DE
Eine kurze Geschichte von Gameboy, mit besonderem Augenmerk auf Link-Hardware.
Es war einmal...
1989
Der Nintendo Gameboy kommt auf den Markt. Kannte man bisher eher eingeschränkte portable Videospiele, die in den seltensten Fällen mehr als ein Spiel mitbrachten, eröffnet der Gameboy mit seinem Modulsystem quasi unbegrenzte Möglichkeiten.
Ein Konkurrenzprodukt, Game Gear, taucht ebenfalls in den Läden auf, hat sogar schon damals Farbe, sieht toll aus... und hält sich nicht.
Ein besonderes Feature: Der Game Link Port. Spiele sind nicht nur auf einen Spieler begrenzt - allerdings braucht jeder Spieler zusätzlich zu eigenem Gameboy auch noch das Spiel selber. Nintendo präsentiert dieses Feature dennoch und unterstützt es mit der Mitlieferung von "Tetris" beim Gameboy.
Ein simples Spiel, ein simples Konzept, aber weil es beim Gameboy dabei ist, hat es jeder und somit fehlt zu Duellen nur noch ein Link-Kabel. Es gibt Stimmen, die bis heute dieses Gameboy-Link-Tetris für das beste Multiplayer-Tetris überhaupt halten. Es ist fraglich, ob das Spiel "Tetris" an sich den heutigen Verbreitungsgrad gefunden hätte, wenn es damals nicht von Nintendo gepusht worden wäre.
Hardware:
Der Gameboy-Link-Port ist schon relativ flach und besteht aus 6 Kontakten
/-----\
| 531 |
| --- | (Blick auf Anschluss am Gameboy)
| 642 |
+-----+
/-----\
| 135 |
| | (Blick auf Stecker am Kabel)
| 246 |
+-----+
1 Power (für Link nicht relevant)
2 Serial Out
3 Serial In
4 (für Link nicht relevant)
5 Serial Clock
6 GND
Das Link-Cabel ist ein Crossover-Kabel, SO/SI sind getauscht, SC und GND sind direkt durchverbunden.
2-3
3-2
5-5
6-6
Erwähnenswert ist noch, dass die Link-Funktionalität in ein paar wenigen Spielen (mir ist nur "F1 Race" und Super RC Pro Am bekannt) auf 4 Spieler erweitert wurde. Dazu wurde eine Art Hub verwendet, an den jeder Gameboy für sich angeschlossen wurde.
Ein Detailplan dieses Hubs befindet sich auf DevRS.com
---
1994
Hier eigentlich eher weniger relevant, der Super Game Boy:
Eine Hardware-Erweiterung, die wie ein Spiel in die Wohnzimmerkonsole Super Nintendo (SNES) gesteckt wird und es ermöglicht, Gameboy-Spiele in Farbe und auf großem Bildschirm zu spielen.
Hardware:
Im inneren dieses Moduls befinden sich so ziemlich alle relevanten Chips, die auch in einem Gameboy drin sind (in gewisser Weise hat man fast einen ganzen Gameboy in diesem Modul)
Obwohl der Super Game Boy keinen Link-Port nach außen hat, sind die Kontakte am CPU-Chip vorhanden und mit ein paar Einzelteilen (die man aus einem alten Gameboy rausholen kann), einem Lötkolben und ein wenig Geduld kann man sich den Link-Port selber anmontieren.
Für die Belegung und das Kabel gilt das gleiche wie für den Gameboy.
---
1996
Schlanker ist besser? Der Game Boy Pocket.
Im Wesentlichen eine kleinere Ausgabe des Game Boys. In gewisser Weise ist es schon dreist, bei einem angeblich so schnelllebigen Markt sieben Jahre nach der Erstausgabe im Wesentlichen das Gleiche nochmal den Kunden abzubieten.
Hardware:
Mit der Verschlankung des Gameboys wurde auch der Link-Port kleiner. Die Belegung hat sich dabei aber nicht geändert:
/-----\
| 531 |
| --- |
| 642 |
+-----+
(ein paar mehr Details finden sich beim Color)
---
1997
Ich sehe ein Licht: Der Game Boy Light / Pocket Light.
Gameboy Pocket mit Hintergrundbeleuchtung (Ja! Lange vor dem SP, haben wir hier etwas, was wir beim Advance dann doch wieder vermissen durften).
Hat das Licht von Europa und USA nie offiziell gesehen. Import ist natürlich was anderes, aber offiziell kam der nur in Japan raus.
(nie von ihm gehört? Ich wusste bis vor kurzem auch nichts davon)
Hardware:
Da ich wenig von ihm gehört habe und erst recht keinen in der Hand hatte, kann ich nur raten, dass der Link-Port sich im Vergleich zu Pocket nicht verändert hat.
...
1998
In Farbe - und Bunt: Der Game Boy Color.
Und wieder so eine Dreistheit. Der Game Gear hatte vor 9 Jahren schon Farbe, aber wenn Nintendo sagt, dass die Zeit reif ist, dann ist sie reif.
Hier finden sich nun auch echte Hardware-Verbesserungen wieder: Abgesehen von der Farbe ist der Prozessor doppelt so schnell wie der alte (was aber nur von Color-Spielen ausgenutzt wird), der Speicher ist größer und er hat seinen Infrarot-Port. Okay, wir wissen, wie sehr der sich durchgesetzt hat, aber man muss Nintendo lassen, dass sie schon damals versucht haben, ein wenig Kommunikation ohne Kabel durchzusetzen.
Hardware:
Der kleine Link-Port vom Pocket wurde beibehalten, also gibt es nicht viel neues zu erzählen.
Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass zur Abwärtskompabilität eine Menge Kombi-Kabel auf dem Markt waren, mit denen man den großen Link-Port noch mit dem kleinen verbinden konnte. So gab es zum Beispiel Kabel mit einem kleinen Port auf der einen, und klein+groß auf der anderen Seite. oder auf beiden Seiten beide Größen. Technisch sind diese natürlich genauso belegt wie die alten Kabel.
Seltsamerweise flog hier noch ein GBC-GBC(nur kleine Stecker)-Kabel rum, bei der zusätzlich zur bekannten Belegung noch die Pinne 1 und 4 gekreuzt sind. Dies erscheint erstmal sinnlos (Pin 1 ist eher für Stromversorgung externer Geräte) und erst heute habe ich eine sinnvolle Anwendung davon gesehen (siehe weiter unten)
1-4
2-3
3-2
4-1
5-5
6-6
---
1998
und wieder nur eine Nebenbemerkung: Game Boy Printer
Hardware:
Der Printer wird wie ein verlinkter Gameboy über ein Crossover-Kabel angeschlossen.
