem“ Jetzt begann er sogar zu lachen. Er verstrubbelte mein Haar und in seinen Augen glänzte väterlicher Stolz. „Einverstanden!“
Mir war es unerklärlich, die Neugierde in mir war nicht zu stark, trotzdem war es unheimlich und deshalb suchte ich halbherzig nach dem Grund für sein Verhalten. Die Situation war mir vollständig entglitten, wie noch nie. Und ich freute mich darüber. Ich sandte meine Blicke in alle Richtungen aus und da erkannte ich es – die Aussichtsplattform.
Er hatte alles beobachtet. Seine Prüfung bestanden. Er wusste, dass der alte Mann vorhin gestorben war, oder möglicherweise immer noch an diesem vollendenden Prozess war. Und die Situation war mir noch unheimlicher als vorhin. Wieso hatte meine Marionette so einen Gefallen daran?
An meinem – Mord?
Ich versuchte verzweifelt mein Gehirn zum Denken zu bewegen, doch es sprang nicht an. So hatte ich keine Wahl. Ich musste mich aus Gesprächen raushalten, ich lief Amok mit meiner Vernunft. So entschuldigte ich mich bei meiner Marionette und schritt hinunter zu meiner Kabine. Ich musste schlafen. War eine Gefahr für die Welt und für mich selbst.
Die Welt blickte mich an, und ich blickte zurück. Ich war so klein in einem Universum voller Fragen. Voller gewisser Ungewissheit. Ich seufzte, um aus meiner Tiefe zu spüren ob ich noch sei. Schwache Erleichterung machte sich breit. Ich war.
Mein schwerer Atem stiess ins Kopfkissen und schlug mir dann wieder ins Gesicht. Es war heiss in der Kabine. Die Sonne stach durchs Fenster auf meinen Rücken. Mein Schädel brummte ohrenbetäubend. Ich war wach.
Ich brauchte einige Sekunden um mich zu orientieren. Danach sprang ich auf und zog mich an. Meine Marionette, ich durfte sie nicht solange im Stich lassen!
Ich musste erst einige Versuche machen, ehe ich wusste, dass mein schlechtes Gewissen zurückgekehrt war. - Ich war.
Als ich die Treppen zu Deck hinaufstieg, blendete mich die Sonne. Es dauerte blinde Sekunden und ich kam mir blossgestellt vor. Blossgestellt vor solchen, die mich möglicherweise beobachten könnten. Aber, als sich die Augen an die Grelle gewöhnt hatten, bemerkte ich beruhigt, dass das Deck fast ausgestorben war. Träge rutschten einige auf dem Barhocker. Ab und zu hob einer der wenigen auf den Liegestühlen die Hand, um sich mit einem Drink die austrocknenden Lippen zu benetzen. Mal einer fuhr sich durch die verschwitzten Haare. Die träge Stimmung des Schiffes versuchte von mir Besitz zu ergreifen, doch ich wehrte mich. Ich war keine Marionette meiner Gefühle. Ich härtete mich ab und machte mich auf alle möglichen Versuchungen gefasst, ich wollte nicht glücklich dahinvegetieren. Ich versuchte mich zu bewegen um nicht Wurzeln zu schlagen, wusste nicht wohin, doch meine Füsse suchten die Bar heim. Nein, nicht schon wieder!, dachte ich. Ich erinnerte mich, wie es das letzte Mal ausgegangen war. Schnell und möglichst natürlich drehte ich ab und zielte auf die Aussichtsplattform. Die Treppe neben der Bar liess sich leicht besteigen, mit den aufkommenden Lüften fühlte es sich an, als würde mein kläglicher Körper von den Winden verweht. In den Himmel getragen.
Auf der Aussichtsplattform sammelten sich doch einige Häufchen von Leuten, und diskutierten emotionslos. Ich wiederum, wusste nicht wie weiter, hatte plötzlich unerklärliche Angst davor, ziellos aufzutreten. Es war durchaus Sommerstimmung auf Deck, doch ich fand meine Rolle vor der Kulisse nicht. Ich stand also da, die Treppe im Rücken und durchsuchte verklemmt die Menschentrauben mit meinen Blicken. Ich stand eine geschlagene Minute da, in mir wuchs Unmut und ich fühlte eine Einsamkeit in meinen Kopf steigen. Ist hier jemand? Ich schlenderte am Geländer entlang, nachdem mich erste verdächtigende Blicke trafen. Doch musste ich immer wieder Menschen ausweichen, die sich nicht um meine Wenigkeit kümmerten, und denen man nur leicht an der Richtungsänderung ansah, dass ich da war. War ich? Noch?
Plötzlich hörte man Stimmen von unten. Ich wechselte schaulustig das Geländer und beobachtete gespannt den Tumult auf Deck. Von der Aussichtsplattform hatte man einen guten Überblick. Einige Matrosen diskutierten erregt mit einer Frau, die einen verzweifelten Eindruck machte. Ihr hübsches Gesicht war verzerrt. Sie verwarf die Hände und versuchte der Schiffsbesatzung klar zu machen, dass etwas zu tun sei. Ich schaute nur hinunter und es dauerte eine Weile, bis die Stimmen lauter und sicherer wurden und ich verstand, dass es sich um den Mann der Verzweifelten handelte, der sich offensichtlich nicht mehr an Bord befand.
Und nur ein einziger Gedanke lebte in meinem Kopf, brüllte durchdringend.
