Drachenmonds Story 2 (Bücher / Autoren-Treffpunkt)

Drachenmonds Story 2 (Bücher / Autoren-Treffpunkt)

hallo Leute, glücklich hergefunden? Dann geht´s weiter, freu mich schon auf die nächsten Kommentare!

Der Tag verging in harter Arbeit, abends fielen wir, von Sternenglut bewacht, in die Kojen, zu müde noch zu reden, oder auch nur zu denken. Die nächsten Tage verliefen ebenso, doch mit der Zeit gewöhnten wir uns an die Anstrengung und fielen abends nicht mehr todmüde ins Bett, sondern gingen an Deck spazieren, unterhielten uns, und sahen nach Nyki. Nicht schlimmes geschah, doch das ungute Gefühl, das wir von vornherein gehabt hatten, blieb, und etwa eine Woche nach unserer Abfahrt, mitten auf dem Meer, und etwa sechs Tage von unserem Ziel entfernt, zeigte sich, wie richtig unser Misstrauen gewesen war. Wir standen an der Reling, und sahen zum Horizont, als hinter uns die Bohlen des Decks knarrten, wir drehten uns um, und sahen mit Schrecken, wie die Gesamte Mannschaft, mit erhobenen Waffen auf uns zukam. Sternenglut, de sich ihnen knurrend in den Weg stellte, wurde einfach zur Seite gefegt, und blieb winselnd liegend. Samantha blickte den Kommenden ausdruckslos entgegen, während ich in meiner Panik nicht aus noch ein wusste.
Der Kapitän trat vor, „gebt uns all euer Hab und Gut, und wir lassen euch am Leben!“ Ich erschauerte, wir waren Seeräubern in die Hände gefallen! Ich sah zu Samantha, und erst jetzt bemerkte ich, dass ihre Augen, obgleich sie nach außen hin völlig ruhig wirkte, vor Zorn blitzten, sie trat einen Schritt vor. „Gar nichts werden wir, und wenn ihr es wagt, Hand an uns zu legen, so seid ihr des Todes!“ Die Männer lachten höhnisch, und zogen ihren Kreis enger, Samantha hob die Hand, ich sah, wie das Zeichen durch ihren Handschuh hindurch zu glühen begann, und fasste neuen Mut, natürlich! Ich musste keine Angst habe, nicht solange sie da war, und vermutlich wäre selbst ich mit den Seeräubern fertiggeworden, das heißt, falls es mir rechtzeitig eingefallen wäre meine Magie zu gebrauchen. Leise und mit wutbebender Stimme murmelte Samantha ein paar unverständliche Worte, Sekunden später schlug ein gewaltiger Blitz mitten auf dem Deck ein, jedoch ohne Schaden anzurichten. Die Piraten wichen panisch zurück und ergriffen die Flucht, der Kapitän jedoch verfing sich in einem Tau und stürzte, drohend baute sich Samantha vor ihm auf. „Nein!“, wimmerte er angsterfüllt, „geh weg! Tu mir nichts.“ Die Angst, die ich vor ihm gehabt hatte, war verschwunden. Ich hatte fast schon Mitleid, mit diesem winselnden sich windenden Etwas.
Samantha beugte sich zu ihm herunter, und sagte leise, aber drohend: „Bring uns nach Saya, und zwar schnell, dann wird euch nichts geschehen.“ „Ja, natürlich! Alles was ihr wollt!“, versicherte er eilfertig, „Männer Segel setzen! Volle Kraft voraus nach Saya!“ Die Besatzung kroch aus ihren verstecken, und führte die Befehle auf der Stelle aus. Minutenspäter schoss das Schiff mit einer für diesen alten Kahn direkt wahnwitzigen Geschwindigkeit dahin.
Samantha lehnte sich neben mich an die Reling, Sternenglut schleppte sich zu uns. „Ich fürchte, von nun an müssen wir sie ständig im Auge behalten, sonst kommen sie wohlmöglich auf dumme Gedanken.“, sagte sie leise zu mir. Ich nickte, „am besten wir wechseln uns ab, so das immer einer von uns sich ausruhen kann. Am besten, ich fange an.“ Sie lächelte, „Das wird nicht gehen.“ „Wieso?“, fragte ich verwirrt. „Weil ich nicht glaube, dass ich in der Lage bin, unsere Kajüte zu erreichen.“ Ich sah sie an, erst jetzt sah ich die Anspannung und Müdigkeit in ihrem Gesicht, erst jetzt begriff ich, welche Macht vonnöten gewesen sein musste, um einen solch mächtigen Zauber zu wirken, und ihn zugleich rechtzeitig aufzuhalten, denn wäre das Schiff beschädigt worden, so hätten wir ein ernsthaftes Problem gehabt. Die Tage bis zu unserer Ankunft in der westlichen Ebene, durch die erheblich gesteigerte Geschwindigkeit des Schiffes waren es nicht sechs, sondern vier, kamen mir anstrengender vor, als die arbeitsreiche Zeit davor. Schließlich war es so, wenn einem beim Kartoffelschälen oder sonst was ein Fehler unterlief, dann war es ebenso, nicht zu ändern aber auch nicht wirklich schlimm, aber hier konnte ein Fehler tödlich sein. Auch in unseren Ruhepausen, waren wir nicht in der Lage, uns zu entspannen, oder gar zu schlafen. So verbrachte ich diese Zeit meist an Deck, um mit Nyki zu reden, als er erfuhr, was geschehen war, wurde er fuchsteufelswild. Ich glaube, am liebsten hätte er das Schiff mitsamt seiner Besatzung in seine Einzelteile zerlegt. Allerdings fiel mir auf, dass das Boot, in das er zu Anfang gerade so hineingepasst hatte, inzwischen viel zu klein war. Entweder es war geschrumpft, oder Nyki wuchs.
Samantha trat neben mich, jedoch nicht ohne die Besatzung scharf im Auge zu behalten. „Was ist denn?“ Sie musste meinen verwirrten Gesichtsausdruck gesehen haben. „Ich weiß nicht, aber ich habe fast das Gefühl, als ob Nyki wüchse.“ Sie lachte, „natürlich tut er das! Drachen wachsen bis sie sterben, allerdings umso langsamer, je älter sie sind, das ist dir vermutlich bisher noch nicht aufgefallen, weil du Nyki ständig gesehen hast, aber jetzt, nach einer Weile merkt man den Unterschied richtig.“, nachdenklich sah sie zu Nyki hinunter, der gerade eine Gruppe Delfine beobachtete. „Bald wird er groß genug sein, uns beide zu tragen, und ich muss meine Kraft nicht mehr auf unnötige Verwandlungen verschwenden.“
Dann ging sie wieder, und ich sah ihr nach, ich kenne viele Menschen, auch einige, die man als „Berühmtheiten“ ansieht, aber niemand, wirklich niemand hat mich jemals so beeindruckt, wie dieses Mädchen. Am Abend des vierten Tages setzten uns die Piraten in Saya ab, sie waren sichtlich froh, uns endlich loszuwerden, und kehrten, ohne länger als nötig zu verweilen, aufs offene Meer zurück. Traumverloren sah ich zu, wie das Schiff am Horizont verschwand, ich sah ihm nach, bis ich von hinten einen Stoß erhielt, der mich fast zu Boden geworfen hätte. Ich wirbelte herum, und sah in Nykis grinsendes Gesicht, das schien seine Art zu sein, zu zeigen, wie froh er war, dass wir wieder beisammen waren. Samantha sah unserem Geplänkel seelenruhig zu, drängte dann aber zum Aufbruch.
„Bis El´fralla ist es weit, und ich will hier nicht länger, als absolut notwendig, bleiben.“ Ich sah sie fragend an, doch sie schüttelte nur den Kopf, ich seufzte, wieder eines ihrer Geheimnisse, nun, ich musste mich wohl oder übel damit abfinden.
Schweigend folgten wir ihr in die Ebene, als wir außer Sichtweite der Stadt waren, drängte Nyki, den Rest des Weges fliegend zurückzulegen. „das würde ich dir nicht raten.“, entgegnete Samantha ruhig. „Wieso?“, fragte Nyki beleidigt, „weil El´fralla die Königsstadt der Elfen ist, und es ein Wunder wäre, unterwegs keinen zu begegnen.“ Sofort verstummte Nyki und fügte sich, wenn auch ungern. Wir wanderten die ganze Nacht hindurch, erst in der Morgendämmerung, nachdem wir die Stadt weit hinter uns gelassen hatten, gönnten wir uns eine Pause, erschöpft sank ich zu Boden. Samantha sah sich aufmerksam um, ganz so, als erwarte sie jemanden. „Wen suchst du?“, hörte ich Nyki neugierig fragen. „Niemanden.“, erwiderte sie kurz, und wandte sich ab. Sternenglut kam aus der Dunkelheit auf uns zugeschossen, ich hatte gar nicht bemerkt, das er fortgelaufen war. „Sag mal Samantha, wie kommst du eigentlich zu einem weißen Wolf?“, fragte ich schließlich. „Oh... Das... War Zufall, oder vielleicht auch Schicksal.“, mehr sagte sie nicht, ich weiß nicht ob ihr Hang zu Geheimnissen von ihrer Drachennatur ausging, aber langsam störte es mich schon, dass sie kaum einmal eine klare Antwort gab! Natürlich, sie wusste auch kaum etwas über mich, aber sie fragte ja auch nicht!
„Es ist ihr lieber so, aber wenn sie nicht bereit ist zu reden, kann sie auch nicht verlangen, dass andere es tun.“, ertönte Sternengluts Stimme, ich war erstaunt, er hatte lange nicht mehr mit mir gesprochen, aber andererseits war es auch nie wirklich nötig gewesen, und er gehörte eben doch ganz und gar zu Samantha. „Aber warum? Warum will sie nicht reden?“ „Sie würde euch nur in Gefahr bringen, wenn sie es täte, es ist besser, ihr wisst nicht mehr als absolut nötig, zumindest, bis sie bereit ist, mehr zu sagen, es dauert lange, ehe sie jemandem wirklich vertraut.“, der Wolf zog sich zurück, ich dachte über seine Worte nach, sie machten mich traurig, wie Nyki vertraute ich Samantha ganz und gar, vielleicht sogar mehr. Und ich wünschte mir in diesem Augenblick nichts mehr, als dass sie dieses Vertrauen voll und ganz erwiderte. Erst jetzt wurde mir klar, wie viel mir diese Freundschaft eigentlich bedeutete, und einen Augenblick lang wünschte ich zu wissen, was geschehen war, warum Samantha so war, doch zugleich schreckte ich davor zurück, Samantha war der Mutigste, nun ja... Mensch, den ich kannte, und das, was sie erlebt haben musste, musste wirklich schwerwiegend sein, ich beobachtete sie, wie sie dasaß, und in die aufgehende Sonne blickte, sie sah richtig traurig aus, oder hatte ich es mir nur eingebildet? Denn als sie sich zu uns umwandte, und zum Aufbruch drängte sah sie wieder aus wie immer, nur in ihren Augen lag ein Ausdruck, den ich nicht zu deuten wusste.
Wir gingen weite, gegen Mittag machten wir Halt, und verzehrten unsere letzten Vorräte, ich sah es seufzend, wenn wir Sternenglut nicht gehabt hätten, wären wir vermutlich schon mehr als einmal verhungert, nur Nyki machte mir Sorgen, er konnte hier nicht, wie damals im Gebirge gefahrlos selbst jagen, doch war es für den Wolf und auch für Samantha, die sich als ausgezeichnete Jägerin erwies, unmöglich genug Nahrung für ihn aufzutreiben. Doch Nyki beruhigte mich, als ich ihn darauf ansprach, wenn es sein müsse, so sagte er, käme ein Drache jahrelang ohne Nahrung aus, sei dann allerdings nicht auf der Höhe seiner Kräfte, doch ein paar Tage, oder auch Wochen seien kein Problem. Und ich fragte mich im Stillen, ob auch Samantha diese Fähigkeit besaß, wohl kaum, denn mit Ausnahme ihres feurigen Wesens, und ihres unglaublichen Mutes glich sie den Menschen, nicht den Drachen, wie man sich doch irren kann! Als die Nacht hereinbrach, bekamen wir, zumindest Nyki und ich, erstmals die Unannehmlichkeiten einer Reise durch die Ebene zu spüren, denn in Ermangelung von Holz, waren wir nicht in der Lage ein Feuer zu entzünden, und so gingen wir mit leerem Magen, selbst wenn Sternglut etwas gebracht hätte -Er war gar nicht erst auf die Jagd gegangen- so hätten wir es doch nicht zubereiten können, und in meinem Fall Zähnklappernd, scheinbar wurde es in Runenland Winter, die Nächte erschienen mir immer kälter, zur Ruhe.
Ich weiß nicht, wie lange es dauerte, vielleicht Wochen, vielleicht nur ein paar Tage, mein Zeitgefühl war mir hier, wo Zeit ohnehin keine allzu große Rolle spielte, längst abhanden gekommen, jedenfalls, eines Abends, nach einer langen, recht kargen, Reise, erblickten wir von einer kleinen Erhöhung aus, nahe des, die Ebene abschließenden, Gebirges die Silhouette einer prachtvollen Stadt, höchstens noch einen Tagesmarsch entfernt!
„Das muss El´fralla sein!“, rief ich glücklich, und wollte loslaufen. Samantha hielt mich zurück, „warte, das ist nicht unser Ziel.“ Erstaunt sah ich sie an, „nicht?“ „Nein, wir suchen schließlich nach B´rak, und seine Höhle muss hier irgendwo am Rande des Gebirges sein.“, sie warf der Stadt einen Blick zu, und seufzte. „Wenn möglich möchte ich El´fralla gar nicht erst betreten.“ „Wieso...“ „Kommt, ich glaube dort ist es!“, schnitt sie mir das Wort ab, und ging schnellen Schrittes voraus.
Kopfschüttelnd folgte ich ihr, in der Tat führte sie uns zu einer kleinen Höhle, mein erster Gedanke war, wie dort jemand leben konnte, doch als wir eintraten löste sich das Rätsel, gar nicht. B´rak lebte nicht, der Magier war tot. Sofort untersuchte Samantha den leblosen Körper, während ich mir nichts mehr wünschte, als die stickige Höhle zu verlassen, und draußen bei Nyki und Sternenglut zu warten, ehe mich die in mir aufsteigende Übelkeit übermannte. „Die Wunden sind noch frisch, wie es scheint war das ein Ghul.“, meinte Samantha nachdenklich, und erhob sich. Plötzlich fiel mir etwas ein, „Samantha! Was sollen wir denn jetzt tun? Weißt du noch jemanden, der uns sagen könnte, was wir tun müssen um die Feuer zu löschen?“ Sie schüttelte stumm den Kopf. Wir verließen die Höhle, Nyki sah uns erwartungsvoll entgegen. „Er ist tot.“, meine Stimme war kraftlos, kaum mehr ein Flüstern Nyki wirkte ziemlich ratlos. „Und was jetzt?“ Ich wusste es nicht, und Samantha, die tief in Gedanken versunken schien, schien Nykis Frage gar nicht erst gehört zu haben. „Ich fragte, was wir jetzt tun sollen!“, wiederholte der Drache lauter, Samantha schrak zusammen, „wie? Was meinst du?“, fragte sie ein wenig verwirrt, dann hatte sie sich wieder gefangen. „Ich fürcht wir werden doch nach El´fralla müssen...“ „Was? Warum?“, staunten Nyki und ich wie aus einem Mund über ihren plötzlichen Sinneswandel, doch als ich in ihr Gesicht sah, wurde mir klar, dass sie von dieser Aussicht alles andere als begeistert war. „Das werdet ihr dann sehen.“, bemerkte sie düster, und lief voraus.
Da keiner von uns in dieser Nacht schlafen konnte, oder wollte, liefen wir ohne Unterbrechung, und erreichten die Stadt bei Morgengrauen.
Samantha führte uns gradewegs durch die, jetzt noch ausgestorbenen, Gassen hindurch, auf ein prachtvolles Schloss, ganz am Ende der Stadt zu. Sie betrachtete das Gebäude traurig, dann trat sie, durch die mächtigen Flügeltüren hindurch, ein, wir folgten ihr, ein wenig verwirrt, was sollten wir hier? Und was war „hier“ überhaupt? Wir hatten kaum die Eingangshalle betreten, als zwei schwerbewaffnete Waffen auf uns zustürzten, und vor allem Nyki misstrauisch beäugten. Als ihr Blick jedoch auf die ruhig abwartende Samantha fiel, schienen ihnen die Augen aus dem Kopf zu quellen. „Das... Das ist vollkommen unmöglich!“, stotterte einer der Beiden, er schien der Ältere zu sein denn sein spärliches, blauschwarzes, Haar wurde von grauen Strähnen durchzogen, während das rotbraune des anderen noch voll und glänzend war. „Es ist uns eine Freude, dass ihr zurückgekommen seid!“, erklärte der Braunhaarige dann feierlich, und die Beiden verbeugten sich ehrerbietig.