---
2001
Next-Generation: Game Boy Advance
Alles wird neu. Der Bildschirm ist breiter, wir haben mehr Tasten, der Infrarot-Port ist weg, schneller, bessere Farben...
Hardware:
Der Link-Port hat sich ein wenig verändert. Im Vergleich zum bisher kleinen findet sich nun ein kleiner Nüppel darin wieder. (Da die neuen Link-Kabel diesen Nüppel auch haben, kann man sie nicht versehentlich in einen alten Gameboy stecken)
Die grundsätzliche Nummerierung ist aber gleich geblieben:
/--^--\
| 531 |
| --- | Blick auf Port am GBA
| 642 |
+-----+
1 Power
2 Serial Out
3 Serial In
4 Serial Data
5 Serial Clock
6 GND
Interessant ist hier auch, dass der Power-Pin bei alten Spielen 5V führt, bei neuen hingegen 3.3V. Im Übrigen muss beim Verlinken von alten Spielen auch auf dem neuen GBA ein altes Kabel genutzt werden.
Das Kabel ist insofern interessant, dass es von vornherein einen Master und 1-3 Slaves definiert. Wer immer am Master-Ende sitzt, wird im Spiel immer auch den Master übernehmen.
SD,SC und GND sind in allen Steckern durchverbunden.
Im Master ist SI ebenfalls noch auf GND gezogen (wohl, um den Master zu definieren)
SO von Master geht auf SI von Slave1
SO von Slave1 geht nach SI von Slave2
SO von Slave2 geht nach SI von Slave3
Abgesehen von 4-Spieler-Kabeln gibt es auch 2-Spieler-Kabel mit Kaskadiermöglichkeit (Dies sind auch die offiziellen, zumindest steht diese Verbindung in jedem Handbuch):
Dazu befindet sich zwischen Steckern noch eine Buchse, an die man ein weiteres Kabel anschließen kann - damit hat man dann schon 3 Spieler. Mit einem weiteren Kabel kommt man nun auf 4 Spieler.
Erreicht wird diese Funktionalität dadurch, dass man vom Slave aus den SO auf den SO des Zusatzports leitet. Wird nun ein Kabel daran angeschlossen, so ist dieser Pin durch die Kabelverdrahtung wieder mit SI verbunden.
Damit das ganze funktioniert, muss die Masterseite in den Zusatzport gesteckt werden. Praktischerweise sind die Kabel so kodiert, dass es anders gar nicht passt.
Auf den GBA-Seiten von Reiner Ziegler finden sich dazu noch einige schöne Informationen, Diagramme und sogar Flussablaufinformationen.
Eine andere Möglichkeit:
Eine Art Hub wird auf den Master aufgesteckt, dieser bietet Platz für 3 Slaves, welche über ein 1:1-Kabel angeschlossen werden. Hübscherweise wird am Hub auch noch angezeigt, welche Slaves angeschlossen und eingeschaltet sind (dazu wird die Power-Leitung an eine Leuchtdiode angeschlossen).
Weniger hübsch ist, dass dieser Hub nicht so gut aus den SP passt, sondern eigentlich nur mit dem GBA richtig zu verwenden ist. Außerdem könnte man diese 1:1-Verbindungskabel für "echte" Linkkabel halten - was sie nunmal nicht sind! Die Link-Funktionalität entsteht durch die Verdrahtung im Hub.
Eine solche Lösung habe ich hier von BigBen. Ich finde sie sehr schön, weil man nicht mehr Kabelsalat hat, als man braucht. Außerdem kann man die Kabel als Gender-Changer nutzen - aber das ist eher technisch.
Halbnachteil: Da der Master an alle Kabel angeschlossen wird, müssen die anderen Spieler grob in seiner Nähe sein, Daisy-Chaining wie beim 2-Spieler+Extern ist hier nicht möglich.
Und wieder etwas entdeckt:
GBA Multiplayer Connector. An diesem kleinen Gerät kann man die alten GBC-Kabel anschließen und hat trotzdem GBA-Funktionalität. Das Ganze entsteht natürlich durch die Verdrahtung in dem "Converter".
Hier sehe ich nun auch endlich den Sinn in der 1-4-Kreuzung von GBC-Kabeln. Ohne die funktioniert das nicht und scheinbar ist diese Verbindung in "echten" GBC-Kabeln Pflicht.
Serial Clock (Pin 5) ist an allen Ports durchgeschliffen
GND (Pin 6) ist an allen Ports durchgeschliffen.
SD (Pin4) vom Master geht auf Pin1 an allen 3 Slaves. Durch die 1-4-Kreuzung im GBC-Kabel landet das Signal dann wieder am richtigen Pin4
Pin2 (SO) vom Master geht an Pin2 von Slave1. Erst durch die 2-3 Kreuzun im GBC-Kabel ist das Signal wieder an Pin3 (SI)
Pin3 vom Slave1 (welcher durch das GBC-Kabel doch mit Pin2 vom GBC verbunden und somit SO ist) landet auf Pin2 von Slave2. Siehe oben.
analog die Verbindung von Slave2 nach Slave3
Im Prinzip macht dieser Converter also genau das, was man erwartet, wenn man die Belegung vom GBC-Kabel kennt.
---
2003
Klappe! der GBA SP
Der Advance hatte einen großen Nachteil: Licht... Beziehungsweise das Fehlen von Licht. Es gab kaum Lichtverhältnisse, in denen man vernünftig spielen konnte (Angeblich war der lichttechnisch beste Ort zum Spielen immer das Badezimmer).
Dieser Nachteil wurde jetzt behoben. Der SP hatte eine Beleuchtung... und was für eine. Als ein Kollege letztens eine Taschenlampe brauchte, war er hiermit schon völlig zufrieden.
Ein weiterer Vorteil war die Klapp-Struktur, die das Display nochmal zusätzlich schützte. Außerdem gab es nun endlich und offiziell und ohne Zusatzhardware einen Akku!
Weniger vorteilhaft war die Verlagerung des Kopfhörerports in einen "Ext2". Außerdem war dieser Port leicht ungünstig angebracht. Wenn man den SP am Gamecube angeschlossen hatte und der Akku sich dem Ende näherte, hatte man ein kleines Problem. (Zu diesem Zweck habe ich extra ein Cube-GBA-Kabel "zerlegbar" gemacht und im Notfall kann man ohne das ganze Plastikzeug an der Platine vorbei das Ladekabel einstöpseln)
Hardware:
Linktechnisch gilt alles, was zum GBA gesagt wurde.