Sie suchen dich.- Sie suchen dich.
Sie suchten mich. Das Blut stieg mir in den Kopf, ich wollte Atmen, und konnte nicht. Ich war verklemmt, drückte verkrampft das Geländer in meinen Bauch, sodass es mir die Luft abschnürte. Sie suchen. Sie suchen. Sie suchen mich.
Drei der Matrosen schwärmten aus um das Gewässer in der Nähe abzusuchen. Die anderen versuchten erfolglos die Frau zu trösten und standen verlegen im Kreis. Passagiere auf er Aussichtsplattform waren mittlerweile auch aufmerksam geworden und lehnten sich ans Geländer. Ich ertrug ihre Kommentare nicht mehr länger. Dieses unerträgliche Mitleid. Und was ist mit mir?
Es schien mir, als sei ich das Opfer. Sah denn niemand mein Leiden? Was konnte ich denn dafür?
Ich wagte es nicht mich zu bewegen, drückte die Eisenstange nur noch heftiger in die Magengegend.
Da sah ich El Pandora zur Traube auf Deck stossen. Er erkundigte sich mit gespieltem Unwissen, worum es sich denn handle. Der Matrose war sichtlich froh darüber, nicht untätig und verlegen die Klagen der Frau entgegen zu nehmen. Ich hörte nicht, wie genau das Gespräch zwischen meiner Marionette und dem Matrosen lautete, doch beruhigte mich die unschuldige Miene El Pandoras. Ich spürte irgendwoher, dass er mich nicht verraten würde. Dafür hatte er zu sehr Gefallen daran.
Die Frau wurde nach ungefähr einer Minute in die Kapitänskabine geschoben und die danach eintretende Stille schmerzte beinahe. Nun war es mir auch möglich von hier oben El Pandora zu hören.
Während ich wohl langsam blau anlief, verfolgte ich gespannt die Situation.
„Ja, ich wurde gestern wegen eines Geräusches aus dem Schlaf gerissen. Mein Gott, ich glaubte ein Platschen zu hören!“, log El Pandora geübt.
„Könnten Sie mir sagen, wo Ihre Kabine liegt?“, fragte der sichtlich interessierte Matrose. Es war als wäre der jugendliche Detektiv in ihm geweckt worden.
„Aber natürlich ich schlafe im hinteren Teil, Kabine 43, nein warten Sie,-“, der Rest verstummte unter dem Gekreische der wieder aus der Kabine gelassenen Frau. Beängstigend drangen die Worte: „Ein Unfall! Es musste ein Unfall gewesen sein!“ aus ihrer heiseren Stimme.
„Ich habe letztens einen alten Mann gesehen. Weisse Haare. Er befindet sich mit seiner Frau auf dem Schiff, soweit ich weiss.“, er starrte mir in die Augen, „Hast Du ihn gesehen?“
Mein Mund wurde trocken. Ich begann zwar zu schwitzen, aber es war mir nicht unwohl. Es war, als hätte mein Unterbewusstsein Überhand genommen. Ich kam mir animalisch vor. Spürte die Einfachheit meiner Gedanken. Wären wir doch alle dumm.
„Nein, tut mir Leid“, antwortete ich, bevor ich mir Gedanken machen konnte, bevor ich auch nur reagieren konnte. Ich hatte mich selber überrumpelt. Diese Art von Törichtsein war nicht dasselbe, wie die Dummheit, von der ich immer geschwärmt hatte. Ich hatte eine unbiegsame Gleichgültigkeit in mir. Einen Krampf in meinem Körper, und alles ging in die Knie vor ihm. Niemand wagte den Widerstand zu brechen, ich selber nicht. Es war eine wunderbare Freiheit, die ich in diesen Momenten lebte und ich wollte nicht wieder zurück. Nicht wieder unter „die Herrschaft des Körpers“.
Also liess ich mich treiben. Auf dem ewigen Meer der Gleichgültigkeit. Es ist mir egal, es ist mir alles egal!, jauchzte mein Geist.
Und El Pandora verzog seine Fratze nur zu einem Lächeln und sagte: „Kein Problem, kein Problem“ Jetzt begann er sogar zu lachen. Er verstrubbelte mein Haar und in seinen Augen glänzte väterlicher Stolz. „Einverstanden!“
Mir war es unerklärlich, die Neugierde in mir war nicht zu stark, trotzdem war es unheimlich und deshalb suchte ich halbherzig nach dem Grund für sein Verhalten. Die Situation war mir vollständig entglitten, wie noch nie. Und ich freute mich darüber. Ich sandte meine Blicke in alle Richtungen aus und da erkannte ich es – die Aussichtsplattform.
Er hatte alles beobachtet. Seine Prüfung bestanden. Er wusste, dass der alte Mann vorhin gestorben war, oder möglicherweise immer noch an diesem vollendenden Prozess war. Und die Situation war mir noch unheimlicher als vorhin. Wieso hatte meine Marionette so einen Gefallen daran?
An meinem – Mord?
Ich versuchte verzweifelt mein Gehirn zum Denken zu bewegen, doch es sprang nicht an. So hatte ich keine Wahl. Ich musste mich aus Gesprächen raushalten, ich lief Amok mit meiner Vernunft. So entschuldigte ich mich bei meiner Marionette und schritt hinunter zu meiner Kabine. Ich musste schlafen. War eine Gefahr für die Welt und für mich selbst.