Diese plötzliche Unterwerfung und Höflichkeit jagte mir, um ehrlich zu sein, größere Angst ein, als die Bedrohung vorher, vermutlich, weil ich nicht begriff, was vor sich ging. In diesem Moment lief eine dicke, mit Geschirr beladene Köchin durch die Halle, ihr Blick fiel auf uns, und das Geschirr polterte zu Boden, und hinterließ einen Scherbenhaufen. „Samantha!“, rief die Köchin heiser und rannte auf uns zu. Aha, dachte ich, man kannte Samantha hier, ich dachte an die „fy Esdryshedrym“, vermutlich hatte sie auch hier irgendwen, oder irgendwas gerettet. „Willkommen zu Hause!“ Mir blieb der Mund offen stehen, hatte die Köchin wirklich „zu Hause“ gesagt? Aber Samantha hatte doch gesagt, sie habe in S´sira gelebt! „Das stimmt nicht! Sie hat gesagt, sie habe einen kleinen Teil ihres Lebens dort verbracht.“, mahnte mich eine innere Stimme. „Hallo Amelie.“, erwiderte Samantha matt, und konnte gerade noch einer Umarmung entgehen. „Wir gehen erst mal nach oben, bitte sorgt dafür, dass wir unter keinen Umständen gestört werden.“
Ohne eine Antwort abzuwarten, schob sie mich die Treppe hoch Nyki und Sternenglut folgten. Sie führte uns durch die verschlungenen Gänge des Palastes, in ein großes, gemütliches Zimmer, drei der Wände waren mit Regalen bedeckt, in denen Bücher, Schriftrollen, Pergamente und allerlei seltsame Gegenstände und Substanzen ihren Platz fanden. Die vierte Wand, an der sich zwei große Buntglasfenster befanden, wurde von einem riesigen Bett und einem in der Tat bemerkenswerten, ebenfalls über und über mit Büchern und ähnlichem bedeckten, Schreibpult eingenommen. Dorthin ging Samantha jetzt, und fegte alles zu Boden, bis sie die Tischplatte freigelegt hatte, dann legte sie die Finger in eine kleine Delle, und hob einen kleinen Teil der Platte hoch, ein Geheimfach!
Neugierig trat ich an sie heran, und sah ihr über die Schulter. In der kleinen Vertiefung lag ein Amulett, es war in Form eines goldenen Drachens, der ein silbernes Stundenglas umschlang, gearbeitet. Sie nahm es in die Hand und betrachtete es seufzend. „Was ist das?“, fragte ich neugierig, sie drehte sich zu mir um, erst jetzt schien sie sich unserer Anwesenheit bewusst zu werden. „ Das ist ein „Porymptemp Clynym.“, erklärte sie, immer noch ein wenig abwesend. „Ein Was?“, Nykis erneute Nachfrage holte sie vollends in die Gegenwart zurück, „ein Porymptemp Clynym... Oh je, wie soll ich das nur erklären?“ „Eigentlich wäre es mir lieber, du würdest uns erst einmal erklären, was hier vor sich geht!“, bemerkte der Drache, Samantha seufzte. „Also gut, hier,“, ihr Blick schweifte durch den Raum, „habe ich einst gelebt.“ „Du sagtest doch, du hättest in S´sira gelebt.“, sprach Nyki erstaunt aus, was ich vorhin gedacht hatte. „Auch, mein Vater besitzt unzählige Festungen in sämtlichen Welten.“ „Auch in Terra?“, unterbrach diesmal ich. „Ja auch in Terra, sie wurden gebaut, lange bevor das Portal sich schloss.“ „Und warum wolltest du dann eigentlich nicht herkommen? Hier ist doch ein guter Platz neue Kräfte zu sammeln.“, wunderte sich Nyki. „Weil ich diesen Ort in der Absicht verließ, niemals mehr zurückzukehren.“ Ich sah sie fragend an, „warum?“ „Weil das der Ort ist, an dem meine Mutter starb, der Ort, an dem mein Vater den Verstand verlor, der Ort an dem der ganze Schlamassel begann.“
Darauf wussten wir nichts zu sagen, doch nach einer kurzen Pause fiel mir noch etwas ein. „Aber wieso sind wir denn nun eigentlich hier?“ „Deshalb.“, sie hielt mir den Anhänger hin. „Aber was ist das? Ich meine, was hat es für eine Funktion?“ „Überleg mal, B´rak ist tot, aber wir müssen dringend mit ihm sprechen, also?“ „Nichts also, es ist schlicht und einfach unmöglich.“, entgegnete ich ratlos. „Eben nicht, und dieser Anhänger ermöglicht es uns.“ „Ermöglicht uns was?“, sie sah mich nur an, und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen, „wir können damit in der Zeit zurück!“ Sie nickte, „genau, ich habe es zwar erst wenige Male benutzt, und kann auch nicht festlegen, wie weit wir zurückreisen, aber es wird sich schon jemand finden, der uns helfen kann, selbst wenn es nicht B´rak ist.“ „Nun es scheint unsere einzige Hoffnung zu sein, also versuchen wir´s.“, meinte Nyki todesmutig, ich wusste inzwischen, dass dem Drachen Magie im Grunde ein Gräuel war, deshalb hatte er seine eigene auch noch nie benutzt. Samantha schüttelte den Kopf, „immer mit der Ruhe, du und Sternenglut ihr könnt sowieso nicht mit.“ Nyki tat zwar so, als schmolle er, doch ich wusste, wie froh er in Wirklichkeit sein musste, ihr müsst auf meinen und Nicos Körper aufpassen, und vor allem dafür sorgen, dass niemand diesen Raum betritt. Die beiden nickten. „Ähm Samantha...“, ich zögerte, „wie meintest du das, mit „auf unsere Körper aufpassen“?“ Sie sah mein verzagtes Gesicht und lacht, „keine Sorge, es ist bloß so, dass wir diese Reise nur mit dem Geist begehen, allerdings werden wir dort, wo wir landen, dennoch unsere Körper haben.“ Ich verstand zwar kein Wort, aber das machte nichts, wenn Samantha sagte, dass es keinen Grund zur Sorge gab, dann konnte ich ihr das blindlings glauben. „Allerdings kannst du diese Waffe,“, ihr Blick glitt über das Lichtschwert, „nicht mit nehmen.“ „Wieso das?“ „Weil es verboten ist, Dinge mitzunehmen, die bereits existieren, deshalb werde ich dafür sorgen, dass unser Zeitsprung mindestens hundert Jahre beträgt, es wäre schließlich ziemlich blöd, sich selbst zu begegnen.“ Ich überlegte kurz, „aber das Schwert könnte uns nützlich sein, wenn du bestimmen kannst, wie weit es mindestens zurückgeht... Es ist schließlich so alt wie die Spirits...“ Sie lachte, „oh nein, Nico dies ist ein Schwert der Götter, es ist so alt wie die Welten selbst, kennst du nicht seinen Namen? Clynym fyr Exysyoun- Schwert der Erschaffung! Der Spirit wurde nachträglich eingefügt.“ „Nun wenn das so ist.“, seufzend band ich die Scheide los, und überreichte sie samt Schwert Nyki. „Pass gut darauf auf.“ Er nickte, und ich war beruhigt. Samantha gab mir eine andere Waffe, es war ein einfaches Langschwert, und einen Schild. Ich befestigte den Schild auf meinem Rücken um ihn immer griffbereit zu haben, und war froh, dass es sich hierbei um eine Ausnahme handelte, den das Eisenstück, ich vermute es war Eisen, war arg scher. Sie selbst bewaffnete sich mit einem prächtigen Langbogen, und dem dazugehörigen Köcher, dann wandte sie sich wieder mir zu. „Bist du bereit?“ Ich schluckte und nickte. „Gut, dann komm her.“
Ich stellte mich neben sie, und sie legte die schwere Goldkette um uns, und drehte die Sanduhr um, ich sah wie der Sand zu rieseln begann, und dann löste sich alles um mich herum auf. Ein Nebel, der in Allen nur erdenklichen Farben schimmerte wirbelte um mich herum, glänzende Funken glühten sternengleich auf, und immer wieder durchdrangen, von eigentümlichen Melodien begleitet, mir unverständliche Bilder den Nebelschleier. Plötzlich, mit einem Ruck verschwand der Nebel, und ich stürzte hart zu Boden, benommen blieb ich einen Moment liegen, dann stand ich auf, Samantha stand neben mir und sah sich nachdenklich um.
„Was ist denn?“, ich trat neben sie. „Ich weiß nicht, ich habe ein seltsames Gefühl...“, sie schüttelte den Kopf, und ihr langes Harr wehte im Wind. Ich sah mich um, „wir scheinen uns in einer Art Steinbruch zu befinden...“ Im selben Moment ertönten näherkommende Stimmen und Schreie. „Da kommt jemand.“ Sie nickte, und schnallte den Handschuh ihrer rechten Hand fester, ich sah dass sie sehr blass war. „Bleib,“, sagte sie, als ich mich zurückziehen wollte. „Sie sind zu nahe, als dass wir den Steinbruch verlassen könnten, und Verstecke gibt es keine. Wir müssen warten, und hoffen, dass sie uns wohlgesinnt sind. Wenn wir allerdings dort sind, wo ich befürchte dass wir sind, besteht da wenig Aussicht...“ Ein langer Zug umging den Vorsprung vor uns, und kam heran, mir stockte der Atem, Menschen, Elfen Zwerge, fast alle mir bekannten Wesen, in Ketten, beim schleppen schwerer Steinquader, und zwischendrin schwarzgerüstete Gestalten, Menschen und Elfen, die die erschöpfte Masse mit Peitschen erbarmungslos vorantrieben. Sklavenzüge... Etwas, von dem ich wohl gehört, das ich mir in seiner ganzen Grausamkeit, mit ich es hier sah, nicht hatte vorstellen können.
Jetzt hatte uns die Vorhut, ein Elf, erreicht. „Hey ihr! Was habt ihr hier zu suchen? Zurück in die Reihe! Marsch! Marsch! Und die Waffen gebt ihr mir.“, er streckte abwartend die Hand aus, ich wich zurück, und spürte wie Samantha hinter mir das gleiche tat. Der Elf kam uns drohend nach, „werdet ihr wohl? Das ist Befehlsverweigerung!“ Klirrend zog er sein Schwert, ich tat es ihm nach, doch der schwere Schild brachte mich ins straucheln, und ich stürzte, triumphierend hob der Elf sein Schwert, doch zugleich zischte etwas über mich hinweg, und als er grade zuschlagen wollte, bohrte sich ihm ein Pfeil tief in die Brust, er starrte auf die Schaft, keuchte und seine Augen quollen hervor, dann fiel er ohne einen weiteren Laut um, und blieb liegen. Ich rappelte mich auf, ich sah, wie sich mehrere weitere Sklaventreiber aus der Menge lösten, und auf uns zu stürzten, Samantha stand hinter mir, den Bogen schussbereit.
So schnell wir konnten liefen wir davon, doch vor einer Steilwand endete unsere Flucht, wir saßen in der Falle, und unsere Gegner kamen näher und näher. Zwar stürzte immer wieder einer von ihnen von Samanthas Pfeilen tödlich verwundet zu Boden, aber es waren zu viele, den bald waren sie zu nahe, als dass Samantha noch hätte schießen können. Jetzt war der erste bei mir angelangt, und schlug mit seinem Schwert auf mich ein, ich wehrte ihn mit dem Schild ab, wohl wissend, dass ich mich im Schwertkampf nicht mit ihm messen konnte. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Samantha ebenfalls bedrängt wurde. Ohne lange nachzudenken, rollte ich außer Hiebweite richtete mich auf, schrie ihren Namen, und schleuderte ihr zugleich mit aller Kraft das Schwert entgegen. Sofort musste ich mich wieder auf meinen eigenen Kampf konzentrieren, aber an den Verzweiflungsschreien um mich herum, erkannte ich, dass Samantha die Waffe erhalten hatte und dass sie davon Gebrauch machte.
Krach! Mit voller Wucht hieb Metall auf Metall, und mit Schrecken sah ich, dass sich ein feiner Riss durch meinen Schild zog. Krach! Aus dem Riss wurde ein Spalt, die Schicht, die den Schild zusammen hielt, war nur mehr Millimeter breit. Und beim nächsten Schlag zersprang er vollends, sauber in zwei Hälften geteilt glitten eben diese rechts und links von mir zu Boden. Den finalen Schlag abwartend hob ich schützend die Hände vors Gesicht, doch er erfolgte nicht, ich blinzelte durch einen Spalt, und sah wie sich mein Gegner vor mir versteifte, wie seine Augen hervorquollen, und er dann ohne einen Mucks zu tun zu Boden stürzte. Samantha stand hinter ihm und zog das Schwert aus dem Rücken des fallenden Körpers. „Danke!“, keuchte ich, und ließ die Arme sinken. Sie nickte nur, und sah sich wachsam um, überall lagen Leichen herum, entweder von Pfeilen durchbohrt, oder in Stücke geschlagen, ein Anblick, den ich nicht ertragen konnte, das waren Menschen gewesen! Ich wankte hinter den nächsten Felsen, und übergab mich. Danach fühlte ich mich etwas besser. Ein weiterer Krieger löste sich aus dem Zug, und starrte fassungslos auf das Massaker. „Sir Raven!“, schrie er mit gellender, sich überschlagender Stimme.
Sekundenspäter erklang das Geräusch donnernder Hufe, und ein Ritter in silberner Rüstung stürmte herbei. Vor uns brachte er seinen Hengst zum stehen, und sprang aus dem Sattel, er trug keinen Helm, ich sah sein Gesicht, sah die Jadegrünen Augen, die kühnen Züge, und das unbändige schwarze Haar. Im selben Moment zog er sein Schwert, Samantha stellte sich ihm entgegen, doch beim ersten Hieb seines Schwertes zerbrach ihre Waffe, wie zuvor mein Schild gebrochen war. Sie schleuderte das nutzlose Bruchstück von sich, der Ritter hielt ihr die Spitze seines Schwertes an die Kehle, ich spürte, wie die Flamme in mir aufloderte, ohne über mein Tun nachzudenken gebrauchte ich die einzige Waffe die mir blieb. Eisige Flammen umhüllten den Ritter, sie berührten ihn nicht, hinderten ihn aber daran sich zu bewegen, und so verschafften sie Samantha Zeit, die Zeit, die sie brauchte, um sich zu sammeln, und Abstand zwischen sich und den Ritter zu bringen. Dieser stach jetzt mit dem Schwert in die Flammen, wie von der Tarantel gestochen ließ er die Waffe fallen, die in seiner Hand zu schmelzen begann, und schließlich als nutzloser Stahlklumpen am Boden liegen blieb. Ich schwankte, und stürzte zu Boden meine Umwelt verschwamm, um dann wieder klarer zu werden. Ich verlor das Bewusstsein nicht ganz, zwar unfähig mich zu bewegen, zu sprechen, oder auch nur zu denken, konnte ich doch alles sehen und hören, meine Sinne schienen merkwürdig geschärft. Da sah ich, wie sich die blauen Flammen auflösen, und der Ritter erneut auf Samantha zukam, doch diesmal war sie bereit. „Ajirrym ingr!“, donnerte ihre Stimme über den Platz, Gestalten aus goldrotem Licht erhoben sich, und stießen auf den Ritter nieder. Doch plötzlich erschien eine Mauer aus silbernem Licht, an der die Kreaturen zerschellten. Er besaß auch Magie! Die Schlacht wogte hin und her, Flammen, Blitze, Energiewellen, alles nur erdenkliche, doch keiner war in der Lage den anderen zu bezwingen, wie im Traum sah ich schließlich, wie sie zeitgleich, in die Knie gingen und schließlich auf den verkohlten, zersprungenen Boden stürzten, geschlagen von ihrer eigenen Macht, nicht voneinander. Ich hörte Schreie, alles verschwamm, und dann verließ mich meine letzte Kraft, ich glitt hinab ins Dunkel.