Weil das hier aber so leer ist, nutze ich den Platz, um den "Wireless Connector" zu erwähnen. Nintendos nächster Versuch, Verbindungen ohne Kabel zu machen. Leider nicht von vielen Spielen unterstützt und leider kein vollwertiger Ersatz für Link-Kabel (es wäre so praktisch, wenn der Connector ein Link-Kabel simulieren würde)
---
2005
Alles wird schlank. Mal wieder: der GBA Micro
Es ist wirklich unglaublich, wie klein dieser GBA ist. Man muss ihn in der Hand gehalten haben, um es zu glauben. Man muss mal damit gespielt haben, um sich davon zu überzeugen, dass man auf dem Bildschirm spielen kann (er sieht so klein aus... und doch funktioniert er)
Das Teil ist einfach so klein... Ein Zauberkünstler kann ihn bequem palmieren. Und er hat einen Akku und er hat ein Licht. Alle halbe Stunde muss ich einmal die Beleuchtungsstufen durchgehen, um mich daran zu erinnern, dass ich schon auf der geringsten spiele.
Und er Kopfhörerport ist wieder da.
Doch der Micro hat auch Nachteile: Erstmals müssen wir auf die alten Spiele verzichten. Und für die kleinere Größe muss man ein Opfer bringen: es gibt einen neuen, flacheren Link-Port - der außerdem auch noch Anschlusspunkt für das Ladekabel ist. Damit kann man endgültig nicht mehr zeitgleich linken und laden.
Glücklicherweise gibt es von Nintendo ein Adapterkabel, mit dem man den "alten" Port auf die kleine Größe konvertieren kann (statt umgekehrt), so dass man seine "gewohnten" neuen Micro-Linkkabel auch für die alte Hardware nutzen kann.
Es sieht fast so aus, als ob Nintendo die Micro-Generation als Stand der Dinge und der Zukunft sieht und man nur noch die alte Hardware umkonvertieren müsste.
Leider "vergisst" Nintendo, auch ein Cube-GBM-Kabel rauszubringen, so dass man diesen wunderhübschen Zwerg erstmal nicht am Cube verwenden kann.
Wenn auch andere Hersteller mit einem GBM-GBA-Link-Kabel die eine Lücke füllen, so lässt sich der GBM doch immer noch nicht offiziell an den Cube anschließen.
Außerdem gibt es noch ein anderes Problem: Seit 2004 ist der DS auf dem Markt. Auch er verzichtet auf Kompabilität zu den alten Spielen, auch er hat Akku und Hintergrundbeleuchtung, auch bei ihm ist das mit dem GBA-Linken so eine Sache. Und der DS kann noch mehr.
Man könnte sich also fragen, welchen Markt der Micro eigentlich bedienen möchte.
Aber Nintendo wirft ihn auf den Markt. Und meiner Meinung nach hat er versagt. Wenn ich sehe, wie der Micro für 50 Euro abverkauft wird (ich hab ihn im Sonderangebot für 40 bekommen), während der SP im Preis so ziemlich gar nicht wackelt und weit darüber liegt, kann ich gar nichts anderes glauben. (Allerdings gefällt mir diese Preisentwicklung, weil ich mir den so leisten kann und vielleicht noch einen zusätzlichen als FourSwords-Kontroller holen kann)
Hardware:
Der Link-Port des GBM ist sehr sehr flach. Ich meine, man kommt da noch mit einem Prüfkabel rein, wenn man die Verbindungen durchpiepen will, aber man muss schon eine ruhige Hand haben und sollte alle Ergebnisse überprüfen.
/--------\
|x654321x| Blick auf Port am GBM
+--------+
/--------\
|x123456x| Blick auf Stecker am Kabel
+--------+
Die x sind die Pinne für die Stromversorgung/Ladekabel. Sie werden für den Link nicht benötigt.
Ich hab von vornherein damit gerechnet, dass auch der GBM elektrisch die gleichen Pins hat wie der GBA. Ich hätte nur nicht erwartet, dass die auch so freundlich angeordnet sind:
1 Power
2 Serial Out
3 Serial In
4 Serial Data
5 Serial Clock
6 GND
Ich weiß, dass es im Internet irgendwo Quellen gibt, die eine andere Belegung vorschlagen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass GBMs woanders eine andere Pinbelegung haben (sind ja doch international - was auch der Herstellung von Kabeln zu Nutze ist) und "meine" Belegung habe ich mit einem Link-Kabel überprüft:
Master - Slave
2 ------- 3 (das sieht nach SO -> SI aus)
3+6 ----- 6 (das sieht nach GND aus, sowie der SI-Belegung für den Master)
4 ------- 4 (entweder SC oder SD, SD war mehr oder weniger geraten)
5 ------- 5 (entweder SC oder SD, SC war mehr oder weniger geraten)
Power wurde durch ein Multimeter zwischen Pin 1 und 6 bestätigt (kamen knapp 3.3V raus - wie erwartet)
Zudem habe ich das Kabel zerlegt und entsprechend dieser Belegung und den Standard-GBA-Linkkabeln an einen GBA angeschlossen und das funktionierte.
Neben dem 2-Spieler-Linkkabel, was man in diversen Sets bekommt, gibt es noch das übliche 2-Spieler-plus-extern-Kabel von Nintendo (kann man telefonisch bestellen).
Außerdem habe ich in einem Online-Shop ein 4-Spieler-Kabel von "Dragon" gefunden. Dieses ist ebenfalls wie die GBA-Kabel belegt, hat aber noch einen seltsamen Schalter, mit dem man Pin3 von Slave3 auf GND zieht und Pin2 von Slave3 mit Pin3 vom Master verbindet - so als ob Slave3 ein weiterer Master wird. Dieser Schalter ist nicht dokumentiert (beide Diagramme auf der Verpackung zeigen ihn in der gleichen Stellung).
Dieses Kabel hat den Vorteil, dass jeder Stecker mit 6 Adern (leider nicht Power, der sechste ist Shield) ausgeführt wird - was das Basteln vereinfacht. (Zumindest kann man gut mit GBA-Link-Kabeln verbinden)
Wie ich dann aber leider später herausgefunden habe, wird *doch* der Power-Stift benötigt, wenn man das Gamecube-Kabel verwenden möchte (im Kabel befinden sich ICs, welche vom GBA gepowert werden müssten). Die Bauanleitung für das Kabel (im Netz, erreichbar über die Wiki-Seite des Micro) empfiehlt deswegen, Original-Nintendo-Kabel zu verwenden, weil dort angeblich alle 8 Adern+Shield verwendet werden können.