Die Welt blickte mich an, und ich blickte zurück. Ich war so klein in einem Universum voller Fragen. Voller gewisser Ungewissheit. Ich seufzte, um aus meiner Tiefe zu spüren ob ich noch sei. Schwache Erleichterung machte sich breit. Ich war.
Mein schwerer Atem stiess ins Kopfkissen und schlug mir dann wieder ins Gesicht. Es war heiss in der Kabine. Die Sonne stach durchs Fenster auf meinen Rücken. Mein Schädel brummte ohrenbetäubend. Ich war wach.
Ich brauchte einige Sekunden um mich zu orientieren. Danach sprang ich auf und zog mich an. Meine Marionette, ich durfte sie nicht solange im Stich lassen!
Ich musste erst einige Versuche machen, ehe ich wusste, dass mein schlechtes Gewissen zurückgekehrt war. - Ich war.
Als ich die Treppen zu Deck hinaufstieg, blendete mich die Sonne. Es dauerte blinde Sekunden und ich kam mir blossgestellt vor. Blossgestellt vor solchen, die mich möglicherweise beobachten könnten. Aber, als sich die Augen an die Grelle gewöhnt hatten, bemerkte ich beruhigt, dass das Deck fast ausgestorben war. Träge rutschten einige auf dem Barhocker. Ab und zu hob einer der wenigen auf den Liegestühlen die Hand, um sich mit einem Drink die austrocknenden Lippen zu benetzen. Mal einer fuhr sich durch die verschwitzten Haare. Die träge Stimmung des Schiffes versuchte von mir Besitz zu ergreifen, doch ich wehrte mich. Ich war keine Marionette meiner Gefühle. Ich härtete mich ab und machte mich auf alle möglichen Versuchungen gefasst, ich wollte nicht glücklich dahinvegetieren. Ich versuchte mich zu bewegen um nicht Wurzeln zu schlagen, wusste nicht wohin, doch meine Füsse suchten die Bar heim. Nein, nicht schon wieder!, dachte ich. Ich erinnerte mich, wie es das letzte Mal ausgegangen war. Schnell und möglichst natürlich drehte ich ab und zielte auf die Aussichtsplattform. Die Treppe neben der Bar liess sich leicht besteigen, mit den aufkommenden Lüften fühlte es sich an, als würde mein kläglicher Körper von den Winden verweht. In den Himmel getragen.
Auf der Aussichtsplattform sammelten sich doch einige Häufchen von Leuten, und diskutierten emotionslos. Ich wiederum, wusste nicht wie weiter, hatte plötzlich unerklärliche Angst davor, ziellos aufzutreten. Es war durchaus Sommerstimmung auf Deck, doch ich fand meine Rolle vor der Kulisse nicht. Ich stand also da, die Treppe im Rücken und durchsuchte verklemmt die Menschentrauben mit meinen Blicken. Ich stand eine geschlagene Minute da, in mir wuchs Unmut und ich fühlte eine Einsamkeit in meinen Kopf steigen. Ist hier jemand? Ich schlenderte am Geländer entlang, nachdem mich erste verdächtigende Blicke trafen. Doch musste ich immer wieder Menschen ausweichen, die sich nicht um meine Wenigkeit kümmerten, und denen man nur leicht an der Richtungsänderung ansah, dass ich da war. War ich? Noch?
Plötzlich hörte man Stimmen von unten. Ich wechselte schaulustig das Geländer und beobachtete gespannt den Tumult auf Deck. Von der Aussichtsplattform hatte man einen guten Überblick. Einige Matrosen diskutierten erregt mit einer Frau, die einen verzweifelten Eindruck machte. Ihr hübsches Gesicht war verzerrt. Sie verwarf die Hände und versuchte der Schiffsbesatzung klar zu machen, dass etwas zu tun sei. Ich schaute nur hinunter und es dauerte eine Weile, bis die Stimmen lauter und sicherer wurden und ich verstand, dass es sich um den Mann der Verzweifelten handelte, der sich offensichtlich nicht mehr an Bord befand.
Und nur ein einziger Gedanke lebte in meinem Kopf, brüllte durchdringend.
Sie suchen dich.- Sie suchen dich.
Sie suchten mich. Das Blut stieg mir in den Kopf, ich wollte Atmen, und konnte nicht. Ich war verklemmt, drückte verkrampft das Geländer in meinen Bauch, sodass es mir die Luft abschnürte. Sie suchen. Sie suchen. Sie suchen mich.
Drei der Matrosen schwärmten aus um das Gewässer in der Nähe abzusuchen. Die anderen versuchten erfolglos die Frau zu trösten und standen verlegen im Kreis. Passagiere auf er Aussichtsplattform waren mittlerweile auch aufmerksam geworden und lehnten sich ans Geländer. Ich ertrug ihre Kommentare nicht mehr länger. Dieses unerträgliche Mitleid. Und was ist mit mir?
Es schien mir, als sei ich das Opfer. Sah denn niemand mein Leiden? Was konnte ich denn dafür?
Ich wagte es nicht mich zu bewegen, drückte die Eisenstange nur noch heftiger in die Magengegend.
Da sah ich El Pandora zur Traube auf Deck stossen. Er erkundigte sich mit gespieltem Unwissen, worum es sich denn handle. Der Matrose war sichtlich froh darüber, nicht untätig und verlegen die Klagen der Frau entgegen zu nehmen. Ich hörte nicht, wie genau das Gespräch zwischen meiner Marionette und dem Matrosen lautete, doch beruhigte mich die unschuldige Miene El Pandoras. Ich spürte irgendwoher, dass er mich nicht verraten würde. Dafür hatte er zu sehr Gefallen daran.