*

„... Wirklich ungeheuerlich, dass so etwas passieren konnte, ich will sofort jene sehen, die dafür verantwortlich sind...“ „Das wird schwierig sein, Herr, sie sind noch bewusstlos.“ Gnadenlos dröhnten die Stimmen durch meinen schmerzenden Kopf, geht weg, dachte ich verzweifelt, lasst mich in Ruhe! Zurück in die Dunkelheit sinken und alles, alles vergessen, auch den Schmerz, wer wollte ich nicht. Doch die Stimmen verstummten nicht, sie wurden lauter, kamen näher...
„Bewusstlos? Ach der gute Sir Raven, er soll nachher zu mir kommen, wenn er nicht gewesen wäre...“ „Auch das wird nicht möglich sein, er ist ebenfalls nicht bei Bewusstsein.“ „Wie das?“ „Dieses Mädchen... Sie hat ihn fertiggemacht, hätte sie nicht zuvor einen grossteil ihrer Kraft verbraucht, so wäre ihr selbst vermutlich nicht einmal etwas passiert, ich habe nie etwas derartiges gesehen.“ „Aber ich verstehe eins nicht. Wenn sie so mächtig ist, wie du sagst, wieso sollte sie dann überhaupt ein Schwert gebraucht haben? Sie hätte die Wachen mit einer einzigen Handbewegung zerfetzen können.“ „Nun entweder sie wollte ihren Freund nicht verletzen, oder was wahrscheinlicher ist, denn ich gehe davon aus, dass jeder Magier in der Lage ist seine Magie in gewissem Maße zu steuern, sie hatte gar nicht vor, ihre Kraft zu offenbaren, doch nachdem der Junge es bereits getan hat, schien sie die Tarnung fallen zu lassen.“ Ich hörte wie die Schritte der Sprecher abbrachen, sie waren nahe, wenige Meter entfernt, ich lauschte angespannt, wovon sprachen sie?
„Der Junge hat ebenfalls Magie gebraucht?“ „Ja, zwar schienen seine Kräfte noch nicht sonderlich ausgebildet, denn er konnte lediglich einen Zauber wirken, aber der hatte es in sich... Ich habe noch nie gesehen, dass Sir Raven sich vor irgendetwas gefürchtet hätte, doch der Zauber, mit dem ihm der Junge umgab, der bei einer geringen Berührung, Raven´s Schwert in einen Metallklumpen verwandelte, der trieb ihm das nackte Entsetzen aufs Gesicht, nur das Mädchen... Das fürchtete er noch mehr, er schien zu wissen, dass er ihr nicht ebenbürtig war, er hat sie nicht besiegt, sie hat sich selbst besiegt, und dazu.“ Geschlagen von ihrer eigenen Macht, nicht voneinander... Samantha... Der Steinbruch... Mit einem Schlag kehrte die Erinnerung zurück, fast wäre ich aufgesprungen, doch im letzten Moment wurde ich mir der drohenden Gefahr bewusst, wenn die Männer dort mitbekämen, dass ich wach war, würden sie mir mit Sicherheit unangenehme Fragen stellen, Fragen, die ich nicht zu beantworten wissen würde.
Also blieb ich liegen, öffnete lediglich die Augen einen Spalt weit, das erste was ich sah... Waren Gitter! Und dahinter zwei Beinpaare.
„Du hast recht, sie sind nicht bei Bewusstsein...“ Schnell schloss ich die Augen wieder. „Lass Agahron kommen. „ Ja Herr.“, die zweite Stimme zitterte ein wenig, dann hörte ich sich entfernende Schritte. Ich blinzelte vorsichtig nach oben, und sah in das Gesicht von jenem, der mit „Herr angesprochen worden war. Es war ein blasses, kränkliches Gesicht, ganz so als werde der, dem es gehörte von großen Sorgen geplagt, die einst edlen Züge waren von Falten durchzogen, wie der lange Bart, und die das Haupthaar mit grauen Strähnen. Er wirkte alt, nur die dunkelblauen Augen wirkten lebendig, und hoffnungsvoll, doch noch etwas lag darin ein düsterer Schatten...
Er trug prächtige Kleidung, und einen Juwelenbesetzten Eisenreif, vermutlich handelte es sich um eine Art König. Plötzlich erschien aus dem nichts eine Gestalt in schwarzen Roben neben ihm. „Ihr habt gerufen, Meister?“ Diese Stimme, ich erschauderte, sie war kalt, schneiden und ohne jegliches Gefühl. „Ja Agahron, das habe ich, ich weiß mit diesen Beiden nichts anzufangen.“ Er machte eine Kopfbewegung zu mir, mein Herz schlug schneller, diesen Beiden? Das bedeutete, Samantha war ebenfalls hier, und lag vermutlich hinter mir, noch war nichts verloren! „Soll ich sie töten?“ Ich hielt den Atem an. Doch der König, oder was auch immer er war wehrte zu meiner Erleichterung ab, „nein! Ihr sollt sie wecken, nicht umbringen!“ „Meister!“, falls das möglich war, wurde die Stimme noch eisiger, „ich bin weder ein Kleriker, noch ein Heiler, meine Macht ist es, zu zerstören, zu vernichten, nicht zu heilen!“ „Du kannst nicht?“ „Nein!“, fauchte der Magier und verschwand, der König seufzte, „nun, dann müssen sie eben von alleine wach werden, Wache!“ Schritte näherten sich, „ja Herr?“ „Bewache diese Beiden, sobald sie zu sich kommen, lasst sie zu mir bringen!“ dann schritt er von Dannen.
Ich schluckte, ich schien ganz schön in Schwierigkeiten zu stecken, und diesmal würde kein Nyki durch die Decke brechen, um mich rauszuholen. Und Samantha? Ich schielte nach der Wache, er achtete nicht auf uns, sondern starrte vor sich hin, vorsichtig drehte ich mich um. Samantha lag tatsächlich dort, sie schien wirklich noch bewusstlos zu sein, ihr Gesicht war bleich und eingefallen, und ihr Atem ging flach und unregelmäßig. Ich beobachtete sie besorgt, und endlich, nach Stunden, wie mir schien, begann sie sich zu regen. Stöhnend hob sie den Kopf, und sah mich verwirrt an,
„Nico? Was...“, als sie unsere Umgebung wahrnahm, war sie mit einem Schlaghellwach. „Oh nein...“ „Oh doch, seufzte ich,“, ich senkte den Kopf, „tut mir leid, dass ich dir im Steinbruch keine größere Hilfe war...“ „Du weißt ja gar nicht, was du redest! Ohne dich hätte ich nicht genug Zeit gehabt mich zusammeln, und dieser Zauber, den können normalerweise nur wahre Meister wirken, und vor allem überleben. Wäre ich nicht so erschöpft gewesen, hätte ich ihn sicherlich besiegt, aber auch dann nur dank dir.“ „Du hast ihn besiegt.“ Erstaunt sah sie mich an, „du und er, ihr seid gleichzeitig zu Boden gegangen, du hast euch beide besiegt.“
In diesem Moment wurde die Wache aufmerksam, vermutlich hatte sie bis dahin geschlafen, und rief zwei Kameraden herbei, ehe wir reagieren konnten, wurden wir gepackt, und mit auf den Rücken gebundenen Händen zu einem Saal geführt. Dort saß, umgeben von Wachen der König auf einem Thron, der Zauberer Agahron stand neben ihm, die Schwarze Kapuze immer noch tief ins Gesicht gezogen, vollkommen unkenntlich.
„Wie lauten eure Namen?“, begehrte der König zu wissen, Samantha warf mir einen Blick zu, „lass mich reden“ hieß das, den Gefallen tat ich ihr nur zu gerne. „Wieso sollten wir euch unsere angeben, wenn wir den euren nicht kennen?“ Der König dachte einen Augenblick nach, anscheinend leuchtete ihm diese Logik ein, mir nicht, er war ein König und mit Sicherheit nicht darauf angewiesen, uns seinen Namen zu nennen, aber bitte, ich verstand nichts davon, wenn es ihn also glücklich machte...
„Ich bin Nahidem, König über Runenland und Sohn des Agiorn. Ihr habt meinen Namen erfahren, nun nennt mir eure.“ „Das ist mein Freund Nico, und ich heiße Samantha.“ Agahron trat vor und fragte sie leise aber deutlich: „Und wie lautet dein wahrer Name?“ „Ich weiß nicht wovon ihr sprecht.“ „Nun, soweit ich weiß, haben alle Drachen einen wahren Namen, den Namen ihrer Erschaffung.“ Samantha verbarg den Schrecken gut, vermutlich besser als ich, aber sie konnte nicht verhindern, dass sie erbleichte. „Drachen?“, ihre Stimme zitterte ein wenig, „wovon sprecht ihr?“ Er beugte sich zu ihr hinunter, seine Stimme war nurmehr ein Flüstern. „Das weißt du sehr genau.“ „Wie auch du Shoraiken.“, gab sie genauso leise zurück, nun war es an dem Magier nach Luft zu schnappen, sichtlich verwirrt zog er sich zurück, und Nahidem, über die Unterbrechung einwenig verärgert, fuhr fort.
„Nun, wie auch immer, wie kommt ihr dazu, euch meinen Diensten zu widersetzen?“ Seinen Diensten zu widersetzen? Samantha schien genauso verwirrt, wie ich, plötzlich viel es mir ein, der Sklavenzug, er dachte...
„Aber wir sind keine Sklaven!“, entfuhr es mir. Nahidem runzelte die Brauen, „Sklaven! Welch hässliches Wort, sagen wir lieber Arbeiter, und natürlich gehört ihr dazu, wie alle Einwohner Runenlands. Oder wollt ihr mir etwa erzählen, ihr wäret durch eines der Portale gekommen? Die sind streng bewacht und damit unpassierbar.“ „Wir sind wirklich nicht von hier, wir kommen aus...“ „...Nohad,“, stand Samantha mir bei, „allerdings sind wir eben nicht durch das Portal gereist, ein verunglückter Zauber brachte uns her...“ „Und wer von euch hat diesen Zauber gewirkt?“, Nahidems Augen glänzten listig, eine Falle ganz klar. „Keiner von uns,“, erklärte ich schnell, „wir haben ihm einem Anderen gezeigt, und das klappte tadellos, dann hat er es selbst versucht, und hier ist das Ergebnis...“ Samantha warf mir einen anerkennenden Blick zu, Nahidem wandte sich an Agahron.
„Ist das möglich, kann das wirklich...“ „Falls derjenige, der den Zauber wirkte, ein ausreichend großer Trottel ist, ja, ohne Zweifel.“, entgegnete der Magier geistesabwesend, der König sah uns zweifelnd an. „Trotzdem ist das kein Grund, den Großteil meiner Männer niederzumetzeln!“ „Sie haben uns nach unserer Sicht, die wir ja nicht richtig wussten, was vor sich ging, sinnlos angegriffen, wir mussten uns verteidigen.“, erwiderte Samantha ruhig. „Nun wenn das so ist, kann ich euch wohl nichts vorwerfen,“, ihm schien das gar nicht recht zu sein, na ja, immerhin hatten wir ja auch einigen Schaden angerichtet, „doch kehrt unverbindlich nach Nohad zurück, damit es nicht noch mehr solche Missverständnisse gibt.“
Oje ich konnte nur hoffen, dass es so einen Zauber auch wirklich gab, und vor allem, dass Samantha ihn beherrschte! Doch glücklicherweise brauchten wir es gar nicht erst darauf ankommen zulassen, denn in diesem Moment, trat Agahron vor, und bat darum, uns erst allein sprechen zu dürfen, ich wusste zwar nicht, was ich davon halten sollte, aber ich nahm an, dass es damit zu tun hatte, dass er Samantha vorhin nach ihrem wahren Namen gefragt hatte, und alles konnte nur besser sein, als das, was der König mit uns anstellen würde, falls er herausfand, dass zumindest ich keine Ahnung von diesem Zauber hatte, und unsere Geschichte folglich nicht stimmen konnte.
Nahidem nickte, uns wurden die Fesseln abgenommen, und der Magier führte uns durchs Schloss, in seine Gemächer. Ich staunte, die Räume waren riesengroß! Nyki wäre einem darin richtig winzig und verloren vorgekommen, und er war beileibe nicht klein. Wozu brauchte der Magier solch riesige Hallen? Die Frage beantwortete sich im nächsten Moment selbst, denn als Agahron, oder Shoraiken, wie Samantha ihn genannt hatte, die Mitte der Halle erreicht hatte, drehte er sich zu uns um und verwandelte sich, Sekunden später stand da nicht mehr ein völlig vermummter Magier, sondern ein riesiger schwarzer Drache.
So.. Ich würde sagen, das war wieder mal zuviel auf einmal aber keine Angst ich lerns schon noch.

„Woher kennst du meinen Namen?“, die Stimme des Drachen war leise, und stimmte nicht mit seinen gewaltigen Ausmaßen überein. „Das ist meine Gabe.“ Samanthas Gabe? Wovon sprach sie? verwirrt beobachtete ich die Beiden, der Drache schien irritiert. „Deine Gabe?“ „So wie du die Toten auf ihren letzten Weg zu führen vermagst, und so wie du das Schicksal dieser Welt, unser aller Zukunft, kennst und auch leitest, so wie Cyron die Zeit beherrscht, so offenbaren sich mir die wahren Namen der Dinge.“ Der Drache musterte sie aufmerksam, mir schenkte er keinen Blick. „Wer bist du wirklich, Mensch? Und woher bist du gekommen?“ Samantha lachte, „als hättest du es nicht längst schon gesehen, so wie du von Anfang an wusstest, was ich in Wirklichkeit bin!“ Shoraiken wirkte leicht verärgert, „du magst Recht haben, Drachenkind, doch wünsche ich es aus deinem Munde zu vernehmen.“ „Meinetwegen. Unsere Namen kennst du bereits, wir stammen aus einer anderen Zeit, in der gerade eine erneute Invasion durch die Dämonen bevorsteht, und wir kamen zurück, um jemanden zu finden, der uns sagen kann, wie man die Dämonenfeuer zum Verlöschen bringt.“ Der Drache schien zufrieden, „doch eins sag mir noch, wie seid ihr zurückgelangt, und wie hast du es zuvor bereits getan?“ Samantha betrachtete ihn skeptisch, vermutlich glaubte sie, er nahm sie auf den Arm, denn wieso sollte er, der Herr des Schicksals, solch dämliche Fragen stellen, deren Antworten er doch kennen musste? Dennoch schien sie nichts dabei zu finden es ihm zu sagen. „Hiermit.“, sie nahm das Amulett, das seltsamerweise um ihren Hals hing, -das letzte Mal, als ich es gesehen hatte, hatten wir es beide getragen, und uns von ihm durch die Zeit hatten tragen lassen- ab und hielt es ihm hin. Der Drache zuckte zusammen, vermutlich wäre er zurückgewichen, wäre dafür genug Platz vorhanden gewesen, „Shanars Uhr! Eines der Porymptemp Clynym!“ Samantha nickte stumm. „Ich verstehe, Shanars Macht hat die meine blockiert.“, fuhr der Drache fort. „Heißt das, du konntest es wirklich nicht sehen?“ „Nein.“ Langsam wurde ich ärgerlich, „hallo? Falls es euch nicht aufgefallen ist, ich bin auch noch da, und ich verstehe kein Wort!“ Der Drache musterte mich ärgerlich, und unter dem Blick seiner unergründlichen grauen Augen, wünschte ich mir nichts gesagt zu haben. Doch Samantha kam mir zu Hilfe, „ist schon in Ordnung, Nico, ich erkläre dir das später.“ Ich musste mir Mühe geben, nicht zu seufzen, wie oft hatte ich das schon gehört! „Also Shoraiken, können wir noch was für dich tun? Wir müssen noch jemanden finden, der sich mit den Feuern auskennt...“ „Nein, wenn es euer Wunsch ist, so könnt ihr gehen, doch in dieser Epoche werdet ihr kein Glück haben...“ Samantha seufzte, „gut, dann müssen wir woanders unser Glück versuchen. Nico!“ „Ja?“ Komm, ich fürchte, wir müssen uns abermals auf Zeitreise begeben.“ „Meinetwegen.“, entgegnete ich mürrisch, um keinen Preis wollte ich mir anmerken lassen, wie froh ich war der Gesellschaft Shoraikens zu entfliehen, der große schwarze Drache war in der Tat furchteinflößend.
Also trat ich zu ihr hin, und sie legte abermals die Kette um uns, und drehte die Uhr. Beim zweiten mal war das Gefühl, sich ihm wirbelnden Nebel aufzulösen, fast schon vertraut, die aufblitzenden Bilder und unverständlichen Töne waren nicht länger überraschend, oder erschreckend, sie waren selbstverständlich. Es war wie ein Rausch, und um so härter wurde ich am Ende in die Wirklichkeit zurückgeholt.
„Uff,“, stöhnte ich, nachdem ich schmerzhaft auf den Boden aufgeprallt war, „wo sind wir diesmal?“ Samantha, sie stand neben mir, zu gerne hätte ich gewusst, wie sie es schaffte im stehen zu landen, sah sich aufmerksam um. „Vorausgesetzt, die Zeit stimmt, scheinen wir Glück zu haben, wir befinden uns unweit von B´raks Höhle. „Aber wir können doch nicht einfach dort reinspazieren! Du hast selbst gesagt, dass du ihn kennst, äh kennen wirst, meinst du nicht, dass es etwas seltsam wirkt, wenn er dich, die er dich später kennen lernen wird, bereits trifft, bevor du geboren wurdest?“ Samantha lächelte, „du machst dir mal wieder zu viele Sorgen, auf diese Weise schadet es nichts, das Zeitgesetz besagt lediglich, dass ich nicht zugleich an zwei Orten sein darf, und dass ich nicht grundlegend ins Zeitgeschehen eingreifen darf.“ „Nicht ins Zeitgeschehen eingreifen? Aber das tun wir doch die ganze Zeit...“ „Nicht grundlegend eingreifen, das, was wir tun, und getan haben ist nicht grundlegend, grundlegend wäre es, wenn wir beispielsweise den Grund, den wahren Grund für die Dämonenausbrüche kennen würden, und zurückkämen, um sie zu verhindern. Denn das würde die Geschichte verändern, aber die Geschichte kümmert sich nicht darum, ob ein paar Männer eines Königs von Unbekannten getötet werden, oder ob ein seniler alter Zauberer zwei Kinder trifft, lange bevor diese geboren werden. Verstehst du?“ „Ich glaube schon...“ „gut dann lass uns hoffen, dass B´rak zugegen ist, denn sonst weiß ich auch nicht, wo wir ihn finden könnten...“
Ich stand auf, und Samantha führte mich am Fuße des Gebirges entlang, tatsächlich, ich erkannte es wieder, und zugleich fiel mir B´raks entstellter Leichnam ein, wie schon bei seinem Anblick wurde mir jetzt allein von dem Gedanken daran übel, doch dann kam mir ein anderer Gedanke und lenkte mich ab.
„Sag mal Samantha,“, redete ich drauf los, ohne nachzudenken, „du hast gesagt, Magier seien praktisch unsterblich, zumindest, wenn sie mächtig sind, und Drachen ja sowieso, meinst du, deine Eltern sind gerade in El´fralla?“ Samantha wurde kreidebleich und starrte mich an, ihre Augen waren dunkel vor Schmerz, die schreckgeweiteten Pupillen wirkten wie zwei Brunnen, erst jetzt wurde mir klar, was ich da gesagt hatte. „Tut mir leid ich wollte nicht...“, stammelte ich hilflos. Langsam schwanden der Schmerz und das Entsetzen aus ihrem Blick, nur die Trauer blieb zurück, und legte sich wie ein Schatten über Samanthas unnatürlich bleiches Gesicht. „Schon gut.“, ihre Stimme war völlig empfindungslos, dann drehte sie sich um und ging, ohne auf mich zu achten weiter. Mich im Stillen für meine Dummheit scheltend schlich ich hinter ihr her. Als wir schließlich bei der Höhle anlangten, hatte Samantha sich wieder vollends im Griff,
„B´rak“, rief sie leise, „wer da?“, antwortete eine ärgerliche Stimme. „Reisende, wir brauchen euren Rat!“ „dann kommt halt rein!“ Man hörte direkt, dass er eigentlich „schert euch zum Teufel“ meinte, doch Samantha ließ sich davon nicht im mindesten irritieren, und betrat die Höhle. Wir waren kaum in das dämmrige Innere von B´raks Behausung eingedungen, als er schon wie aus dem nichts vor uns stand, ein alter Mann mit langem, schlohweißen Bart, und eisblauen Augen, trotz seines offensichtlichen Alters stand er kerzengerade, und die blauen Augen blickten wachsam aus dem runzligen, abweisenden Gesicht. „Also, was wollt ihr?“ Langsam ärgerte ich mich über seine Unfreundlichkeit, wir hatten ihm doch nichts getan! Aber Samantha hatten gesagt, sie kenne ihn, würde ihn später kennen, ich musste mich darauf verlassen, dass sie mit dem mürrischen alten Zauberer umzugehen wusste, wenn wir überhaupt eine Chance haben sollten, etwas von ihm zu erfahren. „Wir müssen wissen, wie man die Dämonenfeuer zum erlöschen bringt.“, antwortete Samantha. Der Alte runzelte die Brauen. „Weshalb? Die Dämonen sind zurückgeschlagen und verbannt, so es der Wille der großen Drachen ist, diesmal endgültig, wieso wollt ihr also Feuer löschen, die nicht brennen?“ „Es ist nicht wichtig, was wir bezwecken, es soll zu Niemandes Schaden sein, also sag es uns bitte.“ Wumm, das saß, das würde der Alte mit Sicherheit nicht auf ich sitzen lassen! Da blieb lediglich zu hoffen, dass er uns „nur“ rausschmiss, und nicht in irgendetwas verwandelte, oder ähnliches. Aber oh Wunder! Der Alte brummte zwar unwillig, gab dann aber nach. „Na meinetwegen! Schaden könnt ihr ohnehin keinen Anrichten, denn ohne die Spirits ist das Wissen ohnehin nutzlos, ihr wisst, was die Spirits sind?“ Wir nickten, und B´rak fuhr fort: „Also, wo war ich? Ach ja, die Spirits, also die braucht ihr, werdet ihr aber nicht kriegen, wenn ihr sie jedoch hättet, müsst ihr wissen, dass jedes Feuer sowohl einen Wächter als auch ein Siegel hat, findet ihr dass Siegel, und bringt es zum passenden Feuer, wird der Wächter erscheinen. Besiegt ihr ihn, was nur mit dem Schwert der Götter, dem Lichtschwert möglich ist, wird der Weg frei, und ihr könnt das Siegel setzen.“ „Wie setzt man die Siegel, und vor allem, wo findet man sie?“ „Wo wohl?“, der Alte musterte mich, als hätte er einen Irren vor sich, „Auf den Feuern natürlich! Wo sonst?“ „Ich glaube mein Freund meinte, wo man sie findet, wenn die Feuer brennen.“, kam mir Samantha zu Hilfe. „Oh das! Moment ich hab hier irgendwo...“ Unter meinem erstaunten Blick, langsam begann ich zu glauben, dass er irre war, begann er die Luft abzutasten, und zog plötzlich eine alte Karte aus dem nichts! „Die Siegel kehren, sobald sie gesprengt wurden immer an den selben Ort zurück, bringen sich in Sicherheit, damit die Dämonen sie nicht zerstören können.“ „Und wie setzt man sie nun?“, flehend blickte ich nach oben, bettete, er möge endlich eine klare Antwort geben, und zwar bevor ich endgültig die Geduld verlor, und ihn eigenhändig erwürgte! Man sah Samantha an, dass sie sich ein Lachen verkneifen musste, seltsam, eigentlich war es doch eher sie, die in solchen Situationen die Geduld verlor, nicht bei Gefahr, aber bei so was... Na ja, vermutlich war sie einfach daran gewöhnt, dass man im Umgang mit B´rak eine Menge Geduld brauchte, mehr als ich in diesem Moment aufbringen konnte. „Wie man die Siegel setzt...“, fuhr der Alte endlich fort, „nun, dass ist verschieden, sollte es jemals nötig sein, dass ihr es wisst, dann werdet ihr es auch wissen.“ „Gut, hab Dank.“, verabschiedete sich Samantha, und zerrte mich aus der Höhle, bevor ich meinem Unmut Luft machen, und den Alten doch noch umbringen konnte.
„Na toll jetzt wissen wir aber Bescheid!“, schimpfte ich aufgebracht, „wenn es nötig ist, dass wir es wissen, werden wir es wissen! Es ist nötig! Aber wir wissen nichts, rein gar nichts!“ Sie schüttelte nur den Kopf, „ich möchte fast meinen, vor lauter sich ärgern, hast du keine Zeit mir gehabt B´rak zuzuhören. Wir wissen, dass wir die Siegel brauchen, wo die Siegel sind, und dass wir es mit den Wächtern der Feuer zu tun kriegen werden.“ „Aber wir...“, ich hielt inne, „wir wissen, wo die Siegel sind?“ Sie lachte und hielt etwas hoch, es war die Karte, die Karte die B´rak aus der Luft gezogen hatte! „Er hat sie dir gegeben?“ „Oh nein, so würde er das nicht machen, sie war plötzlich in meiner Tasche, er hat sie hineinbeordert, klar, doch gingen wir jetzt hinein um uns zu bedanken, würde er sagen, wir hätten sie gestohlen, er würde sie uns abnehmen und uns wegjagen, nur damit sie sich hinterher wieder in meiner Tasche befände.“ Ich war verwirrt, „wieso das, ich meine, wieso so ein Aufwand, er könnte sie uns doch auch einfach so geben.“ „Würde er nicht, er hilft den Menschen, ja allen, die mutig genug sind, ihn um Hilfe zu bitten, aber er würde es niemals zugeben.“ „Aber warum?“ „Ich weiß s nicht, dass ist nun mal seine Art.“ „Na schön.“, ich seufzte, was sollte ich auch tun? „Also, was jetzt?“ „Jetzt ist es an der Zeit, zurückzukehren.“ Ich nickte, und so reisten wir nun zum dritten, und vorerst letzten Mal durch die Nebel der Zeit.
Zurück im Schloss, schien sich im großen und ganzen nichts verändert zu haben, Nyki und Sternenglut schliefen, wobei sich der Drache so gelegt hatte, dass sein gewaltiger Körper die Tür blockierte, und jegliches eindringen von außen zunichte machte. Plötzlich fragte ich mich, wie lange wir eigentlich fort gewesen waren. Samantha schien zu wissen was ich dachte.
„Nur ein paar Stunden.“, sagte sie und lächelte. Ich runzelte die Stirn, „das kann doch nicht sein! Ich weiß zwar nicht, wie lange wir bewusstlos waren, aber ich möchte wetten, dass wir schon allein im Schloss mehrere Tage zugebracht haben!“ Sie lächelte nachsichtig, „das scheint nur so, selbst wenn du Jahre in der Vergangenheit zubrächtest, in der Gegenwart sind es nur ein paar Stunden, weshalb weiß ich allerdings auch nicht.“ „Das ist wirklich seltsam...“ In diesem Moment erwachte Nyki mit lautem Stöhnen, und unterbrach unser Gespräch. „Oh, ihr seid zurück?“ Dann gähnte er, und zum ersten Mal wurde mir bewusst, wie viele Zähne so ein Drache hat, und wie scharf die sind. „Nein, wir tun nur so.“, erwiderte Samantha, Nyki grinste, „habt ihr was herausgefunden?“ Ja, aber ich würde es vorziehen, zuerst von hier zu verschwinden.“, Samantha ging hinüber zum Schreibpult, und machte Anstalten, den Stundenglasanhänger wieder zu verstauen, dann überlegte sie es sich jedoch anders, und steckte ihn ein. Nyki machte die Tür frei und gefolgt von Sternenglut, der inzwischen auch erwacht war, verließen wir das schloss, diesmal glücklicherweise ohne jemandem zu begegnen.
Dem Stand der Sonne nach, war es inzwischen später Vormittag, trotzdem waren die Straßen El´frallas noch immer vollkommen ausgestorben. Eigentlich seltsam, doch niemand von uns machte sich Gedanken darüber, wir waren froh, über diesen unverhofften „Zufall“, der es uns ermöglichte, die Stadt unbehelligt zu verlassen. Zurück in der westlichen Ebene brachten wir einen gehörigen Abstand zwischen uns und die Stadt, ehe wir uns im Schutz einer Felsgruppe, eines Ausläufers des naheliegenden Gebirges, niederließen. Keuchend ließ ich mich in den Schatten der Felsen fallen, Samantha hatte ein ganz schönes Tempo angeschlagen, das Verlassen de Stadt glich mehr einer Flucht, doch, wovor flohen wir? Ich sah zu Samantha hinüber, sie war nicht im mindesten außer Atem, trotz der Langen Strecke, die wir gerannt waren. Was konnte ihr soviel Angst machen, um sie zu verjagen? Nein, dass stimmte nicht, es war keine Angst, was sie trieb, nicht wirklich, sie floh, weil es für andere besser war. Die Leute im Schloss, sicher hätten sie versucht uns zum bleiben zubringen, doch wären wir geblieben, so hätten wir ganz El´fralla in Gefahr gebracht. Nein Samantha hatte es gewiss nicht leicht, ihr Schicksal hatte ihr keine Wahl gelassen, und sie tat das Einzige, was möglich war, sie trug es. Doch das musste sehr schwer sein. Sicher, auch ich und Nyki waren „auserwählt“, auch wir hatten nie wirklich eine Wahl gehabt, und doch, ich spürte, dass es dennoch etwas Anderes war. Samantha entrollte B´raks Karte, ich trat zu ihr hin, um ebenfalls einen Blick darauf zu werfen, doch was ich sah verwirrte mich aufs Äußerste.