Ich habe das Problem jetzt umgangen, indem ich die ICs vom Cube aus powern lasse, aber ob das so okay ist, weiß ich nicht.
Auf jeden Fall möchte ich alle Bastlern hier darauf aufmerksam machen, dass es vergleichsweise einfach ist, an den Kabeln zu löten, eigene GBM-GBA-Kabel zu basteln und dass es sogar möglich ist, den Micro am Gamecube zu verwenden.
---
2004
Touch me, Touch me, I wanna feel your body: Nintendo DS.
Hardware:
Kein Link-Port mehr. Stattdessen nur noch Wireless. Technische Doku dazu erübrigt sich somit. Außerdem ist der DS kein Gameboy mehr und hat deswegen eh nichts in dieser Geschichte verloren.
---
Tut mir Leid, wenn das Ende jetzt etwas abrupt ist. Ich muss gleich weg. Außerdem merke ich, dass echte Bilder und Zeichnungen doch besser wären und dass ich mein Hauptziel - meine Papiernotizen wegwerfen zu können - eh nicht erreiche.
Ich hoffe trotzdem, dass der eine oder andere das hier gerne gelesen hat und mit den technischen Tipps was anfangen konnte.
Grüße,
TCC
Eine kurze Geschichte von Gameboy, mit besonderem Augenmerk auf Link-Hardware.
Es war einmal...
1989
Der Nintendo Gameboy kommt auf den Markt. Kannte man bisher eher eingeschränkte portable Videospiele, die in den seltensten Fällen mehr als ein Spiel mitbrachten, eröffnet der Gameboy mit seinem Modulsystem quasi unbegrenzte Möglichkeiten.
Ein Konkurrenzprodukt, Game Gear, taucht ebenfalls in den Läden auf, hat sogar schon damals Farbe, sieht toll aus... und hält sich nicht.
Ein besonderes Feature: Der Game Link Port. Spiele sind nicht nur auf einen Spieler begrenzt - allerdings braucht jeder Spieler zusätzlich zu eigenem Gameboy auch noch das Spiel selber. Nintendo präsentiert dieses Feature dennoch und unterstützt es mit der Mitlieferung von "Tetris" beim Gameboy.
Ein simples Spiel, ein simples Konzept, aber weil es beim Gameboy dabei ist, hat es jeder und somit fehlt zu Duellen nur noch ein Link-Kabel. Es gibt Stimmen, die bis heute dieses Gameboy-Link-Tetris für das beste Multiplayer-Tetris überhaupt halten. Es ist fraglich, ob das Spiel "Tetris" an sich den heutigen Verbreitungsgrad gefunden hätte, wenn es damals nicht von Nintendo gepusht worden wäre.
Hardware:
Der Gameboy-Link-Port ist schon relativ flach und besteht aus 6 Kontakten
/-----\
| 531 |
| --- | (Blick auf Anschluss am Gameboy)
| 642 |
+-----+
/-----\
| 135 |
| | (Blick auf Stecker am Kabel)
| 246 |
+-----+
1 Power (für Link nicht relevant)
2 Serial Out
3 Serial In
4 (für Link nicht relevant)
5 Serial Clock
6 GND
Das Link-Cabel ist ein Crossover-Kabel, SO/SI sind getauscht, SC und GND sind direkt durchverbunden.
2-3
3-2
5-5
6-6
Erwähnenswert ist noch, dass die Link-Funktionalität in ein paar wenigen Spielen (mir ist nur "F1 Race" und Super RC Pro Am bekannt) auf 4 Spieler erweitert wurde. Dazu wurde eine Art Hub verwendet, an den jeder Gameboy für sich angeschlossen wurde.
Ein Detailplan dieses Hubs befindet sich auf DevRS.com
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1994
Hier eigentlich eher weniger relevant, der Super Game Boy:
Eine Hardware-Erweiterung, die wie ein Spiel in die Wohnzimmerkonsole Super Nintendo (SNES) gesteckt wird und es ermöglicht, Gameboy-Spiele in Farbe und auf großem Bildschirm zu spielen.
Hardware:
Im inneren dieses Moduls befinden sich so ziemlich alle relevanten Chips, die auch in einem Gameboy drin sind (in gewisser Weise hat man fast einen ganzen Gameboy in diesem Modul)
Obwohl der Super Game Boy keinen Link-Port nach außen hat, sind die Kontakte am CPU-Chip vorhanden und mit ein paar Einzelteilen (die man aus einem alten Gameboy rausholen kann), einem Lötkolben und ein wenig Geduld kann man sich den Link-Port selber anmontieren.
Für die Belegung und das Kabel gilt das gleiche wie für den Gameboy.
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1996
Schlanker ist besser? Der Game Boy Pocket.
Im Wesentlichen eine kleinere Ausgabe des Game Boys. In gewisser Weise ist es schon dreist, bei einem angeblich so schnelllebigen Markt sieben Jahre nach der Erstausgabe im Wesentlichen das Gleiche nochmal den Kunden abzubieten.
Hardware:
Mit der Verschlankung des Gameboys wurde auch der Link-Port kleiner. Die Belegung hat sich dabei aber nicht geändert:
/-----\
| 531 |
| --- |
| 642 |
+-----+
(ein paar mehr Details finden sich beim Color)
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1997
Ich sehe ein Licht: Der Game Boy Light / Pocket Light.
Gameboy Pocket mit Hintergrundbeleuchtung (Ja! Lange vor dem SP, haben wir hier etwas, was wir beim Advance dann doch wieder vermissen durften).
Hat das Licht von Europa und USA nie offiziell gesehen. Import ist natürlich was anderes, aber offiziell kam der nur in Japan raus.
(nie von ihm gehört? Ich wusste bis vor kurzem auch nichts davon)
Hardware:
Da ich wenig von ihm gehört habe und erst recht keinen in der Hand hatte, kann ich nur raten, dass der Link-Port sich im Vergleich zu Pocket nicht verändert hat.
...
1998
In Farbe - und Bunt: Der Game Boy Color.
Und wieder so eine Dreistheit. Der Game Gear hatte vor 9 Jahren schon Farbe, aber wenn Nintendo sagt, dass die Zeit reif ist, dann ist sie reif.
Hier finden sich nun auch echte Hardware-Verbesserungen wieder: Abgesehen von der Farbe ist der Prozessor doppelt so schnell wie der alte (was aber nur von Color-Spielen ausgenutzt wird), der Speicher ist größer und er hat seinen Infrarot-Port. Okay, wir wissen, wie sehr der sich durchgesetzt hat, aber man muss Nintendo lassen, dass sie schon damals versucht haben, ein wenig Kommunikation ohne Kabel durchzusetzen.