Die Frau wurde nach ungefähr einer Minute in die Kapitänskabine geschoben und die danach eintretende Stille schmerzte beinahe. Nun war es mir auch möglich von hier oben El Pandora zu hören.
Während ich wohl langsam blau anlief, verfolgte ich gespannt die Situation.
„Ja, ich wurde gestern wegen eines Geräusches aus dem Schlaf gerissen. Mein Gott, ich glaubte ein Platschen zu hören!“, log El Pandora geübt.
„Könnten Sie mir sagen, wo Ihre Kabine liegt?“, fragte der sichtlich interessierte Matrose. Es war als wäre der jugendliche Detektiv in ihm geweckt worden.
„Aber natürlich ich schlafe im hinteren Teil, Kabine 43, nein warten Sie,-“, der Rest verstummte unter dem Gekreische der wieder aus der Kabine gelassenen Frau. Beängstigend drangen die Worte: „Ein Unfall! Es musste ein Unfall gewesen sein!“ aus ihrer heiseren Stimme.
O.o Es geht weiter^^
Spannend. Wie immer. Und auch so schön unverständlich wie immer ;D
Sie verwarf die Hände und versuchte der Schiffsbesatzung klar zu machen, dass etwas zu tun sei. Ich schaute nur hinunter und es dauerte eine Weile, bis die Stimmen lauter und sicherer wurden und ich verstand, dass es sich um den Mann der Verzweifelten handelte, der sich offensichtlich nicht mehr an Bord befand.
Wenn du das Gespräch hinsichtlich des verschollenen Mannes meinst, dann wäre besser du verwendest das wörtchen "drehte" statt handelte --> Das Gespräch drehte sich um den Mann der Verzweifelten.
Beziehst du dich auf den Gesprächspartner der Matrosen, stimmt "handelte", da passt dann aber das "um den Mann der Verzweifelten" nicht hinzu, weil so meint man der verschollene Mann würde da unten stehen...
Ansonsten hab ich nichts auszusetzen^^ Is wieder mal sehr gut gelungen. Weiter so!
Spannend. Wie immer. Und auch so schön unverständlich wie immer ;D
Sie verwarf die Hände und versuchte der Schiffsbesatzung klar zu machen, dass etwas zu tun sei. Ich schaute nur hinunter und es dauerte eine Weile, bis die Stimmen lauter und sicherer wurden und ich verstand, dass es sich um den Mann der Verzweifelten handelte, der sich offensichtlich nicht mehr an Bord befand.
Wenn du das Gespräch hinsichtlich des verschollenen Mannes meinst, dann wäre besser du verwendest das wörtchen "drehte" statt handelte --> Das Gespräch drehte sich um den Mann der Verzweifelten.
Beziehst du dich auf den Gesprächspartner der Matrosen, stimmt "handelte", da passt dann aber das "um den Mann der Verzweifelten" nicht hinzu, weil so meint man der verschollene Mann würde da unten stehen...
Ansonsten hab ich nichts auszusetzen^^ Is wieder mal sehr gut gelungen. Weiter so!
Danke schön. Absolut genau verstehe ich die Kritik nicht ganz, aber da ich denke, dass ich dadurch eh nichts kaputt mache, übernehme ich es gerne;)
Ja, seine Gedankengänge sind verwirrend. Und das schlimmste, daran, gufo.. ich verstehe sie sehrwohl. O.ô
Nur um mitzuteilen, dass ich gelesen habe. Meinetwegen könnte es weitergehen. :D Vor allem, da ich selbst ziemlich auf mich warten lasse. ^^°
Nur um mitzuteilen, dass ich gelesen habe. Meinetwegen könnte es weitergehen. :D Vor allem, da ich selbst ziemlich auf mich warten lasse. ^^°
Ja, bin dabei. Ich hab die Handlung nicht mehr griffnah, ich weiss nicht genau wie es weitergehen soll. Eigentlich hab ich da Plot mehr oder weniger, aber wie ich jetztgleich weiterschreiben soll, ist mir unklar.
Ich denke, ich beginne einfach mal zu schreiben, dann fällt mir bestimmt was ein.
Hey, Naruu, mein icq ist zusammengebrochen-.- Und ich brings heute auch noch nicht hoch. Aber du kannst ja mal gmail checken, für mehr Infos ;)...
Ich denke, ich beginne einfach mal zu schreiben, dann fällt mir bestimmt was ein.
Hey, Naruu, mein icq ist zusammengebrochen-.- Und ich brings heute auch noch nicht hoch. Aber du kannst ja mal gmail checken, für mehr Infos ;)...