viel Spass beim Lesen
juhuuu ein neuer thread
erstma herzlichen glückwunsch drachenmond zum erfolgreichen umzug - war bestimmt ziemlich anstrengend,oder?^^

so hab grad große augen gemacht Smiley weils ja hier schon wieder so voll is aber immerhin besser als im vorigen thread

da ich das neue noch nich gelesen hab dauerts warscheinlich noch mit der zugehörigen belobigung die ich dann wieder als wie du so schön sagst kritik tarne, aber ich freu mich schon drauf

so jetzt der nächst bitte
ich wette mal entweder azshari oder Te 13 ^^
Also, ich habe ja nur so durch den ersten thread durchgespurtet (ich musste mich gestern Abend dazu zwingen den PC auszuschalten und zu schlafen, es war so spannend ) und bin jetzt dran hier weiter zu lesen.

Du bist wirklich schnell im schreiben Drachenmond. Aber nur so weiter.

Jetzt muss ich noch diese Seite lesen und dann versuche ich mal eine Kritik, die aber eh nur aus Lob bestehen wird, denn da gibts ja gar nichts zu bemänngeln!

Also bis bald! Und libe Grüsse allerseits! :)

PS: Ich finde es wirklich komisch, dass sich ausser uns noch niemand gemeldet hat. Aber das kommt noch!
Danke, gut, dass ihr sicher hierher gefunden habt, ja ja, der Umzug war wirklich sehr schwierig, wie Umzüge das halt so sind... Und ich würde sagen, als Einweihungspräsent, hab ich hier noch was zum Lesen.

„Ähm Samantha?“ Sie blickte auf, „ja?“ „Kann es sein, dass diese Karte ähm, na ja... Leer ist?“ „Meinst du? Dann sie noch Mal genauer hin.“ Sie reichte mir die Karte, ich blickte darauf, und schnappte nach Luft. Jetzt war darauf klar und deutlich eine genaue Darstellung eines runenländischen Kontinents zu sehen, der tatsächlich die Form eines Schriftzeichens hatte. „Aber...“ „Oh Nico!“, Samantha lachte schallend. „Das ist natürlich keine gewöhnliche Karte! Da würde ja kaum eine lesbare Darstellung einer der Welten draufpassen, geschweige denn sieben! Nein, das ist eine magische Karte, sie ist solange leer, bis du ihr sagst, was du sehen willst. Siehst du?“, sie deutete auf eine stelle oberhalb El´frallas, „wir sind hier. Und die Feuer befinden sich dort, wo die kleinen Flammen eingezeichnet wurden.“, sie runzelte die Stirn, „seltsam, sie scheinen sich alle jenseits des Gebirges zu befinden.“ „Und was ist daran seltsam?“ „Nun, es ist doch komisch, dieser Kontinent ist einer der Größten in Runenland, und trotzdem liegen alle drei Feuer dicht beieinander, auf der, wenn auch zugegeben, recht schwer zugänglichen, Ostseite des Kontinents, was hat das für einen Sinn, drei Tore so dicht beieinander zu öffnen?“ „Ich weiß nicht,“, ich zuckte die Achseln, „aber für uns ist das doch gut, oder? Ich meine, wir müssen nicht groß umherwandern, das erspart uns eine Menge Zeit.“ „Aber wir müssen über das Gebirge.“ „Und weiter?“ „Ja, was ist das Problem dabei?“, wollte jetzt, nachdem er wieder genug Luft zum Sprechen hatte, auch Nyki wissen. Samantha schüttelte den Kopf, „ich weiß es nicht mehr, nur dass es gefährlich ist, dort hinzugehen.“ „Hmm, ich weiß nichts drüber, allerdings bin ich nie groß aus Drachenfels herausgekommen, gibt es vielleicht einen anderen Weg?“ „Na ja, soweit ich weiß schon, nur... dieser Weg kostet Zeit, Geduld und Nerven, Dinge die ich zur Zeit nicht habe, die vermutlich keiner von uns hat.“ „Wie viel Zeit nimmt dieser Weg in Anspruch?“, erkundigte ich mich vorsichtig. „Tage, vielleicht Wochen.“ „Hmm, dann ist es die Frage, ob wir diese Zeit wirklich nicht haben.“ Die Beiden starrten mich an, „schließlich ist es doch nicht mehr so, dass wir die Feuer schnellstmöglich löschen müssen, wir müssen nicht mehr um jeden Preis die Auferstehung des Dämonenkönigs verhindern, dafür ist es zu spät, den egal welchen weg wir gehen, die Zeit können wir nicht überholen.“ „Das mag stimmen,“, erwiderte Samantha, „aber bedenkt, gerade deshalb ist es wichtig schnell zu handeln, noch sonnen sich unsere Gegner im Licht ihres Triumphs, doch bald wird ihnen einfallen, dass sie längst noch nicht gewonnen haben, und dann werden sie mit allen Mitteln versuchen uns zuvorzukommen.“ „Du bist also dafür, das Gebirge zu durchqueren,“, stellte Nyki fest, „obwohl du es warst, die uns gewarnt hat?“ „Ja, es wäre unfair gewesen, euch im unklaren zu lassen, irgendetwas war mit diesem Ort, es gibt Gründe, gute Gründe ihn zu meiden, aber dennoch ist dies, zwar nicht der einzige, aber doch der schnellste Weg.“ „Ich tauschte einen Blick mit Nyki, „na ja, vielleicht ist es so sogar besser, ich kann mir nicht vorstellen, dass der andere Weg ungefährlich ist, bei diesem wissen wir zumindest, dass wir in Gefahr sind, und können dementsprechend handeln.“ „Gut, dann sind wir uns also einig, es über das Gebirge zu versuchen?“, fragte Nyki nach, Samantha und ich nickten, „dann lasst uns keine Zeit verlieren, und aufbrechen.“ Abermals nickten wir, und standen auf. Ich sah mich um, „hey Moment mal, wo ist Sternenglut?“ Der Wolf war nirgends zu entdecken. Samantha zuckte die Achseln, „er wird uns finden,“, meinte sie, nicht im mindesten besorgt, „schließlich ist und bleibt er ein Wolf, es ist nichts besonderes, dass er sich mal absetzt. Er wird bald wieder da sein.“ Ich tauschte einen Blick mit Nyki, na ja, Samantha musste es schließlich wissen, also machten wir uns auf den Weg zum Gebirge.
Obwohl unser Lagerplatz ja eigentlich als zum Gebirge gehörig hätte betrachtet werden können, brauchten wir fast drei Tage, um das eigentliche Gebirgsmassiv zu erreichen. Erst am Abend des dritten Tages schlugen wir unser Lager an seinem Fuß auf, und als ich mich ans Feuer setzte, war es mein einziger Wunsch, dass es recht bald wieder möglich war zu fliegen, ohne Angst vor einem Abschuss zu haben. Der Einzige, der noch erschöpfter war als ich, und der kaum dass wir uns niedergelassen hatten einschlief, war Nyki, der mit dem ständigen Laufen, dass eigentlich seiner Natur widersprach, nicht besonders gut zurecht kam. Da Sternenglut noch immer nicht zurück war, mussten wir uns selbst versorgen, und so bestand unser Mahl aus einigen Wurzeln und Beeren, und dazu ein paar Eiern. Nach dem Essen dauerte es dann auch nicht lange, bis auch ich einschlief. Doch mitten in der Nacht erwachte ich, ohne recht zu wissen, weshalb. Mein erster Blick fiel auf den friedlich schlafenden Nyki, doch irgendwas fehlte, ich zwang mein schlaftrunkenes Gehirn zum Dienst, und dann fiel es mir ein, wo war Samantha?
Müde stand ich auf, und sah mich um, da war sie ja! Ich seufzte erleichtert, mir war gut in Erinnerung geblieben, wie widerstrebend sie sich uns angeschlossen hatte, und noch immer fürchtete ich, sie könne plötzlich nicht mehr da sein, trotz allem. Aber das war, zumindest diesmal, nicht der Fall, sie saß ein wenig abseits auf einem Felsen, und starrte ins Nichts. Ich ging zu ihr hin, sie sah nicht mal auf.
„Was möchtest du? Du solltest versuchen zu schlafen.“ „Ich bin aufgewacht, und habe mich gewundert, wo du bist, dann habe ich dich hier sitzen sehen, was tust du hier?“ „Ich denke nach.“ „Worüber?“ „Über vieles.“ „Was zum Beispiel?“, ich seufzte. Diesmal sah sie mich an, „worüber würdest du denn an meiner Stelle nachdenken?“ „Das kann ich dir nicht sagen, weil ich ja nicht einmal richtig weiß, was „deine Stelle“ ist.“ „Möchtest du es denn wissen? Willst du das wirklich?“ „Ich möchte dich verstehen können, und ich möchte, dass du mir vertraust, so wie ich es tue.“ „Du vertraust mir also, vertraust du mir auch, wenn ich dir sage, dass es nicht der rechte Zeitpunkt ist, mehr über mich zu erfahren?“ „Ja.“, antwortete ich unerschütterlich, dann schwiegen wir eine Weile. „Wie lange ist es inzwischen eigentlich her, dass du das Portal durchschritten hast?“ „Ich weiß nicht genau, einen Monat vielleicht.“ „Und vermisst du das, was du zurücklassen musstest?“ „Auch das weiß ich nicht, ich habe in all der Zeit kaum an Zuhause gedacht, dazu bestand auch kaum Gelegenheit.“ „Wie ist es bei dir Zuhause?“ „Auf jeden Fall anders als bei dir, wir haben keine Schlösser...“ „Diese Paläste sind nicht mein Zuhause,“, sie schüttelte traurig den Kopf, „sie waren es nie. Früher habe ich es geglaubt, aber das ist lange her.“ „Lange? Ich dachte, du seiest nicht älter als ich!“ „Für jemanden der 13 Menschenjahre zählt, sind sechs dieser 13 Jahre viel, oder?“ „So gesehen hast du recht, aber wieso sind sie nicht deine Heimat? Du wurdest doch sicher in einem dieser Paläste geboren, hast dort mit deiner Familie gelebt.“ Im gleichen Moment hätte ich mich vierteilen mögen, wie konnte ich so etwas ansprechen, wo ich doch wusste, dass Samantha schon seit vielen Jahren keine Familie hatte? „Tut mir leid, ich habe nicht daran gedacht, dass du...“ „Dass ich keine Familie mehr habe? Das stimmt nicht ganz, ich glaube ich würde überall Aufnahme finden, ein Platz zum Leben, dass wäre kein Problem... Aber...“ „Ein Platz zum Leben, vielleicht, nicht, aber keinen, an den du wirklich gehörst, nicht wahr?“ „Ja.“ „Ich kenne das...“ Erstaunt sah sie mich an, „wirklich?“ „Ja, aber vermutlich anders als du, aber trotzdem, in meiner Welt... In der Schule, überall, ich habe ständig das Gefühl dort nicht hinzugehören, ich in anders, auch wenn ich nicht weiß, inwiefern.“ „Das stimmt.“ „Was?“ „Das du anders bist, ich habe dort noch nie Jemanden wie dich getroffen...“ „dort? Du warst in Terra?“ Sie nickte. „Aber das Portal wie hast du... Ach natürlich! Du bist zurückgegangen in eine Zeit, zu der das Portal noch offen war.“ „So wäre es wohl auch gegangen, aber nein, ich benötige die Portale nicht, um zwischen den Welten zu wandern, ich kam meine eigenen Wege öffnen.“ „Wenn das möglich ist... Wieso machen sich die Dämonen dann die Mühe mit den Feuern?“ „Nur weil etwas theoretisch möglich wäre, muss es nicht tatsächlich so sein. Sicher, wenn die Dämonen einen Magier hätten, der mächtig genug wäre, um „Risse in der Atmosphäre“ zu öffnen, dann könnten sie sich das mit den Feuern sparen, aber das ist eben nicht der Fall.“ „Was hast du in Terra gemacht?“ „Nachforschungen angestellt, es gab vieles, was ich herausfinden musste.“ Am Horizont begann die Sonne aufzugehen, wir sahen dem bunten Farbenspiel des Himmels eine Weile schweigend zu, „Samantha?“ „Ja?“ „Wenn das hier vorbei ist, möchtest du, na ja, du könntest dann vielleicht mit mir kommen?“ „Möchtest du denn überhaupt zurückgehen?“ „Na ja eigentlich... Nicht richtig, aber ich muss, meine Mutter hat ja nur noch mich, und Arco kann ich auch nicht einfach im Stich lassen.“ „Arco? Und wieso hat deine Mutter nur noch dich? Was ist mit deinem Vater passiert?“ „Arco ist mein Hund, und was meinen Dad betrifft... Wir wissen nicht, was geschehen ist, ich war drei, da ist er plötzlich verschwunden.“ „Das tut mir leid.“ „Das muss es nicht, dich hat es schlimmer getroffen, ich weiß nicht was aus ihm geworden ist, ich habe noch Hoffnung, aber du, du weißt, was mit deinem Vater geschehen ist, und du wirst irgendwann gegen ihn kämpfen müssen, und dann wird die einzige Möglichkeit ihn zu retten der Tod sein, nicht wahr?“ „Ja. Aber das ist mein Schicksal, und ich bin nicht sicher, ob deines leichter ist, du kennst es noch nicht, aber was trifft schwerer? Zu wissen was geschehen wird? Oder sich plötzlich ohne Möglichkeit zur Umkehr auf einem Pfad ins Verderben wiederzufinden?“ „Glaubst du denn an so etwas wie Schicksal?“ Sie lächelte gequält, „das muss ich wohl, denn mit den wahren Namen der Dinge offenbart sich mir auch ihr Schicksal.“ „Hat den Alles einen solchen Namen?“ „Jede Blume jeder Stein, ja sogar jeder einzelne Wassertropfen... Auch wenn es „Artnamen“ gibt, die die gesamte Gattung beschreiben, rufst du beispielsweise „Sahicoron“ so wird jeder Falke, der dich hört darauf reagieren, ganz gleich, wie sein eigentlicher Name ist.“ „Habe ich auch einen solchen Namen?“ „Natürlich, du, ich, jeder und alles.“ „Und kennst du meinen Namen?“ „Ja, aber ich kann ihn dir nicht sagen, zumindest noch nicht.“ „Weshalb?“ „Wie schon gesagt, der wahre Name eines Wesens offenbart sein Schicksal, aber manche Dinge darf man nicht wissen, man würde sie sonst nicht zulassen, ganz gleich, wie wichtig sie auch sein mögen.“ „Nun gut, du wirst es besser wissen als ich, aber versprichst du mir, dass du ihn mir sagst, wenn die Zeit dazu gekommen ist?“ Sie sah mich an und lächelte, ein eigenartiger Glanz lag in ihren Augen. „Ich verspreche es.“ Eine Weile sahen wir uns an. „Weißt du Nico, ich war oft in deiner Welt, in allen Welten, aber ich habe nie Jemanden getroffen wie dich, Jemanden, der bereit ist alles für andere zu geben, und der an Vertrauen, das er einmal geschenkt hat unerschütterlich festhält, vermutlich bis in den Tod.“ „Ja, darin bin ich dir sehr ähnlich.“ Sie sah mich fragend an, ich lächelte, „nun tu nicht so, du weißt was ich meine, du hast mir erzählt, dass du seit Jahren umherreist, immer auf der suche nach Möglichkeiten die Welten zu retten, du hast in diesen wenigen Jahren vermutlich mehr opfern müssen, als andere in ihrem ganzen Leben, und wenn du etwas tust, dann denkst du doch zuletzt an dich selbst!“ Sie senkte den Kopf, „das wahr lange Zeit nicht so, aber ich habe dazugelernt.“ „Was meinst du? Das heißt, wenn du es mir nicht erzählen willst...“ „Ich habe es bisher noch niemandem erzählt, aber wenn du möchtest, werde ich es dir erzählen, denn wenn ich dir nur wenig über mich erzähle, so tue ich das nicht, weil ich dir nicht genügend trauen würde, sondern weil ich uns damit alle in Gefahr bringen würde.“, sie seufzte. „Vor vier Jahren starb meine Mutter, und die ganze Katastrophe nahm ihren Anfang, doch bevor ich überhaupt erst die Möglichkeit erhielt, einzugreifen, musste ich mich erst beweisen. Mir wurden verschiedene Prüfungen auferlegt, die ich auch mehr oder minder gut meisterte, bis auf eine. Es war in einem Land namens Naoryon, meine Aufgabe war es Devart, einen abtrünnigen, allzu mächtigen Schwarzmagier aufzuhalten, der einen Teil der magischen Essenz gestohlen hatte. Du musst wissen, dass die magische Essenz und damit die Magie, die letzte Gabe des Silberdrachen war, bevor er die Welten verließ, und in den Kreis der großen Drachen aufstieg. Dadurch dass sein Blut in meinen Adern fließt, auch wenn ich es damals noch nicht wusste, war ich größtenteils gegen Devarts Magie gefeit, doch noch war ich nicht in der Lage, ihn zu verletzen, dann folgte eine lange Episode des Umherreisens, ich musste alle möglichen Kristalle finden Siegel brechen, und noch sonst so manches, bis es mir schließlich gelang, eine der mächtigsten aller Waffen, das „Schwert der großen Drachen“, die Drachenklinge, ebenfalls eine alte Waffe der Götter zu erringen, jetzt konnte ich mich Devart stellen. Nun ich reiste zu dieser Zeit nicht alleine, mein Freund Rayn, ein junger Magier begleitete mich, und er war auch dabei, als der Kampf gegen den Abtrünnigen sein Ende fand, nachdem ich den Magier selbst getötet hatte, begann sein Turm einzustürzen, es gelang uns noch das Gebäude zu verlassen, doch in den Ruinen des einstmals prächtigen Bauwerks erwartete mich der nächste Kampf, das Böse, aus Devart, das, was ihn erst zu dem gemacht hatte, was er geworden war, hatte, seines Wirtskörpers beraubt, Gestalt angenommen, ich stand vor einem Wesen aus schwarzer Magie und dunkler Materie, einer namenlosen Kreatur des Grauens. Ich kämpfte gegen sie, und ich bezwang sie auch, doch während dieses „Etwas“ noch im Todeskrampf lag, kam Rayn freudenstrahlend auf mich zugestürzt, und die letzte Tat jener Kreatur war es, ihn zu töten. Ich war wie erstarrt, auch noch, als kurz darauf, ein Mitglied des Weisenrates erschien, um mir mitzuteilen, das die Prüfungen noch nicht abgeschlossen waren, doch es war mir gleichgültig, alles, die Ziele, auf dich ich so lange hingearbeitet, für die ich so manches in Kauf genommen hatte, waren mit einem Mal unwichtig geworden, ich hatte schon vorher den Tod gesehen und schlimmeres, doch als mein Vater diesen Wahnsinn begann, glaubte ich noch ihn retten zu können, aber Rayns Tod schien mir so... so sinnlos, völlig willkürlich, und außerdem gab ich mir die Schuld daran, es war nicht die Angst um mich, es war die um jene, die mir nahe standen, die Furcht alles zu verlieren, was mir noch geblieben war, und Ohnmacht gegenüber dem Schicksal, die mich zweifeln ließen. Ich schmiss alles hin, gab alles auf in meinem unbändigen Zorn“, sie schüttelte traurig den Kopf, „Ich gab den Kampf auf, bevor er begonnen hatte, einen Kampf den ich als von vornherein zum Scheitern verurteilt ansah, als ich mich aus meiner Starre gelöst hatte, lief ich fort, so weit mich meine Beine trugen, und irgendwann fand ich mich in den verbotenen Wäldern Tanaquirrs wieder. Ich ritt einen Pfad entlang, als es plötzlich hinter mir raschelte, und mir etwas in den Rücken flog, durch die Wucht des Aufpralls wurde ich vom Rücken meines Pferdes geschleudert, ich stürzte, und verlor das Bewusstsein. Es war nämlich so, dass Devart einen Bruder, Sacios, hatte, der nun seinerseits nach der Macht griff, ich lebte einige Zeit unter den Elfen, die mich aufgesammelt hatten, ich wurde nicht erkannt, und ich war froh darüber. Doch eines Tages wurde das Dorf angegriffen, ich versuchte Sacios in Schach zu halten, um den Elfen Möglichkeit zur Flucht zu geben, ich wollte zwar nicht mehr kämpfen, aber ich stand in ihrer Schuld, und diese Schuld wollte ich begleichen. Deshalb machte ich mich dann auch auf die Suche nach ihnen, und nach einer weiteren langen Reise fand ich sie, in Sacios’ Gewalt, ich befreite sie, doch dabei wurde ich erkannt. Und um nicht in irgendwelche Kämpfe oder Prophezeiungen oder was auch immer verwickelt zu werden, floh ich zum zweiten Mal, die Götter, was auch immer man sich darunter vorstellt, hatten mir schon mehrfach Boten geschickt, aber jetzt schickten sie den Einzigen, der mich würde umstimmen können, Rayn, oder vielmehr seinen Geist. Nun, was soll ich sagen? Er überzeugte mich, er machte mir klar, dass ich nicht vor meinem Schicksal fliehen konnte, jedenfalls nicht auf Dauer, und ich versprach ihm niemals mehr zu vergessen, wer ich bin, den inzwischen wusste ich, welches Erbe ich in mir trug, und dass sie, wenn es überhaupt eine Chance gab, die Welten zu retten, in meinen Händen lag.“ Ich schwieg lange, ich verstand Samantha, und auch wenn ich nicht sicher wusste, wie ich gehandelt hätte, so war ich mir doch sicher, dass es ähnlich ausgesehen hätte, den Gedanken, mir könne etwas ähnliches widerfahren schob ich weit von mir, ich wollte nicht daran denken, nicht bevor es soweit war, Angst tut nicht gut, nie, das hatte ich bereits gelernt. Aber eines wusste ich, in dieser Nacht hatte eine Freundschaft ihren Anfang genommen, eine Freundschaft, die vielleicht mächtig genug sein würde, um den Welten die Rettung zu bringen. Samantha sah mich an, fast so als wartete sie darauf, dass ich etwas dazu sagen würde, aber es gab nichts zu sagen, sie hatte einen Fehler begangen, einen Fehler, der schlicht und einfach menschlich war, aber sie hatte den Mut gefunden sich zu stellen, und diesen Fehler behoben. „Was geschah dann?“, etwas besseres fiel mir nicht ein, doch Samantha schien erleichtert, ich konnte mir vorstellen, wie schwer es ihr gefallen sein musste, mir dies zu erzählen. „Sacios starb, und ich begann meine eigene Reise.“
In diesem Moment erwachte Nyki, und drängte zum Aufbruch, falls Samantha mir noch etwas hatte sagen wollen, so war keine Zeit mehr dazu. Wir drangen in das Gebirge ein, der zuerst steinige, kahle Boden, wurde schnell zu grünen Wiesen, voller mir unbekannter Pflanzen, doch obwohl wir an diesem Tag sehr weit kamen, war als wir spätabends unser Lager aufschlugen, weit und breit kein Wald in Sicht. Das beunruhigte uns nicht, vermutlich war das Gebirge sehr viel größer, als wir angenommen hatten, und der Wald lag tiefer in seinem Inneren.
Doch als ich am nächsten Morgen erwachte, befanden wir uns innerhalb tiefsten Dickichts, und die Schatten unsagbar Hoher Bäume fielen auf uns hinab. Samantha war bereits auf, und saß ein wenig abseits, man sah ihr an dass sie angestrengt nachdachte. Ich ging zu ihr hin,