Hardware:
Der kleine Link-Port vom Pocket wurde beibehalten, also gibt es nicht viel neues zu erzählen.
Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass zur Abwärtskompabilität eine Menge Kombi-Kabel auf dem Markt waren, mit denen man den großen Link-Port noch mit dem kleinen verbinden konnte. So gab es zum Beispiel Kabel mit einem kleinen Port auf der einen, und klein+groß auf der anderen Seite. oder auf beiden Seiten beide Größen. Technisch sind diese natürlich genauso belegt wie die alten Kabel.
Seltsamerweise flog hier noch ein GBC-GBC(nur kleine Stecker)-Kabel rum, bei der zusätzlich zur bekannten Belegung noch die Pinne 1 und 4 gekreuzt sind. Dies erscheint erstmal sinnlos (Pin 1 ist eher für Stromversorgung externer Geräte) und erst heute habe ich eine sinnvolle Anwendung davon gesehen (siehe weiter unten)
1-4
2-3
3-2
4-1
5-5
6-6
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1998
und wieder nur eine Nebenbemerkung: Game Boy Printer
Hardware:
Der Printer wird wie ein verlinkter Gameboy über ein Crossover-Kabel angeschlossen.
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2001
Next-Generation: Game Boy Advance
Alles wird neu. Der Bildschirm ist breiter, wir haben mehr Tasten, der Infrarot-Port ist weg, schneller, bessere Farben...
Hardware:
Der Link-Port hat sich ein wenig verändert. Im Vergleich zum bisher kleinen findet sich nun ein kleiner Nüppel darin wieder. (Da die neuen Link-Kabel diesen Nüppel auch haben, kann man sie nicht versehentlich in einen alten Gameboy stecken)
Die grundsätzliche Nummerierung ist aber gleich geblieben:
/--^--\
| 531 |
| --- | Blick auf Port am GBA
| 642 |
+-----+
1 Power
2 Serial Out
3 Serial In
4 Serial Data
5 Serial Clock
6 GND
Interessant ist hier auch, dass der Power-Pin bei alten Spielen 5V führt, bei neuen hingegen 3.3V. Im Übrigen muss beim Verlinken von alten Spielen auch auf dem neuen GBA ein altes Kabel genutzt werden.
Das Kabel ist insofern interessant, dass es von vornherein einen Master und 1-3 Slaves definiert. Wer immer am Master-Ende sitzt, wird im Spiel immer auch den Master übernehmen.
SD,SC und GND sind in allen Steckern durchverbunden.
Im Master ist SI ebenfalls noch auf GND gezogen (wohl, um den Master zu definieren)
SO von Master geht auf SI von Slave1
SO von Slave1 geht nach SI von Slave2
SO von Slave2 geht nach SI von Slave3
Abgesehen von 4-Spieler-Kabeln gibt es auch 2-Spieler-Kabel mit Kaskadiermöglichkeit (Dies sind auch die offiziellen, zumindest steht diese Verbindung in jedem Handbuch):
Dazu befindet sich zwischen Steckern noch eine Buchse, an die man ein weiteres Kabel anschließen kann - damit hat man dann schon 3 Spieler. Mit einem weiteren Kabel kommt man nun auf 4 Spieler.
Erreicht wird diese Funktionalität dadurch, dass man vom Slave aus den SO auf den SO des Zusatzports leitet. Wird nun ein Kabel daran angeschlossen, so ist dieser Pin durch die Kabelverdrahtung wieder mit SI verbunden.
Damit das ganze funktioniert, muss die Masterseite in den Zusatzport gesteckt werden. Praktischerweise sind die Kabel so kodiert, dass es anders gar nicht passt.
Auf den GBA-Seiten von Reiner Ziegler finden sich dazu noch einige schöne Informationen, Diagramme und sogar Flussablaufinformationen.
Eine andere Möglichkeit:
Eine Art Hub wird auf den Master aufgesteckt, dieser bietet Platz für 3 Slaves, welche über ein 1:1-Kabel angeschlossen werden. Hübscherweise wird am Hub auch noch angezeigt, welche Slaves angeschlossen und eingeschaltet sind (dazu wird die Power-Leitung an eine Leuchtdiode angeschlossen).
Weniger hübsch ist, dass dieser Hub nicht so gut aus den SP passt, sondern eigentlich nur mit dem GBA richtig zu verwenden ist. Außerdem könnte man diese 1:1-Verbindungskabel für "echte" Linkkabel halten - was sie nunmal nicht sind! Die Link-Funktionalität entsteht durch die Verdrahtung im Hub.
Eine solche Lösung habe ich hier von BigBen. Ich finde sie sehr schön, weil man nicht mehr Kabelsalat hat, als man braucht. Außerdem kann man die Kabel als Gender-Changer nutzen - aber das ist eher technisch.
Halbnachteil: Da der Master an alle Kabel angeschlossen wird, müssen die anderen Spieler grob in seiner Nähe sein, Daisy-Chaining wie beim 2-Spieler+Extern ist hier nicht möglich.
Und wieder etwas entdeckt:
GBA Multiplayer Connector. An diesem kleinen Gerät kann man die alten GBC-Kabel anschließen und hat trotzdem GBA-Funktionalität. Das Ganze entsteht natürlich durch die Verdrahtung in dem "Converter".
Hier sehe ich nun auch endlich den Sinn in der 1-4-Kreuzung von GBC-Kabeln. Ohne die funktioniert das nicht und scheinbar ist diese Verbindung in "echten" GBC-Kabeln Pflicht.
Serial Clock (Pin 5) ist an allen Ports durchgeschliffen
GND (Pin 6) ist an allen Ports durchgeschliffen.
SD (Pin4) vom Master geht auf Pin1 an allen 3 Slaves. Durch die 1-4-Kreuzung im GBC-Kabel landet das Signal dann wieder am richtigen Pin4
Pin2 (SO) vom Master geht an Pin2 von Slave1. Erst durch die 2-3 Kreuzun im GBC-Kabel ist das Signal wieder an Pin3 (SI)
Pin3 vom Slave1 (welcher durch das GBC-Kabel doch mit Pin2 vom GBC verbunden und somit SO ist) landet auf Pin2 von Slave2. Siehe oben.
analog die Verbindung von Slave2 nach Slave3
Im Prinzip macht dieser Converter also genau das, was man erwartet, wenn man die Belegung vom GBC-Kabel kennt.
