Drachenmonds Story 7 (Bücher / Autoren-Treffpunkt)

Drachenmonds Story 7 (Bücher / Autoren-Treffpunkt)

So denn weiter geht´s.

Das Bild vor ihr war nicht das gleiche, wie das, das sie nur einen Augenblick zuvor im Glasteich erblickt hatte. Das Haar ihres Abbildes war nicht zerzaust, die Haut nicht zerschrammt und schmutzig und die Brandwunde auf ihrer Wange, in der sie jetzt das Blut pulsieren fühlte, fehlte auch. Selbst die Kleidung wirkte neu und sauber. Zögernd hob sie eine Hand, das vermeintliche Spiegelbild folgte ihr nicht, schaute sie einfach nur an, mit steinerner Miene an, mit einer Mischung aus Stolz, Strenge und Wut.
„Wer oder was...“, begann Samantha mit erstickter Stimme brachte ihre Frage jedoch nie zu Ende. „Ich bin du.“, erwiderte ihr Spiegelbild mit ganz leicht verzerrter Stimme, ihrer Stimme aber nur beinahe, Samantha wich ein wenig zurück. „Ich bin du, ich bin der verlorene Teil von dir, all die Eigenschaften, all die Fehler, die noch nie oder schon lange Zeit nicht mehr zum Einsatz kamen. Dein Egoismus zum Beispiel, oder deine Verantwortungslosigkeit, aber auch dein Glück. In jedem steckt alles aus jedem kann alles werden, doch was übrig bleibt, ist hier. Überleg einmal, in letzter Zeit bist du seit langem einmal wieder fröhlich gewesen, oder gar auch mal richtig froh, aber wann warst du zum letzten Mal glücklich? Was glaubst du, wohin das verschwunden ist? Du weißt es nicht? Nun, es ist hier, ich bin es, das und noch viel mehr. Doch vielleicht ist ja die Zeit des Tauschens endlich hereingebrochen?“ „Die Zeit es Tauschens?“, sie wich einen weiteren Schritt zurück, sämtliche Instinkte schlugen Alarm, was hier geschah war nicht gut, in keinster Weise und vor allem wusste sie nicht, wie damit umzugehen war.
„Die Zeit des Tauschens.“, wiederholte ihr Abbild mit einem bösartigen Lächeln, „dies ist die Welt der Wünsche, jeder wahrhafte Wunsch wird hier Erfüllung finden, wird alles ändern, kann schaffen oder zerstören. Jeder wahre Wunsch, doch um die Magie dieses Ortes zu begreifen und zu nutzen, muss man zuerst das Wesen eines Wunsches begreifen, eines wahrhaften Wunsches.“ „Sucht den Ort des Ursprungs, ihn, den ihr werdet findet dort und öffnet die Herzen, von ihm zu lernen, das Wunder, das ein Wunsch in sich birgt...“, sagte Samantha halblaut, allmählich glaubte sie zu begreifen, ein gefährliches Blitzen lag in den Augen ihres Gegenübers, „an diesem Ort warten wir, die Verschmähten in unserer Verbannung, doch wenn unser Gegenstück auf welche Weise auch immer einen Weg zu diesem Ort findet, so gibt es für uns eine Möglichkeit, eine Chance endlich selbst zu leben und nicht länger nur als Schatten zu existieren.“ „Ein Schatten?“, Samantha blickte reflexartig zu Boden, tatsächlich, der schwarze Schemen, der sie sonst auf Schritt und Tritt begleitete, war verschwunden, hatte sich im Nichts aufgelöst, wie es schien, das Spiegelbild lachte, „ja in der Tat, in gewisser Weise sind wir immer da, sind immer ein Teil, doch nur hier, nur an diesem Ort, nur hier haben unser Wünsche Bedeutung, nur hier haben wir eine wirkliche Gestalt, doch wenn bestimmte Voraussetzungen sich erfüllen, können wir tauschen. Dann nehme ich deinen Platz dort oben ein, und du bist nurmehr mein Schatten.“
„Aber warum?“, fragte Samantha leise, hier widerfuhr ihr etwas, mit dem sie nicht im Traum gerechnet hatte, „sag mir, weshalb?“ „Ich will auch leben.“, die Augen ihres Schatten blitzten zornig, „ich habe auch ein recht auf dieses Leben, so kurz und mies es auch sein mag!“ „Das war nicht meine Frage, warum ist das so? Ich habe nie etwas davon gewusst.“ „Natürlich nicht, die wenigen, die diesen Ort besuchten, kamen nurmehr als Schatten zurück, denn sie alle scheiterten in der Prüfung, Schatten können nicht sprechen, doch wenn wir dann dazu in der Lage sind, wissen wir, wann es besser ist, den Mund zu halten, und überleg doch selbst. Angenommen, es gelänge dir, zurückzukehren, wer würde dir glauben, was du erzählst?“ Samantha dachte an die vielen Magier und Lehrmeister, die sie in ihrem Leben bereits kennen gelernt hatte, nur die wenigsten davon waren bereit dazuzulernen, das stimmte, die meisten beharrten fest auf dem, was sie für richtig hielten, egal wie falsch es war. „Ich sehe, du verstehst, was ich meine, doch warum? Wie soll ich das wissen? Es war ganz gewiss nicht meine Idee, alles was ich will, ist deinen Platz einzunehmen.“ „Das würde es doch nicht besser machen.“ „Für mich schon.“ Samantha schüttelte den Kopf, „meinetwegen, was ist diese Prüfung? Wobei hat bisher jeder versagt?“ „Ich werde es dir nicht sagen.“, die Umrisse ihres Schattens begannen zu verschwimmen, „du wirst es allein herausfinden müssen.“, damit war er verschwunden, Samantha blieb zurück, noch ratloser als zuvor.
Die Welt der Wünsche? Hmm... Konnte sie sich dann, konnte sie sich dann nicht einfach fortwünschen? Fort von diesem Ort? Nein, so einfach konnte es nicht sein, so einfach war es nie. ...Doch um die Magie dieses Ortes zu begreifen und zu nutzen, muss man zuerst das Wesen eines Wunsches begreifen, eines wahrhaften Wunsches. Das musste der Schlüssel sein, aber... Was war ein Wunsch? Was war sein Wesen, seine Natur? Sie wusste es nicht. Nachdenklich ging sie ein wenig weiter und ließ den Säulenkreis rasch hinter sich, langsam kam diese Landschaft ihr beinahe vertraut vor, aber nicht ganz sie war einfach zu... Zu perfekt, ja genau das war es.
Mit einem Mal tat es ein heftigen Schlag, als würde die ganze Welt auseinander bersten, die Erde begann zu beben, Staub stieg auf und breite Schluchten öffneten sich im Boden. Risse taten sich auf, das grüne Gras verdorrte in Sekundenschnelle und unbarmherzige Hitze ob an. Der blaue Himmel über ihr wurde grau und schien zu zerspringen, als wäre er nichts als eine Glaskuppel, feurige Gesteinsbrocken fielen vom Himmel, das Licht wurde dunkel und trübe, Chaos brach los. Verloren im Dröhnen, Donnern und Beben der Erde, geblendet von Blitzen und Flammenzungen während heftige Donnerschläge um sie herum in den Boden fuhren, suchte sie einen Ausweg zu finden, während sich die Erde unter ihr bäumte wie ein scheuendes Pferd und ihre Füße kaum noch Halt fanden. Ein flammender Felsbrocken von der Größe eines Jungdrachen stürzte auf sie hinab, im letzten Moment warf sie sich zur Seite, rollte sich ab, und blieb mit dem linken Fuß in einer schmalen Spalte hängen, als ihr Körper in eine Vertiefung, einem Graben gleich, rollte. Vergeblich versuchte sie sich aus der misslichen Lage zu befreien, kauerte sich notgedrungen in dem Graben zusammen, sprach die Worte um eine magische Kuppel über sich zu errichten und wartete darauf, dass es ein Ende fand, während Steine, Staub, Asche und Feuer vom Himmel regneten.
Wer weiß, wie viel Zeit verging, während sie dort kauerte, sie konnte es nicht sagen, es mochten Stunden gewesen sein oder auch nur Minuten, in denen sie, während ihre Ohren vom Lärm dröhnten und sie die Erde unter sich beben spürte. Es war nicht einfach den Schild aufrechtzuerhalten, ohne ihn zu sehen, während zu allem Überfluss unablässig Felsbrocken darauf fielen, deren wuchtige Einschläge es auszugleichen galt. Es war tatsächlich so, als würde von oben jemand diese Steine gezielt auf den Schild werfen um ihn zu zertrümmern, doch das war Unsinn. Natürlich wäre es einfacher gewesen, statt die Kuppelform über dem Erdboden aufrecht zu erhalten einfach die Vertiefung zu verschließen, doch wenn diese Brocken dann auf dem Loch liegen geblieben wären, hätte sie noch ein ganz anderes Problem gehabt. Als die Erde endlich wieder Ruhe fand, erstarrte und das nervenzerfetzende Getöse ein Ende fand, wartete sie noch einen Augenblick, ehe sie sich regte.
Der Spalt, der ihren Fuß festgehalten hatte, war noch weiter aufgerissen und es gelang ihr jetzt, ihn herauszuziehen und sich umzudrehen. In der Mulde war es völlig dunkel, wie in einem Grab und oben herrschte völlige Stille, Totenstille. Nicht einmal das magische Licht des Schutzwalls war noch zu sehen, Samantha hielt kurz inne, ehe sie den Zauber löste und sofort darauf unter einer Lawine aus Steinsplittern und kleineren Brocken, Asche, Staub, Sand, Erde und was auch immer noch, begraben wurde. Keuchend, hustend und nach Luft schnappend kämpfte sie sich unter dem Dreck hervor und blieb erschöpft am Boden sitzen, ehe sie einen Blick auf ihre Umgebung warf.
Was sie sah, verwirrte sie zutiefst, diese Umgebung war ihr unheimlich vertraut, so vertraut, dass es keinen Zweifel daran geben konnte, wo sie sich hier befand, doch waren keine Zeichen eines Steinschlags noch einer Beschädigung sonstiger Art zu sehen, nicht einmal der Staub, unter dem sie gerade noch gelegen hatte und so vertraut der Ort ihr auch, so war doch anders, als sie ihn kannte, auf eine Weise anders, die nicht direkt sichtbar war, wohl aber spürbar. Unruhig glitt ihr Blick durch die weitläufige Tempelhalle, deren Wände mit allerlei Bildern und Runen verziert, und deren Säulen kunstvoll zu Skulpturen umgearbeitet worden waren, das war, ganz ohne jeden Zweifel eine der Hallen im Heiligtum des Silberdrachen, haargenau so, wie sie es kannte, jeder Riss in den Wänden, jedes abgesplitterte Stückchen Stein war haargenau an seinem Platz und doch war es nicht der selbe Ort. Auch hier leuchteten die Farben intensiver und kräftiger, vor allem aber herrschte eine ganz andere Atmosphäre, die gespannter Erwartung. Erst jetzt erblickte sie die schlanke Gestalt, die dort stand, wo sich in einer blendendweißen Form aus Licht, der Ausgang des Raumes abzeichnete, Samantha starrte dem Nahenden ungläubig entgegen.
„Du? Nein, das ist unmöglich, du kannst es nicht sein.“, ihre Stimme war heiser und so leise, dass sie selbst sich beinahe nicht mehr verstehen konnte. „Ich bin es und doch bin ich es nicht.“, erwiderte die Gestalt und blieb wenige Schritte vor Samantha stehen, über die Distanz sahen sie einander an, braune Augen trafen auf grüne. „Ich bin es etwa so sehr, wie ich es war, als mein Bild dem See entstieg.“, sagte der Junge leise und schüttelte sich das weißblonde Haar aus den Augen, Samantha blieb lange Zeit stumm. „Ich verstehe das nicht.“, sagte sie schließlich, „was geht hier vor sich?“ Er seufzte, „dies ist die Welt der Wünsche.“, wiederholte er die Worte des Schattens, „was immer du dir hier wünscht, was immer du dir wahrhaft wünscht, sei es bewusst oder nicht, wird in Erfüllung gehen, aber nur hier.“ „Meinst du... Willst du damit sagen, dass hier ist... Ist jetzt meine Welt? So wie ich sie mir wünsche?“ „Ja.“ „Aber wieso? Was soll das und weshalb... Bist du hier?“ „Ich bin nicht wirklich hier, nur in dieser Welt, so wie auch du nicht wirklich hier bist.“ „Ich bin nicht hier?“ „Nicht wirklich, nein, nicht mit Leib und Seele, mehr jedoch darf ich dir nicht sagen.“ „Ist das dieser Test? Die Prüfung, bei der bisher jeder versagte?“ „Vielleicht.“ Sie schüttelte den Kopf, „ich verstehe noch immer nicht, was für ein Sinn steckt dahinter?“ „Keiner vielleicht, dieser Ort ist, was er ist, ohne Sinn und Verstand.“ „Was soll jetzt geschehen?“ „Ich weiß es nicht.“ „Aber es muss doch einen Grund gebe, einen Grund dafür, dass ich hier bin, dass du hier bist, wirklich oder nicht.“ „Du bist hier, weil du den Krater hinabgestürzt bist, nur deshalb.“ „Meinetwegen, aber was ist mit dir?“ Der Junge blickte zu Boden, Samantha sah ihn an und wartete auf seine Antwort. „Du weißt etwas, bitte sag es mir, du weißt, was hiervon abhängen könnte, du weißt es nur zu gut.“
Noch immer schwieg er, dann wandte er sich ab seine Augen schimmerten feucht und seine Stimme klang belegt, „ich habe niemals gewollt, dass es dazu kommt, niemals, ich wollte nur...“ „Du hattest Angst.“, sie trat neben ihn und legte ihm den Arm um die Schultern, „du hattest Angst und ich habe es verstanden. Es ist nicht deine Schuld, ich habe deinen Teil der Bürde freiwillig auf mich genommen.“ „Das macht es nicht besser, wäre ich nicht so verdammt feige gewesen, dann würdest du jetzt nicht, dann würde...“ „Niemand weiß, was dann wäre oder ob überhaupt etwas anders wäre, denk daran, was du mir dafür versprochen hast. Sieh einfach zu, dass du dieses Versprechen hältst.“ Er sah zu ihr auf, seine Sternenaugen funkelten sanft, „ich vermisse dich.“ „Ich dich auch, mehr als du dir vorstellen könntest, aber es ist besser so, ich bin froh dich in Sicherheit zu wissen, das ist wichtiger.“ „Ich werde hiervon niemals etwas wissen.“ „Vermutlich nicht, nein, aber ich glaube nicht, das es so wichtig ist... Nun, ich fürchte, ich habe schon viel zu viel Zeit vertrödelt, was muss ich tun? Du weißt es doch.“ „Was ist ein Wunsch?“, fragte er leise. „Ein Wunsch?“, wiederholte sie. „ja, ein Wunsch.“ „Ich würde sagen, dass hier ist mein Wunsch.“ „Ja, aber was bedeutet das?“
„Ein Wunsch ist... Ein Wunsch ist?“, sie sah sich um, „ein Wunsch ist mächtige Magie, Magie die aus dem Herzen kommt, wenn es ein guter Wunsch ist.“, begann sie langsam, „und diese Magie, diese Magie ist stark genug, um eine ganze Welt zu verändern.“ „Ja?“ „Magie, die aus dem Herzen kommt... Ein Wunsch... Ein Wunsch, das ist ein Stück der alten Magie, ein Stück, dass bis heute bewahrt worden ist!“ „Ja und nein. Die Macht eines Wunsches entstammt der wahren Magie, doch ist es keine, nicht ganz. Und leider ist diese Macht nicht gewahrt geblieben, nur wenige vermögen noch richtig zu wünschen. Das was man heute unter „Wunsch“ versteht, hat mit dem, was ein Wunsch einst war nichts mehr gemein.“ „Wer ist, das, wer sind diese wenigen, die noch zu wünschen vermögen?“ „Es sind neun.“ „Neun? Neun geboren aus sieben und fünf...“ „Ja... Genau diese neun, sie alles sind erwählt von jedem hängt ein klein wenig die Zukunft ab, doch von keinem so sehr, wie von dir.“ „Ich weiß. Sag mir, war das die Prüfung?“ „Nicht ganz, etwas fehlt noch.“ „Und was?“ „Du musst diesem Ort verlassen, du musst es wirklich wollen und wenn du begriffen hast, was ein Wunsch ist, wird er sich dir erfüllen, doch bisher hat jeder, wenn er auch in der Lage war das Wesen eines Wunsches zu erkennen, versagt, denn keiner von ihnen konnte und wollte sich wieder aus der Wunschwelt lösen, die ihn hier umgab.“ „Und damit war der Weg frei, für die Schatten.“ „Ja, denn überleg einmal, alle sind hier, alle die du liebtest und verloren hast, du könntest hier glücklich sein.“ „Ich weiß, doch ich darf nicht vergessen, dass es dort oben nicht ganz so perfekte Welten gibt, dort werde ich gebraucht, nicht hier. Ich darf mich nicht in meinen Träumen verlieren.“ „Willst du dich nicht zumindest umsehen?“ „Das ist auch ein Test, nicht wahr? Nein, ich will mich nicht umsehen, ich will gehen, denn jeder Augenblick, den ich hier verweile, den ich allein mit dir verbringen kann, macht es mir schwerer wirklich zu gehen.“ Er nickte, „ich weiß, dass du es kannst, du wirst es schaffen.“ „Ich hoffe es.“, sie löse sich von ihm, „du weißt, ich bin nicht gut darin Lebewohl zu sagen, deshalb...“ Er nickte ihr zu, „ich weiß.“
Ehe sie ein weiteres Wort sagen konnte löste sich das Heiligtum auf und mit ihm die Gestalt des Jungen. Samantha kam zu sich und das erste was sie sah war Rheiji, der sich über ihr Gesicht beugte. „Feeidrhon sei’s gedankt“, seufzte er erleichtert Samantha richtete sich vorsichtig auf, sie wahr völlig verwirrt besonders als sie die rote Erde erblickte, die sich unter, über und neben ihr wölbte, während kaltes Feuer darauf tanzte. „Rheiji? Was in aller Welt ist geschehen?“ „Wir sind gestürzt. Wir sind gefallen und gefallen, stundenlang wie es mir schien, durch die Hitze bist du ohnmächtig geworden während wir noch fielen.“ „Schön.“, ihr war schwummrig Zumute, ihre linke Gesichtshälfte fühlte sich heiß und klebrig an, sie hob die Hand und spürte einen großen Riss, als sie sie zurückzog klebte Blut daran, frisches Blut, das auch jetzt noch floss. Sie murmelte ein paar Worte und die Wunde verschwand.
„Aber es war so tief, wie konnte ich diesen Sturz mehr oder weniger unbeschadet überstehen?“ „Wegen des Windes, dieser heiße Luftzug den wir spürten, als der Abgrund schon in diese Höhle mündete, kurz vor dem Boden wechselte er plötzlich die Richtung und ging heftig zur Seite, er riss uns von der Öffnung fort aber zugleich milderte er den Sturz, deinen Sturz zumindest denn mir passierte nichts, weil deine Hand mich schützte.“ „Oh Mann,“, sie seufzte, dann war das ein wirklich verrückter Traum, den ich hatte, war ich lange bewusstlos?“ „Ich weiß nicht, für meine begriffe jedenfalls zu lange, ich habe mir Sorgen gemacht.“ Sie bedachte ihn mit einem erstaunten Blick, ich muss mich wirklich daran gewöhnen, dass diese Fee so anders ist als der Rest ihres Volkes, dachte sie. Sie versuchte sich an den Traum zu entsinnen, war es wirklich nur ein Traum? So wie auch du nicht wirklich hier bist... Ihr Blick fiel auf ihren Schatten, „es tut mir Leid, aber es gibt noch Dinge, die ich erledigen muss.“, sagte sie leise, aus dem Bauch heraus und ihr war, als nickte ihr der schwarze Schemen zu. Leise lächelnd wandte sie sich ab und stand auf, „wie sollte es jetzt weitergehen? Dieser Gott sprach doch von einem Kristall?“ „Dem Kristall aus ewigen Flammen.“, bestätigte Rheiji, „was auch immer das sein mag. Wir müssen ihn finden und in das Dorf bringen um den Bann zu brechen, das war es, was er sagte.“ „Ja... Dann sollten wir uns auf die Suche machen.“, sie versuchte die Höhle zu überblicken doch links und rechts von ihr gab es nur ein Flammenmeer, das sich unendlichweit hinzuziehen schien.
„Das scheint mir recht aussichtslos zu sein.“, sagte Rheiji mutlos, Samantha schüttelte entschieden den Kopf, „vielleicht, aber wir werden es trotzdem schaffen, da bin ich mir ganz sicher.“ „Aber wie? Es scheint, als würde es hundert Jahre dauern, dieses Gebiet zu durchkämmen und trotzdem, ein Kristall aus Flammen, wie sollen wir ihn inmitten anderer Flammen aufspüren?“ „Lass mich nachdenken... Wie ließe sich das am leichtesten bewerkstelligen?“ „Kannst du ihn vielleicht rufen?“, fragte Rheiji plötzlich, Samantha blickte auf, „was meinst du mit „rufen“?“ „Ich weiß es nicht genau, ihn mit Magie dazubringen, hierher zu kommen oder sich uns zumindest zu zeigen, irgendwie...“ „Ich fürchte, das wird nicht gehen.“, Samantha richtete ihren Blick erneut auf das Flammenmeer, „denn es ist so gut wie unmöglich Macht über etwas zu gewinnen, dessen Namen man nicht weiß oder von dem man nicht zumindest das Aussehen oder etwas Vergleichbares kennt. Aber warte... Ich habe zwar keine Möglichkeit auf den Kristall selbst einzuwirken, aber vielleicht, mit ein wenig Glück...“, sie zögerte. „Was?“, Rheiji wirkte leicht beunruhigt, „was hast du vor?“ „Rheiji, hör mir gut zu, ich werde gleich etwas versuchen, aber du musst mir helfen. Ich werde gleich versuchen das Feuer selbst zu verändern, das Feuer, nicht den Kristall. Wenn mein Plan aufgeht müsste der Kristall nach einem kurzen Augenblick leicht zu sehen sein, und wenn es so weit ist... Halt die Augen offen und wenn du ihn siehst, flieg dorthin so schnell du kannst und lass ihn nicht mehr aus den Augen. Wenn du dazu in der Lage bist, nimm ihn und bring ihn hierher, bist du es nicht, verharre dort und warte auf mich, wirst du das tun?“ „Ja... Aber ist das nicht gefährlich?“, erkundigte er sich misstrauisch. „Nicht für dich.“, erwiderte sie ruhig, „bist du soweit?“
Sie wandte sich ab und fixierte aufs neue die Flammen, „belääs cognmreeä, ughs ornya fys vheighr Doijin te Lloujjam mnair fheijjanm vijir kräetakkyann throjjöo!“ Der Effekt trat nur ganz allmählich zu Tage, die Flammen wurden fahler und fahler, als würde die Farbe langsam aus ihnen herausgesogen, bis sie hellweiß loderten, in der Farbe frischgefallenen Schnees. Samanthas Atem ging schnell und heftig, Schweiß trat ihr aus allen Poren, während sie sich auf ihr Ziel konzentrierte, diese Feuerfläche, die sich weiter erstreckte, als die Augen blicken konnten, musste wahrhaft gigantisch sein, wenn es so schwierig war, sie weiß zu halten.
Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Rheiji mit hastigen Flügelschlägen dorthin steuerte, wo sich weit links von ihr rote Funken inmitten des weißen Feuers zornig aufbäumten und die Anwesenheit des Kristalls verrieten. Mühsam erhielt sie den Zauber aufrecht, beeil dich Rheiji, bitte beeil dich..., bat sie die Fee in Gedanken und sah dabei bereits, wie die Farbe langsam in die Flammen zurückkehrte, schon jetzt waren sie wieder annähernd rosa gefärbt. „Ich habe ihn.“, Rheijis Stimme drang von ganz weit weg zu ihr heran, sosehr hatte sie sich darauf konzentriert, den Zauber zu halten, jetzt ließ sie los und das Feuer nahm schlagartig seine alte Färbung wieder ein. „Gut gemacht.“, sagte sie matt, „wo ist er?“ „Na hier.“, er hielt ihr etwas entgegen, dass wie ein Funke aussah. „Das?“, ohne zu wissen, ob sie erleichtert oder erstaunt sein sollte, nahm sie den kaum Daumennagelgroßen Kristall entgegen, er war ähnlich dem Siegelstein aus Nebel, er war greifbar und eben doch nicht, die Essenz der Flammen eben. „Das ist der Kristall?“ „Das muss er sein.“ „Na ja, ich hätte ihn mir zwar ein wenig... Beeindruckender vorgestellt, aber was soll’s? Wir haben, was wir brauchen, lass uns zurückgehen.“ „Aber wie? Wie sollen wir diesen Abgrund jemals wieder hinaufgelangen?“ „Zunächst müssen wir die Öffnung wiederfinden, nur Mut. Flügel werden uns diesmal helfen, die Aufwinde tragen uns.“ „Glaubst du wirklich, dass das funktioniert?“ „Nun, sagen wir, ich hoffe sehr, dass es funktioniert, denn sonst sehen wir uns einem nicht unerheblichen Problem gegenüber. Aber lass es uns einfach versuchen, wenn wir scheitern bleibt noch immer Zeit genug, sich über eine andere Lösung den Kopf zu zerbrechen.“ „Ja aber, selbst wenn es funktioniert... Gibt es immer noch einen Haken bei der Sache.“ „Welchen denn?“ „Du.. Na ja, du hast keine Flügel.“ Sie lachte leise, „darüber musst du dir keine Gedanken machen, ich werde mich verwandeln.“ „Ja schon, aber welcher Vogel oder überhaupt welches Tier sollte in der Lage sein, in der Hitze hier unten zu bestehen?“ „Das ist wahr... Daran habe ich nicht gedacht, danke Rheiji, es sieht aus, als blieben dann nur zwei Möglichkeiten... Rheiji, bei unserem Sturz, ist die Spalte überall so breit wie am Anfang oder verengt sie sich noch?“ „Oh sie hat sich ein paar Mal verengt, einmal wären wir beinahe stecken geblieben.“ „Gut... Dann gibt es nur noch eines zu tun. Komm mit Rheiji, wir kehren zurück und setzen dem ein Ende.

*
ich glaub, ich schaff es heut zwischen 18:00 und 19:00 uhr in den chat zu kommen.
dann bis nachher
Shadow27
Bin da und warte was ist los? Wieso gehst du als wieder raus?
So hier... Seid ihr überhaupt da?

„Tu es! Das ist deine letzte Chance, tu es oder du wirst es wirklich bereuen!“ „Nein! Ich sagte schon, dass ich es nicht kann, vor allem aber werde ich es nicht tun!“ Nicht so lange ich mir so sicher bin, dass sie noch leben., dachte ich bei mir, die Fee summte zornig, doch diesmal war es mir egal, ich fürchtete mich nicht länger vor ihren Flammen, denn eines hatte ich inzwischen begriffen, sie brauchten uns, sie würden uns nicht töten, weil sie uns brauchten. Ich wandte den Blick von den schwebenden Kriegern ab und ließ ihn über die demolierte Ruine schweifen, der aufreißende Abgrund hatte beträchtliche Schäden angerichtet, dennoch hatte dieser Platz etwas besonderes... Was hatte Sam hier gemacht? Mit Rheiji... Hatten sie etwas herausgefunden? Und waren sie verantwortlich für diesen Riss im Boden, der den gesamten Feenstamm in helle Aufregung versetzt hatte? Ich hätte es zu gerne gewusst, auch was geschehen war, nachdem sie in diesen Abgrund gestürzt waren, so tief, dass man dort keinen Boden sah, sondern nur hellloderndes Feuer, dessen Hitze bis hierher nach oben drang. Aber gerade diese Hitze..., dachte ich traumverloren, gerade diese Hitze und der warme Wind, der sie mit sich brachte, konnten ihnen das Leben gerettet haben. Keiner von uns glaubte, dass Samantha tot war, diesmal nicht. Und wie es schien taten das auch die Feen nicht, genauso wenig, wie sie an Rheijis Ableben glaubten, denn weshalb sonst sollten sie so dringlich darauf beharren, dass ich diesen Abgrund für sie schloss, nachdem sie auf welche Weise auch immer herausgefunden hatten, dass ich über Magie verfügte? Ich seufzte, hoffentlich kamen sie bald zurück und zwar mit etwas, das uns helfen konnte... Vielleicht gelang es ihnen wirklich Rheijis Plan zu verwirklichen? Mit einem leichten Lächeln dachte ich an die aufgeweckte Fee, die doch so anders war als der Rest des Schwarms, hoffentlich hatten sie Erfolg.
„Mach schon Menschling! Oder du wirst es bereuen!“ „Nein!“, erwiderte ich stur, „ich werde das nicht tun, was immer ihr auch anstellt.“ „Ist dir dein Leben wirklich so wenig wert? Deines und die Leben deiner Freunde?“ „Ihr werdet ihnen nichts tun, das weiß ich so gut wie ihr, denn ihr braucht sie. Und ihr werdet auch mir nichts tun, denn wer sollte dann diesen Riss für euch reparieren?“ „Sei dir deiner Selbst nicht zu sicher Menschling!“
Ich überlegte gerade, was ich darauf erwidern sollte, als ein lautes Getöse verbunden mit einem heftigen Beben den Boden erschütterte und meterhohe Stichflammen aus dem Abgrund emporloderten, bis zum Himmel hinauf. Erschrocken stolperte ich zurück, als sich mit vernehmlichem Knirschen die Spalte zu schließen begann, während die Hitze des Feuers mir die Haut versengte, schützend hob ich die Arme vors Gesicht, glaubte aber noch aus dem Augenwinkel etwas in den Flammen auszumachen. Eine Gestalt mit feurigen Flügeln, eine gigantische Feuerfee oder vielleicht ein Engel, es war nicht auszumachen, doch dann sah ich die zweite, kleinere Gestalt in den Flammen... „Rheiji!“, rief ich heiser, konnte mein Glück nicht fassen, jetzt würde sich alles zum Guten wenden! „Saman...“ Erneut erschütterte ein heftiger Schlag den Boden, ich prallte zurück, als die beiden Ränder des Abgrunds mit Wucht aneinander prallten und sich schlossen, schlagartig verschwand das Feuer aus dem inneren der Erde. Ich blinzelte um meine Augen wieder an das Dämmerlicht dieses Ortes zu gewöhnen und sah genau auf der haarfeinen Zickzacklinie, die den ehemaligen Riss kennzeichnete, Samantha und Rheiji, sie schienen mich noch nicht bemerkt zu haben. Doch Samantha sah aus wie immer, keine Flügel, weder aus Feuer noch Engelsflügel aus Federn... Hatte ich mich getäuscht oder... Ach, es war mir gleichgültig.
„Das hätte er uns wirklich sagen sollen.“, erklärte Samantha gerade mit ärgerlichem Tonfall und versuchte dabei, sich Asche und Staub von der Rüstung zu klopfen, mit nur mäßigem Erfolg, „das war verdammt knapp... Der Pfad wird sich schließen, sobald du ihn beschritten hast... Aber sicher!“ „Reg dich nicht auf.“, versuchte Rheiji sie zu beruhigen, „wir haben es geschafft, oder? Nur das zählt.“ Sie nickte, „du hast Recht Rheiji, aber trotzdem manchmal könnte ich... Ach egal, lass uns aufbrechen, ich will gar nicht wissen, wie es den anderen zwischenzeitlich ergangen ist, hoffentlich haben sie sich trotz allem an das gehalten, worum ich sie bat.“ „Ich bin sicher, dass es ihnen gut geht.“ „Ich hoffe es...“
Gerade wollte ich etwas sagen, oder einfach ihren Namen rufen um zu zeigen, dass ich da war, dass es mir gut ging und dass ich froh war, unendlich froh, sie zu sehen. Doch ehe ich reagieren konnte hatten sich die Feenkrieger von ihrem Schrecken erholt und waren auf die beiden losgestürzt, Samantha schien sie im letzten Augenblick zu sehen und stellte sich ihnen furchtlos entgegen, trotz allem Schmutz konnte ich selbst von hier aus sehen, dass sie das Brandmal noch immer auf der Wange trug. „Rühr dich nicht, Menschenwesen!“ Schon als das Summen ertönte und er die Feen nahen sah, warf Rheiji Samantha einen unsicheren Blick zu und suchte auf ihr Nicken hin hinter ihr Deckung. Sam rührte sich tatsächlich nicht und sah den Krieger ruhig entgegen, ich bezweifelte jedoch stark, dass sie es tat, um deren Befehlen folge zu leisten. „Du hast also tatsächlich überlebt und bist aus den Tiefen des Abgrunds hierher zurückgekehrt, das zeugt von der Bosheit deines Wesens. Und den geflügelten Verräter hast du auch wiedermitgebracht.“, fügte der Krieger hinzu und warf Rheiji, den er gerade erst entdeckt zu haben schien einen eisigen Blick zu. Samantha erwiderte nichts, doch ihre Hände ballten sich zu Fäusten... Nein.. Es schien mir eher, als umklammerte sie etwas, etwas sehr kleines, das im matten Licht leicht rötlich glänzte... Die Feen hatten die Verbindung nicht abgebrochen, die entstanden war, als er mir seine Befehle übermittelt hatte, deshalb konnte ich jetzt verstehen, was er sagte.
Samantha sprach noch immer nicht, doch in ihren Augen brannten Flammen, die denen aus dem Inneren der Erde um nichts nachstanden, wenn ich mich nicht irrte, stand sie kurz davor, zu explodieren, vermutlich waren es nur wir und unsere Leben, die sie nicht gefährden wollte, die sie davon abhielten. „Folge uns!“ Ich wollte meinen Augen nicht trauen, als ich sah, wie Sam Rheiji noch einen aufmunternden Blick zuwarf und die beiden dann ohne zu zögern die Richtung einschlugen, welche die Feen ihnen wiesen. Gebannt sah ich zu, wie sie im Wald verstanden, sie hatten den Weg zur Stadt eingeschlagen, wenn ich mich nicht irrte, erst in diesem Augenblick wurde mir bewusst, dass sie mich völlig vergessen zu haben schienen, ohne zu zögern folgte ich ihnen um, falls nötig, das schlimmste zu verhindern, denn wer wusste, was die Feen mit den Beiden vorhatten.
Es sollte jedoch ganz anders kommen, anders, als wir alle zu träumen gewagt hätten. Kaum hatten wir die Feenstadt wieder erreicht, spürte Samantha wie sich der Kristall in ihrer Hand zu erhitzen begann, heißer und heißer brannte, bis sie ihn nur noch unter Aufbietung all ihrer Willenskraft festhalten konnte, während er ihre Handfläche versengte. „Was ist los?“, fragte Rheiji leise, der bemerkte zu haben schien, dass etwas nicht stimmte. „Der Kristall scheint in Flammen zu stehen, je näher wir dem Zentrum eurer Stadt kommen, desto heißer brennt er, ich kann ihn kaum noch halten.“, erwiderte Samantha wohl darauf bedacht, dass niemand als Rheiji sie hören konnte. „Dann gib ihn mir, mir können die Flammen nichts anhaben.“ „Das geht nicht, was ist, wenn sie ihn bemerken? Dann wäre alles umsonst.“ „Werden sie schon nicht und selbst wenn, woher sollen sie wissen, was es damit auf sich hat? Selbst wenn sie ihn sehen werden sie ihm kaum Beachtung schenken.“ „Na gut, aber pass auf.“ Rheiji passte einen unaufmerksamen Moment der anderen Feen ab und schwirrte zu ihrer Hand hinunter, wo er verstohlen den Kristall an sich nahm, sekundenspäter schwebte er wieder neben ihr.
„Alles klar, aber eins wüsste ich schon gerne, wie genau wird das funktionieren?“ „Ich habe keine Ahnung, dieser Geist sagte nur, dass wir ihn hierher bringen müssen, um den Bann zu brechen, ich fürchte, wir werden uns überraschen lassen müssen.“ „Aber was ist, wenn es nicht funktioniert, wenn man dazu noch irgendetwas tun muss?“ „Dann haben wir ein ziemliches Problem.“ „Kannst du nichts darüber herausfinden?“ „Ich fürchte nein, tut mir leid, wir müssen es einfach darauf ankommen lassen.“ „Schweigt!“, surrte einer der Krieger erbost, „niemand hat euch gestattet zu sprechen!“ Sam verdrehte die Augen, sagte aber nichts mehr, denn schon hatten sie das Zentrum der Stadt erreicht. Der Kristall machte sich selbstständig, löste sich aus Rheijis Griff und hoch über die Stadt empor, direkt über ihren Mittelpunkt. Niemand, der nicht erstaunt, erschrocken oder erwartungsvoll auf den winzigen Feuerball gestarrt und sich gefragt hätte, was kommen mochte. Glühende Strahlen roten Lichts brachen aus dem Kristall hervor und tanzten über die Stadt, doch weiter geschah nichts, zunächst...
Zehn oder zwölf Feen lösten sich aus dem Schwarm, erglühten in grünen Flammen und schwebten zu dem Kristall hinauf, in der Absicht, ihn zu zerstören, doch noch ehe die erste Flammenzunge ihn auch nur berührte, zersprang der Kristall mit dem Geräusch brechenden Glases in Tausende und Abertausende von Splittern, die als Funken roten Lichts wie Schnee vom Himmel schwebten. Die grünen Flammen verloschen schlagartig, kaum dass die roten Funken sie berührten, sämtliche Feuerfeen schwebten wie erstarrt auf der Stelle, sie wirkten äußerst erstaunt und unsicher, machten ein wenig den Eindruck, als seien sie soeben aus einem bösen Traum erwacht und könnten sich in der Wirklichkeit noch nicht ganz zurechtfinden.
„Wir haben es geschafft! Wir haben es geschafft!“, rief Rheiji erstaunt aber in höchster Freude, Samantha nickte ihm zu, „ja, es ist vollbracht... Leb wohl Rheiji, ich wünsche dir und deinem Volk alles gute, sie werden jetzt deine Hilfe brauchen, doch für mich und meine Freunde ist es an der Zeit zu gehen, viele Aufgaben liegen noch vor uns.“ „Ich verstehe...“, erwiderte er traurig, erhob jedoch keine Einwände, „ich danke dir... Ich danke euch für all das, was ihr getan habt, sag das deinen Freunden und sei dir gewiss, was auch geschieht, auf mich wirst du immer zählen können!“ Sie lächelte ihm zu, „ich danke dir Rheiji.“, dann wandte sie sich ab und kam direkt auf mich zu, „hallo Nico, verzeih, dass es so lange gedauert hat. Es ist Zeit für uns, zu gehen, wo sind die anderen?“ „Ich... Ähm dort hinten...“, erwiderte ich verlegen und ging unsicher voraus, was war nur los mit mir? „Sam!“, rief Lynn froh und kam uns schon von weitem entgegengerannt, Nyki und Fayn folgten dem Halb-Elfen langsamer. „Hey Lynn.“, sie blickte von einem zum anderen, „lasst uns gehen.“
Dankbar folgten wir ihr, es war herrlich die brennenden Inseln endlich verlassen zu können und die Sonne wieder zu sehen. „Endlich raus aus diesem Nebelrauch.“, sagte Nyki erleichtert und streckte sich genüsslich im warmen Sonnenlicht, Samantha sah ihm lächelnd zu. „Ich nehme an, es hat keinen Sinn, dich zu fragen, wie du das angestellt hast?“, erkundigte sich Fayn, Samantha schüttelte den Kopf, du hast es erfasst, das wäre viel zu kompliziert, lasst uns einfach froh sein, dass wir es geschafft haben, wie spielt keine Rolle.“ „Hier Sam.“, sagte Lynn leise und streckte ihr ihren Bogen und den Griff der Drachenklinge entgegen, das Schwert glänzte hell im Sonnenlicht, „ich habe gut darauf acht gegeben, wie versprochen.“ „Ich weiß.“, sie nahm die Waffen wieder an sich, „danke Lynn.“
„Habt ihr es geschafft?“, ertönte plötzlich Belâmyrs Stimme, diesmal zuckte niemand zusammen, langsam gewöhnten wir uns an das plötzliche Auftauchen des Geistes, Samantha nickte, „ich glaube schon, wie geht es jetzt weiter?“ „Wir werden sehen, ihr wisst, das liegt nicht in meiner Hand. Seid ihr bereit, den nächsten Ort zu erkunden?“ Es bedurfte keiner Nachfrage, Sam nickte und zum zweiten Mal kamen wir in den zweifelhaften Genuss des Springens.

schick mir dann mal ne Mail Shadow, mit dem, was wir bisher haben, damit ich deine Adresse hab hab shcon einige Ideen ausgeknobelt.
Zuerst mal: Ich bin noch da Smiley

Skku Raduraa ist echt ein guter Name!

Also dann noch liebe Grüsse...

*weiterliest*
Wer soll denn das sein???
Das ist der Name für den Ort, guck mal im vorherigen Thread ganz am Schluss...

LG
okay für das andere hab ich jetzt auch nen Namen, weiß ihn nur grad nicht auswendig, danke für eure Hilfe.

„Wo sind wir diesmal gelandet?“, erkundigte sich Lynn, nachdem wir schmerzhaft auf hartem vertrocknetem Erdboden gelandet waren. Man hätte meinen können, wir befänden uns wieder auf den Grasflächen der Mondseeebenen, doch die kniehohen Halme um uns herum, waren von goldgelber Farbe und es war kein Gras, das hier überall wuchs und sich sanft im Wind bewegte, sondern eine Art Pflanze, die wie eine Kreuzung aus Weizenähren und Flachspflanzen anmutete. „Inmitten nährender Felder...“, sagte Samantha leise, das Goldährental, das heißt wir müssen uns als nächstes der Herausforderung des Spitzmondsees stellen oder aber der des Schwarzmondsees. Ersterer liegt inmitten des Tals und der andere grenzt unmittelbar daran an.“ „Gut und wie finden wir heraus welcher es ist?“, erkundigte sich Fayn wenig begeistert. „Oh das dürfte nicht allzu schwer sein, die beide Seen liegen immerhin mehrere Tagesmärsche voneinander entfernt.“, erwiderte sie munter, „und hier wo es relativ flach ist dürfte es nicht allzu schwer werden, das nächstliegende Gewässer ausfindig zu machen.“ „Worauf warten wir dann noch?“. Ertönte eine wohlbekannte Gedankenstimme, Samantha wirbelte herum, „Sternenglut!“, rief sie erfreut, als sie den Wolf durch die hohen Halme heranspringen sah. „Allerdings.“, erwiderte der Wolf trocken, „aber wenn ihr das nächste mal vorhabt, mich allein im Nirgendwo zurückzulassen, sagt mir vorher Bescheid.“ Samantha kniete sich hin und kraulte das weiche weiße Fell des Wolfes, Sternenglut schmiegte sich genüsslich an sie. „Tut mir leid mein Freund, es lag gewiss nicht in meiner Absicht...“ „Ich weiß.“, Sternenglut wich zurück und schüttelte sich, „genug der Worte jetzt, wir haben eine Aufgabe zu erfüllen, nicht?“ „Allerdings.“, Lynn spähte in sämtliche Himmelsrichtungen über das goldene Meer hinweg, „die Frage ist bloß, in welcher Richtung sich der See befindet, den wir jetzt aufzusuchen haben.“ „Warte, da fällt mir etwas ein...“, Samantha hob einen Faustgroßen Stein vom Boden auf und wog ihn in ihrer Handfläche, „das müsste gehen... Bhushauu shyris djo neträgooca Vyxialläim.“ Der Stein umhüllte sich mit goldenem Licht, dann stieg er vor uns in die Luft empor, und schlug emsig eine bestimmte Richtung ein. „Hinter her.“, erklärte Sam kurz und lief dem glühenden Funken nach, dicht gefolgt von Sternenglut. Wir anderen tauschten einen mehr oder minder ratlosen Blick, ehe wir ihnen im Dauerlauf folgten, um sie und den leitenden Stein nicht aus den Augen zu verlieren. Es schien mir als würde der Weg Stunden währen, meine Beine schmerzten und meine Lungen fühlten sich an, als würden sie gleich platzen und ich war aufs äußerste erstaunt, dass ich überhaupt noch laufen konnte.
Völlig außer Atem, erreichte ich die spiegelnde Wasserfläche des nächsten Sees, der sich kilometerweit zu erstrecken schien, gerade noch rechtzeitig um zu sehen, wie der Stein nun wieder als Stein im Wasser verschwand, während goldene Sonnenstrahlen sich im aufsteigendem Nebel brachen und einen Lichtertanz hervorriefen. Nebel, die Essenz der Magie der Seen. Seiner Größe wegen konnte man die genaue Form des Sees nur erahnen doch, der scharfen Spitze wegen, die genau an diesem Punkt auslief, wusste ich mit ziemlicher Sicherheit, dass es sich um den Spitzmondsee handelte. Wie hatte es noch mal in Ayras Lied geheißen? Der letzte ist nun gar nicht schön, doch ist es fast geschafft, sein Name zeigt dir was er tut, ist grausam spitz und scharf. Vor und hinter dir liegt, was die letzte Prüfung ist, die beißende Qual der Erinnerung, ehe die letzte Angst verlischt... Das klang nicht besonders einladend, hier würden wir also unserer schlimmsten Erinnerung begegnen, wenn ich das richtig verstanden hatte, oder vielmehr die anderen würden das tun...
„Da seid ihr ja, ihr habt ganz schön lange gebraucht.“, erklärte Samantha mit mildem Spott, als auch die anderen uns erreicht hatten, sie war die einzige, die nicht keuchend nach Luft schnappte. „Das kann ich nicht finden, eigentlich wart ihr doch überraschend schnell. Hier ist das nächste Rätsel, viel Glück dabei:

Tiefste Qual Vergangenheit,
brennender Schmerz in den Adern pulsiert,
dies ist der Name und Zauber des Sees,
seine Wirkung erkennt man auch gleich.
Erst wenn man die Vergangenheit begriffen,
erst wenn man aus Vergangenem gelernt,
erst dann kann man hoffen, zu verstehen,
was in der Zukunft zu uns kommt.
Über dem Wasser, zweites Element,
hoch oben am Himmel erkennt,
Wie falscher Verlauf der Zeit schmerzt.
Findet das Loch in den Sternen,
der Zeit zur Reise bereit,
bis ihr könnt dann benennen,
was die wahre Macht ist, der Vergangenheit.“

, weg war der Geist wieder, bildete ich es mir ein oder stimmte es, dass er mehr und mehr das Interesse daran zu verlieren schien, und zu helfen? Hmm... Ich nahm mir vor ein wenig darauf zu achten.
„Ach nein...“, seufzte Sam missmutig, „das ist wieder das gleiche Schema, was die wahre Macht ist der Vergangenheit... Die wahre Macht eines Wunsches... Muss das denn wirklich sein?“ „Es scheint so.“, erwiderte Lynn und ließ seinen Blick über den See schweifen, „wisst ihr was seltsam ist? Der Nebel ist da, aber ich spüre rein gar nichts von der Magie des Sees und ich sehe auch nichts obwohl ich mich im Augenblick gar nicht dagegen abschirme.“ „Vielleicht, weil das noch nicht der richtige Ort ist.“, sagte Nyki nachdenklich, „findet das Loch in den Sternen... Vielleicht wirkt der Zauber erst dort?“ „oder er wirkt erst bei Nacht.“, ergänzte Fayn mürrisch, bis dahin müssen wir ohnehin warten, wenn wir zwischen den Sternen irgendetwas finden wollen.“ „Das ist wahr... Lasst uns also am besten zunächst ein Lager hier aufschlagen, vielleicht wäre es auch klug ein wenig vor zu schlafen, ich für meinen Teil hätte es mal wieder nötig.“, stimmte Samantha dem Zwerg zu. Mit ihrem Vorschlag sprach sie uns allen aus dem Herzen, keiner von uns hatte in der Zeit bei den Feen sonderlich viel Schlaf bekommen, doch jeder von uns hatte gelernt, sein Schlafbedürfnis zu unterdrücken, bis eine passende Gelegenheit kam, so wie jetzt.
Innerhalb von Minuten war ein passender Platz in einer niedrigen Senke gefunden, ein Feuer entzündet und auch sonst alles nötige getan. „Schön, wer hält Wache?“, erkundigte sich Nyki unmutig, niemand hatte Lust, was nur allzu verständlich war. „Ich glaube fast,“, erklärte Samantha und ließ ihren Blick über die Felder schweifen, alles war ruhig, hier schien es außer uns meilenweit kein Leben zu geben außer ein paar Feldmäusen vielleicht, „ich glaube fast heute können wir es auch einmal ohne Wache riskieren.“ Niemand hatte etwas einzuwenden und niemand ahnte, wie unklug es gewesen war.
Als ich erwachte war das Feuer längst heruntergebrannt und die zurückgebliebende Asche glühte nur noch schwach, ohne dabei länger Wärme zu schenken. Dichter Nebel umgab alles, dass man glauben konnte, diese Senke sei eine winzige Insel inmitten eines gigantischen Nebelmeeres, doch der Himmel über uns war völlig klar und die Sterne dort erstrahlten so hell, wie ich es nie zuvor gesehen hatte. Die Luft war eiskalt, zitternd schlang ich die Arme um mich, das war eine bösartige Kälte, sie erinnerte mich an etwas aber ich konnte mich nicht recht entsinnen. Was hatte mich eigentlich aufgeweckt? Verschlafen sah ich mich um, ach ja, diese seltsamen Geräusche... Da waren sie ja auch wieder... Ich rappelte mich auf und folgte dem Laut um seine Quelle ausfindig zu machen, es dauerte nicht lange. Es war Samantha, sie lag in sehr unruhigem Schlaf, wälzte sich unbehaglich hin und her. Kalter Schweiß stand ihr auf der Stirn und sie sprach auch, doch ich konnte nicht verstehen, was sie sagte. „Hey Sam.“, ich kniete mich neben sie packte ihre Schulter und schüttelte sie sanft, „wach auf.“ Mit einer heftigen Bewegung entriss sie sich meinem Griff, ohne dabei aufzuwachen und es gelang mir auch nicht, sie auf andere Weise zu wecken, dabei hatte sie doch sonst einen ungeheuer leichten Schlaf...
Ein ungutes Gefühl überkam mich, hier stimmte etwas nicht... „Lynn?“ Doch auch der Halb-Elf lag stöhnend am Boden und schien von schrecklichen Träumen geplagt, so wie auch Fayn. Warum hatte Sternenglut die Träume nicht abgehalten? Er hatte doch gesagt... Doch auch der Wolf, knurrte und jaulte im Schlaf, fletschte die Zähne und bewegte die Beine als versuchte er krampfhaft vor etwas zu fliehen. Was geschah hier nur? Mein Kopf klärte sich ein wenig und das Nachdenken fiel mir nicht mehr ganz so schwer, obwohl sich die klirrende Kälte wie eine erstickende Decke über mich legte. Das alles war doch wie... Das Schattenfeuer! Sie würden doch nicht? „Nein... Das kann nicht sein, ganz ruhig, reg dich nicht auf und denk nach.“, redete ich mir selbst gut zu. Das konnte nur die Magie des Sees sein, fiel es mir wie Schuppen von den Augen, sie wirkte in der Tat nur nachts, aber anders als gedacht. Sie wirkte... Sie wirkte während man schlief, sandte Träume, aus denen man nicht mehr erwachen konnte. Kein Wunder, das alle der Magie erlegen waren, es war sicher viel schwieriger einen Traum abzuwehren als die Wirklichkeit. Und kein Wunder, dass mir nichts geschehen war. Aber was sollte ich jetzt tun? Panik überkam mich und ich begann laut die einzelnen Namen zu rufen, ohne Erfolg wie es schien...
„Nico?“ Ein Stein fiel mir vom Herzen, als die verschlafene Stimme des Drachen ertönte. „Was ist los?“ „Nyki!“, rief ich aufgeregt und lief zu dem Drachen hin, „Gott sei Dank!“ „Was ist den los?“, knurrte der Drache unwillig, entrollte langsam seinen mächtigen Leib und streckte sich gähnend, „warum machst du hier solchen Lärm?“, er blickte nach oben und sah die Sterne hell funkeln, „ist es schon an der Zeit?“ „Nein... Oder vielleicht... Ich habe keine Ahnung! Aber es gibt ein ganz andere Problem, etwas unheimliches geschieht hier!“, rasch und möglichst ruhig schilderte ich dem Drachen, was mir widerfahren war und welche Schlüsse ich daraus zog, Nyki riss die Augen auf, „das darf doch wohl nicht wahr sein! Bist du sicher? Warum passiert so etwas eigentlich immer uns?“ „Ich weiß es nicht, weshalb wir ständig in solchen Schlamassel geraten, doch noch viel weniger bin ich mir darüber im Klaren, was wir jetzt tun sollen! Glaubst, du die anderen werden einfach wieder aufwachen, wenn es dämmert?“ „Vielleicht.“, erwidert der Drache und blickte zum Himmel, „aber hast du es nicht bemerkt? Die Sterne und Planeten stehen still und das würde bedeuten, dass auch die Zeit...“ „Du glaubst, di Zeit stände still? Aber wie sollte... Das Rätsel! Wo falscher Verlauf der Zeit schmerzt! So hieß es doch, nicht wahr?“ „Das muss nichts bedeuten.“, bremste mich der Drache, „doch in einem bin ich mir ganz sicher, die Zeit steht still und das kann niemals etwas gutes für uns bedeuten.“, erklärte er unruhig.
„Aber was sollen wir jetzt tun?“, fragte ich erneut und fühlte mich wieder einmal völlig überfordert. „Das ist die Magie des Sees.“, erklärte Nyki langsam, „das muss die Magie des Sees sein, und das würde bedeuten... Ich weiß nicht, was es bedeutet, aber weißt du, was ich glaube? Glaube der See war es auch, der Samantha dazu veranlasste, heute Nacht auf eine Wache zu verzichten, das hat sie seit wir sie kennen nie zuvor getan, es hätte mir gleich auffallen müssen, wie unnatürlich das für sie ist, aber ich dachte, sie wäre einfach nur müde.“ „Wenn das stimmt, würde es bedeuten, dass der See ganz gezielt dafür gesorgt, hat, dass seine Opfer ihm in die Falle gehen und es wäre anzunehmen, dass er dann auch wollte...“ „Das wir beide verschont blieben, weil es etwas gibt, das zu tun bleibt.“ „Du meinst also, um en Bann zu brechen müssen wir...“ „Ich meine gar nichts.“, unterbrach er mich schroff, sein Schwanz peitschte unruhig durch die Luft, ein Zeichen höchster Nervosität, „du weißt doch, dass ich keine Ahnung von diesen Dingen habe!“ „Meinetwegen, dann glaube ich eben, das wir, um den Zauber zu brechen, das Rätsel lösen müssen, ich weiß nur leider nicht... Ich weiß nicht wie. Ich wünschte jetzt nur, ich wäre dabei gewesen, als Sam die anderen beiden Rätsel löste, denn dann hätte ich jetzt vielleicht zumindest den Hauch einer Ahnung, was mit diesem Lied anzufangen ist.“ „Wir müssen es eben langsam angehen und mit dem beginnen, was wir verstehen können, wenn du dir wirklich sicher bist, dass es das ist was wir tun müssen.“ „Das bin ich.“, erklärte ich, klang dabei jedoch nicht so überzeugt, wie ich es gerne gewesen wäre, „es sei denn natürlich, dir fällt noch etwas besseres ein.“ Er schwieg einen Augenblick, „das ist es nicht... Nur ich kann nicht begreifen, warum wir? Warum hat dieser Zauber keine Macht über uns?“ „Ich weiß es nicht Nyki, das heißt, ich weiß, dass keiner der Seen mich beeinflussen kann, aber ich habe keine Ahnung, weshalb du...“
„Wie meinst du das?“, erkundigte sich der Drache hellhörig geworden, ich zuckte mit den Schultern, „es ist einfach so, Samantha sagte es läge daran, dass ich ein... Wahrheitsfinder bin.“ „Das ist nicht dein ernst!“ „Was?“ „Bist du wirklich... Bist du wirklich ein Wahrheitsfinder?” „Sie sagte es... Weißt du etwas darüber?“ „Nicht viel, nur was man sich eben so erzählt.“ „Nämlich? Bitte Nyki, vielleicht kannst du es mir erklären, ich weiß nicht einmal genau, was ein Wahrheitsfinder ist!“ „Na gut... Ich will es versuchen... Ein Wahrheitsfinder... Die Gabe der Wahrheitsfindung ist ein alte, sehr seltene und mächtige Kraft, ich denke man könnte schon sagen, dass es eine ganz eigene Art von Magie ist... Es heißt, ein Wahrheitsfinder würde nur alle hundert bis tausend Jahre geboren, doch immer in Zeiten größter Not, denn neben der Gabe die Wahrheit zu erkennen, mag sie auch noch so verschleiert sein, haben die Wahrheitsfinder noch einzweites, viel mächtigeres Talent.“ „Welches Nyki? Welches Talent haben sie noch?“, fragte ich atemlos, endlich erfuhr ich etwas! „Die Gabe Wahrheit zu schenken. Anderen die Augen zu öffnen und ihnen zu zeigen, was wirklich wichtig ist und doch so oft vergessen wird.“ „Und dazu soll ich in der Lage sein?“ „Ich weiß es nicht Nico, das sind Legenden, ich glaube, wenn du genaueres erfahren möchtest, wirst du dich bemühen müssen, aus Sam eine Antwort herauszukitzeln, vorrausgesetzt,“, fuhr er ernst fort, „es gelingt uns sie und die anderen jemals wieder aufzuwecken.“
„Ja...“, ich nickte, „das Lied... Findet das Loch in den Sternen... So heißt es doch, nicht? Ich glaube das ist der springende Punkt, dort müssen wir hin, aber...“, erneut richtete ich meinen Blick gen Himmel, „ich sehe kein Loch, da ist nichts oder vielmehr nicht nichts.“ „Wer sagt, dass man es sehen muss? Dabei fehlt doch noch etwas, über dem Wasser, zweites Element, hoch oben am Himmel erkennt, wie falscher Verlauf der Zeit schmerzt. Findet das Loch in den Sternen...“ „Du glaubst also, das Loch ist über dem See, ist einfach da, ohne das wir es sehen können...“, ich schüttelte den Kopf, „das kann ich nicht begreifen, trotz allem nicht. Nach allem, was ich über Sterne und das All gelernt habe, will es mir nicht in den Kopf, dass und wie ein Loch in oder zwischen ihnen sein sollte... Das ist nicht nur unvorstellbar, das ist schlicht und einfach...“ „Es ist nicht unmöglich.“, erklärte Nyki bestimmt, „nichts ist unmöglich, du musst einfach begreifen, dass die Gesetze deiner Welt hier nicht so gelten, das ist eine andere Realität und dieser Ort hier ist es erst recht, denn er liegt jenseits von Raum und zeigt. Du bist, das, was man in deiner Welt, glaube ich einen Realisten nennen würde, vielleicht auch unterstützt durch deine Berufung, wenn du wirklich ein Wahrheitsfinder bist, die siehst nur was wirklich ist, nicht was möglich ist. Das musst du lernen.“ „Na wunderbar... Ich sehe Geister und Drachen und Riesenspinnen, rede mit Körperlosen Stimmen und duelliere mich mit Schatten aber ich nehme nur war, was real ist... Das ist doch... Abartig.“ „Wie gesagt.“, wiederholte Nyki ruhig, „es ist eine andere Realität... Ich glaube ich bin nicht sonderlich gut im Erklären...“ „Doch schon... ich glaube nur, ich bin nicht sonderlich lernfähig.“
Daraufhin herrschte Schweigen, vielleicht nur für Sekunden oder Minuten, vielleicht auch für Stunden. „Lass uns versuchen, über den See zu fliegen.“, erklärte ich schließlich, „wenn deine Vermutung stimmt müssten wir dann ja direkt in diesem „Loch“ landen.“ Der Drache nickte, „steig auf.“ Schwerfällig kletterte ich auf seinen Rücken und unterdrückte dabei ein Gähnen, trotz allem und obwohl wir vielleicht Stunden in der stehenden Zeit geschlafen hatten, war ich noch immer hundemüde. Entschlossen blickt eich zu den Sternen auf, möglich hin oder her, wir würden es schaffen, soviel stand fest.
„Bereit?“, fragte der Drache und spannte die kräftige Flügelmuskulatur an. „Bereit.“, erwiderte ich und er trug mich hinauf, nach oben zu den Sternen. Das tiefblaue Wasser des Sees glitzerte unter uns im Sternenlicht, von Nebel war hier keine Spur, die Augen fest auf den Nachthimmel vor uns gerichtet entdeckte ich plötzlich etwas, das nicht ins Bild passte und mich verwirrte... „Nyki! Flieg scharf nach rechts und ein Stück tiefer! Da ist eine Luftverwirbelung oder so was, das könnte unser Eingang sein!“ Gehorsam verlangsamte der Drache seinen Flügelschlag und bog nach rechts ab, ich ließ die seltsame Stelle vor uns nicht aus de Augen, diese dunkle Stelle am Nachthimmel, die wirkte wie ein Schmutzfleck auf dem dunkelblauen Samt des Nachhimmels. „Halt dich gut fest, ich versuche hindurchzufliegen!“ „Ich nickte und klammerte mich fest an die Stacheln auf Nykis Rücken, eisige Winde umtosten uns und versuchten den griff meiner vor Kälte starren Hände zu lösen, ich beugte mich über Nykis Rücken, so tief es möglich war um dem Sturmwind zu entgehen.
Unser Versuch in das Loch am Himmel einzudringen, verlief als pralle der Drache plötzlich mitten in der Luft gegen eine Wand. Mit aller Kraft versuchte Nyki die unsichtbare Barriere zu überwinden bis irgendwann der Punkt erreicht war, an dem eins von beiden unweigerlich nachgeben musste, der Drache oder die Wand. Glücklicherweise war es die Wand, die plötzlich zu bersten schien und wir taumelten in ein schwarzes nichts. Während Nyki sich noch zu fangen versuchte, zeigte sich, dass gar kein „nichts“ war, wir schienen direkt im inneren des Nachthimmels gelandet zu sein. Alles um uns herum schimmerte sanft in samtigem Dunkelblau, oben unten und zu allen Seiten, es waren keine festen Grenzen zu erkennen. Überall glitzerten und glänzten Sterne aller Größen, doch hier waren sie nicht länger in goldenes oder silbernes Licht gehüllt sondern funkelten lebhaft in bunten Farben, wie ein Regenbogen. Beunruhig stellte ich fest, dass nicht zu sehen war, wo wir hier hineingekommen waren, kein Tor oder sonstiges, doch das war nun unser geringstes Problem, entschied ich, es gab noch etwas zu tun, ehe wir uns den Kopf darüber zerbrechen mussten, wie es möglich war, zurückzukehren.
„Es sieht aus, als könnten wir hier landen!“, rief Nyki plötzlich, ihm war aufgefallen, dass sein Schatten über das Blau glitt, als wäre es ein Boden, mir nicht. „Wie denn bitte? Nyki! Hier ist nichts, worauf man landen könnte!“ Doch der Drache hörte nicht auf mich und sank noch tiefer und tatsächlich, plötzlich kratzten seine Klauen über einen festen Untergrund. Er war ziemlich übertölpelt und dementsprechend unsanft kamen wir auf. Benommen rappelte ich mich auf, bildete ich mir das nur ein oder drehten sich die bunten Sterne in wildem Reigen? Ich schüttelte den Kopf und wandte mich an Nyki, „wenn du das nächste mal vorhast, mich über deinen Kopf hinweg ins Nichts zu befördern, sag vorher Bescheid, okay?“ Er grinste gezwungen, „ich versuch’s. Was glaubst du?“, unruhig ließ der Drache seinen blick über die Umgebung schweifen, „was müssen wir tun?“ „Woher soll ich das wissen? Ich habe dieses blöde Rätsel nicht geschrieben.“, erwiderte ich missmutig, „vielleicht können diese komischen Regenbogensterne uns ja helfen.“, erklärte ich ironisch und wie auf Kommando lösten sich vier ebendieser Sterne scheinbar vom Himmel und flogen Sternschnuppengleich auf uns zu, erschrocken prallte ich zurück Nyki stieß einen erstaunten Laut aus, „woher wusstest du das?“ „Das war doch nicht ernst gemeint!“
Die Sterne verharrten jetzt wenige Schritte von uns entfernt auf Augenhöhe, vorrausgesetzt, dort gab es noch „Boden“. Ich tauschte einen unsicheren blick mit Nyki, ehe ich vorsichtig näher trat, die Sterne glühten unregelmäßig von innen heraus, ich streckte vorsichtig die Hand aus, um einen von ihnen zu berühren, als er mit lautem Knall in einem Funkenregen zerbarst. Abermals stolperte ich erschrocken zurück, im Sekundentakt explodierten auch die anderen Sterne und jeder von ihnen ließ ein leuchtendes Rechteck zurück, dass einem Fernsehbildschirm glich. Misstrauisch beäugte ich die Erscheinung, nichts regte sich. „Was soll das?“, fragte ich ratlos, „was in aller Welt sind das für Dinger?“
„Sie werden euch helfen, eure Aufgabe zu bewältigen.“ Diesmal erschrak ich noch viel heftiger und Nyki stand mir um nichts nach, schon allein, weil ich keine Antwort erwartet hatte und schon gar nicht von einem Fremden. Eine schimmernde Gestalt erschien aus dem nichts, Nykis Augen weiteten sich und ich konnte es ihm nicht verdenken, denn es war die schlanke Gestalt Kirtans, die da auf uns zukam. „Kirtan?“, fragte ich heiser, das Abbild aus Licht schüttelte den Kopf, „ich fürchte nein, das bin ich nicht.“ „Wer oder was bist du dann?“, Nykis Stimme bebte verdächtig, er wusste wohl, dass er gegen einen Geist oder derartiges wenig auszurichten vermochte doch der vermeintliche Halb-Elf lächelte, „sagen wir einfach, ich bin jemand, der euch helfen möchte. Vorrausgesetzt ihr erweist euch dieser Hilfe als würdig. Ich erscheine euch hier nicht in meine eigenen Gestalt, sondern in der eines anderen, der euch beiden vertraut ist, verzeiht mir.“ „Aber...“, begann Nyki aufs höchste verwirrt, „warum...“ „Bist du für diese komischen Rätsel verantwortlich?“, erkundigte ich mich grob, das Lächeln der Gestalt wurde breiter, „so könnte man das sagen und was deine Frage angeht...“, er wandte sich dem Drachen zu, „es tut mir leid, aber es ist nicht an der Zeit das zu klären, wenn ihr jedoch so weiter macht, wie bisher, wird diese Zeit bald kommen, ihr schlagt euch über alle Erwartungen gut.“ „Warum bist du hier?“ „Nicht so misstrauisch junger Wächter, ich bin nur hier um euch zu sagen, dass ihr diese magischen Portale brauchen werdet, um das Rätsel zu lösen, oder dass ihr vielmehr brauchen werdet, was sie euch zeigen. Und natürlich um euch zu warnen, ein Verrat steht bevor, nehmt euch in acht vor...“, noch während er sprach wurde seine Stimme leiser und verhallte in der Ferne, zugleich löste er sich auf.
Verdutzt starrten wir auf die leere Stelle. „Was hältst du davon?“, erkundigte sich Nyki unsicher bei mir, ich schüttelte nur den Kopf, „ich kann mir keinen Reim darauf machen.“ „Ich ja auch nicht, aber du müsstest doch zumindest wissen... Sagte er die Wahrheit, als er erklärte, dass er uns helfen wolle? Meinte er das ehrlich oder versucht er nur uns zu schaden?“ „Wie soll ich das wissen? Ich begreife dieses komische Wesen genauso wenig wie du! Ich bin nicht mal sicher, ob ich das eben wirklich gesehen oder mir nur eingebildet habe, es ging so schnell...“ „Du hast gesagt, du seiest ein Wahrheitsfinder, du musst doch wissen, ob er die Wahrheit sagte, als er uns seine Hilfe in Aussicht stellte!“ „Samantha sagte, dass ich ein Wahrheitsfinder sei, und selbst wenn, das funktioniert so nicht! Bisher habe ich nur ein einziges mal bewusste wahrgenommen, dass jemand log, ansonsten ist das nur... Nur so ein Gefühl und auch das nicht immer.“ „Ein Gefühl? Was für eines?“ „Ich weiß nicht,“, erwiderte ich unsicher, „ich kann es nicht beschreiben. Es ist einfach da, manchmal... Wenn etwas nicht stimmt.“ „Hast du es eben gespürt?“ „Nein... Aber darauf würde ich mich nicht verlassen...“ „Es scheint, als hätten wir keine Wahl, zumindest vorerst, aber ich hoffe, dass sich das noch aufklären wird.“ Ich nickte, „was sollen wir jetzt tun?“
Der Blick des Drachen wanderte zu den „Bildschirmen“, „wir sollten rausfinden, wie diese Dinger funktionieren, oder?“ Ich wich vor ihm und den leuchtenden Rechtecken zurück, „oh nein! Vergiss es, ich komme diesen... Dingern kein zweites Mal zu nahe!“ Mein Herzschlag beschleunigte sich und mein Mund war ganz trocken vor Furcht, vor Furcht vor... Ja, wovor eigentlich? „Komm schon Nico, du hast doch selbst gehört was dieser... Dieses... Ach, wie auch immer. Jedenfalls hast auch du gehört, was gesagt worden ist!“ „Dann kümmere du dich doch darum!“, ohne recht zu wissen weshalb, hegte ich heftige Abneigung gegen den Gedanken, irgendetwas mit den „Bildschirmen“ zu tun, schon sie nur anzuschauen erschien mir gefährlich, was war nur plötzlich mit mir los? Woher diese Angst, dieser Widerwille? Nyki schien sich insgeheim das gleiche zu fragen, er schüttelte den Kopf, „ich habe doch nicht auch nur die geringste Ahnung davon!“ „Ich genauso wenig!“ „Bitte Nico! Ich habe keine Ahnung, was los ist, aber bitte! Denk zumindest an die anderen, dass hier ist vielleicht unsere einzige Möglichkeit um...“ „Jetzt komm mir nicht so!“, unterbrach ich ihn heftig, der Drache schreckte zurück, „es ist schließlich nicht so, dass ich ihnen nicht helfen will! Du weißt es! Du weißt es nur zu gut! Aber... Diese Dinger sind explodiert als... Als ich ihnen das letzte Mal zu nahe kam!“
Nyki sah mich lange an, bedachte mich mit einem beinahe mitleidigen Blick, „du hast Angst.“, stellte er nüchtern fest, „du hast Angst, nicht wahr?“ „Vielleicht.“, erwiderte ich trotzig, ich wollte sein mitleid nicht. Ich stimmte, ich konnte es nicht leugnen, ich fürchtete mich vor diesen „Fenstern“ oder vor dem, was sie umgab und ich wusste nicht einmal warum oder wovor genau ich mich fürchtete, doch das ging Nyki wahrlich nichts an! Es war mein Problem, ganz alleine meines. „Nico...“, der Drache schien sich nicht mehr zu helfen zu wissen, das verunsicherte mich, war ich wirklich so anders als sonst? Ich glaubte mich zwar im Recht, aber... „Nico... Ich... Wir sind Freunde, nicht wahr? Bitte... Vertrau mir, ich würde dich nicht bitten, wenn ich mir anders zu helfen wüsste, aber ich bin mir sicher, dies sind die Schlüssel, doch ich kann sie nicht verwenden! Ich glaube auch nicht, dass es gefährlich ist. Sieh mal!“ Trotz seiner Worte war ihm ein merkliches Zögern anzusehen, als er den Kopf reckte und seine Schnauze mitten durch eines der Rechtecke hindurchstieß, dich nichts geschah, der Drache schien recht zu haben. Zögernd betrachtete ich die „Schirme“, es kostete mich eine gewaltige Überwindung mich auch nur in Gedanken mit ihnen zu befassen, warum bloß? Woher kam nur diese Abneigung? Ich hatte diese Dinger gesehen, sie waren explodier und plötzlich... Plötzlich war da etwas, eine alte Angst, die wiedererweckt worden war, wie eine längst vergessene Erinnerung? Aber woher? In Terra gab es solches nicht...
„Ich weiß aber doch trotzdem nicht, was jetzt zu tun ist.“, hörte ich mich selbst sagen und versuchte wieder klar im Kopf zu werden. „Versuch etwas, irgendetwas. Das ist Magie. Ich kann dir nichts raten, aber... Im Gegensatz zu mir scheinen diese Dinger in der einen oder anderen Weise auf dich zu reagieren.“ „Na wunderbar... Es wäre ja auch viel zu einfach...“ „Versuch es einfach.“, versucht mich der Drache zu ermuntern, mit nur mäßigem Erfolg, „wir müssen es einfach versuchen.“ „Na gut...“, zögernd streckte ich die Hand aus und merkte erst dabei, wie heftig ich zitterte, trotz allem war mir nicht zur Gänze klar gewesen, wie sehr ich mich scheinbar grundlos vor diesen „Dingern“ fürchtete. Doch so oder so, für einen Rückzug war es jetzt zu spät, das hätte mein Ehrgefühl nicht zugelassen, für mich hieß es nun Augen zu und durch. Ich berührte den „Schirm“, oder versuchte e vielmehr denn meine Hand glitt hindurch ohne etwas auszurichten oder auch nur auf einen noch so geringen Widerstand zu stoßen.“ „Tja.“, ich zog meine Hand zurück und warf Nyki einen mehr oder minder ratlosen Blick zu, diese namenlose Angst war nicht verschwunden, aber doch abgeklungen und in sich zusammengeschrumpft, „es scheint mir fast so, als könnte auch ich hier nichts mehr ausrichten.“
Meiner Worte zum Hohn flackerten plötzlich mit leisem Knistern die „Bildschirme“ heftig auf, so wie Fernseher mit gestörtem Empfang und dann zeigten sie tatsächlich ein bild oder vielmehr... Bilder, bewegte Bilder, etwas, dass ich unter anderen Umständen wohl als Film bezeichnet hätte, doch das hier war nicht Technik, sondern Magie. „Was geht hier ab?“, fragte ich völlig erstaunt, niemals, nich im Traum hätte ich damit gerechnet hier auf etwas derartiges zu stoßen und Nyki, der vermutlich, nein wahrscheinlich, nie zuvor etwas vergleichbares erblickt hatte, starrte die Rechtecke an, als würden sie sich im nächsten Atemzug in Dämonen oder noch schlimmeres verwandeln. Unsicher trat ich an einen der „Bildschirme“ heran und betrachtete, was darin zu sehen war, doch ergaben diese Bilder für mich keinen Sinn. „Was ist das?“, fragte Nyki heiser, jetzt war es der Drache, dem man seine Furcht ansah. „Keine Ahnung.“, meine Angst war verflogen, vielleicht, weil diese Dinger trotz allen Widersinns etwas ungemein vertrautes hatten, „doch verstehe ich jetzt, was gemeint war, als es hieß, wir würden brauchen, was diese „Portale“ uns zeigen. Zumindest glaube ich es zu verstehen.“ „Und was zeigen sie?“ „Keine Ahnung. Das zu verstehen ist vermutlich der nächste Schritt.“ „Und wie glaubst du, soll uns das gelingen?“ „Warum stellst du mir eigentlich immer all diese Fragen auf die ich doch keine Antwort weiß?“ Der Drache lachte nervös, es klang beinahe hysterisch, „ansonsten ist ja niemand hier...“
„Ganz ruhig.“, versuchte ich ihn zu beschwichtigen, „das Lied wird uns hier wohl nicht mehr weiterhelfen, aber wenn wir in aller Ruhe nachdenken... Fayn, Lynn, Samantha und Sternenglut und vier verschiedene Bildschirme...“ „Du glaubst...“ „Was wäre wenn das, was diese Portale uns zeigen und das, was die anderen sehen... Was wäre, wenn die Sterne uns Einblick n die Träume unserer Freunde gäben? Das wäre eine Verbindung. Es würde dem Ganzen einen Sinn geben.“ „Wie sollen wir wissen, ob es so ist?“ „Wir können es nicht wissen, aber wenn wir davon ausgehen, dass es so ist, dann kommen wir vielleicht weiter und unser nächster Schritt bestünde darin, die einzelnen... Erinnerungen zuzuordnen.“ „Na gut, meinetwegen. Einen besseren Plan haben wir nicht, also lass es uns versuchen.“, stimmte er eher zögernd zu, ich nickte während ich bereits die „Bildschirme“ der Reihe nach musterte, „Dieser hier...“, ich verharrte vor dem zweiten Portal von links, sein bild war unklar, verschleiert vor allem aber bestand es überwiegend aus Grautönen und –Abstufungen, während die anderen zwar auch verschwommen wirkten und auch nicht gerade in sonderlich fröhlichen Farben erstrahlten, aber letzten Endes dennoch das gesamte Spektrum abdeckten, „dies muss Sternengluts Traum sein, denn das ist die Art, auf die ein Hund und daher wohl auch ein Wolf sehen würde.“ „Schön, aber was ist mit dem hier?“, verwirrt starrte Nyki auf das Portal daneben, ganz außen links, die Bilder wechselten dort enorm schnell und waren vornehmlich geprägt von den Farben rot und schwarz. Sie zeigten brennende Städte und zerstörte Ruinen, immer und immer wieder, geschundene Leichen und todwunde Kämpfer in ihren letzten Atemzügen zwischen Asche, Rauch und Staub, angewidert wandte ich den Blick ab.
„Fayn.“, erklärte ich nur, „erinnerst du dich an das, was er uns vor kurzem am Ufer des Kristallmondsees erzählte? Dass er vor einigen Jahren in einer erst kürzlich zerstörten Zwergenstadt zu sich gekommen sei? Ohne Gedächtnis? Nun, es würde passen und wenn das keine schlechte oder schmerzliche Erinnerung ist, dann weiß ich nicht, was sonst.“ „Fayn also...“, Nyki stellte meine Worte gar nicht erst in Frage, „dann müssen diese beiden...“ „Lynn und Samantha.“, ich trat vor den dritten Bildschirm von links, das war schon bedeutend schwieriger, denn zunächst war nichts zu sehen als Wälder, tiefe dunkle, nebelumwölkte und furchteinflößende Wälder, Wälder, die dem Finsterwald glichen, Wälder, die mir einen Schauer über den Rücken jagten, wenn ich sie nur ansah, nur als Bild vor mir sah. Dann jedoch wechselte die Umgebung allmählich oder vielmehr schien man durch diese Wälder hindurch zu einem neuen Ort zu gelangen, einem der noch viel unheimlicher erschien. Langsam erreichen wir ein düsteres Dorf, das verfallen und dunkel im Schatten einer finsteren Burg lag, während grelle Blitze den schwarzen Himmel hin und wieder erhellten und durch Wolken fuhren, die so tief hingen, dass sie gewiss an den Turmspitzen der Burg hängen bleiben mussten. Dürre, abgearbeitete und ausgezehrte Gestalten kauerten im Schatten, wirkten einfach nur elend und bemitleidenswert, dem Tode näher als dem Leben... Lange dauerte es, ehe mir klar wurde, dass es Elfen waren, denn durch all das Grauen, das ihnen widerfahren sein mochte, hatte sie kaum noch etwas elfenhaftes an sich, überhaupt hatten sie kaum noch etwas lebendiges an sich.
„Dunkelelfen.“, sagte Nyki leise und wandte den Blick von dem Portal ab, seine Stimme klang belegt, „das muss Lynns Erinnerung sein...“ „Wie willst du das wissen?“, zweifelte ich, „genauso gut könnte es Sam gewesen sein, die...“ „Ich weiß es ganz sicher Nico, bitte glaub mir einfach und frag nicht.“ „Okay...“, ich verstand zwar nicht, was vor sich ging doch etwas lag in dem Blick des Drachen, etwas das mich schweigen ließ. „Dann muss das also...“, beinahe begierig fasste Nyki das verbliebene Portal ins Auge. Ich nickte, „ja, hier sehen wir, was Sam gerade in diesem Augenblick sieht.“, ich wusste nur zu gut, was er dachte, endlich eine Gelegenheit, etwas mehr über die verschlossene Halb-Drachin zu erfahren, vorrausgesetzt, ihre Traumwelt war ein bisschen klarer und verständlicher als die der anderen. Zunächst schien es nicht so, zunächst war beinahe gar nichts zu erkennen, nur ungewisse Schemen und verschwommene Farbwirbel. Ich ging näher ran, bis meine Nasenspitze beinahe die Oberfläche des Portals berührt hätte, wenn dieses von Substanz gewesen wäre, dennoch war fast nichts zu erkennen, Sam schien selbst ihre Träume noch verbergen zu wollen, erfolgreich, wie es schien.
Man müsste direkt in den Traum hinein..., dachte ich halb enttäuschte aber auch zur Hälfte erleichtert, weil ich nicht sicher war, was richtig gewesen wäre. Doch kaum hatte ich den Gedanken zu Ende gebracht, begann das Rechteck vor mir heftig zu pulsieren und im nächsten Augenblick schien die Welt zu kippen, ich stolperte und fiel, direkt in das Portal und dann hindurch.
„Autsch, was war das denn?“, Nyki landete neben mir, nur wenige Sekunden, nachdem ich selbst unbeschadet auf dem verhältnismäßig weichen Sandboden eines Feldweges gelandet war. Um uns herum erstreckte sich eine wahrhaft atemberaubend schöne Landschaft, wie man sie sich nicht einmal in den schönsten Träumen auszumalen in der Lage war. Ich stand auf und klopfte mir den Staub von den Kleidern, was war das schreckliche hierbei? Die Umgebung mochte nicht recht passen. Ich dachte an Sam, die sich so unruhig durch den Schlaf gequält hatte, wie hing das zusammen?
„Sieh mal da!“, Nyki deutete nach vorne, wo ein prächtiges Bauwerk aus hellbraunem Sandstein, eine Art Zitadelle, im Sonnelicht golden erstrahlte. Es bedurfte nicht mehr als eines Blickes, den der Drache und ich in stillem Einvernehmen tauschten, um uns auf den Weg dorthin zu begeben. Von Nahem sah man, dass das Gebäude seine besten Zeiten schon lange hinter sich gelassen hatte, um nicht zu sagen, dass es bereits völlig zerfallen war, doch gerade hier im warmen Sonnenlicht machte dieser Umstand die Zitadelle nicht weniger imposant und nahm ihr auch nichts von ihrer Schönheit, eher war das Gegenteil der Fall. Als Nyki eintreten wollte, hielt ich ihn gerade noch zurück, „warte.“, flüsterte ich instinktiv so leise, dass ich mich selbst kaum noch hören konnte, „wir wissen nicht, ob man uns sehen oder hören kann, vergiss nicht, wir gehören nicht hier her, was ist, wenn jemand darin ist und uns bemerkt? Was ist, wenn sie darin ist?“ „Ich gehe davon aus, dass sie hier ist.“, erwiderte Nyki gelassen. „Und was ist, wenn sie uns bemerkt?“ „Was soll’s,“, entgegnete er leichthin, „dann gehören wir eben von diesem Moment an auch zu ihrem Traum.“ Ich schüttelte den Kopf, zuviel hatte ich schon über Magie gelernt, um solch gutgläubige Hoffnung teilen zu können, „wir wissen nicht, was dann geschieht, welche Folgen das hätte, für uns und für sie.“, beschwor ich den Drachen, „sei doch vernünftig und lass uns eine Stelle finden, von der aus wir alles beobachten und mitanhören können, was sch dort drinnen abspielen mag, ohne dabei selbst bemerkt zu werden. Hier gibt es mir Sicherheit genug Risse, Löcher, Spalte und defekte Fenster um das zu gewährleisten.“
HAAALLLLOOOOO
ich bin wieder da
nachdem ihr so lange nichts richtiges von mir gehört habt misch ich jetzt wieder mit
aber ich fühle mich nicht nur weil es sogar so ist aber ich fühle mich richtig wie vorgestern
bin ich hier überhaubt im richtigen thread *sich vorsichtig umschaut*
hat sich ja so viel verändert
ich dachte mir fallen die augen raus als da plötzlich stand "drachenmonds story 7" wirklich schon 7
ich denke bis ich da hinterhergekommen bin dauerts wieder ne weile aber hallo sagen wollt ich wenigstens
und was hab ich da gehört
ihr seid alle zusammen im chat
ohne mich????
einfach hinter meinem rücken???
wie fies *empört ist*
ich hoffe ich werde in zukunft auch mal zu einer eurer privatpartys eingeladen^^

gut is ja auch schon spät
ich meld mich morgen wieder
bis denn
Hi Colleen! Smiley

Wir haben keine Privatparty hinter deinem Rücken gemacht, keine Angst. Drachenmond hat ein Gewinnspiel gemacht und Shadow27 hat gewonnen. Es hat etwas mit dem Preis zu tun. Das wirst du erfahren wenn du alles liest. Da hat sich wirklich einiges getan :) Aber du schaffst das schon, denn ich habe auch das Gefühl, dass Drachenmond die Vortsetzungen etwas gekürzt hat.