Ja, seine Gedankengänge sind verwirrend. Und das schlimmste, daran, gufo.. ich verstehe sie sehrwohl. O.ô
Verstehen tu ich ihn ja auch^^ sonst hätt ich ja mehr zu meckern xD ich hab mich vor allem auf die/den so schön verwirrende/n Schreibweise/Schreibstil bezogen ;)
Ich finds keineswegs schlecht, Außerdem ist er nicht der einzige der gern kompliziert und rätselhaft schreibt... ;D
@Naruu: kennst du sicher auch^^
Freu mich schon auf die Fortsetzung^^
Verstehen tu ich ihn ja auch^^ sonst hätt ich ja mehr zu meckern xD ich hab mich vor allem auf die/den so schön verwirrende/n Schreibweise/Schreibstil bezogen ;)
Ich finds keineswegs schlecht, Außerdem ist er nicht der einzige der gern kompliziert und rätselhaft schreibt... ;D
@Naruu: kennst du sicher auch^^
Freu mich schon auf die Fortsetzung^^
Ich weis nicht, ob ich darüber lachen soll oder.. xD
Oo Jaaa... Fortsetzung. Es schreit danach. *schnarch* Bevor ich die Geschichte nochmal lesen muss. Das hält meine Psyche nicht aus. 'D
Oo Jaaa... Fortsetzung. Es schreit danach. *schnarch* Bevor ich die Geschichte nochmal lesen muss. Das hält meine Psyche nicht aus. 'D
Ich glaube, dafür hat Kualquappe momentan zu wenig Zeit XD. Oder ist er gerade verzweifelt daran, seine Zeit dafür einzusetzen? *schulterzuck*^^.
Der hat Zeit.. der vergeudet seine Zeit nur mit.. *hust* irgendwelchen Leuten ausm VL. :P
Quappe, wenn du nicht schreibst, wird das nichts mehr mit mir. Oo Wo bleibt dann mein Ansporn?
Du könntest dir auch einfach mal Helfen lassen.. Aussprache soll ja bekanntlich sehr viel bewirken. :P
Quappe, wenn du nicht schreibst, wird das nichts mehr mit mir. Oo Wo bleibt dann mein Ansporn?
Du könntest dir auch einfach mal Helfen lassen.. Aussprache soll ja bekanntlich sehr viel bewirken. :P
Ja, Naruu, hier hab ich dir deinen Ansporn *grrr*:
Sie kam nicht plötzlich, nicht schlagartig hereinbrechend, nein, ich war gefasst auf die Verzweiflung die stetig in mir wuchs. Unbändig wucherte. Ich war verklemmt, eingeklemmt. Und ich wusste nicht was tun. Der Himmel brach über mir ein. Die Wolken schlugen zu, schraubten sich mir entgegen, bedrückten mich. Und während mir langsam die Luft ausging, fielen die ersten Regentropfen auf Deck. So in Angst ersoffen, etwas Falsches zu tun, bewegte ich mich nicht. Die Zeit zog vor mir vorbei. Die schuldigen Leute, die vorhin noch auf Deck das Geschehen beobachteten, zogen sich zurück, ehe sie das Gewitter erreichen konnte. Ich war alleine. Verlassen.
Nur den Blick El Pandoras konnte ich noch spüren. Ich schaute ihn an. Unsere Blicke ruhten, nur gestört von grossen Regentropfen, auf unseren einsamen Schatten.
Mindestens eine geschlagene Minute lang musterten wir uns, und ich überlegte mir, was meine Marionette überhaupt war. Was denn? Ich wusste, dass sie mächtig war. Dass jeden, der sich in ihren Weg stellte, die Demut niederwalzte. Eine Aura umgab El Pandora immer. Eine Macht, die unbezwingbar war. Selbst für mich, der ich immer glaubte, ihn jederzeit unter Kontrolle zu haben. Was war das denn nun, das sich zwischen mich und meine Marionette schob? Irgendetwas in grauen Regen gekleidet, trennte uns, blockierte meine Fäden. Und doch war El Pandora mir mehr Mensch als je zuvor.
Er versteht mich.
Und das beängstigte mich. Er durfte mich verstehen. Hiess das, er durchschaute mich?
So weit durfte es noch nicht gekommen sein. Es war ein stiller Kampf um die Vorherrschaft über die Marionette. Der Blick zog sich durch das Schiff und still tobte eine Schlacht. Es war kein böser Blick, keine Wut. Kein Hass und keine Kälte lagen darin. Es war emotionslos, doch nicht kalt, war wie das Ringen um Macht.
Es dauerte eine geschlagene Minute, bis sich El Pandora abwandte und zu den Kabinen hinunter stieg. Dann stand ich alleine da im feuchten tropischen Regen. Betrachtete die wenigen, beschäftigten Matrosen und fragte mich, ob ich das Land jemals wieder sehen würde. Erst vier Tage befand ich mich an Bord und ich war mir Reisen eigentlich auch von El Pandora gewohnt, doch diesmal hielt ich es fast nicht mehr aus. Das Land schon ewig nicht mehr gesehen, von der ewigen Dialektik von Himmel und Meer verwirrt, durcheinander gebracht. Ich hatte meine Orientierung verloren, in allen Beziehungen. Und ich fragte mich, wohin diese Höllenfahrt wohl gehen werde. Alle meinen Gedanken waren mit einem Gefühl von starker Bestimmtheit in meinem Magen unterlegt. Immerzu musste ich an den alten Mann denken. Einfach hinunter gesprungen. Ich kniff die Augen zusammen vor dem Gedanken, der auf mich zukam. Der Gedanke an das Letzte, was ich von ihm gehört hatte, bevor er schon so gut wie gestorben war. Das Platschen. So unnatürlich. Ein kaltes grobes unbezwingbares Geräusch. Und in dem ich versuchte es in Worte zu fassen um es so vielleicht zu neutralisieren, überzog mich die Kälte der tropfenden Kleider.