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2003
Klappe! der GBA SP
Der Advance hatte einen großen Nachteil: Licht... Beziehungsweise das Fehlen von Licht. Es gab kaum Lichtverhältnisse, in denen man vernünftig spielen konnte (Angeblich war der lichttechnisch beste Ort zum Spielen immer das Badezimmer).
Dieser Nachteil wurde jetzt behoben. Der SP hatte eine Beleuchtung... und was für eine. Als ein Kollege letztens eine Taschenlampe brauchte, war er hiermit schon völlig zufrieden.
Ein weiterer Vorteil war die Klapp-Struktur, die das Display nochmal zusätzlich schützte. Außerdem gab es nun endlich und offiziell und ohne Zusatzhardware einen Akku!
Weniger vorteilhaft war die Verlagerung des Kopfhörerports in einen "Ext2". Außerdem war dieser Port leicht ungünstig angebracht. Wenn man den SP am Gamecube angeschlossen hatte und der Akku sich dem Ende näherte, hatte man ein kleines Problem. (Zu diesem Zweck habe ich extra ein Cube-GBA-Kabel "zerlegbar" gemacht und im Notfall kann man ohne das ganze Plastikzeug an der Platine vorbei das Ladekabel einstöpseln)
Hardware:
Linktechnisch gilt alles, was zum GBA gesagt wurde.
Weil das hier aber so leer ist, nutze ich den Platz, um den "Wireless Connector" zu erwähnen. Nintendos nächster Versuch, Verbindungen ohne Kabel zu machen. Leider nicht von vielen Spielen unterstützt und leider kein vollwertiger Ersatz für Link-Kabel (es wäre so praktisch, wenn der Connector ein Link-Kabel simulieren würde)
---
2005
Alles wird schlank. Mal wieder: der GBA Micro
Es ist wirklich unglaublich, wie klein dieser GBA ist. Man muss ihn in der Hand gehalten haben, um es zu glauben. Man muss mal damit gespielt haben, um sich davon zu überzeugen, dass man auf dem Bildschirm spielen kann (er sieht so klein aus... und doch funktioniert er)
Das Teil ist einfach so klein... Ein Zauberkünstler kann ihn bequem palmieren. Und er hat einen Akku und er hat ein Licht. Alle halbe Stunde muss ich einmal die Beleuchtungsstufen durchgehen, um mich daran zu erinnern, dass ich schon auf der geringsten spiele.
Und er Kopfhörerport ist wieder da.
Doch der Micro hat auch Nachteile: Erstmals müssen wir auf die alten Spiele verzichten. Und für die kleinere Größe muss man ein Opfer bringen: es gibt einen neuen, flacheren Link-Port - der außerdem auch noch Anschlusspunkt für das Ladekabel ist. Damit kann man endgültig nicht mehr zeitgleich linken und laden.
Glücklicherweise gibt es von Nintendo ein Adapterkabel, mit dem man den "alten" Port auf die kleine Größe konvertieren kann (statt umgekehrt), so dass man seine "gewohnten" neuen Micro-Linkkabel auch für die alte Hardware nutzen kann.
Es sieht fast so aus, als ob Nintendo die Micro-Generation als Stand der Dinge und der Zukunft sieht und man nur noch die alte Hardware umkonvertieren müsste.
Leider "vergisst" Nintendo, auch ein Cube-GBM-Kabel rauszubringen, so dass man diesen wunderhübschen Zwerg erstmal nicht am Cube verwenden kann.
Wenn auch andere Hersteller mit einem GBM-GBA-Link-Kabel die eine Lücke füllen, so lässt sich der GBM doch immer noch nicht offiziell an den Cube anschließen.
Außerdem gibt es noch ein anderes Problem: Seit 2004 ist der DS auf dem Markt. Auch er verzichtet auf Kompabilität zu den alten Spielen, auch er hat Akku und Hintergrundbeleuchtung, auch bei ihm ist das mit dem GBA-Linken so eine Sache. Und der DS kann noch mehr.
Man könnte sich also fragen, welchen Markt der Micro eigentlich bedienen möchte.
Aber Nintendo wirft ihn auf den Markt. Und meiner Meinung nach hat er versagt. Wenn ich sehe, wie der Micro für 50 Euro abverkauft wird (ich hab ihn im Sonderangebot für 40 bekommen), während der SP im Preis so ziemlich gar nicht wackelt und weit darüber liegt, kann ich gar nichts anderes glauben. (Allerdings gefällt mir diese Preisentwicklung, weil ich mir den so leisten kann und vielleicht noch einen zusätzlichen als FourSwords-Kontroller holen kann)
Hardware:
Der Link-Port des GBM ist sehr sehr flach. Ich meine, man kommt da noch mit einem Prüfkabel rein, wenn man die Verbindungen durchpiepen will, aber man muss schon eine ruhige Hand haben und sollte alle Ergebnisse überprüfen.
/--------\
|x654321x| Blick auf Port am GBM
+--------+
/--------\
|x123456x| Blick auf Stecker am Kabel
+--------+
Die x sind die Pinne für die Stromversorgung/Ladekabel. Sie werden für den Link nicht benötigt.
Ich hab von vornherein damit gerechnet, dass auch der GBM elektrisch die gleichen Pins hat wie der GBA. Ich hätte nur nicht erwartet, dass die auch so freundlich angeordnet sind:
1 Power
2 Serial Out
3 Serial In
4 Serial Data
5 Serial Clock
6 GND
Ich weiß, dass es im Internet irgendwo Quellen gibt, die eine andere Belegung vorschlagen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass GBMs woanders eine andere Pinbelegung haben (sind ja doch international - was auch der Herstellung von Kabeln zu Nutze ist) und "meine" Belegung habe ich mit einem Link-Kabel überprüft:
Master - Slave
2 ------- 3 (das sieht nach SO -> SI aus)
3+6 ----- 6 (das sieht nach GND aus, sowie der SI-Belegung für den Master)
4 ------- 4 (entweder SC oder SD, SD war mehr oder weniger geraten)
5 ------- 5 (entweder SC oder SD, SC war mehr oder weniger geraten)
Power wurde durch ein Multimeter zwischen Pin 1 und 6 bestätigt (kamen knapp 3.3V raus - wie erwartet)
Zudem habe ich das Kabel zerlegt und entsprechend dieser Belegung und den Standard-GBA-Linkkabeln an einen GBA angeschlossen und das funktionierte.