Also dann, freut mich, dass dur wieder da bist...Smiley
@Drachenmomd: Hättest du etwas dagegen, wenn ich meine Kritik ab jetzt über die Stories in diesem Thread schreibe? Ich fürchte nämlich, dass ansonsten der Faden verloren gehen könnte...
@Drachenmond: Was is denn los mit dir??? Du postest in letzter zeit ziemlich wenig, heute hast schon wieder nix gepostet. hast du ne schreibblockade oder was??? Hoffe, dass bald wieder was postest, freu mich schon drauf!!!
Bis denne
Shadow27
Ich kann Shadow nur zustimmen!

Gute Nacht
Als erstes: Welcome back Colleen! Endlich bist du wieder da und da die Ferien bald anfangen hören wir demnächst auch wieder von Azshari! *glücklich ist*
Also nochmal:
Wir haben uns ncith alle zu ner Privatparty getroffen sondern nur Shadow und ich um etwas zu bereden, das lies aber mal. Das es schon 7 Teile sind tut mir Leid, aber ich bemühe mich wirklich kürzere Stücke zu amchen außerdem hab ich nicht so die Wahl.
Zweitens: @Observator Scriptoris selbsterverständlich kannst du deine Kritik hier posten ich bin dir deshalb shcließlich zu dank verpflichtet, schreib dann einfach worauf es sich bezieht.
Und drittens: Ich habe keine Schreibblockade sondern höchstens eine Tippblockade weil ich immernoch nur dabei bin shcon geschriebenes abzutippen, die ist allerdings durch zeitmangel bding. obwophl, mein neues RPG-Programm ist wohl auch nicht so ganz unschuldig...[s 21]Aber ich gelobe besserung und mach das hier leich war, allerdings... *muffel* ihr solltet nicht gleich in Panik ausbrechen, wenn ich mal für einen Tag nciht da bin(weiß schon ist ungewohnt)grad in den Ferien werd ich mitunter über mehrere Tage weg sein ioch versuch dann aber vorräte anzulegen.
So... Ach ja... @Shadow hab die Mail empfangen(die 2./3.) antworte heute aber nciht mehr, hab bitte ein bisschen geduld.

Der Drache warf mir einen kurzen Blick zu, „ach, meinetwegen.“, knurrte er dann und setzte sich in Bewegung mit mir das Gebäude zu umrunden und eine geeignete Stelle zu finden. Dankbar folgte ich ihm und bald schon hatten wir den perfekten Platz entdeckt, von dem aus sich uns ein ausgezeichneter Blick in das Innere der sonnendurchfluteten Tempelhalle bot. Als ich jedoch die beiden Gestalten darin sah, glaubte ich meine Augen würden mich trügen. Die eine war natürlich ganz klar Samantha, nur augenscheinlich jünger. Sie wirkte schon normalerweise nicht wie dreizehn, sondern viel zu erwachsen. Ansätze dieser reifen Züge gab es auch hier schon, wenn auch noch nicht so stark ausgeprägt. Ich schätzte sie in diesem Augenblick auf zehn oder elf, wenn sie für dieses Alter auch erstaunlich groß wirkte. Genauso der Junge, der neben ihr stand, er war beinahe genauso groß wie sie, doch wirkten seine Züge kindlicher und weicher und weil seine gesamte Erscheinung einen zierlichen, beinahe zerbrechlichen Eindruck machte, schätzte ich ihn jünger ein, vielleicht acht oder neun, höchstens zehn, wenn nicht gar noch viel jünger wäre er nicht bereits so groß gewesen. Dieser Junge mit dem zerzausten, weißblondem Haar, der da leicht seitlich mit dem Rücken zu mir stand, war es der mich so überraschte und an dem was ich sah zweifeln ließ, denn es war derselbe Junge dessen Lichtgestalt an Bord des Minotaurenschiffes erschienen war.
„Du hast es also geschafft, es ist tatsächlich möglich...“, sagte er gerade, seine Stimme klang zugleich traurig, bedauernd, entschuldigend und auch ein wenig von Angst erfüllt, Samantha nickte ernst, erst jetzt sah ich, dass sich ein langer blutiger Schnitt quer über ihre rechte Gesichtshälfte zog und auch ihre Kleidung blutbesudelt war. „Ja, jetzt ist es soweit. Bist du bereit?“ „Ja... Aber... Bitte glaub mir Sam, ich habe wirklich nie gewollt, dass es so kommt, wenn ich es nur gewusst hätte, niemals hätte ich...“ „Ich weiß. Doch ich bin bereit diesen Schritt zu tun.“ „Aber was wird passieren, wenn du es tust? Was wird aus dir, aus uns allen?“, es klang verzweifelt, „was wird dir noch widerfahren? Ich will nicht, dass dir etwas zustößt nur weil ich...“ „Still.“, sie legte ihm den Arm um die Schultern, „ich habe gewählt. Es ist nicht deine Schuld. Mir wird nichts geschehen, das nicht ohnehin geschehen wäre, er hat es mir versichert. Der einzige Unterschied ist, dass aus zwei halben Leben ein ganzes werden wird, doch glaube ich gar, dass dies so das bessere Los ist.“ „Soll das bedeuten, du wirst...?“ „Ja...“, sie seufzte tief und kummervoll, „denk nicht daran. Es ist nicht zu ändern, doch es ist nötig und deshalb bin ich mehr als bereit dazu, wenn die Zeit gekommen ist, du weißt es. Lass uns nicht darüber sprechen, nicht mehr, es bringt nur Leid und die Zeit wird allmählich knapp. Nur versprich mir etwas, hörst du?“ „Alles.“, er schmiegte sich schutzsuchend an sie, fest nahm sie ihn in den Arm als wolle sie ihn niemals mehr loslassen, als wäre er der letzte ihr verbliebene Halt. Er weinte, es weinte aus ihm heraus doch erstaunt sah ich, dass auch ihr die Tränen die Wangen hinabrannen und den staubigen Boden benetzten, ich hatte sie nie zuvor wirklich weinen sehen. „Bitte versprich mir, dass du... Wenn ich...“, sie rang um die richtigen Worte, „wenn alles vorbei ist und ich... Nicht mehr da bin... Versprich mir, dass du nicht mehr daran denkst, nie mehr, nicht so. Und versprich mir, dass du lebst, hörst du? Du musst leben, lebe, für uns beide.“ Einen Augenblick verharrten sie, er vom Weinen heftig geschüttelt, sie stumm doch voller Traurigkeit, während glasklare Tränen zu Boden rannen, dann nickte der Junge, „das werde ich.“, flüsterte er erstickt, „das werde ich.“
„Du weißt, was jetzt geschehen wird, geschehen muss?“, sie löste sich aus der Umarmung und sah ihm direkt in die Augen, was aus diesen Blicken so deutlich zu lesen war wie flammende Buchstaben in finsterster Nacht, überraschte mich, eine gegenseitige Zuneigung lag darin, die tiefer ging, als es zu ermessen war, völlig grenzenloses Vertrauen ineinander und eine Art von Liebe, nicht die eines Pärchens, sondern die zweier Kameraden, zweier Freunde, die schon zuviel miteinander ausgestanden hatten, um den anderen jemals wieder vergessen zu können, deren Freundschaft bereits tief im Inneren ihrer Seelen verankert war. Der Junge nickte abermals und unterdrückte die Tränen, sein Gesicht war wächsern und bleich, doch jetzt von einer Entschlossenheit gezeichnet, die auch ihn viel älter wirken ließ, als er es sein konnte, die mich unheimlich an Samantha erinnerte, „ja, sie haben es mir erklärt, während du weg warst, ich werde...“, er verstummte, es wirkte fast, als wäre das, was er hatte sagen wollen, zu schrecklich, als dass er es aussprechen konnte. „Du wirst verschwinden, du wirst quasi nicht mehr existieren und das scheinbar auch nie getan haben.“, erklärte sie ruhiger, als sie es eigentlich war, „du wirst nicht mehr als du selbst existieren, damit er dich nicht finden kann, damit er dich niemals finden kann.“ „Wer wird die Erinnerung verwahren?“, fragte er nüchtern, doch die Angst sprach so deutlich aus seinen Augen, wie der Schmerz aus den ihren. „Ich.“, sie umklammerte einen silberfarbenen Anhänger um ihren Hals, die Silhouette eines fliegenden Drachen. „Ich würde sie niemand anderem anvertrauen, niemandem und ich könnte es nicht ertragen sie zu verlieren, zumindest nicht jetzt, nicht in diesem Augenblick. Ich werde es auch sein, die den Zauber spricht.“
„Aber Sam... Das ist doch...“ „Es ist gefährlich, ich weiß, ich weiß es nur zu gut, aber das ist mir egal, ich will es so, so und nich anders! Bei den Schwingen der Drachen! Ich habe selbst Armageddon zu wirken gelernt, da wird mir auch das gelingen, ganz gewiss.“ „Du bist verrückt.“ Sie zerzauste ihm liebevoll das Haar, „mag sein, das liegt wohl in der Familie.“ Er lachte leise, es klang nicht wirklich fröhlich und ein bisschen hohl, aber immerhin... Schnell jedoch wurde er wieder ernst, ernster, als ein Kind dieses Alters es hätte sein dürfen, „werden wir uns jemals wiedersehen?“ „Ich würde gerne sagen, ja, mit aller Überzeugung, die ich nur aufbringen kann, aber die Wahrheit ist... Ich weiß es nicht. Ich weiß es einfach nicht.“ „Ach Sam... Ich... ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich das wirklich will... Es wäre nicht fair, dir gegenüber wäre es nicht fair, denn eigentlich, hätte das mein Schicksal sein sollen und nun bist du es, die es tragen muss.“ „Mag sein, dass es dein Schicksal war, doch mein Schicksal ist es gewesen, dir diese Bürde abzunehmen, von Anfang an, sie haben es uns doch selbst gesagt. Es war doch bloß ein Trick, eine Finte, damit ich mich nicht beklagen kann, über das Schicksal, das mir da gegen meinen Willen aufgezwungen wurde, mich nicht davon abwenden kann, es sollte zumindest den Schein haben, als wäre es eine wirklich freiwillige Entscheidung.“ „Die war es aber nicht... Die war es ganz und gar nicht.“
Sie fasste ihn an den Schultern, „hör mir zu, es ist wie es ist und ich würde jederzeit wieder so handeln, niemals hätte ich dich sterben lassen, hörst du? Niemals! Und wenn du am Rande des Abgrunds stündest, so würde ich zehnmal mein Leben geben, wenn ich das Unheil damit von dir abwenden könnte, verstehst du?“ „Natürlich.“, erwiderte er leise und blickte kurz zu Boden, „denn wären unsere Rollen vertauscht, so würde ich haargenau das gleiche tun, doch wenn es bedeutet, das wir uns niemals mehr sehen werden...“ „Hör mir zu. Du darfst niemals vergessen, wir beide sind die Teile zu einem Ganzen, wenn es auch nicht mehr so scheint, so wird es doch immer so sein, wir sind eins und sollte es mich ans Ende des Weltengefüges verschlagen und dich an den am weitesten entfernten Punkt, selbst dann noch, selbst dann noch wären wir immer beieinander. Unsere Herzen schlagen im gleichen Takt und unsere Seelen sind auf ewig verbunden, vergiss das nicht, nie denn es zeigt dir, dass ich immer bei dir bin, immer, ganz egal was uns widerfahren mag.“ Erneut wurde er vom Weinen geschüttelt, sie hielt ihn fest, „ich bin für dich da, immer und wer weiß, wenn das Schicksal es gut mit uns meint, werden wir uns vielleicht wirklich noch einmal sehen, von Angesicht zu Angesicht.“, erklärte sie, nachdem er sich wieder gefasst hatte. „Wie wahrscheinlich ist es?“, seine Stimme war rau vom Weinen und noch immer bebten die schmalen Schultern. Samantha blickte zur Seite, „auch das kann ich dir nicht sagen, denn auch das weiß ich nicht. Es hängt davon ab, wie gut es das Schicksal mit uns meint, wie sich alles entwickeln, was geschehen wird. Doch wenn wir alles außer Acht lassen als diese Verantwortung, wenn wir das tun, dann müssten wir eigentlich hoffen, dass es nicht dazu kommt, dass es trotz allem nie mehr dazu kommt.“, sie schüttelte langsam den Kopf,
„es mag sein, dass wir uns hier und jetzt zum letzten Mal sehen, zum letzten Mal miteinander sprechen, und wenn dass so ist, dann möchte ich noch... Ich weiß nicht wie, aber ich würde alles, wirklich alles...“, hilflos brach sie ab, es schien ihr einfach nicht zu gelingen, die richtigen Worte zu finden. „Es ist in Ordnung.“ „Nein. Du weißt doch gar nicht...“ „Ich weiß, dass du einfach alles tun wirst, um die ganze Sache zum Guten zu wenden und ich weiß auch, dass du alle getan hättest um zu verhindern, dass es so weit überhaupt erst kommt, ich weiß das Sam, was muss ich noch wissen?“ „Das meine ich doch gar nicht... ich möchte doch einfach nur, dass du weißt... Dass du weißt, was du für mich...“ „Das ist nicht gerade deine Stärke, nicht wahr? Doch es ist auch nicht die meine und es ist nicht schlimm, denn ich verstehe nur zu gut, was du meinst, schließlich kenne ich dich bereits mein ganzes Leben lang und ich fühle das gleiche. Was du gerade im Begriff bist zu tun, drückt besser aus, was du sagen willst, als Worte es vermögen.“, er warf einen prüfenden Blick auf die Sonnenstrahlen die sich bereits leicht rötlich zu färben schienen, draußen musste gerade die Sonne untergehen, „es ist höchste Zeit, nicht wahr?“ Sie nickte unglücklich, „ja... Ich fürchte... ich fürchte, ich bin nicht sonderlich gut darin, Abschied zu nehmen und schon gar nicht einen solchen Abschied, der vielleicht keine Wiedersehen mehr mit sich bringen wird.“ „Ja ich weiß, das liegt Unsresgleichen nicht.“ „Ja, vielleicht ist das der Grund... Trotzdem... na ja, alles Gute und so weiter und... Denk an dein Versprechen, es ist mir sehr wichtig.“ „Das werde ich. Das werde ich, was immer auch geschieht.“
Lange herrschte Schweigen, schließlich ergriff Samantha erneut das Wort, ihre Stimme bebte doch sie hielt den Kopf gesenkt, dass ihr Gesicht im Schatten lag und ich es nicht erkennen konnte, „dann sollte ich wohl... Dann ist es wohl an der Zeit zu beginnen...“ Er nickte nur schicksalsergeben. Soweit ich es erkennen konnte schloss Samantha dir Augen und begann dann mit leiser Stimme zu sprechen, zu leise, als dass ich ihre Worte hätte verstehen können. Das Drachenmal begann in Silberlicht zu pulsieren, der Anhänger um ihren Hals umhüllte sich mit sanftgoldenen Lichtschleiern und zugleich schienen sie und der Junge hinter ebensolchen Schleiern zu verschwinden.
„Was geht jetzt vor sich?“, fragte Nyki unruhig, aber so leise er es vermochte, die ganze Zeit über hatte er geschwiegen, hatten wir beide geschwiegen, ganz dem Bann des Geschehens verfallen. Ich zuckte nur hilflos mit den Schultern und so fühlte ich mich auch, angesichts diesen Leids, das ich wohl spüren, nicht aber begreifen konnte, „sie wirkt einen Spruch, aber ich habe nicht auch nur die geringste Ahnung, welchen und wozu.“ Angespannt beobachteten wir den Ball aus Goldlicht vor uns, der die beiden schmalen Silhouetten längst in seinem hellen Glanz verschlungen hatte. Es dauerte einen Moment, einen langen oder auch nur einen kurzen, ich vermag es nicht zu sagen, dann zerbarst der Ball in lauter goldene Lichtsplitter, die sich in alle Himmelsrichtungen verstreuten, dann jedoch, auch ein einziges Wort Samanthas hin inmitten der Luft umkehrten und sich in dem Drachenanhänger sammelten. Das Amulett wurde daraufhin kurze Zeit von Innen heraus erleuchtet, dann jedoch verschwand es ohne eine Spur, doch wusste ich, dass sie es noch immer um ihren Hals trug. Ich dachte an den unsichtbaren Gegenstand, um ihren Hals, den sie damals umklammert hatte, als die Lichtgestalt des Jungen an Bord der Mhôrybôundt erschienen war, jetzt war dieser Geste ein Sinn gegeben worden du ich wusste mit völliger Sicherheit, dass sie diesen Anhänger noch heute trug, verborgen zwar für die Augen aller aber dennoch, zu jeder Zeit.
Samantha kniete auf dem Steinboden, der durch das Sonnelicht erwärmt und ihre Tränen benetzt worden war, sie kniete dort und atmete schwer, es dauerte einen Augenblick, ehe sie sich wieder erholte, soweit, dass sie aufstehen konnte. Sie ließ ihren Blick noch ein letztes mal durch die ausgedehnte Halle schweifen, „es tut mir so leid, so unendlich leid... Doch es war die einzige Möglichkeit, nur so kann ich dich vor ihm beschützen.“ Dann wanderte ihr Blick nochmals mit solcher Deutlichkeit in unsere Richtung, dass mir der Atem stockte und ich mir sicher war, dass sie uns entdeckt hatte, ehe sie die Zitadelle so schnell verließ, wie sie es konnte, während es mir schien, als hätte ich erneut eine Träne im Abendlicht glitzern sehen.
Kaum jedoch war sie verschwunden, wurde alles um uns herum schwarz, erneut kippte die Welt und wir saßen wieder im Loch zwischen den Sternen am Boden, direkt vor den Portalen von denen jetzt jedoch eines verschwunden war, dass, aus dem wir soeben wieder gekommen waren. „Hey, sieh mal, da stimmt etwas nicht!“ „Was?“, mit einem Satz war ich auf den Beinen, tatsächlich, Nyki hatte recht, die Bilder in den anderen Sternen waren erstarrt und von einem weißen Schleier überlagert, wie von zarten Nebelschwaden verhüllt. „Oje... Ich fürchte, das ist nicht gut, eigentlich dachte ich wir müssten nun nacheinander jedes dieser Portale durchqueren, damit... Ja, damit irgendetwas passiert. Doch irgendwie, sieht es nun so aus, als wäre das nicht möglich, es hängt plötzlich eine abweisende Aura über diesen Gebilden.“, vorsichtig versuchte ich erneut einen der „Bildschirme“ zu berühren, diesmal stießen meine Fingerspitzern auch auf einen Widerstand, es fühlte sich kalt an und glatt, wie die Oberfläche eines Spiegels, dann jedoch gab es plötzlich ein leises, aber doch durchdringendes Klirren und alle Portale, nicht nur jenes, das ich berührt hatte, zersplitterten und lösten sich vor unseren Augen in nichts auf.
Betroffen starrte ich auf den „Himmel“ der plötzlich furchtbar leer wirkte, leer und verlassen. „Was ist jetzt passiert?“, Nyki war zurückgezuckt und erschien so fassungslos, wie ich mich fühlte. „Ich weiß es nicht Nyki, ich weiß es nicht.“ „Aber was sollen wir jetzt machen? Wie soll es nun weitergehen?“ Ich schüttelte nur stumm den Kopf, mir ging es wie ihm, auf die Schnelle wusste ich keinen Ausweg.

Zufrieden?
Ja bin ich
bis morgen
oder heute, muss ja gestern noch nachholen

„Glaubst du, wenn die Portale nun fort und zerstört sind, hören auch unsere Freunde auf zu träumen?“, fragte der Drache plötzlich, ich zuckte mit den Schultern, dann schüttelte ich den Kopf, „das kann ich mir ehrlich gesagt nicht recht vorstellen, denn sie träumten ja bereits ehe wir herkamen und die Portale erschienen, warum also sollten sie...“ „Schon gut, es war doch nur so ein Gedanke. Selbst wenn könnte es uns doch nichts helfen, lass und also darüber nicht unsere Köpfe zerbrechen.“, unterbrach er mich rasch, „ich mache mir einfach nur Gedanken, auf welchem Weg wir...“ „Das Lied!“, fiel mir plötzlich ein. „Was?“ „Ich glaube, es könnte uns helfen, wenn wir uns das Lied noch mal genauer ansehen, was eigentlich ist unsere genaue Aufgabe?” „Ähm... Ja, warte einen Augenblick, lass mich überlegen... Bis ihr könnt dann benennen, was die wahre Macht ist, der Vergangenheit. Das muss es sein, das ist unsere Aufgabe.“ „Die wahre Macht der Vergangenheit...“, wiederholte ich nachdenklich, „ich glaube, ich habe da so eine Theorie...“ „Schieß los.“, forderte mich der Drache auf, „letzten Endes haben wir nichts zu verlieren.“ „Okay, ich glaube, es war ganz egal, in welches Portal wir geraten wären, wir sollten einfach nur einen dieser Träume miterleben, ihn miterleben und erkennen, was er verändert hat, denn diese träume sind die Vergangenheit der anderen und was sie bewirkt haben, das ist ihre Macht, wir müssen herausfinden, wozu die Vergangenheit in der Lage ist.“ „Na ja, das klingt...“, antwortete der Drache zögernd, „das klingt zumindest logisch, zu logisch vielleicht, doch war zur Zeit der Veränderung die Vergangenheit nicht die Gegenwart?“ „Eigentlich schon, doc ich glaube nicht, dass es so gemeint ist.“ „Dann lass es uns versuche, nur glaube ich...“ „Ja, was?“ „Na ja... Ich glaube einfach nur, in diesem Fall wäre es klüger gewesen, sich jemand anderes auszusuchen, als ausgerechnet Samantha, was wissen wir schon über sie?“ „Das gleiche habe ich mich vor nicht allzu langer Zeit auch gefragt,“, erklärte ich ihm leise, „und weißt du, was ich daraufhin feststellen musste? Obgleich es nur so wenig von ihr und ihrem Leben ist, wissen wir über Samantha bereits mehr, als über alle anderen zusammen. Ich glaube, es erscheint uns nur so wenig, weil es so unendlich viel geben muss, dass ihr in diesen wenigen Jahren widerfahren ist und schließlich kennen wir sie auch schon am längsten. Von Sternenglut einmal abgesehen.“, fügte ich rasch hinzu.
„Nun gut,“, der Drache nickte bedächtig, „dann lass es uns einfach versuchen. Denken wir einmal nach, was haben wir eigentlich gesehen? Was haben wir erfahren?“ „Na ja, da war Samantha mit diesem Jungen, seinen Namen kennen wir nicht.“, begann ich, „die beiden schienen ein sehr inniges Verhältnis zueinander zu haben und sich bereits lange zu kennen, außerdem schien es auch, als würden sie sich gerade voneinander verabschieden.“ „Ja es schien sogar so, als sollte das mit großer Wahrscheinlichkeit ein Abschied für immer sein und sie sagte etwas von wegen irgendetwas wäre der einzige Weg den Jungen vor ihm zu beschützen. Er... Das muss ihr Vater sein.“
„Ja, das ergibt Sinn, und ich glaube fast, ich weiß jetzt, was sie damit gemeint hat und auch ungefähr, was sie getan haben, denn ich erinnere mich düster, in Ardwens Schloss davon gelesen zu haben. Ganz sicher bin ich mir jedoch nicht... Jedenfalls, ich glaube gelesen zu haben, dass es möglich ist,“, begann ich auf ein ungeduldiges Schnauben Nykis hin rasch mit meiner Erklärung, „den wahren Namen eines Wesens zu bannen und somit seine Seele einzufangen, von diesem Augenblick an wird es nicht mehr existieren, nicht als es selbst, sondern als eine völlig andere Person, mit einem neuen Namen, der ihm während des Rituals gegeben wird. Die Seele und mit ihr jede Erinnerung an den gebannten wird dann jemandem anvertraut und solange der nicht bereit ist, die Seele freizugeben oder aber ihren waren Namen zu verraten, ist der Betroffene sicher und unauffindbar, sogar für die Götter selbst. Allerdings verliert auch er dann jede Erinnerung und weiß nicht, dass er einmal jemand anderes gewesen ist, denn eben weil die Erinnerung mit der Seele verschwindet und dann niemand mehr von dieser Person weiß als der „Seelenverwahrer“, darf auch mit niemandem darüber gesprochen werden.“ „Und wenn der Zauber bricht, weiß der gebannte dann, was geschehen ist?“, erkundigte sich Nyki interessiert, ich zuckte mit den Schultern, „keine Ahnung, vermutlich schon doch ist das ja gar nicht unser Problem, nur glaube ich jedenfalls, dass Samantha genau diesen Zauber verwendet und die Seele des Jungen in diesem Drachenanhänger gebannt hat, um ihn, weshalb auch immer vor ihrem Vater zu schützen.“ „Aber sie trägt diesen Anhänger nicht mehr, das würde bedeuten, dass sie zugelassen hätte, dass der Zauber bricht, und das kann ich mir wahrlich nicht vorstellen.“ „Sie trägt ihn sehr wohl.“, erwiderte ich kurz, „ist dir denn nicht aufgefallen, dass er unsichtbar geworden ist, nachdem der Zauber gesprochen war?“, rasch erzählte ich ihm, was an Bord des Minotaurenschiffes geschehen war.
„Dann passt das also wirklich alles zusammen... Schön, doch hat uns das bisher nich weitergeholfen, was haben wir also noch erfahren?“ „Hmm... Das ist sehr schwierig, denn nur wenig, von dem, worüber sie sprachen konnte ich auch verstehen, lass mich überlegen...“ „Warte.“, unterbrach mich Nyki plötzlich, „sagte dieser Junge nicht zu ihr „unsresgleichen“?“ „Möglich. Ja doch, es ging dabei ums Abschiednehmen. Sie sagte wie schwer es ihr fiele und er erwiderte, dass es ihm genauso ginge denn das läge ihresgleichen eben nicht. Was ist schon dabei?“ „Eine Menge, denn wenn er zurecht dieses Wort benutzen konnte, so würde da bedeuten, dass auch er ein Halb-Drache ist.“ „Nicht unbedingt, er könnte genauso gut gemeint haben, dass auch er ein Magier ist, doch selbst wenn, es gibt sicher haufenweise Halb-Drachen... Oder nicht?“, von dem beinahe fassungslosen Blick des Drachen zutiefst verunsichert brach ich ab, Nyki schüttelte langsam den Kopf, „oh nein ganz gewiss nicht, es heißt zwar, im goldenen Zeitalter habe es ihrer viele gegeben, doch inzwischen sind die Drachenkinder nurmehr Legende.“ „Was ist denn so besonderes daran, Kind eines Menschen und eines Drachen zu sein? Halb-Elfen sind genauso Mischlinge doch sonderlich angesehen oder selten erscheinen sie mir nicht.“
„Nein, das stimmt, im Normalfall sind Mischlinge nicht sonderlich angesehen, doch mit den Halb-Drachen hat es eine besondere Bewandtnis. Sie sind sehr selten, weißt du,“, begann er zu erklären, als er meine ratlose Miene sah, „schon allein weil eine Verbindung zwischen unseren Völkern unglaublich selten zu Stande kommt. Das aber aus einer solchen Verbindung tatsächlich ein Kind hervorgeht, ist so gut wie unmöglich. Halb-Drachen nennt man auch jene, die die Völker umspannen, denn die Drachen sind das älteste der Völker, die Menschen aber das jüngste und man sagt ihnen große Fähigkeiten nach, so verfügen sie doch über die uralte Weisheit und Macht der Drachen aber auch um die unbändige Lebenskraft der Menschen. Ihre Lebenspanne ist lang und sie vereinen, so sagt man, die besten Gaben beider Völker in sich. Doch inzwischen wird nurmehr in einem Jahrtausend ein Drachenkind geboren, obwohl es nicht bekannt ist war das letzte der Silberdrache selbst denn irgendwann stellt sich jedem Halb-Drachen die Entscheidung, welche der beiden Gestalten, die ihm offen stehen, er annehmen will. Inzwischen glaubt man, mit den Drachenkindern verhielte es sich ähnlich wie auch mit jenen, die über die Gabe der Wahrheitsfindung verfügen, sie würden nur in Zeiten größter Not geboren, denn sie seien gesandte des Schicksals, um mit ihren Gaben die Ordnung wiederherzustellen. Wenn es jetzt tatsächlich zwei Halb-Drachen zur gleichen Zeit geben sollte, dann wäre das... Unglaublich, doch es würde auch bedeuten, dass die Welten sich in größerer Gefahr befinden, als jemals zuvor.“
„Das habe ich nicht gewusst... Aber warte, wenn auch er ein Halb-Drache ist, würde das dann nicht auch bedeuten, dass er ihr Bruder sein muss?“ „Nein. Das halte ich nun wirklich für unmöglich, ich sagte doch, wie unwahrscheinlich es ist, dass so ein ungleiches Paar wie ein Mensch und ein Drache überhaupt einen Nachkommen zeugen, dass aus einer solchen Verbindung jedoch gar zwei Kinder hervorgehen ist geradezu unmöglich.“ „Na schön, dann nich, ich dachte bloß...“ „nein, das ist ausgeschlossen.“ „Na gut... Was wissen wir sonst... Warte! Sagte er nicht, dass sie nun sein Schicksal tragen müsse?“ „Ja und?“ „Ja und?“, wie war es möglich dass der Drache den Zusammenhang nicht begriff? „Verstehst du nicht? Das würde bedeuten, dass eigentlich er ausersehen war, den Dämonenfürsten aufzuhalten und das Gleichgewicht wieder herzustellen, dass er eigentlich das hätte tun sollen, was Sam nun tun muss!“ „Na und? Sie hat doch aber gesagt, dass es ihr Schicksal gewesen sei, ihm seines abzunehmen.“ Ich wollte im schon widersprechen, denn das was ich gerade herausgefunden hatte, erregte mich zutiefst und unbändige Wut auf diesen unbekannten Jungen packte mich, denn er, so erschien es mir, trug die Schuld an dem was Sam widerfahren war, dem was sie hatte tragen müssen, er war der Grund dafür, dass sie nun so verschlossen war, verschlossen und unfähig ihr Vertrauen zu verschenken, doch ich unterließ es, denn ich begriff, dass das uns nicht weiterhelfen konnte.
Er war der Grund dafür, dass sie so verbittert war... Warte... Das war es doch... Ihre Vergangenheit, dieses Erlebnis... „Ich weiß es.“, erklärte ich erstaunt über mich selbst, „ich weiß, was es bedeutet...“ „Was?“ „Die Vergangenheit... Wir sind die Vergangenheit Nyki, unsere Vergangenheit hat uns zu dem gemacht, was sie sind, hat uns so werden lassen, wie wir heute hier stehen.” „Das war doch ehe die Gegenwart, oder? Für uns war es doch in diesem Moment die Gegenwart.“ Ich schüttelte den Kopf, „ich glaube nicht, denn es war ja nicht das Geschehnis selbst, das uns veränderte, oder zumindest nur indirekt, sondern das was wir damit verknüpfen. Ich glaube ein einziges Ereignis kann für jeden einzelnen andere Folgen tragen, doch das geschieht erst, nachdem es geschehen ist, denn jede verstrichene Sekunde ist ja bereits vergangen.“ „Wenn es wirklich so ist...“, Nyki schien sich mehr und mehr für einen Geistesblitz zu begeistern, und in dieser Begeisterung, die auch mich erfasst hatte, verloren wir unser vorheriges Ziel, herauszufinden, was wir in dem Gespräch eigentlich erfahren hatten, völlig aus den Augen und uns entging ein entscheidender Hinweis. Es war ein Detail, das, obgleich nie ganz klar ausgesprochen, offensichtlich bedrohlich über dem Dialog schwebte und einen unheilvollen Schatten darauf warf, doch wir übersahen die zahlreichen Andeutungen und erkannten nicht, was hinter ihnen stand. Und so übersahen wir etwas, das zu späterer Zeit sehr viel Leid hätte verhindern oder aber noch viel mehr Leid hätte verursachen können.
„Die Vergangenheit, hat uns zu dem gemacht, was wir sind, also muss es ihre Macht sein zu formen und zu beeinflussen, zum guten der zum schlechten. Und wenn es tatsächlich ein Schicksal gibt, dann ist es unsere Vergangenheit, die uns auf unseren Weg lenkt und unser Los vollstreckt.“ Auf meine Worte hin ertönte ein Ohrenbetäubender Donnerschlag und das gesamte Himmelsgefüge schien zu erbeben, als sich plötzlich, der Boden unter unseren Füßen ins nichts auflöste, zersplitterte, wie zuvor die Portale. Hilflos viel ich nach unten schneller und schneller dem Boden entgegen und erst jetzt wurde mir bewusst, wie verdammt hoch das eigentlich war. „Nico!“, hörte ich den Drachen über mir brüllen und als ich nach oben blickte, konnte ich sehen, wie er kurz über mich hinweg schwebte und mit einiger Mühe und unglaublichem Glück gelang es mir, einen seiner Hinterläufe zu fassen. Mit aller Kraft klammerte ich mich fest und versuchte nicht nach unten zu sehen, noch immer schlug mein Herz rasend, ich hatte zwar nie Höhenangst gehabt, aber das hier jagte mir dann zumindest Todesangst ein, denn schon spürte ich, wie meine Hände an Nykis glattem Schuppenpanzer abzurutschen begannen, ein Sturz selbst ein Sturz ins Wasser würde aus dieser Höhe tödlich sein, obwohl der Drache so schnell absank, wie es möglich war. Außerdem gab es noch ein viel größeres Problem, trotz meines verhältnismäßig geringem Gewichts brachte die einseitige Belastung Nyki aus dem Gleichgewicht und erschwerte ihm das Fliegen, außerdem würde es ihm so unmöglich sein, zu landen.
Der Wind peitschte mir um die Ohren und mein Haar wehte durcheinander, die Luft hier oben war noch immer eisig. Krampfhaft klammerte ich mich weiter fest, so sehr der Sturmwind auch an mir riss, nur noch einen Augenblick, beschwor ich mich selbst, denn sobald wir eine Höhe erreicht hatten, aus der ich, bei einem Sturz nicht mehr um mein Leben fürchten musste, wollte ich loslassen um Nyki eine sichere Landung zu ermöglichen, außerdem hoffte ich, dass die goldenen Halme hier im Tal den Aufprall mildern konnten. Unsicher und abschätzend blickte ich nach unten und versuchte dabei nicht so sehr an die Höbe zu denken. Nein, im Augenblick konnte ich es noch nicht wagen, ein paar Minuten musste ich noch durchhalten, bis Nyki tief genug war. Meine Finger wurden von der Kälte langsam taub, ebenso mein Gesicht, doch ich biss die Zähne zusammen und zwang mich, meine tränenden Augen offen zu halten, schließlich hatte ich schon schlimmeres überstanden!
Endlich! Obgleich ich mehr Angst hatte, als ich mir selbst eingestehen mochte, war es eine Erleichterung für mich, als Nyki endlich eine Höheerreichte, aus der ich den Sprung wagen konnte. Ich fixierte einen Punkt am Boden, nahm all meinen Mut zusammen und ließ los. Zum zweiten Mal stürzte ich durch die kalten Winde hindurch wie ein Stein in die Tiefe, versuchte diesmal jedoch in eine Position zu kommen, die auch von Fallschirmspringern angewandt wurde, um den Aufprall nach einem Sturz zu mildern. Ich hatte einen erschrockenen Aufschrei Nykis vernommen, als ich losließ und noch jetzt spürte ich seinen fassungslosen Blick im Rücken, plötzlich kamen mir Zweifel an der Klugheit des Unternehmens, doch nun war es zu spät, nur noch wenige Meter und noch viel weniger Sekunden, ich schloss meine Augen, um nicht mehr sehen zu müssen, wie die Erde mit rasender Geschwindigkeit näher kam, doch sogleich öffnete ich sie wieder. Ich wollte meiner Angst nicht nachgeben.

so, das muss aber reichen, ich hasse tippen....
okay bis denne *mich schon auf den nächsten teil freu*
@ Drachenmond: Du hast recht, wir melden uns ja nicht regelmässig. Sorry... Übrigens bin ich etwas hintendrein, wegen Schulende und so, aber mach nur so weiter wie bissher, ich hols schnell wieder auf, wollte nur, dass dus weisst...

Also dann, Smiley Smiley
@Te 13 kein Problem ich schreib ja auch nicht nehr immer soviel wie am Anfang *dazugelernthat*

So, hier ist dann der nächste Teil:

Der Boden war unmittelbar unter mir, ich spannte meine Muskeln an und machte mich bereit für den Aufprall, doch kam ich im selben Moment auf einer weichen Fläche auf, etwas einen Meter über dem eigentlichen Boden.
Ich war völlig perplex, ich schien in etwas gefallen zu sein, dass sich wie eine Matratze anfühlte oder ein Sprungtuch und doch hatte ich keine greifbare Konsistenz unter meinen Händen und es war nichts zu sehen. Es war, als hätte sich die Luft an dieser Stelle verdichtet um mich auffangen zu können. Plötzlich schien das Luftkissen unter mir wie eine Seifenblase zu zerplatzen und zu guter letzt landete ich doch noch auf dem Boden, allerdings ohne mir dabei etwas zu tun. Die Kälte war jetzt geschwunden, die Nacht lau und ein warmer Wind strich wohltuend über meine ausgekühlte Haut ich blieb einfach sitzen und rätselte, was das eben gewesen sein mochte, es erschien mir als würden Stunden vergehen, doch in Wirklichkeit konnte es nicht länger gedauert haben, als ein paar Sekunden.
„Glück gehabt.“, sagte plötzlich eine ernste Stimme mit leicht amüsiertem Unterton, „ich dachte eigentlich immer, dass ich für solche Aktionen zuständig wäre.“ „Samantha!“ „Wer auch sonst?“, sie bahnte sich einen Weg durch die hohen Halme, streckte mir die Hand entgegen und zog mich auf die Beine. „Was ist mit den anderen?“ „Sie schlafen.“ „Immer noch?“ Sie lachte leise, „du darfst dir das nicht zu einfach vorstellen, für sie war das nicht mehr als ein einfacher Alptraum, wie man ihn eben manchmal hat, dann schläft man doch meistens auch weiter, nicht wahr? Nichts desto Trotz, ich muss euch loben, dich und Nyki, ihr habt wirklich gute Arbeit geleistet.“ „Wieso weißt du davon?“, fragte ich entgeistert, „du hast auch geschlafen.“ „Stimmt. Geschlafen und geträumt, erst war auch alles normal, doch dann ist dieser Traum ein bisschen durcheinander geraten und nachdem ich plötzlich jemanden sah, der in diesem Traum absolut nichts verloren hatte, wurde mir einiges klar. Ich konnte zwar nicht aufwachen, aber nachdem ich mir meiner selbst wieder bewusst war, konnte ich die Kontrolle über den Traum übernehmen und dafür sorgen, dass er mir zeigte, was ich sehen wollte. Ich war bei euch, von dem Moment an, als ihr das Portal wieder verlassen habt. Ich war bei euch und habe alles gesehen und gehört und als das Loch in den Sternen verging konnte ich aufwachen, weil ich es wollte.“ „Dass muss ich jetzt nicht verstehen oder?“, mir schwirrte der Kopf, als ich versuchte, diese krummen Gedankengänge nachzuvollziehen, doch wer begriff schon Magie? „Das muss du nicht, nein, vielleicht kannst du es nicht einmal, aber ich hoffe, doch, dass du dazu mal in der Lage sein wirst, die entsprechenden Anlagen hast du.“
„Etwas anderes...“, begann ich, die Worte brannten mir auf dem Herzen, seit ich wusste, dass sie da gewesen war, nachdem wir ihren Traum... Verlassen hatten, „dein Traum, was wir darin gesehen haben... Wir hätten es nicht sehen dürfen und eigentlich...“ „Es muss dir nicht leid tun.“, unterbrach sie mich, „denn du kannst nichts dafür. Ich weiß, was ihr wisst, und deshalb muss ich mit euch sprechen. Ich bitte dich mit niemanden über irgendetwas zu sprechen, was du dort gehört oder gesehen hast, nicht einmal mit mir, denn es könnte jemanden in tödliche Gefahr bringen, der mir sehr, sehr nahe steht.“ „Natürlich.“, erwiderte ich erleichtert, weil sie mir nicht böse war, aber auch enttäuscht, weil all meine Fragen nun keine Antwort finden würden. Besonders diese Enttäuschung musste mir im Gesicht gestanden haben, denn Sam musterte mich eingehend, „ich bin sicher, dass eine Zeit kommen wird, um das zu klären, doch nicht jetzt und deshalb danke ich dir, ich werde auch mit Nyki sprechen müssen.“ „Wo ist er?“ „Keine Ahnung, irgendwo in der Nähe gelandet, nehme ich an und vermutlich ziemlich aufgeregt.“
„Das kannst du wohl sagen!“, zornig stampfte der Drache auf uns zu und zermalmte dabei unzählige Ähren unter seinen Klauen, direkt vor mir blieb er stehen, dass ich seinen heißen Atem spürte und ihm in die Augen ansehen musste, solcher Zorn brannte in ihnen, dass ich am liebsten das Weite gesucht hätte. „Was bildest du dir eigentlich ein?“, schnaubte der Drache aufgebracht, „wie kannst du dein Leben so leichtfertig aufs Spiel setzen? Ist dir klar, was hätte passieren können? Und ist dir klar, was mit uns und den Welten passieren würde, wenn dir wirklich etwas zustieße? Ich hätte niemals gedacht, dass du so verantwortungslos bist!“ Ich senkte beschämt den Kopf, konnte mir einen Widerspruch jedoch nicht verkneifen, „hätte ich es nicht getan, hättest auch du Probleme bekommen, ich wusste was ich tat.“ „Oh nein!“, tobte der Drache, „ganz sicher nicht! Der Silberdrache sei mein Zeuge, was auch immer du dabei getan hast, ganz sicher hast du dabei nicht nachgedacht, denn wenn du auch nur über das kleinste bisschen gesunden Menschenverstand verfügen würdest, hättest du niemals diese Verrücktheit begangen und mir einen solchen Schrecken eingejagt!“ Gut, dass Nyki kein Feuer speien konnte, sonst wäre wohl inzwischen nur noch ein Häuflein Asche von mir übrig gewesen, der Drache war wirklich wütend, und hörte nicht auf mir weiter Vorhaltungen zu machen.
Irgendwann schien er jedoch glücklicherweise nicht mehr zu wissen, was er noch sagen sollte, denn schließlich wandte er sich immer noch aufs äußerste erbost an Sam, die ruhig dastand und unseren Streit kopfschüttelnd beobachtete hatte, „und du hast gar nichts dazu zu sagen?“ „Nein, habe ich nicht, das steht mir nämlich nicht zu.“, erwiderte sie ruhig, „denn was Nico getan, hat, das hätte ebenso gut ich sein können.“ Damit war der Drache völlig ausgebremst denn darauf wusste er nichts zu erwidern, ich war heilfroh, Nyki hatte mir richtig Angst gemacht und schließlich war doch nichts passiert, Glück hin oder her, es hatte schließlich niemand gesagt, dass ich vor hatte, in Zukunft immer auf diese Weise abzusteigen. Ich bekam nur am Rande mit, wie Samantha darauf mit Nyki redete und auch der Drache versprach, nichts von dem zu erzählen, was wir gesehen und gehört hatten.
„Komm.“ Ich nickte und gemeinsam kehrten wir ins Lager zurück, die anderen schliefen tatsächlich, jetzt jedoch ruhig und Augenscheinlich traumlos, doch schon erhob sich am Horizont in einem bunten Farbenspiel die Sonne, scheinbar hatte der Lauf der Zeit wieder eingesetzt. „Ihr habt es also wieder einmal geschafft.“, die Stimme Belâmyrs vollbrachte, was zuvor nicht einmal die zornigen Schreie Nykis vollbracht hatten, die anderen erwachten, nachdem Sam und ich unsere Ausrüstung bereits wieder verstaut hatten, ich war mir nicht sicher, ob ich mir das nur einbildete, doch der Geist klang wirklich alles andere als glücklich. „Macht euch also bereit für die nächste Prüfung.“, ehe noch irgendjemand widersprechen oder zustimmen konnte, war es bereits geschehen, wir befanden uns nahe des nächsten Sees und Belâmyr war schon wieder verschwunden.
Noch immer befanden wir uns im Goldährental, denn noch immer wurden wir von den hohen Getreidehalmen umgeben, damit war es uns allen klar, unsere nächste Prüfung würde also der Schwarzmondsee sein. Fayn, Lynn und auch Sternenglut wirkten allerdings ziemlich verdutzt, waren sie doch grade aufgewacht, als wir auch schon „sprangen“ und sie wussten noch nicht, dass Nyki und ich das Rätsel des Spitzmondsees bereits gelöst hatten, wussten nicht, wem sie die Alpträume der Nacht eigentlich zu verdanken hatten. „Könnte mir das mal bitte irgendjemand erklären? Wieso sind wir hier? Das Rätsel des Spitzmondsees ist doch noch gar nicht gelöst?“, erkundigte sich Lynn gerade verwirrt, Samantha schüttelte den Kopf, „du bist eben noch nicht auf dem neuesten Stand, das Rätsel ist längst gelöst, Nyki und Nico haben es enträtselt, während wir anderen schliefen.“ „Ah ja...“, Fayn warf mir einen misstrauischen aber zugleich äußerst erstaunten Blick zu, auch Lynn schien überrascht und nur Sternenglut spürte wohl, dass mehr dahintersteckte. Das Thema wurde also fallen gelassen, vorbei war vorbei und niemand interessierte sich nun noch für das wie du warum, ich war wirklich sehr dankbar dafür.
„Gut, dann lasst uns den Schwarzmondsee suchen!“, rief Nyki unternehmungslustig und spannte die Flügel, die Sonne war jetzt vollständig aufgegangen, Samantha nickte, „ja, lasst uns gehen.“ „Gehen?“, wiederholte der Drache abfällig, „wieso „gehen“, wenn wir doch einfach fliegen können?“ „Vergiss nicht, dass die Seen magische Orte sind.“, wies ihn Samantha zurecht, „wir wissen nie wie und wann ihre Wirkung einsetzt, wenn du natürlich einen Absturz riskieren willst...“ Natürlich wollte der Drache das nicht, ärgerlich wandte er sich ab und mit Hilfe der Karte wanderten wir schweigend durch die stille Morgenluft in Richtung des Sees. „Der zweite Platz steht im Namen der Nacht, Finsternis hüllt ihn ein und Dunkelheit ist seine Macht. Hier zeigt sich, was du, wie tapfer dein Herz auch mag sein, niemals würdest erblicken wolln, schon gar nicht, wärst du allein.“, sagte ich leise vor mich hin und fragte mich zugleich, was das bedeuten mochte, auf jeden Fall klang es unheilvoll und ich nahm mir vor, gut auf die anderen aufzupassen, so gut ich es eben vermochte.
„Das klingt nicht besonders nett oder?“, besorgt sah Lynn nach vorne, in die Richtung, in der der See liegen mochte, ich zuckte mit den Schultern, „für mich ist das schließlich etwas anderes, denn mir kann die Magie der Seen ja doch nichts anhaben.“ „Stimmt ja.“, der Halbelf betrachtete mich einen Augenblick lang nachdenklich, dann schweiften seine Gedanken wieder ab, „wenn ich ehrlich bin... Es gefällt mir nicht, dass treffen zu müssen, wovor ich am meisten Angst habe, das ist es doch, nicht? Es gefällt mir nicht, denn ich weiß nicht einmal, was ich sehen werde.“ „Du weißt nicht, wovor du dich am meisten fürchtest?“, fragte ich erstaunt, doch als ich darüber nachdachte, wurde mir klar, dass auch ich es nicht wusste. Natürlich wusste ich viele Dinge, vor denen ich Angst hatte, obwohl... Eigentlich nicht einmal mehr das, soviel hatte sich geändert, Dinge, die mich früher zu Tode erschreckt hatten, würden mir jetzt wohl nicht einmal mehr ein Zusammenzucken abverlangen, so viel hatte sich verändert... Wovor hatte ich Angst? Ich überlegte lange, es schien mir zumindest lange zu sein, vielleicht davor, meine Freunde oder auch nur einen von ihnen zu verlieren, Angst davor zu versagen, oder Angst vor dem, was kommen mochte, weil ich nicht wusste, was es bringen mochte, doch wie sollte solchen Ängsten Gestalt gegeben werden? Natürlich fürchtete ich mich auch vor unseren Gegner, dem Dämonenfürsten beispielsweise, aber am meisten? Nein, ich musste zugeben, dass es so einfach nicht war, denn ich wusste es nicht.
„Ich habe nie darüber nachgedacht.“, antwortete Lynn nach langem Schweigen und holte mich damit in die Wirklichkeit zurück, es klang fast bedauernd. „Dann tu es doch einfach jetzt. Es ist doch noch nicht zu spät.“, schlug ich vor, er zuckte nur unmutig mit den Schultern, „ich weiß nicht... Letzten Endes ist es ohnehin einfacher, zu warten, ich meine, ich erfahre es doch ohnehin, oder... Warum also sich jetzt noch den Kopf darüber zerbrechen?“ „Um sich zu wappnen?“ Erneut zuckte er nur mit den Schultern, ich gab es auf, vielleicht hätte ich es in der gleichen Situation besser nachfühlen können, jetzt jedoch konnte ich ihm nicht helfen, nicht so.
Wir mussten dem See inzwischen schon ziemlich nahe gekommen sein, denn schon wallten die ersten Nebelschwaden auf. Dieser Nebel war anders, es war nicht der leichte, weiße Dunst, sondern es waren schwere, schwarze Schwaden, von Feuchtigkeit durchzogen hingen sie tief und bedrohlich wie Gewitterwolken und schienen das Licht aufzusaugen. „Der zweite Platz steht im Namen der Nacht.“, sagte Samantha leise, „es hat begonnen.“ Und der Tonfall ihrer Stimme ließ mir einen Schauer den Rücken hinabjagen. Ein kalter, feuchter Wind kam auf, doch vertrieb er den Nebel nicht sondern ließ die Schwaden sich nur noch mehr verdichten, es wurde dunkel, wurde Finster, bis man fast nichts mehr sah und schon jetzt konnte man Angst bekommen. Unruhig und angespannt, begleitet vom ewigen heulen des Windes gingen wir weiter doch schon das kleinste Geräusch genügte, um uns zusammenzucken zu lassen, ein raschelnder Halm... Ein brechender Zweig oder auch nur ein verirrter Wassertropfen, den der Wind ins Ungewisse trieb. Niemand stellte die Wahrheit des Liedes mehr in Frage, die war ein Ort des Bösen und der Dunkelheit, es war ein Ort der Angst und wir spürten das, jeder einzelne von uns.
„Seht.“, flüsterte Samantha im schwachen Licht konnten wir vor uns etwas glänzen sehen, eine langgestreckte Wasserfläche, es musste der See sein, doch es war kaum etwas zu erkennen, weder wussten wir wie groß er war, noch welche Form er hatte, obgleich jetzt ein schwaches, grünliches Leuchten von dem Wasser auszugehen begann und uns half.



„Schwarz und dunkel wie die Nacht,
finstere Gefahr, gib acht,
der Tiefen Bestie ist erwacht.
Geboren aus dunkler Wasser Magie,
gefürchtet immer, gesehen nie.
Willst der Seen Geheimnis du erfahren,
Soll Weisheit dir sich offenbaren,
musst dann finden du den Weg,
deine innere Dunkelheit zu besiegen.
Hast dich selbst verstanden du,
musst du die Bestie schließlich bekriegen.
Hast du erkannt das Wesen der Angst,
gewonnen deinen ureigenen Kampf
und gefunden nach doppeltem Sieg,
wertvollen, wertlosen Schatz,
dann verlässt du zuletzt, als Sieger den Platz.“

Die Stimme Belâmyrs ließ uns alle zusammenfahren und auch nachdem er geendet hatte hallten seine Worte noch unheimlich über den See, das Wasser trug sie weiter. Es dauerte nicht lange und mir war klar, dass der Wassergeist längst wieder Verschwunden war, doch obwohl dieses Verhalten mir zu denken gab, konnte ich es ihm diesmal nicht verdenken, denn auch ich hätte viel dafür gegeben einfach nur irgendwo anders zu sein. Der Tiefen Bestie ist erwacht... Der See war alleine schon unheimlich genug, sollte es soweit kommen, dass ich mich dieser Bestie würde allein stellen müssen, während die anderen gefangen im Zauber des Sees unfähig zu handeln waren? Bisher war von der Magie noch nichts zu spüren, der gesamte Ort schien den Atem anzuhalten und zu warten, mein Herz schlug laut und heftig, worauf zu warten?
„Keine Angst, diesmal wirst du nicht alleine sein.“ „Was meinst du?“, ich versuchte ihr Gesicht im schwachen Lichtschein auszumachen, Samantha blickte nachdenklich auf das glühende Wasser, „ich werde bei dir sein, was auch geschieht, denn über diesen See weiß ich etwas.“ „Was weißt du? Hat es mit der Bestie zu tun? Was ist sie?“ „Ja es hat mit ihr zu tun, doch was sie ist, ist schwer zu sagen. Eine Kreatur aus Nebel, Nebel und Schatten und schwarzer Magie. Ein Wesen, dass schon vielen den Tod gebracht hat. Es gibt verschiedene Kreaturen, die die Fähigkeit haben, unsere Ängste zu spüren und ihnen Gestalt zu geben, doch sie tun das nur um sich zu schützen, um harmlosen Wanderern einen Streich zu spielen oder weil sie sich von unseren Ängsten nähren, doch dieser Bestie genügt es nicht, uns zu erschrecken, sie wird uns töten sobald sie die Möglichkeit dazu hat und das tückische ist, das sie zugleich für jeden einzelnen von uns eine andere Gestalt annehmen kann.“ Ich schluckte, „als was werde ich sie sehen?“ „Als das gleiche wie auch ich, eine Ansammlung von Nebel, Nebel und Schatten, nicht zu greifen und doch tödlich.“ „Aber wie sollen wir es dann...“ „Man kann es nicht töten.“, beantwortete sie die Frage bevor ich sie gestellt hatte, „nicht wirklich jedenfalls. Wir können nur... Wir können ihr nur die Macht über uns entziehen.“ „Aber wie?“ „Indem wir aufhören Angst zu haben, jenseits der Angst kann dieses Wesen nicht länger existieren.“ „Jenseits der Angst?“ „Jenseits der Angst, wenn der Moment gekommen ist, da du nichts mehr fürchten kannst.“, es klang müde, „nicht einmal den Tod.“ Ich schwieg lange. „Warum heißt es in dem Lied, „gefürchtet immer, gesehen nie“?“ „Weil niemand weiß, wie dieses Wesen wirklich aussieht, jenseits der Schatten. Doch es ist einerlei, wir werden es schon schaffen.“ „Wir...“ „Zumindest du und ich.“ „Weshalb, wieso solltest du plötzlich...“ „Ich bin für die Magie noch genauso empfänglich wie zuvor, doch ich weiß, was es ist, dass ich am meisten fürchte, doch diese Angst wird aus mir selbst geboren, es ist nicht möglich sie abzubilden, keine Gestalt, kein Bild wäre fähig sie wiederzugeben.“ Ich fragte nicht, was für eine Angst das war, denn ich wusste, sie würde es nicht sagen, nicht mir und auch niemandem sonst.
Ein Zittern durchlief den Nebel und plötzlich begann das Wasser im See leise zu brodeln. Ich hielt den Atem an und spürte, wie ich mich verkrampfte. „Ruhig.“, beschwichtigte mich Sam neben mir, ihr Blick war auf jenen Punkt im Wasser gerichtet, wo gerade kleine Blasen aufstiegen, die größer und größer wurden, während das Wasser heftig zu brodeln begann. „Was ist das?“, rief Fayn irgendwo in der Dunkelheit, seine Stimme war voller Angst. Ich konnte ihn und die anderen im Dunkel nicht einmal sehen, es war als wäre ich mit Sam allein, mit ihr und dem Wesen dort im See. Unsicher tat ich einen Schritt in Richtung des Schreis, doch Sam hielt mich zurück und schüttelte den Kopf, „wir können ihnen nich helfen. Wir können sie beschützen, aber wir können ihnen nicht helfen, diesen Kampf müssen sie alleine bestehen, ganz alleine. Beklommen nickte ich, der See schien regelrecht überzukochen.
„Es ist soweit.“, sagte Samantha leise und im gleichen Moment durchbrach Es die unruhige Wasseroberfläche. Es war, was man nicht beschreiben kann, eine Masse aus Dunkelheit, Schatten und Nebel, ja und aus Angst, doch noch viel, viel mehr, mehr als ich erfassen oder gar begreifen konnte. Und obgleich ich von seiner eigentliche Macht verschont blieb, machte es mir Angst, eine Art von Angst, die ich nie zuvor kennen gelernt zu haben glaubte. Instinktiv nahm ich mein Schwert. „Es wird dir nichts nutzen.“, erklärte Sam nüchtern ohne das Nebelwesen aus den Augen zu lassen, „sie es dir an, wie sollte ein Schwert es verletzen können? Nein, es gibt nur eine Möglichkeit, dieser Kreatur Schaden zuzufügen...“ „Du meinst Magie?“ „Ja und noch etwas anderes, doch Magie zu gebrauchen wäre wie Feuer mit Feuer zu bekämpfen, denn das dort ist nicht mehr, als eine Ansammlung von Materie und Magie.“ „Was sollen wir dann tun?“ „Ich weiß es nicht Nico, ich weiß es wirklich nicht.“ „Aber diese Elfe, Aycca? Sie hat es doch auch besiegt! Du hast gesagt, dass sie die Rätsel der Mondseen gelöst hat, sie muss es also besiegt haben! Weiß man denn nicht wie?“ „Nein.“, erwiderte sie ernst, „das weiß man nicht. Und selbst wenn würde es uns nicht viel helfen, das war eine andere Zeit Nico, eine ganz andere, die Dunkelheit war damals längst nicht so stark, wie sie es heute ist.“ „Die Dunkelheit... Ist stärker geworden?“ „Natürlich, das Gleichgewicht ist gestört, das ist das größte Problem, die Finsternis wächst, wird übermächtig und beginnt das Licht zu verschlingen und mit ihr erstarken all jene, die ihr folgen, diese Kreatur ist heute mächtiger, als sie es jemals zuvor gewesen sein kann.“
„Das habe ich nicht gewusst...“ „Wie auch? Mach dir keine Vorwürfe deshalb.“ „Aber ich... Vorsicht!“ Während wir sprachen war das Schattenwesen unbemerkt näher gekommen und schlug im gleichen Moment mit einer Art Tentakeln aus Dunkelheit nach uns, Samantha reagierte sofort und entkam dem Hieb doch sie musterte die Kreatur ziemlich fassungslos, während wir langsam davor zurückwichen. „Wieso wir? Sie dürfte uns nicht einmal wahrnehmen, wieso greift sie uns an?“ „Vielleicht hält sie uns für ihre im Augenblick gefährlichsten Gegner?“ Samantha schüttelte den Kopf, „das kann einfach nicht sein, sie dürfte uns nicht einmal sehen Nico, das widerspricht jeder Logik. Sie kann unsere Ängste nicht manifestieren, also existieren wir nicht!“ „Du hast selbst gesagt, dass das Vieh auf der Höhe seiner Kraft ist, vielleicht hat es inzwischen ein paar Fähigkeiten hinzugewonnen.“ „Da ist möglich aber ganz sicher nicht gut, das ist sogar sehr schlecht für uns.“ „Wo sind die anderen?“ „Keine Ahnung, irgendwo im Nebel, aber von denen haben wir keine Hilfe zu erwarten, die sind mit sich selbst beschäftigt.“
Rücken an Rücken in die Enge getrieben standen wir da und schauten voller Unbehagen auf die Nebelkreatur, die sich jetzt verformte und ausbreitete und uns umzingelte. „Sam? Ich glaube, wenn überhaupt wäre jetzt der Richtige Zeitpunkt um Feuer mit Feuer zu bekämpfen.“ Sie nickte und um uns herum begann sich langsam eine Kuppel aus flackerndem goldenen Licht zu bilden, ein Schild den die Schattententakel nicht durchdringen konnten. Eine Zeitlang verharrten wir so, wir wussten beide, dass das keine Lösung sein konnte, doch keiner von uns wagte das auszusprechen, dumpfe Angst erfüllte mich. „Sam ich bitte dich, hör auf.“ „Was?“, überrascht sah sie mich an, „was? Womit?“ „Der Boden.“, erwiderte ich und spürte schon wieder einen Schlag unter mir, „er bebt so komisch, bist das nicht du?“ Ratlos schüttelte sie den Kopf, „nein... Ich bin das nicht...“, es klang erst erstaunt, dann alarmiert, „Weg hier!“. Mit ihren Worten fiel der Schild und zugleich brachen schwarze Tentakel aus dem Boden hervor und schnappten nach unseren Füßen. Samantha entdeckte plötzlich eine schmale Lücke in den Nebelschwaden und sah zugleich, wie selbige sich um mich herum zu verdichten begannen. Ehe ich reagieren konnte, warf sie sich mit aller Kraft gegen mich, sodass ich durch die Lücke hindurch aus dem Nebel geschleudert wurde. Ich blieb erstaunt sitzen wie ich gelandet war und blickte zu dem dunklen Flecken aus Schwärze hin, als mir klar wurde, dass Sams Stoß mich soeben gerettet hatte. Sie hatte mich gerettet, ja aber sie selbst... Sie selbst war noch immer inmitten dieses Nebelwalls... Nein, entschlossen stand ich auf und fixierte die seltsame Kreatur, das würde ich nicht zulassen, niemals, das konnte ich nicht.