Gut ich freu mich auf die "Kritiken" nach euren angaben muss ich mich ja wirklich fürchten ;-)
Jedenfalls: Danke

@Te 13: Das mit dem schnellen Schrieben ist nicht weit her, der Grossteil der STroy ist geschrieben ich muss es nur abtippen und das amch ich wenn ich nicht on bin auch mal an meinem eigenen pc(der hat keinen anshcluss) und spiels dann per cd/diskette hier drauf, trotzdem danke für das Lob.

p.s. ach jetzt kommt bald ne lustige Stelle(ist zumindest son bisschen lustig gedacht, vielleicht auch eher ironisch), mal shcauen, was ihr davon haltet.
So wie versorchen mal, schaun ob ihr seht, wa sich meine(is ja ziemlich offensichtlich)

„wo sind wir? Und vor allem, wie sind wir hier gelandet?“ Sie sah auf und lächelte gequält, „weißt du Nico, wenn ich dass wüsste, würde ich nicht hier sitzen, und mir das Hirn zermartern, wie wir hierher gelangt sind, und wo hier ist.“ „Was würdest du dann tun?“ „Ich würde hier sitzen, und mir dass Hirn zermartern, wie wir von hier wegkommen.“ In diesem Moment erwachte Nyki, sichtlich erstaunt sah er sich um. „Wo sind wir? So müde können wir doch gestern gar nicht gewesen sein, dass wir diesen Wald nicht bemerkt hätten!“ „Waren wir auch nicht.“, erwiderte Samantha. „Aber er kann doch nicht über Nacht gewachsen sein!“, rief Nyki verzweifelt, Samantha sah ihn ratlos an. „Vielleicht ist dass gar nicht so abwegig, wie es klingt.“, warf ich ein, die beiden starrten mich an, „also gewachsen ist er sicher nicht, aber vielleicht wechselt er seinen Platz? Ich habe nicht viel Ahnung, aber nach allem, was ich hier bereits gesehen habe, würde mich ein wandernder Wald auch nicht mehr verwundern.“ Samantha dachte nach, „warum eigentlich nicht? Eigentlich müsste das möglich sein...“ „ist ja alles schön und gut, dann ist das eben ein wandernder Wald, aber was ich viel wichtiger finde, wie kommen wir hier wieder raus?“ „Tja, das ist die Frage...“, meinte Samantha, Nyki sah sie hoffnungsvoll an, „jetzt brauchen wir nur noch die Antwort...“ Der Drache seufzte. „Und wenn wir hier bleiben? Vielleicht wandert er weiter?“ „Glaube ich nicht“, Samantha sah mich an, „frag mich nicht warum, aber ich hab’s im Gefühl, dass es so einfach nicht wird.“ Ich seufzte, „wäre ja auch zu schön gewesen, aber war bis hierher überhaupt irgendwas einfach?“ „Kommt drauf an was du unter „einfach“ verstehst...“ „Ach lasst doch, das wird zu nichts führen,“, „unterbrach uns der Drache, wir sollten...“
In diesem Moment vernahmen wir ein lautes Kichern, irritiert sahen wir uns um, „was war das?“ „Ich weiß nicht,“, antwortete Samantha, „wer ist da?“ Wieder hörten wir das Kichern, sonst geschah nichts. „Zeig dich!“, rief jetzt auch Nyki, seine Stimme donnerte durch den Wald. Plötzlich erschien, wie aus dem nichts eine kleine, grüngekleidete Gestalt, und sah uns an, in den schwarzen Knopfaugen funkelte es schelmisch. „Wer bist du?“, fragte Samantha noch einmal, das Wesen kicherte erneut, und deutete dann eine Verbeugung an. „Gestatten? Ich bin Olfi, der Waldgnom, gekommen euch in den Kreis der Verdammten zu rufen.“ „Langsam, wovon sprichst du?“ Der Gnom begann zu grinsen, „wisst ihr das nicht? Wer den Wald der Verdammten betritt, kehrt nie zurück, das ist so sicher wie das ohmsche Gesetz. „Wald der Verdammten?“, fragte ich verwirrt nach, „davon hab ich noch nie gehört, allerdings, das hat nicht viel zu sagen...“ „ich kenne diesen Ort auch nicht“, gab Nyki zu, „weißt du etwas darüber Samantha?“ Doch Samantha war tief in Gedanken versunken, und falls sie die Frage tatsächlich gehört hatte, so hielt sie es nicht für nötig zu antworten, seufzend wandte sich der Drache ab, es war zwecklos.
Olfi beobachtete uns amüsiert, dann antwortete er, und man hörte deutlich, dass ihm unsere auswegslose Lage gefiel: „Natürlich nicht, denn wer diesen Wald betritt kehrt nie zurück, er muss verweilen, ewig gefangen, in den Illusionen seiner Ängste.“ „Aber wenn dem so ist, weshalb trifft es dann auf dich nicht zu?“, erkundigte sich Samantha plötzlich, „wieso bist du dann nicht auch in deiner eigenen Vorstellung gefangen?“ „Oh, das ist einfach“, er lachte, „ich bin selbst eine Illusion, ein Teil des Waldes, ein Schreckgespenst, denn von jeher wurde das Waldvolk gefürchtet.“ „Das bedeutet also, dass hier die Ängste jedes Wesens Gestalt annehmen?“ Olfi nickte, „du hast es erfasst, und vor Angst erstarrt, oder dem Wahnsinn verfallen, kehrt niemals niemand zurück. Das ist so sicher, wie das ohmsche Gesetz. Noch Fragen?“ „Ja,“, ließ sich Nyki vernehmen, „was ist ein ohmsches Gesetzt?“ „Es besagt, U=R•I, man stellt damit elektrotechnische Gleichungen auf. „Elektrowas?“, der Drache starrte ihn an. „Du bist zu unfähig, um das zu verstehen.“ „Na hör Mal!“ „Lass gut sein,“ beschwichtigte ich Nyki, ehe Schlimmeres geschah, „das sind Dinge aus meiner Welt, die hier nicht existieren, das musst du nicht wissen, das kannst du überhaupt nicht wissen.“ Also begnügte sich der Drache damit, den Gnom feindselig anzustarren, was diesen aber nicht im geringsten störte. „Nun, ich wünsche euch noch einen schönen Aufenthalt, für immer!“ Dann wollte er sich davon machen, doch Samantha hielt ihn zurück, „Moment mal.“ „Was den noch?“ „Was müsste man tun, um diesen Wald zu verlassen?“ Einen Augenblick lang schien Olfi irritiert, dann grinste er wieder, und am liebsten hätte ich ihm dieses abscheuliche Grinsen für ein für alle Mal aus dem Gesicht gewischt. Von seiner Antwort hing soviel ab! „Och, das ist einfach im Quadrat,“, begann der Gnom, und erinnerte mich dabei immer mehr an einen bestimmten Mathe- und Physiklehrer an meiner Schule, „so einfach wie die Wurzel aus dem Quotienten im Quadrat des Minuenden und 1.Sumanden, der Quersumme der Produktgleichung von 41.314.567.“ „Äh... ja.“, antwortete Samantha, ihr schwirrte wahrscheinlich genauso der Kopf wie mir. „Ihr müsst einfach den heiligen Waldmeister finden.“ „Waldmeister?“, ich starrte ihn an, was sollten wir mit einer Pflanze? Grüne Götterspeise kochen? „Den Meister des Waldes.“, erklärte der Gnom in einem Ton, der eindeutig belegte, dass er es seiner Meinung nach mit einer Gruppe hoffnungslos Schwachsinniger zu tun hatte. „Nun, wie dem auch sei, viel Spass noch, und vergesst nicht: Das Volumen eines Körpers entspricht immer dem Volumen des, von ihm verdrängten Wassers.“ Ein letztes Mal erfreute er sich an unseren verdutzten Gesichtern dann verschwand er ins Nichts.
„Hilfe...“, mehr brachte ich nicht hervor, mir schwirrte noch immer der Kopf von physikalischen Formeln, und abartigen Rechenaufgaben. Samantha nickte, „die Leute hier verstehen was von Alpträumen, das gebe ich zu.“ „Was nun?“, wollte Nyki wissen. „Am besten erst Mal weg hier, ehe noch mehr von der Sorte kommen.“, schlug ich vor, die anderen nickten und wir stolperten durch das Dickicht, so schnell es eben möglich war. Wir hatten gerade eine andere Lichtung erreicht, und verschnauften kurz, als ein weiterer Gnom erschien, diesmal rot gekleidet, und augenscheinlich weiblich. „Ihr braucht euch nicht so beeilen,“, erklärte sie sanft, „ihr habt doch Zeit, Zeit bis in alle Ewigkeit!“ „Was willst du? Und wer bist du überhaupt?“, fragte ich, obwohl ich die Antwort eigentlich schon kannte. „Ich bin die Waldgnömin Solfi, die Schlauste von allen, wenn ich wollte, könnte ich die ganze Welt mit einer Aluminiumkaliumsulfidmagnesiumoxidwasserstoffkohlendioxidkaliumverbindung in die Luft jagen! Ich bin ja so mächtig!“ „Was?“, fragte Nyki entgeistert, und auch Samantha war verwirrt, „was soll das sein, eine Aludingskaliumsonstwasverbindung?“ „Woher soll Ich das wissen?“, empörte sich die „Gnömin“, „ich bin schlau, ich muss das nicht wissen.“ Diese Antwort bestätigte meinen Verdacht, dass man bei diesen Wesen von Schläue gar nicht sprechen konnte, sie gaben wohl nur wieder, was sie einst aufgeschnappt hatten, ob es nun Sinn machte, oder nicht, und irgendwie, hatten sie sehr starke Ähnlichkeit, mit einigen Lehren meiner Schule, ob das wohl schon eine Wiederspiegelung meiner Ängste war? Ich würde es vermutlich nie erfahren. „Kannst du uns dann vielleicht sagen, wie wir zum „Waldmeister“ kommen?“, erkundigte sich Samantha vorsichtig, da begann auch Solfi zu grinsen. „Natürlich könnte ich das, aber wo bleibt da der Spass? Ich weiß was viel besseres, ich sage euch, wie ihr zum Waldmeister kommt, wenn, aber auch wirklich nur, wenn ihr den Wissenstest der Gnome besteht.“ Und mit einem Mal erschienen an die zwanzig Gnome überall um uns herum, und schrieen ihre Begeisterung heraus, „ein Wissenstest? Oh ein Wissenstest! Ein Wissenstest!“ Und ähnliches schallte in derartiger Lautstärke über die Lichtung, dass ich mir die Ohren zuhielt. Endlich wurde es still, und die Gnome, deren Kleidung in allen nur erdenklichen Farben leuchtete starrten uns gespannt an. „Oh bitte nicht.“, stöhnte Samantha, und Nyki verdrehte die Augen zum Himmel. Dann trat ein blaugekleideter Gnom vor, „wissen oder nicht wissen, könnt ihr die Antwort auf die Frage.“ Ich musste mir Mühe geben, nicht zu würgen. Das war, wenn auch ziemlich verunstaltet, eindeutig aus von Shakespeare, und ich hasste Shakespeare abgrundtief. „Die fallen durch, das ist so sicher wie das ohmsche Gesetz, denn ihre Intelligenzquotienten dürften das Dreifache der Summe einer Doppelgleichung und der Quersumme des Quotienten 37 nicht überschreiten.“ Ich stöhnte, Olfi war also auch wieder da... Kichernd wandte sich ihm Solfi zu, „und wenn sie nicht bestehen, jage ich sie mit einer nicht brennbaren stickstoffdioxidwasserstoffmonoxidzinkoxidzinktrinitrotoluolluft- kohlenstoffeisenverbindung in die Luft.“ „Ach nein, deine Mixturen haben noch jedes Mal versagt, setzen wir sie lieber der widerständigen Spannung eines akkumodularen atomaren Zellspaltungsmoduls aus.“ „In ihrem eignen Blute solln sie schwimmen, den Preis des Verrats zahlen mit der Münze ihres Lebens.“ Doch dem blauen Gnom wurde keine Beachtung geschenkt, hätte ich nicht gewusst, dass es sich dabei um absoluten Schwachsinn handelte, so wäre ich gewiss nicht ruhig geblieben, insgeheim bewunderte ich Samantha, sie konnte eigentlich nicht wissen, dass die Gnome nur Schwachsinn von sich gaben, und dennoch blieb sie ruhig, ohne das geringste Zeichen von Angst, Nyki war wohl nur noch hier, weil Samantha und ich ausharrten, seine Flügel angespannt war er jeden Moment bereit abzuheben, egal ob er dann unweigerlich von den engstehenden Bäumen zerquetscht werden würde.
„...Und ich sage, wir sprengen sie in die Luft!“ „Damit würden wir einen okkomodularen Oxidationsprozess auflösen! Nein, ich finde...“ „Nun lasst sie doch erst zeigen, wie´s um sie bestellt, dann können wir noch entscheiden, wie wir sie entfernen von der Welt!“, unterbrach der blaugekleidete Gnom den Streit und sie wandten sich wieder uns zu, allerdings nicht, ohne noch einen feindseligen Blick zu tauschen. „Also gut, ich fang an,“, ließ sich Solfi vernehmen, und trat vor. „Also, was entsteht, wenn man Eisenoxid und Eisen mehreren Reduktions- oxidationsreaktionen aussetzt, das Reaktionsgemisch reduziert, und im reaktionsbereiten Zustand verbrennt?“ „Eisenoxid???“, wiederholte Samantha verzweifelt. Solfi starrte sie erstaunt an, „hätte ich nicht gedacht.“ „Was?“ „Na was wohl? Das stimmt, es entsteht Eisenoxid,” -glücklicherweise bemerkte sie Samanthas ungläubigen Blick nicht-„aber was kommt heraus, wenn man blaues Kupfersulfathydrat mittels...“ Hier schnitt ihr glücklicherweise Olfi das Wort ab: „Halt den Mund Solfi, du hattest deine Chance, ich bin dran. Also, was besagt die Linke Hand-Regel? Oder nein, die 3-Finger-Regel der linken Hand? Aber wartet, nein noch besser, was besagt das archimedische Gesetz?“ Ich fluchte innerlich, das war doch nicht fair! Die Linke Hand-Regel hätte ich gewusst, die 3-Finger-Regel auch noch aber von einem archimedischen Gesetz hatte ich noch nie gehört. „Weißt du´s?“, fragte Samantha leise, ich musste verneinen. „Was machen wir dann? Aber warte... Er hat doch vorhin irgendwas gesagt, das... Volumen eines Körpers... entspricht immer... dem Volumen des von ihm verdrängten Wassers...“ „Wäre möglich,“, ich zuckte mit den Schultern, „ich weiß es nicht.“ „Nun, wie es aussieht haben wir die Möglichkeit, dies zu antworten, und das Beste zu hoffen, oder gar nicht zu antworten, also ehrlich, da erzähle ich lieber irgendwelchen Blödsinn, was denen dumm wie die sind wohl ohnehin nicht auffallen wird.“ „Recht hast du, aber woher weißt du, dass das was die Gnome von sich geben ohne Sinn und Verstand ist?“ „Na hör Mal, also so oft war ich dann doch in Terra, um zu wissen, dass das Zeug, das ihr „Wasserstoff“ nennt, immer brennbar ist, und wie...“ „Seht ihr sie wissens nicht!“, triumphierte Olfi bereits. Doch da hatte er sich zu früh gefreut, „das Volumen eines Körpers entspricht immer dem Volumen der von ihm verfemten äh.... Verdrängten Wassermenge.“, stieß Samantha hervor, so schnell sie konnte, in der Hoffnung, das die Gnome dann überhaupt nichts mitkriegen, das aber aus Stolz nicht zugeben würden.