Neben dem 2-Spieler-Linkkabel, was man in diversen Sets bekommt, gibt es noch das übliche 2-Spieler-plus-extern-Kabel von Nintendo (kann man telefonisch bestellen).
Außerdem habe ich in einem Online-Shop ein 4-Spieler-Kabel von "Dragon" gefunden. Dieses ist ebenfalls wie die GBA-Kabel belegt, hat aber noch einen seltsamen Schalter, mit dem man Pin3 von Slave3 auf GND zieht und Pin2 von Slave3 mit Pin3 vom Master verbindet - so als ob Slave3 ein weiterer Master wird. Dieser Schalter ist nicht dokumentiert (beide Diagramme auf der Verpackung zeigen ihn in der gleichen Stellung).
Dieses Kabel hat den Vorteil, dass jeder Stecker mit 6 Adern (leider nicht Power, der sechste ist Shield) ausgeführt wird - was das Basteln vereinfacht. (Zumindest kann man gut mit GBA-Link-Kabeln verbinden)
Wie ich dann aber leider später herausgefunden habe, wird *doch* der Power-Stift benötigt, wenn man das Gamecube-Kabel verwenden möchte (im Kabel befinden sich ICs, welche vom GBA gepowert werden müssten). Die Bauanleitung für das Kabel (im Netz, erreichbar über die Wiki-Seite des Micro) empfiehlt deswegen, Original-Nintendo-Kabel zu verwenden, weil dort angeblich alle 8 Adern+Shield verwendet werden können.
Ich habe das Problem jetzt umgangen, indem ich die ICs vom Cube aus powern lasse, aber ob das so okay ist, weiß ich nicht.
Auf jeden Fall möchte ich alle Bastlern hier darauf aufmerksam machen, dass es vergleichsweise einfach ist, an den Kabeln zu löten, eigene GBM-GBA-Kabel zu basteln und dass es sogar möglich ist, den Micro am Gamecube zu verwenden.
---
2004
Touch me, Touch me, I wanna feel your body: Nintendo DS.
Hardware:
Kein Link-Port mehr. Stattdessen nur noch Wireless. Technische Doku dazu erübrigt sich somit. Außerdem ist der DS kein Gameboy mehr und hat deswegen eh nichts in dieser Geschichte verloren.
---
Tut mir Leid, wenn das Ende jetzt etwas abrupt ist. Ich muss gleich weg. Außerdem merke ich, dass echte Bilder und Zeichnungen doch besser wären und dass ich mein Hauptziel - meine Papiernotizen wegwerfen zu können - eh nicht erreiche.
Ich hoffe trotzdem, dass der eine oder andere das hier gerne gelesen hat und mit den technischen Tipps was anfangen konnte.
Grüße,
TCC
Nur mal ein "kleines" Update.
Ich hab mir jetzt mal zwei von diesen Original Micro-Link-Kabeln mit Hub von Nintendo bestellt. Der Herr am Telefon erklärte mir, dass ich nur "haushaltsübliche" Mengen dort bestellen darf - was ich mit "zwei" etwas knapp bemessen finde, wenn man sich überlegt, dass man für 4-Spieler-Runden schon 3 von den Kabeln braucht.
Allerdings teilte er mir auch mit, dass man über den Reparaturservice auch größere Mengen bestellen könnte.
Kostenpunkt: 10 Eur pro Kabel und 3.50 Eur für Versand. Bei Bezahlung per Vorkasse bekommt man eine Rechnung zugeschickt, bezahlt die, und hat dann bald auch die Kabel in den Händen.
Da "Original" auch in gewisser Weise "Standard" ist, wollte ich mal die Pin-Informationen hierzu posten:
Master ist das Ende des Kabels ohne dieses Zusatzplastik. Das liegt daran, dass diese Endes in einen Hub gesteckt werden kann (für mehr als zwei Spieler)
Slave ist das Ende das Kabels mit Zusatzplastik. Das liegt daran, dass dieses Ende nicht in einen Hub gesteckt werden soll.
Wenn man den Hub aufschraubt (Triwing) und das kleine Kunstwerk offen vor einem liegt, sollte man es so ausrichten, dass das Master-Kabel nach links zeigt und das Slave-Kabel nach rechts. In dem Moment sollte der Verbindungsanschluss von einem weg zeigen und unten liegen.
Hub-Verbinder:
The vier großen Lötpunkte sind Shielding, die äußere Metallhülle des Steckers bzw der Buche.
Die acht kleinen Lötpunkte kann man von links nach rechts zählen:
X 2 4 6
1 3 5 X
Die Nummern sind konform zu dem Standard, den ich schonmal oben geschrieben habe. Die beiden X stehen für die beiden äußeren Pinne, die bei Stromversorgung bzw Ladekabel angeschlossen sind. Für die Link-Funktion werden sie nicht gebraucht.
Kabel:
Das Master-Kabel ist mit den sechs Lötpunkten auf der linken Seite verbunden.
Ein großer Punkt, zwei in der oberen Reihe, drei in der unteren:
45
(6)123
Das Slave-Kabel ist mit den sechs Lötpunkten auf der rechten Seite verbunden.
zwei kleine Punkte in der oberen Reihe, drei in der unteren und ganz rechts der Dicke.
54
321(6)
Der dicke Punkt ist in (Klammern) gesetzt.
Und auch hier stimmen die Pin-Nummern mit dem Standard überein.
Die Adern haben in beiden Kabeln die gleichen Farben. Und auch hier verwende ich die Standard-Nummerierung:
blau / blue: 1
rot / red: 2
orange / orange: 3
braun / brown: 4
grün / green: 5
ohne Isolierung / pure metal/shield: 6 GND
Man sieht nun, dass im Gegensatz zu biligen Kabeln das Shielding des Steckers keine Ader bekommt. Andererseits haben diese Kabel eine Ader für den Stromausgang des GBMs, der in manchen Anwendungen (wie dem Gamecube-GBA-Kabel oder dem BigBen-4-Spieler-Hub) benötigt wird.
Ich werde jetzt nicht die Linien auf dem kleinen Board nachverfolgen. Hier sind eh noch andere Bauteile verbaut (ICs, Widerstände usw), die ich einfach nur abgefrimelt habe und die einen Nachbau erheblich erschweren. Wie wir auch aus den billigen Kabeln gelernt haben (und wie auch bei den rein-GBA-Kabeln deutlich wird), brauchen wir auch keine Zusatzhardware, sondern können Link-Kabel mit reinen mechanischen Verbindungen herstellen.