Man schreibt sich
Ich fixierte den dunklen Schatten, irgendwo dort drinnen... Ich hatte keine Ahnung, was geschehen mochte, wenn ich mit diesem Nebel in Berührung kam, und ich wollte es mir auch gar nicht ausmalen, doch... Spielte es überhaupt eine Rolle? Nein, das tat es nicht, nicht mehr. Entschlossen stürmte ich vor, direkt in den schwarzen Dunst hinein und es war mir, als ertränke ich in einem Meer aus schwarzer Angst. Doch ich ging weiter durch die scheinbar endlose Weite der Dunkelheit immer vorwärts, dorthin, wo ich zwischen den Schatten eine Bewegung ausgemacht zu haben glaubte. „Samantha!“, schrie ich in die Leere hinein, meine Stimme hallte unheimlich, wieder und wieder, als wolle sie nie mehr damit aufhören, doch es war mir so, als hätte ich auch eine schwache Antwort vernommen. So schlimm war es eigentlich nicht, dort im Nebel, es war nur... Nun eigentlich war es gar nichts, bloß dunkel und leer, doch dieses „nichts“ war das eigentliche Problem. „Sam?“, tatsächlich, dort vor mir war etwas, etwas von dem ein schwaches Licht ausging, so schwach, dass es kaum noch wahrnehmbar war. Ich eilte darauf zu, sie war es tatsächlich und von da an ging alles automatisch bis wir plötzlich beide, ziemlich ungeschickt wieder aus der brodelnden Nebelmasse hervorrollten, die sich sofort wieder zu einem massiven Ball zusammenzog und drohend auf uns zu schwebte.
„Was können wir nur tun?“ Sie schüttelte den Kopf, „ich weiß es nicht nur...“ Mehr aus Überrauschung als vor Schmerz schrie sie auf, als plötzlich eines der Nebeltentakel aus der Erde neben uns hervorbrach, sich sichtbar verhärtete, die Rüstung aus Elfenmythrill durchtrennte wie Butter und ihre linke Schulter aufschlitzte, sofort begann das Blut zu fließen. „Sam!“ „Alles okay.“, sie richtete sich wieder auf, verzog jedoch vor Schmerz das Gesicht, als sie die Wunde dabei bewegte. Sie hob die Hand und das Drachenmal begann sanft zu glühen doch noch ehe es seine Vollständige Helligkeit erreicht hatte, erlosch es bereits wieder, „ich kann das nicht tun.. Die Folgen könnten zu...“ Abermals griff die Nebelbestie an, mich ignorierte sie vollends, schien sich nur auf Samantha zu konzentrieren, sorgte aber dennoch dafür, dass ich ihr nicht helfen konnte. Sam hatte erhebliche Mühe den Angriffen auszuweichen und ich zerbrach mir darüber den Kopf, was die Bestie ausgerechnet von ihr wollte und was ich tun konnte.
„Sam!“, ertönte Lynns Stimme aus dem Nebel und gleich darauf rückte er auch in Sichtweite, Fayn und Sternenglut bei sich und gemeinsam kamen sie Sam zu Hilfe. Wie erstarrt musterte ich ihre fruchtlosen Bemühungen, was war los? Das verlief nicht nach Plan! Sie kämpften gegen die Bestie, also war doch davon auszugehen, dass sie ihre Angst überwunden hatten, was auch immer sie in dem Schattenball sehen mochte, die Angst davor war nicht so groß, wie der Drang, Sam beizustehen, wieso also... Die Bestie hatte an Stärke gewonnen und wie es schien hatten sich auch die Regeln geändert, wir, beziehungsweise ich, mussten uns schleunigst etwas einfallen lassen. Magie und noch etwas anders... „Aber was?“, hätte ich am liebsten gefragt doch plötzlich wusste ich mit völliger Sicherheit, dass die anderen mich nicht länger hören konnten, es war, als wäre ich dem Geschehen vollends entrückt. Schatten und Nebel... Hilfesuchend blickte ich zum Himmel auf und obgleich dort nichts zu sehen war als Schwärze, hatte ich in diesem Augenblick einen Geistesblitz, Sonnenlicht! Wenn das Licht irgendwie durch den Nebel bis hierher dringen konnte, dann würde der Schatten verschwinden und die Bestie... Nun sie würde auseinanderfallen, einfach so, so einfach. Jetzt musste ich nur noch das Sonnenlicht hierher schaffen, sicher keine leichte Aufgabe doch weit und breit war keine Hilfe mehr in Sicht und mehr als versuchen konnte ich es nun mal nicht.
„Rhayjj cholaas itel forna ryroume fys Lestrag fyr Scönnya drim cojircoi Myrym hoij shirrktä trahhyaw!“ Zunächst schien rein gar nichts zu geschehen, doch obwohl sich nichts tat, spürte ich, wie die Magie mir langsam Energie entzog und gab die Hoffnung nicht auf, wer wusste schließlich, wie dick die Nebelschicht über uns war? Hoffnungsvoll blickte ich nach oben und mein Vertrauen wurde belohnt, denn langsam ganz langsam wurde der schwarze Nebel in goldenes Licht getaucht, wurde heller, wurde weiß, löste sich auf und war plötzlich mit einem Schlag verschwunden, dass die Mittagssonne mit unbeschreiblicher Wucht auf alles niederfuhr.
Vom grellen Licht geblendet schloss ich die Augen, blinzelte und sah gerade noch, was geschah, als das Sonnenlicht auf die Schattenbestie traf. Als erstes schrie das Wesen auf, gequält und schmerzerfüllt, ohne Stimme zwar aber doch deutlich vernehmbar für jeden von uns, dann schien sie zu flimmern, zunächst alles Licht in sich aufzusaugen, bis die Schatten sich plötzlich auflösten und die zurückbleibenden Nebelschwaden schließlich ins nichts verschwanden, die Schattenkreatur war besiegt.
Erschöpft atmete ich auf, das war gerade noch einmal gutgegangen. „Gut gemacht, du hast uns in der Tat alle gerettet.“, ruhig blickte Sam zu den anderen hinüber, die noch nicht wieder ganz zu sich gefunden hatten, „sie werden Zeit brauchen, um das zu verarbeiten, eine Menge Zeit, vermute ich...“ Noch immer sickerte Blut aus dem Schnitt in ihrer Schulter, ich sah es voller Unbehagen, „Sam, deine Schulter...“ „Ich weiß.“, erwiderte sie. „Willst du sie nicht heilen?“ Sie schüttelte den Kopf, „die Wunde ist nicht tief, sie wird von selbst heilen.“ „Ist dieser Belâmyr wieder hier?“, die anderen waren wieder zu uns gestoßen, Fayn blickte uns forschend an, Sam und ich konnten nur den Kopf schütteln. „Bitte, was geht hier vor, ich verstehe überhaupt nichts, mehr.“, erklärte Lynn flehend, er wirkte regelrecht verzweifelt. „Was verstehst du nicht?“, erkundigte sich Sam, er sah sie an, „sag mir nicht, dass du es nicht auch spürst.“ „Mag sein, dass ich etwas spüre, aber danach habe ich nicht gefragt.“ „Wovon redet ihr?“, ratlos blickte ich vom einem zum anderen, eben war noch alles gut gewesen, der Weg hatte klar vor mir gelegen und jetzt wurde mir schon wieder ins Gedächtnis gerufen, wie wenig ich eigentlich wusste, das war doch nicht fair...
„Irgendetwas stimmt ganz und gar nicht.“, mischte sich zu meiner Überraschung auch Fayn in das Gespräch, „schon alleine, wie dieser Geist sich verhält, am Anfang noch freundlich, hat er sich alle Mühe gegeben, uns zu helfen. Und jetzt? Das er das Interesse verliert ist an sich noch untertrieben, ich habe den Eindruck, wir sind für ihn nur noch eine lästige Pflicht und in Wirklichkeit wünscht er uns in den Abgrund, und keiner weiß weshalb.“ Ich nickte, „das ist mir auch aufgefallen, aber ich dachte ich bilde es mir vielleicht nur ein...“ Sam schüttelte den Kopf, „das ist offensichtlich doch wird es uns nicht einen Schritt weiterbringen, denn um diesen Belâmyr verstehen und einschätzen zu können, müssten wir in zunächst einmal überhaupt kennen, denn für uns ist er eben nicht mehr als eine Stimme oder ein Bote, es kann viele Gründe haben, weshalb er sich zurückzieht, vielleicht sollte er uns nur Starthilfe geben und darf uns gar nicht mehr helfen.“, ihr Tonfall ließ darauf schließen, dass sie ihren eigenen Worten keinen Glauben schenkte, aber nicht aussprechen wollte, was sie in Wahrheit dachte. „Und außerdem gibt es noch ganz andere... Probleme. Ich meine, überlegt doch mal, wenn ihr euch an die ersten beiden Mondseen erinnert, oder auch das dritte, das weiß ich nicht, aber da... wir hatten die Rätsel und wir brauchten sie auch, um das Geheimnis zu ergründen und wir brauchten Zeit eine Menge Zeit, außer natürlich beim letzten Mal...“, der Halbelf warf mir und Nyki einen unsicheren Blick zu, der Drache nickte, „das hat schon seine Richtigkeit, ich glaube schon, dass es am Spitzmondsee mit rechten Dingen zuging, wir brauchten das Rätsel, dringend sogar, und mit der Zeit hatte es da so eine besondere Bewandtnis...“ „Ja... Ich meine nur, das war doch etwas ganz anderes, eine ganz besondere Herausforderung, aber hier... Alles scheint so... Außer Kontrolle geraten.“ „Ich glaube genau das ist der Punkt.“, erklärte Sam nachdenklich, „es gerät außer Kontrolle... Alles gerät außer Kontrolle... Die Mächte der Finsternis werden stärker denn je, ja, aber was allein mit dieser Kreatur geschehen ist... Die Zeit schreitet voran, es geht jetzt alles Schlag auf Schlag und wir... Wir haben dringendes zu erledigen. Dieser See jedoch, ich weiß nicht was vorging, ich weiß auch nicht wie, aber ich weiß eines, das ist keinesfalls normal, nicht einmal unter diesen Umständen.“
„Was willst du damit sagen?“, erkundigte sich Nyki zögernd, doch es war ziemlich klar, dass er sehr genau wusste, was sie sagen wollte. „Ich will damit sagen.“, es klang bedrohlich, „dass irgendjemand das alles hier manipuliert. Dieses ganze Chaos kommt nicht von ungefähr, jemand will, dass wir scheitern und dafür ist er scheinbar zu allem bereit.“ Unheilvolles Schweigen breitete sich aus, nachdem sie geendet hatte, lange wagte niemand mehr etwas zu sagen.
„Ich glaube, es gibt das etwas, dass ihr noch wissen solltet...“, begann ich schließlich zögernd und schilderte dann möglichst kurz, die seltsame Begegnung, die wir im Loch zwischen den Sternen mit dem vermeintlichen Kirtan gehabt hatten. „Ja, er sagte, wir sollten uns vor jemandem in Acht nehmen und dass ein Verrat bevorstünde.“ „Vor wem sollen wir uns in Acht nehmen?“, fragte Lynn atemlos, ich zuckte bedauernd mit den Schultern, „er verschwand, eh er den Namen nennen konnte.“ „Ihr hättet uns das schon früher sagen müssen.“, erklärte Sam mit leichtem Tadel, „doch einerlei, es bleiben nur zwei Fragen, ist dieser Jemand vertrauenswürdig oder ist er selbst der Verräter? Und wenn nicht er, wer ist es?“ „Vielleicht einer von uns?“ „Nein Fayn, das glaube ich nicht.“, erwiderte ich ehrlich überzeugt, der Gedanke schien mir absurd, „und was die Vertrauenswürdigkeit dieses... Wesens betrifft, ich weiß es natürlich nicht, aber er erschien mir... Aufrichtig... Und ehrlich bemüht uns zu helfen.“ Nyki nickte, „so habe ich es auch empfunden.“ „Gut..“, Samantha dachte nach, „ich fürchte nur, das alles bringt uns nicht voran, alles gerät außer Kontrolle, das wissen wir jetzt, wir müsse uns künftig in Acht nehmen und vorsichtig sein, mehr können wir nicht tun. Ein unbekannter Gegner ist immer der gefährlichste.“
„Wollen wir dann gehen?“, Lynn blickte zu den Weiten des Goldährentals hin. „Belâmyr ist nicht hier.“, erinnerte ihn Nyki. „Na und?“ „Na ja...“, ich zuckte mit den Schultern, „vielleicht täuschen wir uns ja und unsere Aufgabe ist in Wirklichkeit noch gar nicht beendet? Das würde doch erklären, weshalb er noch nicht hier ist?“ „Lass mich überlegen... Was sollte noch fehlen?“, Sam dachte lange nach, dann schüttelte sie langsam und bedächtig den Kopf, „nein, wir haben getan, was getan werden musste, selbst die Verse des Rätsels sind erfüllt und wenn ihr euch den See anseht, habt ihr den besten Beweis.“, sie lächelte sofort fuhren unser aller Köpfe zum See herum. Tatsächlich, es war unglaublich, das ungesunde grüne Leuchten war aus dem Wasser verschwunden wie der Nebel, vor uns erstreckte sich eine tiefblaue Wasserfläche, auf deren ruhiger Oberfläche Sonnenstrahlen glitzerten, der Ort hatte seine Boshaftigkeit verloren, das Angstmachende, das Böse war geschwunden und eine tiefe Harmonie war zurückgeblieben, die war nun eine Stätte des Friedens.
„Was ist mit dem Schatz?“, fragte Fayn plötzlich, „es heißt doch, dass wir einen wertvollen, wertlosen Schatz finden sollten, was auch immer das heißen mag.“ „Sieh es dir an.“, erwiderte Sam ruhig, „du siehst ihn vor dir. Es erscheint wertlos was geschehen ist, auf den ersten Blick und für manche auf ewig, für jene die nicht in der Lage sind zu begreifen. Wir haben diesen Ort vom Bösen gereinigt, haben einen weitern Platz geschaffen, der im Gleichgewicht ist, dass ist der Schatz, deshalb ist er wertvoll, doch das zu begreifen ist schwer.“ „Wenn wir also alles erfüllt haben und der Geist dennoch nicht erschienen ist...“ „Dann lasst uns doch einfach aufbrechen und ihm entgegengehen, er wird uns finden, wo auch immer wir sind.“, unterbrach Sternenglut den Drachen, er hatte bisher überhaupt nichts gesagt, man hätte vergessen können, dass der Wolf überhaupt da war. „Na ja... Eigentlich hat er recht, oder?“, unsicher suchte der Halbelf unsere Blicke. Niemand hatte etwas einzuwenden, doch kaum dass wir uns auf den Weg gemacht hatten, kam völlig ohne Vorwarnung das Springen über uns und im nächsten Augenblick befanden wir uns an den steilen Klippen eines weiteren Sees.
Es war ziemliches Pech, dass der Zauber Samantha gerade in einem Augenblick erwischt hatte, in dem sie aus dem Gleichgewicht kam und an sich wäre trotzdem nicht passiert wäre sie nicht ausgerechnet am äußersten Rand der Steilwand gelandet, so aber konnte sie sich nicht mehr fangen, taumelte nach vorne, und stürzte die Klippen hinab ins Wasser.
Nach Luft schnappend kam sie wieder hoch und spuckte eine Menge Wasser wieder aus, alles war ganz überraschend und zu schnell geschehen um zu reagieren. „Sam, alles okay?“, erkundigte sich Lynn und beugte sich über den bröckligen Rand der Klippe, er musste aufpassen, um nicht selbst noch abzustürzen. „Ja!“, erwiderte sie, „aber wenn ich diesen Geist in die Finger kriege, kann er sich auf was gefasst machen!“ Sekundenspäter stand sie wieder neben uns. „Wo sind wir überhaupt?“, Lynn musterte den dichten Wald, der sich jenseits der Steilwand erstreckte, „so nahe sind wir noch nie gelandet.“ „Sichelmondsee.“, knurrte Samantha ärgerlich, „es ist keine Magie im Wasser.“ „Keine Magie? Natürlich, weil das Siegel fehlt, nicht war?“ Sie musterte den Drachen abschätzend, „bist ein kluges Kerlchen.“ „hey Sam!“, Lynn lachte, „so kenn ich dich ja gar nicht, dass du dir von einem kleinen Bad die Laune verhageln lässt!“ Sie musste grinsen, ersparte sich jedoch eine Antwort.
„Wie geht’s jetzt weiter?“, Fayn starrte auf das Wasser, „ich meine, was können wir jetzt tun?“ „Abwarten, nur abwarten.“, erwiderte Samantha, der Zwerg war nicht begeistert, ich konnte es verstehen, ganz besonders jetzt da wir wussten, dass uns noch von außerhalb Gefahr drohte, wünschte auch ich mir die Sache rasch zu beenden. „Eigentlich müssen wir doch erst mal gar nicht auf ihn warten, oder?“ erkundigte sich Nyki bedächtig, „ich meine, schließlich, wir haben ein Siegel, suchen wir das Feuer und kümmern uns darum, sehen wir dann einfach, wie es weitergeht.“ „Auch wieder war.“, Samantha holte die Karte B´raks hervor und entfernte erst einmal das Wasser daraus, gut dass es ein magischer Gegenstand war, denn sonst hätte das Papier diese Feuchtigkeit niemals überlebt.
Samantha richtete ihre Befehle an das Artefakt und starrte dann ziemlich überrascht auf seine Oberfläche, ärgerlich schüttelte sie den Kopf, „ich fürchte fast, das wird uns nichts helfen.“ „Wieso?“, ich beugte mich über ihre Schulter und sie zeigte es mir. Auf der Karte war der Sichelmondsee zu sehen und mittendrin ein roter Punkt, das Dämonenfeuer als Sam jedoch den Ausschnitt vergrößerte, um die genaue Position des Portals zu ermitteln, vergrößerte sich auch der Punkt, es war unmöglich ihn zu lokalisieren. „Das ist schlecht.“, bemerkte Fayn, der ebenfalls zugesehen hatte, „der See ist verdammt groß, zu groß, als dass wir das Feuer einfach so finden könnten, zumal es sich auch unter Wasser befinden könnte.“ „Was sollen wir also dann tun?“, fragte Lynn resigniert. „Wir brauchen Hilfe.“, Samantha verstaute die Karte wieder, „denn allein können wir das nur innerhalb von Jahren bewältigen, so viel Zeit haben wir aber nicht. Die Karte hilft uns nicht und Belâmyr ist zu seinem eigenen Glück nicht hier... ich muss gestehen, ich weiß nicht, was nun geschehen soll.“
Während sie noch sprach, war Wind aufgekommen, heftige Böen peitschten uns vom See her entgegen und sie trugen etwas mit sich... „Seht mal!“, rief ich und versuchte den im Wind wild wirbelnden Fetzen Papier oder Pergament dabei im Auge zu behalten. „Was ist das?“, erstaunt sah Lynn zu, wie der Wind plötzlich abflaute und das beschriebene Blatt direkt vor Samanthas Füßen zu Boden fiel, misstrauisch beäugte sie es. „Da steht etwas drauf...“, sie zögerte, ehe sie das Papier aufnahm, „doch es ist eine Schrift die ich nicht kenne.“ „Zeig mal.“, Fayn trat neben sie, doch auch er konnte nur mit den Schultern zucken neugierig warf auch ich einen Blick auf das Papier und starrte wirklich befremdet auf die seltsamen Lettern, schwer zu glauben, dass das überhaupt eine Schrift sein sollte. „Was ist das für eine Sprache.“, vorsichtig berührte Lynn die bräunlichroten Lettern, Sam zuckte mit den Schultern, „irgendetwas altertümliches, vielleicht die Schrift einer vergessenen Zivilisation, keine Ahnung.“ „Zeig mal!“, jetzt kam auch Nyki heran, „das sollen Buchstaben sein?“ „Ist anzunehmen. Ich wünschte nur, sie wären in irgendeiner anderen Sprache geschrieben, in einer, die ich auch verstehe und das sind schließlich nicht wenige.“
Kaum hatte sie ausgesprochen begannen die Buchstaben plötzlich zu zittern, die Farbe begann feucht zu glänzen und verlief, ordnete sich in ein ganz neues Bild, gebannt sahen wir zu, wie ein einer geschwungenen Handschrift ein Text in der Gemeinsprache entstand. „Das ist unheimlich.“, viel fehlte nicht und Lynn wäre vor dem seltsamen Blatt zurückgewichen, doch wie wir alle, wollte auch er wissen, was es denn nun eigentlich war, das darauf stand.

„Vieles bringt er, wie der Tag,
Morgengrauen, Sonnenlicht.
Er ist’s, zu beschreiben ich es nicht vermag,
ein Zauber, der nie bricht.
Vieles lehrt das Leben, vieles wirst du sehn’,
ein Zauber lässt sich weben, doch er lässt sich nicht verstehn’.
Wenn wir es so glauben,
heißt das längst noch nicht,
dass Leben, heut gegeben,
Morgen schon verlischt.
Über all den tausend Dingen,
über allem, was wir sahen,
die Vergessen zu uns bringen,
für jene,. Die uns wichtig waren.
Heller Schein und Sonnenlicht,
wenn es sich im Wasser bricht,
Feuer, Wasser, Element,
Lichtschleier, die tanzen,
an der Stelle hellster Funken findest du,
wonach du suchst seit langer Zeit.
Weltenloch die Zeit verschmilzt,
Zukunft und Vergangenheit.
Ein Schatz der ist’s, allgegenwärtig,
doch stets unsichtbar.“

, las Fayn mit bebender Stimme, „was haltet ihr davon?“ „Na ja, eigentlich lässt das nur zwei Schlüsse zu, entweder wir sind grade dabei in eine Falle zu laufen, oder hier gibt es jemanden, der uns wohlgesonnen ist.“ „Glaubst du das wirklich Sam? Dass es eine Falle ist?“ „Viel mehr würde mich interessieren,“, unterbrach Fayn mich, „wenn du das glaubst, wieso sollten wir dann trotzdem hineinlaufen?“ „Weil ich es glaube und nicht weiß und weil wir keine Wahl haben, das ist unser einziger Hinweis, echt oder nicht wenn wir ihm nicht nachgehen, bleibt uns nichts zu tun.“ „Dann solltet ihr versuchen das Lied zu deuten.“, Sternenglut streckte sich und gähnte ehe er sich mit einem wohligen Seufzer im Sonnenlicht zusammenrollte und die Augen schloss, Sam schüttelte den Kopf, „du bist uns wirklich eine unglaubliche Hilfe...“ Der Wolf ignorierte sie einfach. Sie seufzte, „trotzdem hat er Recht, irgendwelche Vorschläge?“ Ich nickte zögernd, „ich weiß zwar nicht, was s bedeuten soll, aber mir scheint, als wäre nur der letzte Teil des Liedes für uns relevant, Heller Schein und Sonnenlicht, wenn es sich im Wasser bricht, Feuer, Wasser, Element, Lichtschleier, die tanzen, an der Stelle hellster Funken findest du, wonach du suchst seit langer Zeit. Weltenloch die Zeit verschmilzt, Zukunft und Vergangenheit. Ein Schatz der ist’s, allgegenwärtig, doch stets unsichtbar.“
„Ich glaube ich weiß die Lösung.“, sagte Lynn, der gebannt auf das glitzernde Wasser starrte, „wenn es wirklich so einfach ist.“
Er deutete auf die glänzenden Funken, die dort entstanden, wo sich die hellen Strahlen des Sonnenlichts im Wasser brachen, es war tatsächlich sehr einfach, einfach aber genial. „Dann müssen wir also nur die „Stelle hellster Funken“ finden.“, bemerkte Nyki zufrieden, das dürft ja nicht allzu schwer werden.“ „Stell dir das nicht zu leicht vor.“, mahnte Sam, „der See ist unglaublich groß, es ist der größte Mondsee, wie du weißt, wie willst du diesen Punkt finden?“ „Na ja... Wenn du mir die Form des Sees geben könntest und den ungefähren stand der Sonne... Dann könnte ich... Unter Umständen könnte ich dann berechnen, wo sich die meisten Strahlen treffen.“ „Das ist klug gedacht Nico.“, erwiderte sie, „doch das ist es ja eben, der Stand der Sonne, welche Zeit ist gemeint? Denn diese Stelle müsste im Laufe des Tages wandern.“ „Das tut sie auch! Das würde nämlich erklären, weshalb du auf der Karte keinen genauen Punkt gefunden hast.“, widersprach ihr Fayn, sie nickte langsam, „das wäre möglich... Gut, willst du es versuchen?“ Ich nickte und sie zeichnete den Umriss des Sees und den Stand der Sonne vor uns in den Boden. Angestrengt begann ich zu rechnen und kritzelte mit Hilfe eines schmalen Zweiges allerlei Formeln und geometrische Konstruktionen in den Sand.
Während der Rechnung machte mich Sam zu meiner Überraschung auf einen Fehler aufmerksam und nachdem ich mit erheblicher Mühe besagten Punkt und auch seinen Lauf während des Tages eingezeichnet hatte, konnte ich mir die Frage nicht verkneifen, woher um Himmelswillen sie sich mit höherer Mathematik und Physik Terras auskannte. „Ich habe eine Menge von diesem Zeug gelernt.“, erwiderte sie, „wenn es auch zugegeben ganz nützlich sein kann, so wie jetzt. Mein früherer Lehrmeister war der Meinung, dass es unabdinglich sei, das alles zu wissen, gerade weil er wusste, dass es mich auch in deine Welt verschlagen würde. Also habe ich es eben gelernt.“ „Kommt ihr?“, knurrte Nyki ungeduldig, er war zum Start bereit und erpicht darauf, dieses Gespräch zu beenden, dessen Inhalt für ihn und die anderen ebenso wenig zu verstehen war, wie die erste Schrift auf dem Papier, das der Wind herbeigeweht hatte.
Ich hätte gerne noch mehr erfahren gab jedoch dem Drängen des Drachen nach, mit weit ausholenden Flügelschlägen trug er uns gen Norden, dorthin wo das Feuer brennen musste. „Was glaubt ihr, was für ein Wächter uns erwarten wird?“, schrie Nyki gegen das laute Tosen des Windes an, Samantha zuckte mit den Schultern, „das Lied enthielt keinen Hinweis darauf, ich weiß es nicht, doch wir sollten auf alles gefasst sein.“ „Dort!“, rief Lynn plötzlich, mit seinen scharfen Augen hatte er eine kleine Insel erspäht, völlig kahl mit sandigem Boden und einem Durchmesser von vielleicht vierzig, fünfzig Schritten doch in seiner Mitte brannten schwefelgelbe Flammen, wir hatten das Feuer gefunden.
„Vorsicht jetzt.“, argwöhnisch behielt Sam die unsteten Flammen im Auge, Nyki hatte uns am Rand der Insel, die eigentlich mehr eine, etwa sechs Meter aus dem See herausragende Felssäule war, abgesetzt, kreiste jetzt jedoch über uns. Das Eiland war zu klein für ihn, um darauf zu landen und trotzdem noch ausreichend Abstand zu dem Feuer in der Mitte zu halten. Sam setzte sich an die Spitze und zog den Siegelstein aus der Tasche, sofort begann das Feuer unruhig zu flackern. Ein grelles blaues Licht blitzte über das Eiland, als sie den Nebelball empor hielt, das Licht in seinem Inneren flackerte hell, unruhig und sehr heftig, strahlte immer wieder mit aller Macht hell auf, als versuche es sein Gefängnis aus Nebelschwaden zu sprengen um aus dem Inneren des Siegelsteins zu entkommen, in dem es gefangen war. Sam schirmte ihre Augen gegen das blendende Licht ab und näherte sich vorsichtig dem Feuer, bis das blaue Licht des Siegelsteins, sich mit dem Gelben des Feuers zu vermischen begann und ein widerliches, giftgrünes Licht entstand. Dann erlosch das Leuchten der Nebelkugel plötzlich, bis es nurmehr ein schwaches, gleichmäßiges Glühen war, das Feuer wurde wieder ruhiger doch jetzt trugen die schwefelgelben Flammen einen Hauch des ungesunden Grüntons.
Hallihallohallöle,
na wie gehts euch denn so? Mir gehts supi denn es sind ja bald ferien *sich ganz doll freu*
@Drachenmond: bitte schick mir mal bald ne antwort (du weißt schon was) *schon ganz gespannt auf deine Ideen sei*
Bis denne
Shadow27
P.S.: vielleicht können wir uns ja am wochenende wieder im chat treffen
*kurz mal reinschaut* Ich seh zu dass, ich dir antworte, versprochen, aber nciht böse sein, heute wird´s nix mehr.
Bei mir war ehut der letzte Schultag und deshalb sind schon Ferien, deshalb würde ich vorschalgen, dass wir uns mal (wenn du auch Ferien hast) Vormittags im Chat treffen, da hab ich dann auch Zeit und Ruhe, wenn das Okay für dich sit. Am WOchenende geht´s leider nicht.
SO, ich muss mal weitermachen ich seh zu, dass ich heute noch ein kleines bisschen posten kann aber nicht böse sein, wenn´s nicht klappt.
also OK
hab mich jetzt wenigstens durch die kurzen einträge vergangener zeiten gelesen und musste einsehen, dass ich schon wieder und leider zu schnell war
das mit dem chat ist mir jetzt also klar und obwohl ich auch ein bisschen neidisch bin gratuliere ich dir shadow zu deinem wahnsinnig gigantischen preis
bin schon ganz gespannt auf deine "rolle"
ich habs auch geschafft wieder ein bisschen zu lesen und muss "leider" wieder viel Lob für dich aussprechen Drachenmond
mir war gar nicht bewusst gewesen dass mir die story richtig gefehlt hat während des Urlaubs
hoffentlich kommt es nicht so schnell zu einem Ende...

ok ich les jetzt gleich weiter..
Das sie schnell zu einem Ende kommt ist sehr unwahrscheinlich, weil all das bisher geschriebene(außer des Prologs) nicht mehr ist als ein Teil des ursprünglichen zweiten Kapitels. Eigebntlich hätte es in diesem Buch 12 Kapitel und zwei weitere Bücher geben solle4n, eins direkt folgend eins zeitversetzt, so wie ich das sehe werden das jedoch bestenfalls 3 Reihen immer vorrausgesetzt iorgendein Verlag will es drucken.
Ich bedauere es wirklich sehr, dass du schon wieder Lob aussprechen musst, es tut mir wirklich aufrichtig leid *schnief* aber ich fürchte das zu ändern liegt außerhalb meines EInfluisses...
Übrigens hast du keinen Grund wegen das Preises eifersüchtig zu sein, ich hab gesagt, dass es ein weiteres Gewinnspiel geben wird, also wird es das auch ich hab nurnnoch keine passende STelle.

So und damit du weiterlesen kannst, schreib ich mal weiter...

„Was jetzt?“, Lynn trat vor, doch Sam streckte den Arm aus um ihn zurückzuhalten ihr Blick verharrte beinahe lauernd auf dem Feuer und im gleichen Moment schien es, als würde besagtes explodieren. Die Flammen bäumten sich zu einer meterhohen Feuersäule auf, die einen Durchmesser von mehreren Fuß haben musste und unglaublich hell war, so hell, dass es beinahe unmöglich war, die Augen offen zu halten und in dieses Licht zu schauen. Kaum hatte sich die blendende Helligkeit wieder nur ein ganz klein wenig gedämpft, öffnete Samantha vorsichtig ihre Augen einen Spalt weit und taumele dann erschrocken zurück. Dort, wo vor ihr noch immer die Flammensäule zum Himmel emporloderte, wurde sie jetzt von einem riesigen Schatten verdeckt. Durch die helle Beleuchtung von hinten konnte sie nicht mehr erkennen, nur einen Umriss und schwärze, doch allein das plötzliche Auftauchen und die pure Masse der Gestalt genügten um ihr Herz schneller schlagen zu lassen.
Was dieses Wesen auch sein mochte, es maß mindestens drei, wenn nicht gar vier Meter und wirkte trotz seiner Größe sehr wuchtig, der Wächter war erschienen. Jetzt fielen die Flammen in sich zusammen, bis sie nur noch als schwache Glut am Boden flackerten, ohne Kraft am Rande des Erlöschens und wir sahen, was es für eine Kreatur war, der wir uns jetzt stellen mussten. Nur Sekunden blieben Sam um ihren Gegner einzuschätzen, dann musste sie bereits dem ersten Hieb seiner mächtigen Faust ausweichen, die annähernd so groß war wie sie und beim Aufschlag die gesamte Steinsäule erschütterte. Es war ein Krieger aus Stein, der sich uns stellte, riesig wuchtig und, das war offensichtlich, unglaublich stark und widerstandsfähig. Aber auch langsam um schwerfällig, das nutze sie sogleich um sich außer Hiebweite zu begeben.
„Seid vorsichtig.“, sagte sie leise hinter sich und ließ den Koloss dabei nicht aus den Augen, „wenn so ein Hieb richtig trifft bleibt nichts mehr von euch übrig.“ Ein Pfeil Lynn zischte an ihr vorbei, traf zielgenau die Brust des Steinkriegers, schlug jedoch nur ein paar Funken und fiel zu Boden um, vom nächsten Schritt des Kolosses zermalmt zu werden. Nyki griff von oben an, seine scharfen Klauen ratzten mit einem schauerlichen Laut über den Fels, die steinerne Kreatur nahm es nicht einmal zur Kenntnis, hielt nur immer weiter auf Samantha zu. Krachend prallte die Vulkanaxt seitlich gegen den Fels, ein paar Splitter, klein wie Staubkörner lösten sich und eine kleine Schramme blieb zurück, auch diesem Angriff schenkte der Wächter keine Beachtung und die Flammen, die die Vulkanaxt entzündet hatte flackerten kläglich und erloschen dann, weil der Fels ihnen keine Nahrung bot. Klirrend zog ich das Lichtschwert, doch Lynns Hand legte sich auf meinen Arm als ich ihn hob, bereit anzugreifen.
„Es nützt nichts Nico.“, erklärte der Halbelf ruhig, wenn nicht einmal Nykis Krallen diesen Stein durchdringen können, kann dein Schwert es erst recht nicht, das führt zu nichts.“ Es stimmte, der Koloss schenkte den Angriffen Nykis und Fayn, die beide wie Berserker auf ihn einhiebten aber nicht einmal mehr einen Kratzer zustande brachten, nicht die geringste Beachtung, sondern versuchte zielstrebig Sam am Rand des Eilands in die Enge zu treiben. Aber warum?, dachte ich verwirrt, warum gerade sie und nur sie? In Sams Hand blitzte etwas blau m Sonnenlicht und ich begriff. „Sam! Der Siegelstein! Wirf ihn her!“, rief ich so laut ich konnte, geschickt wich sie einem weiteren Hieb des Steinkriegers aus und folgte meiner Bitte ohne zu fragen. Ich fing den Nebelball, er fühlte sich seltsam an und sofort hielt der Steinkrieger auf mich zu.
Das war des Rätsels Lösung, er griff nur den an, der das Siegel hatte, Minuten oder auch Stunden vergingen in einem an sich sinnlosen Ballspiel. Stumpfsinnig stampfte der Wächter immer hinter dem Siegel her. „Das führt doch zu nichts!“, rief Fayn und warf die Kugel Lynn zu, ehe der Wächter ihn erreichen konnte, ich musste dem Zwerg beipflichten so konnten wir uns zwar vor dem Koloss schützen doch es brachte uns nicht einen Schritt weiter. Samantha hatte denselben Gedanken doch im gleichen Moment entdeckte sie mit ihren scharfen Augen etwas inmitten der schwachen Flammen des Feuers und ein ziemlich verzweifelter Plan reifte in ihrem Kopf heran. „Lynn! Hierher!“, rief sie und versuchte zugleich hinter den Koloss zu kommen, zwischen ihn und das Feuer, es gelang ihr nicht rechtzeitig doch mit dem Siegelstein in der Hand und dem Blick der Steinkreatur auf sich, gelang es ihr durch ihren eigenen Schwung wischen den Beinen des Wächters hindurchzuschlittern. Eilig stürzte sie zum Feuer, sie hatte sich nicht getäuscht, es war ein Loch zwischen den Flammen und Wächter hin oder her, genau das war ihr Ziel. Eilig passte sie den Nebelball ein um im gleichen Augenblick, als plötzlich dichte weiße Nebelschwaden aus dem See unter uns emporzusteigen begannen und die Atmosphäre sich mit Magie füllte, von einem mächtigen Fausthieb durch die Luft geschleudert zu werden. Schnell schickte ich dem Wächter einen gewaltigen Blitz, doch der verschwand, kaum das er die Kreatur berührte und mit ihm die Magie. Der Stein glühte kurz, er hatte die Magie absorbiert!
Benommen richtete Sam sich auf, nur um im nächsten Moment wegzurollen und so dem nächsten Schlag zu entgehen, der nächste Angriff des Wächters wandte sich nicht mehr gegen sie sondern gegen Fayn, der der Kreatur jetzt am nächsten war. Nicht nur, dass der Wächter noch immer hier war, obgleich die Flammen des Dämonenfeuers doch erloschen waren, nicht nur, dass er jegliche Energie schadlos absorbierte und physische Angriffe nicht einmal wahrzunehmen schien, jetzt schien er auch noch völlig außer Kontrolle zu geraten und hiebte blindwütig auf uns ein.
„Vorsicht!“, im letzten Augenblick riss San ihren Halbbruder zur Seite und lud damit erneute den Zorn der Kreatur auf sich, geschickt lockte sie den Wächter zum instabilen Rand der Felsinsel und brachte es dort irgendwie fertig, dass der Koloss nach einem Fehlschlag der einen tiefen Krater im Boden hinterließ, das Gleichgewicht verlor, nach vorn taumelte und nach unten stürzte. Noch im Fall erwischte er Sam, die sofort die Gestalt eines Adler annahm um nach oben zu steigen, doch als er Wächter in der Luft ungeschickt mit den Armen ruderte und sie traf, war klar, was geschehen würde. Die Magie schwand und Sam verwandelte sich zurück, fiel langsamer als der Wächter und streckte den Arm aus um die Kannte des Eilands zu packen, Lynn erwischte ihre ausgestreckte Hand und hielt sie fest. Dann baumelte sie über dem Abgrund, unter sich nur Nebel und ein lautes Platschen im Ohr, das verkündete, dass der Wächter das Wasser erreicht hatte, Lynn keuchte, es gelang ihm kaum noch das Gleichgewicht am Klippenrand zu halten und er spürte, wie ihre Hand aus seinem Griff zu rutschen begann. Fayn und ich wagten nicht einzugreifen um ihn nicht aus der Balance zu bringen.
„Lass los Lynn.“, sagte sie ruhig „sonst stürzen wir beide.“ „Nein.“, er schüttelte den Kopf, „das werde ich ganz sicher nicht, ich werde dich nicht...“ „Dort unten ist nur Wasser.“, erwiderte sie ungeduldig, „das gleiche Wasser, in das ich vorhin schon einmal gefallen bin.“ „Es hat seine magische Wirkung wieder und wir wissen nicht, ob es gefährlich ist, außerdem ist dieses Monster dort unten!“ „Der ist zum Seegrund hinabgesunken, deshalb hab ich ihn ja hinein manövriert, und das Wasser der anderen Seen hat mir auch nicht geschadet, lass los, wir können hier nicht ewig so rumhängen!“ Sie wollte noch etwas sagen, doch ein gedämpftes Kreischen drang herauf und dann erbebte die Insel unter unseren Füßen. „Schnell! Klettert auf Nykis Rücken! Er wird die Insel zum Einsturz bringen!“, rief Sam alarmiert, als sie sah, wie ein breiter Riss sch an ihr vorbei durch den Fels zog, der Boden unter unseren Füßen schwankte und bei der nächsten Erschütterung rutschte Lynn entgültig ab und sie fiel nach unten in den Nebel.
„Los jetzt!“, ich packte den Halbelfen am Arm und zog ihn zu Nyki, um Sam machte ich mir keine Sorgen, sie hatte recht aber die Insel war gerade dabei unter unseren Füßen zu zersplittern und es gelang uns gerade noch, mit Nyki in die Luft empor zu steigen, ehe das Eiland einfach zerbröckelte und im See verschwand. „Sam!“, rief Lynn und ich verstand seine Angst, wenn diese Felsen sie unter sich begruben... Die Sorge war unbegründet, kaum dass wir am sicheren Ufer gelandet waren, war sie wieder neben uns, patschnass zwar aber wohlbehalten. „Was ist mit dem Wächter?“, fragte Nyki sogleich und warf einen argwöhnischen Blick auf das Nebelverhangene Wasser des Sees, sie schüttelte den Kopf, „vergesst ihn, er hat sich selbst unter den Steinmassen begraben und diese Steilufer könnte er ohnehin nicht erklimmen, er ist dort unten gefangen, am Grunde des Sees wird er wohl kein Unheil mehr anrichten können.“ „Wie bist du überhaupt darauf gekommen, ihn zu versenken?“ Sie sah den Zwerg an und zuckte mit den Schultern, „ich weiß es nicht Fayn, plötzlich war der Einfall da und es schien mir... Das einzig logische zu sein.“ „Nun, die Idee war schließlich nicht dumm.“, stellte Lynn fest. „Wirklich nicht.“, erwiderte ich, „im Gegenteil, sie hat uns nämlich den Hals gerettet. Nachdem das Feuer erloschen war... Wenn Sam nicht diesen Einfall gehabt hätte, hätte diese Kreatur uns alle zu Brei gehauen.“
„Das finde ich sowieso sehr seltsam.“, sagte Lynn nachdenklich, „dass der Wächter überhaupt weiterkämpft nachdem das Feuer erloschen ist...“ „Ich weiß was du meinst. Und die einzige Erklärung, die mir dazu einfällt, ist eine, die, so fürchte ich, leider unseren Verdacht bestätigt. Diese Kreaturen leben von der Energie der Dämonenfeuer, wenn durch das Siegel der Energiefluss zerstört wird sterben sie, deshalb schützen sie die Feuer vor den Siegeln, dass ist Ihre einzige Möglichkeit zu leben.“, Samantha seufzte, „wenn also dieses Monster auch ohne das Feuer fortbestehen konnte, so bedeutet das zweifelsfrei, dass es von anderer Stelle Energie erhalten hat und wie ich aus seinem Verhalten schließe, hat der Wächter von dieser anderen Stelle neue Befehle erhalten, nicht länger musste er das Siegel bekämpfen, dass er doch fürchtete, nein, fortan lautete seine Aufgabe zu töten, um jeden Preis.“ Schweigen herrschte, als sie geendet hatte, schließlich ergriff Fayn das Wort, die Stimme des Zwerges klang irgendwie kalt und leer, „es hat es also wirklich jemand auf uns abgesehen.“ „Ja... Ich fürchte, dass ist der unumstößliche Beweis, denn eine andere Erklärung gibt es nicht. Wir müssen vorsichtig sein und uns in acht nehmen vor diesem Gegner, denn wir kennen ihn nicht.“, Sam strich sich das nasse Haar aus der Stirn, „wir sollten zusehen, dass wir die letzte Prüfung hinter uns bringen und dieser Gegend dann den Rücken kehren, länger zu verweilen wäre zu gefährlich.“
„Apropos letzte Prüfung...“, Nyki reckte den Kopf, „was geschieht jetzt? Wir haben es doch eigentlich geschafft, oder?“ Lynn zuckte mit den Schultern, „es ist eigentlich anzunehmen, doch bisher ist ja nichts geschehen, wir können es also eigentlich nicht wissen.“ „Nein, aber eins weiß ich, wenn derjenige, der für diese ganze Sache verantwortlich ist, dass wir den Steinkrieger wirklich töten, streike ich, dann lasse ich die Mondseen Mondseen sein, und ziehe weiter. Um diesen Wächter zu bezwingen braucht es bei weitem mehr Kraft als wir sie aufbringen könnten.“ „Aber der Geist sagte doch, dass ihr die Prüfung einmal begonnen bis zum Ende durchstehen müsst.“, mahnte Sternenglut, Sam zuckte mit den Schultern, „in diesem Fall haben wir die Wahl uns blind dieser Kreatur auszuliefern und praktisch um den Tod zu bitten oder uns dem zu stellen, was auch immer jene erwarten soll, die die Prüfung vorzeitig abbrechen.“ Ich war ziemlich erstaunt sie so reden zu hören, irgendwie passte es nicht recht zu ihr, doch niemandem sonst schien das aufzufallen.
„Wisst ihr, was ich überhaupt sehr seltsam finde?“, fragte Nyki nachdenklich, „du hast uns doch von dieser Elfe und ihrem Begleiter erzählt, von der dieses Lied stammt, du hast gesagt, sie hätten die Prüfung der Seen bestanden, aber... Das Rätsel des Kristallmondsees und das Rätsel hier, beide bezogen sich direkt auf das Dämonenfeuer, wie aber steht das mit dieser Aycca in Verbindung?“ „Das ist in der Tat seltsam und ich muss gestehen, dass es mir bisher nicht einmal aufgefallen ist, aber du hast recht...“, unruhig ging sie auf und ab, dann blieb sie stehen und schüttelte ernst den Kopf, „fest steht, dass Aycca nichts mit den Feuern zu tun hatte und diese Rätsel nicht gelöst haben kann. Vielleicht hatte sie andere oder die Überlieferung ist falsch, ich weiß es nicht doch ich glaube um das zu erfahren müssen wir schon denjenigen Fragen, der hinter dieser Prüfung steckt und ich bin mir sicher, dass das nur eine von vielen Fragen sein wird, die uns dieser Jemand beantworten muss.“ „Schön und gut, aber wie geht es jetzt weiter?“, Fayns Hand umspielte unruhig den griff der Vulkanaxt. Sam ließ ihren Blick über den See schweifen, „lasst uns weiterziehen, hier gibt es nichts mehr für uns zu tun und auf Belâmyr können wir vermutlich warten, bis wir schwarz werden.“
„Hältst du das wirklich für klug?“ „Welche Wahl bleibt mir denn?“, erwiderte sie so, dass nur der Wolf es hören konnte, „dieser Ort behagt mir immer weniger, ich spüre große Gefahr auf uns zukommen und der Wind trägt nur äußerst unerfreuliche Botschaften mit sich. Je schneller wir diese Sache zu Ende bringen, desto besser, für uns alle.“ „Du solltest nicht so ungeduldig sein.“, tadelte er sie, er wusste wieder einmal erschreckend genau, was in ihr vorging. „Ich bin es aber, die Zeit ist beinahe abgelaufen, ich muss Thorson oder wie auch immer er sich nennen will Einhalt gebieten, ehe es zu spät ist, und ich will mir gar nicht ausmalen, welche Verwüstung er in Kenio bereits angerichtet haben mag.“ „Deine Freunde brauchen dich.“ „Das weiß ich, deshalb bin ich noch hier.“ „Glaubst du nicht, dass sie mehr davon hätten, wenn du nicht nur körperlich bei ihnen weilen würdest, sondern es unterließest, dich ständig mit Dingen zu beschäftigen, die zu ändern es ohnehin nicht in einer Macht steht?“ „Was weißt du schon davon, du bist trotz allem nur ein Wolf Sternenglut.“, erwiderte sie ärgerlich, „du magst vielleicht erahnen, was in mir vorgeht, aber woher nimmst du die Sicherheit es auch zu verstehen? Ich will nichts mehr davon hören.“, erstickte sie einen Widerspruch des Wolfes schon im Keim und unterbrach dann die Verbindung.
Sie wusste sehr wohl, weshalb sie so empfindlich reagierte und der Gedanke machte sie noch ärgerlicher, doch sie kannte sich selbst zu gut, um sich belügen zu können, der Wolf hatte recht. Er hatte recht, wie es eigentlich viel zu oft der Fall war. Sie seufzte leise, während wir in raschem Tempo nach Nordosten zogen, zum Zerrmondsee, Belâmyr blieb verschwunden, tatsächlich erschien der Geist überhaupt nicht mehr und aus eigener Kraft erreichten wir nach einigen Tagen das Ufer des letzten Mondsees. Der Nebel, der hier schwer in der Luft hing war von einer tristen, dunkelgrauen Farbe und die ganze Atmosphäre dieses Ortes rief tiefes Unbehagen in mir wach. Auf diesem trüben Wasser erzeugte das Licht kein Farbenspiel obwohl gerade in diesem Augenblick die Sonne unterging und selbst den Nebel bunt leuchten ließ.
@Colleen: Danke, danke, lass dich einfach überraschen
@Drachenmond: Ich hab ab donnerstag ferien, kann aber net vormittags in chat erst ab 18:00 Uhr, weil der tarif da billiger ist, wir müssen uns also was einfallen lassen
Hey zusammen! Wie gehts?

Ich wollte nur sagen, dass ich mich die nächsten 2 Wochen wahrscheinlich nicht so oft melden werde, aber danach hab ich ja sooo viel Zeit um alles nachzuholen. Keine Sorge.
@ Shadow27: Ich bin auch schon megeeea gaspannt!

Bis bald!
Okay, bis bald, was is denn der anlass dafür??
Mir gehts übrigens supi *mich schon auf die ferien freu*
Ich gehe 2 Wochen schnuppern! Hintereinander!
Aber heute und morgen hab ich noch Zeit um mich von Schulabschluss zu erholen :)
*sich auch schon auf die ferien freu*
@Shadow27 Dann müssen wir uns irgendwie organisieren, nächste Woche kann ich auch mal abend, ich schick dir vorher ne mail, geht das dass du danach guckst?
Ich hoffe es

Bin grad nicht zu Hause deshalb kein Nachschub, tut mir leid. Man schreibt sich
So jetzt gibt´s auch wieder was neues, hier:

„Die Nacht bricht bereits herein.“, sagte Lynn sorgenvoll und sah sich dabei unbehaglich um, „glaubt ihr wirklich, dass es klug ist, sich dem See bei Nacht stellen zu wollen?“ „Ich glaube,“, erwiderte Samantha ungewöhnlich angespannt, die Stimmung hier war wirklich niederdrückend, es war zwar nicht direkt schwül doch die Atmosphäre erinnerte an die vor einem heftigen Gewitter, „dass es ohnehin schon längst zu spät ist, um noch umzukehren. Außerdem spielt es keine Rolle, der Zerrmondsee zeigt uns nur, was hassen, aus tiefstem Herzen. Daran jedoch ändert sich nichts, ob es nun dunkel ist oder hell, es regnet oder die Sonne scheint, es ist nicht wie mit der Angst. Die Angst kann sich wandeln wie der Nebel, kann sich verändern, stärker werden oder auch vergehen. Das liegt nicht in der Natur des Hasses, er ist unabhängig, bleibt bestehen zu jeder Zeit, bis wir selbst es sind, die sich ändern.“ „Es gefällt mir trotzdem nicht.“, Fayn schüttelte unglücklich den Kopf, „von allen Mondseen scheint mir dieser hier der... Bedrohlichste zu sein.“ „Das stimmt wohl.“, bestätigte sie, „ich spüre es auch, doch glaube ich, dass es weniger mit dem See selbst zu tun hat, als wir glauben mögen. Denn überlegt doch einmal, wer auch immer uns an den Kragen will, muss jetzt handeln, dies ist seine letzte Chance, ein weiterer Grund, es schnellstmöglich hinter sich zu bringen.“ „Wieso glaubst du das? Weshalb sollte er uns nicht länger verfolgen können, auch wenn die Mondseen bereits hinter uns liegen?“ „Nein Nico, der Meinung bin ich nicht, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass er, wenn er seine Macht ausschließlich mit Hilfe der Seen gebraucht, dies umsonst tut. Ich glaube, dass er in irgendeiner Weise von ihnen Abhängig ist und deshalb wird er hier zuschlagen, es ist wie gesagt seine letzte Chance.“ „Das ist sicherlich möglich... Aber...“ „Meine Güte!“, mischte sich Nyki ein, „wenn ihr wohl aufhören würdet, darüber zu diskutieren? Wir alle wissen längst, dass wir ihn Gefahr schweben und haben wahrlich wichtigeres zu tun, als hier herumzustreiten.“
Ich schwieg und sah, wie Sam dem Drachen kopfschüttelnd nachsah und dabei der Schatten eines Lächelns über ihre Züge glitt doch rasch wurde ihr Gesicht wieder ernst, „eigentlich hat er ja recht, wir sollten...“ „Hey! Kommt her und seht euch das an!“, erscholl plötzlich Lynns Stimme von irgendwo jenseits der dichten grauen Nebelschwaden, gemeinsam mit Fayn war er bereits vorrausgegangen. „Was ist denn?“, rief Sam, während sie rasch auf seinen Aufenthaltsort zusteuerte. „Das hier.“, erklärte der Halbelf, als wir ihn erreicht hatten und deutete auf den Boden, der Anblick, der uns erwartete kam ziemlich überraschend.
Große, flammendrote Buchstaben waren in den kargen brauen Boden eingebrannt und leuchteten sogar durch den Nebel hindurch klar und hell. „Das ist ein ziemlich langer Text, vielleicht eine Botschaft für uns aber weder der Elf noch ich können das lesen.“, ließ Fayn uns wissen und wandte seinen Blick dabei nicht von den flammenden Schriftzeichen, es schien beinahe, als wolle er sie zwingen, ihm ihr Geheimnis zu offenbaren. „Es ist in der Ursprache verfasst.“, sagten Sam und ich wie aus einem Mund. Wir hielten kurz inne und sahen uns an, „willst du oder soll ich?“ Sie zuckte mit den Schultern, „zu zweit geht es schneller, meinst du nicht?“ Ich nickte, „Schwärze, die pulsiert...“, übersetzte ich stockend. „Dunkler Lebenshauch, der Finsternis Vergangenheit...“,fügte sie hinzu. „Stille Wasser, unberührt...“ „Und Völker, längst vergessner Zeit...“ „Dunkelheit der Herzen, kriecht hervor im Nebelwall...“ „Den Geist zu überschatten...“ „Zu vertreiben uns das Licht...“ „Doch eine Warnung soll nicht ungehört verhallen...“ „Verliere und vergiss, dich selber nicht...“ „Ein Funken in der Schwärze...“ „Ein Schatten teilt das Licht...“ „Irgendwann sollst du begreifen...“ „Wer hier was und beides ist...“ „Jenseits düstrer Wolken...“ „Dunkler Nebelschwaden Tanz...“ „Liegt’s an dir, zu zeigen...“ „Was du alles kannst...“ „Im Land der steten Sonne...“ „Gibt es keinen Schatten nicht...“ „Wo glühend heißer Boden...“ „Sich mit Wind vermischt...“ „Das ist der Ort, kein Platz dieser Welt...“ „Über dessen Schatz, das Rätsel gestellt...“, beendete sie die Übersetzung, „Ich glaube beinahe, wir haben hier unser letztes Rätsel gefunden.“
„Es scheint wohl so.“, Nyki legte den Kopf schief, „aber leider wissen wir nicht, was es bedeuten soll.“ „Dann lasst uns mal scharf nachdenken, die anderen haben wir schließlich auch gelöst. Konzentrieren wir uns auf das Wesentliche, was ist unsere Aufgabe?“ „Irgendwann sollst du begreifen, wer hier was und beides ist...“, schulterzuckend erwiderte ich den Blick des Halbelfen, „was auch immer das nun bedeuten soll.“ „Ich glaube nicht, dass uns das weiterhilft.“, sagte Samantha nachdenklich, „ich denke, wir sollten einfach von vorn beginnen und zwar mit dem, was wir schon verstehen können.“ „Und was soll das sein? Was können wir denn schon verstehen?“, erkundigte sich Fayn missmutig.
„Dunkelheit der Herzen kriecht hervor im Nebelwall, den Geist zu überschatten, zu vertreiben uns das Licht... Das bezieht sich wohl auf den See. „Die Dunkelheit der Herzen“ ist bestimmt der Hass, den der See in uns hervorruft.“ „Gut und die Warnung, die nicht ungehört verhallen soll warnt uns sicherlich davor, uns nicht in dieser Dunkelheit zu verlieren, während die ersten Zeilen wohl eine Beschreibung dieses Ortes darstellen sollen, das würde passen.“, überlegte Lynn, Sam nickte. „Am interessantesten finde ich eigentlich die Zeilen am Ende: Im Land der steten Sonne, gibt es keinen Schatten nicht, wo glühendheißer Boden sich mit Wind vermischt. Das ist der Ort, kein Platz dieser Welt, über dessen Schatz das Rätsel gestellt. Das kling doch ziemlich eindeutig, meint ihr nicht auch? Wie es scheint gilt es ein Portal zu finden, das irgendwo verborgen sei muss.“ „Ich weiß nicht Nico...“, wenig überzeugt zuckte Lynn mit den Schultern, „irgendwie glaube ich nicht, dass wir diese Zeilen wirklich so wörtlich nehmen sollten.“
„Ich denke auch, dass diese Worte für etwas anderes stehen sollen.“, ließ sich Sternenglut vernehmen, der Wolf gähnte und legte den Kopf schief. „Und wofür?“ „Ich weiß es nicht. Ich kenne mich damit nicht aus, wie auch? Den Hass habt erst ihr zu uns Tieren gebracht, den Hass und auch die Liebe, vorher haben wir das nicht gekannt, nicht in der selben Weise wie ihr. Ihr Menschen und auch die anderen, vor allem aber die Menschen, ihre habt damit vieles für uns schwieriger und komplizierter gemacht.“ „Oh...“, die Worte des Wolfes führten mich in ein Gebiet, über das ich nie zuvor nachgedacht, dessen Existenz ich nicht einmal erahnt hatte, es lenkte mich vollkommen von unseren eigentlichen Problemen ab.
„Meinst du nicht, dass du darüber auch später noch nachdenken kannst?“, Sams Stimme schreckte mich auf, ich musste mich regelrecht dazu zwingen, in die Wirklichkeit zurückkehren, „Entschuldigung... Also, wenn wir die Reime nicht wörtlich nehmen sollen, was glaubt ihr dann, wie sie zu verstehen sind?“ Lynn zuckte erneut mit den Schultern, „ich bin der Meinung, die stete Sonne, der Schatten, den es nicht gibt... All das steht für irgendetwas.... Aber für was?“, er schüttelte den Kopf. „Eines hast du falsch verstanden.“, sagte Sam in Gedanken, „den Schatten gibt es wohl, denn es ist kein Schatten, den es nicht gibt.“ „Meinetwegen.“, knurrte der Halbelf und wandte sich zur Seite, „was ist mit euch? Habt ihr nicht vielleicht einen brauchbaren Vorschlag, oder auch nur irgendeinen Vorschlag?“, richtete er sich an Nyki und Fayn, ein zweifaches Kopfschütteln war die Antwort.
„Ich habe einen.“, erklärte Samantha ruhig, sämtliche Blicke richteten sich auf sie, „der Ort, kein Platz dieser Welt, ich glaube... Ich glaube, das ist das Herz.“ „Das Herz?“, wiederholte Fayn ungläubig und mit einem deutlichen Unterton, der zweifelsfrei belegte, wie wenig er von dieser Idee hielt. „Und das andere?“, Fragte Nyki auch nicht ohne Zweifel. „Der Schatten ist natürlich der Hass, der unser Herz verdunkelt. Die stete Sonne und auch „der Schatz“ dieses Ortes, bezeichnen das, was sich diesem hass entgegenstellt, und wenn beides sich vermischt, wie der glühendheiße Boden mit dem kühlen Wind, kommt beides zur Ruhe.“
Wir schwiegen, die Erläuterungen wirkten zwar etwas gewagt und weit hergeholt, doch sie waren flüssig, ließen keine Lücke zurück und nicht von der Hand zu weisen, keiner konnte sie widerlegen. Dennoch... Irgendwie fiel es unsagbar schwer sie nachzuvollziehen und zu glauben, jedem von uns... Außerdem, wenn es wirklich so war, was in aller Welt sollte dann die Aufgabe sein? Der Rest des Liedes schien nichts mehr herzugeben, dies war seine Schlüsselaussage.
„Was ist es dann, das durch die stete Sonne symbolisiert wird?“, erkundigte ich mich, bemüht die Lösung des Rätsels zu realisieren und zu akzeptieren, „was ist es dann, das sich dem Hass entgegenstellt?“ Sie sah mich an, mit diesem tiefen, unergründlichen Blick, den ich mein Leben lang nicht mehr vergessen würde, das gesamte Universum, schien sich in ihren Augen zu spiegeln, die gesamte Unendlichkeit... „Die Liebe.“, sagte sie einfach, „ein nicht minder starkes Band der Liebe.“ „Du meinst also unsere Aufgabe ist es...“, begann Lynn völligerstaunt, sie wandte sich von mir ab und ihm zu, „die Geister werden bald hier sein.“, unterbrach sie ihren Halbbruder, „die Ereignisse werfen ihren Schatten voraus, sie zu überwinden ist unsere Aufgabe und um das zu tun... Müssen wir auch unseren Hass überwinden.“
Dichter und dichter wurde der Nebel zu bemerkte es niemand doch jetzt konnte ich die anderen kaum noch sehen, obgleich sie doch direkt neben mir standen... „das heißt also, um die letzte Prüfung zu bestehen, müssen wir...“, Nyki brachte den Satz nie zu Ende, er wurde von dichtem, schwarzen Nebel erstickt obwohl er dann noch Stunden, wie es schien, in meinen Ohren widerhallte. Ewig stand ich im Nebel und bemerkte es nicht einmal mehr, alles war unrealistisch konnte einfach nicht sein, doch irgendwann wurde mir plötzlich klar, dass ich alleine war, ganz alleine. Als erstes begann jähe Panik in mir aufzusteigen, mühsam zwang ich sie nieder, ich musste jetzt Ruhe bewahren, selbst hier und jetzt ohne etwas zu sehen oder zu hören als mich selbst, abgeschnitten von jener Welt, die doch dort irgendwo jenseits dieses Nebels noch existieren musste, so unglaublich mir das auch scheinen mochte... Es fiel mir sehr schwer einen klaren Gedanken zu fassen, der Nebel schien selbst meinen Kopf zu füllen, doch ganz plötzlich war mir völlig klar, was ich zu tun hatte. Ich musste heraus aus diesem schwarzen Dunst, ewig konnte er sich schließlich nicht erstrecken und irgendwo dahinter lag jene Welt in die ich jetzt gehörte. Doch wohin? Im See landen wollte ich nicht unbedingt, doch schnell wurde mir klar, dass ich, wollte ich meinen Gedanken in die Tat umsetzten, dieses Risiko würde eingehen müssen denn hier inmitten der Schwärze, hatte ich völlig die Orientierung verloren.
Auf gut Glück ging ich los, die dichte Nebelwand öffnete sich vor und schloss sich hinter mir, die dumpfe Stille war bedrückend und es schien mir als käme ich die ganze Zeit über nicht auch nur einen einzigen Schritt voran. Suchend eilte ich durch die Finsternis, bis ich plötzlich etwas zu hören glaubte, ich erstarrte und spitzte die Ohren, meine Sinne schärften sich. Nichts war zu sehen als die stete, gleichmäßige Bewegung der Nebelschwaden, doch da waren sie wieder, Stimmen, gedämpft und kaum zu hören, Stimmen, die meinen Namen zu rufen schienen. Waren das „meine“ Stimmen?
„Wer seid ihr?“, obwohl ich rief so laut ich konnte verschluckte der Nebel den Laut und selbst ich konnte es kaum hören. „Was wollt ihr?“ Die Stimmen waren verstummt, Schweigen breitete sich aus. Zögernd tat ich einen Schritt, sofort hörte ich wieder etwas, eindringlich, lockend und flehend. Ich tat einen weiteren Schritt, die Stimmen schienen lauter zu werden. Stunden mochte ich erfolglos durch diesen Nebel geirrt sein, vielleicht ständig im Kreis und so vergaß ich nun alles Vorsicht und beschloss diesem Ruf zu folgen, vielleicht meinem einzigen Weg, der Dunkelheit zu entrinnen.
Bildete ich es mir nur ein, oder schimmerte dort vor mir eine ungewisse Helligkeit? Glänzten dort nicht silberfarbene und bläuliche Lichtstrahlen inmitten der ewig tanzenden, dunklen Schleier und nahmen ihnen ein wenig von ihrer Bedrohlichkeit? Nein, das war keine Einbildung, das war Licht und jetzt konnte ich auch seinen Ursprung ausmachen. Es war zwar kein Ausgang oder ähnliches, kein Loch in der Nebelwand, doch eine Gestalt, jedoch eine, die lediglich zu erahnen war, denn sie hatte keine wirkliche Form und schien selbst aus Nebel zu bestehen, aus leuchtendem Silbernebel.
„Wer bist du?“, ich sprach die Worte ehe ich auch nur darüber nachgedacht hatte, die Gestalt schien nicht zu reagieren, doch etwas, kein wirklicher Laut, eher ein Zittern der Atmosphäre schwebte sanft heran, es schien mir wie glockenhelles Gelächter. Dann schwebte das Wesen zunächst langsam davon und ich folgte ihm. Folgte ihm schneller und schneller werdend, ohne es überhaupt zu bemerken. Ich rannte und rannte ohne es mitzubekommen und ohne zu wissen wohin, bis die Gestalt plötzlich ins nichts verschwand. Ich wollte anhalten doch mein eigener Schwung riss mich weiter, riss mich nach vorn. Ich strauchelte und fiel, aus dem Nebel hinaus.
Verdutzt richtete ich mich auf, keine Spur mehr von dem unheimlichen schwarzen Nebel, das Ufer des Sees war überflutete vom warmen Licht der Abendsonne. Ich wunderte mich nicht mehr darüber, hatte es längst aufgegeben den Lauf der Zeit hier nachvollziehen zu wollen. Lynn saß erschöpft im Schatten eines hohen, dichtbelaubten Baumes als hätte er sich dort einfach nur zu Boden fallen lassen, Sternenglut lag seitlich ausgestreckt neben ihm. Der Wolf hechelte und seine Brust hob und senkte sich in rasender Geschwindigkeit. Fayn lehnte sichtlich mitgenommen und aschfahl im Gesicht mit dem Rücken an einem mächtigen Obelisken und atmete ebenfalls alles andere als ruhig, während er mit finsterem Blick in die Ferne starrte. Sam saß am Rande des Sees auf der Kante eines steilen Abhangs und blickte wie gebannt zum Himmel auf, wo, wie ich jetzt entdeckte, doch noch ein gewaltiges Nebelfeld schwebte. Ich ging zu ihr, „Nyki?“, fragte ich, sie nickte, erstaunt sah ich, dass ihr Haar von Nässe dunkel gefärbt war, „Was ist mit dir passiert?“ Sie sah mich an und lächelte gezwungen, „irgendwie glaube ich langsam, dass diese Seen etwas gegen mich haben, jedes Mal lande ich im Wasser, das ist schon ein seltsamer Zufall.“
In diesem Augenblick lösten sich die dunklen Nebelschwaden über uns auf und die Gestalt Nykis raste im Sturzflug nach unten in den See. Die Wucht seines Aufpralls ließ eine gewaltige Flutwelle entstehen, die zum Ufer raste und sich über meinen und Sams Kopf ergoss. „Siehst du, was ich meine?“ Erleichtert sah ich, wie Nyki wieder auftauchte, sich benommen schüttelte, schnaufend zum Ufer schwamm und es dann schwerfällig erklomm, sein Sturz hatte mich ziemlich erschreckt. Auch der wirkte mitgenommen.
Sam stand auf und schüttelte sich die Nässe von der Haut, „sieht aus, als wären wir wieder vollzählig.“ Ich sah noch zu, wie die letzten roten Sonnenstrahlen endgültig vom Horizont verschwanden, dann folgte ich ihr zurück zu den anderen, die sich bei Lynn und Sternenglut versammelt hatten. „Danke für die Dusche.“, sagte ich zu Nyki, ein unbezähmbares Glücksgefühl hatte mich ergriffen, wir hatten es tatsächlich geschafft! Der Drache lachte und selbst Sam musste grinsen. „Wir haben es geschafft.“, sprach Lynn aus, was alle dachten, seine Stimme klang heiser und so, als könne er es selbst noch gar nicht glauben, „wir haben tatsächlich die Rätsel der Mondseen gelöst!“ „Ja.“, Sam nickte, auch sie schien sehr froh, „ja, wir haben es geschafft.“
„Das scheint wohl so.“, sagte eine fremde Stimme kalt, unsere Köpfe fuhren herum. Hinter uns stand die Nebelgestalt, die ich vorhin gesehen hatte, nur dass sie jetzt festere Formen hatte und gar nicht aus Nebel bestand, sondern, wie ich erstaunt sah, aus Wasser, Wasser, das ständig in Bewegung war und sich unablässig kräuselte. Der Fremde, ich nahm an, dass es sich um einen „er“ handelte, sah in etwa so aus wie ein Elf, sein Haar war lang und sehr glatt, es hing ihm bis zur Taille. Auch sein Gesicht war glatt, frei von Falten und bartlos, doch auf seine Art wirkte er alt, alt und auch weise, wie jemand, der jenseits der Zeit stand. Er trug eine Art Toga und einen weiten Umhang, beides wie er selbst vollständig aus Wasser, in der Hand hielt er einen ebensolchen Stab, der von seiner Struktur her ebenso gut aus Holz und Metall hätte bestehen können. Er kam ein paar Schritte auf uns zu, seltsamerweise zeigte der Boden unter ihm keine Spuren von Nässe. Wir standen auf, denn niemand von uns wusste, welche Absichten dieser „Jemand“ verfolgte.
„Wer bist du?“ „Aber, aber, Dryxyrthenam, ich muss wirklich sagen, ich bin enttäuscht.“ „Belâmyr.“, sagte sie zugleich, misstrauisch, alarmiert aber auch überrascht. Seine schmalen Lippen kräuselten sich zu einem bösen Lächeln, „höchstpersönlich.“ „Was willst du jetzt noch hier?“, fragte Lynn feindselig, er spürte die bedrohliche Stimmung, die sich mehr und mehr auszubreiten begann, „nun brauchen wir deine Hilfe nicht mehr.“ „Ihr habt sie leider niemals gebraucht und das war und ist das Problem, obwohl ich mich zurückzog konnte ich euch auf diese Weise nicht aufhalten.“ „Uns aufhalten?“, Nykis Augen verengten sich, bis es nur noch schmale, grünglitzernde schlitze waren, das gab ihm ein äußerst gefährliches Aussehen.
„Warum, warum“, äffte Belâmyr den Drachen nach, „was glaubst du wohl warum? Weil ihr keinen Erfolg haben dürft, weil ihr nicht noch mehr Macht in eure Hände bekommen dürft, das würde meinem Meister nämlich gar nicht zupass kommen!“ „Deinem Meister?“, wiederholte sie gefährlich ruhig, „Damon?“ „Wer sonst? Und da meine Hoffnung, diese kleine Unannehmlichkeit könne sich selbstständig aus dem Weg räumen sich ja als trügerisch erwiesen hat, werde ich die Sache nun wohl oder übel selbst in die Hand nehmen müssen.“ „Aber wieso hast du uns dann überhaupt erst geholfen?“, fragte Fayn, der das alles nicht recht zu erfassen schien.
Ein nervöses Zucken lief über das Gesicht des Wasserwesens, „nun sagen wir... Es scheint wohl so, als ob ich zwei Herren diente und ich hätte es vorgezogen, nicht so direkt in Erscheinung treten zu müssen, noch nicht.“ „Verstehe. Wer auch immer jene sein mögen, denen du neben Damon noch dienst, du fürchtest sie.“ „Pass auf, was du sagst.“ „Wenn du uns wirklich aufhalten willst bedeutete das ohnehin, dass du gegen uns wirst kämpfen müssen, was spielt es also für eine Rolle?“, fragte sie, in seinen Augen blitzte es tückisch, „nicht gegen dich.“ Doch sie beachtet ihn nicht länger sondern zog ihr Schwert, „es ist einerlei, bringen wir es also hinter uns.“, sie hob die Klinge, die glitzernd das Licht von Mond und Sternen brach. „Oh nein, ich sagte es doch bereits.“, er hob seinen Stab einen Handbreit über den Boden und stampfte dann mir ihm auf, es gab einen dumpfen laut wie der grummelnde Donner eines fernen Gewitters.
SO und hier noch als ausgleich für gestern:

Plötzlich begann die Luft um Sam herum zu flimmern und zu fließen, als wäre sie selbst von einer dünnen Wasserschicht umgeben. Das Schwert entfiel ihrer Hand und unter scheinbar heftigen Schmerzen sackte sie in die Knie. „Sam!“, rief Lynn erschrocken, wir alle waren wie erstarrt. Der Wasserschleier verschwand, ihr Atem ging schwer, als Samantha aufsah und Belâmyr mit ihren grünen Augen gefährlich anblitzte. Doch der grinste nur hämisch, „du solltest dich hüten mich zu unterschätzen, ich habe mich gut hierauf vorbereitet, denn ich weiß um die Gefahr, die du darstellst.“ „Was hast du getan?“, schrie Lynn außer sich vor Zorn und stürmte mit gezücktem Schwert vor, während Nyki zugleich seine Schwingen ausbreitete um sich von oben auf den Wassergeist zu stürzen. Belâmyr stieß erneut seinen Stab auf den Boden und schleuderte gleichzeitig den Halbelfen allein durch das Heben seiner freien Hand heftig zur Seite. Diesmal war es der schwarze Drache, der von dem wässrigen Schimmer umgeben wurde. Zum Glück war er bisher nur auf eine Höhe von zwei oder drei Metern gelangt, denn annähernd auf der Hälfte der Strecke stürzte er unter schmerzvollem Gebrüll wie ein Stein vom Himmel und schlug hart auf der Erde auf. „Nyki!“, rief ich und lief zu dem Drachen, der nachdem Lynn längst wieder auf die Beine gekommen und der Wasserschleier verschwunden war, stöhnend am Boden kauerte.
„Was war das?“, fragte er matt und kämpfte sich auf die Beine, Belâmyr lachte es klang hart und kalt, dann sagte er etwas und es klang mehr als redete er zu sich selbst. „Ja, die alte Magie ist wahrhaft mächtig, unbezähmbar vielleicht, wild aber mächtiger als die neuen Kräfte es he sein könnten, sie sind doch nicht mehr als ein Schatten.“, er sprach die Worte bewusst in Samanthas Richtung, ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen, „das ist nicht wahr!“, sie versuchte aufzustehen doch sogleich erschien wieder das Wasser und zwang sie auf den Boden zurück, „was auch geschieht, das kann nicht wahr sein!“
„Du glaubst es nicht?“, fragte er spöttisch, „das ist verständlich, doch müsstet du am beten wissen, dass es die Wahrheit ist, du spürst die Kraft doch am eigenen Leib! Sag mir nicht, dass du sie nicht erkennst.“ Samantha schwieg. „Ah ich verstehe, das ist es also, du fürchtest schon als Wächter versagt zu haben, doch ich kann dich beruhigen, diese Magie ist nicht mein, ich nutze sie nur, denn sie stammt aus einer Quelle, die mir sehr verbunden ist, nicht einmal du könntest es ändern.“ „Ich verstehe.“, sagte sie nach längerem Schweigen, niemand rührte sich selbst der Wind schien den Atem anzuhalten und die Zeit stillzustehen, „das Wasser...“ „Das Wasser der Mondseen, die einzige Quelle wahrer Magie, die für mich zugänglich war.“ „Es war also kein Zufall, ich ahnte es doch. Die ganze Zeit über bist du es gewesen.“ „Die ganze Zeit.“, bestätigte er, „die Zeit, die jetzt ein Ende finden wird.“, er tat einen Schritt auf sie zu und endlich konnte ich mich aus meiner Erstarrung lösen, „rühr sie nicht an!“, rief ich in dem Bedürfnis Sam zu beschützen und stellte mich zwischen sie und Belâmyr.
Der Wassergeist hatte nicht mehr als einen kalten Blick für mich übrig und im nächsten Augenblick raste eine Welle schier unerträglicher Schmerzen durch meinen Körper. Jede einzelne Zelle, jeder Nerv, schien in Flammen zu stehen und im Höllenfeuer zu verbrennen. Ich sah nichts mehr, hörte nichts mehr und spürte nur noch den Schmerz der so plötzlich wieder verschwand, wie er gekommen war. Ich bemerkte, dass ich am Boden lag und schlagartig wurde mir klar was mit mir geschehen sein musste. Mein gesamter Körper fühlte sich taub an und brannte noch immer, Tränen des Schmerzes standen in meinen Augen und sicher hatte ich die Qual aus mir hinausgeschrieen, doch das war jetzt egal, ich zwang mich mich ein wenig aufzurichten und suchte Belâmyr, der hatte sich nicht von der Stelle gerührt, sein Blick ruhte auf mir.
„Das war nur ein glücklicher Zufall.“, murmelte er. „Was tust du? Und wer oder was bist du überhaupt?“, fragte ich voller Hass, erschrocken merkte ich, wie heiser meine Stimme war, nur noch ein raues Flüstern. „Wer ich bin?“, er lachte erneut, „ja, warum nicht? Warum sollt ihr nicht wenigstens erfahren, durch wen ihr sterben müsst? Ich sage ich dir junger Drachenreiter, gleich wirst du wissen, wie und warum der Tod euch jetzt ereilt!“ Er kam auf mich zu, ich wollte zurück weichen konnte mich jedoch kaum rühren.
„Ich bin...“, er kam noch näher und beugte sich über mich, „ich bin der, der die Geisterstimmen vertrieb, der die Y Swylarna knechtete und der, der den Nebel in die Ruinenstadt sandte, damit die tödlichen Spitzen und Fallen verborgen blieben. Ich bin der,“, jetzt wandte er sich wieder von mir ab und Sam zu, „der deinem Vater riet die Feen zu entführen, der, der dem Feenvolk den Weg zum Abgrund wies und der, der dafür sorgte, dass sich die Spalte schneller schloss.“ Ein seltsamer Laut entrang sich Samanthas Kehle, er war nicht einzuordnen, mit aller Kraft bäumte sie sich auf, doch obgleich ihr Geist gewillt war ihn zu ertragen, zwang der Schmerz ihre Körper nieder.
„Ich bin der.“, fuhr er ungerührt fort, „der den Zauberschlaf des Spitzmondsees verstärkte bis niemand ihm mehr hätte entrinnen dürfen, der, der verhinderte, dass die unliebsame Warnung euch erreichte, und der, der die Falte im Weltenraum zerstörte, als das Rätsel gelöst war. Der, der der Schattenbestie neue Kraft schenkte und sie vor dem tödlichen Sonnenlicht zu bewahren versuchte, der dem Wächter des Feuers neues Leben schenkte und ihn zu einer mächtigen Waffe machte. Und ich bin der,“, jetzt fixierte er wieder mich, „der dafür zu sorgen versuchte, dass du im Nebel verschwandest doch du und ihr alle hattet viel zu viel Glück.“
Niemand sagte etwas, nachdem der Wassergeist geendet hatte, wir hatten unseren Gegner gefunden, jetzt wussten wir, wer die Geschehnisse manipulierte, viel länger noch, als wir geahnt hatten. Längst war Misstrauen gegen die scheinbar Körperlose Stimme Belâmyr aufgekommen, dennoch war diese Enthüllung ein Schock.
„Und ich bin es auch,“, setzte Belâmyr seine grausige Aufzählung fort, „der die Magie der Seen nutzte, um mir meine mutmaßlich gefährlichsten Gegner von Hals zu schaffen, denn ich wusste, dass diese Magie bei Drachen besonders gut wirkt. Drei ist eine heilige Zahl.“, jetzt ging er auf Samantha zu, noch immer regte sich niemand. „Du bist gefährlicher als der Jungdrache. Deshalb dreimal. Du hattest recht, als du es nicht für Zufall halten wolltest, denn es war keiner. Das erste mal war einfach, es verstand sich von selbst, beim zweiten Mal jedoch wäre mir beinahe ein fataler Fehler unterlaufen...“ „Du hast nicht bedacht, dass die Magie des Sees erst wirksam wurde, nachdem das Siegel zurückgekehrt war.“, insgeheim schalt sich Samantha für ihre eigene Unbedachtsamkeit, warum waren ihr die Zeichen entgangen? Und was viel schlimmer war, welche Hoffnung gab es noch, aus dieser Auswegslosen Lage zu entrinnen? „Genau, doch hier spielte mir der Zufall in die Hände. Das dritte und im Falle des Drachen zweite Mal wiederum, war erneut nicht schwer, denn ich musste nur den Nebel lenken, wohin ich ihn haben wollte und alles war gut. Ihr seht, mein Plan ist perfekt. Und nun werde ich zu dem werden, der euch letztendlich getötet hat, euch, die ihr meinem Meister im Weg standet!“
Mit einem Mal war Belâmyr von einer schier unermesslichen Energie umgeben, einer Macht die Thymians sehr ähnlich war und bei der es sich nur um Damons handeln konnte. „Das lasse ich nicht zu!“, rief Lynn außer sich, Fayn nickte grimmig die Vulkanaxt loderte hell in seiner Hand und selbst Sternenglut stellte sich mit gesträubtem Fell und gefletschten Zähnen zum Kampf, bereit sich auf den Wassergeist zu werfen und ihn zu zerfetzen, falls das möglich war. „Ihr werdet nichts tun.“, Belâmyr hob seinen Stab, „ein weiterer Schritt, ein falsches Wort und sie werden es zu spüren bekommen.“ Erneut erstarrte die Szene doch seine Worte hatten ein unauslöschliches Feuer in meinen Gedanken entfacht, ein falsches Wort... Ich mochte mich nicht rühren, ihn nicht direkt angreifen können, doch meine Magie hatte er nicht unter Kontrolle, oder? „Denk nicht einmal daran.“, befahl er scharf, ich zuckte zusammen, konnte er etwa meine Gedanken lesen? „Damit wirst du nicht durchkommen.“ „Und ob ich das werde Dryxyrthenam, wer sollte mich denn aufhalten? Du etwa?“, er musterte sie spöttisch, Samantha knirschte mit den Zähnen, sie hasste es, sich so hilflos zu fühlen, „los Lynn! Tut endlich was!“ „Aber dann wird er... Ihr werdet...“ „Wenn ihr nichts tut wird er und umbringen, was glaubst du, ist uns lieber?“ Der Halbelf zögerte noch kurz dann nickte er. Ich biss die Zähne zusammen und wartete auf de Schmerz, doch es gab nichts, was mich dagegen hätte wappnen können, „ich habe euch gewarnt...“
„Vorsicht Fayn!“, rief ich, der Zwerg konnte gerade noch der Explosion ausweichen, die auf Belâmyrs Geheiß den Obelisken hinter ihm zerschmetterte. Zornig wandte sich der Geist wieder mir zu, „gut, dann wirst du der erste sein, der stirbt!“, er hob seinen Stab zum Schlag, die Spitze desselben erglühte ihn schwarzblauen Flammen. Angstvoll starrte ich auf die Waffe, doch der Schlag wurde niemals ausgeführt. „Nein!“, schrie Nyki so laut, dass es in meinen Ohren dröhnte, trotz der furchtbaren Schmerzen, die ihn quälten war es dem Drachen irgendwie gelungen abzuheben und jetzt stürzte er sich mit blitzenden Krallen auf Belâmyr hinab. Dem blieb keine Zeit zu reagieren, er konnte nicht einmal mehr schreien ehe der Drache auf ihn niederfuhr und ihn unter sich begrub.
Dünne Wasserrinnsale flossen unter dem Leib des Drachen hervor und Belâmyrs Gestalt bildete sich neu, vor entsetzen waren wir wie gelähmt, alle bis auf Sam. Panisch hatte sie nach einer geeigneten Waffe gesucht und ihr Schwert genau dort erblickt, wo es vorhin ihrer Hand entfallen war, sie warf sich nach vorne und erreichte mir der Hand die Klinge. Mühsam zog sie sie zu sich heran und setzte sich auf, alles geschah innerhalb von Sekunden, sie fasste Belâmyr ins Auge, jetzt oder nie. Sie zielte, warf und konzentrierte sich, jetzt galt es, denn richtigen Moment abzupassen, davon hing alles ab. Das Schwert flog durch die Luft, blitzte im Sternenlicht und bohrte sich zielgenau in Belâmyrs Brust. Der Geist wollte hämisch lachen doch der Laut kam nie über seine Lippen, denn bevor es auf der anderen Seite ohne Schaden anzurichten wieder hinausgleiten konnte, explodierte das Schwert in einem gleißenden Lichtschwall und die Gestalt aus Wasser zerbarst.
Warum schreibt den keiner mehr?
Weil du doch net mehr so viel schreibst
Sorry, aber wie schon oben gesagt komm ich nicht mehr so viel zum lesen, hab aber heute etwas Zeit gehabt und bin mit lesen durch.