„Bum“, hatte er gemacht. Seine klägliche Gestalt in die Ewigkeit geworfen, war es das einzige Geräusch, das irgendetwas auszusagen vermochte. Das mir dafür seine ganze Lebensgeschichte erzählte. Ein Geräusch, das mir immer wieder in den Ohren nachklang. Ein mystischer Klang, wie das pochende Herz. Immer und immer wieder. Ich hatte Angst davor, zog den Kopf ein, presste die Augen zusammen, wenn ich bemerkte, dass der Gedanke wieder erwachte. Bum.
Bum.
Deshalb versuchte ich mich auf nichtige Dinge zu konzentrieren, beobachtete die Schiffsmannschaft, summte ein Lied, entlastete meine Lunge wieder langsam, indem ich mich von der Stange wegdrückte.
Bum.
Unerschütterlich klang es in meinem Ohr, hallte es in meinem Kopf. So laut, dass man nichts anderes denken konnte. Gibt es noch etwas anderes? Und jedes Mal wenn ich glaubte es verdrängt zu haben, erschütterte mich der Klang von neuem. In regelmässigen Abständen. Es trieb mich in den Wahnsinn.
Bum.
Liess mich nicht an anderes denken. Es liess meine Gedanken nie weiter als bis zum Bum. Machte mich dumm?
Plötzlich bemerkte ich neben mir eine Gestalt. Sie lehnte sich ans Geländer offensichtlich dazu bereit Kontakt mit mir aufzunehmen. Mir war gar nicht danach zu mute, doch es blieb mir nicht viel übrig. Man konnte die Tropfen dabei beobachten, wie sie von der Mütze des Kapitäns absprangen – in ihren Tod sprangen.
Bum.
Seine dunkle Haut deutete auf eine afrikanische Herkunft, sein konzentrierter Blick auf eine starke Fähigkeit. Wozu?
Er war jung, sehr jung für einen Kapitän, wie es mich dünkte. Er war mir nie gross aufgefallen, war ich doch auf dem Schiff zumeist mit mir selbst beschäftigt. Doch die Organisation war ausserordentlich geschickt, was einem normalerweise auch erst dann auffällt, wenn man auf die Feier zurückblickt. Und ich wusste, dass er das Gespräch anschneiden musste. Ich mit meinem Missmut fand mich in keiner Weise dazu verpflichtet und wartete gespannt, war beinahe schadenfroh über jede Sekunde, in der der Kapitän nach einem Satz suchte.
Doch er war auch kein offener Mensch, fiel mir bald auf. Er war gar nicht so anders als ich. Er hatte gar nicht im Sinn ein Thema aufzugreifen, es war ihm ganz egal. Er glich mir immer mehr, bemerkte ich schon in diesen ersten Minuten, bemerkte, dass er sich schlecht manipulieren liess. Ein Freigeist. Und ich hegte die Hoffnung, dass er einer war, dass er war wie ich. Doch wollte ich das? Ich wollte jemanden, der mich verstand, jemanden, der mir sagen konnte, was ich war und warum ich so war. Ob ich das wirklich wollte, konnte ich nicht mit Sicherheit sagen, aber es war wie immer mit den Hoffnungen: Sie verschwinden schlecht.
Warum ich unbedingt diesen, möglicherweise zwei Jahre jüngeren Mann wie in meiner Vorstellung haben wollte, verstand ich nicht. Die Möglichkeit, dass es daran lag, dass El Pandora in mir seinen Schützling sah und ich deshalb auf einen eigenen auswich, machte mir Angst, weil es mir so unnatürlich aber so wahrscheinlich vorkam. Zu wahrscheinlich. Ich brauche niemanden!
Und es fehlte mir an Überzeugungskraft, ich glaubte keinem einzelnen meiner Gedanken. Ich belächelte sie und überging sie als wären sie allesamt Wahnsinn, als wäre mein Gehirn der grösste Abfallproduzent der Welt. Als wäre alles Abschaum, sinnlos. Dumm.
Bum.
Der Kapitän wollte und wollte nicht anfangen und mittlerweile war ich mir nicht einig, ob ich nun schadenfroh oder glücklich darüber sein sollte. Das Schweigen entzückte mich, jeder Moment, in dem wir beide schwiegen, war einer, der mir nur allzu deutlich unsere Gemeinsamkeiten aufzeigte. Geradezu aufdrängte. Und alles was darauf hinwies, dass wir gleich waren, bezeugte ich im Inneren als geheiligtes Schicksal. Er ist ich. Er ist.
Er musste ich sein, wenn er es nicht war, wer dann? Wer kannte mich? Gott? Und plötzlich kam mir nur für einen unbestimmt kurzen Augenblick ein Gedanke auf, der mir immer noch neu war. Was ist unsere Bestimmung?
Und er verschwand so schnell er gekommen war. Kaum fassbar war er da gewesen, doch fühlte es sich an, als hätte mich ein Zug überfahren. War so perplex, dass ich mein dummes Gesicht machte, ich war nicht mehr schadenfroh, aber auch nicht begeistert von meinem stillen Schweigepartner. Die Welt wurde schlagartig rational, das gehörte wohl alles zu meinem Genesungsprozess. Ich spürte die nassen Kleider an meinem Körper kleben, fand es auf einen Schlag unangenehm. Wollte in die Kabine. Schlafen.
Und ich wartete höflich noch einen Moment, ob der Kapitän, doch noch heute einmal das Wort ergreifen würde. Doch das tat er nicht, soviel wusste ich bis anhin. War er doch viel zu sehr ich.