Und es schien zu wirken, sämtliche Gnome starrten uns an, als wären wir eben direkt vor ihrer Nase aus einem Ufo geklettert. „Das hat wohl keinen Sinn... die sind zu schlau für uns...“, Solfi senkte den Kopf, die anderen Gnome brachen in enttäuschtes Gemurmel aus. Da trat der blaugekleidete Gnom vor, „nein! Schlau oder nicht, wir führen diesen Test zuende, so wahr ich Tolfi der Waldgnom bin! Schließlich können sie nicht alles wissen!“ Das Gnomenvolk brach in Jubel aus, und ich versuchte meine Magie zu wecken, um Tolfi vor aller Augen in die Luft zu sprengen, doch es ging nicht, anscheinend hatte die Magie keinen Einfluss auf diesen Ort. So ging es also weiter, wir schlugen uns mehr schlecht als recht durch, selten, weil wir wirklich etwas wussten, sondern meist mit etwas Glück und dank der Dummheit der Gnome, nach Stunden, wie es mir schien, -gegen diese Tortur war die Schule Entspannung pur-, schallte ein schriller Pfiff durch den Wald, und die Gnome stoben in alle Richtungen davon, mit Mühe erwischte Samantha noch einen am Kragen und hielt ihn fest, es war Tolfi. „Moment mal, wie kommen wir jetzt zum Waldmeister?“ Tolfi wand sich in ihrem Griff und deutete dann weiter in den Wald hinein, „durch diese weiten Wälder müsst ihr kommen, es führt kein anderer Weg zum Ziel.“, abermals verspürte ich Brechreiz, das war zwar nicht von Shakespeare, dafür aber aus „Willhelm Tell“, und es gab wenige Bücher, die ich noch mehr zu hassen gelernt hatte, als dieses.
„Was?“, verständnislos starrte Nyki den Gnom an, der seufzte abgrundtief, „geht einfach da lang.“ Dann machte es „Puff“ und Samantha hielt nur noch Luft in der Hand. Sie schüttelte den Kopf, „ich kann nur hoffen, dass ich nie mehr mit solchen Wesen in Berührung komme, jede weitere Konfrontation würde unweigerlich zu Massenmord führen...“ Ich lehnte mich aufseufzend gegen einen Baum, „wem sagt du das? Hätte ich die Möglichkeit gehabt, hätte es den jetzt schon gegeben.“ „Wir sollten den Waldmeister suchen.“, drängte Nyki, ich musste mir Mühe geben nicht zu grinsen, die Gnome hatten ihm Angst eingejagt, das war, so sehr er es auch zu verstecken suchte, unübersehbar. „Na schön.“, meinte Samantha, also drangen wir tiefer in den Wald ein.
Ich kann nicht sagen, wie lange wir durch das grüne Dämmerlicht unter den Bäumen entlang liefen, irgendwann lichtete sich der Wald erneut zu einer Lichtung, eine Quelle sprudelte dort aus einem Haufen moosbedeckter Steine hervor, vor der Quelle stand ein Mann in grünen, mit allerlei pflanzen bedeckten Kleidern, in seiner Hand hielt er einen grünen Kristallstab.
„Ähm Hallo?“, fragte ich vorsichtig, der Mann fuhr zu uns herum und betrachtete uns ruhig, er war nicht besonders groß, sein langer Bart wehte im Wind, und auf dem braunen Haar trug er ein Diadem aus Dornenranken, in das ebenfalls ein grüner Kristall eingelassen war. „Ja?“, als wir näher kamen musterte er uns erstaunt, so als traue er seinen Augen nicht, „Ihr gehört nicht zu diesen nervtötenden Gnomen, aber ihr seit auch keine Alpe... was seid ihr?“ „Ich bin Nyki und das sind Samantha und Nico.“ Der Waldmeister runzelte die Stirn, „ich wollte nicht wissen wer ihr seid, sondern was.“ „Ich bin ein Drache, was denn sonst?“ Der Blick des Waldmeisters wanderte zu mir, ich zuckte mit den Schultern, „ein Mensch oder na ja, vielleicht eher ein Magier... aber das macht wohl keinen Unterschied...“ Jetzt nahm der Waldmeister Samantha ins Visier, „Ich...“, sie zögerte, „ich bin...“ „Sie ist eine Magierin.“, kam ich ihr zu Hilfe, sie warf mir einen dankbaren Blick zu. „Nun, wie dem auch sei,“, sein Blick wanderte wieder zu mir, „was wollt ihr hier? Und wie habt ihr es geschafft dem Wahnsinn dieses Ortes zu trotzen, und hierher zu finden?“ „Ich bin nicht sicher, ob wir das getan haben, die Gnome erklärten uns, dass der einzige Weg hier raus an dir vorbeiführt, und nach etwas, das sie „Wissenstest“ nannten, zeigten sie uns den Weg hierher.“ „Beachtlich, bis heute ist es nur einem einzigen, einem Menschen gelungen diesen Wald wieder zu verlassen,“ plötzlich weiteten sich seine Augen, „wo hast du das her?“ „Was?“, fragte ich ratlos. „Das Medaillon.“, er deutete auf den silbernen Anhänger, in Form eines Einhorns, den ich um den Hals trug, „das? Das hat meinem Vater gehört.“ „Das ist schlecht...“ Erstaunt starrten wir ihn an, „wieso?“ „Nun ihr müsst wissen, jenseits von hier liegt das Land der Verdammten, dieser Wald ist eigentlich als Schutz gedacht, und jeder, der ihn verlassen will, muss zuvor eine Prüfung bestehen, sofern er dazu in der Lage ist,“ „Ja... und?“, wollte jetzt auch Samantha wissen. „Nun die Prüfung ist es eigentlich na ja...“ „Ein solches Medaillon zu finden?“ Er nickte zu Samanthas Worten, mir wurde schwindelig, das hieße ja... wann war derjenige hier, der den Wald verlassen durfte?“ Der Waldmeister überlegte kurz, „Es muss inzwischen fast neun Jahre her sein.“ „Das würde bedeuten, mein Vater, er ist hier!“ „Wie bist du den in den Besitz dieses Medaillons gelangt?“ „Es kam vor acht Jahren mit der Post, zusammen mit seinem letzen Brief.“ „Und konntest du es öffnen?“ „Nein, es klemmt irgendwie, der Juwelier wollte es aufbrechen, aber das wollte ich nicht.“ „Nun, wie dem auch sei,“, wechselte der Waldmeister plötzlich das Thema, ich kann euch die Prüfung nicht mehr stellen, und ungeprüft kann ich euch beim besten Willen nicht ziehen lassen.“ „Und gibt es vielleicht eine Art Ersatzprüfung? Wir müssen hier durch, das Schicksal der Welten hängt davon ab.“, bat Samantha. „Nun es gäbe da schon etwas... aber nein, das kann ich nicht verantworten...“ „Was?“, fragte ich aufgeregt, „wir würden so ziemlich alles tun.“ Er schüttelte den Kopf, „es ist zu gefährlich ich kann nicht erlauben, dass ein paar Kinder und ein Jungdrache...“ „Wir mögen vielleicht jung sein, aber ihr solltet euch hüten jemanden nach seinem Äußeren einzuschätzen!“, brauste Samantha auf. „Trotzdem nein, was wir brauchen ist Jemand mit Erfahrung, eine Art professioneller Krieger...“ „Schön,“, sagte Samantha, und man sah, dass sie mit sich kämpfte, „wenn es nur das ist, ich bin Smaragds Tochter, sogar ihr werdet von mir gehört haben.“ „In der Tat Drachenkind,“, der Waldmeister schien nicht im Mindesten überrascht, „das habe ich, na schön, du kannst es versuchen, aber was deine Freunde betrifft...“
Jetzt war es an mir die Karten auf den Tisch zu legen, ich zog das Lichtschwert aus der Scheide, und hielt es ihm entgegen, „kennt ihr dieses Schwert? Wenn ja, dann wisst ihr auch, wer wir sind.“ „Grundgütiger!“, er starrte mich an, „das „Clynym fyr Exysyoun“! Die Wächter sind zurückgekehrt! Nun gut, ihr dürft es versuchen. Ihr müsst wissen, dass unser Wald aus Magie besteht, er nährt sich vom Wasser der magischen Quelle, die normalerweise von jenen gehütet wird, die nicht den Verstand verlieren, den Wald aber auch nicht mehr verlassen können, und ihren Nachfahren. Doch die Quelle schwindet, und mit ihr stirbt der Wald, doch wenn der Wald verschwindet, wird er alles Leben mit sich in den Abgrund reißen... Ich weiß nicht, was los ist, und leider auch nicht, wo sich die Quelle befindet, das wissen nur wenige Auserwählte der „Tayrya“, wie sie sich nennen, und auch die Tayrya sind wie vom Erdboden verschluckt.“ „Wir sollen also entweder die Quelle finden, und das Übel beheben, oder aber die Tayrya finden, und sie bitten, zu helfen.“, stellte Samantha fest. „Das wäre die Aufgabe, ich weiß, sie ist schwer, aber ich kann euch einen Hinweis geben...“, er zog ein altes Stück Pergament aus der Tasche und gab es Samantha, „es ist ein Teil einer alten Wegbeschreibung zum Dorf der Tayrya, aber es ist eine sehr alte Sprache...“ Samantha betrachtete das Pergament, „ich kenne sie, nicht sonderlich gut, aber es wird wohl reichen.“ „Seid aber vorsichtig, es ist nur ein Teil der Anweisung, ihr werdet einiges hinter euch bringen, bis ihr eine Karte erhalten werdet, sie führt euch dann ins Dorf. Aber eins noch: Ich fürchte, euer Drachenfreund wird hier warten müssen, er würde die Tayrya zu Tode erschrecken, und vermutlich im dichterwerdenden Unterholz stecken bleiben. Ich wünsche euch viel Glück.“, damit verschwand der Waldmeister Nyki sah mich fragend an, „was meinst du? Soll ich wirklich hier warten? Ich habe eigentlich keine große Lust mich zwischen irgendwelchen Pflanzen eingequetscht wiederzufinden, aber ihr könntet in Schwierigkeiten geraten.“ „Bleib besser hier, wir kommen schon klar.“ „Außerdem könntest du uns hier im Wald ohnehin nicht helfen, die Bäume stehen zu dicht, sie würden jeden deiner Angriffe abblocken.“, meinte auch Samantha. „Ist gut, dann warte ich hier, aber passt auf euch auf.“, Nyki schien erleichtert, Samantha nickte, dann vertiefte sie sich wieder in das Pergament.
„Shiré laý de´so crené cerway. Hmm, wir müssen dort entlang.“ Ich folgte ihr hinter die Quelle, dort war ein kleiner Pfad, wir folgten ihm und kamen schließlich zu einem kleinen Schrein, der sich mitten im Wald befand. Samantha kniete sich davor und untersuchte das Holzgehäuse. Ich trat hinter sie,
„würdest du mir bitte sagen was du da eigentlich tust? Es ist nicht besonders toll die ganze Zeit hinter dir herzulaufen, ohne zu wissen warum.“ Sie sah auf, ihr Blick drückte ehrliches Bedauern aus, „tut mir leid Nico, ich bin wohl einfach zu sehr daran gewöhnt mich nur auf mich selbst verlassen zu können... Laut dem Pergament, befindet sich an diesem Schrein der nächste Hinweis, ah, siehst du?“, sie hatte eine verborgene Öffnung entdeckt, und zog einen weiteren Pergamentfetzen daraus hervor. „Xycyare treacx xcash hyxijse?“ “Was heißt das?”, fragte ich neugierig, sie schüttelte den Kopf, “ich habe keine Ahnung, ich kenne mehr oder weniger alle alten Sprachen, aber so was, so was hab ich noch nie gesehen.” „Was machen wir jetzt?“ „Ich weiß nicht, ich weiß nur, dass uns dieser Hinweis nicht weiterhelfen wird.“
Hinter uns erklang ein melodisches Lachen, „fürwahr nicht, woher solltet ihr auch die Sprache des Waldvolkes kennen?“ Ein schlanker Junge, vielleicht vierzehn trat aus dem Dickicht. „Wer bist du?“, fragte Samantha argwöhnisch, der Junge lächelte, er war ein wenig größer als ich, trug lederne Jagdkleidung, und hatte dunkelbraunes Haar, und gleichfarbige Augen, doch etwas an diesen Augen war seltsam, die Pupillen waren nicht rund, sondern glichen schmalen Schlitzen, darin schien ein dunkler Schatten zu liegen. „Mein Name ist Dain, ich habe die große Ehre, die Auserwählten Silvors, des Herrn der Wälder, zu unserem Dorf zu führen.“ „Die Auserwählten Silvors?“, Samantha schüttelte erneut den Kopf, „wer oder was soll das sein?“ „Ihr natürlich!“, Dain schien amüsiert, „daran gibt es keinen Zweifel, der Pfad hat sich für euch aufgetan, und zuvor ist die magische Quelle versiegt. So wurde es prophezeit, so ist es nun geschehen.“ Bei dem Wort „prophezeit“ zuckte Samantha beinahe unmerklich zusammen, „woher sollen wir wissen dass du die Wahrheit sagst?“ „Wieso sollte ich lügen?“ „Wieso solltest du die Wahrheit sagen?“ „So kommen wir nicht weiter,“, mischte ich mich ein, „alleine werden wir nicht weiterkommen, uns bleibt nichts übrig, als Dain zu vertrauen –vorerst.“, fügte ich schnell hinzu, als ich sah, wie sich Samanthas Miene verdüsterte, „und sollte er uns tatsächlich hintergehen, wird er das bitter bereuen.“ Samantha nickte, wenn auch widerwillig, „meinetwegen, aber ich habe kein gutes Gefühl dabei...“ „sieh es doch mal so, auf diese Weise bleibt uns die ganze Sucherei erspart, die unweigerlich bevorgestanden hätte, vorausgesetzt, wir hätten das Pergament noch in diesem Leben entziffern können.“ Samantha knurrte nur etwas Unverständliches, Dain wartete ruhig am Waldrand, „kommt ihr dann?“
Wir gingen zu ihm hinüber, und folgten ihm durch den Wald plötzlich ertönte ein seltsames Geräusch, eine Mischung zwischen Knurren und Fauchen. Ich blieb stehen, „was war das?“ Dain wirkte besorgt, „vermutlich ein Ghul,“, am besten wir sehen nach, ob wir ihn finden, und bringen ihm zum Schweigen, ehe er die anderen ruft.“ „Wie sieht so was den aus?“, fragte ich zweifelnd, Samantha schwieg verbissen. „Wie eine Wildkatze, ihr habt jeder ein Schwert? Gut, dann los.“
Bangen Herzens trat ich tiefer in den Wald, ich weiß nicht, wie lange ich ziellos umherirrte, als ich hörte, wie jemand meinen Namen rief, ich stolperte dem Laut entgegen, es war Dain. „Alles in Ordnung, ich hab ihn erwischt.“ „Wo ist Samantha?“ „Sie ist voraus gegangen.“ „Aber sie den Weg doch gar nicht.“ „Ich habe ihr den Weg erklärt, und sie vorausgeschickt, um ein paar Leute aus dem Dorf zu holen, ich glaube hier lauern noch mehr Ghule.“ „Aber sie würde nie...“ „Sie ist wirklich vorausgegangen, vertrau mir...“ Und ich vertraute ihm, leider. „Dann lass uns ihr folgen.“, meinte ich, und lief besorgt voraus. Ich sah nicht, wie Dain stehen blieb, und mir nachsah, wie sich sein Gesicht zu einer grauenhaften Grimasse verzog, hörte nicht, wie er leise, mit einer mit einer ganz und gar unmenschlichen Stimme zischte, „ja, folgen wir ihr...“, und bemerkte nicht, wie er dabei greifertropfende Reißzähne entblößte.