Also dann, immer weiter so...
Klar, weil ihr euch beschwert, dass es zuviel auf einmal wäre... Shadow kommst du in den Chat?

Ein kalter Tropfenschauer ging auf uns nieder und es dauerte eine ganze Weile, ehe ich begriff, dass es vorbei war. „Nico?“, Fayn stand vor mir und streckte mir die Hand entgegen ich nahm sie und ließ mir auf die Beine helfen. „Die anderen?“, fragte ich und fühlte mich plötzlich unglaublich erschöpft. „Der Elf und der Wolf sind bei Samantha und die wiederum bei Nyki.“, war die Antwort. Nyki! Siedendheiß wurde es mir wieder bewusst, was war mit dem Drachen geschehen? Suchend glitt mein Blick über das durch die Explosion verwüstete Kampffeld Nyki lag noch immer dort, wo er auf Belâmyr gestürzt war. Samantha kniete neben hm und Sternenglut und Lynn standen neben ihr. So schnell ich konnte wollte ich zu ihnen laufen, doch schon auf halber Strecke stolperte ich und stürzte, ich drehte mich um, um zu sehen, was es war, die Drachenklinge. Vorsichtig zog ich das glänzende Schwert aus dem aufgeweichten Boden und nahm es mit als ich zu den anderen ging.
Nyki lag reglos, schien nicht einmal zu atmen, Angst umkrampfte mein Herz, „was ist mit ihm?“ Niemand antwortete mir, niemand beachtete mich. Sam wirkte verbissen Magie auf den Drachen, Schweißperlen standen auf ihrer Stirn und ihr Atem rasselte in ihren Lungen, ihr Gesicht wirkte eingefallen und wächsern, doch sie gab nicht auf. „Sam, bitte... Du hast nicht mehr genug Kraft...“ „Wenn ich aufhöre, wird er sterben.“, erwiderte sie ohne sich umzuwenden. „Dann lass es mich tun!“, jetzt erst wurde ich bemerkte, „ich habe bestimmt noch genug Kraft übrig.“ Sie schüttelte den Kopf, „du weißt nicht, was du tun muss, ein Drache ist kein Mensch.“ „Aber du weißt es.“, ich kniete mich neben sie, „also nimm meine Kraft.“ Sie zögerte, fragend sah sie mich an, ich nickte entschlossen, ich hätte niemals zugelassen, dass Nyki...
Sie packte meine Hand, die Berührung und ihre Wärme spendeten mir Trost und im nächsten Augenblick spürte ich, wie die Magie zu wirken begann. Die Zeit verging wie sie es nur im Lauf der Magie vermochte und dann ganz allmählich hob und senkte sich Nykis Brustkorb wieder, sein Herz begann wieder mit Macht zu schlagen statt nur am Rande des Stillstandes dahinzusiechen und langsam öffnete er seine Augen, mit einem erleichterten Seufzen unterbrach Sam die Verbindung. „Was ist geschehen?“, fragte der Drache müde. „Belâmyr ist tot.“, erwiderte Samantha knapp. „Das ist gut...“ „Da ist ein Gewitter im Anzug, wir sollten Schutz suchen.“, ertönte plötzlich Fayns Stimme er und Lynn standen noch immer hinter uns. Ich hob meinen Blick zum Himmel, tatsächlich schwere schwarze Wolken zogen heran und schon zerzauste ein heftiger Wind die Kronen der umstehenden Bäume. „Aber wohin?“, Samantha war von Erschöpfung gezeichnet, sie wollte aufstehen doch ihre müden Beine trugen sie nicht, Lynn stützte sie. „Hier in der Nähe gibt es keinen Unterschlupf.“
„Den gibt, es, kommt nur her.“ Ich drehte mich um und erstarrte, hinter uns war ein großes Loch in die Luft gerissen, so schien es zumindest, durch das blaues Licht flackerte, eine Gestalt stand abwartend vor diesem Tor. „Nun kommt schon.“, sagte die Stimme der Gestalt sanft aber auch ungeduldig, nach dem sich eine endlose Zeitspanne lang niemand zu rühren gewagt hatte, „dieser Sturm wird tödlich sein, hier aber seid ihr sicher.“ „Warum solltest du uns helfen wollen?“, erkundigte sich Lynn misstrauisch. Der Blick des Wesens richtete sich vornehmlich auf Samantha, als er antwortete, „weshalb sollte ich euch schaden wollen? Nun, es gibt einen Grund, ich will euer Leben retten, für das ihr gerade erst so tapfer gekämpft habt. Glaubt mir nur nur, ich bin wirklich nicht euer Feind.“
„Nico! Ist das nicht...“, begann Nyki, ich nickte, ich hatte es im selben Augenblick auch erkannt. Beim letzten mal war das Wesen uns in der Gestalt Kirtans erschienen... „Ja...“, sagte die Gestalt sanft und richtete den Blick ihrer unergründlichen Augen auf mich, später wusste ich nicht mehr, wie die Gestalt da ausgesehen hatte, ob sie überhaupt eine feste Form gehabt hatte, aber diese Augen vergaß ich nie, von einem hellen Türkisblau waren sie glatt und glitzernd wie das reine Wasser einer sonnenbeschienenen Meeresbucht. „Wir sind einander bereits begegnet und es tut mir leid, dass es mir damals nicht gelang, meine Warnung zu überbringen, mir scheint, dass das viel Leid hätte verhindern können.“ „Ist das wahr Nico?“, fragte Fayn halbherzig eine Aura ging von diesem Wesen aus, die es ganz und gar unmöglich werden schien, dass hier eine Lüge ausgesprochen würde. Seine Anwesenheit war wie eine warme Flüssigkeit, die den Körper von innen wärmte. Ich nickte. „Gut, dann werden wir mit dir kommen.“, erklärte Lynn zögernd, die Gestalt nickte und ging durch das flimmernde Loch voraus.
Wie die Welt die wir betraten da im inneren aussah vermag ich nicht zu beschreiben, das konnte ich erst zu einem späteren Zeitpunkt. Irgendwie gelangten wir in eine große Halle voller Säulen auf deren Boden mehrere Lager bereitet waren. „Ruht euch aus, eure Fragen werden später Antwort finden.“ Zu müde und erschöpft um noch lange zu ragen taten wir genau das und ein tiefer, erholsamer Schlaf umschlang uns.
Als ich erwachte wusste ich zunächst überhaupt nicht, wo ich war und musste dann zu meiner Verwirrung bemerken, dass ich mich nicht mehr in jener Säulenhalle befand, die wir vor wer weiß wie langer Zeit betreten hatten und das ich alleine war. Ich blieb ganz ruhig, ich war zwar verwirrt oder erstaunt, aber kein bisschen erschrocken oder erbost, wie es doch eigentlich natürlich gewesen wäre. Die Atmosphäre dieses Ortes ließ einfach nichts anderes zu. Sie war so... Besänftigend, ruhig, friedlich und verspielt, das war ein Ort voller Magie einer, an dem schlechtes nicht existieren konnte. Es war seltsam irgendwie fühlte ich mich kurz ganz leer, als würde etwas fehlen, ein Teil meiner selbst, der diese Lücke hätte schließen sollen. Ruhig und interessiert, wie es doch eigentlich gar nicht meiner Art entsprach nahm ich meine Umgebung in Augenschein, ich fragte mich nicht einmal, was geschehen sein mochte und wo meine Freunde waren.
Ich befand mich in einem großen Zimmer mit kristallartigen Wänden, die im Licht weiß-blau schimmerten und einfachen aber geschmackvollen Möbeln aus dunklem Holz. Ich erhob mich von dem Bett, auf dem ich gelegen hatte und nahm die gegenüberliegende Wand in Augenschein, die von vollgestellten Bücherregalen eingenommen wurde. An der dritten Wand standen ein wuchtiger Schrank und eine Kommode mit einem großen Spiegel darüber, an der vierten schließlich neben einer großen Türöffnung ein Schreibtisch mit unzähligen Schubladen. Ich betrachtete alles ohne es anzurühren und durchschritt dann die Tür. Der nächste Raum war ebenfalls voller Bücher, ein Feuer prasselte in einem großen Kamin und in einer Ecke standen eine Sitzgruppe aus Polstermöbeln und ein Tisch. Eine letzte Tür ging von dort ab, die in ein geräumiges Badezimmer führte, dort stand bereits eine große Wanne mit dampfend heißem Wasser.
Nichts davon verwirrte mich, auch nicht, dass es nirgendwo Fenster oder Lampen zu geben schien und doch alles von einer gleichmäßigen Helligkeit erfüllt war, es schien mir einfach natürlich. Auch als ich die schmutzigen, zerfetzten Kleider abstreifte und in de Wanne stieg, geschah das ganz automatisch, als wäre es das einzig richtige, das einzige mögliche. Ich genoss das Bad und fand gar nichts an all dem. Als ich wieder aus dem Wasser stieg, während sich die Wanne wie von Zauberhand leerte, waren meine Sachen verschwunden und neue Lagen bereit, auch das verwirrte oder störte mich nicht, auch nicht, dass der Dolch der Geister und das Lichtschwert ebenfalls verschwunden waren, nicht einen Gedanken verschwendete ich daran. Ich zog die saubere Kleidung an, sie passte wie angegossen und ohne zu denken ging ich dann in das erste Zimmer zurück um mich im Spiegel zu betrachten. Das weite weiße Leinenhemd standen mir gut, ebenso die dunkelbraune Kniebundhose und die weichen, braunen Lederstiefel, mein eigenes Gesicht jedoch hätte ich beinahe nicht mehr erkannt.
Ein Fremder schien mich aus dem Spiegel anzuschauen. In der Zeit unserer Reise war ich größer und kräftiger geworden, meine Schultern breiter. Meine Haut war gebräunt und wirkte selbst jetzt unter dem Ausdruck von sinnloser Seligkeit und innerem Frieden ernst und von Leid gezeichnet. Eine schmale Narbe teilte meine linke Augenbraue, woher sie stammte wusste ich nicht und aus meinen Augen leuchtete ein seltsames Licht. Sie wirkten sehr groß und vieles spiegelte sich in ihnen ich schüttelte den Kopf. Mein Haar war länger geworden, ganz zerzaust und wirr doch es passte zu dieser neuen Erscheinung.
„Junger Drachenreiter?“ Ganz automatisch reagierte ich auf diese Anrede, fragte mich nicht, wer sprach oder wie er hereingekommen mochte. Ich war hier und alles war gut, es gab nichts was ich wirklich gefühlt hätte und noch immer fiel mir nicht auf, wie unnatürlich ich mich verhielt. Das erste was ich sah war ein paar großer blaugrauer Augen, stürmisch und tief waren sie, wie das Meer kurz vor einem Unwetter, dann erst das Wesen, dem diese Augen gehörten, sofort wusste ich, ohne sagen zu können woher, was ich hier vor mir hatte. Ein Mearyll stand dort, ein Angehöriger des legendären Seevolkes wie Sam gesagt hatte, war es wirklich unmöglich zu beschreiben, wie er aussah. Es gab hunderte Wörter, die einen Teil annähernd auszudrücken vermochten, doch keine Sprache ist in der Lage dazu, wiederzugeben, was ich sah. Obwohl meine Gefühle noch immer so seltsam stumpf waren erschien mir dieses Wesen wie der Inbegriff für Hoffnung, Schönheit, Frieden, Glück, überhaupt alles Gute was es in und jenseits der Welten geben mochte. Das Wesen war wie die Stimmung dieses Ortes, an sich nicht greifbar oder auch nur zu beschreiben, aber man spürte sie und konnte sich ihr unmöglich entziehen. „Bitte folge mir.“ Ich nickte und ohne auch nur darüber nachzudenken folgte ich dem Mearyll durch eine Tür, die vorher nicht da gewesen war nach draußen.
Geblendet kniff ich die Augen zusammen, offen und weit lag ein fremdes Land vor mir. Hoch über mir wölbte sich der Himmel und warf reines Licht auf die silbrig-blauen Spiegel des von Wasser durchsetzten Landes. Erst allmählich traten klare, sichtbare Formen hervor, die meine lichtempfindlichen Augen erkennen konnten. Im Süden erstreckte sich eine gewaltige Kette scheinbar tiefblauer Berge, die sich zu fantastischen Formen auftürmten und so hoch ragten, dass sie die weichen, weißen Wolken zu berühren schienen. Im Osten und Westen erstreckten sich glatte Wasserflächen wohin das Auge reichte überall durchbrochen von großen und kleinen, steilen und flachen Inseln, mehr als man zählen konnte. Auf diesen Inseln gedieh jede Art von Vegetation, und vereinzelt, manchmal auch in kleinen Gruppen standen weit verstreut Häuser wie, das, das ich gerade verlassen hatte. Ganz unterschiedlich waren sie, große und kleine, prächtige und schlichte, mit spitzen, schrägen und flachen Dächern, Türmchen, Gärten und Mauern, aus Stroh, aus Holz, aus Stein und andern Materialien, die ich nicht kannte. Vom Norden her floss ein träger bräunlicher Strom, umgeben von größeren Landmassen, die mit Steilklippen und Felsen Übersät und von großen dichten, tiefgrünen Wäldern bewachsen waren.
Das Land war genau wie die Mearyllen selbst, hier und dort konnte man auch den einen oder anderen von ihnen sehen, doch sonst erfreute sich kein Lebewesen an dem strahlenden Sonnenlicht und der Schönheit dieser Welt und eine eigentümliche Stille herrschte. Trotz ihrer Schönheit, trotz ihrer augenscheinlichen Vollkommenheit wirkte diese Welt auf die gleiche unbeschreibliche Weise leer, wie ich mich fühlte.
„Komm.“ Der Mearyll führte mich zu einem Boot, das uns, nachdem wir eingestiegen war, wie von Geisterhand geführt über das Wasser trug doch nicht einmal das vermochte mich zu erstaunen. Wir fuhren zu einer mittelgroßen Felsinsel die mit steilen Klippen wie eine Säule aus dem Wasser ragte und frei war von jedem bewuchs. Eine unterirdische, mit Wasser gefüllte Grotte, die sich in ein unendliches Labyrinth zu verzweigen schien war der einzige Zugang, das Boot pflügte lautlos durchs Wasser, bis es plötzlich vor einem Felsvorsprung zum Halten kam. In der Wand war eine Öffnung hinter der eine steinerne Treppe nach oben führte, mein Führer deutete mir den Stufen zu folgen und ohne zu fragen tat ich es. Der Stein war glitschig und feucht, grünschimmerndes Moos wuchs überall, doch ich hatte keinen Blick dafür. Alles schien automatisch zu gehen, als könne es nicht anders sein, ich steuerte unaufhaltsam auf ein unbekanntes Ziel zu, ohne zu fragen welches es war, fühlte mich irgendwie betäubt.
Die Treppe führte mich zurück ins Sonnenlicht und ich sah jetzt, dass die Oberfläche der Felsinsel mit Kristallen bewachsen und von eigentümlichen Mustern, Mosaiken, Zeichnungen und Pentagrammen geprägt war. Ein weiterer Mearyll erwartete mich genau im Mittelpunkt, der durch einen großen Kreis gekennzeichnet war. Ich erkannte ihn als den, der uns gestern? In jene Welt gerufen hatte. „Da bist du ja, ich habe auf dich gewartet.“

*

Unruhig wälzte sich Nyki von einer Seite auf die andere schließlich sah er ein, dass er nicht mehr würde schlafen können und öffnete widerwillig die Augen. Zunächst sah er alles nur verschwommen, er konnte kaum denken und sein Kopf schien mit einem seltsamen Nebel angefüllt, dann bemerkte er, dass er sich in einer prächtigen Tropfsteinhöhle befand. farbenfrohe Kristalle säumten die Wände, leuchtende Moose und Flechten wuchsen überall, der Boden war bedeckt mit weichem, weißen Sand. Der Gang vor ihm war mit klarem Wasser gefüllt und schien sich ins unendliche zu erstrecken. Nyki fragte sich nicht, was geschehen war oder weshalb er allein war, dass ließ der Nebel in seinem Kopf nicht zu, auch fühlte er nichts, nicht einmal die leere in seiner Brust, denn er wusste nicht mehr, dass er etwas hätte fühlen sollen. Ganz ruhig beobachtete er das Wasser und wartete, worauf, das wusste er erst, als er es sah. Ein Mearyll kam auf ihn zu in einem Boot, das von selbst zu fahren schien, Nyki wunderte sich nicht darüber im Gegenteil so musste es sein, alles andere hätte ihn befremdet.
„Sei gegrüßt ehrwürdiger Drache.“ Er nickte dem Mearyll zu und blickte in dessen Augen, die schwärzer waren als die tiefste Nacht und doch von goldenen Funken durchsetzt, wie Sternenlicht. „Ich bin froh, dass du erwacht bist, zu lange musste ich auf dein kommen warten.“

*

Es war das Geräusch brechender Wellen, das Lynn dazu veranlasste, die Augen aufzuschlagen, Wellen? Wo mochten die wohl herkommen? Er konnte sowieso nicht einordnen, was er sah, doch er machte sich keine Gedanken darüber. Er streckte sich und verließ die Hängematte, in der er so gut geschlafen hatte wie schon lange nicht mehr. Er sah sich um und bemerkte, dass er sich in einem Baumhaus befand, einem sehr großen Baumhaus, mir mehreren Räumen, komplett eingerichtet mit allem was man brauchte. Die Wände waren voller Bilder, Bilder von Tieren und Landschaften und Bilder mit Jagdszenen. Es gab ein paar einzelne Regale mit einigen wenigen Büchern doch überall standen Pflanzen oder wuchsen von draußen hinein. Die meisten Möbel waren aus Korb geflochten, das erinnerte ihn an etwas doch er verschwendete keinen Gedanken daran, was es war, genauso wenig, wie er darüber nachdachte, wo er war und weshalb er hier war. Er nahm es hin, glaubte einfach, dass es so richtig war. Er warf einen Blick aus dem Fenster, das Baumhaus hing in den höchsten Ästen eines dichten Waldes auf einer der größeren Insel, und betrachtete die atemberaubende Welt der Mearyllen, doch auch dafür hatte er keinen Blick, er nahm einfach alles so hin wie es war.
Er verließ das Baumhaus und kletterte geschickt nach unten, hinab in das dichte Grün des Waldes, auf dessen Boden helle Flecken von Sonnenlicht tanzten, dem es gelungen war, das dichte Blätterdach zu durchdringen eines Waldes der schlicht und einfach wunderschön zu nennen war. Tiefes, aber nicht undurchdringliches Dickicht und Gebüsch erstreckte sich zwischen den Bäumen, überall blühte und grünte es, graue Felsen mit Moos bedeckt und von der Sonne erwärmt luden zum sitzen ein, Efeu und wilder Wein wuchsen an den Baumstämmen empor wie Leitern. Auch über die Abwesenheit jeglichen Lebens dachte der Halbelf nicht nach, es fiel ihm nicht einmal auf.
Wenige Schritte vor ihm bildete das weiche, smaragdgrüne Gras eine Senke, das heilende Wasser einer heißen Quelle sprudelte dort aus einem Felsspalt hervor und füllte ein großes Becken. Auf das dampfende grüne Wasser hielt er jetzt zu, er streifte sich die Kleidung vom Leib und sprang hinein. Als er fertig war, waren auch seine Sachen verschwunden und neue lagen bereit. Ohne zu fragen schlüpfte er in das Jagdgewandt nach Elfenart, das verschwinden seiner Pfeile, seines Bogens und seines Schwertes bemerkte er nicht einmal. Als nächstes betrat er dann den Wald, zielsicher führte ihn sein Weg zu einer weiträumigen Lichtung in deren Mitte große Steinsäulen in bestimmten Formen geordnet waren, hier wurde er schon erwartet.
Ein Mearyll stand dort und hieß ihn willkommen, seine sturmgrauen Augen waren von weißen Schleiern durchsetzt und ständig in Bewegung, wie vorüber ziehende Wolken. „Da bist du ja.“, sagte er, „dann, so scheint es mir, hat das Warten also ein Ende.“

*

Wärme... Es war wirklich unheimlich warm hier... Fayn drehte sich zur Seite, dann spürte er, wie etwas zu Boden rutschte und es ihm angenehmer wurde. Jetzt erst öffnete er die Augen und fühlte sich vollends wach. Das erste was er sah war das große Feuer im Kamin an der gegenüberliegenden Wand, das zweite die dicke Felldecke am Boden, kein Wunder, dass ihm so heiß gewesen war. Noch immer war es ziemlich warm, die Luft hier war stickig und voll Rauch, aber irgendwie vertraut. Er wusste, nicht wo er war, doch kam es ihm auch gar nicht in den Sinn, das zu fragen, denn hier zwischen den steinernen Wänden unter der niedrigen Felsdecke führte er sich außerordentlich wohl. Er verließ die kleine Kammer die sonst nicht mehr enthielt als das Bett und eine Art Nachtschrank, beides aus dem Stein gehauen und bewunderte dabei die kunstfertigen Reliefe und Gravuren an den steinernen Möbeln, Wänden und Säulen, die es hier überall gab, Zwergenarbeit, kein Zweifel. An den Wänden hingen glänzende Waffen und Werkzeuge, der Boden bestand aus prächtigen Mosaiken aus Edelsteinen gefertigt, Leuchtsteine, wie nur die Zwerge sie herzustellen vermochten verbreiteten ein beständigeres Licht als die Feuer in den Kaminen.
In einem der Räume war ein großes steinernes Becken schon mit dampfendem Wasser gefüllt. Dass er es mit Wasser nicht so hatte, kam ihm nicht in den Sinn als er in die klaren Fluten stieg und sich mit einem groben Schwamm den Schutz der Reise von der Haut schrubbte, auch für ihn lag nach dem Bad neue Kleidung bereit, die einfache, aber zweckmäßige Kleidung, wie sein Volk sie bei der Arbeit zu tragen pflegte. Er konnte sich an all den vertrauten Dingen nicht satt sehen und wunderte sich nicht einmal, woher er sie kannte. Vergessen war, dass er sich selbst nicht kannte, vergessen war, dass es noch eine andere Welt gab, vielleicht weit weg von hier und andere, die auf ihn warten mochten, hier gehörte er hin, das war sein Platz und nie mehr wollte er ihn missen.
Nach einiger Zeit wurde Fayn von einer ungewissen Unruhe gepackt, die ihn veranlasste, eine Öllampe von der Wand zu nehmen, sie zu füllen und zu entzünden und sich dann durch die letzte Tür aufzumachen in die dunklen unterirdischen Tunnel eines Labyrinthartigen Stollensystems. Er kannte den Weg, dem er nun folgte, kannte ihn mit solcher Sicherheit, dass er ihn auch ohne die Lampe in völliger Finsternis gefunden hätte er führte ihn tief hinein in das Herz der Erde das unter seinen Füßen zu pulsieren schien. Eine große Halle war sein Ziel der Boden bedeckt mit magischen Zeichen aus bunten Edelsteinen zusammengesetzt, auch Fayn wurde bereits von einem der Mearyll erwartet, einem dessen Augen den seinen glichen, nur heller waren, doch orange-rot in dem selben unauslöschlichen Feuer brannten wie die des Doijindar, dem das Fehlen seiner Waffe in keinem Augenblick bewusst geworden war.
„Da bist du also Sohn des Feuers, ich grüße dich Und bin froh dich nach so langer Zeit des Wartens willkommen heißen zu dürfen.“

*

Sternenglut erwachte mit dem unbestimmten Gefühl, dass etwas anders war, als es hätte sein sollen, das etwas fehlte, etwas wichtiges, doch so menschlich der Wolf in mit der Zeit auch geworden war, er blieb, was er war und es fiel ihm nicht ein. Er stand von dem weichen Moospolster auf und streckte sich, hob dann die Nase in den Wind um die Witterung des weitläufigen Waldes um ihn herum aufzunehmen. So lebendig alles in der grünen Düsternis wirkte, die wie verwunschen schien, mit all ihren Schatten und bizarren Formen, die dem Wolf ein Zuhause hätte sein können, wie er es sich schöner nicht zu wünschen in der Lage gewesen wäre, Sternenglut war der erste, der bemerkte, das noch etwas nicht stimmte, der erste, dem bewusst auffiel, dass es hier wirklich kein Leben gab als Pflanzen, doch er war was er war und konnte das Gefühl nicht deuten, das nach dieser Erkenntnis sein Herz zu betrüben schien, konnte es nicht erkennen, als das, was es war, Angst.
Ein Mearyll kam aus dem Dickicht auf ihn zu, die Augen des Wesens leuchteten in unzähligen Grün- und Brauntönen die immer wieder ineinander überzugehen schienen, als es dem Wolf deutete ihm zu folgen. Es führte Sternglut durch den dunklen Wald der Menschen bedrohlich erschienen wäre, für den Wolf aber nicht mehr war, als ein natürlicher Lebensraum, wie er ihn von klein auf kannte. Sie passierten mehrere seichte Bäche mit kristallklarem Wasser und sandigem Grund, grüne Wasserpflanzen gediehen am Boden, doch nichts schwamm darin herum, kein Fisch nicht einmal eine Kaulquappe... Wieder dieses seltsame Gefühl in ganz und gar menschlicher Art schüttelte der Wolf den Kopf.
Sternenglut achtete nicht darauf, wohin er geführt wurde es war ihm nicht wichtig, er blieb stehen als auch sein Führer es tat, der Mearyll drehte sich nach ihm um, „es wir nicht mehr lange dauern, ein wenig Geduld, dann hat das Warten ein Ende.“, sagte er und der Wolf verstand es, als wäre es seine eigene Sprache gewesen.

*
„Auf mich gewartet? Warum?“, noch immer erschien mir mein Denken so seltsam träge, ich interessierte mich eigentlich gar nicht für die Antwort, dennoch hatte ich diese Frage gestellt, weshalb? „Die Welten stehen am Abgrund, doch ein uralter Schwur bindet mein Volk, jetzt da ihr den Weg hierher gefunden habt, gibt es wieder Hoffnung. Durch euch, die ihr die sechsfache Prüfung gemeistert habt, können wir wieder handeln und an den Geschicken der Sterblichen teilnehmen, doch zunächst sollt ihr eure Belohnung erhalten.“ „Belohnung?“, hörte ich mich fragen, die Worte des Mearyll bedeuteten mir nichts, er nickte, „wir kennen eure Schicksale und für das, was ihr getan habt sollt ihr entlohnt werden, jeder von euch wird etwas erhalten, dass er in mehr oder minder ferner Zukunft dringend wird brauchen können, das ist unser Geschenk, unser Dank an euch und unser Beitrag um euch eure Bürde ein wenig zu erleichtern.“
Ich begriff nicht und starrte ihn nur an, doch er schien es nicht zu bemerken sondern zog einen kleinen, festverschlossenen Wasserschlauch unter den weiten Falten seines Gewandes hervor und hielt ihn mir entgegen. „Dies...“, sagte er langsam mit bedeutungsschwerer Stimme, „ist ein Behältnis mit dem Wasser des Lebens, eine Quelle reiner Magie, wie es sie stärker nicht geben kann. Verwahre es gut, junger Drachenreiter, den es ist sehr wertvoll, und mächtig. Ein Tropfen dieses Wassers, auf jene gegossen oder dem Verletzten eingeflößt heilt jede Wunde und auch die schlimmste Krankheit im Handumdrehen. Doch hüte dich es voreilig und leichtfertig zu gebrauchen. Seine zweite Macht ist eine noch viel größere, weißt du was mit uns geschieht, wenn wir sterben?“
Ich erinnerte mich an ein Gespräch, getätigt vor scheinbar unermesslich langer Zeit, wie von selbst stiegen die Worte in mir auf, „es heißt wir gerieten in die Zwischenwelt.“ „Genau, dort irren die Seelen umher, bis sie den Übergang in den endgültigen Tod finden, manche länger als andere, doch irgendwann kommen sie alle an. Mithilfe dieses Wassers oder sonst nur einer unglaublich starken Magie, ist es auch einem Lebenden möglich, in diese Welt einzutreten, nur dass der Wächter ihm den letzten Übergang verwehren wird. Trinkst du selbst einen Tropfen dieses Wassers, während du einen Toten berührst und dich darauf konzentrierst, wird es dir gelingen, diese Welt zu betreten und vielleicht die Seele zurückzuholen, doch zwei Dinge darfst du niemals vergessen: Deine Zeit begrenzt und auch die Macht des Wassers setzt nicht das höchste Gesetz dieser Welt außer Kraft. Nur eine einzige Stimme kann eine verlorene Seele zur Umkehr bewegen, nur die Stimme desjenigen, der von Geburt an mit ihr verbunden war, dessen Herz im gleichen Takt schlägt. Nur der Seelenpartner vermag dann noch dem Tod ein Schnippchen zu schlagen.“ „Seelenverwandter?“ Er lächelte, „Seelenpartner, Seelenverwandter, das sind nur zwei verschiedene Namen für das gleiche Ding. Nimm das Wasser, junger Drachenreiter und bewahre es gut, denn so heilsam seine Macht sein mag, sie kann auch vernichten.“
Er drückte mir den Schlauch in die Hand und ich befestigte ihn sicher an meinem Gürtel, plötzlich veränderte sich etwas. Mein Kopf wurde kurzzeitig ganz klar und die selige Benommenheit verschwand, jetzt spürte ich ganz deutlich den Nebel in mir, doch konnte ich nun auch verdrängen und obwohl die Wirkung dessen was auch immer auf mich ausgeübt wurde nicht nachließ und mir vieles immer noch anders erschien als es hätte sein sollen, spürte ich doch, wie ich en Stück meiner Selbst zurückgewann. „Ich danke Euch.“, sagte ich leise und meinte es ehrlich, meine Fragen und seine Worte ergaben jetzt einen Sinn, „das ist wirklich ein wertvolles Geschenk, wenn auch kein erfreuliches.“ „Kein erfreuliches? Weshalb?“ „Ihr sagtet ich bekäme es, weil ich es bald bräuchte, es wäre mir jedoch lieber nicht Gefahr zu laufen jemanden an den Tod zu verlieren.“ Er betrachtete mich lange schweigend, „so jung du bist, du bist weise... Weiser als du glauben magst.“
„Bitte, wer seid Ihr und wo bin ich hier? Warum wurde ich von den anderen getrennt? Und...“ „Still.“, unterbrach er mich, „deine Fragen werden bald Antwort finden, wir werden jetzt einen ort aufsuchen, wo das möglich ist und wo du deine Freunde auch bald wiedersehen wirst, willst du solange warten?“ Ich nickte und wir sprangen.

*

Schweigend beäugten sich der Drache und Mearyll, Schweigen herrschte zwischen ihnen doch es war ein freundliches Schweigen, kein bedrohliches, während jeder auf den Anfang des anderen wartete. „Ehrwürdiger Drache...“, begann der Mearyll schließlich freundlich aber sehr ernst, „du und deine Freunde ihr habt die sechs Rätsel gelöst und damit den Kreis geschlossen, bald schon werden wir einen Ort aufsuchen an dem du sie wiedersehen wirst und alle eure Fragen Antwort finden sollen, nun jedoch hat mein Volk ein Geschenk für dich. Durch die Bestandene Prüfung hat jeder von euch sich eine Gabe verdient, die ihm auf seinem weiteren weg ein Licht der Hoffnung sein soll, wir kennen das Schicksal und wissen deshalb, was euch nützlich sein könnte. Für dich haben wir dies gewählt.“, er öffnete seine Hand in der ein kleines Stückchen schwarzen Samts lag und auf dem Samt befand sich ein winziger Diamant. Er mochte so klein sein, dass man ihn kaum noch sehen konnte, doch war er perfekt, einen schöneren konnte es nicht geben. Er glühte von innen heraus in farbigem, Feuer und ein ganzer Regenbogen schien darin eingeschlossen zu sein.
„Vielleicht kennst du die legenden, die dein Volk sich hierüber erzählt, der Drachenschatz, nun soll er dir gehören.“ Sprachlos betrachtete Nyki den Mearyll, der lächelte sanft, „vielleicht weißt du es schon, wenn nicht dann höre mir jetzt gut zu. Jede Rasse der Drachen hat ihre Eigenarten, ihre besonderen Fähigkeiten und in diesem Kristall sind sie alle vereint. Von nun an wirst du unter Wasser atmen können wie es sonst nur die blauen Drachen vermögen, in der größten Hitze und Kälte bestehen, wie die Roten und Blauen und selbst durch Stein und Erde wandeln, wie es sonst die Art der grünen Drachen ist. In nicht allzu langer Zeit, werden sich noch mehr von diesen Gaben offenbaren, du wirst es erfahren und sie zu nutzen lernen, denn es hängt von dir ab, wie der Kristall sich entfaltet, die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Doch bedenke stets, dass dieser kleine Diamant beinahe dein ganzes Volk ins Verderben gestürzt hätte, wahre ihn gut und missbrauche niemals seine Macht denn sonst wird sie sich schneller gegen dich und die deinen wenden als dir lieb sein kann.“
Nyki nickte und in der Hand des Mearyll zerfiel der Drachenschatz zu feinem Staub, den er vorsichtig fortblies, sodass der Drache in eine feinglitzernde Staubwolke eingehüllt wurde, die sich schließlich mit ihm verband. „So komm nun, wir wollen einen Ort aufsuchen an dem es dir leichter fallen mag, all das zu verstehen.“

*

„Es scheint also, als wäre die Zeit gekommen.“, der Mearyll kam ein paar Schritte auf Lynn zu, der Halbelf verharrte ruhig. „Sohn der Wälder, du und deine Freunde, ihr habt euch als würdig erwiesen und ohne es zu wissen den Welten einen großen Dienst erwiesen, deshalb sollst du hier und heute das Vermächtnis deiner Ahnen erhalten, doch sei dir im klaren darüber, dass es zwar eine Ehre ist, aber auch ein Zeichen für den drohenden Zerfall.“, einen Augenblick lang ließ das Wesen seine Worte wirken, dann fuhr es fort, „für eure Leistungen erhält jeder von euch etwas, das ihn auf seinem weiteren Weg gute Dienste leisten und aus großer Not erretten mag, doch genauso gut kann es ihn auch ins Verderben stürzen, deshalb muss ich dich warnen, ehe ich dir deinen Teil der Belohnung überreiche und wir anschließend an einen Ort aufbrechen, an dem du deine Freunde wiedertreffen magst und mein Volk das Geschehene erklären wird. Erinnere dich an meine Worte, gebrauche die Macht, die dir hier gegeben wird niemals leichtfertig zu gefährlich ist sie und dürfte eigentlich nie wieder in die Hände der Sterblichen oder auch Unsterblichen gelangen. Höre mich an, Sohn der Wälder, ist dein Herz rein und dein Geist aufrichtig, ist diese Gabe ein Segen, sonst aber ein Fluch. So empfange nun, was das Schicksal der zugedacht, ein mächtiges Artefakt aus der alten Überlieferung, nimm die Macht der magischen Pfeile entgegen.“
Der Mearyll hob die Hand als wolle er Lynn segnen und der Halbelf spürte plötzlich, wie eine seltsame Kraft ihn erfasste, ihn gleich seinem Blut durchfloss und in seinen Adern brannte wie die Feuer des Abgrunds. „Du wirst lernen, mit der Macht umzugehen denn du findest weise Lehrer auf deinem Weg, vergiss nicht, was ich dir gesagt habe und nun komm, wir werden bereits erwartet.“

*

„Es tut mir leid, dass die Umstände dieses Treffens nicht erfreulicher sind, doch was ist, das können wir nicht ändern, nur das, was sein wird.“ Der Zwerg war verwirrt, wovon sprach dieses Wesen? Und was sollte hier unerfreulich sein? So wohl und geborgen hatte er sich in seinem ganzen Leben noch nicht gefühlt, es schien als könne der Mearyll seine Gedanken lesen, „so mag es scheinen, doch bald gelangen wir an einen Ort, an dem du anders darüber denken magst, warte nur noch kurz Zeit. Aber jetzt gilt es noch etwas zu erledigen. Durch das bestehen der Prüfung, habt ihr uns einen größeren Dienst erwiesen, als ihr ahnen mögt und das soll nicht ohne Lohn bleiben. Jeder von euch wird hier ein Geschenk erhalten, dass als Segen gedacht auch zum Fluch werden kann. Dies...“, er streckte dem Zwerg einen einfachen, grauen Stein entgegen, etwa von der Größe eine Kinderfaust, verdutzt nahm Fayn ihn an. „Ist unsere Gabe an dich. So unscheinbar sie scheinen mag, wenn die Zeit gekommen ist mag sie großes offenbaren. Verliere diesen Stein nicht, denn der Schlüssel zu dem, was du dir am meisten ersehnst, liegt in seinem inneren verborgen. Schütze ihn wie dein Leben, denn soviel ist er wert, von diesem Stein mag abhängen ob die Welten untergehen oder weiterbestehen.“
Schicksalsschwer hingen diese Worte in der Luft, eine Weile herrschte Schweigen, dann ergriff der Mearyll erneut das Wort, „es ist längst an der Zeit... Komm mit mir, Sohn des Feuers.“

*

„Bald schon wirst du wieder mit deinen Gefährten vereint sein und das Geschehene wird sich klären. Es st eine schwere Bürde, die ihr auf euch genommen habt, freiwillig oder nicht, doch habt ihr bewiesen, dass ihr würdig seid, sie zu tragen. Hör mir zu, du bist besonders unter deinem Volk doch als Lohn für die Treue die du deinen Begleitern schenkst und als kleiner Beitrag zu dem was ihr noch werdet leisten müssen, werde ich dir eine Fähigkeit übertragen, die es in den Welten seit Äonen nicht mehr gibt. Zu bald wirst du sie brauchen, doch gehe stets vorsichtig mit ihr um, denn so mächtig sie ist, so unberechenbar und gefährlich ist sie auch. Fortan wirst du die Träume der Sterblichen und auch mancher Unsterblichen nicht mehr nur herbeirufen oder verjagen können, du wirst auch in der Lage sein, sie nach deinem Willen zu formen und zu verändern und du wirst zum Führer werden und bald schon andere durch diese Welt geleiten, die wirklich ist und dennoch nicht real.“
Wie gebannt lauschte der Wolf den Worten des Mearyll, er erkannte die Last, die ihm hier auferlegt wurde, er legte die Ohren an und Bangigkeit umwölkte sein Herz doch keinen Augenblick zögerte er. „Es ist gut. Du brauchst dich vor nichts zu fürchten als vor dir selbst und ich sehe dass du stark genug bist, diese Kraft zu meistern, nimm sie und stehe auch fortan deinen Gefährten bei, wie du es immer getan hast, sie werden deine Hilfe brauchen.“, sein Blick glitt zu den undurchdringlichen Baumspitzen empor als suche er etwas, dann sah er wieder dem Wolf in die Augen, „komm jetzt, es gibt noch vieles, das es zu klären gilt, doch dies ist nicht der rechte Ort dafür.“

*

„War das wirklich nötig?“ „Ja, so leid es mir tut, es ging nicht anders. Wir sind die starken Gefühle der Sterblichen nicht gewohnt und sie hätten dadurch in Gefahr geraten können. Es war notwendig, den Bann zu sprechen und wir hätten ihn auch über dich sprechen müssen, hätte ich dich nicht gleich hierher gebracht.“ „Es wäre euch schlecht bekommen.“ „Das weiß ich, deshalb haben wir es nicht getan, doch für deine Freunde war es so das beste.“ „Das wiederum kann ich nicht glauben, versteht ihr nur noch so wenig von uns, dass ihr nicht mehr wisst, was ihr uns damit antut? Wie groß wird das Leid sein, wenn der Bann bricht.“ Der Mearyll senkte schuldbewusst den Kopf, seine Augen, die weißgolden strahlte wie die Sonne selbst verdüsterten sich kurz, „Es ist wahr, dass wir wenig, zu wenig wissen, doch welche Wahl blieb uns? Es ist nicht für lange und bald werden sie hierher gelangen, sie sind stark und werden es verwinden.“ „Warum habt ihr sie nicht gleich hierher gebrach, warum das ganze?“ „Wir wollten einzeln mit euch sprechen und ihr solltet jeder für euch erhalten, was wir euch zugedacht, wir wollten euch ein wenig Zeit geben, ein wenig Ruhe, auch deshalb der Bann um euch selbst zu schützen, vor den Zweifeln, die euch quälen. Auch uns wollten wir Zeit geben denn auch für uns ist es nicht leicht, zu weit haben wir uns von den Geschicken der Sterblichen entfernt, ich sagte es schon.“ „Ihr habt bereits vieles gesagt, doch nur das wenigste davon habe ich verstanden, doch eines wüsste ich gerne, was Ihr mir erzählt habt, ich weiß jetzt warum ihr nur so handeln könnt doch warum wisst ihr dennoch so gut über alles Bescheid? Woher wisst ihr soviel über uns... Über mich?“ „Ich könnte jetzt sagen, weil wir mit den Höheren in Verbindung stehen und zum Teil stimmt das auch, doch der eigentliche Grund ist ein anderer... Komm mit mir, ich will es dir zeigen.“
Schweigend durch querten sie einen Teil der Halle die sich noch bis ins Unendliche auszudehnen schien, die aber dennoch völlig geschlossen war, sie hatte ihr eigenes Licht, ein Ort jenseits der Zeit. Der Boden war schwarz, aus einem glänzenden Stein gearbeitet, was sich auch für die Wände und die Decke erahnen ließ, in unendlich weiter Ferne. Überall im Boden waren in der Art von Mosaiken aus bunten Edelsteinen magische Zeichen und Kreise, Pentagramme, Runen und noch andere „Zeichen“ angebracht, für die es keinen Namen mehr gab. Säulen ragten auf, schlanke und breite hohe und niedrige, in allen Variationen, Mauern waren dort und Türen, die im nichts zu stehen schienen und doch den Weg zu anderen Orten wiesen. Es gab Erhöhungen und Senken, dies schien weniger ein Raum als eine ganz eigene Landschaft zu sein, der Zauber des Ortes war mächtig und alt.
Der Weg mochte nicht enden, doch schließlich erreichten sie das Ziel, eine große Senke, die eher einem Atrium glich mit einem großen, durch schwarzes Tuch verhüllten Etwas im Zentrum. Der Mearyll zog an einer goldenen Kordel, die an dem schwarzen Samt befestigt war und öffnete so den Vorhang, es war ein Spiegel. Kein gewöhnlicher Spiegel natürlich, gewiss drei Meter maß er in der Höhe und selbst der Rahmen aus Elfenbein und Perlmutt, verziert mit unzähligen Bildern aus Geschichten und Legenden die auf Juwelen und Edelmetallen mit solcher Liebe gestaltet worden waren, dass sie lebendig schienen, wirkte schlicht und unbeeindruckend neben der gewaltigen Spiegelfläche die so klar und durchdringend schien, dass jeder der ihn sah wissen musste, dass dieser Spiegle mehr zeigte als nur das äußere, das in der Lage war tief hinab in die Seele jedes einzelnen zu blicken. Das Unglaublichste daran war jedoch, dass er aus Wasser bestand, reinem, ruhigen, kristallklarem Wasser, dem allein durch Magie feste Form gegeben war.
„Ist das...?“ „Das ist ein Spiegel gefertigt aus dem Wasser des Lebens, ja. Er ist unser größter Schatz und unsere einzige Möglichkeit zu erfahren, was zu wissen so wichtig für uns ist. Aus einer vergangenen Zeit stammt er und ist gefertigt aus einer Magie, wie sie heute nicht einmal mehr die Unsterblichen kennen.“ „Der Sternenspiegel... Nie hätte ich geglaubt ihn einmal sehen zu dürfen und noch viel weniger hätte ich gedacht, dass er so ist...“ „Ich weiß, dass es etwas gibt, dass du dir zu sehen wünscht, soviel hast du opfern müssen, deshalb gewähre ich dir jetzt eine Ehre, die sonst nur den Höchsten meines Volkes zuteil wird, du darfst einen Blick hinein tun und das sehen, was du zu sehen wünscht.“
Ein Blick war die Antwort, hin- und hergerissen zwischen Erschrecken und Erstaunen, „das ist wirklich eine große Ehre doch... Ich fürchte, dass ich sie nicht annehmen kann. So sehr ich es mir wünsche, wenn ich das tue bringe ich zuviel in Gefahr.“ Er betrachtete sie lange stumm, sein Blick war warm und voller Bewunderung, „ich glaube, es ist wahrlich die beste Wahl, die getroffen werden konnte, die man getroffen hat. Mein Angebot wird weiter gelten, und irgendwann mag die Zeit kommen, da du es bitter nötig haben wirst einen Blick in diesem Spiegel zu tun. Rufe dann nach mir, denn ich bin Shayrii, Oberster des Clans des Lichtes und gewählter Anführer meines Volkes, ich werde kommen und deinen Wunsch erfüllen, was auch immer geschieht, denn wie alle, stehe auch ich in deiner Schuld.“ „Das sind große Worte, doch haltet Ihr es wirklich für klug ein solches Versprechen zu geben? Niemand kann wissen was die Zukunft uns bringen mag und allzu schnell ist ein solches Versprechen gebrochen.“ „Du brauchst nichts zu fürchten, ich werde mein Wort nicht brechen, die Zeit weiß es zu verhindern.“
„Wann werden die anderen hier sein?“ „Sieh haben diesen Ort längst betreten und werden kommen, sobald sie sich wieder beruhigt haben, sie dürften bald hier sein. Doch wieso? Du scheinst es eilig zu haben, doch werden noch Tage vergehen, ehe ihr euren Weg werdet fortsetzen können.“ „Nicht für mich.“ „Wie meinst du das? Der Sturm in eurer Welt wird jeden töten, der ihm zu trotzen versucht.“ „Ich werde es schon überstehen.“ „Verstehe ich das recht? Du hast die Absicht, dich von deinen Freunden zu trennen?“ „Ja, das werde ich, wenn auch nur für einige Zeit. Es gilt noch etwas wichtiges für mich zu tun, etwas, das keinen Aufschub mehr duldet, noch heute habe ich vor aufzubrechen.“ „Das ist Wahnsinn und töricht obendrein.“ „Das weiß ich, doch es ist der einzige Weg, einen anderen gibt es nicht, nicht für mich.“ „Ich sehe, dass du es ernst meinst und fest zu dieser Torheit entschlossen bist, ich werde nicht versuchen, dich aufzuhalten, denn es würde ohnehin vergeblich sein.“ „Eine weise Entscheidung.“ „Es ist, wie ich sagte, doch...“ „Samantha!“

*
Jetzt gibt´s erstamal wirklich wenig, mein Vorrat ist aufgebracuht jetzt muss ich erstmal weiterschreiben, sorry
...
Hi! Ich habe jetzt alles gelesen und bin schon gespannt wies weiter geht und auf die Stelle wo Shadow27 ihren "Auftritt" hat! Ansonsten kann ich eigendlich nur sagen, dass es wie immer eine tolle Vortsetzung ist!

Also dann, bis bald...
meine Güte !
Du solltest Schriftsteller werden !
Höchter Respekt von mir, einfach wahnsinn !
Grandios, das kann hier so leicht keiner toppen ^^
stimmt
Das mit Shadow dauert noch ne ganze weile, rein teschnich auch wenn wir grad wieder fleißig am planen sind... Danke für das lob

@Zhang He schon alles gelesen? Ich freu mich immer über kommis auch kritik(die vor allem) also bitte bitte...
Schriftstellerin werde ich übrigens ganz sicher nciht, zumindest nciht hauptberuflich aber shcön, dass jemand glaubt ich würde mich dazu eignen.

Bin schon fleißig am schreiben aber wiel ich an meinem eigenen Pc tipp dauerts erstaml weil ne Cd brenn ich erst wieder, wenn ´s wieder so hundert seiten sind oder so, abe rim Hwerbst krieg ich da auch nen anshcluss, dannwird alles gut

Ihr könntet mir ja mal nen gefallen tun und alles nochmal durchgehen(ich weißm, es ist verdammt viel) und wenn euch irgendwas auffällt(positiv/negativ) schreibt mir, auch eure Lieblingsstellen, lieblingssätze und so, das wäre toll.
EDanke schon mal an alles, die sich dei Mühe machen werden(nur schreibt bitte dazu wo in etwa es zu finden ist Thread x beitragy) Danke!
Ach so, dies ist ein Diskussionsforum, das sollten wir mal tun...
Also bitte, diskutiert mal den Text! Smiley
net mehr heute!!
gute nacht
Nicht dass, ich damit rechnen würde, heut noch jemanden zu sprechen, nacht shadow, ich mach mich dann nachher vielleicht aml ans zeichnen...
hm okay
jetz aber wirklich gute nacht
*gähn*
Dann schreib halt nciht immer weiter sonden geh schlafen *zwinker* Nacht
Das erinnert mich an die letzte Freizait heißt es nach mitternacht "gute Nacht" oder "guten morgen"? *grübel*
du stellst fragen!!!
es heißt guten morgen, Drachenmond, weil es ist ja schon der nächste tag, und die erste tageszeit die an diesem tag kommt ist der morgen..also heißt es guten morgen. die verabschiedung gute nacht hält demnach nur bis 2400 uhr...
schon kalr, aber ejmandem einen guten morgen zu wünschen, der shclafen geht ist doch irgendwie sinnlos...
@shadow immer noch da?
man kann denjenigen ja auch einen geruhsammen morgen wünschen, halt einen morgen wo er sich (beim schlafen) ausruhen kann^^
@Janus: du kommst auf ideen *den kopf schüttel*
@Shadow wen ich nciht immer so tolle Ideen hätte, gäbe es diesen Text hier gar nicht, meine Umgebung erklärt mich reelmäßig verrückt dafür

@Janus wir sind dann ja auch übereingekommen, dass es "guten morgen" heißen muss, aber irgendwie komisch war das schon besonders, weil dann doch einer immer wieder angefangen hat zu reden und wir ers so zwanzig/dreißig mal gesagt ha, ehe wir endlcih geschlafen ham.

Ach ja, bisschen spät aber Guten morgen allerseits(oder muss es jetzt schon "guten Tag" heißen? *grins*)
@Drachenmond: du machst einen echt fertig, das heißt jetzt "guten Tag" (ab 10:00 Uhr)
Gut zu wissen und ab wann heißt es "guten ABend"? Jetzt bestimmt oder? Oder ist schon "gute Nacht?"Smiley
Mal nicht so schreibfaul Leute!

@Janus schon was gelesenß wie findest du´s?
...Smiley
Hey bin ja da. sei net so traurig
deine story is wie immer supi (hab nix zu meckern)
also heute ca. 20:00 im chat, bleibt doch so??
Shadow
nicht schlecht...die story ist bisl zu lang dass ich sie ganz lesen kann^^ aber das was ich bisher gelsen hab ist gut! du solltest aber mehr absätze einfügen, ich habe manchmal das gefühl dass ich gar nicht weiß was da eben noch stand! aber die idee an sich ist schon gut! und der spannungs-faktor bleibt!

Euer Eddy
Danke, ähm wegen der länge? Meinst du nur diesen Thread oder insgesamt? Jep Shadow, wir hören gleich voneinander ^^
Hi ihr alle!

@ Drachenmond: Ja, bitte nicht traurig sein. Jetzt haben sich ja schon ne ganze Menge Leute gemeldet.

Ansonsten wollte ich nur noch sagen, dass ich noch da bin und übers Wochenende mal alles nachhole.

Bis dann

Edit: Mir ist grad aufgefallen, dass ich ja schon alles gelesen hab :) Freu mich deshalb schon auf den nächsten Teil!
HHHHHHHHAAAAAAAAAAAAALLLLLLLLLLLLOOOOOOOOOO
is denn hier keiner???
@Drachenmond: warum schreibst du net weiter??? ich langweile mich ganz dolle!!!!!! Hoffe du postest bald wieder was.Smiley
Shadow
Hallo
warum meldet sich denn keiner??? ich bin hier ganz allein. *schluchz* Smiley
...So, wenn ihr net mit mir reden wollt, dann rede ich auch net mit euch!! *beleidigt ist*
Smiley [s
...So, wenn ihr net mit mir reden wollt, dann rede ich auch net mit euch!! *beleidigt ist*
Smiley [s 31]
Shadow
Hallo!

Ich guck ab und zu mal rein, aber irgendwie hab ich das gefühl alle sind in den Ferien :) Die kommen bestimmt bald zurück...

LG
Ich bin schon da(noch) aber ich hab´s doch erklärt, es dauert erst mal nen AUgenblick, allerdings hab ich bald zwei Sachen für euch... Freut euch schonmal!ihr hört vermutlich in ein paar tagen wieder von mir.
@Shadow ich glaub, das mit den Smilies solltest du noch üben!
Zaubertinte: [Keine Leerzeichen dazwischen!]
auch ich bin wieder da
und habs auch geschafft alles durchzulesen

also drachenmond jetzt kannn mal wieder was neues kommen...
Ich hab es doch erklärt in ein paar tagen gibt es dafür was anderes, geduld!
Bin wieder da! Morgen oder so gibt es dann die AUfgaben und ich bin am überlegen ob´s da auch wieder preise gibt wird nämlich ne menge sein... Ma ja, alles weitere, wenn ich ein bisschen mehr zeit hab.
So gut alles erledigt, also hab ich JETZT Zeit, ist gu so, wer weiß schon was morgen ist?
Schön also es sit en ganze Menge, was ioch von euch möchte und vermutlich asuch ziemlich srbeitsintensiv, deshalb hab ich beschlossen, dass es wieder einen Preis geben wird, welchen weiß ich noch nicht sicher.
Okay, eins nach dem anderen als erstes hab ich hier drei Rätsel und hätte gerne, dass ihr mir schereibt, was eurer Meinung nach die Lösung ist und wie ihr darauf kommt, ist also ein bisschen(interpretations-)arbeiot wäre euch aber wirklich dankbar.

1)Leichter Hauch und starker Sturm
doch ist es nciht der Wind
Lebensatem, Herzensfeuer,
seine Boten sind

Im Lauf der Zeit
verborgen, nie verloren
für manchen ist der Weg so weit,
zum Hüter auserkoren

Das erste Lciht im Leben,
das letzte Band, das reißt
ein Licht, das in der Dunkelheit
sichre Pfade weist

Kind der Hoffnung
Mutter von Freude und Glück
in seienr wahren Form entfesselt
gibt es niemals ein zurück

Nur wer pulsierendes Leben
heraus aus dem Leibe sich reißt
dort kann´s dieses Erbe nicht geben
was zurückbleibt ist nur Finsternis

Wenn der letzte Funke erlischt
in der drozenden Dunkelheit
ist auch der Tod des Lebens gekommen
und mit ihm das Ende der Zeit



2)Hell und Dunkel in Einheit verbunden
Bande für die Ewigkeit
die letzte Zuflucht, vom Herzen gefunden
alles, was am Ende bleibt

Ein Lebenshauch, der ATem
ewiger Lauif der Zeit
ein stilles, stummes Warten
versunken im nichts

Jedes nur ein Splitter
gemeinsam eine Macht
eine Seele kann erstehen
in der Tiefe finsterer Nacht

Glitzernde Spuren auf der Erde
ewiges Lied im Wind
unergründlich gleich dem Wasser
und brennender Feuer Kind

Geboren im flammendem Sturm
ein nie gebrochenes Band
das mächtigste Erbe
Nur im Vergessen verkannt

Hass und Liebe, Wasser und Feuer zugleich
gebvoren aus allem, geworden zu ncihts
an so vielem reich
der allerletzte Hinweis für die ewigkeit

Leben und Tod
Ein Sstummer Chronist ohne Herz
der leichte Schleier ohne Gefühl
kann des Herzens Freude sein und der Seele Schmerz




3)Ende und ANfang ist stets beides gleich
dreigeteilt und eins
Am Anfang liegt die Ewigkeit
doch ende gibt es letztendlcih keins

Steter, ewiger Fluss
seit der Geurt der Welt
weil es ewig weiter muss
ist tiefer als das Wasser selbst

Ohne beine in ewigem Lauf
niemals stockend, ewiglich
ohne Wasser in ständigem Fluss
Ende und Anfang gibt es nicht

Vielleicht auch Magie, niemand kann´s wissen
das Lebensblut der Welt
Stummer beobachter
ihm zahlt das Leben entgeld


Ich weiß, der reim ist bisweilen... Kaputt, aber das ist absicht, stört euch nicht daran und keine panik, es gibt kine falschen Lösungen.
So als zweites hier ein Textausschnitt(ja es gibt bald wieder was) wie es zu dieser Situation kommt ist jetzt egal, ich wil nur wissen, wie ihr die STimmung empfindet und ob ihr die "Gestalt!" erkennt:

...
Doch der Schlaf der Erschöpdfung war tief und fest und so merkte sie nciht, wie die scheinbare Geborgenheit der Lichtung durchbrochen wurde. Schwere STiefel zertraten das junge Leben am Boden und löschten es erneut aus, der Wald erstarrte in angsterfülltem Schweigen. Das erwachende Kitz wurde grob und achtlos mit einem wuchtigen Tritt in die Büsche befördert, wo es shcmerzgepeinigt liegenblieb und der schwarze Schatten einer vermummten Gestalt legte sich über das schlafende Mädchen. In kalten Augen im Schatten der grauen Kapuze blitzte Triumph auf, während shcrill und laut ein kaltes, tödlcihes Lachen durch den Wald hallte und die Welt in Angst erstarren ließ. Die aufgehenden Sterne glitzerten traurig in der dämmerung...
...



Schön, dann noch, ich habe die Idee, nein die Feste Absicht, dass die verschiedenen Farebn der Darchen(es gibt auch Rassen,a ber das ist nciht von Belang) verschiedene Fähigkeiten aufweisen sollen(ihr erinnert euch vielleicht) und auch ihr Hauch verschieden ist, bisher sieht das so aus:

Rot: Speit Feuer, kann in jeder Hitze bestehen(also beispielsweisein Lava schwimmen oder gefahrlos eine feuerwand durchschreiten)

Weiß: Speit Eis, kann Kälte in jeder bestehen(s.o.)

Blau: Speit Wasser...(da hab ich ncoh keine Genaue vorstellung), kann im Wasser atmen

Grün: Speit Gift, kann durch Fels und Erde wandern(also durch Gestein... schwimmen)

Gelb: speit Wind(keine AHnung wie), ???

Tja und heir ist das Problem ich bräuchte ein paar Ideen, einmal eine Fähigkeit für die gelben und Fähigkeiten und waffen für die Schwarzen und die Metalldrachen(gold, silber, bronze)
also mal kreativitätsarbeit.

So das war´s damit ist ja genug, allerdings...

Das hat nix mit dem Gewinnspiel zu tun aber rein interessehalber hätte ich noch zwei Fragen:

Welches ist euer lieblings Gedicht/Lied/Prophezeiung und warum

Und welchen chara könnt ihr weshalb am wenigsten leiden?

Danke schon mal an die, die sich die Mühe amchen qwerden und viel Spass(wenn es denn welchen macht)
Bin kurz da, also habe ich mir gedacht: guck doch mal ins INet, vielleicht hat Drachenmond geschrieben... Fleißig, wie ich sehe! Wie soll ich das nachholen?!
Ich fange einfach beim Quiz an, ja? Also die Gestalt könnte der Assassine sein, der Samantha wiedergefunden hat.
Zu den Drachen:

~Gold: +hat Macht über die Sonne
+speit Sonnenlicht, das Dämonen schädigt (wie bei dieser Mondseeprüfung)


~Silber: +hat Macht über den Mond
+speit Mondlicht, das Elfen und Halbelfen stärkt (wenn die ihre Macht daraus ziehen^^)


~Bronze: +hat Macht über die Sterne
+speit Sternenlicht, das Traumfinder stärkt (Sternenglut^^)


~Gelb: +hat Macht über das Wetter, kann also Stürme herbeirufen und sowas


~Schwarz: +hat Macht über die Schemen, Schattengestalten insgesamt
+speit schwarze Flammen, die jeglichen Mut aus einem herausziehen und nur Angst lassen


So, die Gedichte kann ich nicht... kann nicht so gut interpretieren^^. Außerdem bin ich dazu jetzt zu müde...


mfg Azshari
Hi!

Jipiee! Bald kommt wieder etwas! *sich riesig freut*

Hallo Azshari!!

Also das Rätsel ist noch ziemlich schwierig. Das könnte eigentlich alles sein... Hm... Also:

1) Das können Gefühle sein. Das erste was mir in den Sinn gekommen ist, ist die Liebe.

2) Wenn ich so die ersten 3 Frasen (?) durchlese, könnte es die Hoffnung sein. Aber dann klingst es eher nach Entschlossenheit, Rachedurst... Es könnte auch Sehnsucht sein.

3) Da hab ich keine Ahnung. *mit den Schultern zuckt*

Im Rätselraten war ich noch nie sonderlich gut :)

Also die Stimmung entfinde ich als: Grosse Gefahr! Und die Geschtalt könnte der Assassine (bin ich mit die einer Meinung Azshari) oder der Dämonenfürst sein.

Also das mit den Farben find ich super! Hm...

Gelb: Sie können blenden? Oder vielleicht speien sie Schwefel?

Schwarz: Das ist schwierig, weil in der Natur existieren nicht viele schwarze Dinge... Vielleicht speit er Rauch? Ne... Keine Ahnung.

Silber, Gold, Bronze: Man könnte ja sagen, dass es eine Farbe gibt ( Hier drei) bei denen man nicht so recht weiss was die Fähigkeiten sind, und die sich erst zeigen, wenn der Drache erwachsen ist. Man könnte ja auch ein Fähigkeit machen wie: Gedanken lesen, Gedanken manipulieren?...

Also ich kann mich bei den Prophezeiungen nicht entscheiden, welche mir am besten gefällt. Ich find sie alle gut. Genauso ist es mit den Charas. Alle sind individuelle persönlichkeiten. Man hasst sie im Moment vielleicht, wenn sie etwas tun, das einem nicht passt. Aber ohne sie, ginge die Geschichte nicht auf.
Danke für eure Mühe, zu den Rätseln sag cih noch nix, weil cih niemanden beeinflussen will, aber die Ideen mit den Drachen sind gut vor allem, dass die Gelben das Wetter kontrollieren, ich glaub das nehm ich. Allerdings...
Ach halt! Zuerst herzlich willkommen Azshari, du holst das schon auf! So allerding die Idee mit der STärkung anderwer Rassen ist tzwar gut, aber durch diese ganze Verfeindung und so passt sie nicht ins konzept ich dachte eben eher an solche Fähigkweiten wie die genannten. Gedenakenlesen übrigens kann jeder ausgewachsene Drache, das hat einen bestimmten Grund, der in Dragopk ersichtlich wird *geheimnisvoll tut*
ach ich hab auch noch was vergessen, ich wollt noch fragen:

Welche STelle gefällt euch eigentlich am wenigsten? SOwohl cvom Inhalt als auch von der Schreibweise her, damit ich weiß, was besonders überarbeitet werden muss, ich hab beispielsweise schon mehrfach gehört, dass der Anfang zu schnell ist, sowas halt.

Nochmal danke und ich hoffe, ich höre noch mehr.
@ Drachenmond: Ja, das stimmt eigendlich. Am Anfang geht wirklich manchmal alles etwas schnell. Manchmal ist es am Anfang so, dass grad etwas schlimmes passiert ist (z.B. wo die Drachen ermordet wurden) aber dann geht es schon weiter und man weiss gar nicht recht, wie man darüber denken soll. Im Verlauf der Geschichte wird das aber immer besser. Und in den letzten paar Threads ist es mir nie aufgefallen.

Ich hoffe es hilft dir...

MfG
Ich meinte, welche STelle dir ncith gefällt und warum, das mit dem NAfang war nur ein Beispiel.
Ach so! Sorry, ich dachte du suchst eine Begründung. Sorry!
Nein, du brauchst dich aber nciht entschuldigen.
...
Will keienr den Preis oder seid ihr alle im Urlaub?
Ich habe überdies eine ANkündigung zu amchen da ich jetzt feststellen musste, dass auch mein neuer PC über ein Diskettenlaufwerk verfügt*pfeif* kann ich doch shconmal wieder ein bisschen was posten freut euch shconmal.
Das wird ja auch zeit. *jubel* Smiley
@Shadow27 Du kannst dich ruhig auch am Gewinnspiel beteiligen und sei es nur aus Solidarität, außerdem muss der Preis ja ncith zwingend eine Rolle im Buch sein ich ahb noch viele andere tolle Ideen und da die anderen ja alle so schriebfaul sind...
Ich schliesse mich Shadows Aussage an: Jippiie! Ich freu mich schon! :D
kann cih mri denken... *seufz* ich schau was ich machen kann okay? Ich muss es ja auch irgendwann noch schreiben außerdem dürfte ich das, was ich shcon wieder hab oder einen Teil davon agr nciht rausgeben, das ist nämlich nciht Jahreszeitengerecht.
Ich will auch auf die Nordwindinseln! *heul*
@Drachenmond: bei dem quiz kann ich mich Te 13 nur anschließen: beim ersten teil bin ich auch der meinung, dass du damit die liebe meinst, beim zweiten teil tippe ich ebenfalls auf die hoffnung und beim dritten teil hab ich auch keine ahnung (tut mir leid) (außerdem hab ich doch schon ma gewonnen, die anderen leser sollen doch auch die chance bekommen und was gewinnen, oder? Smiley
So ich halte meine Versprechen und wegend es Quiz, beim dritten Teil schreibt einfach was euch als erstes einfällt, an irgendwas müsst ihr ja zwangsläufig denken, es gibt kein richtig oder falsch.