Bemerkung: Dies sind die Adern und Farben aus meinem Kabel. Ich bezweifle zwar, dass andere "Original-Nintendo-GBA-Linkkabel" andere Adern oder Farben nutzen, aber bevor man sich blind auf die Informationen hier verlässt und irgendwas kaputt macht, sollte man überprüfen, ob die Angaben auch für das eigene Kabel Sinn machen. Ich übernehme keine Verantwortung für Dinge, die schiefgehen.
---
Kurze Notiz zu dem oben erwähnten Cube-powered Gamecube-GBM-Kabel: Wir hatten gestern eine Session mit 4 Spielern, darunter halt einmal der Micro mit diesem Kabel, und es gab keine Probleme. Allerdings sehe ich mit meinem "Vorrat" an Nintendo-Kabeln jetzt auch keine Notwendigkeit mehr, bei weiteren Kabeln die Verbindungs-ICs *nicht* vom Micro powern zu lassen (wie in den Original-Nintendo-Cube-GBA-Kabeln vorgesehen).
Grüße,
TCC
PS: Tut mir leid, dass das hier jetzt ein Doppel-Post ist. Allerdings weiß ich nicht, ob der nach all der Zeit dazwischen noch diesem Namen gerecht wird.
PPS: Ich hoffe mal, dass nach diesem Update die Einordnung in "Gameboy (Advance)" gerechtfertigt ist und der Thread nicht mehr nach "Bücher und Geschichten" gehört. *g*
Ich hab mir jetzt mal zwei von diesen Original Micro-Link-Kabeln mit Hub von Nintendo bestellt. Der Herr am Telefon erklärte mir, dass ich nur "haushaltsübliche" Mengen dort bestellen darf - was ich mit "zwei" etwas knapp bemessen finde, wenn man sich überlegt, dass man für 4-Spieler-Runden schon 3 von den Kabeln braucht.
Allerdings teilte er mir auch mit, dass man über den Reparaturservice auch größere Mengen bestellen könnte.
Kostenpunkt: 10 Eur pro Kabel und 3.50 Eur für Versand. Bei Bezahlung per Vorkasse bekommt man eine Rechnung zugeschickt, bezahlt die, und hat dann bald auch die Kabel in den Händen.
Da "Original" auch in gewisser Weise "Standard" ist, wollte ich mal die Pin-Informationen hierzu posten:
Master ist das Ende des Kabels ohne dieses Zusatzplastik. Das liegt daran, dass diese Endes in einen Hub gesteckt werden kann (für mehr als zwei Spieler)
Slave ist das Ende das Kabels mit Zusatzplastik. Das liegt daran, dass dieses Ende nicht in einen Hub gesteckt werden soll.
Wenn man den Hub aufschraubt (Triwing) und das kleine Kunstwerk offen vor einem liegt, sollte man es so ausrichten, dass das Master-Kabel nach links zeigt und das Slave-Kabel nach rechts. In dem Moment sollte der Verbindungsanschluss von einem weg zeigen und unten liegen.
Hub-Verbinder:
The vier großen Lötpunkte sind Shielding, die äußere Metallhülle des Steckers bzw der Buche.
Die acht kleinen Lötpunkte kann man von links nach rechts zählen:
X 2 4 6
1 3 5 X
Die Nummern sind konform zu dem Standard, den ich schonmal oben geschrieben habe. Die beiden X stehen für die beiden äußeren Pinne, die bei Stromversorgung bzw Ladekabel angeschlossen sind. Für die Link-Funktion werden sie nicht gebraucht.
Kabel:
Das Master-Kabel ist mit den sechs Lötpunkten auf der linken Seite verbunden.
Ein großer Punkt, zwei in der oberen Reihe, drei in der unteren:
45
(6)123
Das Slave-Kabel ist mit den sechs Lötpunkten auf der rechten Seite verbunden.
zwei kleine Punkte in der oberen Reihe, drei in der unteren und ganz rechts der Dicke.
54
321(6)
Der dicke Punkt ist in (Klammern) gesetzt.
Und auch hier stimmen die Pin-Nummern mit dem Standard überein.
Die Adern haben in beiden Kabeln die gleichen Farben. Und auch hier verwende ich die Standard-Nummerierung:
blau / blue: 1
rot / red: 2
orange / orange: 3
braun / brown: 4
grün / green: 5
ohne Isolierung / pure metal/shield: 6 GND
Man sieht nun, dass im Gegensatz zu biligen Kabeln das Shielding des Steckers keine Ader bekommt. Andererseits haben diese Kabel eine Ader für den Stromausgang des GBMs, der in manchen Anwendungen (wie dem Gamecube-GBA-Kabel oder dem BigBen-4-Spieler-Hub) benötigt wird.
Ich werde jetzt nicht die Linien auf dem kleinen Board nachverfolgen. Hier sind eh noch andere Bauteile verbaut (ICs, Widerstände usw), die ich einfach nur abgefrimelt habe und die einen Nachbau erheblich erschweren. Wie wir auch aus den billigen Kabeln gelernt haben (und wie auch bei den rein-GBA-Kabeln deutlich wird), brauchen wir auch keine Zusatzhardware, sondern können Link-Kabel mit reinen mechanischen Verbindungen herstellen.
Bemerkung: Dies sind die Adern und Farben aus meinem Kabel. Ich bezweifle zwar, dass andere "Original-Nintendo-GBA-Linkkabel" andere Adern oder Farben nutzen, aber bevor man sich blind auf die Informationen hier verlässt und irgendwas kaputt macht, sollte man überprüfen, ob die Angaben auch für das eigene Kabel Sinn machen. Ich übernehme keine Verantwortung für Dinge, die schiefgehen.
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Kurze Notiz zu dem oben erwähnten Cube-powered Gamecube-GBM-Kabel: Wir hatten gestern eine Session mit 4 Spielern, darunter halt einmal der Micro mit diesem Kabel, und es gab keine Probleme. Allerdings sehe ich mit meinem "Vorrat" an Nintendo-Kabeln jetzt auch keine Notwendigkeit mehr, bei weiteren Kabeln die Verbindungs-ICs *nicht* vom Micro powern zu lassen (wie in den Original-Nintendo-Cube-GBA-Kabeln vorgesehen).
Grüße,
TCC
PS: Tut mir leid, dass das hier jetzt ein Doppel-Post ist. Allerdings weiß ich nicht, ob der nach all der Zeit dazwischen noch diesem Namen gerecht wird.
PPS: Ich hoffe mal, dass nach diesem Update die Einordnung in "Gameboy (Advance)" gerechtfertigt ist und der Thread nicht mehr nach "Bücher und Geschichten" gehört. *g*
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