Das war´s leider für heute, morgen vielleicht, schönen Tag noch.Smiley
ICH HABE DEN NEUEN AUCH GEFUNDEN!!! Ich hatte aber auch einen Nachteil: ich war heute morgen nicht da... *schieft* Ich war bei ner Familienfete... *gerne feiert* *grinst* Ich bin noch nicht zum lesen gekommen, aber dann schicke ich noch ein PS hierher... *grinst*

mfG Azshari
Also, jetzt zu der angekündigten Kritik:

Zuerst meine Tipps: Wenn man beim lesen so richtig drin ist und nur so durch die Zeilen liest ( was bei mir in deiner Geschicht übrigens immer der Fall ist), irritiert es einem manchmahl wenn jemand am sprechen ist und plötzlich ohne Vorwarnung jemand anderes. Es gibt Schriftsteller die, wenn sie keine Anrede machen, einfach immer wenn jemand anderes spricht eine neue Zeile anfangen. Das zeigt dann, aha, jetzt spricht jemand anderes.

Doch jetzt zum Wesentlichen!:

Auf jeden Fall finde ich die Idee der Geschichte, also die Handlung, einfach spannend! Es fesselt so einen richtig und man merkt gar nicht wie die Zeit vergeht beim lesen (passiert mir hier immer :) ). Es wird nie langweilig. Ich finde es auch sehr gut wie du die Orte und Dinge beschreibst. Die Beschreibungen sind nicht zu lang, sodass man gleich aufhört zu lesen, sie sind aber auch nicht zu kurz, sodass man überhaupt kein Gefühl für die Geschichte bekommt. Trotz dem lässt du dem Leser einen gewissen Freiraum, um sich die Dinge selbst vorzustellen und auszumalen. So kann der Lesen seiner Fantasie ebenfalls freien Lauf lassen. Und dass du deiner Fantasie freien Lauf lässt, das merkt man (Echt super deine Ideen!). Deine Wortwahl finde ich auch sehr gut, und die Wortwahl darf man nicht unterschätzen. Das ist schwieriger als man denkt! Schwierig ist es auch die einzelnen Charaktere der Personen zu beschreiben in einem Text. Doch hier lernt man die Personen mit jeder Zeile näher kennen. Mann kennt sie sogar schon so gut, dass man erahnen kann, wie sie sich in welcher Situation verhalten würden. Doch trotz dem überraschen sie einen immer wieder! Ich finde es auch gut, dass immer wieder etwas Humor mitmischt (Stelle mit den Gnomen :) ), aber im nächsten Augenblick wird es wieder ernst, traurig, gefährlich... Die Stimmungen der Situatinonen werden klar zum Ausdruck gebracht.
Alles in allem ist es einfach super! Und es erfüllt alles was man als Leser von einer Geschichte erwartet. SUPER GESCHICHTE!*sehnsüchtig auf weiterlesen wartet* Dir winkt eine grosse Zukunft entgegen als ein etablierter Schriftsteller. 3 Fans hast du ja schon! *sicher ist dass es bald mehr werden*
Also dann, jetzt ist der nächte dran...(Das reimt sich ja!) *sich freut*

mfG, bon soir, and have a good time Te 13
PS: Klasse Fortsetzung(en)!! Nur der Satz am Anfang der Letzten, also So wie versorchen mal, schaun ob ihr seht, wa sich meine(is ja ziemlich offensichtlich), versteh ich nicht... sollen wir die Anspielungen auf den Fangorn-Wald verstehen? Oder dass Dain vllt auch ein Ghul ist? Ich versteh ehrlich gesagt nix!! *ziemlich ratlos ist* Aber das wäre nicht das erste Mal... *sich an die Schule erinnert*
Naja, alles ist wieder klasse, wieso schreiben wir überhaupt noch Kritik? *grummelt*

mfG Azshari
PPS: Ich bin nicht krank!! ^^
Hey! Da bin ich wieder danke für eure Kritiken und Te 13: das mit den Absätzen beim sprechen hab ich nur noch nicht, weil ich im Word schreibe und hierher kopiere und im Word sieht es arg bescheuert aus, wenn ich dauernd Absätze mache außerdem kriegte ich so 2222220000000000000000000 seiten oder so, also das kommt noch.
Und Azshari: Die anspielung bezog sich darauf, dass ich vorher gesagt hatte der nächste text solle lustig seinund ich sehen wollte, iob ihr merkt, welche stelle ich meine.
@Colleen wenn du wieder da bist, du hattest doch im anderen Thread nach Samantha gefragt? Na ja,. ich schreibe parallel hierzu noch ihre Geshcichjte die sich im späteren Verlauf damit verknüpfen soll, Nico erfährt dasnn nach und nach diese Geschichte, das dauert aber noch ewig. Ich weiß nicht, Samanthas Geshcichte ist anders als die hier und auch noch nicht sehr lang, was meint ihr soll ich noch was davon posten?

So und um euch nicht zu enttäuschen:

*

Während ich also in äußerst fragwürdiger Gesellschaft durch die Wälder irrte, und während Nyki unruhig auf der Lichtung unsere Rückkehr erwartete, fand sich Samantha im düsteren Inneren einer kleinen Hütte wieder, und rätselte wie sie dorthin gelangt war, weshalb ihr Kopf derart schmerzte, und warum sie gefesselt war. Doch mit dem Bewusstsein kam auch die Erinnerung zurück, zumindest teilweise, den wie Samantha an diesen Ort gekommen war, das blieb ein ungelöstes Rätsel. Jedenfalls, nach dem sie wieder klar im Kopf war, betrachtete sie sich zunächst ihre Fesseln, und hätte tatsächlich fast gelacht. Mit einem einzigen Anspannen ihrer Muskeln, sprengte sie die Seile, und stand sekundenspäter lauschend an der Tür, von draußen drangen Stimmen in die Hütte.
„Habt ihr das Opfer vorbereitet?“, fragte eine tiefe, kratzige Stimme. „Wir konnten das Schwert nicht berühren, wir haben sie einstweilen in dieser Hütte,“ In diesem Moment wurde von draußen gegen die Wand geklopft, „untergebracht, natürlich gefesselt.“, erwiderte eine bedeutend jüngere Stimme, abermals musste sich Samantha ein Lachen verkneifen, dann fiel ihr auf, dass sie tatsächlich immer noch ihr Schwert trug. Sie schüttelte den Kopf, und ging dann näher zur Tür, um diese einen spaltbreit zu öffnen. Tatsächlich standen dort draußen, ein rotblonder Junge von etwa siebzehn Jahren, und ein älterer Mann, dessen Bart und Haar bereits von grauen Strähnen durchzogen wurde. Was?“, erboste sich jetzt der Alte, „wieso konntet ihr das Schwert nicht berühren? Das ist doch nur wieder eine Ausrede für eure Unfähigkeit! Ihr kennt das Gesetz! Ein Opfer muss mit seinen eigenen Waffen dargebracht werden, sonst nimmt es der große Silvor nicht an! Hast du denn schon alles vergessen, was Dain uns gelehrt hat?“ Dain! Samantha hatte es gewusst, sie hatte recht behalten, sie spürte wie die Wut in ihr anstieg, während der Jüngling verlegen eine Antwort stotterte. „Nein, aber wir konnten das Schwert wirklich nicht berühren! Wir konnten uns ihm kaum nähern, eine unheimliche Macht schien davon auszugehen, genau wie von diesem Mädchen!“ Bei diesen Worten horcht der Alte auf, „was sagst du, Macht? Was für eine Macht?“ „Ich weiß nicht, aber sie war deutlich zuspüren...“ „das gefällt mir nicht...“ Nun war es an dem Jungen erstaunt zu sein, „wieso denn? Dain wird sicher Rat wissen...“ Er sagte es mit einer gewissen Ironie, doch das schien der Alte nicht zu bemerken. „Erinnerst an den Tag, als Dain zu uns kam?“ „Wie könnte ich das je vergessen? Dieser Tag hat alles verändert, unser Volk war fortan nicht mehr dasselbe...“, entgegnete der Jüngling bitter. Der Alte runzelte die Stirn, „das ist wohl wahr, wir haben endlich gelernt, alleine klar zu kommen.“ „Und dabei alle Pflichten vergessen, und sämtliche Gesetze des Waldvolkes missachtet!“ „Wir haben jetzt unsere eigenen Gesetze!“ „Das mag sein... Und doch, seit Dain bei uns ist, haben wir alles aufgegeben, was uns jemals etwas bedeutet hat.“ „Ich weiß, es ist auch oft schwergefallen... Aber denk doch an die Prophezeiung!“ „Ja, Dains Prophezeiung!“ „Eines Tages wird jemand aus seiner Vergangenheit kommen, jemand, dessen Herz so rein ist, dass wir es nicht berühren können, und dessen Mut den jedes anderen übertrifft... Er wird das letzte Opfer sein, sobald er gefallen ist, wird unser Volk im hellsten Glanz erstrahlen, und angeführt von Dain werden wir die Welten gewinnen... die magische Quelle ist versiegt... Ich frage mich, ob dieses Mädchen...“ „möglich,“, der Rotblonde zuckte mit den Schultern, „fragt doch Dain, wenn er mit dem letzten Opfer heimkehrt. Sollen wir nach dem Mädchen sehen?“ Unwillkürlich hielt Samantha den Atem an, und umklammerte den Griff ihres Schwertes. „Unnötig, ihr sagtet ja, ihr habt sie gefesselt, und wer könnte schon derartige Seile sprengen?“ Samantha entspannte sich wieder, schüttelte aber doch den Kopf, über soviel Gedankenlosigkeit, „außerdem habe ich ja selbst gesehen, dass sie bewusstlos war, vermutlich ist sie das immer noch.“ „Dann sollten wir wohl zum Opferplatz gehen, Dain kann jeden Moment mit dem letzten Opfer heimkehren...“ „Weshalb eigentlich das Letzte? Soweit ich weiß, müssen es drei Opfer sein.“ „Ja, natürlich, wir haben das Mädchen, jenen, den Dain mitbringt, und die Gefangene aus der Reisegruppe.“ „Ah ja, natürlich. Dann hat ja alles seine Richtigkeit.“
Dann gingen die Beiden ins Dorf hinunter, und Samantha trat vorsichtig ins Freie, niemand war zu sehen.
„Interessant, um diesen „Reisenden“ sollten wir uns wohl noch kümmern,“, murmelte sie leise, „aber wenn meine Vermutung zutrifft... Nein, ich muss zuerst zu Nico, ehe es zu spät ist.“ Dann lief sie zurück in den Wald.

*

Währenddessen führte mich Dain immer tiefer in denn Wald hinein, und ich zweifelte immer mehr daran, dass es richtig gewesen war, ihm zu vertrauen, und ich machte mir Sorgen um Samantha.
„Dain?“, rief ich, während ich noch hinter ihm hertrottete, „also ich weiß nicht, ich glaube wirklich nicht, dass Samantha hier vorbeigekommen ist!“ Er blieb stehen, drehte mir aber noch immer den Rücken zu, „doch bestimmt!“, antwortete er sanft, „vertrau mir...“ „Ich bin mir auch nicht mehr sicher, ob ich das tun sollte.“, ich stand jetzt direkt hinter ihm, und plötzlich fuhr zu mir herum, diesmal sah ich die Grauenhafte Fratze, zu der sich sein Gesicht verzogen hatte, und den Geifer, der von den entblößten Reißzähnen tropfte. „Kannst ja noch mal drüber nachdenken!“ entsetzt wich ich zurück, stolperte, und viel nach hinten, Dain kam teuflisch Grinsend immer näher...
„Halt! Nicht so schnell!“, hallte es durch den Wald, Dain hielt inne, und drehte sich nach hinten um, wo jetzt Samantha aus dem Dickicht heraus auf uns zukam, mir fiel ein Stein vom Herzen. „Was du hier?“, Dains Staunen gab mir die Möglichkeit auf die Beine zu kommen, und zu Samantha hinüberzulaufen, „ich habe dich in die Verdammnis geschickt!“ „Samantha!“, rief ich noch im Laufen, „er...“ Sie nickte nur, „ich weiß Nico, und ich fürchte, ich bin Schuld daran.“ „Was?“, erstaunt blieb ich stehen, „wieso...?“ Sie schüttelte nur den Kopf, und wandte sich wieder Dain zu: „So sieht man sich also wieder, ich hätte nicht geglaubt, dass ich diese Augen jemals vergessen würde...“, sie sah ihm direkt in die Augen. „Es gibt viel, was du nicht glauben oder verstehen würdest, und jetzt geh mir aus dem Weg!“ „Hast du mich so schlecht in Erinnerung behalten? Du kennst mich doch gut genug, um zu wissen, dass ich niemals aufgeben, und erst recht nie einen Freund im Stich lassen würde!“ „Dann musst du sterben! Egal, woher du mich kennen magst!“ „Wenn es nach dir geht, muss ich das doch sowieso! Du hast uns doch als Opfer für Silvor auserkoren, und wenn man deiner „Prophezeiung“ glauben darf, mich als dein letztes!“ „Genug! Euer Schicksal wird sich noch heute erfüllen!“ „Das bedeutet, gegen uns zu kämpfen, bist du bereit dazu?“
Jetzt schüttelte Dain grinsend den Kopf, und mir lief ein Schauer über den Rücken, „oh nein, ich pflege nicht zu kämpfen, ich nehme mir, was ich will!“, dann breitete er die Arme aus, ein Summen ertönte, und ehe ich recht begriff, was vorging, wurde die Welt schwarz.