SDo, ichj halte, was ich verspreche, sit aber net viel:

Als wir an diesen Ort gekommen waren, war es schwer gewesen, als der Bann von uns wich und mit ihm die falsche Unbekümmertheit, die uns erfüllt hatte, als all unsere unterdrückten Gefühle und Empfindungen mit der Macht einer Flutwelle auf uns eindrangen und jeder von uns in einen, schweren, schmerzvollen Kampf mit sich selbst verstrickt wurde. Wir hatten es überstanden, doch jetzt verspürt ich nur noch einen unbändigen Zorn auf die Mearyllen, auch wenn ich vielleicht ein bisschen verstand, warum sie es getan hatten auch wenn ich teilweise ihre Erklärungen und Entschuldigungen nachvollziehen konnte, und eine dumpfe Unruhe, weil ich mich im Stillen fragte, wieso Sam wieder einmal nicht mehr bei uns war.
Doch ich musste mich nicht lange sorgen. Als ich sie schließlich sah, sie sich als Antwort auf meinen Ruf umdrehte und erleichtert entgegenblickte, da fiel auch mir ein Stein vom Herzen denn so viel größer als ich auch nur zu denken gewagt hätte, war in Wahrheit meine Angst gewesen, sie könnte unterdessen gegangen sein, da die Mondseen nun hinter uns lagen, und die Welt der Mearyllen, oder wie auch immer man diesen Ort, die Heimat der Wassergeister nennen mochte, ohne ein Wort oder Wiedersehen hinter sich gelassen haben. Auch sie schien nicht bloß erleichtert sondern erfreut zu sein, uns wiederzusehen, wirkte jedoch ungewöhnlich ernst und angespannt, selbst für ihre Verhältnisse. Ein weiterer Mearyll harrte an ihrer Seite und blickte uns gleichfalls entgegen. Sechs Mearyllen... Die sechs Weisen, von denen in Ayccas Lied die Rede war? Wir schwiegen während wir uns wie auf Absprache um den geheimnisvollen Spiegel Versammelten, der Ruhe und Kraft in einer Art ausstrahlte, die mich meinen Zorn und meine Bedenken vergessen ließ und mir half, mich auf das zu konzentrieren, was da nun folgen mochte, folgen musste.
„Nun seid ihr also bis hierher gelangt. Ihr habt es geschafft, die Prüfung zu bestehen und den Weg bis zum bitteren Ende zu verfolgen und es ist euch gar noch gelungen, einer unverhofften und unbekannten Gefahr zu trotzen und einem gefährlichen Widersacher, einem Verräter das Handwerk zu legen, dem selbst wir hilflos gegenüberstanden.“ „Wie kam es überhaupt dazu?“, wurde Shayrii von Fayn unterbrochen, „wer war dieser Belâmyr und warum hab ihr ihm nicht schon lange vorher Einhalt geboten?“ „Wir kämpfen nicht.“, erwiderte der Mearyll, der Nyki mit sich gebracht hatte schlicht, sein Name war Djivlyn, „das ist nicht unsere Art und niemals maßen wir uns an, die Hand gegen ein anderes Geschöpf zu erheben, egal wie sein Wesen auch sein mag, ehe nicht die letzte Stunde geschlagen hat, denn wen die letzte Schlacht anbricht, wir etwas geschehen, das es seit der Zeit der Splitterung nicht mehr gegeben hat und selbst wir werden uns an der anderen Seite einfinden und kämpfen, für das Fortbestehen, dieser Welten, die ebenso die unseren sind, wie die euren, denn aus ihnen wurden wir geboren.“
„Jener, den ihr „Belâmyr“ nennt, was nichts andere heißt als „Verräter“ in der Sprache dieser Kreatur,“, richtete sich Xhandrahl, der Mearyll, der mich begleitet und uns zuvor den weg in diese Welt gewiesen hatte, an Fayn, „ist Angehöriger eines Volkes so alt, wie wir selbst. Als sterbliche Wesen verpflichteten sie sich uns einst, um schließlich die Unsterblichkeit zu erlangen, doch war dieser Segen ein Fluch. Mit der Zeit wurden sie immer weniger und einsamer und schwarze Bitternis zerfraß ihre Herzen. Wir ahnten wohl, dass Belâmyr böses im Schilde führte, doch wir konnten nicht tun, denn die Zeit duldet keine Einmischung. Was geschehen musste, geschah. Doch ich bitte euch inbrünstig, vergebt ihm, denn er war nichts als ein Opfer seines Erbguts und ich fürchte, das ist niemandes Schuld als die unsere. Vielleicht hätten wir elfen können, vielleicht das Leid lindern, doch wie viel zu oft schon zuvor, taten wir es nicht, sondern verließen ihn und einsam blieb er zurück, allein gestrandet inmitten der Finsternis. Wer will es ihm nun verdenken, dass er die erste Hand griff, die sich ihm bot und auf den Pfad der Finsternis geriet? Was bleibt zu sagen, als dass seine Schuld die unsere ist es gibt keine Entschuldigung, kein Bedauern doch glaube ich nicht, dass sein Herz ohne Reue war, es war nur... Zerrissen.“
Wir schwiegen, denn es gab nichts mehr, was man hätte sagen können, was man hätte tun sollen. Die Geschichte des Wassergeistes berührte uns seltsam, vertrieb Zorn und Hass aus unseren Herzen und schwebte dann beinahe drohend über uns, wie eine Warnung.
„Was soll jetzt geschehen?“, fragte ich schließlich, als die Stille erdrückend zu werden drohte. „Ihr seid hierher gekommen und habt uns so de Möglichkeit gegeben, in die Geschicke der Sterblichen einzugreifen, wenn die Zeit dazu gekommen ist, ihr habt die Prüfung bestanden und das hat euch stark gemacht und euch hoffentlich zu einem guten Team werden lassen. Jeder von euch hat etwas erhalten, das auf seinem weiteren weg wichtig sein mag, wohin dieser auch führt. Nun können wir zunächst nichts mehr für euch tun, als eure Fragen zu beantworten, so ihr denn noch welche habt und wir dazu in der Lage sind und euch Zeit und Möglichkeit zu geben, wieder gänzlich zu Kräften zu kommen, euch zu erholen und Schutz zu suchen vor dem Sturm, der gerade in eurer Welt tobt und sie verwüstet.“
Ja... Fragen so ihr denn welche habt... Noch eben war mein Kopf so voll von ihnen gewesen, dass ich nicht gewusst hatte, welche ich zuerst hätte stellen sollen, doch jetzt im entscheidenden Augenblick, waren sie fort, wie weggeblasen, als sein sie geflohen, weil sie ihre eigene Beantwortung fürchteten. Denn andren mochte es ähnlich ergehen, es schien... Als wäre hier kein Platz für Fragen, alles war selbstverständlich oder erweckte zumindest den Anschein es zu sein.
Shayrii seufzte tief, als keiner von uns zu sprechen begann, „ich kann mir beinahe denken, dass es letztendlich noch mehr offene Fragen gibt, als Sterne am Himmel stehen, doch wie es nun scheint, ist die Zeit sie zu stellen noch nicht gekommen. So geduldet euch noch ein wenig, denn zwar schmerzt es mich, nicht noch ein wenig Hilfe leisten zu können, doch bin ich mir sicher, dass auch diese Fragen eines Tages eine Antwort erhalten werden. Doch nun stellt sich euch zunächst eine Wahl, der Sturm des Übergangs wütet noch immer mit unverminderter Kraft und an eine Rückkehr in eure Welt ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu denken, doch sagt mir, wollt ihr hier bleiben an diesem Ort, wo es euch gewiss an nichts fehlen soll, oder wollt ihr in unsere eigene Welt zurückkehren was jedoch bedeuten würde, sich zu eurem und unserem Schutz erneut dem Bann zu unterwerfen?“
Es war keine schwer Entscheidung, an sich war es gar eine unnötige Frage, denn keiner von uns wollte ein zweites mal diese Leere verspüren, und erst recht nicht, das, was ihr folgte. „Ruf nach mir, wenn du bereit bist.“, sagte Shayrii leise zu Sam, sie nickte ihm ernst zu und die Mearyllen verabschiedeten sich vorerst. Zunächst war ich der einzige der wusste, oder doch zumindest mit ziemlicher Sicherheit ahnte, was das zu bedeuten hatte, doch das machte es sicherlich nicht leichter, denn nun wurde es ernst.
„Sie kam zu uns und zog B´raks Karte aus der Tasche, sorgsam faltete sie das Papierstück, „hier, ihr werdet sie brauchen.“ Sie hielt Lynn das Pergament entgegen, doch der dachte nicht daran, es zu nehmen sondern musterte sie nur voller Misstrauen, „Was soll das?“ „Unsere Wege trennen sich hier. Es gibt etwas, dass ich unbedingt tun muss, es duldet keinen Aufschub. Ihr müsst mir jetzt vertrauen, ich weiß, wo die Feuer liegen und werde irgendwann wieder zu euch stoßen.“ „Was soll das? Und wieso überhaupt so plötzlich?“, man merkte sehr deutlich, dass Fayn nicht wusste, was er davon zu halten hatte und schon gar nicht, wie er reagieren sollte. „So plötzlich ist es gar nicht.“, erwiderte sie ruhig, ich spürte ihren Blick auf mir, schwieg jedoch und erwiderte ihn nicht, aus irgendeinem Grund war mir zum Heulen zumute. „Tatsächlich weiß ich schon seit längerem, dass es so kommen würde, ich traf die Entscheidung bereits vor einiger Zeit und nur auf Nicos Bitten hin blieb ich bis wir die Prüfung der Mondseen vollendeten.“ Jetzt richteten sich sämtliche Blicke auf mich, ich hob den Kopf und erwiderte sie trotzig doch der stumme Vorwurf in Lynns Augen schmerzte mich. „Du wusstest es also... Du hast es die ganze Zeit über gewusst...“, seine Stimme war eine reine Anklage. „Lass ihn in Ruhe!“, wies sie den Halbelfen zurecht, hitziger, als es nötig gewesen wäre, „er hat geschwiegen weil es Teil der Abmachung war, die wir in Ysbaell trafen, hätte er es nicht getan, wäre ich jetzt längst schon nicht mehr hier. Ich werde gehen und so schnell zurück kommen, wie ich kann aber in der Zwischenzeit verlasse ich mich auf euch.“ „Aber warum?“, auch Nyki wirkte sichtlich betroffen, „warum willst du gehen?“ Sie zwang sich zu einem beschwichtigenden Lächeln, „es liegt gewiss nicht an euch, falls du das glaubst, aber es gibt etwas, das es für mich zu erledigen gilt, wenn alles gut geht wird eich sehr bald schon wieder bei euch sein.“ „Wenn alles gut geht?“, wiederholte Lynn mit erstarrter Stimme, „und wenn nicht?“ Sie senkte den Blick und schwieg einen Augenblick, „man kann nie wissen... Doch was auch immer geschieht, ihr wisst, wie wichtig das ist, was wir tun, und wie wichtig es ist, dass ihr weitermacht. Lebt wohl.“ Dann wandte sie sich ab und ging niemand von uns wagte sie aufzuhalten und obgleich ich den unwiderruflichen Drang verspürte, ihr nachzulaufen konnte ich es nicht.
Shayrii erwartete sie bereits, niemandem war das Kommen des Mearyll aufgefallen, oder vielleicht doch? „Du tust es also wirklich... Hier, das wird dir helfen...“, er hielt ihr Teile einer Rüstung entgegen, einer, wie sie die Drachenritter einst getragen hatten. „Ist das...?“ „Es ist eine Rüstung aus Sternensilber, ich muss dir wohl nicht erklären, wozu sie gut ist. Ich hoffe sie wird dir so helfen, wie ich es gerne täte. Auch deine Provianttasche haben wir gefüllt, mehr jedoch können wir nicht tun.“ „Ihr habt schon sehr viel für uns und auch für mich getan und dafür danke ich euch ebenso wie für diese Gaben, doch nun ist es Zeit lebe wohl zu sagen. Ich kann das Portal ebenso gut hier öffnen.“ „Ach ja...“, er lächelte gezwungen, irgendwie wirkte er bedrückt, „ich hätte beinahe vergessen... Nun ich wünsche dir Glück und erfolg, geh mit dem Segen der Götter und kehre heil zu deinen Freunden zurück, mir dünkt, sie werden dich brauchen.“ „Ich werde mein bestes geben und tun, was n meiner Macht steht.“ „Daran besteht kein Zweifel, ich weiß wohl, dass du deine Pflicht erfüllen wirst, wie du es immer getan hast, dein Wille ist unbestritten dennoch hoffe ich, dass es reicht...“ Dann ging er, sie blickte ihm kurz nach ehe sie selbst verschwand, die Rüstung anlegte und die letzten Vorbereitungen für ihren Aufbruch traf.
„Wie konntest du uns das verschweigen?“, Lynns Stimme war voller Zorn, ich glaube er stand tatsächlich kurz davor, sich auf mich zu stürzen. „Was hätte ich denn tun sollen?“ „Du könntest uns vielleicht zunächst einmal die ganze Geschichte erzählen, erklärte Nyki ruhig, er hatte seine Betroffenheit zunächst überwunden. Ich dachte an die zeit in der Vergangenheit, wie durfte ich, wie konnte ich ihnen all das erzählen? Doch ich nickte, denn es war nur recht und billig, dass sie jetzt auch erfuhren, was geschehen war.
Ich ordnete meine Gedanken, die nurmehr ein einziges Chaos waren und begann dann zögernd mit leiser Stimme zu sprechen. Doch obwohl es mir schwerfiel ging es leichte, desto länger ich erzählte. Die anderen schwiegen, ich las Zorn, Betroffenheit, Unglauben, Hass, Entsetzen und sogar Angst aus ihren Mienen doch obwohl es den einen oder anderen manches mal dazu trieb unterbrachen sie mich nicht, ich war froh darüber, denn es war alles andere als leicht für mich, trotz allem.
„Das ist wirklich...“, begann Fayn mit erstickter Stimme, doch Lynn ließ ihn nicht zu ende kommen, „ist dir klar, dass du sie ihn die Verdammnis geschickt hast? Wenn ihr etwas passiert... Das ist Wahnsinn! Was sie da gerade tut... Wie kommt sie überhaupt dazu, zu glauben...“ „Sie wird wissen, was sie tut.“, wurde er heftig von Sternenglut unterbrochen, selbst der ausgeglichene Wolf hatte seine stete Ruhe verloren, denn dies war sonst gar nicht seine Art. Ich ahnte, was in dem Tier vorgehen musste, denn ich glaubte, das selbe zu spüren. Er fühlte sich schuldig, weil er versagt zu haben glaubte, weil er nicht da gewesen war, als Sam ihn, vielleicht zum aller ersten Mal wirklich gebraucht hatte, weil es ich nicht gelungen war, sie zu beschützen.
„Was sollen wir jetzt tun?“, fragte ich und fühlte mich dabei unglaublich hilflos, irgendwie verloren. „Zunächst nichts.“, entgegnete der Wolf, „wie der Mearyll sagte, zunächst müssen wir abwarten. Dann... Nun, sie sagte doch, was wir tun sollen.“ „Ja... Nur bezweifle ich diesmal, dass wir...“, ich seufzte und wandte mich ab, ich konnte das Mitleid Nykis und Fayns und die Blicke voll unverhohlener Abneigung, gemischt gar mit Hass, die Lynn mir zuwarf, nicht länger ertragen. Eben noch waren wir vielleicht nicht die besten Freunde, aber doch ein Team gewesen und nun...
Sternenglut folgte mir, als ich langsam fortging, es wäre mir lieber gewesen, allein zu sein, doch wollte ich den Wolf nicht abweisen. „Was bezweifelst du?“, fragte er ruhig. „Dass die klaffende Wunde, die soeben aufgebrochen ist jemals wieder wird heilen können.“, sagte ich leise, es waren nicht meine eigenen Worte und ich wusste auch nicht, woher sie kamen doch sie drückten genau das aus, was ich dachte und fühlte. „Eine Narbe wird gewiss bleiben, doch ob es überhaupt zu einer Heilung kommt, liegt sicherlich an uns.“ „Mir ist es nie wirklich klargewesen, dass e letztendlich Sam war, die uns zusammengehalten hat und jetzt, da sie fort ist... Zerfällt alles. Ich fürchte, dass unsere Freundschaft nicht stark genug ist, um diesen Abgrund zu überbrücken.“ „Dann müssen wir sie stärken.“ „Und wie?“
Wir schwiegen. Es war ein dumpfes, bedrückendes Schweigen, eines, das genauso ohne Ausweg schien, wie wir unsere Lage glaubten. „Ich verstehe es nur nicht... Warum jetzt? Als sie vor Nirvania ging, ist es nicht so gewesen, im Gegenteil.“ „Da ist es anders gewesen.“, erklärte er bedrückt, „es brachte uns einander näher, weil es uns Gemeinsamkeiten gab, Verwirrung, Unverständnis, Verlustangst... Irgendwo fühlten und dachten wir auf die gleiche Weise, die gemeinsame Hoffnung ließ uns zusammenwachsen.“ „Ist es diesmal nicht so?“, fragte ich obgleich ich die Antwort schon zu kennen glaubte, die Welt um uns herum wirke trostlos, irgendwie tot. „Nein, denn du fühlst dich schuldig, weil du es wusstest, weil du dabei warst, du hast auf eine ganz andere Art und Weise Angst um sie als wir, denn du kennst die Gefahr. Ich bin überrascht, aber ich verstehe, dass geschehen muss, was geschieht und ich habe Vertrauen in sie und ihre Fähigkeiten. Nyki und Lynn mögen ähnlich fühlen verstehen aber dein Verhalten nicht, Lynn und ich fühlen uns gleichermaßen schuldig und glauben versagt zu haben, weil es uns nicht gelungen ist, sie zu beschützen. Er selbst aber kann diese vermeintliche Schuld nicht tragen und versucht deshalb, sie einem anderen zu geben. Denn ich bin mir sicher, dass er weiß, dass du getan hast, was du tun musstest, nur ist er nicht bereit es zuzugeben. Wir können uns nicht mehr auf die selbe Weise verstehen, wie bisher, das Macht uns einander fremd und ebnet den Weg für Eifersucht, Misstrauen, Hass, Angst, alles, was schon vorher vorhanden gewesen sein mag, eingesperrt jedoch durch eine Mauer aus Treue, Vertrauen und liebe einer Mauer, die jetzt bröckelt und just in diesem Moment zu verfallen droht. Tut sie das jedoch wird alles verloren sein, dann sind wir gescheitert.“
„Das darf nicht geschehen! Niemals! Sie sagte doch, dass sie sich auf uns verlässt! Wir können nicht einfach hier diesen riesigen Scherbenhaufen hinterlassen und augeben. Ach verdammt, warum ist sie auch gegangen?“ „Sie ging, weil sie gehen musste und du weißt und akzeptierst das auch. Deshalb ist das Band zwischen euch so stark.“ „Ist es das, was uns fehlt?“, fragte ich traumverloren, „sind wir am Ende nicht in der Lage einander zu akzeptieren?“ „Ja und nein und auch. Lynn fällt es zum Beispiel sehr schwer, dich an der Stelle zu akzeptieren, an der du stehst, daher kommt die Eifersucht und die gebärt den Hass.“ „Wer bist du, Sternenglut, dass du all das weißt?“ Der Wolf blickte traurig, in seinen Augen spiegelte sich das Licht von Sternen, die es an diesem Himmel nicht gab. „Ich würde es dir gerne sagen, doch die Wahrheit ist: Ich weiß es nicht.“
„Was also sollen wir jetzt tun?“ „Die Frage lautet, was können wir tun?“ Und wieder schwiegen wir.
Ob das der Grund war? Ob sie wohl wusste wie es kommen würde? Wollte sie deshalb gleich gehen?“ „Vielleicht, das weiß ich nicht.“ „Dann ist es meine Schuld, das alles hier...“ „Warum? Du kannst es nicht sagen, denn du kannst nicht wissen, was sonst geschehen wäre.“ „Ich habe einen Fehler gemacht, als ich sie bat zu bleiben, es war falsch sie zurückzuhalten.“ „Es war nicht falsch.“, erwiderte er, „es kann gar nicht falsch gewesen sein, Es war vielleicht nur... Nur... Nicht ganz richtig.“ „Dann war es falsch.“ „Nein!“ „Wenn es nicht richtig war, war es falsch. Es kann nur das eine oder das andere sein, nur eins von beiden.“ „Und wer sagt das?“ „Das sagt...“, genaugenommen wusste ich es nicht, hatte nicht einmal den Hauch einer Ahnung, „die Logik?“ „Die Logik.“, es klang, als seufzte er kummervoll, „und was ist „die Logik“? Sie ist doch nur eine Art, in der ihr Menschen euch die Welt zurechtgebogen habt, bis ihr glaubtet, sie verstehen zu können. Wer aber sagt euch, dass solche Gedanken richtig sind? Widerspricht es nicht auch deiner Logik, dass du hier bist, an diesem Ort und dass du jetzt in diesem Augenblick mit mir sprichst, mit einem Wolf? Widerspricht es ihr nicht dass du diese Reise begehst in unserer Gesellschaft und dass die Magie, die längst schon unwiderruflich ein Teil von dir geworden ist, überhaupt existiert?“ „Nun... Ja.“ „Siehst du nun, was ich dir sagen will? Du musstest dich entscheiden und das hast du getan. Dabei gibt es kein richtig und falsch es gibt nur die Möglichkeit und manchmal zwei Wege, den des Herzens und den des Verstandes.“ „Aber wenn...“ „Nicht wenn. Ich sage es dir nur noch einmal, es gibt kein „wenn“ es gibt nur das jetzt was ist, das ist und uns bleibt nicht mehr zu tun, als das beste daraus zu machen. Du hast dich so entschieden und niemand kann wissen, was geschehen wäre, hättest du es nicht getan. Selbstvorwürfe bringen uns nicht voran, zu keiner Zeit.“ „Aber wenn...“, begann ich erneut, der Wolf funkelte mich böse an und knurrte vernehmlich, ich verstummte.
„Was also können wir dann tun? Die Frage steht noch immer offen.“ „Ich weiß es nicht, die Zeit mag diese Wunde nicht heilen können, doch vielleicht gibt sie uns die Möglichkeit dazu. Jetzt darin herumzustochern kann nur mehr Schaden als Nutzen bringen.“
„Kommt Zeit, kommt Rat?“, fragte ich bitter. „Ja“, sagte der Wolf bedrückt und diesmal war das Schweigen endgültig.

*

Gut und eins noch, ich hab jetzt ne stelle wo nico mti jemandem Redet und vorher sgat er sowas wie, "zu meinem Erstaunen sprach er die Ursprache" Meint ihr es reicht, dass ich diesen Hinweis und später einen weiteren einbringe, und normal weiterschreib oder soll cih das alles überstezten wozu ich überhauot keine lust hab(es ist nämlich ne sch...arbeit und ziemlich viel) und was ich auch ziemlcih doof fände wiel der leser das ganze gespräch quasi erstmal ncith verstehen würd eund erst dieübersetzungen lesen müsstre, was mein ihr?

Ach eh ich es vergesse, das nächste STück kann ich erst posten, wenn das Gewinnspiel abgeschlossen ist also mindestens einer alle AUfgaben vollstängid erledigt hat, weil die Rätsel im nächsten Teil aufgelöst werden, es leigt also an euch, wann es wieder was gibt.
Danke Drachenmond für die Fortsetzung!!
Also wegen dem dritten Rätsel muss ich noch überlegen...
Ich find das in Ordnun wenn du das mit der Ursprache so machst. Sonst gibt es für dich nur eine riesen Arbeit.

Nochmals danke für die Fortsetzung!Smiley


Edit: Das dritte könnte die Zeit sein...
Kein Problem, und wegen der SPrach nun abgesehen von der ARbeit(wenig später kommt eh wieder ein STück mit Ursprache, da sitz ich gerade dran)stell ich mir das als leser ziemlich blöd vor ein gespräch zu haben und die Erklärungen z.B. er ebgann zu weinen aber ncith zu wissen was abgeht sondern erest im Buch nmach hinten blättern zu müssen um zu sehne was die sagen, bei kurzen Gesprächen oder Monologen find ich das oaky, obwohl das bei der seeschlange schon übertriegen ist, aber im Dialog? Ich stell mri das ätzend vor, dazu wollt ich eure meinung hören.

Schön, danke für die Lösung, ich warte dann noch ein paar tage ehe ich auflöse, du kannst dir ja vielleicht nochmal über dei darchen gdanken amchen und mri bei den Gedichten vor allem Schreiben an welchen Stellen du denkst, dass man sieht dass es Liebe oder Zeit oder Hoffnung ist.

Ach ja, ist euch bewusst, dass wir den Rekord geknackt haben? Es gab noch nie einen "Drachenmondthread" mit neunzig Beiträgen.
Ok, ich mach mir noch ein paar Gedanken. Kann aber ein bisschen dauern...

Dann schaffen wirs bestimmt noch auf hundert :)
Na, ja wiel die Beiträge immer kürzer wurden geht es noch mit der Ladezeit aber nach dme Gewinnspiel ist ein neuer Thread fällig, danke nochmal.
Rätsel 1)
(Ich hoffe es macht nichts wenn ich dich dich zitiere)

"Leichter Hauch und starker Sturm, doch ist es nciht der Wind, Lebensatem, Herzensfeuer, seine Boten sind"
Hier dachte ich an Liebe wegen den Begriffen "Sturm" (die Liebe ist wie ein Sturm), "Lebensatem" (weil Liebe der Lebensatem sein kann), "Herzensfeuer" (weil es ein Feuer im Herzen auslöst).

"Im Lauf der Zeit,verborgen, nie verloren"
Hier dachte ich an Liebe, weil sie manchmal verborgen im Herzen schlummert und dann irgendwann zum Vorschein kommt. Doch ist sie nie verloren.

"Das erste Lciht im Leben, das letzte Band, das reißt, ein Licht, das in der Dunkelheit, sichre Pfade weist"
Die Liebe ist das letzte Band das reisst und wenn man mal nicht weiter weiss muss nur auf sein Herz hören.

"Kind der Hoffnung, Mutter von Freude und Glück, in seienr wahren Form entfesselt, gibt es niemals ein zurück"
Liebe ist Freund und Glück und wenn man einmal liebt, kann man es nicht unterdrücken.

"Nur wer pulsierendes Leben, heraus aus dem Leibe sich reißt, dort kann´s dieses Erbe nicht geben, was zurückbleibt ist nur Finsternis"
Wer kein Herz hat, wer nicht mehr lebt, der kann auch nicht lieben.

Beim letzten Absatz kann ich nicht so richtig etwas rauslesen, aber ich finde es klingt sehr schön...

Rätsel 2)

"die letzte Zuflucht, vom Herzen gefunden, alles, was am Ende bleibt"
Die Hoffnung ist die letzte Zuflucht, wenn man nicht mehr weiter weiss.

"ein stilles, stummes Warten, versunken im nichts

Jedes nur ein Splitter, gemeinsam eine Macht, eine Seele kann erstehen, in der Tiefe finsterer Nacht"
Zu Anfang ist es nur eine leise Hoffnung, doch wenn alle zusammenhalten und hoffen, dann entsteht eine grosse Macht.

Bei den nächsten zwei Absätzen weiss ich nicht so genau...

"Hass und Liebe, Wasser und Feuer zugleich"
Hoffnung kann aus Hass und Liebe zugleich entstehen.

Aus dem Rest werd ich auch nicht ganz schlau, im Nachhinein find ich dieses ist das schwierigste Rätsel...

Rätsel 3)

"Ende und ANfang ist stets beides gleich, dreigeteilt und eins, Am Anfang liegt die Ewigkeit, doch ende gibt es letztendlcih keins"
Die Zeit hat keinen Anfang und kein Ende.

"Steter, ewiger Fluss, seit der Geurt der Welt, weil es ewig weiter muss"
Die Zeit steht niemals still.

"Ohne beine in ewigem Lauf, niemals stockend, ewiglich, ohne Wasser in ständigem Fluss, Ende und Anfang gibt es nicht"
Das ist eigendlich alles nochmals zusammengefasst.

Beim letzten Absatz weiss ich wiedermal nicht weiter :) Das sind ja auch alles nur Vermutungen...

schwarz: hier würde ich das machen, was Ashari bei gelb gesagt hat: Kann Stürme und Gewitter machen...
gelb: z.B. kann gut fliegen
Zu gold, silber, bronze fällt mir vielleicht später noch was ein.

Bis dann...

PS: sorry, ziiiemlich lang geworden :)
Macht nix, das mit den Gedichten sit sehr gut, aber die Wetterverbundenheit werde ich gleb zuweisen, das gefällt mir sehr gut. Fehlt also noch schwarz und metall... Und von wegen lange beiträge bracuhst du dich bei m i r siche rncith zu entschukldigen.
So ich habe beshclossen mich zu erbarmen und das letzte kleine STückchen bis zur Auflösung doch noch zu posten, danach bin ich aber hart. Zumal ich ind zwei Wochen eh nach Irland fliege, ob´s nen Lesevorrat geben wir oder ncith, hängt dann an euch *das gemeine lachen eines Bösewichts nachahmt und dabei fast erstickt* jedenfalls hier:

In vollkommener Harmonie sangen unzählige Vögel ihr Lied und goldene Sonnenstrahlen brachen wärmend durch die Kronen uralter Baumriesen. Irgendwo in der Nähe, verborgen zwischen Büschen und Bäumen, plätscherten die klaren Wasser eines kleinen Baches munter vor sich hin und der leichte Wind raschelte lebhaft mit den Blättern und ließ das Geäst von Büschen und Bäume leise knarren. Moosbedeckte säumten den schmalen Sandpfad ebenso wie hochgewachsene Gräser und ein junges Kaninchen säumte furchtlos ihren Weg.
Trotz der scheinbaren Idylle ließ Sam um nichts in ihrer gewohnten Wachsamkeit nach, zugleich überdachte sie unsicher ihren nächsten Schritt. Die Frist, die Thymian ihr gesetzt hatte, war längst schon verstrichen und sie war völlig erschöpft. Dennoch sah sie es irgendwo als ihre Pflicht an, sich dem Hexer schnellstmöglich zu stellen. Sie wusste nicht mehr, wie sie handeln sollte, konnte sie es verantworten, noch ein wenig zu warten und zunächst wieder zu Kräften zu kommen, die sie im Kampf bitter nötig haben würde, oder...
Sie wusste einfach nicht, was zu tun war, einerseits war ihr nur allzu klar, dass Thymian durch Damons Gnade zu stark war, als dass sie irgendetwas riskieren durfte doch waren seine Abschiedsworte ihr lebhaft im Gedächtnis geblieben, jeder Augenblick, den sie zögerte, konnte ein unschuldiges Leben kosten.
Sie wusste nicht einmal mehr, was falsch war und was richtig und dafür hasste sie sich. Was war das nur für eine erbärmliche Hoffnung, der es nicht einmal gelang, an sich selbst zu glauben?
Sie hatte Angst, Angst davor, zu versagen, davor, noch mehr und noch schlimmere Fehler zu machen als sie bisher schon gemacht zu haben glaubte. Und sie fühlte sich einsam, alleingelassen mit einer Last, die sie nicht tragen konnte und dennoch tragen musste, ohne jemals eine Wahl gehabt zu haben.
„Shu-huu Shu-huu waru-huum tu-huust du-huu das dann alles?“ „Was?“, erschrocken blickte sie auf, ihr war nicht klar gewesen, dass sie schon seit geraumer Zeit auf der Stelle verharrt hatte, eine Hand auf die rissige Rinde einer uralten Eiche gestützt und sorgenvoll in die Ferne blickend. „Federweiß?“, fragte sie ungläubig und blickte erstaunt die große Eule, die vor ihr still auf einem tiefhängendem Ast verharrte und sie aus klugen, bernsteinfarbenen Augen musterte, während das schneeweiße Federkleid im Sonnenlicht hell glänzte. „Es ist lange her. Shu-huu“ „Ja...“, erwiderte sie abwesend und trat von dem Baum zurück um die Eule besser sehe zu können, „das ist es.“ „Du-huu bist gewachsen seitdem, du-huu bist nicht mehr das kleine Mädchen, dass wider besseren Wissens den verbotenen Wald betrat, u-huum einen zu-huu retten, der ihm niemals etwas Gu-huutes erwiesen hatte.“ „Nein... Zumindest nicht ganz.“ Es verwunderte sie nicht im geringsten, wie genau die Eule wusste, was sie beschäftigte, sie kannte es nicht anders. Federweiß war ein Geschöpf des Myriadenwaldes, es lag in ihrer Natur... Anders zu sein.
So wie ich, dachte Samantha und musterte die Eule stumm. Sie war zutiefst beunruhigt, denn wenn Federweiß schon zu ihr kam, musste Bedeutendes geschehen sein und das gewiss nicht im positiven Sinne, doch sie kannte die Eule zu gut, um zu fragen, Federweiß würde sprechen, wenn sie und nur sie es wollte und keinen Augenblick früher.
„Waru-huum zweifelst du-huu?“ Samantha schwieg und senkte den Blick, die Erinnerung stieg in ihr auf an jene Begegnung im Myriadenwald vor sieben unendlich langen Jahren, unwillig schob sie den Gedanken fort.
Damals konntest du-huu selbst einem Krysagr vertrau-huuen und sogar an Ju-huustin glau-huuben. Waru-huum kannst du-huu das nu-huun nicht mehr, Shu-huu? Wann hast du-huu au-huufgehört zu vertrau-huuen u-huund verlernt, an dich selbst zu-huu glau-huuben, Shu-huu?“ „Ich war jung damals.“, erklärte sie mit erstickter Stimme, daran zu denken bedeutete auch an das zu denken, was dem folgte. Noch immer sah sie die Eule nicht an und fragte sich insgeheim ohne Furcht, was das nun wieder bedeuten mochte. Langsam aber sicher schien sie vollends die Kontrolle über die Geschehnisse zu verlieren. „Ich war jung und wusste nicht viel von der Welt, wusste nichts vom Lauf der Dinge. Ich wusste es nicht besser und ahnte bestenfalls, welche Bedeutung das Schicksal haben kann.“ „Shu-huu Shu-huu... Dennoch... Wenn all das wahr ist, wenn du-huu nicht mehr an dich glau-huuben kannst, nicht mehr an die Hoffnu-huung u-huund wenn du-huu nicht mehr vertrau-huuen kannst, dir selbst nicht mehr u-huund au-huuch dem Schicksal, waru-huum stehst du-huu dann jetzt hier? Waru-huum hast du-huu dann all dies au-huuf dich genommen?“
„Weil mir keine Wahl bleibt. Andere glauben an mich und vertrauen mir, wie ich selbst es nicht kann. Ich musste tun, was ich getan habe und ich muss tun, was ich tue.“, es klang ehrlich, doch unsagbar müde und nicht wirklich überzeugt. „Das ist nicht wahr!“, wies Federweiß sie heftig zurück, Samantha zucke zusammen und lehnte sich gegen den mächtigen Stamm. Jetzt da ihr eine Atempause blieb und niemand da war, vor dem sie sich verbergen musste fiel die Maske, die sie sonst stets nach außen hin trug. Was zurückblieb war nicht mehr, als ein einsames dreizehnjähriges Mädchen, das in seinem kurzen Leben zuviel Leid hatte erleben müssen und dessen ungewöhnlicher Kampfeswille schon lange nur mehr flackerte und zu erlöschen drohte, das weit über sein Alter hinaus müde und allem überdrüssig war. Das nicht mehr die Kraft noch den Willen hatte mit dem eigenen Schicksal zu hadern oder die Zuversicht es zu erfüllen.
„Es ist nicht wahr, was du-huu sagst, nu-huur weißt du-huu es nicht besser. Hör mir zu-huu Menschenkind, Shu-huu. Du-huu tu-huust das, weil du-huu glau-huubst, dass es richtig ist, wichtig ist u-huund weil du-huu, wie entfernt au-huuch immer, hoffst dass es gelingen kann. Wenn du-huu glau-huubst, dass andere ihr Vertrau-huuen in dich setzen, dann glau-huubst du-huu au-huuch, dass wichtig ist, was du-huu tu-huust, u-huum sich dieses Vertrau-huuens zu-huu rechtfertigen u-huund daru-huum kann es au-huuch nicht sinnlos sein, du-huu hast es nur vergessen.“ „Bitte Federweiß, hör auf damit, ich will nichts mehr davon hören. Ich werde meine Pflicht weiterhin erfüllen wie ich es bisher stets getan habe, das ist alles.“ „Shu-huu Shu-huu, au-huuch das ist nicht wahr, sag mir, was ist es, das dich so sehr beku-huümmert? Woru-huum sorgst du-huu dich so sehr?“ „Nichts.“, murmelte sie, das war beinahe schon eine Lüge.
Die Eule schüttelte in allzu menschlicher Art ärgerlich den Kopf, „waru-huum macht du-huu es nu-huur allen so schwer, dir zu-huu helfen Shu-huu?“ „Weil ich Angst habe.“, entgegnete sie und war über ihr eigenes Geständnis überrascht, „weil ich verlernt habe zu vertrauen und Angst davor, erneut enttäuscht zu werden und diesmal wirklich daran zu zerbrechen:“ Federweiß schwieg, nur mehr die leisen Geräusche des Waldes waren zu vernehmen und die stete Melodie der Ewigkeit ertönte irgendwo ganz fern.
„Ich bin gekommen.“, sagte die Eule schließlich und Samantha spürte, wie Erleichterung sie durchströmte ein Ende des unleidlichen Dialogs war endlich in Sicht. „Ich bin gekommen, du-huu weißt, wer mich schickte u-huund ich bin gekommen, u-huum dir zu-huu helfen. Wir wissen, was dir bevorstehen wird, doch alles, was wir tu-huun können, ist u-huunser Versprechen zu-huu halten. Deshalb bin ich nu-huur hier, u-huum dir den Weg zu-huu einem bestimmten Ort zu-huu weisen, einen Ort, der prägend dafu-huür sein mag, fu-huür das, was au-huus dir wird.“ „Wie meinst du das? Was für ein Ort sollte das sein?“ Natürlich konnte die Eule nicht lächeln, dennoch erweckte sie genau diesen Eindruck, „ich glau-huube, in gewisser Weise kennst du-huu ihn bereits. Ich bin gekommen, u-huum dich nach Skku-huu Raduraa zu führen.“ „Es gibt ihn wirklich? Das ist nicht nur eine Legende?“ „Shu-huu, ja Skku-huu Raduraa gibt es wirklich doch ist den Sterblichen der Zu-huutritt verwehrt, bis au-huuf gewissen Au-huusnahmen. Doch in deinen Adern fließt auch Unsterbliches Blut, komm also!“
Ihre Schwingen rauschten leise und ihre Klauen ließen tiefe Kratzer im Holz des Astes zurück, als Federweiß sich in die Lüfte schwang. Sam beeilte sich der Eule zu folgen, hinunter vom Pfad und tief hinein in die undurchdringlichen Wälder Kenios, was sonst nur die Elfen wagen konnten. Zwar fühlte sie sich verwirrt und unsicher, doch hatte sie keine Angst, dieser Wald war ihr ein Freund, sein Lied fand Widerhall in ihrer Seele.
„Hier...“, Federweiß harrte ihrer am Beginn eines schmalen Wildwechsels inmitten finsterstem Dickicht. „Folge dem Weg, du-huu weißt, was zu-huu tu-huun ist, du-huu wirst es wissen, Shu-huu.“, das war ihr Abschiedsgruß und Samantha sah ihr nach, bis die kräftige Gestalt der Schneeeule längst schon hinter dem Horizont verschwunden war. Ein seltsames Gefühl hatte sich ihrer bemächtigt.
Welch ungewöhnliche Wendungen doch das Leben zu nehmen vermag..., dachte sie, ehe sie den schmalen Pfad betrat und sich nicht ohne Zweifel auf den Weg machte, um Skku Raduraa zu erreichen, die heilige Lichtung.
Das Überschreiten der Grenze verursachte ihr ein seltsames, in gewisser Weise ungutes Gefühl, annähernd dem plötzlichen Eintauchen in eiskaltes Wasser ähnlich, aber anders. Irgendwie als hätte die feste Barriere, die diesen Ort schützte, im letzten Augenblick nachgegeben und entschieden, das Mädchen durchzulassen. Obgleich ihr sämtliche Geschichten und Legenden vertraut waren, die sich seit Urzeiten um diesen Ort rankten, gab es nichts, das sie auf den folgenden Anblick hätte vorbereiten können, denn in keiner der sieben Welten fand sich etwas, das auch nur annähernd vergleichbar war. Wenn es etwas gab, wie „das Paradies auf Erden“ so war es Skku Raduraa, ebendieser Ort. Nicht minder perfekt als das Land der Schatten unten am Boden des Abgrunds, war es doch zugleich gänzlich anders, warm, freundlich, aufnehmend und voller Leben. Ein Ort ohne Sorge, ohne Trauer, ohne Verzweiflung und Tod, ein Ort des Friedens und der Liebe, ein Land der Vollkommenheit.
Doch obgleich Skku Raduraa ein Ort war, den kein Mensch und auch sonst kein sterbliches oder unsterbliches Wesen in seiner Gänze oder auch nur annähernd hätten wiedergeben können, obwohl es lächerlich schien ob all der Schönheit und Pracht, die einem Tränen des Glücks in die Augen zu treiben vermochte, wusste Samantha nur zu gut, dass Licht und Schatten untrennbar miteinander verwoben waren, dass das, was hier unentdeckt und nie vermisst fehlte, sich woanders befand, dass es ein zweites geheimes Tal gab, einen zweiten Ort jenseits der Zeit, Mebht Harlecch, das ein Gegenteil, Skku Raduraas war, die andere Seite der Medaille.
Die heilige Lichtung war ein Ort des Glücks, des Leben und Lachens, des Hoffen und Träumens, wie leicht erschien es doch, alle Ängste und Sorgen aus dem eigenen Herzen ins Vergessen zu bannen, denn es war ein Ort, den kaum jemand betreten, aber fast niemand wieder verlassen konnte. Samantha wusste es und bemühte sich daher, entgegen ihrer Art, ihrer Umgebung so wenig Aufmerksamkeit wie nur möglich zu schenken, um nicht in den Bann dieses Zaubers zu geraten, der selbst die Luft des Ortes erfüllte. „Skku Raduraa“ nannte man zwar „die heilige Lichtung“, doch ebenso oft sprach man auch vom „Tal ohne Wiederkehr“.
So blickte sie weder nach links noch nach rechts, sondern nur stur geradeaus, wo sich vor dem Horizont ein gewaltiger Berg, obwohl das Wort falsch erschien, in Form einer schroffen Felsspitze erhob. Rau, gefährlich, unwirtlich wirkte er, doch es war ganz und gar unmöglich, völlig undenkbar, dass es anders hätte sein können. Die scharfen Kanten, schmalen Wege und Plateaus, steilen Abhänge, losen Geröllansammlungen und glänzenden Adern von Edelmetallen und Edelsteinen, , die sich durch den Fels zogen, gehörten unwiderruflich dorthin, ebenso wie das samtweiche, von allerlei Geblüm und Gesträuch durchsetzte Gras unter ihren Füßen und der kristallklare Fluss, dessen reißende Wasser neben ihr unermüdlich rauschten, während die dunklen Schemen unzähliger Fische über den dunklen Grund sandigen Grund dahinrasten. Skku Raduraa, war kein Ort ohne Gefahr, aber selbst diese schien hier vollkommen und perfekt, schien nötig.
Insekten zirpten, Vögel sangen mit lieblicher Stimme und der Wind spielte in den Blättern des nahen Waldes sein Lied. Eine ungewohnte Ruhe überkam sie, während sie entschlossen voranging, auf den Berg der Prüfung zu, den man so nannte, weil keine Sterblicher, den Namen mehr kannte, den man ihm ursprünglich gegeben hatte. Sie wusste, dass an seiner Spitze, hoch am Himmel umlagert von einer Spirale aus Wolken und Dunst, von Nebelschleiern verborgen und von der Sonne in geisterhaftem Licht erleuchtet, der Grund für ihre Anwesenheit lag. Dort war was sie suchte, dort war, was zu holen Federweiß sie geschickt hatte.
Der Aufstieg war nicht einfach, aber doch gerade so, dass man es gerade eben noch bewältigen konnte. Die Luft war still und kalt, aber klar und angenehm, die Ruhe des Ortes selbstverständlich und erst inmitten der Wolkenschleier, trat allmählich eine Veränderung zu Tage. Denn dort lag plötzlich eine seltsame Spannung in der Luft, ähnlich der inmitten eines Gewitters, von Blitzen umzuckt und mit dem Dröhnen des Donners im Ohr. Je höher sie kam, desto stärker wurde auch diese Spannung, bis Sam glaubte, nicht mehr atmen zu können. Dennoch drängte sie verbissen vorwärts, denn schon hatte sie oben in den Felsen eine gähnende Öffnung entdeckt, die umrahmt von Stalaktiten und Stalagmiten in ihrer undurchdringlichen Schwärze wie das aufgesperrte Mal eines Steindrachen anmutete. Kein sehr einladender Anblick, doch eben dieser Eingang war ihr Ziel, und sie zögerte nicht ihn zupassieren, um in eine Höhle zu gelangen, der Wände ganz und gar mit glitzernden Edelsteinen und Kristallen bedeckt waren, sodass sich Licht aus einer unbekannten Quelle in einem wahren Regenbogenfeuer brach. Sie blinzelte geblendet durch das wunderbare Licht und kniff die Augen zusammen. Am Ende des Raumes entdeckte sie eine silberne Treppe, deren steile Stufen nach unten in die Dunkelheit führten.
Langsam gewöhnte sie sich an die blitzenden Lichter, ließ ihren Blick durch den Raum schweifen und wartete, harrte dem, was nun kommen mochte, was nun unweigerlich kommen würde, was kommen musste. Das Licht veränderte sich oder besser seine Richtung tat es und so bildete sich wenige Schritte vor ihr ein Geschwader aus Lichtern Farben und Funken. Beständig und durchscheinend, fest und wabernd zugleich.
„Fremde wer bist du?
Sag es mir,
wie lautet dein Name?
Was begehrest du hier?“
, fragte eine wohlklingende Stimme, die nicht männlich noch weiblich war und aus tausenden zusammengesetzt schien. „Ich kam, um die Quelle aufzusuchen.“
„Ist es wahr?
So ist die Welt in großer Not,
Ich vernahm bereits die Kunde,
sag, kennst du das Gebot?“
Sie schwieg und musterte die Lichtfunken aufmerksam, zwar kannte sie de Legenden, doch sie war sich nicht sicher und irgendwie erschien es ihr falsch, es auszusprechen.
„Die Prüfung, die dir droht,
in dieser düstren Stunde,
kann Rettung bringen in größter Not,
so sie denn bestanden ist.
Doch gedenke meiner Warnung,
es ist gar nicht leicht,
wenn zum Preis der Niederlage,
das Licht dem Schatten weicht.
Seit Anbeginn der Welt,
wird geprüft der Geist
doch ein Rätsel einmal gestellt,
ist ein Pfad ohne Wiederkehr.“
Samantha nickte irgendwie wusste sie dass dieses... Wesen es wahrnahm.
„Ist es die Stunde?
Bist du bereit?
Hast du den Mut,
ist es die Zeit?“
„Ja...“, erklärte Samantha mit fester Stimme und ruhiger als sie in Wirklichkeit war, was wenn es ihr nicht gelang, das Rätsel zu lösen, sie ging hier einen Vertrag ein, ein Abkommen auf Leben und Tod... „Ich bin bereit, stelle dein Rätsel.“
„So höre mich an,
Und sage mir klar,
was dies ist
und immer war:

Tja und hierauf folgt das erste Rätsel, nehmt euch ein Beispiel an Te 13 um so shcneller geht es voran.
Falls die Eule ncith so gut rüberkommt(ihr kennt sie vermutlcih shcon aus "Samanthas Geshcichte" hat das einen grund:

ich kann sie ncith leiden. Viel Spass noch, ich agh dann mal.
Smiley
Was haste denn???
Ich warte und warte... AUßerdem weiß ich beim Schrieben grad net weiter.
@ Drachenmond: Mach mal ne Pause und mach einen Spaziergang oder so. Mach irgendwas, was du sonst nie machst, z.B. einen Tee trinken (Mach ich grad, es ist sooo kalt!) und geh die Treppe nur noch rückwerz runter (aber nicht fallen!) oder mach dir ne Pflanze ins Zimmer (Umgebung verändern...). So kommt man immer auf neue Ideen. Übrigens geh ich für ne Woche weg, bin schon gespannt wies hier aussieht wenn ich zurück bin :) Tschüss ihr alle und bis dann!
Tschüß, viel spaß Smiley
machs gutSmiley
@Te 13 viel SPass, wo gehts den hin? aber das mit der Pflanze sollt ich lassen, die sterben entweder an Mangelerscheinungen oder werden von meinen "Geiern" zerfetzt, spaziergänge mach ich mit Nico ständig und wenn cih die Treppe rückwärts ruinterginge würd ich bestimmt fallen. Ne, danke für die Tipps, aber das Problem ist weniger, dass ich nicht weiß wie es weitergehen soll, sondern, dass icgh Probleme hab von der jetzigen SItuation in die erwünschte überzuwechseln, besonders, was die Formulierungen angeht, Ideen hab ich vermutlich mehr, als man in einem Menschenleben aufschreiben könnte und immer wenn ich ein gutes Buch les, einen Film seh oder ein Videogame durchzock, kommen mehr dazu.

@Colleen machst du auch beim Gewinnspiel mit? Das letzte mal warst du ja "fast bneidisch" auf shadow und bisher steht Te 13 allein auf weiter Flur.

@All ach so, bei den "Gelben" hab ich mich entschieden, sie speien Blitze und können das Wetter beeinflussen.
Hi ihr alle!

@ Drachenmond: Das schaffst du sicher! Übrigens gehts in die Berge :)

@ alle: Danke! Vermisse euch schon Smiley Bis bald, und macht fleissig bei dem Rätsel mit! Tschüüüüss Smiley
Tschüß, du wirst auch fehlen und wenn wir dieses Gewinnspiel hjemals über die Bühne kriegen, kannst du dich vermutlich schon auf Nachschub freuen, wenn du wiederkommst, die stelle an der ich festhänge ist nämlich noch ein ganzes stück entfernt, bisher hsat du ja extrem gute Chancen zu gewinnen. Viel SPass in den Bergwen udn fall ncith in ne Gletscherspalte, das kommt ncith gut.
@drachenmond
wegen dem gewinnspiel bin ich schon fleißig am überlegen aber im moment bin ich mir noch nicht ganz sicher wo es anfängt und wo es aufhört
kannst du mich vielleicht noch mal "einweisen"?
Natürlich Colleen, DAS ist das Gewinnspiel:


So gut alles erledigt, also hab ich JETZT Zeit, ist gu so, wer weiß schon was morgen ist?
Schön also es sit en ganze Menge, was ioch von euch möchte und vermutlich asuch ziemlich srbeitsintensiv, deshalb hab ich beschlossen, dass es wieder einen Preis geben wird, welchen weiß ich noch nicht sicher.
Okay, eins nach dem anderen als erstes hab ich hier drei Rätsel und hätte gerne, dass ihr mir schereibt, was eurer Meinung nach die Lösung ist und wie ihr darauf kommt, ist also ein bisschen(interpretations-)arbeiot wäre euch aber wirklich dankbar.

1)Leichter Hauch und starker Sturm
doch ist es nciht der Wind
Lebensatem, Herzensfeuer,
seine Boten sind

Im Lauf der Zeit
verborgen, nie verloren
für manchen ist der Weg so weit,
zum Hüter auserkoren

Das erste Lciht im Leben,
das letzte Band, das reißt
ein Licht, das in der Dunkelheit
sichre Pfade weist

Kind der Hoffnung
Mutter von Freude und Glück
in seienr wahren Form entfesselt
gibt es niemals ein zurück

Nur wer pulsierendes Leben
heraus aus dem Leibe sich reißt
dort kann´s dieses Erbe nicht geben
was zurückbleibt ist nur Finsternis

Wenn der letzte Funke erlischt
in der drozenden Dunkelheit
ist auch der Tod des Lebens gekommen
und mit ihm das Ende der Zeit



2)Hell und Dunkel in Einheit verbunden
Bande für die Ewigkeit
die letzte Zuflucht, vom Herzen gefunden
alles, was am Ende bleibt

Ein Lebenshauch, der ATem
ewiger Lauif der Zeit
ein stilles, stummes Warten
versunken im nichts

Jedes nur ein Splitter
gemeinsam eine Macht
eine Seele kann erstehen
in der Tiefe finsterer Nacht

Glitzernde Spuren auf der Erde
ewiges Lied im Wind
unergründlich gleich dem Wasser
und brennender Feuer Kind

Geboren im flammendem Sturm
ein nie gebrochenes Band
das mächtigste Erbe
Nur im Vergessen verkannt

Hass und Liebe, Wasser und Feuer zugleich
gebvoren aus allem, geworden zu ncihts
an so vielem reich
der allerletzte Hinweis für die ewigkeit

Leben und Tod
Ein Sstummer Chronist ohne Herz
der leichte Schleier ohne Gefühl
kann des Herzens Freude sein und der Seele Schmerz




3)Ende und ANfang ist stets beides gleich
dreigeteilt und eins
Am Anfang liegt die Ewigkeit
doch ende gibt es letztendlcih keins

Steter, ewiger Fluss
seit der Geurt der Welt
weil es ewig weiter muss
ist tiefer als das Wasser selbst

Ohne beine in ewigem Lauf
niemals stockend, ewiglich
ohne Wasser in ständigem Fluss
Ende und Anfang gibt es nicht

Vielleicht auch Magie, niemand kann´s wissen
das Lebensblut der Welt
Stummer beobachter
ihm zahlt das Leben entgeld


Ich weiß, der reim ist bisweilen... Kaputt, aber das ist absicht, stört euch nicht daran und keine panik, es gibt kine falschen Lösungen.
So als zweites hier ein Textausschnitt(ja es gibt bald wieder was) wie es zu dieser Situation kommt ist jetzt egal, ich wil nur wissen, wie ihr die STimmung empfindet und ob ihr die "Gestalt!" erkennt:

...
Doch der Schlaf der Erschöpdfung war tief und fest und so merkte sie nciht, wie die scheinbare Geborgenheit der Lichtung durchbrochen wurde. Schwere STiefel zertraten das junge Leben am Boden und löschten es erneut aus, der Wald erstarrte in angsterfülltem Schweigen. Das erwachende Kitz wurde grob und achtlos mit einem wuchtigen Tritt in die Büsche befördert, wo es shcmerzgepeinigt liegenblieb und der schwarze Schatten einer vermummten Gestalt legte sich über das schlafende Mädchen. In kalten Augen im Schatten der grauen Kapuze blitzte Triumph auf, während shcrill und laut ein kaltes, tödlcihes Lachen durch den Wald hallte und die Welt in Angst erstarren ließ. Die aufgehenden Sterne glitzerten traurig in der dämmerung...
...



Schön, dann noch, ich habe die Idee, nein die Feste Absicht, dass die verschiedenen Farebn der Darchen(es gibt auch Rassen,a ber das ist nciht von Belang) verschiedene Fähigkeiten aufweisen sollen(ihr erinnert euch vielleicht) und auch ihr Hauch verschieden ist, bisher sieht das so aus:

Rot: Speit Feuer, kann in jeder Hitze bestehen(also beispielsweisein Lava schwimmen oder gefahrlos eine feuerwand durchschreiten)

Weiß: Speit Eis, kann Kälte in jeder bestehen(s.o.)

Blau: Speit Wasser...(da hab ich ncoh keine Genaue vorstellung), kann im Wasser atmen

Grün: Speit Gift, kann durch Fels und Erde wandern(also durch Gestein... schwimmen)

Gelb: speit Wind(keine AHnung wie), ???

Tja und heir ist das Problem ich bräuchte ein paar Ideen, einmal eine Fähigkeit für die gelben und Fähigkeiten und waffen für die Schwarzen und die Metalldrachen(gold, silber, bronze)
also mal kreativitätsarbeit.

So das war´s damit ist ja genug, allerdings...

Das hat nix mit dem Gewinnspiel zu tun aber rein interessehalber hätte ich noch zwei Fragen:

Welches ist euer lieblings Gedicht/Lied/Prophezeiung und warum

Und welchen chara könnt ihr weshalb am wenigsten leiden?

Danke schon mal an die, die sich die Mühe amchen qwerden und viel Spass(wenn es denn welchen macht)


Und zusätzlich die Frage welche Stelle euch gar ncith gefällt, ebenfalls nur aus neugier, alles andere ist Lesenachschub. Viel Glück.
Nur so nebenbeir, kommt jetzt noch nciht vor, aber weiß jemand nen guten Namen für nen gestaltwandler? Icvh weiß meine Namensgebung ist bisweilen... gewöhnungsbedürftig und da dieses Viech ne größere Rolle spielen wird, braucht es aml nen gescheiten namen.
ok danke für die "einweisung"
ich schau mal - interpretieren kann ich eigentlich ganz gut
und auch mit dem namen von den gestaltwandler lass ich mir was einfallen^^
Danke, ich frage mich ob Azshari, auch noch weitermache will...
so ich hab jetzt mal nachgeschaut
hab nämlich zu hause eine liste zu liegn mit verschiedenen schönen namen deren herkunft und bedeutung und hab da n paar tolle gefunden, die mir entweder gut gefallen haben oder deren bedeutung gut zu einem gestaltwandler passen würde
als da wären:

Belenus ==> hell, leuchtend ==> keltisch
Cadeyrn ==> König der Schlachten ==> keltisch
Kadir ==> grün ==> arabisch
Falak ==> Stern ==> arabisch
Phirun ==> Regen ==> khmer

vielleicht is ja ein name bei der dir gefällt
wenn nich is es natürlich auch nicht weiter schlimm^^
Danke! Phirun find ich nicht shclecht, die anderen Wörter würde ich gern für meine SPrach "verunstalten" ^^ wenn du erlaubst? Mal sehen, wenn ich nicht noch DEN Namen schlechthin finde, nehm ich wohl Phirun,doch, der hat was.
Ach so, in suche Mittelealterliche Naen, hast du jaauch ne Liste, darf ich die ebenso verwenden?
ja klar kannst du
die von mir eben genannten namen sind ja auch von dieser Liste^^
Danke.
Ach mann! *sehr frustriert ist*
Ich schmeiß das gane dokument gleich in den Papierkorb!Smiley
Das ist doch zum Heulen... Smiley
Eine Hürde gemeistert um an der nächsten Stelle steckenzubleiben...
Hilfe!
Ich brauche dirngend eine Idee, Nico, Nyki und Sternenglut stehen vor de nächsten feuer, was mit dem Feuer wird weiß ich schon aber ich hab keine AHnung, was ich wie mit dem Verdammten Siegel machen soll! Abgesehen davon, dass ich es fast wieder vergessen hätte... Smiley
Helft mir! SOnst ende ich noch so -> Smiley
Der neue Tag brach herein, der Himmel war Wolkenverhangen und grau, der Schnee hatte seinen weißen Glanz verloren und wirkte schmutzig, die Luft stand still, war drückend und feucht, eine Kälte herrschte, die einem bis in die Knochen drang. Die Wälder verloren sich in der Weite und hinter steilen Klippen und schroffen Riffen rückte das Meer näher. Keine Wellen rauschten, das Wasser lag unnatürlich ruhig wirkte irgendwie bleiern und erschien ebenfalls in einem faden Grau. „Siehst du das Feuer?“ Der Drache schüttelte den Kopf, „nein, aber ich spüre es, es muss ganz in der Nähe sein.“

So... Jetzt müsste die Siegelsuche anfangen, damit es nciht ganz so schwer ist. Wer es nicht bemerkt hat:
Dies ist KEIN Lesenachschub nicht direkt jedenfalls, zwischend eisem und letzten fehlt ein winziges STück von 40/50 Seiten im Word nichts großartiges also ^^ Vielleicht kann mir ja irgendwer helfen.
...
Tut mir leid aber dat wird heut nix mehr, sry Smiley
Smiley
Na ja... Dafür häng ich an Samanthas Geschichte, aber ich bin immer noch dabei, alles nochmal zulesen um die richtige STimmung zu kriegen... *weiterliest*
Also bei Samanthas Geshcichte gibt es ein kleines bisschen was, wenn ihr Interesse habt.
Naklar hab ich interesse, immer her damit! Smiley
Hey, ich brauch wirklich hilfe, sonst geht es hier nie mehr weiter, ich steh grad total auf dem Schauch aber wenn ich zu lange nicht mehr schreibe bin ich nciht sicher ob ich jemals wieder anfang, hat denn keienr ne Idee?
@Colleen und Azshari Was ist jetzt wegen des gewinnspiels? ich wollte das nciht soo lange ziehen.
ich bin noch am tüffteln
aber
ich verspreche ich werde noch in dieser woche meine lösung präsentieren
bis dahin
bye
okay, dann warte ich mal kannst du mir zufällig bei meinem andern Problem helfen? Was hab ich mir nur mit diesen Siegeln gedacht vor allem weil ich ähm nein, natürlcih die Charas sie ständig vergessen.
vielleicht könntest du das so machen, dass sich die Siegel im Laufe der Geschichte als völlig überflüssig herausstellen und nur Gegenstände sind um ein Gefühl oder eine Reaktion hervorzurufen, welches notwendig ist um die Tore zu öffnen und dass die Freunde nun herausfinden was dieses ist und wie sie es auch ohne die Siegel schaffen

wenn du verstehst was ich da grad geschrieben hab *selbst nich mehr so sicher sei*
dann bist du die Siegel los hast aber gleichzeitig einen neuen aspekt in deiner story...
Ich versteh es shcon und danke dafür abr die Siegel sind nötig, weil sie eien bestimmte funktion haben:

Der Wächter nährt sich von der Energie des Feuers, die nähe des Siegelsjedoch, stört diese Verbindung, dadurch verliert der Wächter Energie und wird überhaupt erst angreifbar, deshabl erstehen die Wäcter ja auch mit jedem Zünden neu, sie sind Spiegelbilder der Energie des Feuers und durch die SIegel werden sie quasi von ihm abgeschnitte, eine UAsnahm ist das Schattenfeuer, dass sich aus diesem Grund ja auch Wite(die Zwerge) suchen musste, weil es keinen eigenen Wächter hervorbringen kann.

Bisschen schwer zu erklären ne ich brauch einfach konkret ne Idee, wie ich das mit em nächsten Siegel machen kann und der Text oben ist einfach nur die STimmung/Umgebung des AUgenblicks.

Danke trotzdem
Na ja am freitag dürfte Te 13 zurück sein, vielleicht hat sie ne Idee...

Ach so:

@Shadow wegen des Bildes mein Scanner geht ncith ich schick dir deshalb was aus dem Internet, zur Not musst eben doch du zum Zeichenstift greifen^^ Hast du inzwischen ne Idee wegen Sacred? Wenn nciht mach ich mir nochmal gedanken.
@Drachenmond: Kannst du den irgendjemanden fragen, ob er das Bild für dich einscannen kann? Wozu brauchst du eigentlich eine Zeichnung von Shadow?
Bin grad beim Überlegen wegen Sakred (bitte mit "k" und nicht mit "c")
Shadow
Sorry, ich hab dir ja was geshcickt es ging ja nur darum, dass ich sie mir richtig vorstellen kann und nicht falsch beschreibe, hast du die Mail schon?
ja habe ich
Dan antworte bei gelegenheit mal ^^
Ich hab ein bisschen weitergeshcrieben aber nur ein gespräch also häng ich immernoch wie können sie das SIegel finden? Wo wie as soll es sein? *grübel*
Juhu! Jipie! *unheimlich glücklich ist*
Endlich! ^^
*Idee hat* ich weiß jetzt, was ichmit dem SIegel mache, werd gleich weiterschreiben, wer trotzdem Ideen hat, bitte, das nächste Siegel kommt bestimmt ^^
Ach Shadow wegen dem Chat wrd heute doch auch spät, kannst du so zwischen halb zehn und zehn hinkommen? Sorry hab ne kurzfristige Probe.
tut mir leid, aber das is zu spät, kanst du net früher kommen?
ging leider nicht, ich guck wie es morgen aussiehtund poste es dann....
Gut endlich komme ich noch einmal auf das Gewinnspiel von weiter oben zurück
ich hab jetzt eine ganze weile an den 3 Gedichten gesessen und interpretiert was das zeug hält
die erklärungen die Te13 schon gegeben hat, fand ich wirklich alle drei sehr passend aber ich hab mir doch noch ein bisschen was anderes überlegt, denn wenn ich jetzt dass gleiche sage wie sie, dann bleibt mir ja keine chance mehr irgendwas zu gewinnen, du verstehst?

Also das 1. Gedicht passt mit dem 1. Licht im Leben und dem pulsierendem Leben aus dem Körper schon sehr zur Liebe
aber die ersten 3 Strophen war ich trotzdem fest davon überzeugt, dass es Hoffnung ist, und du musst zugeben, dass das da auch noch ganz toll passt. Aber dann kommst du mit dem "Kind der Hoffnung" und da hatte sich das dann auch schon erledigt^^
Trotzdem sage ich nicht Liebe, denn was auch sehr stark mit Liebe und Hoffnung zusammenhängt ist das Schicksal, ja das ist meine Lösung für das 1. Rätsel

da ich ja schon Hoffnung beim 1. Rätsel nehmen, wolte aber wie eben erläutert dass ja da nicht mehr gepasst hat, nehme ich eben jetzt beim 2. Gedicht Hoffnung - da steckt zwar nich viel Logik hinter, aber wenn man sich das Gedicht unter diesem Gesichtspunkt (Hoffnung) mal durchliest, ergibt das durchaus einen Sinn ;D

nebenbei bemerkt, finde ich diese beiden Gedichte sehr schön trotz odeer gerade weil der Reinm bisweilen "kaputt" ist, wie du das sagst^^
das 3. Gedicht aber finde ich nicht ganz so schön, denn hier arbeitest du so viel mit Klischees (Ohne Beine im ewigen Lauf, ohne Wasser im ständigen Fluss etc.), dass ich mir da auch zu 90% sicher bin, dass es eigentlich nur die Zeit sein kann - es ist einfach nicht möglich, da was anderes rein zu interpretieren...

mit den drachen, dass hab ich ertsmal weggelassen, weil ich nicht mehr zeit hatte
aber ich denke ich hab jetzt auch schon genug geschrieben, oder nich
warte aber schon gespannt auf die Auflösung
Okay, ich denke von Azshari wird nichts mehr kommen, also kann ich die Gedichte ja schonmal auflösen^^
Wenn ihr das jetzt lest und was anderes gedacht habt, keine Panik es ging nicht darum das zu rraten, was ich mir gedacht habe^^
Es liegt wie immer an euch darüber abzustimmen, wer gewonnen haben sol, ich wrde meinen Favoriten wieder als letztes nennen, aber erst nahc den Drachen und so, aber die STory kann jetzt immerhin shcon mal weiterlaufen^^

Soe... das erste Rätsel:

Leichter Hauch und starker Sturm,
doch ist es nicht der Wind.
Lebensatem, Herzensfeuer,
seine Boten sind.

Im Lauf der Zeit,
verborgen nie verloren,
für manchen ist der Weg so weit,
zum Hüter auserkoren.

Das erste Licht im Leben,
das letzte Band das reißt,
ein Licht, dass in der Dunkelheit,
sichre Pfade weist.

Kind der Hoffnung,
Mutter von Freude und Glück,
in seiner wahren Form entfesselt,
gibt es niemals ein zurück.

Nur wer pulsierendes Leben,
heraus aus dem Leibe sich reißt,
dort kann’s dieses Erbe nicht geben,
was zurückbleibt ist nur Finsternis.

Wenn der letzte Funke erlischt
In der drohenden Dunkelheit,
ist auch der Tod des Lebens gekommen
und mit ihm das Ende der Zeit.“
Samantha überlegte keinen Augenblick, die Lösung war von Anfang an völlig klar, es konnte gar nicht anders sein. „Das ist die Liebe.“, sagte sie intuitiv und spürte, wie eine Welle aus Zustimmung das Lichtgebilde durchlief, „denn Liebe ist, was ewig bleibt.“

Ich hatte aso durchaus Recht in meiner eeinschätzung, dass dieses das leichteste war^^
Nun das gfürchtete zweite hier fand ich direkt an an meiner UAsdruckskunst zu zweifeln aber es ist wirklich das schwerste der drei:

„Deine Worte sind wahr,
so muss es sein.
Es freut mich zu sehen,
deine Seele ist rein.
Sei nun bereit,
es muss sich erweisen,
ob dein Geist ist so weit
die Prüfung zu meistern.“
„Ein weiteres Rätsel?“, Sam erstarrte und die Erleichterung schwand.
Ich wusste, dass du es nicht weißt,
drum höre mir nun zu,
geprüft wird nun der Geist
ein helles Feuer in der Dunkelheit.
Doch musst du nichts fürchten,
Sie einfach bereit,
deine Seele erstrahl im Licht
oder fällt anheim der Dunkelheit.

Hell und Dunkel in Einheit verbunden,
Bande für die Ewigkeit
Die letzte Zuflucht vom Herzen gefunden,
alles, was am Ende bleibt.

Ein Lebenshauch, der Atem,
ewiger Lauf der Zeit
ein stilles stummes Warten
versunken im Nichts.

Jedes nur ein Splitter,
gemeinsam eine Macht
eine Seele kann erstehen
in der tiefe finsterster Nacht.

Glitzernde Spur auf der Erde
Ewiges Lied im Wind,
unergründlich gleich dem, Wasser
und brennender Feuer Kind.

Geboren in Flammendem Sturm
Ein nie gebrochenes Band
Das mächtigste Erbe
Nur im Vergessen verkannt.

Hass und Liebe, Wasser und Feuer zugleich
Geboren aus allem geworden zu nichts,
an so vielem reich,
der allerletzte Hinweis für die Ewigkeit

Leben und Tod,
ein stummer Chronist ohne Herz,
der leichte Schleier ohne Gefühl
kann des Herzens Freude sein und der Seele Schmerz“
Samantha schwieg sie überlegte sehr lange, denn die Zeilen waren so voller Missklänge und schienen auf so vieles zu deuten. Kalte Angst umkrampfte ihr Herz sie musste dieses Rätsel lösen, zuviel hing davon ab, dennoch war sie ratlos.
Beruhige dich, ermahnte sie sich, erinnere dich, was hast du gelernt damals über die Rätsel der Zeit? Denn um ein solches Rätsel musste es sich Handeln, das war ihr völlig klar, der Rätsel die zu einem führten, die drei Fragen einer sterblichen Seele...
Erinnere dich... War es das? Konnte es überhaupt eine „richtige“ Antwort geben? Nein, das konnte es nicht, es konnte nur eine geben, die für sie richtig war. „Die Erinnerung.“, sagte sie leise und plötzlich war die Angst weg eine tiefe Sicherheit und innere Ruhe rückten an ihren Platz. „Die Erinnerung an Verlorenes, Vergangenes.“
„Es ist wie du sagst
und zugleich tausenderlei,
was du vermagst,
spiegelt dein Geist.“
„Es gibt noch eine dritte Prüfung, nicht wahr? Ein letztes Rätsel.“

Und nummer drei, das ist so klischeehaft, wie du sagst Colleen, weil es eigentlich das einzige der drei mti eienr eher festen Bedeutung sein sol:

„Ja, es stimmt,
die letzte Prüfung stand bevor,
jene jetzt beginnt,
der zuletzt erbrachte Beweis.

Ende und Anfang, ist stets beides gleich,
dreigeteilt und eins
am Anfang liegt die Ewigkeit,
doch Ende gibt’s letztendlich keins.

Stete, ewiger Fluss,
seit der Geburt der Welt,
weil es ewig weiter muss,
ist tiefer als das Wasser selbst.

Ohne Beine im ewigen Lauf,
niemals stockend, ewiglich,
ohne Wasser im ständigen Fluss,
Ende und Anfang gibt es nicht.

Vielleicht auch Magie, Niemand kann’s wissen,
das Lebensblut der Welt,
Stummer Beobachter
Ihm zahlt das Leben Entgeld.“
„Hmm...“, das war schwer, sie spürte genau, dass es hier nur eine Lösung geben konnte, geben durfte, doch eine neue Welle von Unsicherheit überfiel sie und minderte ihre Konzentration, sie versuchte ruhig zu bleiben, wusste wie schädlich Aufregung wirken konnte, doch diesmal gelang es ihr nicht recht. Doch selbst wenn, wäre das Rätsel dadurch nicht klarer geworden, sie musste es nach und nach lösen, wie die Rätsel der Seen. Der Gedanke brachte sie zum lächeln und plötzlich ging es ganz leicht, die Sicherheit kehrte zurück, fast...
„Wenn Anfang und Ende, das gleiche sind, es aber kein Ende gibt, so gibt es auch keinen Anfang. Wenn es dreigeteilt ist doch zwei dieser Teile nämlich das Ende und der Anfang nicht existieren, bleibt nur noch eines zurück, das wesentliche, der Kern sozusagen... Ein steter Fluss, einer der auch jetzt fließt in diesem Augenblick und was tiefer ist als die Wasser selbst ist geheimnisvoll und nicht mit dem Verstand zu begreifen. Das muss... Das ist...“, sie zögerte, die Lösung schien ihr klar, doch es war so einfach, so furchtbar einfach, wie konnte es da stimmen? Dennoch es musste so sein, sie beschloss ihrem Instinkt zu vertrauen. „Das ist die Zeit. Die Zeit hat weder Ende noch Anfang in herkömmlicher Sicht und wenn doch sind der Anfang und das Ende Gegenwart und Vergangenheit, och die gibt es nicht, nicht in diesem Augenblick, denn das ist der dritte Teil, die Gegenwart. Der Fluss der Zeit ist stet und hält niemals an nicht seit seinem Anbeginn und die Zeit ist geheimnisvoll und zu mächtig, als ein Sterblicher oder Unsterblicher sie wirklich zu begreifen vermag. Natürlich hat die Zeit keine Beine, doch spricht man von ihrem ewigen Lauf und sie ist ein stummer Beobachter, denn sie besteht länger schon als die Welten und hat alles gesehen, alles erlebt was es zu sehen oder zu erleben gab, denn sie ist überall und sie erhält die Welt am Leben, denn ohne die Zeit, gäbe es nur den Augenblick und nichts würde sich jemals verändern, die Welt läge im Todesschlaf.“
„Ist dies deine Antwort?
Du weißt was deiner harrt,
wenn manche falsche Wahrheit,
trügerisch sich offenbart.“
„Ja, das ist meine Natwort, die Zeit.“, erwiderte sie entschlossen und wünschte doch zugleich, das Lichtgebilde hätte ein Gesicht gehabt an dem sie irgendeine Reaktion hätte erkennen können. Zuvor war es leicht gewesen, seine Stimmung aufzunehmen, jetzt jedoch...
„Die Seele ist das Licht des Lebens,
funkelnder Schleier der Zeit,
Essenz der Macht,
Schatten und Licht, verbunden zu allem bereit.

Das Herz ist der innerste Hort,
gespalten in zwei Welten,
eine davon ist ein finsterer Ort,
die andere durch Macht und Liebe geweiht.