Also verliess ich still die Aussichtsplattform, schickte verstohlen einen Blick zur leeren Bar und stieg dann endlich die mit klarem Wasser überzogene und die dunkle Sonne spiegelnde Treppe hinunter. Drehte kurzerhand ab zu meiner Tür und warf sie ins Schloss. Bum.
Sie kam nicht plötzlich, nicht schlagartig hereinbrechend, nein, ich war gefasst auf die Verzweiflung die stetig in mir wuchs. Unbändig wucherte. Ich war verklemmt, eingeklemmt. Und ich wusste nicht was tun. Der Himmel brach über mir ein. Die Wolken schlugen zu, schraubten sich mir entgegen, bedrückten mich. Und während mir langsam die Luft ausging, fielen die ersten Regentropfen auf Deck. So in Angst ersoffen, etwas Falsches zu tun, bewegte ich mich nicht. Die Zeit zog vor mir vorbei. Die schuldigen Leute, die vorhin noch auf Deck das Geschehen beobachteten, zogen sich zurück, ehe sie das Gewitter erreichen konnte. Ich war alleine. Verlassen.
Nur den Blick El Pandoras konnte ich noch spüren. Ich schaute ihn an. Unsere Blicke ruhten, nur gestört von grossen Regentropfen, auf unseren einsamen Schatten.
Mindestens eine geschlagene Minute lang musterten wir uns, und ich überlegte mir, was meine Marionette überhaupt war. Was denn? Ich wusste, dass sie mächtig war. Dass jeden, der sich in ihren Weg stellte, die Demut niederwalzte. Eine Aura umgab El Pandora immer. Eine Macht, die unbezwingbar war. Selbst für mich, der ich immer glaubte, ihn jederzeit unter Kontrolle zu haben. Was war das denn nun, das sich zwischen mich und meine Marionette schob? Irgendetwas in grauen Regen gekleidet, trennte uns, blockierte meine Fäden. Und doch war El Pandora mir mehr Mensch als je zuvor.
Er versteht mich.
Und das beängstigte mich. Er durfte mich verstehen. Hiess das, er durchschaute mich?
So weit durfte es noch nicht gekommen sein. Es war ein stiller Kampf um die Vorherrschaft über die Marionette. Der Blick zog sich durch das Schiff und still tobte eine Schlacht. Es war kein böser Blick, keine Wut. Kein Hass und keine Kälte lagen darin. Es war emotionslos, doch nicht kalt, war wie das Ringen um Macht.
Es dauerte eine geschlagene Minute, bis sich El Pandora abwandte und zu den Kabinen hinunter stieg. Dann stand ich alleine da im feuchten tropischen Regen. Betrachtete die wenigen, beschäftigten Matrosen und fragte mich, ob ich das Land jemals wieder sehen würde. Erst vier Tage befand ich mich an Bord und ich war mir Reisen eigentlich auch von El Pandora gewohnt, doch diesmal hielt ich es fast nicht mehr aus. Das Land schon ewig nicht mehr gesehen, von der ewigen Dialektik von Himmel und Meer verwirrt, durcheinander gebracht. Ich hatte meine Orientierung verloren, in allen Beziehungen. Und ich fragte mich, wohin diese Höllenfahrt wohl gehen werde. Alle meinen Gedanken waren mit einem Gefühl von starker Bestimmtheit in meinem Magen unterlegt. Immerzu musste ich an den alten Mann denken. Einfach hinunter gesprungen. Ich kniff die Augen zusammen vor dem Gedanken, der auf mich zukam. Der Gedanke an das Letzte, was ich von ihm gehört hatte, bevor er schon so gut wie gestorben war. Das Platschen. So unnatürlich. Ein kaltes grobes unbezwingbares Geräusch. Und in dem ich versuchte es in Worte zu fassen um es so vielleicht zu neutralisieren, überzog mich die Kälte der tropfenden Kleider.
„Bum“, hatte er gemacht. Seine klägliche Gestalt in die Ewigkeit geworfen, war es das einzige Geräusch, das irgendetwas auszusagen vermochte. Das mir dafür seine ganze Lebensgeschichte erzählte. Ein Geräusch, das mir immer wieder in den Ohren nachklang. Ein mystischer Klang, wie das pochende Herz. Immer und immer wieder. Ich hatte Angst davor, zog den Kopf ein, presste die Augen zusammen, wenn ich bemerkte, dass der Gedanke wieder erwachte. Bum.
Bum.
Deshalb versuchte ich mich auf nichtige Dinge zu konzentrieren, beobachtete die Schiffsmannschaft, summte ein Lied, entlastete meine Lunge wieder langsam, indem ich mich von der Stange wegdrückte.
Bum.
Unerschütterlich klang es in meinem Ohr, hallte es in meinem Kopf. So laut, dass man nichts anderes denken konnte. Gibt es noch etwas anderes? Und jedes Mal wenn ich glaubte es verdrängt zu haben, erschütterte mich der Klang von neuem. In regelmässigen Abständen. Es trieb mich in den Wahnsinn.
Bum.
Liess mich nicht an anderes denken. Es liess meine Gedanken nie weiter als bis zum Bum. Machte mich dumm?
Plötzlich bemerkte ich neben mir eine Gestalt. Sie lehnte sich ans Geländer offensichtlich dazu bereit Kontakt mit mir aufzunehmen. Mir war gar nicht danach zu mute, doch es blieb mir nicht viel übrig. Man konnte die Tropfen dabei beobachten, wie sie von der Mütze des Kapitäns absprangen – in ihren Tod sprangen.