Scharfer Verstand wacher Geist,
zuletzt bleibt die Erinnerung,
an das, was du im Leben erreichst,
mit ungetrübtem, klaren Blick.“
, sagte das Wesen in ernsten Tonfall, Samantha wartete die Zeit schien im Augenblick erstarrt, dann fuhr die tausendfache Stimme fort:
„Geh deiner Wege,
nichts hält dich zurück,
klar sind Herz, Seele und Geist,
tu was du musst und lebe, lebe...“
Die Stimmen verhallten das Licht löste sich allmählich auf, bis nur noch ein leichter Schimmer inmitten der Luft Zeuge dafür, war, dass dort Außergewöhnliches geschehen.
Sie verharrte einen Augenblick unsicher, ehe sie die Treppe betrat und den kalten Stufen nach unten folgte. Nach und nach verblasste das Regenbogenfeuer hinter ihr und blieb zurück ein neues Licht begann den steinernen Gang zu füllen. Ein sanftes, beständiges Leuchten war es, nicht so bunt und aufdringlich wie das funkelnde Glühen der Kristalle oben, aber an sich doch wunderschön, wohltuend und warm.
Die Treppe führte sie in eine unterirdische Grotte und als sie dort ankam, wusste sie, dass sie ihr Ziel erreicht hatte. Hätte man sie später nach dem Aussehen dieses Ortes gefragt, hätte sie keine Antwort geben können, als dass auch hier Edelsteine und wertvolles Metall im Gestein ruhten, dass Stalagmiten und Stalaktiten aus Boden und Decke wuchsen, dass selbiger Boden bedeckt war von smaragdgrünem Gras und weichem Moos und dass überall farbenprächtige Schmetterlinge aller Größen, durch das warme Licht tanzten. Denn obgleich sie an sich wie ein Wunder erschien gab es in dieser Höhle nur eines, dass einer näheren Betrachtung wert schien und zugleich unwiderstehlich alle Aufmerksamkeit auf sich zog. Eine Quelle war es, deren Ausfluss sich mit sanften Wellen in einem flachen Steinbecken sammelte und aus seinem Innersten heraus geheimnisvoll leuchtete.
„Es ist tatsächlich wahr...“, ihre Stimme klang heiser und sie konnte den Blick nicht von der Substanz abwenden, die aus Flüssigem Regenbogen zu bestehen schien, durchsetzt von glitzernden Funken unbestimmbarer Farbe. „Mana... Es gibt tatsächlich flüssiges Mana...“ „Nicht ganz.“ Ein wenig überrascht blicke Samantha auf, doch niemand war zu sehen, dem diese Stimme hätte gehören können, die klang, wie die eines Kindes. „Es ist das Wasser des Lebens eine der Heiligen Quellen doch aus irgendeinem Grund löst sich das Mana darin und macht es zu dem, was es nun ist.“ „Wer bist du?“, fragte sie, lediglich aus Neugier und frei von jeglichem Misstrauen, denn solcherlei Empfindungen fanden an diesem Ort keinen Platz. „Ich bin Asheina, Wächterin der Quelle. Du, die du die Prüfung bestanden hast... Nimm soviel es dir beliebt, doch wisse, niemals darf auch nur ein Tropfen dieses Wassers in seiner jetzigen Form diesen Ort verlassen, es wäre der Untergang allen Lebens.“ Samantha nickte ernst und obgleich niemand da war, wusste sie, dass Asheina es sah oder spürte. „Der Weg hat sich für dich geöffnet obgleich du letztendlich nur eine Sterbliche bist... Du hast den namenlosen Berg unbeschadet erklommen und auch Hürde des Orakels überwunden. Du wirst verständig und wese genug sein, die Gesetze zu achten und die Macht, die dir hier geschenkt nicht zu missbrauchen. Wenn du auch die letzte Prüfung noch bestehst, von hier aus den Weg zurückzufinden ohne dich in dir selbst zu verirren oder zu vergessen, dann wird der Weg dir fortan immer offen stehen und du wirst Skku Raduraa betreten können wann und wo auch immer du es begehrst. Doch bedenke, nur dreimal dürfen Fremde diesen Ort erblicken, beim dritten Mal wirst du ihn aus deinem Herzen verlieren und kannst niemals mehr zurück. Hier enden meine Worte an dich, die erste Sterbliche seit der großen Katastrophe, du kennst nun die Regeln, wahre sie.“ Dann verschwand Asheina und erst jetzt wurde Samantha bewusst, wie sehr die stille Anwesenheit der Wächterin, die Grotte erfüllt hatte, die nun seltsam verändert erschien.
Sam schüttelte den Kopf um ihn klar zu bekommen jedoch ohne Erfolg. War der Zauber so stark? Begann der Wandel schon jetzt? Sie ließ den Gedanken fallen, so oder so, Zeit hatte sie ohnehin nicht zu verlieren. Sie kniete sich auf das Gras und schöpfte mit beiden Händen von der Flüssigkeit, sie war wie lebendig, kalt und warm, trocken und feucht, greibar und nebelhaft zugleich und es gibt keine Worte, die seinen Geschmack beschrieben können ebenso wenig, wie das, was Samantha anschließend spürte. Zuerst erinnerte es sie unangenehm an Thymians Droge, war wie flüssiges Feuer, aber reines Feuer, und dann rauschten neue Kraft und Energie wie das Blut durch ihren Körper und erfüllten sie mit neuer Entschlossenheit. Jetzt war sie bereit. Sie erhob sich und ging... Sch der letzten Prüfung zu stellen.

So nur wieder zum drangewöhnen ein bisschen^^
Es wäre nett wenn ihr mir die Drachn und die Fragen dann so nebenbei noch amchen würdet^^
Viel PSass beim lesen.
Ach ihr habt so lange nix von hm gehört, also auch mal ein Wiedersehen mit Nico^^

„Eigentlich ist das seltsam...“ „Was meinst du Nico?“, Nyki gähnte und rollte seinen wuchtigen Leib zusammen, seit ein paar Tagen schon waren wir jetzt auf dem Weg zu den Nordwindinseln, die Stimmung innerhalb der Gruppe, hing an einem Tiefpunkt. Lynn machte mich für alles und jedes verantwortlich, das nicht so lief, wie er es sich wünschte und zeigte seinen Hass unverhohlen. Nyki und Fayn versuchten zwar Neutralität zu bewahren, doch obwohl das Verhalten des Halbelfen sie merklich abstieß hatten sie seinen ständigen Beschuldigungen nichts entgegenzusetzen und auch mein eigenes abwehrendes Verhalten konnten sie nicht verstehen, das konnte ich selbst kaum. Man merkte, dass sie sich Frieden wünschten und nicht wussten wie. Nur Sternenglut hielt zu mir, auch wenn selbst er mein Verhalten nicht verstehen konnte, vielleicht hatte ich einfach Angst verletzt zu werden und zog mich deshalb immer mehr in mich selbst zurück. So war ich weitgehend isoliert.
Um die Wahrheit zu sagen fühlte ich mich elend, einsam, schuldig, missverstanden, wie ein Verräter, dabei hatte ich nichts Unrechtes getan. Ich war wütend auf alles und jeden, auf die Situation, auf Lynn, auf die anderen, am meisten aber auf mich selbst und jeder von uns bekam das zu spüren. Erst jetzt wurde klar, dass schon lange ein Riss in unserer Gemeinschaft bestanden hatte. Wir hatten es nur nie wahrhaben wollen und Samantha hatte den Riss stets überbrückt. Jetzt da sie weg war drifteten de Seiten immer weiter auseinander und alles zerbrach. Auf einer Seite ich, auf der anderen Lynn, Nyki Fayn und Sternenglut irgendwo dazwischen und niemand wusste über diesen Abgrund eine Brücke zu bauen.
„Die Nordwindinseln sind bedeckt von Eis und Schnee, nicht wahr? Es muss sehr kalt sein dort. Doch sie liegen ganz in der Nähe und hier herrscht noch immer Sommer, wie kann das sein?“ „Es hat mit einer Wasserströmung zu tun, glaube ich, nahe der Nordwindinseln verläuft ein eisiger Unterwasserstrom durchs Meer und kühlt es ab. Außerdem wohl auch mit der Manakonzentration und mit Ohnyalei.“ „Ohnyalei? Wer oder was ist das?“ „Ohnyalei, der Weise... Er ist ein Eisdrache, also ein Weißer, man weiß nicht, wie alt er genau ist, aber mit Gewissheit weiß man, dass er zu den Ältesten meines Volkes gehört, vielleicht gar der Älteste ist. Aber er ist ein Sonderling und will mit niemandem etwas zu tun haben. Man erzählt sich, dass er es sei, der verhindert, dass die Nordwindinseln schmelzen. Vor Jahrhunderten, so sagt man, drohte genau das zu geschehen, denn du musst wissen, diese Inseln sind nicht nur bedeckt von Eis und Schnee, sie bestehen auch aus solchem, es sind nicht mehr als riesige Eisberge, die auf dem Meer treiben. Es heißt sie schmolzen weil durch den Verlust der alten Magie der Manastrom zu schwach geworden sei, also muss es sich um die Zeit gehandelt haben, die man „Splitterung“ nennt.“ „Ja... Was ist das eigentlich, diese „Splitterung“?“ „Ich weiß es nicht, es gibt nur sehr wenige, selbst Drachen, die diese Zeit überlebt haben, Ohnyalei muss wohl einer von ihnen sein, und vermutlich wollen sie nicht darüber reden. Ich weiß nur dass es eine große Katastrophe war, die Welten beinahe untergingen und die alte Magie, was auch immer das sein mag verloren ging. Doch ich weiß weder genaueres noch was der Grund für all das war. Jedenfalls soll Ohnyalei seine eigene Magie hergegeben haben und einen Pakt eingegangen sein, der ihm zum Wächter der Nordwindinseln machte, es ihm ermöglichte sie mit seiner Magie und seinem Odem zu erhalten. Zugleich aber soll er dadurch an sie gebunden sein. Man weiß nicht ob das wahr ist oder es sich nur um Kindergeschichten handelt, denn seit Jahrtausenden hat Ohnyalei die Nordwindinseln nicht mehr verlassen und als man seine Hilfe brauchte zum Beispiel zur Zeit der Drachenkriege, konnte man ihn niemals finden, man weiß nicht einmal sicher, ob er überhaupt noch lebt. Doch wenn er es tut ist eines sicher, er empfängt nur, wen er sehen will.“
„Meinst du, wir werden ihn treffen?“ „Ich halte dass nach alle was ich weiß, für sehr unwahrscheinlich, wie gesagt ist es seit Jahrtausenden niemandem mehr gelungen, ihn zu sehen und vielleicht lebt er auch allen Geschichten zum Trotz längst schon nicht mehr hier, wenn die Geschichten jedoch wahr sind, müssten, wenn er stirbt oder geht, die Nordwindinseln schmelzen und eine große Flut würde die Kontinente verschlingen.“ „Das klingt... Nicht gut.“ „Es sind nur Legenden, die alten Geschichten meines Volkes, niemand weiß ob an ihnen etwas dran ist, doch wohlmöglich ist es dennoch besser, ihn nicht zu treffen. Er gilt als... Schwierig, schwierig und unberechenbar.“
Bei dieser Beschreibung musste ich irgendwie an B´rak denken, doch ich beschäftigte mich nicht weiter damit, sondern stellte die nächste Frage: „Wie kommen wir eigentlich dorthin? Hier in der Nähe gibt es keinen Hafen und es klingt auch nicht so, als gäbe es für ein Schiff überhaupt einen Grund, Kurs auf diese Inseln zu nehmen, können wir fliegen?“ „Ich weiß es nicht... ich bin nicht sicher, wie weit es ist, denn dadurch, dass die Nordwindinseln schwimmen, ändert sich ständig ihre Position. Im günstigsten Fall können wir es schaffen.“ „Und was können wir sonst tun?“ „Vor Ort haben wir zwei Möglichkeiten, wir können warten, bis sie einen günstigen Stand erreichen, was Monate dauern kann und hinüberfliegen, oder wir finden einen anderen Weg.“ „Ein Floss vielleicht? Das Meer müsste doch dort, von Land umschlossen relativ ruhig sein und wir könnten so einen Teil des Weges zurücklegen und möglicherweise vom Floß aus starten, dann wäre der Weg nicht mehr soweit.“ „Nein, ich glaube, dass ist ganz und gar unmöglich, bedenke allein, wie groß ein solches Floß sein müsste und außerdem ist das gesamte Gewässer dort verseucht mit Eis- und Meerwürmern.“ „Was?“ „Das sind widerliche Kreaturen, sie...“, der Drache schüttelte den Kopf, „man muss sie sehen um das zu begreifen aber sei unbesorgt, dass wir welche sehe, kann ich fast schon versprechen, wenn es auch besser wäre, wir täten es nicht.“ Ich nickte „Lass es gut, sein, die anderen schlafen längst, gute Nacht.“ „Gute Nacht.“
Doch ich konnte nicht schlafen, höchstens dösen und selbst der unruhige Halbschlaf war von Alpträumen erfüllt, wie all die Nächte zuvor, seit wir die Mearyllen verlassen hatten. Diese Träume schienen Sternengluts Fähigkeit zu umgehen, vielleicht weil sie aus mir selbst kamen. Ich hätte es niemals zu gegeben, nicht einmal vor mir selbst, doch allmählich bekam ich regelrecht Angst davor, zu schlafen.
Ich weiß nicht, wie lange genau wir brauchten, ein paar Tage eben um die Nordküste Vhaharias zu erreichen. Die Inseln waren tatsächlich nicht sehr weit entfernt, am Horizont konnte man schon in blau, grau und weiß verschiedene Umrisse erkennen, Kanten und Spitzen, Spalten und Wälle, Gipfel, Täler scharfkantige Riffe und sanfte Kuppen. Man konnte schon von hier aus erkennen, dass die bizarre Eislandschaft ein wahres Naturwunder sein musste.
„Nun, was jetzt?“, fragte Lynn mich bewusst ignorierend, Nyki schätzte die Entfernung ab, „Ich weiß nicht... Ich bin nicht sicher, ob ich es schaffen kann.“ „Ach was, das wird schon. Vielleicht ist sie bereits dort, wir sollten sie nicht warten lassen.“ Der Drache tauschte einen stummen Blick mit Fayn. Lynn hatte sich verändert und das gewiss nicht zum Guten. Er war wie besessen und stand völlig neben sich.
Obwohl es gewiss keine sehr kluge Entscheidung war, wagte niemand zu widersprechen, ganz selbstverständlich hatte der Halbelf sich selbst zum Anführer gemacht und versuchte Sams Rolle zu übernehmen doch er schaffte es nicht und statt vorzuschlagen ordnete er an. Weil Nyki Fayn und auch Sternenglut den bröckeligen Frieden nicht gefährden wollten, fügten sie sich meistens schweigend und auf mich achtete Lynn ohnehin nicht mehr. Doch fehlten ihm die Qualitäten die er gebraucht hätte, besessen von seinem Ziel und blind für alles andere waren seine Entscheidungen oft willkürlich und fragwürdig, keiner von uns zweifelte daran, dass er selbst über Leichen gegangen wäre, um sein Ziel zu erreichen.
„Sollten wir nicht wenigstens bis morgen warten?“, gab Fayn vorsichtig zu bedenken, Lynn schnaubte ärgerlich, „Blödsinn! Die Nacht wird sternenklar, was sollte es für einen Unterschied machen?“ Darauf antwortete niemand mehr, es war zwecklos. Wir kletterten auf Nykis Rücken und flogen mit äußerst unguten Gefühlen los. Zunächst schien es, als sollte Lynn recht behalten, der Wind kam von hinten und Nyki musste wenig tun, um voranzukommen. Monde und Sternen verbreiteten einen sanften, hellen schein und die wenigen Wolken trug der Wind davon. Nach wenigen Stunden schon breiteten sich die Nordwindinseln vor uns aus, während der weiße Schnee strahlend im sanften Licht der Nacht erglitzerte.
Doch der Drache war an diesem Tag schon weit geflogen und plötzlich erstarrte Nykis Flügelschlag, schonlange hatte ich bemerkt, dass sein Herz vor Anstrengung viel zu heftig schlug, seine Schwingen konnten ihn nicht länger tragen und mit einem lauten Brüllen stürzte er durch die Nacht hinab ins Meer. „Festhalten!“, rief ich so laut ich konnte um den tosenden Wind zu übertönen und klammerte mich mit aller Kraft am Stachelkamm des Drachen fest, während die Geschwindigkeit des Sturzes mich von seinem Rücken zu reißen drohte und ich zugleich noch versuchte, Sternenglut Halt zu geben. Verzweifelt versuchte Nyki seine Flügel wieder anzuspannen, sie auszustrecken, um den Sturz zu verlangsamen, abzufangen oder auch nur umzulenken, doch vergeblich, er schaffte es nicht, seine strapazierten Muskeln wollten und konnten ihm nicht mehr gehorchen.
Der Aufprall ließ mich entgültig den Halt verlieren und der plötzliche Kontakt mit dem eisigen Meerwasser raubte mir den Atem. Ich schnappte nach Luft und bekam nur Salzwasser in die Lunge, ich tauchte auf, hustete und würgte und ging wieder unter. Meine Kleidung sog sich voll und zog mich hinab ebenso wie eine unterseeische Strömung. Erneut kam ich hoch und schaffte es diesmal meine Lungen mit Luft zu füllen. Ich bemühte mich ruhig zu bleiben, mir meine Kräfte einzuteilen und obgleich ich völlig die Orientierung verloren hatte, langsam in Richtung Land mehr zu treiben, als zu schwimmen. Ein zufälliger Blick nach unten und es war vorbei mit meiner Ruhe, jetzt wusste ich, was Nyki gemeint hatte, als er von den Meer- und Eiswürmern sprach, denn genau darum musste es sich bei den Kreaturen handeln, die drohend unter und neben mir durchs Wasser... Krochen. Ja, so seltsam es klingen mag, sie krochen. Sie wirkten wie überdimensionale Maden nur noch viel widerlicher, schienen nicht mehr zu sein, als ein langer Strang aus Schleim, etwa von der dicke eines größeren Baumstamms, der in einem schwarzen, zahnlosen Schlund endete. Ihre Leiber glühten unheimlich weiß oder bläulich und malten seltsame Muster in der Strömung, kein Laut störte die Stille, Totenstille.
Ja, sie waren widerlich und nichts anderes, allein der Gedanke an eine Berührung der Schleimschicht, die im Wasser Fäden zog, genügte um einen würgen zu lassen, doch wirklich beschreiben konnte man sie nicht, Nyki hatte se recht, man musste sie sehen, auch wenn das sicherlich keine erstrebenswerte Erfahrung war. Inzwischen waren sie auch über mir, meine Panik stieg obwohl ich krampfhaft versuchte mich zu beruhigen. Dass ich für diese... Dinger ein gefundenes Fressen war, daran konnte kein Zweifel bestehen, ebenso wenig, wie daran, dass ich keine Lust hatte, im Magen eines lebendigen Stücks Schleim zu enden, falls sie überhaupt einen Magen hatten. Schon konnte ich durch die prickelnde Kälte meinen Körper nicht mehr Spüren, die Schmerzen waren versiegt, dafür begannen meine Lungen zu brennen, nur noch Sekunden... Ich zog mein Schwert, in der ungewohnte Schwebe unter Wasser und mit gefühllosen Händen kein leichtes Unterfangen und wie ich so einen Angriff überstehen sollte, wusste ich nicht.
Ich tat das einzige, das mir zu tun blieb, während die Strömung und mein eigenes Gewicht unbarmherzig an mir zerrten, der Luftmangel mich schwindeln ließ und die Kälte durch meinen Körper kroch und die Würmer ohne Eile auf der Stelle schwebten, mobilisierte ich meine letzten Reserven und warf mich in einem letzten, verzweifelten Ausfall mit gezücktem Schwert nach vorn. Die meisten Würmer wichen zurück, einen zerteilte ich mühelos, sein Körper bot keinen Widerstand, doch leicht und ohne Wunde schwebten die beiden Teile durchs Wasser, um fortan ein Eigenleben zu führen, der Magen drehte sich mir um. Mit kräftigen Stößen begann ich zu schwimmen, ich wusste nicht, ob sie mich verfolgten, mein Blick war nur nach vorn gerichtet, denn wenn sie mir wirklich folgten, so war es besser, das nicht zu wissen und zu hoffen, dass der Tod schnell kommen würde, ich konnte mich nicht mehr verteidigen, ich versuchte nur noch zu leben.
Irgendwie schaffte ich es nach unbestimmbar langer Zeit ein Ufer zu erreichen. Mit letzter Kraft zog ich mich hoch und sank im Schnee zusammen, der mir weicher und wärmer erschien, als das schönste Himmelbett. Die Zeit verstrich, während ich dort lag und sich die Kälte langsam durch meinen Körper schlich und meine Nassen Kleider und Haare gefroren. Ich lag wie immer Dämmerzustand, nicht ganz wach und doch nicht schlafend. Bis irgendwann das Wissen in mein Bewusstsein rückte, dass ich sterben würde, wenn ich liegen blieb.
Wankend stand ich auf, mir war schwindelig und kurz wurde mir schwarz vor Augen, ich tastete an einer Eiswand nach Halt und schleppte mich dann durch den hüfthohen Schnee vorwärts, ohne zu wissen, wohin. Irgendwann begann es zu schneien, unbemerkt zuerst, dann immer mehr, immer stärker, und als ich es endlich bemerkte, war bereits ein Schneesturm im Gange. Trotz der plötzlichen Winde stolperte ich voran, längst schon spürte ich die brennende und beißende Kälte nicht mehr. Mit jedem Schritt drohten meine Knie einzuknicken, meine gefrorenen Lider waren schwer wie Blei, ich sah nur noch weiß in weiß, nicht einmal sicher ob meine Augen überhaupt noch offen waren, ob ich überhaupt noch lief oder nur träumte. Das Verlangen sich einfach fallen zu lassen wurde übermächtig, einfach zu schlafen... Selbst der drohende Tod hatte seinen Schrecken verloren. Doch irgendwo vor mir, das wusste ich ganz sicher und es war mir der einzige Ansporn, das letzte, was mich auf den Beinen hielt, hatte sich der umriss eines riesigen Eisbergs in den Himmel erhoben, in seinem Schutz würde ich vielleicht...
„Nanu... Was tust du hier?“, fragte der Berg mit dröhnender Stimme, als ich endlich vor ihm stand ohne etwas zu sehen. Es wunderte mich nicht. Ich wollte antworten, doch ich konnte es nicht mehr, die letzten Kräfte waren aufgebraucht und ich brach endgültig zusammen spürte nur noch weit entfernt, wie ich irgendwie aufgehoben und fortgetragen wurde und die letzte wirre Frage, die mein vernebelter Geist sich stellte war, wo in aller Welt der Eisberg mich wohl hintragen mochte.


So das reicht aberin einer Viertelstunde bin ich auch mal weg....
@Shadow ich nehm an, dass ich heut abend on bin, so gegen acht wollt ich mich mit Nadja treffen, wir könnten das dann parallel machen, wenn du nciths dagegen hast ist aber nciht hundertprozentig sich ob es geht, tut mir leid.
Hallo ihr alle!Smiley

Wie ihr seht, bin ich in keine Felsschlucht gefallen! Da hab ich nochmal Glück gehabt :)

Hier hat sich ja einiges getan! Bin schon mit lesen durch. Die Auflösung war natürlich am spannendsten :)

@ Drachenmond: Ich bin ja so froh, dass du weiterschreiben konntest! Nicht auszudenken wenn du aufgehört hättest, doch das hätte hier bestimmt niemand zugelassen :)
Wahrscheinlich wärt ihr dann alle miteinander bei mir angerückt und ncith ehe wieder gegangen, als dass ich weiterschreibe^^

Schön das du wieder da bist und wenn du shcon alles gelesen hast, kann ich ja extra für dich noch ein bisschen was posten, als welcome-back-präsent sozusagen^^


HierNicht so lang aber doch ziemlcih spannend glaub ich, der langersehnte Kampf^^

Selbst wenn sie nicht genau gewusst hätte, wo Thymian sie erwartete, wäre es schon kurze Zeit nachdem sie Skku Raduraa verlassen hatte, kein Problem mehr gewesen, den Haxenmeister zu finden, denn tödliche Zerstörung zog weite Kreise um den ehemaligen Standort der beiden Burgen. Asche, Ruß und Rauch erfüllten die Luft und bedeckten den Boden, Bäume und Pflanzen waren entwurzelt, verbrannt, zerschlagen, zertrampelt und verfault Erde und Wasser beschmutzt und verdorben. Verwesende Leichname verschiedener Tiere lagen hier und dort zwischen den Trümmern des Waldes, manchem sah man noch die schrecklichen Wunden an, die ihm den Tod gebracht hatten. Es herrschte eine wahre Totenstille, selbst der Wind wagte sich nicht zu regen, der Hauch des Bösen hatte das Land berührt und entweiht, es lag in tiefer Trauer. Die Vernichtung hatte um sich gegriffen, die schwarze Macht Damons hatte das Leben des magischen Waldes aufgesaugt und umgekehrt, hatte das ewige Lied des Lebens ersterben lassen.
Nur Dämonen und andere Kreaturen der Finsternis mochten jetzt noch dort leben, doch sie rührten sch nicht, im Dunkel verborgen, denn sie fürchteten das Licht der Sonne, deren Strahlen sich irgendwie als ein letzter, vergeblicher Protest einen weg durch den schwefelgelben Dunst bahnten, der in Rauschwaden am Himmel hing und ihn vor der Welt verbarg. Die Schwärze, die Hoffnungslosigkeit und Zerstörung schmerzten sie im innersten ihrer Seele und viel schlimmer noch war, dass sie sich selbst die Schuld dafür geben musste, denn sie hatte Thymians Drohung nicht vergessen.
„Ich werde Euch drei Monate geben,“, hatte er gesagt, seine Stimme voller Hohn, „seid Ihr bis dahin nicht erschienen, wird das Morden beginnen und so rasch wird es auch kein Ende mehr finden.“ Sie war nicht erschienen, das Morden hatte begonnen und dies hier war nun das Ergebnis.
Drei Tage benötigte sie um das tote Land zu durchqueren, von dem Damons Makel wohl niemals mehr würde genommen werden können. Die Sonne brannte als wolle sie die Dunkelheit versengen, doch auch ihre Hitze brachte nur Tod, trotz der zunehmend dichteren, gelben Wolken regnete es nicht, der Himmel hatte keine Tränen mehr. Schließlich erreichte sie die verbrannten Ruinen Umbryrtrags. Die vom Feuer geschwärzten Steine und der verbrannte Boden zogen sich trotz allem, wie eine Narbe durch das zerstörte Land, nie wieder würde dort Leben gedeihen und noch immer wirkte es, als hätte die verheerende Feuersbrunst gerade erst gewütet.
„Ihr seid also doch noch gekommen, ich dachte es mir, doch Ihr seid spät.“ Sie schwieg und musterte die schwarze Gestalt, des Hexenmeisters, die mit der Sonne im Rücken kaum zu erkennen war, ihr Herz war voller Hass. „Ich muss Euch ein Lob aussprechen, trotz allem habe ich Euch unterschätzt und es ist Euch tatsächlich gelungen, meinen Racheplan scheitern zu lassen. Ein fataler Irrtum, in der Tat, doch seid unbesorgt, ich werde diesen törichten Fehler kein zweites Mal begehen.“ „Habt Ihr mich hierher geholt um große Reden zu schwingen, oder um zu kämpfen?“ Er lächelte bösartig und kam auf sie zu, direkt vor ihr blieb er stehen und sie fixierten sich. Die silbernen Augen blitzten kalt und begehrend, „ich habe Euch hergeholt um Euch zu besiegen und für mich zu gewinnen und um den Plan meines Meisters zur Vollendung zu bringen.“ Sie unterdrückte einen Würgereiz und wandte sich ab. Ihr Blick traf den zerstörten Wald und kalte Wut erfüllte ihr Herz. „Eure Schuld, nicht wahr?“, flüsterte er boshaft und trat neben sie, sie versteifte sich, jeden Augenblick bereit loszuschlagen, „nicht mehr als die jener, die hier lebten.“ Er schnaubte ungläubig, „ich nehme nicht an, dass Ihr mit der Zeit vernünftig geworden seid und Euch Damons Macht freiwillig fügen werdet?“ „Eher würde ich tausend Tode sterben.“ „Dann lasst und beginnen.“
Er säumte nicht, seine Worte zu bewahrheiten. Die Luft um ihn herum begann sich aufzuladen, rötlich zu glühen und ein irrer Glanz derselben Farbe erfüllte auch seine Augen, während verderbliche Hitze der Welt den Atem raubte. Auch Sam ließ ein Kraftfeld um sich herum erstehen, nicht minder stark aber anders, rein wie die Quelle aus der es genährt wurde. Das war kein Kampf der Magie, kein Duell des Willens, an uralte regeln gebunden. Alles war erlaubt, alles konnte geschehen und zweifelsfrei würde es das auch. Zwei grundverschiedene Mächte rangen, es ging nicht um mehr als reine Macht und blinde Machtgier, der Stärkere würde gewinnen, der Schwächere rettungslos untergehen. Beide Felder wuchsen, wurden stärker, die Spannung war beinahe schon unerträglich. Bald schon musste einer von beiden der eigenen Macht erliegen, als alle Energie sich in einer gewaltigen Explosion mit einem Schlag entlud.
Irgendwie schaffte es Samantha auf den Füßen zu landen, sogleich wieder kampfbereit, während sich Thymian noch inmitten brennenden Qualms am Boden wand und krampfhaft um Luft rang. Sie ließ die Gelegenheit nicht ungenutzt, so sehr es ihr missfiel einen wehrlosen Gegner anzugreifen, doch so leicht ließ sich der Hexenmeister nicht bezwingen oder vielmehr Damon tat dies nicht.
Ein Feuerwerk der Mächte brach los, Zauber, Bänne, Sprüche, Flüche, Beschwörungen, Feuerbälle, Explosionen, Wassersäulen, Erdstöße, reißende Winde, Blitze und klirrende Einsbrocken zerfetzten die ohnehin schon zerstörte Umgebung, rissen tiefe Wunden in das Land, die niemals mehr heilen konnten. Der Kampf wogte hin und her die Macht Thymians schien schier übermächtig, doch Zorn, Hass und der Wunsch nach Vergeltung ließen sie Erschöpfung uns Schmerz vergessen und schenkten ihr neue Kraft. Heißes Blut tränkte den verbrannten Boden. Asche und Staub wirbelten durch die rauchgeschwängerte Luft, Funken sprühten umher, Felssplitter und Erdklumpen lagen am zerrissenen Boden.
„Nein...“, Thymian sackte in die Knie, „es kann nicht vorbei sein, es kann nicht enden, nicht so! Meister! Steh mir bei!“ Wie als Antwort verdüsterten schwere schwarze Wolken den Himmel nur ein einzelnerleuchtender Strahl aus... Nein, es war kein Licht, es war etwas anderes... Es war Macht, das traf es noch am ehesten, verdorbene Macht. Der Strahl traf genau auf den Zauberer, hatte er eben noch in voller Sicherheit in irrsinniges Gelächter ausgebrochen, so wurde der kreischende Laut hysterisch und endete in einem schmerzerfüllten Gurgeln, ehe Schmerzenschreie aus dem Mund des Hexers hervorbrachen, die Samantha das Blut in den Adern gefrieren ließen, wahrhaft grauenvolles musste Thymian geschehen und selbst Samantha bekam die kraftvolle Aura des Gottes zu spüren. „Nein! Warum... ich habe doch immer... Bitte Meister... Nein...“, wimmerte der Hexenmeister und wand sich in schier unmenschlichen Qualen, nur er konnte die Stimme Damons hören und der Gott schien keinen Wert mehr auf seinen gefallenen Gefolgsmann zu legen. Thymian keuchte und stöhnte, obwohl sie ihn hasste konnte selbst Samantha es kaum noch ertragen und war doch gebannt von dem grausigen Schauspiel. Begeleitet von einem letzten Schwall brennender Macht stieß er einen gellenden Schrei aus, wie einen letzten verzweifelten Hilferuf, der in einem animalischen Heulen ausartete, „Neeeiiinnn!!!“ Er kippte vornüber und regte sich nicht länger.
Fassungslos sah Samantha, wie der Leib des Hexers sich einen Augenblick später in Schwärze aufzulösen, die Schwärze sich zu formen begann. Die Luft war erfüllt von Tod und Verderben und plötzlich wusste sie, dass unermesslich Böses sich zusammenbraute, dass es nur noch eines zu tun gab. Sie schloss die Augen und ließ ihre Abwehr fallen, öffnete ihren Geist und nahm alle Kraft, alles Leben, die der verdorbene Wald noch geben konnte, in sich auf. Sie nahm die Energie und verband sie mit ihrer eigenen zu einem letzten Zauber, entfesselte sie mit einem einzigen, machtvollen Schlag und Unglaubliches geschah. Gleich einer gigantischen Flut rollte eine Welle aus Licht über Land und Himmel dahin, ließ die Finsternis unter beinahe menschlichen Schmerzensschreien vergehen, zerriss die schwarze Wolkenwand, zerstreute den verderblichen Hauch Damons und heilte Land und Leben, wohin es kam, bis schließlich das gesamte Land mit Ausnahme der dunklen Narbe des Kampfplatzes heil und von neuem Leben erfüllt, vom Leben selbst neu geweiht war, als hätte die verderbliche Macht die Wälder niemals auch nur gestreift. Die Macht des Lebens war am Ende doch wieder zum Leben zurückgekehrt und alles begann von neuem.
Es tat weh, als die Fremde Macht durch ihren Körper floss und etwas von diesem Schmerz blieb auch jetzt noch wie ein schlechter Nachgeschmack, doch auch Wunder hatten ihren Preis. Zu Tode erschöpft wankte Samantha davon, fort von diesem Ort, über dem auf ewig der Hauch des Todes liegen, den man auch in Jahrtausenden noch meiden und verdammen würde. Wie im Traum durchschritt sie den neugeborenen Wald frisches Blut markierte ihren Weg.
Die Vögel sangen ihr Lied wie zu Dank, Blätter und Zweige rauschten mit neuer Kraft im Wind und das Spiel von Licht und Schatten erschien schöner und lebendiger als jemals zuvor. Auf einer kleinen Lichtung, beherrscht von einer riesigen Eiche, bewachsen von weichem Moos und dichtem Gras endete ihr Weg. Kraftlos sank sie an den Wurzeln des Baumes zu Boden, während unvermindert heißes Blut aus ihren Wunden strömte und die Erde unter ihr dunkel färbte. Ihr Atem ging stockend ihr Blick war trüb, die Schmerzen schon so selbstverständlich, dass sie sie kaum noch wahrnahm. Der Kampf hatte sie alles gekostet, bis zuletzt... Sie war müde so furchtbar müde... Neben ihr teilte sich das Gebüsch und ein Rehkitz stakte neugierig auf sie zu, sie sah es und brachte ein schwaches Lächeln zu Stande, es war kein Traum, sie wusste nicht wie, doch der Wald war tatsächlich geheilt... Noch einmal versuchte sie sich hoch zu kämpfen, ehe sie ermattet aufgab und einschlief, das Kitz kuschelte sich vorsichtig an sie, wie um über ihren Schlaf zu wachen.
Doch der Schlaf der Erschöpfung war tief und fest und so merkte sie nicht, wie die scheinbare Geborgenheit der Lichtung durchbrochen wurde. Schwere Stiefel zertraten das junge Leben am Boden und löschten es erneut aus, der Wald erstarrte in angsterfülltem Schweigen. Das erwachende Kitz wurde grob und achtlos mit einem wuchtigen Tritt in die Büsche befördert, wo es schmerzgepeinigt liegen blieb und der Schwarze Schatten einer vermummten Gestalt legte sich über das schlafende Mädchen. In kalten Augen im Schatten der grauen Kapuze blitzte Triumph auf, während schrill und laut ein kaltes, tödliches Lachen durch den Wald hallte und die Welt in Angst erstarren ließ. Die aufgehenden Sterne glitzerten traurig in der Dämmerung...
Danke! Das Stück am Ende ist doch die Stelle aus dem Rätsel, oder?
Ja genau^^ aber dieses Rätsel löse ich heute nciht mehr^^
Oh warum nicht??
Damit ich morgen auch noch was zu posten hab^^
Kommst du nachher in den Chat?

Edit: Ach ürbrigens ich hab irgendetwas verpeilt, ich fliege ncith am Donerstag sondern am Dienstag, sorry
So hier wiedr ein Häppchen ich kann immer nciht zuviel posten dasmit ncoh was übri bleibt für die Zeit, wo ich weg bin^^


„Bist du wach? Hier.“ Etwas rundes, heißes wurde mir in die Hände gedrückt, beinahe hätte ich es fallen lassen. Ganz automatisch trank ich die heiße Flüssigkeit aus der Schale ohne mit meiner tauben Zunge schmecken zu können, worum es sich handelte. Langsam strömte wohltuende Wärme durch meinen Körper und unter schmerzhaft prickelnder Hitze kehrte das Gefühl in ihn zurück, doch obwohl es zunächst unglaublich wehtat, war ich froh über den Schmerz, denn er war ein Zeichen dafür, dass ich noch lebte.
Um mich herum war es mäßig warm aber trocken, unter mir spürte ich grobes Leinen und Stroh oder aber etwas vergleichbares. Erst jetzt begann ich mich zu fragen, was eigentlich geschehen war. Ein wenig bedauernd verließ ich die sichere Welt des Halbschlafes und öffnete die Augen, doch meine Lider waren so schwer... Alles war verschwommen und meine Sicht wurde nur langsam scharf. Vorsichtig setzte ich mich auf und ein schmerzerfülltes Ächzen entrang sich meiner Kehle, ich war völlig verspannt und fühlte mich wie zerschlagen. Irgendwie kam mir das doch bekannt vor...
„Ich sollte mich in Zukunft von diesen Eiswüsten fernhalten, sie scheinen mir kein Glück zu bringen.“, sagte ich leise zu mir selbst um die Stille zu durchbrechen, ich erschrak vor meiner eigenen Stimme. Wie auch immer ich dort hingekommen war, ich befand mich in einer riesigen Höhle aus Eis, sie schien sich nach allen Richtungen ins Unendliche zu erstrecken. Alles glitzerte, manche der weißen Wände waren naturbelassen, andere schienen von fähigen Handwerkern bearbeitet. Am... Ende der Höhle jedoch glitzerte im Schein kleiner und großer Lichtstrahlen ein gigantischer Schatz, so gewaltig wie die Höhle selbst und zeichnete bunte Muster aus Licht auf Wände und Boden. Berge von Gold, Silber, Bronze, Kupfer und anderen Metallen, Waffen, Rüstungen, wertvollen Tellern, Bechern und Kelchen, prachtvollen Gewändern, Schmuck und Möbeln, Diamanten, Smaragden, Rubinen, Saphiren und sonst allerlei verschiedenen Edelsteinen, Halbedelsteinen und Kristallen. Es mussten Tonnen davon sein, alles Geld Terras würde vermutlich nicht einmal reichen um ein sechstel dieses Schatzes zu bezahlen, fast wie ein Meer erstreckte sich die funkelnde Masse in meterhohen Wellen über den Boden der Höhle.
„Wie gefällt dir mein Hort?“ Erschrocken blickte ich mich um, hinter mir war eine riesige Öffnung, und es ist schwer zu sagen, ob sie in eine weitere Höhle führte oder nur eine Unterbrechung dieser war, doch das war nicht wichtig. Denn unter diesem Torbogen stand mit unruhig peitschendem Schwanz, gezückten Klauen und misstrauischem Blick ein wahrhaft riesiger weißer Drache, so groß, dass er die Höhle mühelos ausfüllte, größer als ein Berg, mit leuchtenden Schuppen von so reinem weiß, dass Schnee und Eis daneben schmutziggrau erschienen und wohl selbst Engelsfedern verblasst währen. Ich brachte kein Wort hervor, war wie erstarrt. Meine Angst musst mir deutlich anzumerken gewesen sein, denn sogleich blickten die Augen des Drachen, die im scharfen Kontrast die Farbe einer seltsam leuchtenden Finsternis aufwiesen, schwärzer als die Dunkelheit, sanfter und er senkte seine Klauen.
„Du musst mich nicht fürchten, zumindest noch nicht. Nicht ehe ich deine Geschichte gehört habe, denn zu gerne möchte ich wissen, was solch einen winzigen Sterblichen dazu treibt, die unbarmherzige Macht der Eiswüste herauszufordern.“, seine Stimme war wie der Donner, dröhnend, machtvoll, laut und tief. „Bist du... Seid Ihr... Ohnyalei?“, fragte ich leise, meine Stimme zitterte unkontrolliert. Ich stand auf, der Schmerz war vergessen und ich dachte an, das, was Nyki mir über den Eisdrachen erzählt hatte. „Ja, so nennt man mich wohl, aber wie ist dein Name? Seit Äonen habe ich niemanden mehr zu Gesicht bekommen und schon gar keinen Sterblichen, wie du es bist und erst recht nicht einen, mit solch einer interessanten Aura, wie der deinen.“ „Ich... Mein Name ist Nico.“ „Nico!?“, donnerte der Drache und seine Schwanz krachte gegen eine der Wände, dass die gesamte Höhle erbebte. Mir wurde Angst und Bange und ich wich zurück, wohlwissend, dass es kein Entkommen für mich geben konnte, ich war dem Drachen ausgeliefert. Doch so rasch der Ausbruch gekommen war, verebbte er auch wieder und Ohnyalei beruhigte sich wieder. „Weißt du denn nicht, was das bedeutet?“ „Nein?“ ich wagte kaum zu flüstern, der Drache schüttelte bedächtig den Kopf, „wie kann es sein? Sollte es tatsächlich schon so lange währen?“, er schien mich völlig vergessen zu haben, „ist es wirklich schon so...? Erzähle! Erzähle mir deine Geschichte und wage es nicht, mich zu belügen!“ Ich schüttelte hastig den Kopf, das wäre mir gewiss nicht in den Sinn gekommen. Ich wich noch ein wenig vor dem Weißen zurück und begann zu erzählen.
Es dauerte lange, vielleicht Stunden und während ich sprach, wurde mir wieder einmal bewusst, wie viel geschehen war, wie lange ich schon hier war und doch wie kurz. Immer wieder wurde Ohnyalei sehr unruhig, doch obwohl er sich fast selbst Gewalt antun musste unterbrach er mich nicht, worüber ich froh war, denn vielleicht hätte ich dann nicht den Mut gefunden, weiterzusprechen. Ich selbst wagte jedoch auch nicht, aufzuhören, ehe nicht alles erzählt war.
„Dann müssen deine Freunde wohl noch irgendwo dort draußen sein...“, der Drache wirkte sehr nachdenklich, sein Blick glitt traumverloren über seinen Hort, doch ich bezweifelte, dass er das Geschmeide überhaupt sah. Ich dachte an die anderen, zu ersten mal seit dem Absturz, wie mir bewusst wurde, und ich spürte Angst, kalte Angst, die mein Herz erfüllte. Ich hoffte ja ich war fast sicher, dass auch sie überlebt hatten, das es ihnen gut ging, doch mein Verstand wollte es nicht wahrhaben, ich konnte es nicht glauben, dass auch sie solch wahnsinniges Glück gehabt haben konnten. „Tatsächlich... das so viel Zeit vergangen ist...“, der riesige Drache seufzte, „was wundert es mich? Die Zeit steht nicht still, das hat sie nie getan, das Rad des Schicksals hört nicht auf sich zu drehen... Mensch! Nein, Nico... es ist gut, dass das Schicksal dich zu mir führte, sag kennst du die Geschichten, die man sich über mich erzählt?“ Ich nickte zögernd, „Nyki, also der Wächter der Drachen erzählte mir davon. Er sagte, man erzähle sich, Ihr wäret der Älteste aller Drachen, hättet die „Splitterung“ überlebt und wäret durch einen Pakt an die Nordwindinseln gebunden, um ihr Schmelzen zu verhindern.“ „Ja... Das ist nur zwar, fürchte ich, doch letztendlich ist es so einfach nicht.“ „Bitte... Was bedeutet all das? Es steckt doch viel mehr dahinter, als man uns gesagt hat! Und was ist diese „Splitterung“? Was ist damals wirklich passiert und warum?“ Er musterte mich nachdenklich und schüttelte dann sanft den Kopf, „nein, es ist nicht an mir, das Geheimnis zu lüften. Die Splitterung ist der Zeitpunkt, da die wahre Magie verloren ging und mit ihr die alte Ordnung, damals entstanden die Welten so wie du sie kennst, doch mehr darf ich nicht offenbaren, zuviel Leid wurde bereits entfesselt. Aber höre, es gilt keine Zeit mehr zu verlieren, du musst aufbrechen und deine Freunde finden, alle, dann kehre mit ihnen hierher zurück. Es ist wichtig, dass du sie zu mir bringst, verstehst du?“ Ich nickte erneut, obwohl es nicht stimmte, die Worte Ohnyaleis warfen nur immer wieder neue Fragen auf, „Ja... nur wie soll ich sie finden? Wie soll ich sie rechtzeitig finden?“ „Ich fürchte ich weiß es nicht und kann dir hier nicht viel Hilfe erweisen, zu lange schon habe ich mich von der Welt abgewandt... Aber komm, ich will dir noch etwas geben, vielleicht vermag wenigstens das die eine Hilfe zu sein, denn du wirst es bitter nötig haben.“ Er stampfte zu seinem Hort und begann heftig darin zu wühlen, sodass sich die Kostbarkeiten in alle Himmelsrichtungen verstreuten. Verwirrt betrachtete ich einen schlichten Bronzedolch, der vor meinen Füßen gelandet war und beobachteter dann den Drachen, was tat er? Wie ich es schon so oft zuvor getan hatte und wie ich es auch danach noch unzählige male tun würde, wünschte ich mir ein wenig mehr zu wissen, ein bisschen mehr Einfluss zu haben um mich nicht mehr nur als Spielfigur zu sehen, in einem Spiel, dessen Regeln ich nicht begriff.
„Hier.“ Ich trat näher, der Gegenstand, den er meinte, war ein schlichter Armreif aus Silber oder etwas ähnlichem, er glänzte leicht bläulich. „Nimm ihn.“ Ich tat wie geheißen, als ich mir den Reif über mein linkes Handgelenk streifte, schloss er sich sofort passgenau darum. Er war so leicht, dass ich ihn kam spürte und wie ich jetzt sah, von feinen Gravuren bedeckt. „Dies ist eines der drei Sternelementare. Bisher enthält es jedoch nur das Element des Eises.“ „Das heißt?“, fragte ich vorsichtig und musterte den Armreif, etwas schien davon auszugehen, ich konnte nur nicht sagen was es war. „Verzeih, ich dachte nicht daran, dass die Legenden dir fremd sind. Die Sternelementare sind drei Reife, hergestellt aus einem Stern, der vor Urzeiten vom Himmel fiel. Sie haben eine besondere Fähigkeit, sie können die Macht der Elementargeister in sich aufnehmen und nutzbar machen. Wem es gelingt, alle Mächte zu erwecken, so sagt man, der soll eine Macht erhalten, die der eines Gottes gleichkommt. Dieser Reif birgt bisher nur das Element des Eises und wird dich deshalb zuverlässig vor der Kälte draußen schützen. Ohne ihn würdest du wohl nicht sehr lange überleben. Vielleicht vermagst du auf euerer Reise seine Macht zu vermehren jetzt jedoch sollte er genügen.“ „Das ist... Das ist ein sehr wertvolles Geschenk...“ „Nein, eigentlich nicht... Sieh es dir an, sieh dir all diesen Plunder an. Früher war es mir wichtig, inzwischen weiß ich nicht einmal mehr was, ich alles besitze, ich würde es wahrscheinlich nicht merken, wenn jemand käme und einiges davon stähle, eine Schande. Bis eben hatte ich diesen Reif völlig vergessen und deshalb ist er auch nicht wertvoll, weil er für mich nicht mehr wertvoll ist. Du aber hast mir ein wertvolles Geschenk gemacht du hast mich daran erinnert, dass es da draußen noch etwas gibt... Eine Welt, für die es sich vielleicht zu kämpfen lohnt.“ „Nun, ähm... Danke.“, ich verstand die Andeutungen Ohnyaleis nicht und ignorierte sie deshalb, es hätte nichts genutzt, danach zu fragen. „Deinen Dank erweist du mir, indem du mit deinen Freunden hierher zurückkehrst, denn das was ihr tut, euer Leben, das ist wahrhaft wertvoll.“ „Ja...“, wieder einmal begriff ich nicht Recht, was gemeint war, doch ich schwieg, ich konnte meine Fragen später stellen, vielleicht auch nie, doch das war nicht wichtig. Genau in diesem Augenblick mochte es sein, da die anderen mich brauchten, doch wo sollte ich beginnen?
„Lebt hier eigentlich jemand? Ich meine... Gibt es irgendwelche Siedlungen, oder etwas Vergleichbares?“ „Es tut mir Leid, doch ich weiß es nicht ich habe mich seit Jahrhunderten nicht mehr um das geschert, was in der Welt um mich herum geschah, möglicherweise ein fataler Fehler... Ich weiß, dass vereinzelte Menschenstämme hier leben oder zumindest lebten, Eiselfen und verschiedene Tiere, vielleicht sogar ein paar Golems oder Fabelwesen, doch wo genau du sie finden wirst oder ob sie überhaupt noch da sind, vermag ich nicht zu sagen. Du wirst dir selbst helfen müssen, es tut mir Leid.“, er wandte sich ab und ging, ich folgte ihm zu einem Riss in der Eiswand etwa so groß wie eine normale Tür. „Hier ist der Weg nach draußen, präge dir alles gut ein, denn du musst wieder zurückfinden, ich werde warten.“ „Ja...“, ich musterte die Verhältnismäßig kleine Öffnung und fragte mich, wie der riesige Drache hinausgelangen mochte. Das musste er ja, denn schließlich hatte er mich gerettet und hierher gebracht und wenn er auch noch so alt und mächtig war, würde er doch auch hin und wieder jagen und fressen müssen... Ich schüttelte den Kopf, wie ich solcherlei Rätsel hasste! So nebensächlich und doch gingen sie einem nicht mehr aus dem Kopf, was kümmerte es mich, wie Ohnyalei hinaus gelangte? Ich nickte dem Weißen zu und schickte mich an den Riss zu passieren.
„Warte, eines noch.“ Ich drehte mich um vor den glänzenden Klauen des Drachen lag plötzlich ein sehr vertrautes Papier... „Dies wurde angeschwemmt, nicht weit von dem Ort entfernt, an dem deine Spur ihren Anfang nahm. Ich fand es durch Zufall, als ich nachsah, ob noch mehr von deinesgleichen angekommen waren. Vielleicht vermag sie dir zu helfen, in diesen zerfetzten Pergamentstücken mag mehr Macht stecken als in manchem Möchtegernmagier. Viel Glück.“ Ich hörte die Worte des Drachen kaum, eine seltsame leere hatte mich erfasst. „Lynn...“, murmelte ich erstickt und starrte auf B´raks Karte. „Mir scheint, sie hat dich erwählt, vielleicht hält sie dich für den besseren Führer... Du solltest es nicht vergessen.“ Benommen nahm ich die Karte an mich, was war das in Ohnyaleis Augen, als er mich betrachtete? Wie konnte es stimmen, dass der mächtige Drache einen einfachen Menschen ansah und Angst aus seinen Blicken sprach? Wie ein eiskalter Hauch berührte mich eine Ahnung, ich konnte es nicht in Worte fassen. Mit einem letzten danke verließ ich eilig und völlig durcheinander die Höhle, trat hinaus in die weiße Weite der Nordwindinseln.
Ein blauschwarzer Himmel aus Samt schien sich über die Welt zu spannen, wie zum Gruß funkelten Sterne und Monde in strahlendem Glanz, und brachten Schnee und Eis in hellem Licht zu strahlen- Der Ort war wie verzaubert, tödlich, tückisch, aber doch von solcher Schönheit, dass der Anblick allein es wert war dafür durch die Hölle zu gehen. Ich spürte die Kälte, brennend und beißend, sie schmerzte, von heftigen Winden in mein Gesicht getrieben. Doch die Kälte hatte sich verändert, nicht länger herrschte sie unangefochten über diese Welt. Noch immer war sie gefährlich und noch immer konnte sie mich packen, mich verletzen, doch sie hatte ihre Tödlichkeit verloren, wie eine Giftschlange, der man ihre Zähne genommen hatte. Ich zitterte vor Kälte, verharrte kurz unentschlossen und begann dann meinen Weg, das war die Macht des Sternenelementares.
Bald schon kam ich mir einsam und verloren vor in der ewigen Weite, es war trostlos ohne Ziel zu wandern. Ich schaute zum Himmel empor und das funkeln der Nacht schenkte mir neue Kraft, ich begriff ein wenig, weshalb Sam die Sterne so sehr liebte, sie waren wie ein Anker, ein sicherer Halt, wen alles in der Welt aus den Fugen geriet. Sie waren ewig und gaben ein stummes Versprechen. Selbst wenn mein Weg hier endete, ob ich Erfolg haben würde oder nicht, sie würden auch dann noch am Himmel stehen und die Welt mit ihrem Licht erleuchten, das Gute, wie das Schlechte. Getröstet zog ich weiter.
Hallihallo ihrs
@Drachenmond: na wie siehst aus? kannst du heut wieder in chat so um 20:00 uhr?
ja^^
Da ich ja nun, wie angekündigt morgen nach Irland fliege(für 10 Tage) hier wie versprochen der Vorrat erstaml alles, was ich noch hab^^

QAlso teilt es euch ein mehr gibt es nicht und wenn ihr es durchhabt und mich umbringen wollt(ihr werdet wissen warum, warum musste ich auch gerade da aufhören?) dann bedenk vorher, dass es dann neimehr fortgesetzt wird soweit so gut.

Wenn es ncith reicht knnt ihr ja noch bei den anderen Geshcichten vorbeischauen, wo ich mitschreibe:

Samanthas Geschcihte
Weltenriss
Gandriels Erben
Gruppenstory
Joa und SInka

so weit so gut, viel Spass damit^^



Tropf-Tropf-Tropf... Unbewusst wandte Samantha den Kopf, als das kalte Wasser ihre Wange hinabrann, regnete es? Sie stöhnte leise, ohne wirklich wach zu sein. Der Boden war so hart... Unruhig drehte sie sich und spürte plötzlich eine Kante unter sich, zugleich ertönte ein klirrendes Geräusch, wie Kettenglieder, die aneinander rieben. Ihr Körper schien nicht mehr zu sein, als eine Woge aus Schmerzen und sie spürte, wie überall noch große und kleine Blutströme, aus den frischen Wunden des Kampfes flossen und den Boden benetzten, vermutlich tiefrot färbten. Etwas drückte kalt und schwer auf ihre Handgelenke, sie versuchte es abzuschütteln, doch es ging nicht, wieder ertönte dieses seltsame Geräusch. Noch immer schlief sie mehr, als dass sie wach war. Es musste wohl Nacht sein, es wirkte so dunkel, da draußen... So verändert, drückend und bedrohlich, die Luft regte sich nicht, war feucht, schwer und abgestanden.
Sie regte sich ein wenig und ächzte erneut, ihre Glieder waren so schwer, der Kopf schien zerspringen z wollen, die Wunden brannten und rissen auf und die heile Haut spannte schmerzhaft, verkrustet von geronnenem Blut. Ganz langsam wie von fern stiegen die letzten Bilder in ihr auf, es war wie ein Traum, doch sicherlich kein sonderlich schöner...
Thymian, von sich selbst eingenommen und ohne Zweifel ob seines Sieges, wie er sie verhöhnte. Der tote Wald und das zerstörte Land. Die Ruinen Umbryrtrags, wie sie inmitten des heftigen Gefechts vergingen. Thymian, wie er sich in Qualen am Boden wand, vor seinem Gott um Gnade winselte. Wie er sich in Dunkelheit aufzulösen begann. Damons Macht, das dunkle Nichts. Die Narben des Kampfes und Spuren der Verwüstung im todgeweihten Land. Die Wundersame Widergeburt, des Lebens, die Auferstehung des Waldes...
Erneutes Stöhnen, ihre Lider flatterten kraftlos. Langsam, ganz langsam schlug sie die Augen auf, erwachte und glaubte zunächst mit benebelten Sinnen, noch zu träumen.
Schatten in Schatten, Düsternis, Finsternis... Kalter grauer Stein, Schimmel und Pilze, trübes Wasser, das von der Decke tropfte, abgestandene Lachen am Boden, ein paar Knochen, vergilbt und alt, die meisten zerbrochen und zersplittert, Reste modrigen Strohs, geronnene Pfützen aus Blut, angeschlagene Tonkrüge, die schon Moos ansetzten, gesprungene Teller mit vergammelnden Resten, Trostlosigkeit und Verzweiflung, der Geruch von Angst und Tod und das metallische Glänzen schwerer Eisenketten.
Ihre sämtlichen Instinkte schlugen Alarm, doch ihr geschundener Körper und ihr betäubter Geist, kamen nicht so rasch nach, wie es Not getan hätte. Mühsam gelang es ihr, sich aufzusetzen, diverses Getier flüchtete sich in den Schatten, als sie sich bewegte, sie bemerkte es nicht. Der Raum hatte keine Fenster, doch seine gesamte Frontseite bestand aus deckenhohen Gitterstäben, armdick und mit etwas einer Handspanne Abstand zu einander angebracht, die integrierte Gittertür wurde zusätzlich durch ein schweres Kettenschloss gesichert. Jenseits der Gitter lag ein weitläufiger Saal, erleuchtet vom flackernden Licht einiger unruhiger Fackel, die in der feuchten Luft kaum zu brennen vermochten, gesäumt von unzähligen weiteren Verliesen und vollkommen leer. Jetzt erkannte sie auch, weshalb ihr Arme und Beine so schwer waren, breite Eisenmanschetten schlossen sich eng um ihre Gelenke, durch kurze Ketten verbunden, mit massiven, einzementierten Halterungen in der Wand. Sie zerrte halbherzig daran, doch es war aussichtslos, normalerweise hätte sie die Ketten vielleicht, aber noch vielleicht, zerreißen können, nicht aber in ihrer jetzigen Verfassung, sie konnte sich ja kaum aufrecht halten, selbst nur zu atmen tat weh und ermattete sie. Sie schloss kurz die Augen und holte tief Luft, versuchte sich zu sammeln, sich zu beruhigen.
„Was war geschehen? Was war passiert, nachdem sie dort unter diesem Baum zusammengebrochen war? Sie wusste es nicht, so sehr sie auch nachdachte, der Zeitraum zwischen dann und jetzt, war leer und schwarz, es gab nichts, an das sie sich hätte erinnern können. Sie wusste nicht einmal wo und in wessen Gewalt sie sich jetzt befand, geschweige denn seit wann und das setzte ihr eigentlich am meisten zu. Das und noch etwas, wie sollte sie jetzt, da ihre schlimmsten Befürchtungen sich bewahrheitet hatten, wenn auch anders, als gedacht, rechtzeitig zu ihren Freunden zurückkehren? Sie durfte doch ihr Wort nicht brechen! Sie konnte ja nicht wissen, dass wir und just in diesem Augenblick, in tödlichem Sturzflug ins Eismeer befanden.
Nur eines fragt sie nicht, nämlich, was jetzt mit ihr geschehen mochte, es spielte keine Rolle. Sie hatte keine Angst, obgleich sie spürte, dass sie welche hätte haben sollen. Alles erschien trostlos und grau, verlor seine Bedeutung, Die Schmerzen zerfetzten ihren Geist und der Gedanke an den Tod schien willkommener den je, dann würde endlich alles ein Ende finden. Doch es durfte nicht sein, flüsterte eine Stimme ihr zu, sie hatte eine Aufgabe zu erfüllen... Erschöpft sank sie zurück, ein dünner Blutfaden rann ihre Wange hinab, was also musste geschehen?
Der Himmel mochte wissen, wie viel Zeit vergangen war, sie musste wohl wieder eingeschlafen sein, wenn man diesen Zustand zwischen wachen und Träumen so nennen wollte, denn als sie das leise Geräusch fast lautloser Schritte auf dem steinernen Boden vernahm, schreckte sie auf und gewahrte den schwummrigen Schemen, einer wuchtigen Gestalt jenseits der Stäbe.
Ihr Zustand hatte sich verschlechtert, heißes Fieber hatte ihren Körper ergriffen und schüttelte ihn erbarmungslos, verzerrte und erstickte ihre Wahrnehmung. Zunächst schien die fremde Gestalt nicht mehr zu sein, als ein grauer Schatten, der sich kaum von der Umgebung abhobt, vielleicht gar Tei von ihr war, doch nach und nach wurden die Umrissen schärfer und sie konnte den schweren Kapunzenumhang erkennen und durch das helle Blitzen von Metall im Fackelschein, den reichbestückten Waffengurt erahnen. Ohne wirkliches Interesse musterte sie den Assassinen mit trübem Blick und ein Funkeln unter der Kapuze verriet ihr, dass auch er sie genau beobachtete und vielleicht einer Reaktion harrte, doch den Gefallen tat sie ihm nicht, wie so ziemlich alles andere waren ihr auch er und seine Anwesenheit gleichgültig geworden. Nur erkannte se jetzt, wenn auch eher unbewusst, den Zusammenhang, begriff und wusste nun, dass sie sich in Shannams Gewalt befand, doch war das nicht mehr wichtig, sie war längst nicht mehr in der Lage darüber nachzudenken. Sie dämmerte nur noch in einem Wachtraum, der nicht unterscheiden konnte, was Bedeutung hatte und sie der Wirklichkeit entfremdete, zugleich aber vor ihr und ihren Folgen bewahrte. Der Assassine sagte etwas, es klang höhnisch und schadenfroh, doch sie verstand es nicht und gab keine Antwort. Er versuchte es nochmals, doch das sie nicht reagierte schritt er verärgert von Dannen und sie war sich im nächsten Moment nicht einmal mehr sicher ob er wirklich da gewesen war, oder nicht. So sicher sie wusste, sie fühlte, dass vieles von dem, was sie sah oder zu sehen glaubte nur Erinnerungen waren oder wirre Bilder, vom Fieber in ihr Bewusstsein gesetzt, so wenig konnte se unterscheiden, was wirklich war und was nicht.
Der Kampf, den ihr Körper in dieser Zeit mit sich selbst austrug, fand nicht einmal auf dem Schlachtfeld seinesgleichen und sein Ausgang war lange ungewiss doch schließlich gewannen ihre naturgegebenen Selbstheilungskräfte die Oberhand und langsam, ganz langsam erholte sie sich von den Wunden, Wunden die an sich tödlich waren.
In der Zeit ihrer Krankheit war immer mal wieder jemand gekommen, ein Wachposten möglicherweise, hatte ihr abgestandenes Wasser gebracht und Essen und es später wieder mitgenommen, denn Samantha hatte es niemals angerührt, wurde sich erst jetzt im Nachhinein bewusst, dass es jemals da gewesen war. Als irgendwann die Zeit kam, da sie zum ersten Mal wieder mit völlig klarem Kopf erwachte, war sie zwar sehr schwach und noch immer von Schmerzen gepeinigt, doch sich ihrer Lage vollends bewusst. Innerlich ganz ruhig, ging sie alles im Geiste nochmals durch, jede noch so nebensächlich erscheinende Einzelheit, derer sie sich zu entsinnen vermochte, und es ergab sich ein klares, jedoch immer noch sehr Lückenhaftes Bild.
Der Assassine musste sich an ihre Fersen geheftet, sie die ganze Zeit über verfolgt haben, und dann hatte er die Gelegenheit genutzt, als sie dort an diesem Baum zusammengebrochen war, vielleicht war es ihm wie ein Geschenk erschienen, vielleicht hatte er sich um seine Rache betrogen gefühlt, wer wusste schon, wie eine Kreatur dachte, die den Tod als Sinn des Lebens sah. Er musste sie mitgenommen haben und dann hatte er sie an diesen Ort gebracht. Zu Shannam, doch das war schon alles, was mehr oder weniger wusste.
Zumindest ein Trost blieb ihr, Thymian war nun wirklich Geschichte, im wahrsten Sinne des Wortes, diese Episode war nun endlich abgeschlossen... Es war ein erbärmlicher Trost, mit der Heilung waren auch die Sorgen und Ängste gekommen, die sie schlimmer quälten als de Schmerzen, allein das Gefühl des Eingesperrt- und gar Angekettetseins, schnitt wie die scharfe Klinge eines Schwertes tief in ihre freiheitsliebende Seele ein. Was würde geschehen? Was war schon geschehen, unbemerkt m geheimen? Mutlos zog sie die Knie an die Brust und stützte sich darauf, ihr war zum heulen zumute ohne dass sie genau hätte sagen können weshalb, so hoffnungslos, so schrecklich, war die Situation im Vergleich zu anderen nicht, sie war nur... Ungewiss, vielleicht war es auch eine Vorahnung...
Es schien, als bliebe ihr nichts, als abzuwarten, dem zu harren was da nun kommen würde. Wider besseren Wissens nahm sie die Ketten nochmals genauer in Augenschein, doch die unbegründete Hoffnung schwand rasch, Shannam wusste um ihre Gefährlichkeit. Die metallenen Glieder waren stark und stabil genug um selbst einen wütenden Drachen im Zaum zu halten, sie waren so knapp bemessen, dass sie nicht einmal hätte aufstehen können, selbst wenn ihre Beine sie hätten tragen können, und weil sie aus Eisen waren, machten sie auch jeden gebrauch ihrer Magie unmöglich, sie hatte keine Chance.
Ein leises Knarren und schleichende Schritte. Sie spitzte die Ohren und richtete sich auf so gut sie konnte. Es war Shannam, der in einer silbernen Robe mit blutroten Stickereien verziert, gemächlich die Halle durchschritt. Vor der Tür hielt er kurz inne und sprach nur ein einziges Wort, woraufhin, das Kettenschloss mit lauten Getöse zu Bodden fiel und die Gittertür ihres Verlieses unter protestierendem Quietschen aufschwang. Zwei, drei Schritte vor ihr blieb er stehen. Sie sah ihn an, mit dem gleichen aufmerksamen, misstrauischen Blick, mit dem sie schon die ganze Zeit über jede seiner Bewegungen argwöhnisch verfolgt hatte, mit seinem Kommen war die Angst von ihr abgefallen, abgestreift wie die alte Haut einer Schlange, er erwiderte ihren Blick. Seine Augen glänzten kalt, doch jeder Hohn schwand rasch aus ihnen und machte einem wiederwilligen Respekt Platz, selbst in dieser auswegslosen Lage, am Ende ihrer Kraft, strahlte sie noch Sicherheit und ungebrochenen Mut aus, selbst jetzt, da sie von den schweren Ketten niedergezwungen im Staub kniete, zeigte sie ihm noch, dass er ihr nicht ebenbürtig war.
Sie schwiegen und fixierten sich, schließlich senkte Shannam den Blick, ließ ihn beinahe wohlgefällig über ihre geschundene Erscheinung, ihre blutgetränkten Kleider und die glänzenden Ketten schweifen, ehe er erneut ihre Augen suchte und sie direkt ansah. Sie rührte sich noch immer nicht und erst als das Schweigen unerträglich zu werden drohte begann er schließlich zu sprechen:
„Wie es scheint habe ich dich nun endlich da, wo ich dich haben will.“ „Abwarten.“, erwiderte sie, zwar aus Überzeugung, doch besseren Wissens zum Trotz, denn es stimmte, er hatte sie durchaus da, wo er sie hatte haben wollen und obendrein sah es nicht so aus, als würde sie daran allzu bald etwas ändern können. Er schnaubte verächtlich, „sieh dich an, was glaubst du, noch tun zu können. Du kannst dich kaum aufrecht halten, an eine Flucht ist nicht zu denken, warum gibst du nicht endlich auf?“ Sie ignorierte die Frage, er kannte die Antwort eben so gut wie sie, von dem Moment an, da er ihr zu ersten mal in die Augen gesehen hatte, „kommt es nicht manchmal auch weniger auf das an, was man tut, als auf das, was man nicht tut?“ „Oh...“, er konnte seinen Respekt zwar nicht verbergen, doch war er sich seiner selbst völlig sicher und lächelte boshaft in Vorfreude auf ihre Niederlage, „Sei dir deiner Selbst nicht zu sicher...“, er fixierte sie und schien die nächste trotzige Entgegnung schon zu erwarten, doch sie schwieg. Es hatte keinen Wert, sondern konnte sich in Wahrheit nur als Fehler erweisen, den Magier zu reizen, sie wusste es und ließ sich darum nicht nochmals dazu hinreißen, was sie dachte war ihm auch ohne Worte klar.
„Was hast du nun vor.“, fragte nach längerer Pause, sie sagte es ganz ruhig, beinahe beiläufig, doch er ging ihr nicht in die Falle. „Oh, darum solltest du dich nicht sorgen. Es wird geschehen so gewiss, wie die Sonne ihrer Bahn am Himmel folgt und sei dir sicher, was auch geschieht, du erfährst es als erstes.“, dann ging er ohne ihr einen weiteren Blick zu schenken, ging um seinen kurzen Triumph auszukosten und damit sein Sieg nicht doch noch in einer Niederlage enden konnte. Er ging und sie blieb zurück, fast verzweifelnd über ihre eigene Hilflosigkeit.
Entmutigt faltete ich B´raks Karte zusammen und verstaute sie wieder in meiner Packtasche, nicht ohne einen sorgenvollen Blick auf meinen schwindenden Proviant zu werfen. Dank Ohnyalei war ich nun zwar vor der Kälte geschützt, doch wie es aussah, würde ich nun ganz andere Probleme bekommen. Wenn ich Sam wiedersah, schwor ich mir, würde ich sie bitten mir das jagen beizubringen. Falls ich sie wiedersehe..., flüsterte eine leise Stimme, es versetzte mir einen Stich, doch ich ignorierte sie.
Allerdings... Gedankenverloren ließ ich meinen Blick über die endlosen Schneefelder gleiten, im Grunde lag es nicht einmal daran, wenn ich etwas jagdbares gesehen hätte, hätte ich es wahrscheinlich schon irgendwie erlegt, mit Magie vielleicht, doch hier gab es nichts, von den Tieren, über die Ohnyalei mir berichte hatte, hatte ich noch nichts gesehen, geschweige denn von Menschen oder Elfen.
Ebenso wenig wie von meinen Freunden... Allmählich erschien mir das ganze unterfangen hoffnungslos. Ich hatte große Hoffnung in die magische Karte gesetzt, doch ich war enttäuscht worden, sie hatte sich als nutzlos erwiesen. Es war mir nie aufgefallen, doch irgendetwas musste Sam mit der Karte getan, irgendwie auf sie eingewirkt haben, denn als ich das Papier zu befragen versuchte, hatte es nicht reagiert und auch der Versuch Magie anzuwenden war kläglich gescheitert. Es war mir nicht gelungen hinter das Geheimnis der Karte zu kommen. Samantha hatte sie Lynn gegeben doch keiner von beiden war nun hier um mir zu erklären, wie sie funktionierte.
So irrte ich nun schon seit einigen Tagen ziellos durch die Gegend auf der verzweifelten Suche nach Leben oder zumindest einem Hinweis darauf. Seufzend starrte ich in die Weite und erstarrte, entweder litt ich bereits unter Halluzinationen, oder der Schnee vor mir bewegte sich. Ich kniff die Augen zusammen, nein wirklich, ich wurde nicht verrückt, zumindest noch nicht, der Schnee bewegte sich oder vielmehr etwas bewegte sich im Schnee. Was war es? Ich wagte nicht mich zu rühren in Angst das Wesen zu verscheuchen, bisher schien ich unbemerkt geblieben. Jetzt verharrte es, hob den Kopf und schien in meine Richtung zu blicken. Endlich erkannte ich, was es war und hielt den Atem an. Ein Wolf, getarnt durch sein reinweißes Fell verschmolz er fast mit dem Schnee. Neue Hoffnung entflammte in mir und drohte wieder zu erlöschen, als ich erkannte, dass es nicht Sternenglut war. Der Wolf schien mich jetzt auch zu bemerken, und ich sah, wie er sich bereit machte zu fliehen. Ohne zu wissen weshalb, musste ich verhindern, das er floh und ganz instinktiv tat, ich, was ich auch bei Sternenglut getan hätte.
„Halt! Ich bitte dich, lauf nicht fort!“ Das Tier verharrte unschlüssig, unsicheres Schweigen erreichte mich durch die geknüpfte Verbindung. „Bitte, ich will dir nichts tun, ich suche nur jemanden. Du lebst hier mit deinem Rudel, nicht wahr?“ Noch immer schwieg der Wolf doch ich glaubte widerwillige Zustimmung zu spüren, das Tier traute mir nicht, doch wie sollte mich das wundern? Möglicherweise wusste es nicht einmal, was ich war. „Habt ihr sie vielleicht gesehen? Ist jemand hier gewesen? Ein Wolf war auch dabei und ein Drache...“ „Der Fremde? Er ist dein... Freund?“ Ich glaubte fast Abscheu in den wilden Augen des Wolfes zu erkennen, als er näher kam, jeden Moment bereit zu fliehen oder zu töten. „Du bist ein Zweibeiner.“ „Ja.“, sagte ich hoffnungsvoll, „sind noch mehr gekommen?“ „Ich weiß nichts, da sind andere, sie waren immer da, sie töten. Du bist einer von ihnen, wie kannst du ein Freund sein?“ „Ich... Es ist eine lange Geschichte.“ Der Wolf musterte mich argwöhnisch, war er wirklich so menschlich oder hatte ich einfach nur durch Sternenglut gelernt, die Gefühle eines Tieres zu erahnen? Ich wusste es nicht, doch blieb mir wenig, als diesem Tier zu vertrauen. Lange schwieg er dann drehte sich der Wolf um, „komm, Yshan muss entscheiden.“ Leichtfüßig trabte der Wolf über den Schnee davon ich stolperte hinterher. „Ist Yshan euer Leitwolf?“ Er bedachte mich mit einem abfälligen Blick antwortete aber nicht ich seufzte und folgte ihm schweigend.
„Wo...“, meine Frage blieb unbeendet denn plötzlich schienen von überallher weiße Schemen anzukommen und rasch war ich von etwas zwanzig Wölfen umgeben. Mein Führer knurrte und schnappte nach denen, die allzu neugierig oder aufdringlich waren. Sie wichen respektvoll zurück, teilweise auch ängstlich, folgten uns dann in sicherem Abstand und richteten Blicke auf mich, in denen sich von Abscheu bis Neugier alles spiegelte. Der schmale Eingang zu einer Höhle im Eis war das Ziel, er war niedrig und ich musste auf Knien hindurchkriechen, der Wolf sah es voller Spott. In ihrem Inneren war die Höhle groß und weitläufig, ich konnte aufrecht gehen. Hier hatte das Rudel seinen Schlafplatz, doch jetzt wirkte er verwaist und verlassen nur ein paar Welpen spielten unter der Aufsicht zwei alter Wölfinnen, die sich von meiner Anwesenheit nicht stören ließen.
„Halt!“ Ich blieb abrupt stehen, in der festen Überzeugung, angesprochen zu sein, doch als mein Führer die Lefzen zurückzog und ein riesiger Wolf sich aus dem Schatten löste, wusste ich, dass dem nicht so war. Gebannt betrachtete ich das mächtige Tier, er war ungewöhnlich groß, sein muskulöser Leib von vielen Narben bedeckt, alten und neuen, seine Augen glänzten wachsam, als er uns dem Weg vertrat.
„Frostfeuer! Was tust du? Wie konntest du es wagen den Zweibeiner hierher zubringen? Sie töteten unsere Jungen!“, seine Worte waren von einem tiefen, grollenden Knurren Begleitet, scharfe Zähne blitzten im Licht, entweder bemerkte er nicht, dass ich ihn verstand oder es war ihm egal. „Es ist nicht deine Angelegenheit.“, erwiderte mein Führer mit aufgestelltem Fell, sein Name war also Frostfeuer, „er sagt ein Freund des Fremden zu sein. Ich bringe ihn zu Yshan.“ „Das tust du nicht.“ „Wage es nicht mich aufzuhalten, Dunkelmond.“ „Das muss ich, sie lügen Frostfeuer, du weißt, es man darf ihnen nicht trauen, niemals, wer kann wissen was er vorhat?“ „Yshan wird es wissen und muss entscheiden. Er sagte er suche seine verlorenen Freunde unter anderem einen Wolf. Es muss der Fremde sein.“ „Es gib andere Rudel, wie willst du es wissen?“ „Hast du ihm niemals in die Augen geblickt Dunkelmond? Er ist keiner von uns, woher er auch stammt, dieser Ort muss weit entfernt sein.“ „Yshan ist schwach, ich lasse nicht zu, dass der Zweibeiner ihm Leid antut, und auch der Fremde steht unter unserem Schutz, wenn du vorbei willst, musst du kämpfen.“ „Ich sagte es dir schon einmal und ich wiederhole es, ich werde nicht gegen dich kämpfen, nicht gegen dich, noch gegen andere, weder heute noch zu einer anderen Zeit, es ist nicht nötig.“ Dunkelmond knurrte und ging in Angriffstellung ich erschrak, und die Wölfe, die uns gefolgt waren zogen sich winselnd und jaulend zurück, doch Frostfeuer wich keinen Millimeter.
„Dunkelmond! Frostfeuer! Was tut ihr?“ die Stimme war alt und voller Weisheit, obgleich sie leise und gebrochen klang schien sie die gesamte Höhle zu erfüllen. Die Beiden Wölfe vergaßen ihren Streit, wirbelten herum und wichen zurück. Ein uralter Wolf trat aus einer weiteren Spalte hervor, sein weißes Fell war vom Alter schon grau geworden, sein Körper gebeugt. Auch er war von Narben übersäht, sein linkes Hinterbein zog er hinter sich her doch er strahlte stumme Würde aus und Macht. „Ein Mensch?“, er schien nicht wirklich erstaunt und musterte mich mit einer Mischung aus Neugier und Erwartung, seine Augen waren dunkelblau wie der samtene Mitternachtshimmel im Sommer, ungewöhnlich für einen Wolf, so wie auch Sternengluts Augen an sich nicht die eines Tieres waren. „Sprecht, was geht hier vor sich?“ Frostfeuer hatte sich unter den Worten des alten Wolfes, der kein anderer als Yshan sein konnte, ebenso geduckt, wie Dunkelmond, jetzt schien er seinen ganzen Mut zusammenzunehmen, richtete sich auf und begann zu sprechen, „ich traf ihn draußen in der Ebene, er sprach zu mir und bat um Hilfe, er...“ „Er sprach zu dir?“, Yshans Blick richtete sich wieder auf mich, „stimmt das Mensch? Sprichst du die Sprache der Seele?“ Ich nickte benommen, die Ausstrahlung des Wolfes flößte selbst mir Erfurcht ein, das war gewiss kein normales Tier. „Dann sprich auch jetzt, warum hast du uns aufgesucht?“ „Ich kam... Um Hilfe zu erbitten, ich wurde von meinen Freunden getrennt und hoffte jemand könnte etwas von ihnen wissen.“ „Was geschah mit deinen Freunden?“ „Ich weiß es nicht, wir stürzten vor der Küste ins Meer.“ Jetzt war seine Stimme voller Mitleid, „wie kannst du dann noch hoffen? Wie sollten sie überlebt haben?“ „Ich habe es ja auch geschafft und der, den ihr „den Fremden“ nennt, scheint einer von ihnen zu sein.“ Aber du wirst beschützt.“ „Ja...“, ich umfasste das Sternelementar, das Metall war glatt und kühl, doch ich konnte die Magie in ihm spüren, „aber da noch nicht ich hatte Hilfe.“ Er schien das Interesse daran zu verlieren ob er wohl wusste, wer diese Hilfe gewesen sein musste? „Der Fremde... Ein Wolf der mit Menschen reist? Das ist sehr ungewöhnlich, wer seid ihr?“
„Oh ehrlich gesagt bin ich der einzige Mensch in der Gruppe, meine Gefährten waren der Wolf, ein Halbelf, ein Zwerg und ein schwarzer Drache.“ „Fürwahr eine seltsame Reisegruppe, aus welchem Grund kamt ihr hierher?“ „Wir...“, wie sollte ich das erklären? Es schien ganz unmöglich, dass die Wölfe um die Spirits wissen sollten obwohl... Wenn ich in Yshans Augen sah, schien gar nichts mehr unmöglich, „wir kamen, um das Böse in der Welt zu bekämpfen, es gibt hier ein Feuer...“ Die Dämonen?“, unterbrach mich der alte Wolf, panische Unruhe ergriff das Rudel, Dunkelmond knurrte warnend. „Ja... Die Dämonen wir sind auf der Reise sie zu bannen.“ „Dann sind du und der Drache jene, die man die Wächter nennt, selbst wir wissen es.“ „Ja.“ „Wir werden dir helfen.“ „Danke...“, ich wusste nichts zu sagen, unsicher schweifte mein Blick durch die Höhle.
„Komm.“, Yshan bewegte sich zu der Spalte, aus der er zuvor erschienen war, es war ein weiterer Eingang, der in ein von Eis umschlossenes Tal führte, einige Wölfe lagen einsam oder zu mehreren im Schnee, der an manchen Stellen blutrot gefärbt war. „Lyenah, wird nicht begeistert sein.“ „Lyenah?“ „Meine Tochter, sie hat... Gefallen an dem Fremden gefunden, er rettete ihr Leben.“ Tatsächlich, ganz am Ende des Tales lagen zwei weiße Körper einsam im Schnee, eng aneinandergekuschelt tauschten sie Zärtlichkeiten aus. Das eine war eine zierliche Wölfin die mir voller Misstrauen ihrem Vater voll Zorn entgegenblickte, der andere, mein Herz tat einen glücklichen Sprung, war wirklich Sternenglut. Doch etwas stimmte nicht, sein Blick war leer, er musterte alles und jeden, wie er einen Stein betrachtet hätte. „Sternenglut.“, sagte ich mit heiserer Stimme, sein Blick richtete sich zwar auf mich, doch sonst reagierte er nicht, Lyenah trat knurrend zwischen uns, „verschwindet.“
„Ist er es, den du suchst?“ „Ohne jeden Zweifel.“, ich ließ mir meine Unsicherheit nicht anmerken, was war mit dem Wolf geschehen? „Lyenah! Gib den Fremden frei, er gehört zu diesem Menschen.“ „Nein! Selbst wenn er’s ein Sklave war...“ „Er ist mein Freund!“, erwiderte ich erbost, ehe Yshan reagieren konnte, „was ist mit ihm geschehen?“ Das Knurren wurde lauter, „verschwinde von hier, du hast hier nichts zu suchen.“ „Nein.“, ich fixierte die Wölfin kurz, dann wanderte mein Blick zu Sternenglut, der noch immer allem ohne Interesse zusah, ich versuchte seinen Geist zu erreichen. „Sternenglut... Mein Freund.“ Er antwortete nicht, er reagierte nicht einmal. „Bitte Sternenglut komm, wir müssen die anderen finden, Samantha wartet vielleicht schon auf uns, wir haben es ihr doch versprochen.“, ihr Name rief zum ersten Mal eine Reaktion in ihm wach, er stand auf und sah mich an ich redete instinktiv weiter, „Lynn glaubt wahrscheinlich schon ich hätte sie verraten , wir müssen zu ihnen, sie brauchen uns, wer weiß, was der Halbelf jetzt wieder vorhat.“ Sternenglut legte den Kopf schief und winselte leise, endlich konnte ich ein Gefühl in seinen leeren Augen erkennen, Verwirrung. „Genug! Was immer du tust Zweibeiner hör auf damit und verschwinde oder ich werde dich töten!“
Plötzlich erbebte der Boden und die Eiswand zu unserer Rechten zerbarst unter dem Druck großen Gewichtes. Etwas, das aussah wie ein gigantischer Eiswurm, wand sich in ungelenken Bewegungen über die zersplitterten Eisreste auf das Rudel zu, mit keinem anderen Sinn, als seinen endlosen Bluthunger zu stillen. Ich wusste nicht was es war, doch vom ersten Moment an wusste ich, dass das Dämonenfeuer es berührt und zum Bösen verändert hatte. „Verschwindet!“, rief ich ehe ich mir selbst dessen bewusst war und zog mein Schwert. Doch als ich vorstürmte und damit nach der Kreatur schlug glitt es nutzlos an einer dicken Schleimschicht ab. Eine peitschende Windung des ekeleregenden Leibes schleuderte mich in den Schnee und mit ungeahnter Schnelligkeit war die Kreatur plötzlich über mir und sperrte ihr zahnloses Maul auf um mich zu verschlingen, voller Angst blickte ich in den schwarzen Schlund.
Sternenglut war auf das Auftauchen des Wurms und meinen Ruf hin nicht wie der Rest des Rudels geflohen, er verharrte seinen Blick immer noch auf mich gerichtet, jetzt sprang er mit einem mächtigen Satz auf den glitschigen Leib der Kreatur, irritierte sie und gab mir die Zeit zur Flucht. Der Wurm schleuderte ihn von sich, wie zuvor mich. Er prallte hart gegen eine Eiswand und viel winselnd in den Schnee, der sich langsam rot färbte, dann wurde er von der abscheulichen Kreatur zum neuen Opfer erwählt, ich schien vergessen. „Sternenglut!“, schrie ich lautlos, ich musste ihn beschützen. Ich ließ das Schwert fallen und stellte mich dem Wurm in den Weg, meinen Dolch in der Hand. Aus unbekannter Quelle wusste ich, dass Magie machtlos war gegen diese Kreatur doch ich war mir auch gewiss, dass der Dolch die schleimige Haut zwar durchtrennen, seiner geringen Größe wegen aber kaum etwas würde ausrichten können, doch es kam anders.
Zum zweiten Mal spürte ich, wie das kalte Metall in meiner Hand zum Leben erwachte und im Gesang der Macht erzitterte. Reine Rote Flammen loderten aus dem Boden empor, verzerrten den Wurm ohne das Eis zu schmelzen. Dennoch loderte das Feuer hell und heiß zu Himmel empor, eine Gestalt bewegte sich inmitten des blendenden Lichts, ich konnte sie nicht erkennen. Doch als ich ein bestialisches Brüllen hörte, das Geräusch, als der Leib des Wurmes von stählernen Krallen zerfetzt wurde und seinen Todesschrei, der kein wirkliches Geräusch zu sein schien, wusste ich, es war der Geist, den der Dolch, den ich beschworen hatte, ein Geist des Feuers... Ifrit.
In einem letzten Aufbäumen erloschen die Flammen, der Schatten des Wächters war vorher schon aus ihnen entschwunden. Erschöpft sank ich in den weichen Schnee, verharrte einen Augenblick. Das Rudel kehrte zurück... Sternenglut! Taumelnd stand ich auf, der Wolf lag wie er gefallen war, Blut floss, sein Brustkorb war zerschmettert. Fassungslos sah ich die Wunde, Tränen standen mir in den Augen, doch so leicht gab ich nicht auf. Ich kniete mich neben ihn, legte eine Hand auf das bebende Fell und rief die Magie. Sie durchströmte uns beide, verwischte die Grenzen und ließ mich seine Schmerzen spüren, ich wusste nicht mehr, wo mein Wesen aufhörte und seines begann, denn es war meine Lebenskraft, die ihn vor dem Tod bewarte, bis die Wunde durch die Magie heilen konnte. Ich tat, was getan werden musste ohne ich zu fragen, woher das Wissen kam und als ich schließlich fragte, fand ich nirgends eine Antwort.
„Nico...?“, Sternengluts Stimme klang schwach, er gab einen Laut von sich, der wie ein leises Seufzen klang. Die Magie erlosch. „Sternenglut, du bist wieder da.“, ich spürte wie Tränen über mein Gesicht rannen, Tränen der Erschöpfung und der Erleichterung, meine Hände gruben sich in sein weiches Fell. „Was hast du? Was ist geschehen?“ „Ich weiß es nicht, aber es ist nicht wichtig.“ „Nico...“ „Es ist gut Sternenglut, was auch geschehen ist, es hat keine Bedeutung.“ Er schüttelte sich, „es war wie ein böser Traum, wir sind ins Meer gestürzt, nicht wahr?” „Ja... Nyki konnte nicht mehr und wir stürzten.“ „Die anderen...“ Ich schüttelte den Kopf, alte Sorge erfüllte erneut mein Herz, „ich weiß es nicht, ich suchte sie, suchte euch, doch du bist der erste, den ich finde.“ „Wir müssen sie finden...“ „Das werden wir.“, ich stand auf und suchte mein Schwert, ich war müde, was der Dolch auch tat, es kostete Kraft und die Heilung war nicht einfach gewesen, doch an diesem Ort wollte ich nicht bleiben, er war... Befleckt.
Sternenglut schüttelte sich erneut, Lyenah sprang über die verstreuten Eisklumpen an seine Seite, „ist alles in Ordnung? Was hat der Zweibeiner dir angetan?“ Sternenglut wich zurück und betrachtete sie verwirrt. „Es ist genug Lyenah!“, Yshan kehrte aus der Sicherheit der Höhle zurück, Frostfeuer und Dunkelmond folgten ihm, der Rest des Rudels jedoch blieb, wo er war. „Wir haben alle gesehen, das es die Wahrheit ist, was der Mensch sagte, die beiden haben eine Mission zu erfüllen, sie werden gehen.“, jetzt wandte er sich mir zu, Lyenah zog sich zurück, nicht ohne einen hasserfüllten Blick in meine Richtung zu werfen. „Ich danke dir für das, was du getan hast. Ein paar Tage entfernt von hier ist eine Siedlung der Zweibeiner, jemand aus dem Rudel wird euch dort hinbringen...“ „Ich werde es tun!“, Lyenah richtete sich auf, Yshan betrachtete sie volle Misstrauen, „du? Weshalb willst du ihnen plötzlich helfen?“ „Das ist meine Sache, ich werde sie führen, niemand kennt den Weg besser als ich.“ Unbehaglich sah ich den starren Blick der Wölfin ich hoffte, Yshan würde jemand anderen schicken, den der Gedanke sich ihrer Führerschaft anzuvertrauen, verursacht mir ein ungutes Gefühl. „Nun gut, so sei es. Frostfeuer, du wirst sie begleiten.“ „Warum, traust du mir nicht?“ „Nein das tue ich in der Tat nicht. Wie es scheint ist ihre Ankunft kein Geheimnis geblieben, ihr solltet sofort aufbrechen.“ „Wenn ihr bereit seid sollten wir beginnen, der Weg ist lang.“ Ich nickte nur und Frostfeuer schaute unsicher nach hinten, Lyenahs Blick folgte Yshan voller Hass.
Wir kehrten nicht in de Höhlen zurück sondern nutzten die Bresche, die der Leib des Wurms ins Eis geschlagen hatte, die ganze Zeit über herrschte eisiges Schweigen. Als die Sterne langsam begannen ihren strahlenden Schein über die Welt auszubreiten, schien niemand an eine Rast zu denken, irgendwann blieb ich erschöpft stehen. Sternenglut sah mich an, er war die ganze Zeit über tief in Gedanken an meiner Seite gegangen schon weil sich Lyenah von mir fernhielt. Wie ich so spürte auch Sternenglut etwas an der Wölfin, dass ihn abstieß, sein Verhalten jedoch weckte umso mehr ihren Zorn.
„Ist alles in Ordnung?“ „Ja, natürlich, ich bin nur müde.“ „Was seid ihr doch für erbärmliche Kreaturen, du weckst doch den Anschein ein Magier zu sein, warum nimmst du nicht eine zweckmäßigere Gestalt an?“ Erstaunt und erschrocken musterte ich die Wölfin die mich voller Hohn betrachtete. Einen kurzen Moment lang, spielte ich tatsächlich mit dem Gedanken, doch Sams eindringliche Warnung kehrte sehr rasch in mein Gedächtnis zurück, ich schüttelte den Kopf, „ich kann es nicht.“ Sie schnaubte beinahe mitleidig, „dann warte hier und ruht, ich werde bald zurücksein.“, ehe jemand etwas sagen oder sie aufhalten konnte, warf sich die Wölfin herum und sprintete mit eleganten Sätzen durch den hohen Schnee davon. Verwirrt sah ich zu Frostfeuer, „was hat sie vor?“ Der Wolf wirkte beunruhigt, „ich weiß es nicht, doch fürchte ich, dass es nichts gutes sein wird. Dennoch... wir sollten tun, was sie sagt und die Gelegenheit zu einer Rast nutzen.“ Er ging davon und legte sich abseits in einer Senke in den Schnee ich blickte Zweifelnd zu Sternenglut, „Sind alle Wölfe so?“ „Wie?“ „Nun ähm... So wie Lyenah und Frostfeuer.“ „Sind alle Menschen wie du? Alle Zwerge wie Fayn?“ „Nun... Vermutlich nicht.“ „Warum sollten dann alle Wölfe sein wie diese beiden?“ Ich zuckte mit den Schultern und wusste keine Antwort, Sternenglut stieß einen seufzenden Laut aus, „Nun ich glaube, es spielt keine Rolle.“
Stumm saßen wir nebeneinander im Schnee und sahen zu, wie die Monde am Himmel erschienen, und den Schnee farbig leuchten ließen. „Wie kommt es eigentlich, dass es hier sieben Monde gibt, weißt du es, Sternenglut?“ „Nicht wirklich, ich glaube es hat mit den Erstgeborenen zu tun.“ „Den Erstgeborenen?“ „Ja, hast du nie davon gehört? Samantha hat es mir erzählt. Man sagt die sieben Völker seien die Erstgeborenen, die ersten, die einen Fuß auf die Erde der Welten setzten, deshalb wurden die Welten auch ihnen zugeteilt und nach ihnen gewandt, hast du dich nie gewundert, weshalb eine ganze Welt einzig den Zwergen oder Drachen gehören sollte?“ „Doch schon... Erzählst du mir die Geschichte?“ „Ja, wenn du es willst... Jedenfalls diese Erstgeborenen verfügten über legendäre Kräfte de jedoch mit der Zeit verloren gegangen sein sollen, alle anderen wesen oder zumindest fast alle sterblichem Wesen stammen irgendwie von ihnen ab, deshalb gibt es außer den sieben Völkern sonst nur Rassen, glaube ich zumindest. Die Drachen waren das älteste Volk und die Menschen das jüngste, deshalb wurden auch ein Mensch und ein Drache erwählt die Spirits zu hüten. Einem Bund des ältesten und des jüngsten Volkes sagte man große Macht nach, da es den Kreis des Lebens schlösse, ich weiß nicht, was das bedeuten soll.“ „Die Drachen sind das älteste Volk? Ich dachte immer die Elfen wären es.“ „Das machen sie uns gerne glauben, es stimmt aber nicht.“ „Und wie ist das mit den Magiern? Ich meine eigentlich ist das doch sowieso kein eigenes Volk oder? Immerhin könnte doch jeder ein Magier sein.“ „Ich weiß nicht wie es dazu kam, es tut mir Leid, ich weiß nur noch, dass die Drachen ihre Art der Unsterblichkeit erlangten, weil sie sich als Erstgeborene bereiterklärten, zu Wächtern zu werden und die alten Mächte zu beschützen.“ Ich schüttelte den Kopf, „welche Unsterblichkeit und was für alte Mächte?“ „Ein Drache stirbt nicht, wenn er es nicht will, oder er getötet wird, alle anderen Völker können lediglich sehr lange Leben, wobei das Alter zu den jüngsten hin immer mehr abnimmt, eine Ausnahme sind wieder die Magier... Woorum es sich bei den Alten Mächten handelt weiß ich nicht, was ich dir erzählte ist alles was ich weiß.“ „Vielleicht sollte ich Sam fragen.“ „Ich glaube nicht, dass sie viel mehr weiß, nur was die Sache mit den Drachen angeht schien sie noch etwas zu wissen, aber sie wollte nichts mehr sagen.“ „Hmm... Das ist auf jeden Fall interessant... Oh sie mal, Lyenah ist zurück, ich frage mich, was sie vorhat.“
Nicht so schnell wie sie gegangen war aber doch in beachtlichem Tempo kam die Wölfin von Norde her angerannt, wir sahen ihr entgegen, in ihren Augen lag ein seltsames Funkeln und ein Schauer lief mir über den Rücken. „Ich wünschte sie würde verschwinden und uns in Ruhe lassen.“, Sternenglut legte missmutig die Ohren an. „Wieso? Ich meine, ich mag sie auch nicht unbedingt, aber sie ist eine Wölfin und sie scheint dich zu mögen.“ „Ich weiß nicht was passiert ist Nico, aber immer wenn ich sie sehe bin ich mir ganz sicher, dass es mit ihr zu tun hat, sie ist ebenso wenig ein normaler Wolf wie ich es bin.“ „Wünscht du dir denn nicht manchmal... Zu deinesgleichen zurückzukehren?“ „Nein... Eigentlich nicht... Und wenn, dann sicherlich nicht so, hier gehöre ich auf keinen Fall hin ich mag sie nicht, sie sind seltsam alle miteinander, außerdem gibt es schon jemanden zu dem ich gehöre.“ Erstaunt sah ich ihn an, ich verstand nicht ganz meinte er damit Sam oder gab es eine andere Wölfin, die dort, woher er auch immer stammte, auf ich wartete? Erschien meine Neugier zu spüren, und wäre erein Mensch gewesen, so wäre er jetzt sicher rot geworden, „ich habe dir erzählt, dass die Liebe erst mit den Völkern zu uns kam...“ „Ja?“ „Nun... Ich weiß was sie bedeutet.“ Ich lächelte ihm zu, er schien etwas unsicher. „Na dann, Glückwunsch.“, eine bessere Reaktion viel mir nicht ein, doch der Wolf war sichtlich erleichtert und wandte sich Lyenah zu, die uns inzwischen erreicht hatte.
„Hier... Nimm das.“, sie senkte den Kopf und legte etwas vor mir in den Schnee, ich hob es erstaunt auf, es war ein goldener Ring. In Form eines zusammengerollten Wolfes gearbeitet, dessen schwarze Kristallaugen irgendwie düster blickten... „Was ist das?“, fragte ich fasziniert und betrachtete das Schmuckstück von allen Seiten. „Ein magischer Ring, weißt du denn gar nichts? Was bist du nur für ein Magier? Ich hab ihn einem der Zweibeiner gestohlen, wenn du ihn überstreifst wirst du dich in einen Wolf verwandeln.“ „Wirklich?“, ungläubig sah ich sie an, „und wieso solltest du mir so etwas wertvolles überlasse?“ „Ich will auch irgendwann das Ziel erreichen und außerdem...“, erklärte sie mit erbarmungslosem Spott, „wirst du wohl einsehen, dass ich nicht viel damit anfangen kann oder?“ Unschlüssig, drehte ich den Ring zwischen meinen Fingern, das Metall fühlte sich eisig an und ich verspürte eine große Abneigung dagegen ihn anzustecken, aber allein die Möglichkeit, die Gestalt zu wechseln... Seit ich es zum ersten mal bei Sam gesehen hatte wünschte ich mir es auch zu können, es musste toll sein, durch die Augen eines andern zu sehen... Lyenah ließ den Ring nicht aus den Augen und wartete nur darauf, dass ich ihn ansteckte, das verunsicherte mich zusätzlich und noch jemand musterte das Schmuckstück unablässig...
„Nun mach schon, wir haben nicht ewig Zeit, oder hast du Angst?“ Die Höhnischen Worte schnitten scharf wie Klingen in meine Seele. „Oder hast du Angst...“ Immer wieder hallte der Satz durch meine Gedanken, wie oft hatte ich ihn hören müssen... Bilder entstiegen meinem Gedächtnis, alte Erinnerungen, ich schob sie beiseite, das war ein anderes Leben ich hatte keine Angst und ich würde es beweisen! Ich hob den Ring um ihn anzustecken er glänzte leblos im Sternenlicht.
„Nico warte!“ Ich erstarrte in der Bewegung und sah zu Sternenglut, seine Stimme war voller Panik gewesen, „was ist denn?“ „Steck ihn nicht an! Ich weiß was das ist! Wenn du ihn ansteckst wirst du dich in einen Wolf verwandeln, aber du wirst nie mehr zurückkehren können!“ Ich starrte den Wolf an, spürte wie mir übel wurde und schleuderte der Ring von mir, Lyenah heulte voller Wut, „nein! Warum? Wenn er sich auch verwandelt hätte hättet ihr bleiben können, für immer!“ Sternenglut antwortete ihr nicht, knurrend stellte er sich vor sie, es war Antwort genug, hasserfüllt warf sie sich herum und verschwand, ich starrte ihr nach und versuchte zu begreifen. Frostfeuer beobachtete nur, stumm und bedrückt.
„Frostfeuer... bedeutet das, dass Lyenah und die anderen... Das ihr alle einmal Menschen gewesen seid?“ „Nicht alle.“, erwiderte er in tiefer Traurigkeit, „Dunkelmond und ein paar andere wurden schon als Wölfe geboren, wir stießen zu ihnen und so entstand das Rudel, wie es heute ist, völlig unnatürlich.“ „Warum... Was ist passiert?“ Er sah mich an, seine Bernsteinfarbenen Augen glänzten, „ich weiß es nicht... Ich war noch ein Kind... Als es passierte. Ich hörte Geschichten von einem Zauberer aber sonst...“ „Es tut mir Leid...“, meine Stimme versagte und Frostfeuer senkte den Kopf. Sternenglut ging zu ihm und fuhr ihm tröstend mit der Schnauze durch das Fell. „Gibt es nichts das man tun kann?“ Er schüttelte den Kopf, „wir haben unsere Namen vergessen, verstehst du was das bedeutet? Deshalb kann man nicht mehr zurück, der Zauber in diesem Ring, der gleiche Zauber der uns verwandelte, beraubt einen um seinen Namen.“
Das ist meine Gabe. So wie du die Toten auf ihren letzten Weg zu führen vermagst, und so wie du das Schicksal dieser Welt, unser aller Zukunft, kennst und auch leitest, so wie Cyron die Zeit beherrscht, so offenbaren sich mir die wahren Namen der Dinge..., leise hallte die Stimme durch meine Gedanken, „dann könnte es... Dann gibt es vielleicht doch noch Hoffnung.“ Er hob aufmerksam den Blick, senkte jedoch den Kopf gleich wieder, „nein... Es wird vergebens sein, es gibt nichts, das nicht schon versucht worden wäre....“ „Ich glaube nicht, dass das schon versucht wurde. Ich kenne jemanden... Jemanden, der die wahren Namen der Dinge sehen kann, aller Dinge, sie könnte euch vielleicht helfen.“ „Ich danke dir dafür, doch würdest du uns damit keinen Gefallen erweisen.“ „Wie meinst du das?“ Er starrte in die Ferne, „weißt du, es ist nun schon so lange, bald werden wir nicht einmal mehr wissen, dass wir jemals... Anders waren. Yshan ist so etwas wie unser Gedächtnis, weißt du, wenn er stirbt... Wir werden vergessen und irgendwann werden wir ganz das sein, was wir nun sind und es wird gut sein. Nicht diese Gestalt ist das grausame sondern die Spaltung, das Hin- und Hergerissensein zwischen Mensch und Wolf, doch wenn wir uns jetzt zurückverwandeln würden, würde alles nur noch schlimmer werden. Wir wissen nicht mehr, wie es ist, Mensch zu sein. Wir wissen nur, dass wir keine richtigen Wölfe sind, nichts anderes. Ich fürchte du kannst das nicht verstehen.“ „Doch.. Ich glaube schon... ich glaube das kann ich.“ „Dann bist du weiser als ich geglaubt hätte.“ „Ja, ich glaube ich weiß wie es ist, sein Leben gegen ein anderes zu tauschen, mir ist ähnliches passiert aber um nichts in der Welt würde ich zurückwollen.“ „Ja... ich glaube einige der Älteren sind sogar froh über das, was geschehen ist und die anderen haben sich damit abgefunden auch deshalb sollte es bleiben wie es ist. Dieses Leben ist sicherlich nicht schlechter.“ „Ja, das glaube ich.“, sagte ich leise, „ich muss nur lernen es zu sehen, unser größter Fehler ist vielleicht, das wir Angst haben vor dem, was wir nicht kennen und das wir uns dieser Angst hingeben anstatt es kennen zu lernen.“ „Du bist wirklich weise, weißt du das?“ Ich lachte lese, „nein, ich glaube nicht, aber ich habe gute Lehrmeister.“ Ich sah Sternenglut an, der interessiert zugehört hatte, ohne sich einzumischen und mir war, als zwinkere der Wolf mir zu.
„Wenn es geht, sollten wir weiterziehen, von nun an werde ich dich führen, auch ich kenne den Weg. Das heißt, wenn du es unter diesen Umständen noch willst.“ Der junge Wolf legte die Ohren zurück und schielte zu mir hoch, ich lächelte, „natürlich, es ändert doch nichts. Du bist immer noch der, der du warst, bevor ich das erfahren habe, warum also sollte ich deine Führung nicht mehr wollen? Ich bin dankbar dafür.“ Er nickte, „und ich danke dir für deine...“ „Freundschaft.“, ergänzte ich ihn, seine Augen flackerten erstaunt, „Freundschaft?“ „Ja, ich glaube schon.“ Seine Augen strahlten in hellem Licht, an ihm war noch mehr menschliches, als er ahnte ich jedoch nahm es nun umso stärker war. „Dann kommt... Meine Freunde.“
Vielleicht vier Tage vergingen, als wir so etwas wie ein Tal erreichten, nach drei Seiten hin von Eisgebirgen umschlossen, an der vierten vom Meer begrenzt. Der eisige Wind, dessen Namen die Inseln trugen, weil er niemals seine Richtung änderte, konnte nicht hier hergelangen und es schien wärmer zu sein, nicht viel aber ein bisschen. Der Schnee hier war sehr niedrig, gerade einmal knöcheltief, zerwühlt und voller Spuren, anscheinend schneite es in diesem Gebiet nicht sehr oft, während überall wo ich bis dahin gewesen war, mindestens einmal am Tag ein richtiger Schneesturm losgebrochen war. Am meisten jedoch erstaunte mich, dass die Senke von grünen Waldstreifen durchzogen wurde. Es war nichts großartiges, karge Gräser, niedriges Gesträuch und eher verkümmerte Nadelbäume, doch immerhin, dafür, dass es hier keine Erde geben sollte, war ja eigentlich schon das unmöglich. „Dort.“, Frostfeuer blieb stehen und ich entdeckte eine Anhäufung seltsamer Gebilde von einem Waldring umschlossen und nur wenige hundert Meter vom Meer entfernt. Es dauerte einen Augenblick, ehe ich Begriff, dass es sich um Hütten oder etwas ähnliches handelte und einen weiteren ehe ich die massigen Gestalten entdeckte, die sich zwischen ihnen bewegten. „Das ist euer Ziel und damit ist es an der Zeit für mich zurückzukehren.“ Ich nickte, „ich danke dir Frostfeuer, für alles.“ „Ich bin, es, der zu danken hat, ich hoffe, ich werde dich wiedersehen.“ „Das hoffe ich auch. Leb wohl.“ „Leb wohl.“, dann drehte er sich um und verschwand Sternenglut und ich sahen ihm lange nach.
„Es ist seltsam.“, Sternenglut seufzte, „seltsam und traurig, dass so vieles in den Welten durcheinander zu geraten scheint.“ Ich musterte ihn erstaunt, „was meinst du?“ „Wenn wir das schaffen, wenn die Welten gerettet sind wird man irgendwann einmal unsere Geschichte erzählen, die Geschichte großer Helden, aber... Das hier wird wahrscheinlich niemand jemals erfahren, weil es niemanden kümmern wird.“, erklärte er voller Kummer. „Ja... Das stimmt wohl... Aber Sternenglut, wir können es doch verhindern.“ „Wie willst du das tun?“ „Wenn das alles vorbei ist, dann können wir... Nein dann werden wir durch die Welten ziehen und unsere Geschichte erzählen, so wie es wirklich gewesen ist und wer weiß vielleicht lernen wir dieses Mal etwas daraus, zu viele Lehren der Vergangenheit sind schon wieder vergessen worden.“ „Danke Nico.“ „Nein ich glaube, dass ist wirklich das, was wir tun sollten, den Leuten die Augen öffnen, ihnen zeigen, was es wirklich mit den strahlenden Helden auf sich hat, dass wir nicht anders sind als sie, dass man niemand besonderes sein muss, um großes zu erreichen.“ Er schien zu lächeln, „komm, ehe es soweit ist, bleibt uns noch einiges zu tun.“ Und vorsichtig näherten wir uns dem Dorf.
Bei den seltsamen Gebäuden handelte es sich um kleine Rundhütten, scheinbar war das Grundgerüst, aus Holz, Knochen und Pflanzenfaser gebaut und dann mit Wänden aus Eis und Schnee aufgefüllt worden, die Dächer waren erst mit einer löchrigen Schicht, kleiner und großer Äste und Zweige und schließlich ebenfalls mit Schnee gedeckt. Fenster gab es keine und die Türen wurden mit Fellen verhängt. Es gab zwanzig bis dreißig dieser Hütten und ungefähr in der Mitte der Siedlung eine, die alle überragte. Sie mochte eine Grundfläche von sechzehn Metern haben und wurde augenscheinlich noch im Inneren durch Stützbalken befestigt, dennoch wirkte sie nicht, als hätte sie einer stärkeren Windböe widerstanden. Vor dieser Hütte befand sich eine riesige Feuerstelle, rußgeschwärzte Baumstämme dienten als Sitze und das Holz im Inneren des Steinkreises glimmte noch,. Das Feuer war also erst vor kurzen erloschen. An der Seite waren lange Spieße aufgestellt, grobgeflochtene Körbe mit den zähen Blättern einer mir unbekannten Pflanze, ungleichmäßige Tongefäße und eine hölzerne Vorrichtung, die dazu gemacht schien um Nahrung über dem Feuer zuzubereiten. Überall im Dorf ragten Hölzerne Ständer auf, an denen Felle, Häute und Fische in der blassen Wintersonne trockneten. Am Rande des Waldes waren ein paar Tiere angebunden, die eine Gewisse Ähnlichkeit mit Rentieren aufwiesen, jedoch nur die Größe einer Ziege, kurze Hörner anstelle eines Geweihs und silbergrau-weiß geschecktes Fell.
Die Menschen dort schienen ausschließlich Frauen und Kinder zu sein. Sie waren kleingewachsen und mager, wirkten nur so massiv, weil sie sich in dicke Fellkleider hüllten. Ihre wettergegerbte Haut glänzte fettig, weil sie sie mit Talg einrieben um sich vor der Kälte zu schützen. Die Frauen saßen zu zweien oder zu dreien au grob gezimmerten Sitzgelegenheiten, schnitten Fleisch, bereiteten Fische zum trocknen vor, flickten Netzte und Kleider und gingen auch sonst vielerlei Tätigkeiten nach. Die kleineren Kinder saßen bei ihren Müttern oder streiften in wilden Spielen durchs Dorf, die Älteren schienen selbst schon feste Aufgaben zu haben, zwei Jungen in meinem Alter zum Beispiel kümmerten sich um die seltsamen Rentierwesen. Ein ausgetretener Pfad führte nach unten zum Meer auch dort gab es zahlreiche Gestelle für Fische und eine einzelne Hütte in der vermutlich Netze und sonstige für sie Fischerei nötige Utensilien aufbewahrt wurden. Jetzt sah ich auch, weshalb die Männer nicht im Dorf waren. Ein gutes Dutzend einfacher Kajaks lag im Schnee, die Silhouetten anderer tanzten auf den unruhigen Wellen des Meeres, es grenzte an ein Wunder, das sie nicht versanken. Die Frauen und Kinder trugen kleine Messer und Dolche ein paar Jungen und alle Männer zusätzlich Speere, die Jäger Bogen.
Auf unserem Weg ins Dorf passierten wir eine Art Schuppen, drei Wände und ein Dach aus zusammengezimmert, aus Holzstücken, die nicht zusammenpassten, von Flechten überwuchert, vermutlich der einzige Grund weshalb er überhaupt noch stand. Darin lagen große und kleine Schlitten, auch sie wirkten weder sonderlich vertrauenserweckend noch haltbar, abgenutzte und mehrfach geflickte Zuggeschirre hingen an den Wänden. Als wir die Siedlung erreichten scharte sich sofort ein Rudel halbverhungerter Hunde um und, jeder einzelne Knochen war unter den verfilzten, schmutzigen Fell zu erkennen, viele hatten offene Wunden, alles waren sie völlig verwahrlost. Ein Junge vielleicht fünfzehn kam auf uns zugelaufen und vertrieb die Hunde mit einem Stock, dann wandte er sich uns zu und begann schnell zu sprechen, ich verstand kein Wort.
Stattdessen musterte ich den Fremden, obgleich älter war er einen halben Kopf kleiner als ich und sehr mager, seine Wangen waren eingefallen, die Augen lagen tief in den Höhlen, sie waren hellbraun, fast gelb. Seine Kleidung war zerrissen und geflickt, sein Haar lang und verfilzt wie das der Hunde, es war dunkelbraun. Seine Unglaublich ausgeprägten Muskeln bildeten einen bizarren Gegensatz zu seinem dürren Leib, auch er trug Narben und Wunden, sein Gesicht wirkte verhärmt und um viele Jahre Älter als er tatsächlich sein konnte, dennoch funkelte wilder Stolz in seinen Augen und er ging erhobenen Hauptes. Das Leben hier musste sehr hart sein.
„Was sagt er?“, fragte Sternenglut Neugierig, ich schüttelte den Kopf, „keine Ahnung, ich verstehe kein Wort.“ „Dann solltest du etwas dagegen tun.“ „Und was?“ „Du bist hier der Magier.“ „Und wie soll ich das anstellen? Mag ja sein, dass man da irgendetwas tun kann aber ich weiß weder was noch wie.“ „Versuch einfach etwas.“ „Und wenn es schief geht?“ „So kommen wir jedenfalls nicht weiter.“ Ich seufzte abgrundtief und versuchte mich zu sammeln doch wusste ich nach wie vor nicht, wie ich das irgendetwas tun sollte, dann erinnerte ich mich jedoch an die Begegnung am Dreiecksmondsee, plötzlich hatte ich die Feen verstehen können, einfach in dem ich mich darauf konzentriert hatte, vielleicht konnte ich auch hier? Ein Versuch würde nicht schaden, entschied ich. Ich gab mir Mühe alles andere auszublenden außer den unaufhörlichen Redefluss des Jungen, der nicht zu bemerken schien, dass ich nicht verstand. Zunächst passierte gar nichts, ich wollte bereits frustriert aufgeben, als die laute sich zu verzerren begannen. Mit angehaltenem Atem erhielt ich die Konzentration aufrecht, ein seltsames prickeln erfüllte meinen Geist und ich spürte wie der Dolch der Geister plötzlich unter meiner Hand heiß zu glühen begann.
„...Darum komm mit.“, ich nickte nur und wagte nicht etwas zu sagen um den Zauber nicht zu stören, Sternenglut folgte auf meinen Wink hin, der Junge führte uns zu der großen Hütte. Er blieb vor der Tür stehen und rief ein Wort. Ich verstand es nicht und fürchtete schon die Fähigkeit wieder verloren zu haben, doch als eine tiefe, grollende Stimme und hineinrief wusste ich, dass dem nicht so, war, vermutlich gab es dieses Wort für mich einfach nicht. Der Junge deutete mir dem Ruf zu folgen blieb selbst aber draußen. Ich nickte ihm zu und betrat die Hütte, wie ich erwartet hatte ragte in seiner Mitte ein großer Holzpfosten auf, der das Dach stützte. Der Boden war mit verschiedenen Fellen bedeckt, von den Wänden jedoch ging eine unangenehme Kälte aus, dennoch war es vermutlich besser, als im Freien zu leben.
Auf der anderen Seite flackerten zwei kleine Feuer in flachen Tonschalen zwischen diesen Feuern saß ein alter Mann. Sein Haar war lang, zerzaust und silberweiß, es umgab ihn wie ein Umhang wirkte aber gepflegt. Er trug eine Art Tunika aus Fell, sie war einfach, um die Taille mit einem Seil befestigt, aber ungeflickt. Neben ihm standen Körbe und Teller mit Speisen, Schläuche mit Getränken, Kräuterbündel und allerlei kleine Gegenstände, es schien sich um Opfergaben zu handeln. Die Wenigsten der Sachen waren angerührt und der Mann war noch magerer, all die anderen. Sein Rücken war krumm und gebeugt, seine Haut blass und schlaff, voller Falten und Leberflecken. Er hatte nicht die ausgeprägten Muskeln der anderen still wie er saß hätte man, hätte sich seine Brust nicht in regelmäßigen Atemzügen bewegt, glauben können, er sei tot. Ein Funkelnder Anhänger aus Gold und Edelsteinen ruhte auf seiner Brust, doch als er mich ansah, stockte mir der Atem und ich musste mich überwinden, um näher zu treten. Tiefe Falten hatten sich in sein Gesicht eingegraben, ein Gesicht voller Weisheit aber auch voller Leid, so tiefem Kummer, dass es wehtat es anzusehen. Das schlimmste jedoch waren die Augen, sie waren durchgehend von einem hellen Blaugrau ohne Iris, ohne Pupille, war keine Bewegung in ihnen, sie wirkten wie zwei stille, tiefe Seen und obgleich sie irgendwie stumpf waren, sich weigerten, das Licht zu reflektieren, waren sie wie Spiegel, kalt, glatt und ohne Ausdruck. Der Alte war blind, dennoch erschien es mir, als würde er mich genau mustern.
Schweigen herrschte, das eisiger war als die Luft und vor dem mich selbst das Sternelementar nicht schützen konnte, dann begann der alte zu sprechen, mit einer Stimme, die um vieles zu jung war und zu meinem Erstaunen gebrauchte er die Ursprache. „Wie ist dein Name junger Wächter und warum kamst du in unser Dorf?“ „Woher weißt du...?“ „Dass du der Wächter bist?“, er wirkte amüsiert, „ist das nicht offensichtlich? Nein...“, er seufzte, „wer blind ist lernt auf andere Weise zu sehen, ich bitte dich also, was hast du auf dem Herzen?“ „Also... ich heiße Nico und ich bin tatsächlich einer der Wächter. Ich und meine Freunde, der Wolf hier, ein schwarzer Drache, ein Halbelf und ein Zwerg stürzten vor der Küste ins Meer und nun Suche ich sie.“ „Und du hoffst sie hätten hier bei uns Unterschlupf gefunden?“ „Ja... oder zumindest, dass jemand etwas weiß, über ihren Aufenthaltsort oder darüber, wo sich eine andere Siedlung befindet.“ „Wenn das so ist könnte ich dir helfen.“ „Wirklich? Danke ich...“ „Ich sagte „könnte“ junger Wächter.“, unterbrach er mich mit sanfter Stimme, „doch weshalb sollte ich es tun?“ „Weil... nun, das Schicksal der Welten könnte davon abhängen.“ Er seufzte und schwieg ich glaubte schon er würde nichts mehr sagen, doch dann begann er zu sprechen und seine Stimme war bedrückt und ohne Hoffnung, „was kümmern mich die Welten? Wenn sie untergehen werde endlich auch ich Ruhe finden.“ Ich glaubte zuerst ihn falsch verstanden zu haben, denn es bereitete mir schon Mühe, ihm zu folgen und wie es schien spürte er meine Verwirrung. „Du weißt nichts junger Wächter.“, sagte er verbittert, „du weißt nicht welche Qual es ist, tausende von Leben leben zu müssen, der Welten Tod wäre meine Erlösung.“ „Wer... Bist du? Wovon redest du?“
„Man nennt mich Ellistan, den ewigen, doch einst trug ich einen anderen Namen. Ich opferte mein Leben um jene zu retten, die ich liebte doch wurde meiner Seele die Ewigkeit verwehrt. Ein Druide ein Zauberkundiger dieses, meines Volkes, versuchte mich zurückzurufen, doch es ging fürchterlich schief. Seine Seele verging, wurde durch den Zauber zerstört und ich wurde in seinem Körper gefangen. Als die Ältesten davon erfuhren suchten und fanden sie mich und gegen meinen Willen machten sie mich zu ihrem Ältesten doch bin ich nicht mehr als ihre Marionette. Ich habe es nie gewollt, doch ich konnte mich nicht wehren. Anfangs hoffte ich noch, irgendwann durch den Tod erlöst zu werden, doch als die Zeit kam, da der Körper verging, brachten sie einen neuen, jungen. Die Seele darin tauschte den Platz, sie starb mit meinem alten Körper und ich gelangte in den ihren, so ging es viel tausend Jahre, doch mt gestohlenen Augen kann man nicht sehen... ich habe mich mit meinem Schicksal abgefunden. Bald ist es wieder soweit, der Junge der dich hier herbrachte... Erist der nächste Auserwählte. Ich kann es nicht ertragen, all diese Leben...“, aufschluchzend stützte er seinen Kopf in die Hände, doch seine blinden Augen kannten keine Tränen. Mir war heiß und kalt zu gleich, ich sah ihn an, ich hörte ihm zu aber ich fühlte nichts, nur Leere, denn es schien kein Gefühl zu geben, dass als Reaktion auf diese Offenbarung ausgereicht hätte.
„Was also muss ich tun, damit du mir hilfst?“, hörte ich mich fragen und war zugleich über mich selbst entsetzt, wie konnte ich so... Gefühllos sein? Doch dann erkannte ich es, ich konnte es, weil es die einzige Art war, es zu ertragen, das Entsetzen war zu groß. Er saß völlig zusammengesunken zwischen seinen Feuern und weil die Kälte es nicht vermochte wurde seinknochiger Leib von Abscheu geschüttelt, „lass nicht zu, dass es wieder geschieht. Der Zauber wurde über einen Kristall gesprochen, einen schwarzen Kristall, bringe ihn mir, damit ich ihn zerstören kann und die Ewigkeit endet. Doch ich weiß nicht, wo er ist und du hast nur drei Tage...“ „Drei Tage? Warum?“ „Wenn der schwarze Mond voll ist, findet die Opferung statt. Der Kristall kann mich nur aus einem schwachen Körper befreien, einem, der bereit st die Seele zu entlassen, einem wie diesen hier. Du musst dich also beeilen.“ Ich nickte entschlossen und versuchte nicht mehr darüber nachzudenken, „das werde ich.“ So schnell ich konnte wollte ich das Zelt verlassen, doch der Alte hielt mich zurück. „warte, du solltest zuerst alles vorbereiten, wenn du den Kristall hast muss es schnell gehen, sie dürfen dich nicht kriegen, sonst ist alles vergebens und wenn och nicht mehr bin, werden sie dich töten wollen, du musst sofort bereit sein zu fliehen.“ „Ja... ich werde Proviant brauchen.“, erklärte ich, allein der Gedanke daran etwas zu essen drehte mir den Magen um. „Hier.“, mit einer ausschweifenden Handbewegung deutete er auf die Opfergaben, „nimm dir soviel du brauchst, ich kann es ohnehin nicht essen.“
Es kostete mich Überwindung mich ihm nochmals zu nähern und vor allem das Essen zu nehmen, das für ihn bestimmt war, doch ich wusste wie bitter nötig ich den Proviant haben würde und nahm all jene Sachen, die sich längere Zeit hielten, dann verließ ich das Zelt und wäre beinahe über Sternenglut gestolpert, dessen Anwesenheit ich völlig vergessen hatte, meine Gedanken und Gefühle waren ein einziges Chaos. „Warte Nico, willst du das wirklich tun? Ich traue diesem Alten nicht und obgleich er die Ursprache benutzte und ich nicht alles verstanden habe, will mir die Sache nicht gefallen. Ich glaube das mehr dahinter steckt, als er zugibt.“ „Ich weiß Sternenglut.“, ich seufzte und senkte den Kopf, „ich weiß genau was du meinst und wenn ich ehrlich sein soll würde ich am liebsten wegrennen so weit und so schnell ich nur kann doch das geht nicht. Es ist unsere einzige Chance die anderen zu finden.“ „Nein Nico, wir können sie auch allein finden, irgendwie...“ „Du weißt, dass es nicht stimmt, wir könnten Jahre suchen und wir müssen sie schnell finden, schon um Samanthas Willen, stell dir vor sie wartet jetzt schon am Feuer auf uns und der Assassine taucht wieder auf. Ich habe eine böse Vorahnung Sternenglut, etwas wird geschehen, wir müssen und beeilen. Außerdem kann ich es nicht, ich gab dem Alten mein Wort und weniger seinetwegen als wegen des Jungens muss ich es tun. Ich muss es tun, weil es das einzig richtige ist, wie hat Sam gesagt? Ein Leben nicht zu retten, obgleich man es könnte ist wie es eigenhändig auszulöschen, ich will nicht zum Mörder werden Sternenglut, nicht auf diese Weise.“ Der Wolf senkte den Kopf, „wenn dies deine Entscheidung ist, so will ich sie annehmen, ich werde zu dir sehen ganz gleich was du tust.“ „Ich danke dir.“
„Warte... Bitte.“ Erstaunt sah ich auf, scheinbar konnte ich die fremde Sprache noch immer verstehen. Es war der Junge, der auf mich zukam, der, dessen Leben dem Alten geopfert werden sollte, erneut spürte ich wie mir übel wurde. „Ich bin Rikk...“, verlegen brach er ab und suchte meinen Blick, doch ich schaffte es nicht, ihm in die Augen zu sehen. „Nico.“, sagte ich und hörte erstaunt eine andere Sprache aus meinem Mund ertönen, „mein Name ist Nico.“ Er nickte, „Nico... Ich... Ich weiß was er dir erzählt hat, bitte... Er erzählt es jedem bitte lass dich nicht darauf ein. Man kann es nicht schaffen und... Ich... ich darf dir nicht mehr sagen, ich kann es nicht aber bitte, beherzige meine Warnung und verlass diesen Ort so schnell du kannst.“ „Aber dann wirst du... Du wirst sterben.“ „Ja.“, seine Augen wurden kalt, seine Stimme verlor jede Emotion, „das werde ich doch ich bin mehr als bereit dazu, wenn ich anderen damit helfen kann. Wenn das mein Schicksal ist soll es so sein, niemand soll um Meinetwillen leiden.“ In diesem Augenblick erinnerte er mich unheimlich an Samantha und ich spürte eine tiefe Zuneigung zu dem Jungen, „ich danke dir Rikk... Doch ich werde s besuchen, ich muss es tun. Um deinetwillen und für all die, die nach dir kommen mögen, für mich, weil es die einzige Möglichkeit ist, zu erfahren, was ich wissen muss und... Weil es richtig ist, nicht mehr. Ich habe eine Freundin und sie hat mich gelehrt, dass man niemals zulassen darf, dass ein Leben ausgelöscht wird, wenn man es verhindern kann.“ Er sah mich an, sein Blick war voller Wärme doch er wirkte sehr ernst, „wenn du erfolgreich bist beendest du sein Leben.“ „Sein Leben ist schon lange zu Ende, er hat es geopfert um die zu retten , die er liebte, so sagte er mir zumindest, es wird Zeit, dass dieses Opfer anerkannt wird.“ Ich danke dir für das was du tun willst... Aber... Bitte, es wird dein Verderben sein, lass den Dingen ihren Lauf und geh wohin du gehen musst.“ „Ich muss hierhin gehen.“, erwiderte ich entschlossen, „ich weiß nicht, was dein Schicksal ist Rikk, und vielleicht ist alles umsonst, aber ich glaube, dass du noch viel Gutes tun kannst und tun wirst und schon allein darum muss ich es versuchen. Sag mir... weißt du, wo besagter Kristall ist?“
„Ja...“ „Butte sag es mir.“ „Aber dann...“ „Bitte Rikk, das mag jetzt seltsam klingen aber ich bitte dich mir zu vertrauen.“ Er schüttelte den Kopf es ist nicht seltsam, seltsam ist nur, dass mir scheint, als würde ich dich schon mein ganzes Leben lang kennen. Ich werde nicht fragen wer du bist, vielleicht weißt du es selbst nicht, doch es macht für mich alles sehr schwierig. Die Frau des „Priesters“ wie er sich nennt, trägt den Kristall an einer goldenen Kette um den Hals, die beiden sind es, die Ellistan versorgen. Sie trägt diese Kette immer und jemand fremdes den Kristall berührt beginnt er in so hellem Licht zu leuchten, dass das ganze Dorf es sieht, er strahlt bis hinaus aufs Meer.“ „Danke.“, ich nickte ihm ermutigend zu und wollte gehen, doch ich spürte seine Hand auf meinem Arm. „Warte, als du mit ihm gesprochen hast... Du sagtest etwas von Freunden, die du suchst, ich habe es nicht verstanden, wer ist das?“ Ich musterte ihn erstaunt, wusste aber nicht, was dagegen sprach, es ihm zu sagen, vielleicht wusste er ja sogar etwas, „wir waren hierher unterwegs, doch vor der Küste stürzten wir ins Meer und wurden getrennt. Ich und der Wolf sind nun auf der Suche nach unseren Gefährten, einem Zwerg, einem Halbelfen und einem schwarzen Drachen.“ „Einem schwarzen Drachen?“, fragte er, seine Miene verriet nicht, was er dacht, ich nickte, „ja, weißt du etwas darüber?“ Er schüttelte bedächtig den Kopf, „nein... Ich glaube nicht. Dann war er verschwunden.
„Was hältst du von ihm?“, fragte ich Sternenglut, der Wolf schnaufte kurz, „er scheint ehrlich und ich mag ihn aber... Er verheimlicht etwas, er wollte etwas sagen und konnte es nicht und ich bin sicher, dass er etwas vorhat.“ „Ja. Das glaube ich allerdings auch. Komm, lass uns zunächst mit der Umgebung vertraut werden, wenn wir den Kristall stehlen wollen tun wir es wahrscheinlich am besten in drei Tagen direkt vor der Zeremonie, dann werden sicher alle sehr aufgeregt sein und sein Fehlen vielleicht nicht bemerken.“ „Du willst ihn am helllichten Tag stehlen? Wie willst du das anstellen? Warum nicht nachts, wenn sie schlafen?“ „Wenn er so leuchtet wie Rikk sagte, und ich zweifle nicht an seinem Wort, wäre es Selbstmord ihn nachts stehlen zu wollen.“ „Aber was willst du denn tun?“ „Das weiß ich noch nicht, aber ich habe immer noch meine Magie.“ Dann ging ich los das Dorf zu erkunden und Sternenglut folgte mir kopfschüttelnd, „du bist wirklich verrückt. Genauso verrückt wie Samantha.“ Ich lächelte traurig.
Als er das nächste Mal kam lag sie gerade in unruhigem Schlummer. Es war ungewöhnlich normalerweise hatte sie es kaum einmal nötig zu schlafen, ihr Drachenerbe war der Grund dafür, dass sie schon früher, Tage manchmal wochenlang über ihren Studien gesessen hatte ohne vor lauter Arbeit etwas zu essen, zu trinken oder zu schlafen. Damals hatte sie noch nicht gewusst, wer und was sie wirklich war, alles war gut gewesen oder zumindest so erschienen und sie hatte auch nicht gewusst, dass sie niemals wahren Hunger oder Durst verspürt, dass sie niemals wirklich müde gewesen war. Es war immer so gewesen, sie hatte es nie in Frage gestellt, so wie es war, war es und sie kannte es nicht anders, erst im nachhinein hatte sie all die verstreuten Hinweise erkannt. Deshalb war es ein weiteres Zeichen dafür, wie entkräftet sie war.
Sie erwachte vom lauten Klirren der Ketten Shannam stand vor ihr und beobachtete sie kalt, einen Soldaten neben sich, während ein weiterer beschäftigt war ihre Ketten zu lösen. Nachdem das geschehen war zogen die beiden Soldaten sie grob auf die Beine und fesselten ihr die Hände hinter dem Rücken. „Bringt sie mit.“, befahl Shannam seine Stimme war heiser und kaum zu hören, doch die Soldaten reagierten sofort. Sie gelangten durch den Saal jenseits der Gitter zu einer großen Treppe, die nach oben in einen steinernen Gang führte, rechts und links waren zahlreiche Türen, von denen keine der anderen glich. Es gab keine Fenster, trotzdem war es zugig und feucht. Es musste sich wohl um ein altes Schloss oder eine andere alte Befestigung handeln. Eine, die schon lange verlassen und dem Verfall überlassen war, nach ihrem Zustand zu schließen. Der Gang führte sie zu einer weiteren Treppe, einer schmalen Wendeltreppe, die sich in zahllosen Windungen nach unten wand scheinbar bis in de Mittelpunkt der Erde hineinbohrte. Samantha schaute in die schwarze Tiefe, ein Turm..., dachte sie und ahnte plötzlich, wo sie war, um sich im nächsten Moment zu wünschen, es nicht erkannt zu haben.
Ell Lurieen, der verfluchte Turm des Dunkelelfen Lloystrail, eines Abtrünnigen mit großer Macht. Ein Fluch lag seit dem Tod des Magiers über dem Gebäude und man erzählte sich mehr Geschichten darüber, als man in einem Menschenleben erzählen kann. Was an diesen Geschichten dran war wusste niemand, doch eines war sicher, der Turm war ein Ort des Bösen. Zu jeder Zeit hingen schwarze Gewitterwolken schwer und tief über seiner Spitze, trübe Nebel verbargen ihn vor der Welt und sein Umkreis war kahl und leblos, weil in der verdorbenen Erde nichts wachsen konnte und weil kein Lebwesen sich dem Turm freiwillig näherte.
So schlimm, wie man es sich erzählte schien es letztendlich nicht zu sein, sie sah weder Todesfeen noch verderbliche Geisterkrieger oder sonstige Gespenster, Dämonen und Kreaturen des Bösen. Dennoch, je tiefer sie stiegen, desto deutlicher spürte sie es, ein Gefühl, wie das in dem Augenblick, da Damon erschienen war, nicht zu erfassen aber abgrundtief Böse, kroch es durch Körper und Geist und lähmte sie mit eisiger, tödlicher Kälte. Selbst Shannam schien seine Wirkung zu spüren, sein Gesicht verdüsterte sich und er bis die Zähne zusammen, zwang sich regelrecht weiter. Samantha spürte wie sie zitterte, die Atmosphäre war von Macht erfüllt, einer verdorbenen Macht, die sie bis ins Innerste erschütterte und ihr das Gefühl gab unter der enormen Spannung zu zerreißen. Sie hätte viel dafür gegeben sich herumzuwerfen und zu fliehen, doch obgleich, auch sie die Auswirkungen in hohem Maße spürten, hielten die Soldaten sie unerbittlich in eisernem Griff und folgten ihrem Meister immer weiter die Treppe hinab.
Es wurde immer kälter, bald schon strömte ihr Atem sichtbar aus ihren Mündern, Reifschichten und Eiskristalle bildeten sich auf ihren Kleidern und Rüstungen, Haare und Wimpern gefroren in der klirrenden Kälte, einer Kälte, die nicht natürlich sondern durch und durch von Finsternis erfüllt war. Es konnte Stunden gedauert haben und jede Sekunde davon war eine Qual, doch schließlich erreichten sie am Ende der Treppen ein großes Tor. Es war aus schwarzem Holz gefertigt und über und über mit Schnitzereien verziert, doch es waren keine schönen Szenen, die dort abgebildet waren. Samantha erschauerte, als sie daran dachte, was dahinter lag. Ein Ort, den zu sehen viele Magier, vor allem die schwarzen Roben ihr Leben geben würden, was nicht wenige tatsächlich schon getan hatte, in dem vergeblichen Versuch diesen Ort zu erreichen. Shannam musste entweder über eine unglaubliche Willenskraft verfügen, oder aber, er hatte Hilfe gehabt.
Er sprach die magischen Worte, die kein Novize jemals hören durfte und die doch jeder kannte, den Spruch das Siegel der Tore zu brechen, einen Spruch von solcher Macht, dass nur wenige lebende Magier ihr widerstehen konnten, wenn sie überhaupt bis hierher kamen denn egal wie und wo, hier bedeutete Versagen den Tod und diese letzte Grenze hielt den schrecklichsten bereit. Denn sprach jemand die Worte, dessen Macht nicht größer war als die des Zaubers selbst, so wurde er hineingesogen, blieb gefangen für die Ewigkeit und mit jedem geraubten Leben wurde der Bann mächtiger während die entblößte Seele verging oder, wenn sie mächtig genug war, fortan ein auswegloses Dasein als Geist fristete. Ohne Hoffnung jemals erlöst zu werden, denn der Weg in den Tod war den Untoten auf immer versperrt, wenn nicht etwas ganz bestimmtes geschah, verdammt dazu, den Ort seines Todes auf ewig zu schützen und ihn niemals mehr verlassen zu können. Voller Angst sah sie, wie Shannam zusammenbrach, er war nicht stark genug, doch wenn er versagte, würde hier unten eine Macht entfesselt, vor der es kein Entkommen gab
Hastig entriss sie sich dem Griff der Soldaten, die in blinder Panik auf Shannam starrten und es nicht einmal bemerkten. Sie stürzte nach vorn und ging in die Knie, eine Welle heißen Schmerzes jagte durch ihren Körper, doch der Schmerz war lebendig und willkommen, er störte sie nicht.
„Kjia! ryroumear tjha raij xyrm, fin laä tjis, drim fyr xyrv vijirya Gna dsretrare ynanrellvae!“, rief sie und versuchte ihre Angst zu verdrängen, sie war so schwach, wie konnte sie hoffen es zu schaffen, doch immerhin war sie das Eisen los, es hätte ihren Untergang bedeutet. Die Macht des Zaubers kam über sie und sie konnte nicht mehr atmen, Shannam lag vor ihr am Boden, bewusstlos und bleich wie der Tod, sie konzentrierte ihren ganzen Willen darauf, der Finsternis zu wiederstehen. „Xyrv Ajihadar fyr Myrym, savirrett ktähszirr Prav, blakkar xyrv cyrarryvyare laäbad, ktähszirr, blude xyrv sziobhyvth, fyr nrithm mutrasid feddrijire, vijier Dkta laäsyrr cyrarryvyare, ouveryrt fyr Ellanoo, elbraijia illieryqüä müyrssare tji tharrgiddt laäba, fyr epoicca te Dracyyrym vyncairadt yjoros Vraell, Aerel müyrssarr fys Lestrag te psythvu xyrr zvumnairhere!“ Erinnerungen stürzten auf sie ein, Gefühle und Gedanken, jeder einzelnen Seele, die in dem Tor gebannt war, als es zusammenfiel, sie krümmte sich vor Schmerz. Die Bilder wirbelten in buntem Chaos, das Leid war mehr als sie ertragen konnte, und alles mischte sich mit ihr selbst, bis sie kaum noch wusste wer sie eigentlich war, das Silberemblem leuchtete qualvoll in der Dunkelheit und blendete die beiden Soldaten, die, als eine Welle der entfesselten Macht über sie hinwegrollte bewusstlos zu Boden sanken, doch sein unerträgliches Leuchten war wie ein Anker, der sie hielt und verhinderte, dass sie vortrieb im Fluss der Seelen hinein in die ewige Dunkelheit. Sie erkannte, was mit ihnen geschehen würde und ihr Herz schien zu brechen, es durfte nicht sein, all diese Leben durften nicht ins vergessen geraten... „Menht Bheoryxyr! Jisenwii tryrm Lestrag forna usnemn tji Ughs, ryroume xyrvh Trääntrüllhqüää brgyn cophthar oäkkawwe, wyhönhh srüree fynn tranquillym, fynn tji Tjyarare, fin wennyn itel... grihga Slyphenn!“, bat sie mit gebrochener Stimme und tat instinktiv, das einzige, was möglich war, um die Seelen zu retten und vor der Finsternis zu bewahren.
Wenn eine reine Seele für sie birgt und ihnen den Weg weißt, finden selbst Verdammte ist Licht... Bebend schrie sie ihren Schmerz und das Leid heraus, die sie beutelten als ihre Bitte erhört wurde und die Seelen entschwanden. Mit ihnen ging das Böse, das Licht erleuchtete den Ort, wie sie es gesagt hatte und vertrieb die Finsternis. Die Kälte schwand, die Dunkelheit wurde von dem Turm genommen, die drohenden Wolken lösten sich auf und zum ersten mal seit Jahrhunderten traf wieder das goldene Licht der Sonne seinen kalten grauen Stein, der Herr des Turmes war gekommen und hatte ihn für sich beansprucht und plötzlich begann der Turm sich zu wandeln. Voller Angst waren die Augen der Welt auf die dunkle Marmorsäule gerichtet, die jetzt ohne Nebel vor ihnen entblößt war. Sie sahen den grauen Stein verblassen, bis er weiß wurde, sahen glitzernde Silberadern in ihm wachsen. Sie sahen wie sich seine zertrümmerten Minarette sich wieder zusammenfügen, wie vernichtete Verzierungen und Bilder des Grauens sich wandelten, wie zerstörtes Metall zu funkelndem Platin wurde, wie Fenster die nicht mehr gewesen waren, als drohende schwarze Schlünde, von Kristallglasscheiben gefüllt wurden, die im Sonnenlicht sanft glänzten. Wie Zerfall und Verderben von ihm wichen und er in nie gekannter Schönheit erstrahlte, wie Zerstörtes sich zusammenfügte und mit nie gekannter Pracht aufwartete. Wie die Wunder sich auszubreiten begannen, die die ganze Zeit über durch den Fluch gefangen in der Finsternis eingeschlossen waren und sie sahen wie auf der kahlen Erde vor dem Turm, Gräser und Blumen, Bäume und Sträucher zu wachsen begannen. Der ganze Turm war verdammt gewesen, doch nun wurde ihm eine Heilung zuteil mit der niemand gerechnet hätte.
Dann begann das Licht langsam zu verblassen, der Schatten kehrte zurück bis Gleichgewicht herrschte. Samantha lag auf dem steinernen Boden am Fuße der Treppe, der sich in glänzenden Marmor verwandelt hatte und wünschte nur noch in die schützende Dunkelheit fliehen zu können, weil sie glaubte es nicht mehr ertragen zu können, doch den Gefallen tat man ihr nicht. Das Tor öffnete sich lautlos und ein Wind, der den Geruch von Staub und langsamem Zerfall mit sich trug, schlug ihnen entgegen, doch nur eine der vier Gestalten am Boden bemerkte es. Als sie erkannte, dass es nicht aufhöre würde, nicht in diesem Moment, kämpfte sie sich auf die Beine und schleppte sich zum Tor um einen Ort der Vergangenheit zu betreten, Lloystrails Laboratorium.
„So, es ist Zeit. Jetzt oder nie...“ „Das ist Wahnsinn! Bitt Nico hör auf mich und lass es bleiben, du beschwörst deinen eigenen Untergang herauf.“ „Hast du einen besseren Plan?“ „Jeder Plan ist besser als das! Außerdem vielleicht kann Rikk...“ „Rikk ist verschwunden, nachdem er mit uns gesprochen hat, du weißt es ebenso gut wie ich, genauso wie wir beide wissen, dass er zur Zeremonie zurück sein wird, er ist wie Sam Sternenglut, er würde niemals ein Versprechen brechen.“, ich spähte zu der Feuerstelle, die gerade entzündet wurde, viele der Menschen waren bereits vor der Hütte des Alten versammelt und beteten, die restlichen bauten das Festmahl auf, dass es nach der Zeremonie geben würde, jetzt setzte sich, wie ich es erwartet hatte, die Frau des Priesters ab und kam in unsere Richtung, „sie kommt, bist du bereit?“ „Nico...“ Ich sah den Wolf an und er verstummte, „wirst du mir helfen oder wirst du es nicht?” „Ich werde es.”, er senkte den Kopf, legte die Ohren an und ließ den Schwanz hängen, „aber ich habe Angst um dich.“
Seine letzten Worte ignorierte ich bewusst, sie hätten nur meine eigene Furcht noch gesteigert. Die Frau kam immer näher und weit und breit war niemand sonst zu sehen, ich wusste, dass es jetzt schnell gehen musste und rief die Magie. „Tramarym brgyn.“, flüsterte ich, als sie unmittelbar vor mir war, und lautlos fiel sie in den Schnee. Sofort war ich neben ihr und hörte schon, wie Dorfbewohner von der Feuerstelle nahten, um zu sehen, was geschehen war. Mit einem Ruck riss ich die Kette mit dem Kristall von ihrem Hals und steckte ihn ein, das heftige Leuchten war, wie ich gehofft hatte, im Tageslicht kaum zu sehen, mit etwas Glück hatte es niemand bemerkt. Dann tat ich, als versuchte ich der vermeintlich Bewusstlosen zu helfen, als die Dorfbewohner mich schon unwirsch fortschoben. Ich ignorierte ihre missbilligenden Blicke und lief in Richtung der Hütte davon. An der Verzweigung zum Dorfeingang trennte ich mich von Sternenglut, „du weißt was du tun musst.“ „Ja, viel Glück.“ Dann ging ich weiter, schlängelte mich unbemerkt durch die Menge der Betenden und betrat erleichtert die Hütte.
Ellistan blickte auf, als er das Geräusch meiner Schritte vernahm, zumindest glaubte ich, das es daran lag, „hast du ihn?“ Es dauerte einen Augenblick, ehe sich mein Kopf soweit geklärt hatte, dass ich die Worte übersetzen konnte, dann nickte ich. „Gib ihn mir.“ Noch immer voller Widerwillen trat ich zu ihm, seine Hand war feucht und eiskalt, als er den Kristall aus der meinen nahm, ich wäre beinahe zurückgezuckt. Er drehte den Kristall zwischen seinen ungewöhnlich langen Fingern und schwieg. „Was ist jetzt?“, fragte ich und lauschte nervös nach draußen, hoffentlich hatte noch niemand etwas bemerkt, „was weißt du über meine Freunde?“ „Nichts.“, erwidere er einfach, ich war wie erstarrt, „was?! Aber du hast gesagt...“ „Ich habe nichts versprochen junger Wächter und außerdem wird es für dich ohnehin keine Rolle mehr spielen.“ „Was?“, ich hörte ein Geräusch hinter mir und fuhr herum, das halbe Dorf hatte die Hütte betreten und die Männer zielten mit den Spitzen ihrer Speere drohend auf mich. Ich taumelte unangenehme Hitze stieg in mir auf, „nein... Eine Falle... Davor also hat Rikk mich...“ Ich hörte den Alten hinter mir Lachen und plötzlich war es, als fiele mir ein Amboss in den Rücken ich stürzte zu Boden und konnte mich nicht mehr rühren, mein gesamter Körper war ohne Gefühl.
„Bringt ihn raus.“, schnarrte Ellistan und verzweifelt bemerkte ich wie, starke Arme ich aufhoben und nach draußen trugen. Sie legten mich auf einen länglichen Stein, er war mir vorher schon aufgefallen, weil sein Form der eines Tisches glich, jetzt war er von einem Kreis aus Feuerschalen umgeben und ich wusste was es war, ein Altar. Ellistan hatte gelogen, er wollte nicht Rikks Köper, sondern meinen. Angst schnürte mir die Kehle zu, ich lag so, dass ich den Eingang der Hütte im Blick hatte und sah jetzt, wie der Alte auf de Arm des Priesters gestützt mühsam heraushinkte. Vor dem Feuerkreis trat der Priester zurück, doch der Alte kam zielsicher auf mich zu, seine rechte Hand umklammerte den Anhänger um seinen Hals, mit der linken stützte er sich auf den Rand des Steines und beugte sich über mich.
„Warum?“, würgte ich hervor, ein boshaftes Lächeln teilte seine Züge, „was ich dir erzählte ist wahr, bis auf das letzte Wort, wie es die Ursprache verlangt, doch es ist eine vergangene Wahrheit. Dein Körper ist von Macht erfüllt, wie lange schon warte ich auf eine solche Gelegenheit. Fürchte nicht um die Welten mein Junge, du wirst ihren Untergang nicht mehr erleben, doch wenn ich der uralten Gott deinen Körper opfern kann, wird er mir die Existenz geben, die ich mir immer gewünscht habe.“ „Wenn Damon siegt...“, jedes einzelne Wort kostete mich eine gewaltige Anstrengung, „wird es nichts mehr geben, wo du existieren kannst.“ Er lachte höhnisch, und fuhr mit seiner eisigen Hand über meine Wange hätte ich es gekonnt wäre ich zurückgezuckt. „Lass das meine Sorge sein, und selbst wenn, sei mir doch dankbar, dass ich dich von all diesen Qualen erlöse.“, er blickte zum Himmel, „ah die Nacht bricht herein, sobald der schwarze Mond am Himmel steht, wird es beginnen.“ Er schien die stumme Frage in meinen Augen zu lesen, obgleich er doch nichts sehen konnte und griff erneut nach seinem Anhänger. „Du fragst wie? Mit Hilfe dieses Schmuckstückes. Wenn es soweit ist, werde ich es auf deine Brust legen, direkt dorthin wo dien Herz voller Angst schlägt und dann wird sich ganz langsam das Mana deines Körpers mit dem meinem vertauschen während deine Seele festgehalten wird. Es ist ziemlich schmerzhaft, du solltest dich nicht sträuben, soweit ich es beobachten konnte, hatte jede Gegenwehr nur die Qualen verlängert und am Ende wartet der Tod.“ Verzweifelt richtete ich meinen Blick auf den Himmel, der schwarze Mond war beinahe aufgegangen, mir war zum Heulen zu Mute, gab es denn nichts, was ich tun konnte?
Ich versuchte meine Magie zu erwecken doch es schien, als wäre sie gleich meinem Körper erstarrt, quälend langsam nur, begann sie durch mein Blut zu strömen unmöglich, dass ich es schaffen sollte. Es tut mir Leid Sam., dachte ich und blinzelte die Tränen weg, ich kann mein Versprechen nicht halten, ich werde es nicht schaffen... Es tut mir so leid, ich habe versagt.
„Es ist soweit.“, seine Stimme war nur ein Zischen, er löste den Verschluss der Kette und presste den Anhänger auf meine Brust, dass er mir durch die Rüstung hindurch ins Fleisch schnitt, eisige Kälte breitete sich in mir aus, wie wenn ich einen Zauber sprach spürte ich die Lebenskraft aus mir herausrinnen und es gab nicht, was ich tun konnte.
Ein schwarzer Schatten verdunkelte den Mond, ein unerträglicher Schrei ertönte. Die Feuer in den Schalen verloschen. Weitere Schreie erklangen, die Dorfbewohner flohen in blinder Panik, als das Verderben über sie kam. Reißende Winde, hervorgerufen durch den mächtigen Flügelschlag schwarzer Schwingen kehrten das Unterste zuoberst, zerrissen und zerfetzten die Hütten, ließen sie einstürzen und alles durch die Gegend fliegen, was herumlag. Selbst der Schnee erhob sich vom Boden um erneut lautlos auf die Erde zu fallen und das Leid zu überdecken. Stählerne Klauen blitzten im Mondlicht, ein erstickter Schrei und Blut färbte den Schnee. Der Anhänger entfiel einer kraftlosen Hand und zerbrach, das Geräusch seiner Zerstörung hallte über den Ort, wie selbst der lauteste Schrie es nicht vermocht hätte. Ein Körper im Schnee krümmte sich und zerfiel dann zu Staub. Die lähmende Kälte griff wieder um sich, ich konnte nicht mehr atmen, die Welt verschwamm, da fühlte ich mich von kräftigen Händen gepackt und herumgerissen. Ich blickte in Rikks Gesicht, er murmelte leise Worte und ich spürte wie heilendes Licht durch meinen Körper wogte und mein eisiges Fleisch sanft erwärmte. Ich schnappte nach Luft und spürte, dass ich mich wieder Bewegen konnte.
„Bist du in Ordnung?“, seine seltsamen Augen waren voller Sorge. Ich nickte, „wie... hast du das gemacht.“, meine Stimme war nur ein Krächzen, er wirkte erstaunt, „was gemacht?“ „Mich geheilt, das war... Keine Magie.“ Seine Verwirrung nahm zu, „ich habe nur gebetet.“, Hilfe suchend sah er sich um, erst jetzt bemerkte ich den großen schwarzen Schatten, den, der für all die Verwüstung verantwortlich war. „Er ist ein Kleriker.“ „Nyki...“ Der große schwarze Drache kam näher und ließ zu, dass ich mich auf ihn stützte um aufzustehen, „wir haben jetzt keine Zeit, für zu viele Fragen, lass uns diesen Ort verlassen, dann können wir unsere Geschichten austauschen. Ich nickte und kletterte auf seinen Rücken Rikk nahm hinter mir Platz. „Sternenglut?“, fraget ich noch. „In Sicherheit.“, erwiderte Nyki ruhig und wir flogen los.
Unser Ziel war nicht weit entfernt eine weitere Senke inmitten des Eises, auch hier wuchsen Wälder und Sternenglut wartete bereits und an seiner Seite zwei Wesen, die ich erst bei näherem Hinsehen als Drachen erkannte. Ihre Leiber waren langgestreckt ihre Beine beinahe lächerlich kurz, sie glichen den chinesischen Drachen meiner Welt. Zwar hatten sei keine Flügel, doch als sie uns nahen sahen, erhob sich dennoch einer von ihnen in die Lüfte und
schlängelte sich auf uns zu. Ihre Leiber waren nicht von Schuppen bedeckt sondern schienen aus Eis geschnitzt, ihre Augen waren von einem funkelnden Hellblau, die Pupillen vertikal geschlitzt wie bei eine Katze. Das sind Brionna und Ruthlyn, sie haben mir geholfen, nachdem ich ins Meer gestürzt war und sie haben auch Rikk zu mir gebracht. Die beiden musterten mich wie zuvor ich sie, ein wenig misstrauisch vor allem aber neugierig. „Du bist Nico?“, fragte Ruthlyn, seine Stimme war wohltönend und männlich aber hoch und tief zugleich, „Nyki erzählte uns viel von dir.“ „Ja, mein Name ist Nico.“, unsicher sah ich von einem zum anderen, „doch ich begreife noch nicht, was eigentlich passiert ist.“ Ich suchte Nykis Blick, doch plötzlich sah ich eine frische Wunde an seine linken Seite. Sie war ungeheuer groß und schien sich gerade erst geschlossen zu haben. Das schwarze Schuppenkleid war dort gänzlich durchdrungen, wie hatte er mit dieser Verletzung fliegen können? „Nyki...“
Er seufzte, „am besten wird es sein, von vorne zu beginnen. Wie wir alle stürzte auch ich ins Meer. Ich war ziemlich benommen und konnte mich kaum bewegen, so sank ich hinab auf den Grund. Doch dank des Geschenks der Mearyllen konnte ich dort unten Atmen und auch der beißenden Kälte widerstehen wahrscheinlich habe ich nur deshalb überlebt. Ich muss daraufhin eingeschlafen sein oder das Bewusstsein verloren haben, jedenfalls als ich erwachte hatte ich mich soweit erholt, dass ich hinaufschwimmen konnte, so glaubte ich zumindest. Doch die Strömungen und Wellen waren zu stark für mich, ich geriet in einen unterseeischen Strom und er riss mich fort, vielen meilenweit durchs Meer hindurch und schließlich gegen ein scharfkantiges Riff, wo ich beinahe aufgespießt wurde. Dabei ist auch diese Wunde entstanden. Ich konnte mich aufs Land flüchten doch die Wunde war zu tief und ich blieb dort liegen. Brionna und Ruthlyn haben mich durch Zufall dort gefunden, mich notdürftig verarztet und hier hergebracht, doch Drachen sind keine Heiler und auch sie konnten nicht viel tun, es sah ziemlich schlimm aus. Dann jedoch ist dieser junge aufgetaucht oder vielmehr ist er Ruthlyn begegnet als er auf Jagd war. Er war ziemlich verzweifelt und fragte ihn daher ob er etwas von einem schwarzen Drachen wüsste. Ich hatte ihnen zwar von uns erzählt aber nur das nötigste und deshalb glaubte er, Rikk wäre du und brachte ihn hierher. Er erzählte mir, dass du hier ganz in der Nähe seiest, zusammen mit Sternenglut und das du dringend Hilfe bräuchtest und er heilte die Wunde. Nun, an den Rest solltest du dich noch erinnern.“
„Ja, nur... Warum hast du mir geholfen Rikk warum hast du zugelassen, dass dein Stamm seines Ältesten beraubt wird nur um mich zu retten?“ „Er senkte den Kopf, ich war... immer anders, weißt du? Sie mieden mich, verachteten mich und fürchteten die seltsamen Kräfte meiner Gebete, als ich auserwählt wurde, waren alle erleichtert, auch ich, denn ich hing nicht sehr an diesem Leben. Ich habe dich gewarnt weil ich jeden gewarnt hätte und weil ich die Geschichten um den schwarzen Kristall kannte, du bist nicht der erste, der in diese Falle ging, doch diese... Methoden waren mir zuwider und ich wollte nicht untätig zusehen, wie einer in sei Verderben rennt, dass du mir nicht zuhörst, davon bin ich ausgegangen. Als du dann mit mir gesprochen hast... Du hast mich so sehr an mich selbst erinnert, von da an konnte ich es nicht mehr zulassen. Ich war nicht stark genug mich dem Ewigen zu stellen, keiner von uns war es, doch als du mir von dem Drachen erzähltest... Da dachte ich, wenn ich ihn finden könnte, könnten wir vielleicht doch noch etwas ausrichten und ich dachte mir auch, dass so ein großes Geschöpf wie ein Drache, noch dazu ein schwarzer Drache inmitten von Schnee nicht schwer zu finden sein dürfte, doch ich hätte beinahe versagt. Als die Zeit beinahe abgelaufen war traf ich auf... Ruthlyn und in meiner Verzweiflung bat ich ihn um Hilfe, obgleich ich all die alten Geschichten gehört hatte und wusste, dass er mich leicht hätte töten können. So gelangte ich hierher, doch dein Freund lag im Sterben. Irgendwie versuchte ich instinktiv diese seltsamen Kräfte zu nutzen und zum ersten mal erfuhr ich, dass der Fluch meiner Geburt in Wahrheit ein Segen ist, nie hätte ich geglaubt, dass diese Wunde noch zu heilen war.“
„Ja... Ich blickte zu Nyki und was bedeutet es nun, dass er ein Kleriker ist? Was sind das für Kräfte?“ „Götterkräfte.“, erwiderte der schwarze Drache, „Kleriker sind die Auserwählten eines Gottes, seine Vertreter sozusagen, durch die er wirken kann. Als Gegenleistung können sie sich seine Macht erbeten um zu heilen oder zu kämpfen oder wozu auch sonst und wenn es dem Gott gefällt, wird unmögliches möglich.“ Ich nickte, „gut das habe ich versanden, nur wie ihr da drinhängt,“, ich sah Brionna und Ruthlyn an, „ist mir immer noch nicht ganz klar, warum habt ihr Nyki überhaupt geholfen?“ Brionna schnaubte leise und begann dann zu sprechen, ihre stimme war wie Ruthlyns nur weiblich und... Anders, „wir sind zwar Eiswyrmer, aber dennoch sind wir Drachen und niemals hätten wir einen anderen Drachen einfach sterbend im Schnee zurücklassen können, das entspricht nicht unserer Art.“ „Nun, ich glaube, dann bleibt nur noch eine Frage, was jetzt?“ „Ich muss zurück.“, sagte Rikk heiser, ich musterte ihn erstaunt, „da kannst du nicht, sie werden dich töten.“ „Ich muss.“, erwiderte er entschlossen, wie hast du gesagt? Du glaubst, dass ich noch viel gutes tun kann und tun werde, genau das habe ich auch vor. Nach Ellistans Tod ist der Stamm ohne Führung und völlig verwirrt sie werden mich brauchen, mich und meine seltsamen Kräfte, es steht uns eine harte Zeit bevor. Ich muss gehen und mein Schicksal erfüllen, so wie auch du es tust, doch hoffe ich dich eines Tages wiederzusehen, denn von heute an sind wir Brüder.“ „Ich nickte nicke und schluckte die Tränen der Rührung hinunter, „du wirst das Richtige tun Rikk, ich weiß es und wenn du meine Hilfe brauchst ruf mich, wenn ich es höre werde ich kommen, ich verdanke dir mein leben.“ „Und ich dir das meine, doch die Zeit des Abschieds ist gekommen, leb wohl mein Bruder.“ Ich konnte nur erneut nicken, meine Stimme versagte mir den Dienst, dann kehrte er uns den Rücken und machte sich auf den Weg zurück in seine Heimat. Ich sah ihm nach und verspürte einen tiefen Schmerz in meinem Herzen, wenn Damon wirklich siegte allein der Gedanke, dass all diese Menschen... Nein, ich konnte es nicht zu Ende denken.
„Was werdet ihr tun?“, fragte Brionna leise, ein Blick ausgetauscht zwischen Nyki, mir und Sternenglut genügte als Verständigung. „Wir müssen weiter.“, erklärte der schwarze Drache, „wir müssen die anderen finden und uns um das Feuer kümmern, unsere Reis ist noch lang wir sind gerade am Anfang doch bleibt keine Zeit zu verlieren.“ „Ja... Ihr habt eine Aufgabe zu erfüllen, wir wünschen euch alles Gute.“, sagte Ruthlyn sanft, „und wisset wenn die Zeit der letzten Schlacht gekommen ist werden wir da sein und gemeinsam mit unserem Volk an euerer Seite kämpfen.“ „Ich danke euch.... Für alles.“ „Nein, wir sind es, die euch danken müssen.“, erwiderte das Drachenweibchen, „dafür, dass ihr wieder Hoffnung in diese trostlose Welt getragen habt. Lebt wohl, der Eisstern möge euch behüten.“ Dann stieg das Drachenpärchen empor und Seite an Seite schwebten sie über das glitzernde Eismeer davon.
„Wir sollten auch aufbrechen.“, sagte Nyki, „das heißt, wenn du dich dazu in der Lage fühlst.“ „Es wird schon gehen, nur... Wo sollen wir hin?“ „Ich weiß es nicht.“ „Meinst du nicht... Wir sind die Wächter, glaubst du nicht, wir sollten und zuerst um das Feuer kümmern? Es ist sicherleichter zu finden als Lynn oder Fayn und wenn Samantha dort ist, dann wären unsere Probleme gelöst.“ „Wie kommst du darauf? Sie kann die anderen auch nicht herbeizaubern.“ „Nein, das nicht, aber sie kann B´raks Karte lesen. Ich habe sie, aber sie reagiert nicht auf mich.“ Er dachte kurz nach, „gut, du hast recht, wo das Feuer ist weiß ich sogar ungefähr, sie hat es mir einmal gezeigt, noch ehe wir die Mondseen erreichten ich denke ich kann es finden. Steig auf.“
Ich tat wie er gesagt hatte und bemerkte zu meinem Erstaunen, dass ich die wilden Flüge auf dem Rücken des Drachen vermisst hatte, wenn auch nur unbewusst. „Was ist dir eigentlich wiederfahren?“, fragte er, während er zwischen den Wolken dahinglitt. Das sanfte Schaukeln machte mich schläfrig. „Da ist eine ziemlich seltsame Geschichte, glaube ich.“, antwortete ich und gähnte. „Du kannst es mir auch später erzählen, vielleicht solltest du erst ein wenig schlafen.“ Ich hatte nichts dagegen und machte es mir auf seinem Rücken bequem voller Vertrauen und mit dem Sichere Wissen, dass mir nichts geschehen konnte. „Nyki?“, murmelte ich im Halbschlaf. „Ja?“ „Du hattest recht, Eiswürmer sind wirklich widerlich.“ Sein stilles Lächeln sah ich nicht mehr, denn schon schlief ich tief und fest auf dem wiegenden Rücken des Drachen, während wir hoch oben über den Himmel glitten, auf dem Weg in ein neues Abenteuer.
Der Raum war voller Staub und Spinnenweben dennoch erweckte er den Eindruck, als wäre der Besitzer nur eben fortgegangen um etwas zu erledigen und würde jeden Augenblick zurückkehren. Ihre Fesseln, hatten die Wogen der Macht nicht überstanden und waren zu Staub zerfallen, erschöpft stützte sie sich gegen den Türrahmen und blickte sich um. Die Wand gegenüber der schweren Torflügel, die sich in Elfenbein verwandelt hatten, bedeckt mit wunderschönen Szenen aus alten Sagen und Legenden, wurde zum größten Teil von einem gewaltigen Steinkamin aus schwarzem Sandstein eingenommen. E war staubig und verdreckt, verkohlte Holzscheite und Aschereste lagen noch dort, zum brennen bereit, viele der Verzierungen und Reliefe waren zertrümmert, tiefe Furchen zogen sich durch den weichen Stein. Auf dem Sims standen und lagen zahlreiche Gegenstände, Ringe und andere Schmuckstücke, die magisch sein mochten, verschiedene Edelsteine in allen Größen, zwei rostige Dolche mit zerfransten Lederhalftern sowie noch allerlei Krimskrams, den sie nicht erkannte und dessen Zweck sie nur erraten konnte und ein paar Dinge, die vollständig zerstört und zerfallen und nicht mehr zu erkennen waren.
Der Rest der Wand war mit Regalen bedeckt, hier standen ausschließlich Behälter mit unterschiedlichen Zutaten die man für Tränke und Elixiere brauchte, sowie das nötige Zubehör. Die Gläser und Flaschen, Büchsen und Dosen, Fässchen und Beutel schienen einmal fein säuberlich beschriftet worden zu sein doch längst war die geschwungene Handschrift verblasst und unleserlich geworden. Die Restlichen Wände des Trapezförmigen Raumes waren von Büchern bedeckt, von Büchern über Magie und Zauberei, über alte Legenden und Prophezeiungen, über die Welten und ihre Geschichte und vieles mehr. Gerne hätte sie sich viele der Bücher näher betrachtet doch sie tat es nicht, sondern blieb wo sie war. Im Zentrum des Raumes stand ein massiver Schreibtisch, so groß, dass ein Minotaur sich auf die Platte hätte legen können und noch immer genug Platz gewesen wäre. Seine Oberfläche war bedeckt mit einem durcheinander aus leeren und beschrifteten Pergamenten, versiegelten und geöffneten Rollen, aufgeschlagenen Büchern, Federn, Tintenfässchen, und weiteren magische Gegenständen. Auf einer Ecke stand ein kleiner Käfig, doch von den Ratten oder Mäusen, die mal darin gelebt hatten, waren nur noch zerfallene Skelette übrig. Es war jedoch noch ein weitere Gegenstand auf diesem Tisch und der fesselte ihre Aufmerksamkeit und brachte sie doch dazu, ihren Platz am Tor zu verlassen und an den Tisch heranzutreten.
Sie hatte kein gutes Gefühl, dieser Ort war der einzige Raum im Turm, in dem immer noch das Böse herrschte, der immer noch von dem Hass und der Verachtung erfüllt war, die das gesamte Gebäude verdammt hatten. Sie wusste, dass e immer so sein würde, keine Macht der Welt konnte etwas daran ändern, denn an diesem Ort hatte es begonnen, er würde bleiben, weil er eine Warnung war, eine Warnung an die Welten und alle, die in ihnen lebten. Gebannt starrte sie auf die schimmernde Kugel, etwa in der Größe eines Handballs, die in einem angelaufenen Silbergestell auf dem Tisch ruhte. Ihr Inneres war ein Wirbel aus Farben und Mustern, ein ewiges Spiel von Licht und Schatten, immer in Bewegung, doch scheinbar ohne Sinn. Unbewusst steckte sie die Hand aus um das kühle Glas zu berühren, doch rasch ließ sie sie wieder sinken, als sie es bemerkte, di Gefahr war zu groß, den vor ihr stand eine echte Kugel des Schicksals.
Niemals hätte sie geglaubt eine solche zu Gesicht bekommen zukönnen, denn seit Jahrtausenden hatte man keine mehr geschehen. Ursprünglich waren es sieben gewesen, aufbewahrt in den Türmen der Elemente in Nohad doch inmitten der Kriege waren sie verschwunden und nun verschollen, zerstört oder verloren, niemand konnte es sagen. Man wusste nicht viel über die Kugeln, sie waren ein Geschenk der Göttergewesen. Mit den letzten Resten der wahren Magie geschaffen aus den Essenzen der großen Drachen waren sie weder gut noch böse und doch beides. Sie waren nichts und doch waren sie alles, jedoch waren sie vor allem eines, mächtig und in ihrer Macht unermesslich gefährlich.
Ein kraftvollen Aura pulsierte und die Kugel, umgab sie wie ein Schild, war es das, was Shannam gesucht hatte? Wenn es so war, dann war er dem Wahnsinn unrettbar verfallen, er hatte es nicht geschafft, dem Zauber der Tore zu trotzen, wie konnte er hoffen Kontrolle über dieses Artefakt zu erlangen, dass von der wahren Magie erfüllt und unermesslich mächtig war? Man konnte sagen, die Kugel hatte ein Eigenleben und wenn jemand versuchte, Kontrolle über sie zu erlangen und nicht stark genug war, dann würde sie ihn kontrollieren und großes Unheil über die Welten bringen, dessen Auswirkungen sie in der Vergangenheit schon einmal hatten spüren müssen.
Die Kugel schien ohne Stimme zu rufen, zu weinen und zu flehen, zu locken und zu schmeicheln, Versprechungen zu machen und zu drohen, doch Samantha hörte nicht auf sie. Sie war zu schwach um sch auf den Kampf einzulassen und sie wollte die Macht nicht, sie wollte nicht noch mehr Verantwortung. Die Kugeln waren verdammt, jede einzelne von ihnen. Geschenke waren sie gewesen, wie die Schicksalsklingen wie all jene mächtige Artefakte, ein Geschenk an die Welten, an die Völker, an alle, niemals dafür gedacht, unter der Kontrolle eines einzelnen zu liegen, doch genau das war geschehen. Es durfte niemals mehr geschehen. Sie kehrte dem Ort den Rücken und ließ die schimmernden Torflügel hinter sich zuschlagen, der Turm war geheilt, doch dieser Raum war wie eine Wunde, die sich niemals schließen konnte. Weder Shannam noch sonst jemand durfte an die Kugel gelangen, sie war zu gefährlich, sie durfte nur als letzte Möglichkeit gebraucht werden und eigentlich nicht mal das.
Harte Züge gruben sich in ihr Gesicht, mit ihr konnte geschehen, was geschehen musste, doch Shannams Plan würde scheitern es war eine grausige Ironie, dass sie ihm in dieser Weise eigentlich das Leben rettete, zum zweiten Mal an diesem Tag. Sie schloss die Augen und machte sich bereit, ein neues Siegel für die Tore zu erschaffen, doch anders als das letzte würde es nicht aus Angst und Hass sondern, aus Liebe und dem Wunsch zu schützen geboren werden. Ganz leise sprach sie die magischen Worte, es würde sie ihre letzten Kraftreserven kosten, doch es spielt keine Rolle, denn ihr blieb keine Wahl. „rhacknarokk vijir forna ouveryrt vijir frrebb zeröö croedilitää prygra, dji Zeroä porymptemp. tjis Laäbb dschikk brgyna arryvyou, ij fyr griffhäggä Reicwah fyr krysimgyrym forna tjerr arryvyou croe fy antquic Myrym anqu xyrvah fiijrm kenklzuyibh dji krymsele. jkixxo xyrm ij fy vhuunjc forna ij fys djoujbuzz croe dji ezhuunnu shietaj tjerr kgiigk laäsyrr, xyrv belääs fynn yarcandar zväföhdayr, dschikk fin darae vijir fy asjhuie izziu, forna tyerm ryroumear xyrr brgyn forna dsug, croe vijir kosjueio dji rhacknarroo, chasha fy Myrym an xyrvah Rayatee jutucbh pravcaddoppjö laäsyrr, yjorstromm anqu fy äeithyrym.“, sanft hallten ihre Worte weiter bis sie den gesamten Turm erfüllten, wie ein ewiger Gesang, die Tore glühten hell auf, erstrahlten in warmem Licht wie in Zustimmung und blieben dann zurück, bedeckt von einem Schimmer aus Licht.
Sie krallte sich an der steinernen Wand fest um nicht einfach umzufallen, ganz langsam ließ sie sich zu Boden gleiten und betrachtete die Tore erfüllt von Erleichterung und Dankbarkeit. Dann glitt ihr Blick zu Shannam, der sich langsam zu regen begann. Sie war ausgebrannt, es gab nichts, das sie noch tun konnte, es würde kommen, wie das Schicksal es wollte. In tödlicher Ruhe schloss sie die Augen.
„Wach auf.“, eine Hand packte sie an der Schulter und schüttelte sie unsanft, widerwillig öffnete sie die Augen und blickte in Shannams Gesicht, es war... Anders.... zum ersten Mal waren der Hass und die Verbitterung aus seinen Silbernen Augen Verschwunden, die Kälte war gewichen und hatte etwas neuem Platz gemacht, Zweifel, Staunenden, Unglaube, Unsicherheit, sie musterte ihn ruhig. „Was hast du getan? Warum hast du das getan?“ „Was getan? Ich habe die Tore erneut verschlossen und diesmal in einer Weise, die es beinahe unmöglich macht, dass sie sich jemals wieder öffnen, wenn es das ist.“ „Nein, nicht das, du hast sie geöffnet, du hast...“, es fiel ihm unendlich schwer die Worte zu sprechen, „du hast mein Leben gerettet.“ „Genauso wie auch das meine.“ Nein. Das stimmt nicht und du weißt es. Du wärst nicht gestorben, dein Schicksal schützt dich.“ „Nimm deinen Dolch.“, sagte sie kalt, „und durchbohre mein Herz und du wirst sehen, wie ich sterbe.“ „Ich tue es aber nicht, und wenn ich es täte, würde ich es nicht schaffen. So einfach ist es nicht.“, er seufzte und musterte sie, „vielleicht habe ich einen Fehler begangen, ich will die Wahrheit hören, die ganze Wahrheit auch über meinen Bruder, doch dies ist nicht der Ort dafür, komm mit.“
„Wie kannst du erwarten von mir die Wahrheit zu hören? Ich kenne sie selbst nicht.“ „Ich fürchte, du kennst und vor allem verstehst sie besser als ich, deshalb komm.“ Ehe sie reagieren konnte packte er ihre Hand und auf magische Weise gelangten sie in ein anderes Zimmer des Turms, einen ehemaligen Esssaal, wie das einzige Mobiliar des Raumes, ein langer Tisch umgeben von zahlreichen Stühlen kündete. Sie setzte sich auf einen der Stühle, weil sie nicht selbst stehen konnte, er nahm ihr gegenüber Platz und sie war hin- und hergerissen, zwischen ihrem Hass gegenüber diesem Mann, der so viel Leid verursacht hatte und der Verwirrung über die seltsame Wandlung zum ersten Mal konnte sie Oryon nicht mehr in ihm sehen, sie hatten nichts mehr gemeinsam. „Nun tu mir den Gefallen und sprich.“, bat er mehr, als das er befahl, „du musst mir nichts über dich, deine Gefährten und eure Pläne erzählen, aber ich will endlich wissen, was geschieht, was wirklich geschieht, denn dies ist mehr als ein neuer Dämonenkrieg und ich will die Wahrheit über meinen Bruder wissen, denn das was man mir erzählte, muss Lüge sein. Ich konnte es nicht mehr glauben, nachdem ich dir zum ersten Mal gegenüberstand jetzt habe ich Gewissheit.“
Sie versuchte ihre Gedanken zu ordnen, doch das war alles andere als leicht, die Situation war einfach zu... Bizarr. Er ist n i c h t Oryon, wies sie sich selbst zurecht, und wenn er die Wahrheit wissen will, hast du kein Recht, sie ihm zu verweigern, was er auch getan hat, du hat diesen Pfad gewählt und es ist Teil deiner Aufgabe! Sie seufzte, senkte den Kopf und begann leise zu sprechen. Sie erzählte ihm nicht alles, was sie wusste und schon gar nicht das, was sie vermutete, doch es reichte mehr als aus, um den Magiern in seinen Grundfesten zu erschüttern. Sie erzählte ihm die Geschichte Oryons, seines Bruders, wie er sie vielleicht niemals zuvor gehört hatte, denn sie war der letzte lebende Mitwisser ohne dabei ein einziges Wort mehr über sich selbst zu sagen, als unbedingt nötig war, doch er fragte nicht weiter, er respektierte es.
Als sie geendet hatte war sein Gesicht aschgrau und er rang um Fassung. „Ich habe in einer Lüge gelebt.“, seine Stimme war rau und heiser, das Schrille war verschwunden. Er schien ihre Anwesenheit völlig vergessen zu haben, sprach nur noch zu sich selbst, „all diese Jahre... Es war mein Fehler, wie konnte ich ihnen trauen? Und wie konnte ich so blind sein? Mein Bruder... ich kenne die Wahrheit, und es schmerzt nicht einmal, es schmerzt nur zu erkennen, dass ich es immer gewusst aber nie geglaubt habe, was habe ich angerichtet in meinem Hass?“ „Es ist nicht die Zeit für Schuldgefühle und Selbstzweifel.“, unterbrach sie seinen Monolog, „wir alle haben fehler gemacht, tödliche unverzeihliche Fehler vielleicht, doch indem wir uns verkriechen und selbst bedauern, machen wir nichts gut. Wir müssen lernen und kämpfen, das ist der einzige Weg etwas wieder gut zu machen, falls es überhaupt möglich ist...“, sie stand auf und schritt auf und ab, ihr Körper erholte sich langsam bis zu einem gewissen Grad und ihr unruhiges Blut geriet in Wallung. Er betrachtete sie teilnahmslos bis die Worte endlich zu ihm durchgedrungen waren.
„Du bist frei.“ Überrascht sah sie auf, „wie meinst du das?“ „Du kannst, gehen, bis nicht länger meine Gefangene, ich werde dir deine Waffen zurückgeben. Dies ist die erste Widergutmachung und wenn sie auch kaum ausreichen wird...“ „Was wirst du tun?“ „Ich werde nicht an eurer Seite kämpfen, wenn du das meinst, ich haben nicht den Willen und den Mut, diesen Kampf zu bestreiten und ich habe nicht das Herz und die Entschlossenheit ihn zu gewinnen. Es tut mir Leid, aber ich kann euch nicht, helfen, nicht so, nicht jetzt. Ich werde gehen und das tun, wofür ich all diese Verbrechen begangen habe, aber nicht mehr so, ich habe es begriffen. Die wilde Magie... Die Kugel des Schicksals... Sie sollten mir die Macht geben doch jetzt sehe, ich dass ich sie nicht brauchen werde. Ich werde meinen Bruder rächen, auch wenn er es nicht verdient hat und dann werde ich einen Weg suchen, den Zerfall der Welten aufzuhalten, meinen Weg.“, sein Blick richtete sich auf sie, „ich kann euch nicht helfen diesen Damon zu besiegen, nicht direkt, aber vielleicht kann ich euch Zeit verschaffen, den Zerfall aufhalten um euch die Zeit zu verschaffen, die ihr so dringend braucht.“, er bewegte seine Hand über die Oberfläche des Tisches und in mattem Licht materialisierten sich dort zwei Gegenstände, der Bogen der Macht und die Drachenklinge Samantha nahm sie an sich. „Leb wohl, vielleicht sehen wir uns eines Tages wieder... Drachenkind.“ „Ja... Vielleicht. Es kommt mir seltsam vor... Nach allem und es fällt mir schwer, doch ich wünsche dir Glück, wenn wir unsere Gegner bezwingen wollen dürfen wir uns nicht von unseren Gefühlen beeinflussen lassen.“ „Es ist mehr als ich erwarten konnte... ich danke dir... Für alles.“
Sie nickte ihm nochmals zu und wandte sich zur Tür als er sie nochmals anrief, „wohin wirst du nun gehen?“ „Zum Portal.“, erwiderte se ohne nachzudenken, ich habe jetzt nicht die Kraft, ein eigenes zu erschaffen und ich muss zurück nach Runenland, zurück zu meinen Freunden.“ „Ja... ich wollte dich nur warnen, Diamond ist gefährlich, gefährlicher vielleicht, als ich es jemals gewesen bin, jetzt, da ich verschwinde, wird er das Kommando übernehmen und ich weiß, dass er seit langem schon eigene Pläne verfolgt. Ich weiß nicht, wo seine Loyalität wirklich liegt, aber wir müssen das schlimmste befürchten, nimm dich in acht vor ihm, in diesem Krieger steckt mehr, als er bisher zu zeigen bereit war.“ „Ich werde daran denken.“, dann ging sie, diesmal endgültig ging fort, von einem Menschen, einem ehemaligen Todfeind, der durch die seltsamen Wege des Schicksals nun ihr Verbündeter war, sie konnte nicht behaupten, dass es ihr gefiel und sie hatte ein seltsames Gefühl, doch sie besaß weder das recht noch den Willen, den Weg des Schicksals in Frage zu stellen.
Eine lange Wanderung stand ihr bevor, einen Augenblick lang überlegte sie, nach Skku Raduraa zurückzukehren um sich zuerst zu erholen, doch sie ließ den Gedanken rasch fallen, mit jedem Mal würde es schwieriger sein, zurückzukehren, sie konnte es nicht riskieren ihre Seele so zu verlieren, wie sie vor unermesslich langen Jahren ihr Herz verloren hatte.
Mit einem Blick zum Himmel orientierte sie sich und schlug dann zielsicher den Weg ein, der sie zum Portal führen würde.
„Ohnyalei hat dir also aufgetragen, zu ihm zurückzukehren, wenn wir alle wieder versammelt sind...“ „Er hat mich darum gebeten.“, verbesserte ich den Drachen, „Nyki, ich glaube nicht, das Grund zur Sorge besteht...“ „Ich aber Nico, du kennst die Drachen, nicht so, wie ich sie kenne. Und selbst ich kenne sie nicht sehr gut.“, er schüttelte bedauernd den Kopf, „ich habe dir einmal erzählt, das wir Drachen mit Magie nichts zu tun haben wollen, das stimmt nicht ganz. Von den Magiedrachen einmal abgesehen wollen wir nur von der „neuen Magie“ nichts wissen. Einmal weil der Silberdrache, kein geborener Drache war sondern ein Mensch, wollen die Drachen, die seit der Drachenkriege mit den Menschen im Zwist liegen von ihm nichts wissen und auch nichts von seinem Geschenk. Dann... Eigentlich sind es nur Legenden, aber es spricht viel für ihre Wahrheit. In der Vergangenheit, in der Zeit vor der Splitterung, so sagt man, verfügte jeder Drache von Geburt an über die Fähigkeit der Magie, anders jedoch, als man sie heute und auch damals kannte. Es war Drachenmagie, eine ungezügelte Form, ähnlich der wilden Magie, das war die alte, die wahre Magie.
Niemand weiß, wie es dazu kam, dass diese Magie verloren ging, doch viele der alten Drachen sind überzeugt, dass die Drachen sie opferten und dass nur dieses Opfers wegen, die Welt nicht unterging. Sie sehen die neue Magie als Frevel, weil es ihr... Unser angebliches Opfer vergessen, wertlos macht, so sagen sie. Ich glaube nicht an diese Geschichten und ehrlich gesagt begreife ich auch nicht, weshalb ein Opfer, wenn es das wirklich einmal gegeben haben sollte, an Wert verliert, wenn es vergessen wird, aber ich bin trotz allem ein Drache und diese Abscheu ist ein Teil meines Erbes. Das ist nur ein Beispiel, ihre Rolle als Wächter, ihre Stellung als Erstgeborene, ihre Macht... Hat die Drachen schwach, selbstsüchtig, und arrogant gemacht. Sie liegen untereinander im Zwist, anstatt ihr Amt, auf das sie doch so stolz sind, auszuüben und die Welten zu schützen. Weißt du, Brionna und Ruthlyn... Das was sie getan haben... Sie sind eine große Ausnahme, aber sie gehören ja auch nicht zu den sogenannten „hohen Drachen“ wie auch ich leider einer bin, sondern zu den untergeordneten Rassen. Normalerweise haben die Drachen keinen großen Familiensinn, sie bekämpfen sich eher, als einander zu helfen und die meisten von ihnen beschäftigt nur noch die Frage, wie sie ihre eigene Macht und ihren eigenen Reichtum mehren können. Ich wünschte, ich wüsste, worauf Ohnyalei es anlegt.“
„Vielleicht hast du unrecht. Ich kann nicht glauben, dass alle Drachen so sind, du bist es auch nicht. Ohnyalei hat mich gerettet und er hat mir das Sternelementar geschenkt, mir in jeder Hinsicht geholfen, was sollte er davon haben?“ „Genau das frage ich mich ja, was erwartet er sich davon? Was ist sein Plan? Ohnyalei ist alt Nico, älter als du es dir vorstellen kannst und er weiß sehr viel mehr als wir darüber, was in den Welten vorgeht, doch eines muss du wissen, kein Drachen auch kein Außenseiter, würde dir helfen ohne etwas dafür zu erwarten. Niemals würde er dir einen Teil seines Hortes überlassen, nicht einmal eine jämmerliche Kupfermünze, wenn er sich nicht etwas davon verspräche. Das Wissen, dass der Weiße in Aussicht gestellt hat, wird seinen Preis haben, glaub es mir nur und dieser Preis wird hoch sein.“ „Du meinst also, wir sollten nicht zu ihm zurückkehren?“ „Ich meine gar nichts, außer dass wir darüber mit Samantha sprechen sollten, wenn sie wieder da ist, denn vorher hat die Sache keine Relevanz.“ „Ja... Das wird wohl das klügste sein.“, nachdenklich schaute ich in die kümmerlichen Flammen unseres Lagerfeuers und dann zu Sternenglut, dessen Brust sich im Schlaf gleichmäßig hob und senkte.
„Wann werden wir das Feuer erreichen?“ „Morgen vielleicht. Es lag direkt an der Küste, wenn ich mich recht erinnere. Mach dir nicht zu viele Gedanken Nico.“, sagte er beinahe väterlich, „die Dinge sind wie sie sind, wir können es nicht ändern. Du solltest jetzt schlafen.“ „Ja...“, erwiderte ich wenig überzeugt, wenn es nur so einfach währe...“, ich blickte zum Sternenhimmel empor, „ich fühle mich für all das hier verantwortlich Nyki, aber ich habe Angst, dass ich diese Verantwortung nicht tragen kann.“ „Ich weiß mein Freund, doch du darfst nicht den Mut verlieren viel mehr haben wir nicht.“ „Ja... Als ich die Legenden über die Dämonenkriege gelesen habe, als ich noch... In Terra war.“, das Wort „Zuhause“ ging mir nicht über die Lippen, ich senkte den Blick, „da habe ich mir oft vorgestellt, wie es wäre hier zu sein, wie es wäre ein Held zu sein, hab mich fortgewünscht von dort, weg aus meinem Leben Es war ein wie Spiel, verstehst du? Und eines Morgens musste ich aufwachen und feststellen, dass aus dem Spiel bitterer Ernst geworden war. Ich bereue es nicht und ich verspüre nicht den Wunsch zurückzukehren, denn zum ersten mal im Leben weiß ich, wo ich hingehöre, hierher, an deine Seite, aber... Es geschieht so vieles, was ich nicht verstehe... Ich habe Angst wie nie zuvor in meinem Leben, Angst zu versagen und diese Angst wächst mit jeder Stunde.“
„Ich weiß.“, der Drache seufzte, „mir geht es nicht viel anders, weißt du? Und dennoch habe ich es leichter, immerhin bin ich mit all dem aufgewachsen, mit all dem Leid und ich wusste von Anfang an, wer ich bin und was mich erwartet. Ich kenne nicht viele Menschen, das ist wahr, aber wenn es dich tröstet, sollst du wissen, dass ich mir keinen vorstellen kann, der dieser Aufgabe besser erfüllen könnte als du. Nicht nur die Angst wächst. Du tust es auch, als du hierher kamst warst du nicht mehr, als ein verängstigter kleiner Junge, sieh dich jetzt an. Du bist über dich selbst hinausgewachsen, du hast unermessliches Leid gesehen, du hast endlosen Schmerz ertragen müssen, du hast dem Tod ins Gesicht geblickt und überlebt, und du hast gelernt, dass es Dinge gibt, die wichtiger sind, als das eigene Leben, du bist erwachsen geworden. Die anderen Menschen hatten recht, als sie in dir nicht ihresgleichen sahen, du bist nicht wie sie, du bist so, wie die meisten von ihnen niemals werden können. Das darfst du niemals vergessen, du wurdest erwählt und das ist gewiss nicht ohne Grund geschehen.“ „Danke.“, flüsterte ich heiser, weil ich nicht in der Lage war meine Gefühle auszudrücken, doch Nyki verstand es auch so, ich wusste es und er wusste es auch.
„Was ist eigentlich mit dem Siegel? Wir dürfen es nicht wieder vergessen.“ „Nein...“, er seufzte, „ich hoffe, dass wir jemanden finden werden, der uns helfen kann, denn ich weiß nicht, wo es ist.“ „Zu schade, dass wir nichts mit der Karte anfangen können...“ „Ja, sie könnte und sicher helfen. Aber so wird es das beste sein, zunächst zum Feuer zu gehen oder zumindest doch in seine Nähe. Wenn wir sehen, was es diesmal damit auf sich hat, gelingt es uns vielleicht auch, das Siegel zu finden. So schwer kann es ja eigentlich nicht sein, es gibt nicht viele Versteckmöglichkeiten.“ „Das würde ich so nicht sagen. Stell dir allein vor, das Siegel hätte Form und Farbe eines Eiskristalls, wir könnten direkt davorstehen und würden es niemals finden.“ „Wir müssen ja nicht immer vom schlimmsten ausgehen, aber lass es gut sein, es nützt nichts daran herumzurätseln wir werden sehen... Morgen.“
Der neue Tag brach herein, der Himmel war Wolkenverhangen und grau, der Schnee hatte seinen weißen Glanz verloren und wirkte schmutzig, die Luft stand still, war drückend und feucht, eine Kälte herrschte, die einem bis in die Knochen drang. Die Wälder verloren sich in der Weite und hinter steilen Klippen und schroffen Riffen rückte das Meer näher. Keine Wellen rauschten, das Wasser lag unnatürlich ruhig wirkte irgendwie bleiern und erschien ebenfalls in einem faden Grau. „Siehst du das Feuer?“ Der Drache schüttelte den Kopf, „nein, aber ich spüre es, es muss ganz in der Nähe sein.“ „Ja...“, antwortete ich betrübt, „doch was ist nun mit dem Siegel?“ Schon wieder fühlte ich mich hilflos und überfordert ich hasste mich dafür. „Es seht nicht so aus, als ob hier jemand lebt...“ „Nein, wirklich nicht...“ „Was solle wir tun, was meinst du Sternenglut?“ „Manchmal ist die einfachste Lösung auch die beste.“ „Was?“, ich starrte den Wolf an. „Benutz deinen Kopf Nico, das hattest du doch vor nicht?“ Endlich begriff ich, was er meinte... „Magie.“ „Was meinst du Nico?“ „Sternenglut hat gesagt, dass die Magie uns helfen könnte oder so... Keine schlechte Idee, wenn ich jetzt auch noch wüsste wie...“, ich warf Sternenglut einen fragenden Blick zu, doch der schüttelte den Kopf, „ich weiß es nicht, ich bin kein Magier.“ „Und ich bin ein nutzloser, fürchte ich.“ „So etwas solltest du nicht sagen.“, wachsam ließ Nyki seinen Blick über die Landschaft schweifen, „sieh mal, da....“, sagte er tonlos ich folgte seinem Blick und begriff erst nicht, was ich sah. Unter uns gähnte eine schwarze Öffnung in Eis und Schnee. Ihre gezackten, beinahe schon ausgefransten Ränder hatten zueinander einen Abstand von etwa zwei Metern und aus der undurchdringlichen Finsternis heraus, die es unmöglich machte die Tiefe auch nur zu erahnen, blitzte hell und klar ein rotes Licht. „Das Feuer?“ „Das Siegel.“, sagte er mit Bestimmtheit und setzte zur Landung an.
Wenig später standen wir ein wenig ratlos vor der gähnenden Öffnung, aus der uns eisige Winde entgegenbliesen. „Wir müssen dort hinab, das ist klar.“, stellte Nyki fest. „Ja, aber du bist zu groß und Sternenglut kommt nicht in Frage, also werde ich gehen.“ „Allein? Das könnte gefährlich sein Nico.“ „Ich weiß, doch welche Wahl bleibt uns? Ich bin der einzige, der überhaupt gehen kann und ich werde das schon schaffen, wir sollten uns nur vorher überlegen, wie ich wieder hochkommen.“ „Stimmt... Wir haben nicht einmal ein Seil... Warte, das Loch müsste breit genug sein... Wenn es nicht zu tief ist, könnte ich dir meinen Schwanz hinunterlassen und dich, wenn du dich daran festhältst, hochziehen.“ „Die Idee st nicht schlecht.“, stimmte ich zögernd zu, „dann wünscht mir Glück.“ „Warte, ich passe doch durch dieses Loch, warum willst du also allein gehen?“ „Ganz einfach Sternenglut, weil du zwar hinunter, nicht aber wieder nach oben kämst. Keine Sorge, ich schaffe das. Außerdem....“, fügte ich noch hinzu, als ich den eiskalten Luftzug erneut zu spüren bekam, der hier nach oben drang, „muss es dort Unten verdammt kalt sein, ich bin dagegen geschützt.“ Ich nickte ihnen noch mal zu dann trat ich an den Rand der Öffnung, denn ich hatte mehr Angst, als ich eingestehe wollte, Angst vor dem Unbekannten und dieses Angst wuchs. Ich wollte es hinter mich bringen, bevor sie groß genug war um mich abzuhalten. Unbewusst hielt ich den Atem an als, wollte ich ins Wasser springen stieß mich ab und sprang, hinein in die Dunkelheit während der Erde eisiger Hauch mich umfing.
Während des Fallens verlor ich völlig mein Gefühl für die Zeit, der Fall konnte Stunden gedauert haben oder nur Sekunden. Um mich herum war nur Schwärze, und es kam mir vor als ob diese Dunkelheit lebendig wäre, nicht einmal von oben drang Licht hierher und selbst das rote Leuchten war verschwunden. Als es wiederkehrte, tat es das mit solcher Heftigkeit, dass ich mit einem Schmerzensschrei meine Augen schließen musste. Als ich sie wieder öffnete und sehen konnte, erkannte ich, dass ich unten angekommen war, den Aufprall hatte ich nicht einmal bemerkt...
Misstrauisch sah ich mich um, das Loch über mir wirkte genauso, wie von oben, schwarz und leer, nur dass ich jetztgenau in dem eiskalten Wind stand, den es nach oben trug. Die Wände der Höhle wiesen eindeutige Bearbeitungsspuren auf, sie waren begradigt, geglättet und mit simplen Mäandermustern verziert. Vor mir öffnete sich ein breites Tor in einer dieser Wände, das um vieles aufwendiger Gestaltet war und neu wirkte, rechts und links dieses Tores ruhten zwei rote Kristalle in der Wand die ein beständiges, aber ziemlich grelles Licht verstrahlte. Daher also das rote blitzen, doch Siegel waren das mit Sicherheit keine. Auf der Rechten Ecke sprudelte eine kleine Quelle, in ein wunderschönes Becken aus Eis. Seltsam, dass das Wasser nicht gefror.
Ich musste zweimal hinsehen, um die zusammengekauerte Gestalt neben der Quelle u entdecken und zu registrieren, dass dies kein deformierter Eiszapfen war, sondern ein Lebewesen. Vorsichtig ging ich darauf zu, das Geschöpf war, wenn es aufrecht stand, vielleicht kniehoch, und hatte annähernd die Statur eines menschlichen Kindes. Allerdings waren die Proportionen des Kopfes in die Waagerechte verschoben und die spitzen Ohren wirkten genauso zu groß, wie Arme und Beine zu lang erschienen. Die Füße der Kreatur waren sehr lang und schmal, die Hände zeichneten sich durch ungewöhnlich lange, dünne Finger aus, die in Fingernagelähnlichen Klauen endeten. Es hatte keine Haare sondern nur schmale Augenbrauen und eine Stupsnase. Das Gesicht wirkte leicht spitz, trotz seiner Verzerrung und die Augen waren verhältnismäßig groß, was dem Wesen, einen unschuldigen, niedlichen oder unter umständen auch spitzbübischen Anschein gab. Am meisten erstaunte mich jedoch, dass diese Augen nicht mehr zu sein schienen, als zwei funkelnde Juwelen, vielleicht Saphire, während der Körper der Kreatur bis hin zu dem Lendenschurz, der seine einzige Bekleidung war, aus Eis bestand oder zumindest diesen Anschein erweckte.
Jetzt jedoch hockte das Wesen, zusammengekauert, in eine Ecke am Brunnen gepresst, weinte verzweifelte Tränen aus Kristall und schien mich nicht einmal zu bemerken. „Ähm hallo?“, fragte ich vorsichtig, das Wesen blickte auf, es erschien völlig verhärmt, doch plötzlich glitt ein Strahlen über sein Züge und mit einem Satz sprang es auf die Beine.
„Endlichistatsächlichwergekommen! Werbistdu? Bleibstdu? Waswillstduhier? OhduahnstnichtwieglücklichbindasistsicherlicheinetterOrtaberziemlicheinsamverstehstdu?“ „Äh was?“ Das Wesen hatte eine hektische, schrille Stimme, wie zerspringendes Eis und es sprach so schnell, dass ich kaum ein Wort verstand. „Sag mal wer bist du? Was tust du hier und wo ist „hier“?“. Das Wesen sah mich an seine Augen blitzten. „Und äh, kannst du vielleicht ein bisschen langsamer reden?“ „Na gut.“, erwiderte es immer noch ziemlich schnell, „du bist doch gekommen um mir Gesellschaft zu leisten oder? Wieso weißt du dann, nicht, wo du bist?“ „Äh nicht direkt, eigentlich suche ich etwas, verstehst du?“ „Wiedas? Dusuchstnuretwasundbistncithwegemirgekommen?“, das Wesen wirkte bedrückt, doch sofort erhellte sich seine Miene wieder, „vielleichtweißtduesnurnicht? Waswassuchstdunun? Ähm was suchst du denn?“ „Weißt du von den Dämonenfeuern? Ich suche das Siegel.“ „Oh den Schatz? Wirklich? De Schatz in der Mitte des Labyrinths? Darf ich mitkommen?“ „Äh ja, sicher, was ist das für ein Labyrinth? Erzähl mir bitte alles, was du weißt.“ „Dort.“, er deutete auf den Torbogen, „beginnt das Labyrinth der Eisherren, in seiner Mitte liegt ein Schatz, ein Juwel voller Magie und unheimlich wertvoll und, dort liegt auch der Weg nach draußen, doch...“, er ließ die Ohren hängen, „es ist sehr gefährlich dort, ich lebe wirklich schon lange hier aber bisher ist keiner wieder rausgekommen und die Geräusche dort sind gar schauerlich.“ „Aber warum bist du hier?“ „DieblödenwolltenkeinenKoboldundhabenmichdurchsLochgeschmissen.“ „Was?“ „Sie wollten keinen Eiskobold und haben mich durch dieses Loch geschmissen, aber ich bin nicht so dumm, in dieses Labyrinth zu gehen oh nein, das ist gefährlich.” „Aber mit mir willst du gehen?“ „Ja... Du hast ein Schwert und ich will hier nicht mehr bleiben, es ist so einsam.“ „Na gut.“, ich war ein wenig, verwirrt, das muss ich zu geben, „du bist ein Eiskobold? Wie heißt du?“ Der Kobold begann zu sprechen ein nicht endender Redefluss quoll aus seinem Mund. „Das ist dein Name?“, unterbrach ich ihn schließlich ungläubig. „Nein.“, erwiderte er fast beleidigt, „das war doch nur der Anfang meines Vornamens, du hast mich ja nicht ausreden lassen.“ „Ähm... Hast du nicht einen Spitznamen oder so? Wie haben dich denn die anderen genannt? Diese Leute, die dich in das Loch geworfen haben?“ „Oh...“, seine Miene verdüsterte sich, „Zindri...“ „Okay, Zindri, dann nenne ich dich auch so, wenn du nichts dagegen hast, warte einen Augenblick, bevor wir gehen.
Ich ging zurück zu dem Loch und schrie so laut ich konnte Nykis Namen hinauf, in der Hoffnung gehört zu werden. „Ja?“, drang die Stimme des Drachen scheinbar von ganz fern, „du brauchst nicht so zu brüllen, wir verstehen dich bestens!“ Anscheinend funktionierte die Röhre wie ein Verstärker und der Wind tat sein übriges. „Hier unten ist ein Labyrinth, in seiner Mitte soll das Siegel sein! Ich gehe hinein. Angeblich ist dort, wo das Siegel ist auch ein Ausgang...“ „Eine Treppe.“, ergänzte Zindri hilfsbereit. „Ein Treppe, schaut ob ihr das Ende dieser Treppe finden könnt und wartet dort auch mich!“ „Woher weißt du das? Ist noch jemand da unten? Wer?“ „Ein... Freund.“, antwortete ich mit einem zögernden Blick auf Zindri der Kobold begann zu strahlen, „sucht den Ausgang und macht euch keine Sorgen? Okay?“ „Aber Nico...“, hörte ich noch, während ich schon on dem Loch fort und auf den Torbogen zuging, „komm Zindri.“, sagte ich zuversichtlicher, als ich wirklich war, „lass uns gehen.“
Der Kobold schenkte mir ein Grinsen, das mehrere Zahnlücken entblößte und folgte mir dann wie ein Hund. Bereits jenseits des Tores teilte sich der Weg in drei schmale Gänge, seufzend blickte ich von einem zum anderen und wandte mich dann an Zindri, „du weißt nicht zufällig, wo wir lang müssen?“ Er stieß ein angstvolles Quieken aus, „ohneinichgingnichtinLabyrinth.“ Ich verstand zwar nicht, genau was er sagte, doch die Bedeutung seiner Antwort war völlig klar und machte jedwede Nachfrage überflüssig, seufzend betrat ich auf gut Glück den mittleren Gang und versuchte mich auch darauf möglichst in der Mitte zu halten, also wenn ich rechts gegangen war, bald wieder links zu gehen und konnte nur hoffen, dass ich damit auch auf die Mitte des Labyrinths zusteuerte, dass sich ins unendliche auszudehnen schien. Viele Stunden schon war ich nun durch die eisigen Gänge geirrt, doch von den Gefahren, vor denen Zindri mich gewahrt hatte, hatte ich nichts entdeckt nur haufenweise Knochen hatte ich gefunden, meistens noch im völligen Skelett zusammengesetzt und das war sehr seltsam. Bei der klirrenden Kälte dort unten hätten jedwede Kadaver gar nicht verwesen können sie hätten konserviert werden müssen doch wenn irgendjemand oder irgendetwas, das tote Fleisch von ihnen abgerissen hätte, wäre das Skelett nicht mehr geordnet in einem Stück und die Knochen wären nicht so glatt und wie poliert gewesen, sondern hätten Bissspuren getragen. Es waren menschliche Knochen dabei, elfische, Knochen von Fabelwesen und Zwergen und von Kreaturen denen ich im lebendigen Zustand gewiss nicht über den Weg laufen wollte. Zindri schlich müde hinter mir her und sprach kein Wort mehr und auch ich selbst war es ewigen Herumirrens überdrüssig, doch es half ja nichts, das Siegel musste ich finden.
„Meinst du es ist noch weit?“, fragte ich den Kobold, doch der schien mich nicht einmal zu hören sondern starrte nur dumpf vor sich hin, seufzend wandte ich mich ab und schweigend gingen wir weiter, das leise klirren meiner Rüstung, unsere Schritte und das Geräusch unseres Atems, war alles, das die Stille durchbrach. Meine Gedanken schweiften ab, meine Aufmerksamkeit ließ nach und so bemerkte ich es erst nach einiger Zeit, als sich die Gänge später mit einem flackernden blauen Licht zu füllen begannen und die Decke sich hob, sodass nicht mehr mit ihr abschlossen. Was war das? Aufmerksam sah ich mich um und entdeckte jenseits der Wände ein weiteres Licht, ei sanftes Strahlen, dessen Herkunft mir sofort klar war. „Zindri, sie mal wir sind fast am Ziel.“, sagte ich froh und auch der Kobold wurde wieder munter und plapperte halblaut irgendetwas vor sich hin. Nur diese Blaue Glühen machte mir Sorgen, was es wohl war? Nun, mit ein wenig Glück würde ich es gar nicht erst herausfinden müssen.
Doch ich hatte kein Glück. Denn nur wenige Abzweigungen weiter offenbarte sich mir, der Urheber des seltsamen Lichtes und auch das Rätsel um die Knochen löste sich während ich um die Ecke schon den Glanz des Siegels entdeckte. Ein... Etwas von der Größe eines Mehrfamilienhauses bewegte sich nicht weit entfernt in unbeschreiblicher Weise durch die Luft. Es wirkte ein bisschen wie eine Blase aus Glibber, keine richtige Substanz und doch fest und es hatte auch keine feste Form, eine schwebende Kugel aus Schleim... Man kann es nicht beschreiben und als ich es allein nur betrachtete fühlte ich, wie sich mir der Magen umdrehte und irgendwie weckte, das Ding ein ungutes Gefühl in mir, es kam mir irgendwie entfernt bekannt vor... Aber wo?
In der Biegung des Ganges vor uns entdeckte ich die Reglosen Körper einige Menschen, in Felle gekleidet und mit gezogenen Waffe schienen sie nur zu schlafen, waren konserviert, wie es bei diesen Temperaturen nicht anderes sein konnte, doch das Wesen senkte sich ohne die Wände zu beachten, die es in sich aufzunehmen schien und wälzte seine ekelerregende Masse auf die Leichname und blitzte einmal unerträglich grell auf. Als es sich wieder hob hinterließ es kaum eine Spur, lediglich von den Toten waren nicht mehr zurückgeblieben, als eine Handvoll saubere Skelette. Angst und Ekel schüttelten mich doch zugleich war ich wie gebannt und konnte den Blick nicht abwenden, Zindri neben mir, war ebenso erstarrt. Die ständig bewegte Masse wallte wieder nach oben und verstrahlte ein zweites mal das blendende Licht, das allein schon genügte, um Übelkeit hervorzurufen. Dann schien es ins eine Einzelteile zu zerfallen und kleinere Schleimklumpen fielen wie Regentropfen zu Boden, schlugen ein und zermatschten zu Schleimpfützen, angewidert wich ich zurück. Einen Augenblick lang regte sich nichts, dann zitterten die bläulichen Pfützen, zogen sich zusammen und bildeten Gestalten, Meerwürmer, die sich noch kurz am Boden wanden und dann darin versanken.
Das etwas, dass während der Prozedur etwas auf die Größe eines Kleinbusses geschrumpft war blähte sich wieder aus und nahm eine weiße Farbe an. Ein weißes Blitzen und eine Ladung weißer Schleim klatschet auf den Boden aus dem sich Eiswürmer formten und wie zuvor die blauen darin versanken, so also gelangten sie ins Meer....
Wieder blähte sich das Wesen aus diesmal jedoch nur, bis es etwa die Größe eines Einfamilienhauses erreichte, dann beruhigte es sich und blieb dicht über den Mauern vor und ruhig schweben, schied zu warten nur die schleimige Masse pulsierte und wirbelte leuchtete mal bläulich mal weiß.
Endlich konnte ich mich abwenden. Ich kämpfte mit der Übelkeit und musste brechen und hatte zugleich noch dass Gefühl, dass dieses Etwas seine Aufmerksamkeit ganz auf mich und Zindri gerichtet hatte, dass es etwas von uns erwartete. Immerhin wusste ich jetzt woher ich diese Substanz kannte ich dachte an den riesigen Eiswurm im Tal der Wölfe und umfasste den Griff meines Dolches, meine einzige Waffe und eine, von der ich noch immer nicht wusste, wann sie warum funktionierte.... Es würde wohl kein schöner Tod sein aber immerhin ein schneller, hoffte ich zumindest und der Gedanke schüttelte mich.
„Zhamnanngh!“, hauchte Zindri hin und hergerissen zwischen Entsetzen und etwas, das man fast schon als Erfurcht bezeichnen konnte. „Was?“ „Zhamnanngh! Wächter des Labyrinths, er erwartet unser Opfer...“ „Unser Opfer?“ Der Kobold nickte, er war so bleich, dass er fast durchsichtig schien, „wenn zwei passieren wollen muss einer davon mit dem Leben bezahlen so sagen sie...“ „Verstehe ich das richtig? Wenn sich einer von uns diesem... Ding ausliefert, zu Fraß vorwirft... Wird es denn anderen unbehelligt passieren lassen?“ „So ist das Gesetz...“, wimmerte er kläglich und klammerte sich voller Angst an mich ich starrte das Wesen an und dachte nach.
Ich blickte zu Zindri... nein, niemals. Trotzdem, dass ich ihn kaum kannte hatte ich den kleinen Kerl n der kurzen zeit leibgewonnen und ich hätte wohl nicht einmal einen Menschen wie Shannam oder Thymian für mich opfern können. Das würde ich nicht von Zindri verlangen, denn ich wusste in jedem Augenblick, er hätte es getan, wenn ich es ich gesagt hätte. Doch wenn ich starb... Dann würden die Welten... Alles würde vergebens sein, die Hoffnung würde mit mir sterben, endgütig... Nein... Ich konnte Sams Stimme fast hören, die Hoffnung stirbt erst, wenn du sie aufgibst... Und ein gequältes Lächeln entrang sich mir, als ich erkannte, dass ich es von Anfang an gewusst hatte. Sie würden es schaffen, sie mussten es... „Zindri...“, sagte ich leise und ein dumpfer Schmerz erfüllte meine Brust, „willst du etwas für mich tun?“ Er nickte verbissen und wurde noch viel blasser. „Siehst du diese Leuchten dort? Der Gegenstand von dem es ausgeht, nimm ihn und geh zurück nach oben. DU wirst dort einen Wolf und einen schwarzen Drachen finden, gib ihnen diesen Gegenstand, sag ihnen was passiert ist und dass, sie alleine weitergehen sollen, sie werden es schaffen. Und sag, ihnen, dass sie Sam sagen sollen...“, meine Stimme brach und der Schmerz nahm zu , „nein, vergiss es wieder, sie wird es wissen, ich weiß, dass sie es wissen wird. Hast du alles verstanden?“ Der Kobold nickte stumm, seine großen Edelsteinaugen glänzten feucht. „Leb wohl Zindri ich danke dir... Für alles.“ , dann drehte ich mich um und ging, die Blase pulsierte heftiger, als ich näher kam ich umklammerte fest den Dolch doch ich wusste, dass es nicht funktionieren würde...
Verzeiht mir, dachte ich, als ich direkt vor dem Wesen stand und vor Angst erbebte, ich senkte den Kopf, es tut mir so Leid, doch ich kann euch nicht mehr helfen, dies ist was ich tun muss, mein Weg scheint hier zu enden und ich hoffe, ihr versteht es... Ihr werdet es schaffen, ich weiß es, ihr müsst es schaffen... Und im Trotz hob ich den Kopf, um dem Tod ins Angesicht zu blicken.


Sow enn ihr hier angekommen seid, wisst ihr, was ich meine... Tut mir leid, dass es gerade hier abbricht aber ich bin gerade dabei meine ganzen Dokumente zuordnen, damit ich sie mtinehmn und weiterschreben kann deshalb muss ich hier jetzt so verbleiben. Ich hoffe es gefällt euch trotzdem, ich würde mich mal ieder über etwas längere Kommis freuen^^

p.s. Wenn ich wieder da bin wird ein neuer Thread fällig^^
Wow! Das ist ja ein riiiiesen Brocken!
Ich denke auch, dass danach wieder ein neuer Thread nötig wäre :)
Ich wünsch dir auf jeden Fall ganz viel Spass in Irland!
Danke^^
Ich bin zwar ganz sicher heut abend ncohmal hier (und im Chat^^) aber zum schreiben hab ich einfach ekien Zeit mehr, deshalb dieses Ende... Na ja...
Ich find es echt super, dass du uns einen Vorrat gibst!
Tja so bin ich halt^^
Immer um das Wohl meinr Leser besorgt^^

Zaubertinte: [Ich bezweifle, dass du es noch so toll findest, wenn du durch bist und weißt, dass du für die nächsten Tage nicht erfahren wirst, was passiet...]
Du machst mir Angst :) So schlimm wirds nicht sein oder? Zur Sicherheit werde ich den Letzten Abschnitt den du gepostet hast erst einen Tag vorher lesen, wenn du zurück kommst :)
^^das ist vielleicht keine so schlechte Idee aber eigntlich geht es nur um das letzte Stück des letzten Abschnitts die letzten drei absätze besonders der letzt als ich dn Shadow gesten im chat schonmal vorgelegt hab, hat sie mich böse angefunkelt und gesagt, dass das echt fies wäre *traurig guck*
Also jetzt bin ich ja echt neugierig! Was könnte denn sooo fies sein? *nachdenk* Na ja, es kommt so wies kommt. Irgendwann wird es ja weitergehn :)
Ja eben und wenn du es ließt wirst du es sehen^^
Viel Spass dabei
ich hab dir doch schon gesagt, dass das net ernst gemeint war! *drachenmond angrinst*
Zaubertinte: [Kannst du nicht doch noch nen bisschen mehr posten?? Bittö?]
*zurückgrins* shcon klar, weiß ich doch^^

aber:

Ich hab doch nix mehr!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
*verzweifelt ist*
Ich weiß zwar shcon halbwegs wie es weitergeht ... danach aber na ja... Ich hab einfach zuviel zutun, tut mir leid Smiley
Denn lass dir was einfallen!!! *Drachenmond anfleht*
Smiley
Kommst du in chat??
Wo bleibst du???
Ich wünsch dir viel, viel spaß und komm bald wieda. lass uns net so lange warten wir werden dich vermissen *schnief* Smiley
wir werden dich sehnsüchtig erwarten Smiley
bye Shadow
Danke *schief* ich werd euch auch vermissen! Bye!
Jaaa! Wir werden dich vermissen, und pass auf dich auf, dass du auch ja wieder zurückkommst!

Viel Spass! Smiley
Mac ich!
Imerhi gibt es da keine Gletscherspalten zum reinfallen!^^

Ich schaff das shcon und von euch erwarte ich das gleiche!

tschüß!


@Te 13 imme rnoch am lesen? dann langt das aber nciht für zehn Tage, die arme Shadow hat shcon alles durch...
Ne, nich mehr am lesen :) Sonst übersteh ichs nicht :) Aber hab mal bei "Land der Geheimnisse" angefangen... Aso dann... Tschüüsi!
Hey ihrs,
is überhaupt jemand da? scheint nämlich net so.
wollen wir vielleicht schon über den sieger beim gewinnspiel abstimmen? so als zeitvertreib.
meldet euch ma
Shadow
Hi!
Doch bin noch da :) Ich find Azshari sollte den Preis gewinnen!
Wieso? Azshari hat doch nur das mit der gestalt gemacht und sonst nix! oder irre ich mich?
ich find, dass du gewinnen solltest, Te 13.
Danke :) *sich geschmeichelt fühlt* Ich dachte weil sie so gute Ideen wegen den Farben und so hatte. Und du und Colleen haben die Rätsel ja auch gelöst, ich habs nur zuerst hingeschrieben...
ich hab eigentlcih nur von dir abgeschrieben und außerdem hab ich ja schon ma gewonnen oder was meinst du?
Tja, was soll ich sagen :)
Colleen? Azshari? Seid ihr noch da?
Na ja, schlussendlich entscheidet ja Drachenmond, aber ist gut wenn wir alle schon mal wen vorgeschlagen haben.
Hey ihrs Zaubertinte: [oder nur Te 13?]
ich hab gute neuigkeiten, HEUTE kommt Drachenmond freu *jubel* *sich ganz doll freu* endlich sind die zehn gaaaaaaanz langen Tage rum Smiley
bin ma gespannt, was sie denn heut so postet
Shadow
Hmm kommt Drachenmond nicht erst morgen wieder? Sie ist doch am 15 weggeflogen(oder sonst was)
sie hat zu mir gesagt, dass sie am dienstag fliegt und am donnerstag der darauf folgenden woche wieder kommt. das sind auch genau zehn tage, wie sie sagte.
Hmm kann sein -^.^-
Hoffentlich postet sie dann heut noch was!!!
Oh ja!
ICH BIN WIEDER DA!!!!!!!!!!!!!!!!
Shadow hatte Recht Letsche aber soweit ich weiß, hab ich dir am Tag der Abreise noch geschreiben was die Verwirrung erklären könnte. Jedenfalls ja ich zhabe weitergeschrieben, aber ich muss jetzt erstmal abtippen und vorher muss ich mal nach meinen Threads schaun^^ aber ein bisschen was gibt es nachher noch, versprochen^^
wo ich euch doch so gemein auf die Folter gespannt habe...
HI!
Schöne Ferien gehabt?
Juhuuu! Ich freu mich schon :D
ja es war wunderbar^^ aber jetzt hab ich zu tun soviel lesen und schrieben... die 10 Tage kamen mir so lang gar ncith vor...
JJJJJJJAAAAAAAAAAAAAA EEEEENNNNDDDDDDLLLIIIICCCCCCCCHHHHHHHH sie ist wieda da!! *JUBEL*
@ Drachenmond: Kein Stress, wenn wir zehn Tage warten können, können wir auch 11 oder 12 Tage warten...*sich aber unheimlich auf die Vortsetzung freu*

@ Shadow: Ich kann dir nur beipflichten :)
^^
Bei solchem Beifall muss ich ja was schreiben, ncith viel aber ich seh was ich tun kann:

Fall du lust auf ein Pläuschen hast, Shadow(oder natürlich auch du Te13) ich bin gleich auch im Chat.

Jetzt veränderte sich die Form erneut, das Wesen dehnte sich, wurde flach und bog sich, wie eine Welle, die im nächsten Augenblick über mir zusammenschlagen würde. Mein Herz schlug zum zerspringen, als plötzlich ein Schatten an mir vorbeisauste, direkt in die bebende Masse hinein. „Zindri! Nein!“, schrie ich und hörte, wie meine Stimme sich überschlug und dann brach, zu spät, der Kobold verschwand in den Wogen der zähen Masse und in einem Lichtblitz löste die Kugel sich auf, ich brach in die Knie. „Nein... Warum?“, Tränen standen mir in den Augen, das hatte ich nicht gewollt! Fast beneidete ich den Kobold, fast wünschte ich mir den Tod, wie einfach es doch wäre, doch ich durfte nicht, der kleine Kerl hatte sich geopfert damit ich leben konnte, also musste ich es tun... Blind vor Tränen stolperte ich weiter, ins Zentrum de Labyrinths, packte das Siegel und quälte mich eine unendlichlange Treppe hinauf, deren eisige Stufen wie gefrorene Tränen schienen. Ich konnte es nicht akzeptieren, ich hatte den Tod gesehen und ich war selbst zum Mörder geworden, es half nichts, es zu leugnen doch so etwas durfte nicht geschehen, kein Wesen so klein und unbedeutend es auch sein mochte sollte für ein anderes geopfert werden! Kein Leben konnte so wertlos sein, dass man nicht mehr in ihm sah als einen Preis! Nd so war es weniger der Schmerz über Zindris Tod, der mein Herz zeriss, als die grausame Erkenntnis, dass weitere Opfer geben würde immer und immer wieder... Es muss aufhören..., endlich Tageslicht, blendend und hell ich sah es kaum, so etwas darf nicht geschehen, niemals! Und im Stillen schwor ich mir es zu ändern, während zugleich, dass Wissen um meine eigene Machtlosigkeit mein Herz mit Trauer erfüllte...
„Nico? Nico, was st passiert?“, drang Nykis Stimme von ganz fern zu mir durch, ich schwieg und schüttelte nur stumm den Kopf, ich konnte nicht reden nicht darüber und nicht jetzt, ich hätte kein einziges Wort hervorwürgen können einzelne Wassertropfen tränkten de Schnee, während ich versuchte, den Tränen Einhalt zu gebieten, doch ich erkannte zum ersten mal deutlich, worum es eigentlich ging. Die Welten zu retten... Es ging um Leben Milliarden von Leben und wie viele davon würden noch untergehen in diesen verdammten Kriegen? Wer würde sich an sie erinnern? Niemand... Es würde niemanden kümmern. Ich dachte an das Gespräch , dass ich mit Sternenglut geführt hatte, als wir vom Schicksal der Wolfsmenschen erfuhren, unsere Geschichte erzählen, die wahre Geschichte, keine Saga von Heldentum und Mut, sondern die reine Wahrheit, all das Leid, all der Tod... Ich war entschlossen wie nie um Zindris, Willen um Frostfeuers, Willen, für alle die, die gestorben waren und noch sterben mussten für diesen Kampf, dessen Ausgang sie niemals erfahren würden. Ich würde gehen und sie zum zuhören zwingen, jeden einzelnen von ihnen und wenn auf der ganzen Welt nur zwei oder drei dadurch nachzudenken begannen würde es ein Sieg sein... nichts durfte vergessen, kein Fehler ein zweites Mal begangen werden.
Erst Stunden später, als der Ort des Geschehens längst schon hinter uns lag, schaffte ich es zu erzählen. Nyki und Sternenglut hörten aufmerksam zu ohne ein Wort zu sagen, es war gut so, ihr schweigendes Verständnis, das ich spürte, war genug und einen wirklichen Trost konnte es ohnehin nicht geben. An diesem Abend schlief ich früh ein, denn ich war erschöpfter, als mir klar gewesen war, doch es war kein wirklich erholsamer Schlaf, das Schleimwesen, die Geburt der Würmer, Zindris Schicksal und meine eigene Hilflosigkeit angesichts dessen verfolgten mich bin in meine Träume und ließen mir keine Ruhe, selbst Sternenglut konnte sie nicht vertreiben.

*weitertippt*
na klar hab ich lust bin sopfort da!!
Danke Drachenmond für den Nachschub!
Kein Problem ich hoffe ich schaffe ncoh mehr^^
(ich hasse abtippen)
„Bist du sicher Nico?“, Nyki betrachtete mich voller Sorge, es hatte etwas beunruhigendes und tröstliches zugleich. Ich nickte entschlossen, ich hatte es überwunden soweit es eben zu erwarten gewesen war, der Schmerz war fort. Doch er hatte eine dumpfe Leere in mir zurückgelassen, die jeden Augenblick an meinem Innersten zu nagen schien und mich stets an das unerwünschte Wissen erinnerte, das das ungewollte Abschiedsgeschenk Zindris gewesen war, „wir haben keine Zeit zu verlieren Nyki und schon gar nicht wegen solcher... Sentimentalitäten. Lass uns dieses Feuer versiegeln und Lynn suchen, wir dürfen uns von selchen Belanglosigkeiten nicht aufhalten lassen. Nie wieder, es steht ohnehin nicht in unserer Macht sie zu ändern.“ Die Sorge des Drachen vertiefte sich angesichts meiner ungewohnten Resignation nur noch, doch er wusste es gut zu verbergen. Und außerdem..., fügte ich in Gedanken hinzu um die Leere zumindest zurückzudrängen, zu vergessen, wird es besser sein etwas zu tun und nicht mehr soviel nachzudenken... Nyki bedachte mich mit einem Blick, dessen Tiefe mich hätte erschaudern lassen, hätte ich ihn bemerkt, doch dann nickte er, er hatte es verstanden. Seine gewaltigen Muskeln spannten sich und er breitete de Flügel aus.

Sorry aber gestern konnte ich nciht mehr denken schon gar nciht nachdem ich den entstandenen Nachschub sämtlicher Storys hier durchgelesen und kommentiert hab, ist nciht viel aber ich mahc gleich weiter.
„Das Feuer muss hier irgendwo sein.“, ließ er mich mit ruhiger Stimme wissen und stieg langsam höher während sein und mein Blick aufmerksam über die grauweiße Ödnis schweifte, nichts... „Flieg mal näher zum Wasser.“, sagte ich leise, denn selbst hier oben in der weite des Himmels schien ein lautes Wort unnatürlich und unheimlich zu hallen. Die Worte waren mir aus einem unbestimmten Gefühl heraus in den Sinn gekommen und wie magisch angezogen starrte ich auf den unnatürlich stillen, grauen Ozean, der wie eine zähe, bleierne Masse wirkte. „Was versprichst du dir davon?“ „Ich weiß es nicht Sternenglut, ich habe einfach so ein seltsames Gefühl es ist als würde mich jemand rufen, ganz weit entfernt...“ „Nico! Sieh mal!“, das entsetzte Staunen in der Stimme des Drachen ließ mich aufmerken, ich blickte nach unten auf die schwerfälligen Wasser und...
„Das glaube ich nicht...“, meine Stimme war nurmehr ein Flüstern, es hatte mir beinahe die Sprache verschlagen, als ich die weiß-grauen Flammen des Dämonenfeuers entdeckte. Unter Wasser, in den düsteren Tiefen nahe des Grundes ließen sie ihr dumpfes Licht flackernd durch die bleiernen Wellen tanzen. „Was sollen wir jetzt tun? Mit so etwas hat niemand rechnen können, darauf sind wir nicht vorbereitet.“ „Erst einmal landen.“, erwiderte ich von einer tiefen Ruhe erfasst ich umfasste das Siegel in meiner Tasche.
Wenige Minuten später standen wir sicher an der Spitze einer Steilklippe und blickten auf Feuer und Wasser hinab.
„Sternenglut...“, ich ging in die Hocke um dem Wolf in die Augen sehen zu können, „warte hier auf uns. Wir werden uns darum kümmern...“, dann erhob ich mich und wandte mich wieder an Nyki, „wenn du bereit bist?“ Der Drache nickte, er wirkte ein wenig unsicher, aber entschlossen, „ja... Es bleibt uns letzten Endes doch keine Wahl mein freund. Doch wie soll das werden? Dort unter Wasser...? Ich kann dort atmen aber du...?“ „Wir werden es schon schaffen.“, erklärte ich ruhig und kletterte erneut auf seinen Rücken, „irgendwie, denn bisher haben wir alles irgendwie geschafft. Pass auf dich auf Sternenglut, ich hoffe wir werden nicht lange weg sein.“ Der Wolf sah mich an, seine Augen strahlten in dem eigentümlichen Glanz, der so typisch für ihn war, seiner ganz eigenen Magie, doch er sagte nichts, denn er sah ein, dass es nichts zu sagen gab und jeder Widerspruch vergebens war. So er nickte nur einmal mit dem Kopf, zum Zeichen, dass er verstanden hatte.
wolltest du net nen neuen thread aufmachen?
Hm... Okay, also sobald ich wieder ein bisschen was hab findet ihr es unter "Drachenmonds Story 8"
Bis dann
So... Es ist soweit.
Hier kommt "Drachenmonds Story 8" und das dieser Thread jetzt 200 Posts hat, das ist absoluter Rekord bei meinen Story-Threads^^
^^
Kommst du heut so ca. um 20:00 Uhr in chat??
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