Bum.
Seine dunkle Haut deutete auf eine afrikanische Herkunft, sein konzentrierter Blick auf eine starke Fähigkeit. Wozu?
Er war jung, sehr jung für einen Kapitän, wie es mich dünkte. Er war mir nie gross aufgefallen, war ich doch auf dem Schiff zumeist mit mir selbst beschäftigt. Doch die Organisation war ausserordentlich geschickt, was einem normalerweise auch erst dann auffällt, wenn man auf die Feier zurückblickt. Und ich wusste, dass er das Gespräch anschneiden musste. Ich mit meinem Missmut fand mich in keiner Weise dazu verpflichtet und wartete gespannt, war beinahe schadenfroh über jede Sekunde, in der der Kapitän nach einem Satz suchte.
Doch er war auch kein offener Mensch, fiel mir bald auf. Er war gar nicht so anders als ich. Er hatte gar nicht im Sinn ein Thema aufzugreifen, es war ihm ganz egal. Er glich mir immer mehr, bemerkte ich schon in diesen ersten Minuten, bemerkte, dass er sich schlecht manipulieren liess. Ein Freigeist. Und ich hegte die Hoffnung, dass er einer war, dass er war wie ich. Doch wollte ich das? Ich wollte jemanden, der mich verstand, jemanden, der mir sagen konnte, was ich war und warum ich so war. Ob ich das wirklich wollte, konnte ich nicht mit Sicherheit sagen, aber es war wie immer mit den Hoffnungen: Sie verschwinden schlecht.
Warum ich unbedingt diesen, möglicherweise zwei Jahre jüngeren Mann wie in meiner Vorstellung haben wollte, verstand ich nicht. Die Möglichkeit, dass es daran lag, dass El Pandora in mir seinen Schützling sah und ich deshalb auf einen eigenen auswich, machte mir Angst, weil es mir so unnatürlich aber so wahrscheinlich vorkam. Zu wahrscheinlich. Ich brauche niemanden!
Und es fehlte mir an Überzeugungskraft, ich glaubte keinem einzelnen meiner Gedanken. Ich belächelte sie und überging sie als wären sie allesamt Wahnsinn, als wäre mein Gehirn der grösste Abfallproduzent der Welt. Als wäre alles Abschaum, sinnlos. Dumm.
Bum.
Der Kapitän wollte und wollte nicht anfangen und mittlerweile war ich mir nicht einig, ob ich nun schadenfroh oder glücklich darüber sein sollte. Das Schweigen entzückte mich, jeder Moment, in dem wir beide schwiegen, war einer, der mir nur allzu deutlich unsere Gemeinsamkeiten aufzeigte. Geradezu aufdrängte. Und alles was darauf hinwies, dass wir gleich waren, bezeugte ich im Inneren als geheiligtes Schicksal. Er ist ich. Er ist.
Er musste ich sein, wenn er es nicht war, wer dann? Wer kannte mich? Gott? Und plötzlich kam mir nur für einen unbestimmt kurzen Augenblick ein Gedanke auf, der mir immer noch neu war. Was ist unsere Bestimmung?
Und er verschwand so schnell er gekommen war. Kaum fassbar war er da gewesen, doch fühlte es sich an, als hätte mich ein Zug überfahren. War so perplex, dass ich mein dummes Gesicht machte, ich war nicht mehr schadenfroh, aber auch nicht begeistert von meinem stillen Schweigepartner. Die Welt wurde schlagartig rational, das gehörte wohl alles zu meinem Genesungsprozess. Ich spürte die nassen Kleider an meinem Körper kleben, fand es auf einen Schlag unangenehm. Wollte in die Kabine. Schlafen.
Und ich wartete höflich noch einen Moment, ob der Kapitän, doch noch heute einmal das Wort ergreifen würde. Doch das tat er nicht, soviel wusste ich bis anhin. War er doch viel zu sehr ich.
Also verliess ich still die Aussichtsplattform, schickte verstohlen einen Blick zur leeren Bar und stieg dann endlich die mit klarem Wasser überzogene und die dunkle Sonne spiegelnde Treppe hinunter. Drehte kurzerhand ab zu meiner Tür und warf sie ins Schloss. Bum.
Fang nicht an zu weinen. :D
Ich schreite voran.. langsam aber sicher.
Kommi gibts gleich.. *les*
Ich schreite voran.. langsam aber sicher.
Kommi gibts gleich.. *les*
Ich muss mein Kompliment von vor einer halben Ewigkeit nocheinmal erneuern:
Die Geschichte ist großartig.
Vorallendingen der extravagante Schreibstil gefällt mir sehr, denn er ist ungewöhnlich, wirkt jedoch nicht unbeholfen oder gar unlesbar, was ihn interessant macht.
Die Texte enthalten zudem nur wenige Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler, was sehr lobenswert ist^^.
Wirklich ne gute Sache, weiter so.
Rock on.
Die Geschichte ist großartig.
Vorallendingen der extravagante Schreibstil gefällt mir sehr, denn er ist ungewöhnlich, wirkt jedoch nicht unbeholfen oder gar unlesbar, was ihn interessant macht.
Die Texte enthalten zudem nur wenige Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler, was sehr lobenswert ist^^.
Wirklich ne gute Sache, weiter so.
Rock on.
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