*

Als ich wieder zu mir kam, glaubte ich zunächst noch zu träumen, wir befanden uns am Rande eines Steinkreises, in dessen Mitte sich ein Altar erhob, der Boden war kahl, und wie auch die Steine von geronnenem Blut dunkel gefärbt. Ein weißer Nebel, der aus brennenden Körben wallte, ließ die, den Kreis umtanzenden Gestalten der Dorfbewohner zu dunklen, erschreckenden Schemen werden. Ich richtete mich ein wenig auf, und bemerkte, dass ich an Händen und Füßen gefesselt war, neben mir lagen Samantha und eine dritte, völlig vermummte, Gestalt, beide noch nicht bei Bewusstsein. Jetzt sah ich auch, durch die Nebelschwaden hindurch, die jegliche Angst fernzuhalten schienen, es handelte sich vermutlich um eine Droge, Dain in der Mitte des Kreises stehen, und einen seltsamen Singsang anstimmen, in den die Dorfbewohner sekundenspäter mit einfielen. Flammen loderten an den Felsen empor, schufen eine ungewisse Umgebung aus Licht und Schatten, und ließen das ganze noch unheimlicher wirken. Dann verstummte der Gesang, doch die Feuer brannten weiter,
„Bringt sie her!“, rief Dain jetzt, und auch seine Worte klangen wie durch dichten Nebel zu mir hinüber, und noch ehe ich den Sinn begriffen hatte, sah ich wie zwei der Schemen vortraten, die langsam zu sich kommende Samantha packten, und in den Kreis stießen. „Ihr Schwert!“, gellte Dains stimme über den Platz, Unruhe brach aus, die Tänzer hielten inne, „wir konnten es nicht berühren!“, rief einer, und der Tanz wurde, wenn auch zaghaft, wieder aufgenommen. „Dann muss ich das wohl selber machen.“, knurrte Dain, mühsam beherrscht, und ging zu Samantha hinüber. Doch als er die Waffe auch nur berühren wollte, durchschlug ein weißer Lichtblitz die Nacht, und trieb den Nebel fort. Die Tänzer hielten inne, und betrachteten gebannt das Schauspiel. Dain hatte seine Hand sofort zurückgezogen, und ich sah, dass sie verbrannt war, die Waffe lag am Boden, war ein paar Meter weggeschleudert worden. In diesem Moment kam Samantha wieder ganz zu sich, „Vergiss es, damit wirst du keinen Erfolg haben, Dominic!“ Dain war wie erstarrt, „woher kennst du Nein!!!“, und ganz langsam wurden seine Züge wieder die eines Menschen,
„Samantha?“ „Hast du es endlich gemerkt?“ „Natürlich, ich... Argh!“ Schwarzer Nebel stieg aus ihm hervor, er krümmte sich vor Schmerz, und dann schien es fast, als würde er sich teilen, aus einem wurden zwei, der Zweite, ein perfektes Abbild, aber vollkommen schwarz mit schwefelgelben Augen, einem Schatten gleich. „Worauf wartest du?“, fragte die schwarze Gestalt, ihre Stimme war ein waberndes Flüstern, wie das Rauschen des Windes zwischen den Bäumen, und doch hatte ihn jeder gehört, „Töte sie, und du bist frei, töte sie, um alle Macht der Welten dein eigen zu nennen!“ „Was? Nein!“, so schnell er konnte wich Dominic? Zurück, „nein! Geh weg! Verschwinde!“ „Du bist schwach Mensch, was wäre ohne dich aus mir geworden?“ Dominic wich weiter zurück, Tränen standen in seinen Augen, Tränen er Verzweiflung, „was ist mit dir aus mir geworden? Du... du Monster!“ „Nun, wenn du es nicht kannst, ich kann es!", flüsterte die Gestalt, und kam auf Dominic zu. „Nein!“, schrie der in höchster Not, „nein! Du hast mich lange genug unterdrückt! Ich lasse das nicht zu!“ „Das werden wir sehen!“, die Gestalt schien zu wachsen, die Dorfbewohner begannen voller Angst zurückzuweichen.
„Dominic!“, rief Samantha leise, „das Schwert! Nimm es!“ Dominic blickte auf die Waffe, die jetzt wenige Meter links von ihm lag, „Aber ich kann es nicht berühren!“ „Vertrau mir, du wirst es können!“ Er warf ihr noch einen letzten zweifelnden Blick zu, und warf sich dann mit aller Macht nach links, auf die Waffe. Er ergriff dass Schwert mühelos, und kam sofort wieder auf die Beine. „Und jetzt?“ „Jetzt ist es zu spät!“, kreischte das Schattenwesen und stürzte sich auf ihn. Im selben Moment, erstrahlte das Schwert in Dominics Hand in brennendweißem Licht, und es schien mir, als ob ein schwacher Schimmer diesen Lichts auch Samantha umgab, und ich hätte schwören können, den Lichtblitz von vorhin diesmal in ihren Augen zu sehen. Mit einem grauenhaften Schrei, stürzte die schwarze Gestalt regungslos zu Boden, Dominic starrte auf die unbewegliche Gestalt, „was ist passiert?“ „Das Schwert... Es hat ihn gebannt.“, erklärte Samantha leise, alle Kraft schien sie mit einem Schlag verlassen zu haben.
Als Dominic zu ihr hinüber lief, und ihre Fesseln durchtrennte, stand sie schwankend auf, und stützte sich an den nächsten Baum, „gib mir das Schwert.“ Er reichte es ihr, und sie taumelte zu dem Schattenwesen hinüber, „hier und heute soll es ein für allemal ein Ende finden!“ Die Gestalt wand sich am Boden, konnte jedoch nicht aufstehen, „nein! Lass nicht zu, dass sie das tut! Vertrau ihr nicht! Wenn sie mich tötet, wirst du mit mir sterben! Welchen Grund hast du, ihr zu trauen?“ „Ich schuld ihr mein Leben! Weichen Grund sollte ich haben dir zu trauen? Nein lieber sterbe ich mit dir, als mich abermals von dir beherrschen zu lassen!“ „Wer hat dir zu Macht verholfen? Ich doch oder?“ „Macht? Alles was du durch meine Hand getan hast, war unschuldige Leben auszulöschen!“ „Du Narr! Ich kann dich allmächtig machen, zum Herrscher der Welten! Töte sie und komm zurück! Dann kannst du die Welten beherrschen!“ „Niemals!“ „Du wirst zurückkommen, ob du willst oder...“, seine Stimme wurde abgewürgt, und verstummte damit für immer, Samantha hatte zugestoßen, mit aller Kraft, die ihr noch geblieben war, hatte sie ihr Schwert durch den Körper des Schattenwesens hindurch tief in die Erde gerammt.
„Ist er?“, fragten Dominic und ich wie aus einem Mund, Samantha nickte erschöpft, „Es ist vorbei... Es tut mir Leid Dominic... Es war meine Schuld...“ „War es nicht, zumindest nicht nur, und selbst wenn sie es gewesen wäre, so hättest du sie hier und heute beglichen.“ „Vielleicht hast du Recht...“, mühsam zog sie ihr Schwert wieder aus der Erde und dem Leichnam heraus, kein Blut folgte der Klinge, steckte es in die Scheide, und kam zu mir hinüber um mich von meinen Fesseln zu befreien, benommen stand ich auf. „Alles in Ordnung?“, fragte sie besorgt, ich nickte. „Ja, aber ich verstehe nicht ganz, was hier eigentlich passiert ist. Und wieso du daran Schuld haben willst.“ Sie tauschte einen Blick mit Dominic, er nickte, „erzähl es ihm ruhig.“ „In Ordnung... Also, die ganze Sache begann vor etwa drei Jahren, ich war damals in Atlanta unterwegs, und dort traf ich Dominic...“ „Na ja sagen wir, du rettetest mir dort das Leben.“ „Meinetwegen, jedenfalls bot ich mich an, ihn in Sicherheit zu bringen, und dabei machte ich den Fehler, ihn nicht erst zurückzubringen, sondern eine Weile mitreisen zu lassen. Tja, irgendwann gelangten wir zum sogenannten Schattentor, und dort geschah es...“ „...Dass dieses Wesen von mir Besitz ergriff.“ „Ja aber wieso sollte das Samanthas Schuld gewesen sein?“ „Weil er ohne mich niemals dorthin gelangt wäre.“ „Gut, nur was soll jetzt geschehen?“ Die Beiden sahen sich an, „Dominic wird jetzt zum Waldmeister gehen, und die Sache erklären, ich nehme an, dass der Waldmeister ihnen unter diesen Umständen zurücklassen wird.“ „Und was tun wir?“ „Wir tun das, weswegen wir ursprünglich hergekommen sind.“ „Gut.“ „Nun dann, auf Wiedersehen.“, meinte Dominic bedrückt, ehe er im Wald verschwand.
Samantha sah ihm nach, „leb wohl.“, sagte sie leise, dann wandte sie sich wieder mir zu. „Da ist noch etwas nicht wahr?“ „Ja,“, ich zögerte, „dein Schwert...“ Sie reichte es mir, vorsichtig nahm ich das Schwert entgegen, und betrachtete es, es war eine schöne Klinge, der Griff war in Form eines fliegenden Drachen gearbeitet, und als Augen waren zwei Smaragde eingesetzt worden, direkt am Übergang zur Klinge, glänzte ein Kristall, ganz so als hielte ihn der metallene Drache zwischen den Klauen. Aber etwas Besonderes konnte ich beim besten Willen nicht erkennen. „Ist dir aufgefallen, dass sie auch dir dein Schwert nicht abgenommen haben?“ Ich sah an mir herunter, sie hatte Recht, ich hatte es noch gar nicht bemerkt. „Ich glaube, ich habe dir bereits erzählt, dass dies keine gewöhnlichen Waffen sind?“ Ich nickte, „ja du sagtest mir einmal, es seien Waffen der Götter.“ „Genau, es gibt drei solcher Schwerter, das Lichtschwert, die Drachenklinge, und das Sturmschwert. Diese Waffen sind heilig, und so seltsam es klingen mag, sie suchen sich ihre Träger aus.“ „Wie meinst du das?“ „Nun diese Waffen wurden Jahrtausende lang aufbewahrt, ohne das es jemandem gelungen wäre, auch nur eine davon an sich zu bringen, und du kannst mir glauben, das haben nicht wenige versucht, den in diesen Klingen steckt unglaubliche Macht.“ „Dieser Lichtblitz, dann war das dein Schwert?“ „Ja, es hat verhindert, dass jemand sich an ihm vergreift, der seiner nicht würdig ist.“ „Aber Dominic konnte es anfassen, sogar seine Kraft entfesseln.“ Sie lachte, „oh nein Nico, Dominic konnte es anfassen, weil ich wollte, das er es konnte, aber die Kräfte hat nicht er entfesselt.“ „Dann warst das du?“ „Ja, den diese Kräfte stehen nur jenem zur Verfügung, den das Schwert sich als Träger erwählt hat.“ „Heißt das, ich kann das auch?“ Ich weiß nicht, ob es sich um die gleichen Kräfte handelt, aber sie sind auf jeden Fall ähnlich.“, sie seufzte, „du wirst herausfinden, was du tun musst, sobald du dieses Wissen brauchst.“ „Ich hoffe, ich werde es niemals brauchen.“ Sie horchte auf, „wieso?“ „Schon die Kräfte des Spirits können einem Angst einjagen, kein Mensch, ja überhaupt kein Wesen der Welten sollte solche Kräfte besitzen.“ „Du hast recht, diese Macht war auch nie dafür bestimmt, weder die der Schwerter, noch die des Silberdrachen,“, sie betrachtete ihre Hand, „sie waren ein Geschenk der Götter, und sie sollten den Wesen dienen, aber allen Wesen, nicht nur jenen, die mit aller Kraft versuchen diese Mächte an sich zureißen. Was sollten diese Kräfte tun? In ihnen steckt die Weisheit der Götter, sie „wissen“ was geschehen würde, wenn sie ihn falsche Hände gerieten, und alles was sie tun konnten, war sich jenen anzuvertrauen, die ihre Kraft für das richtige nutzen, und so dem vielleicht endlich ein Ende setzen würden. Aber es hätte nie dazu kommen sollen. Das ist der Grund, warum man von diesen Kräften erst Gebrauch machen sollte, wenn es die allerletzte Möglichkeit ist. Mit der Macht kommt Wissen, und dieses Wissen bedeutet mehr Verantwortung, als ein Einzelner tragen sollte.“ „Deshalb hast du das Schwert nie zuvor benutzt?“ „Das Schwert, und auch das Erbe des Drachengottes.“ „Dieses Mal... Was hat es damit wirklich auf sich?“ „Ich glaube du hast ein Recht darauf, es zu erfahren.“, sie seufzte, „es stimmt, dass es mich als denn Erben des Silberdrachens kennzeichnet, jedoch in anderer Weise, als man glauben würde. Kennst du die Geschichte des Silberdrachen?“ „Nein.“ „Lange Zeit gab es so etwas wie die Magie gar nicht, die Völker lebten in Frieden nebeneinander, und Dämonen kannte man nicht. Vor Tausenden von Jahren, erfolgte dann der erste Angriff, er wurde zurückgeschlagen, weil ein junger Mensch, der die Wesen der Welt mehr liebte als sich selbst, sein Leben gab, um die Zerstörung zu beenden. Und eben deshalb, starb er nicht wirklich, sondern wurde zum Silberdrachen, dem Hüter der Welten, um für alle Zeit den Wesen, die dort lebten Hoffnung zu schenken, und ihnen zu helfen, den Frieden zu wahren. Bevor er die Welten für immer verließ, machte er den Völkern ein letztes Geschenk, das Silberemblem, die Essenz aller Magie. Dieses Emblem zu besitzen, das bedeutet unfassbare Macht, lange wurde es von den Drachen gehütet, doch immer öfter wurde versucht es zu stehlen, schließlich war es soweit, dass deswegen ein Krieg ausbrach, den man den „Drachenkrieg“ nennt, während der Wirren dieses Krieges, gelang es meiner Mutter, damals eine Hüterin des Emblems, mitsamt diesem zu fliehen. Bald darauf traf sie meinen Vater, und als ich geboren wurde, erwählte das Emblem mich zu seinem Träger. Ich weiß nicht mehr darüber, nur, dass diese Macht, die ich in mir trage, diese Gräueltaten endgültig beenden, aber genauso die Welten vollends zerstören, könnte.“ „Aber jedes mal, wenn du deine Magie gebrauchst, leuchtet das Mal, warum?“ „Ich weiß es nicht genau, aber alle Magie der Welten, beruht auf dm Emblem, vermutlich deshalb.“ „Also willst du diese Kraft überhaupt nicht nutzen?“ „Doch, aber erst, wenn die Zeit dazu gekommen ist.“ Ich nickte, „ich kann mir vorstellen, dass nicht nur dein Vater hinter dir her ist...“ „Oh nein, jeder, der davon weiß, versucht auf die eine oder andere Art Nutzen daraus zu ziehen. Das war vor allem der Grund, warum ich nicht mit euch ziehen wollte, selbst die schlimmste Wunde schmerzt nicht halb so sehr, wie der Verlust eines Freundes.“ Ich wusste nicht was ich sagen sollte, ich wollte sie irgendwie trösten, doch es gab nichts, was ich hätte tun können. Sie lächelte, vermutlich wusste sie genau, was in mir vorging, wie meistens. „Du brauchst nicht darüber grübeln, es gibt Dinge, die kann man nicht ändern, aber ich habe nie bereut mich euch angeschlossen zu haben.“ „Ich werde immer für dich da sein.“ „Das weiß ich Nico, und ich genauso, denn das ist es, was man „Freundschaft“ nennt. Wir werden es schaffen, und den Welten Frieden bringen, gemeinsam.“
„Hier seid ihr also.“, ertönte es hinter uns, wir fuhren herum, dort stand... der Waldmeister. „Ich muss euch danken, ihr habt in der Tat ganze Arbeit geleistet, die Quelle sprudelt wieder, und der Wald ist gerettet. Euer Freund ist bereits auf dem Weg nach Hause.“ „Das ist gut,“, erwiderte Samantha, „können wir den Wald dann verlassen?“ Der Waldmeister nickte, „so war die Abmachung, lebt wohl.“
Plötzlich verblasste der Wald um uns herum, dann hatte er sich vollständig aufgelöst. Nyki stand ein paar Meter von uns entfernt, und starrte verdutzt dorthin, wo sich eben noch ein Wald befunden hatte. Dann entdeckte er uns, und kam herüber.
„Was ist passiert?“ „Viel.“, erwiderte Samantha einsilbig, sie schien schon mit dem nächsten Abschnitt unserer Reise beschäftigt. Vor uns wurde es langsam Nacht. „Ich denke, wir sollten heute hier rasten, und morgen weiterziehen.“, schlug ich vor, Samantha nickte, „das wird das Beste sein, aber wir sollten uns einen, etwas geschützteren, Lagerplatz suchen.“ Sie deutete nach rechts, wo sich der Schatten einiger Felsen, umgeben von ein paar Bäumen und Büschen, vom Abendhimmel abhob. Wir gingen in diese Richtung, und fanden zwischen den Steinen einen freien Platz, und sogar eine Quelle. Das, uns umgebende Wäldchen, bot Schutz vor möglichen Angreifern, und Holz für ein Feuer. „Also, was ist passiert?“, fragte Nyki noch einmal, nachdem wir es uns halbwegs bequem gemacht hatten. Das Licht der Flammen warf merkwürdige Schatten auf unsere Umgebung. Samantha starrte schweigend ins Feuer, und ich wusste nicht, wie weit ich Nyki unterrichten sollte. „Wir haben die Aufgabe des Waldmeisters gelöst, die Quelle hatte aufgehört zu sprudeln, weil...“ Ein lautes Knacken, ganz so, als suche sich Jemand oder etwas, gewaltsam einen Weg durch da Wäldchen, unterbrach mich. Samantha und ich fuhren hoch, und starrten in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war.
Ein weißer Schatten schoss aus der Dunkelheit auf uns zu,
„Sternenglut!“, riefen Samantha und ich, wie aus einem Mund. Der Wolf kam vor uns zum stehen, Samantha kniete sich nieder und streichelte ihn, scheinbar nahm sie dabei Kontakt zu ihm auf, denn sie nickte ein paar Mal. Dann verschwand der Wolf wieder.
„Was ist? Was hat er gesagt?“, fragte ich neugierig. „nichts Genaueres, er hat etwas entdeckt, will aber zunächst mehr darüber herausfinden.“ Ich setzte mich wieder, „worüber will er Näheres herausfinden?“ „Das hat er nicht gesagt.“ Sie setzte sich neben mich, „wir sind nahe am ersten Feuer, morgen werden wir es erreichen.“ „Dann sollten wir uns zuvor gut ausruhen, wer weiß, welche Art „Wächter“ uns erwartet.“, stellte Nyki fest, Samantha nickte, „das wäre klug, ihr könnt ruhig schlafen, ich übernehme die Wache.“ Wir sahen sie dankbar an, und legten uns zurechte, Minuten später waren wir eingeschlafen.
Als Samantha uns am nächsten Morgen weckte, ging gerade die Sonne auf, gegen Mittag erreichten wir den Anfang einer öden Ebene, falls es hier jemals Leben gegeben hatte, so war davon nichts übrig geblieben. Samantha hielt kurz inne,
„wir sind da, das Feuer muss ganz in der Nähe sein.“ Aufmerksam musterte sie die Umgebung, dann lief sie zielstrebig nach Süden, zur Mittagssonne hin, wo sich der Schatten eines Hügels gegen den Himmel abhob. Wir kletterten den Hügel hinauf, und sahen dann, dass sich an seiner Kuppe eine Mulde befand, in der schwarze Flammen brannten. „Moment, wir haben doch was vergessen!“, Nyki sah mich erstaunt an, „wir brauchen doch zuvor das Siegel!“ „Natürlich.“, stimmte mir Samantha ruhig zu. „Aber... Wir haben es doch gar nicht.“ Sie lachte, „oh, was glaubst du, habe ich heute Nacht getan?“ Auf der flachen Hand hielt sie mir einen schimmernden Rubin entgegen. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, damit hatte ich nicht gerechnet. „Wie bringen wir den Wächter jetzt aber dazu, mit uns zu kämpfen?“, wollte Nyki wissen, und wie als hätte sie ihn gehört, stieg eine dunkle Gestalt aus den Flammen empor, sie verharrte vor uns, und begann sich dann zu formen, nach und nach entstand vor unseren Augen ein Wesen, das seinesgleichen suchte. Es hatte die Größe und Gestalt eines Menschen, doch sein Leib war über und über mit Schuppen bedeckt, sein Gesicht war das einer Schlange, und in seinen gelblichen Schlitzaugen glitzerte es verschlagen. In der Hand hielt es ein Schwert, dessen sägeblattähnliche Klinge fast so breit war, wie ich.
„Wasss issst euer Begehr?“, zischte das Wesen, ich umklammerte den Griff meines Schwertes, „wir sind hier um das Feuer zu löschen!“ Das Wesen lächelte höhnisch, Giftzähne blitzten auf, „dasss wird euch nicht gelingen!“ „Das werden wir sehen!“, Nyki stürzte sich auf die Kreatur, doch noch ehe er sie erreicht hatte, verschwand sie, und tauchte hinter ihm wieder auf. Um mit dem Schwert nach ihm zuschlagen, die gewaltige Klinge verursachte einen tiefen, heftig blutenden, Schnitt, Nyki heulte vor Schmerz und Wut. Ich zog meine Waffe, doch Samantha hielt mich zurück, als ich ebenfalls losstürzen wollte. „Warte,“, flüsterte sie mir zu, „so wird das nichts, ich helfe euch, aber ihr müsst sie ablenken.“ Weg war sie, und ich stand da, und grübelte, was Samantha vorhatte, und vor allem, wie und womit ich dieses Wesen ablenken sollte. Dann fiel mir etwas ein, „Nyki! Der Drache sah auf, wir greifen gemeinsam an, jetzt!“ Wieder verschwand die Kreatur, doch ich hatte damit gerechnet, und drehte mich um, noch ehe ich zum Stehen gekommen war, und da sie diesmal hinter mir erschienen war, stieß ich ihr dabei mein Schwert quer durch den Leib. Ein schrilles Kreischen entrang sich ihrer Kehle, während grünes Blut zu Boden tropfte, und Löcher in den spärlichen Grasteppich brannte. Entsetz wich ich zurück, das war kein Blut, das war Säure!
Doch diesmal war es das Schlangenwesen, welches blindwütig nach vorne stürzte, um mich aufzuspießen, knapp entging ich dem Stoß, zu knapp, wie ich sekundenspäter merkte, die Sägezähne hatten mir die Seite aufgerissen. Die Wunde war nicht tief, doch sie schmerzte umso grausamer. Mir wurde schwindlig, und als ich Nyki am Boden liegen sah, und kurz darauf in das boshafte Gesicht des Schlangenwesens blickte, begriff ich warum, Gift! Das Schwert war vergiftet gewesen! Das Lichtschwert entglitt meiner Hand, und während ich, noch im Fallen, in die erbarmungslose Visage des Wesen sah, merkte ich, wie es zusammenzuckte, und dann von Silberlicht verschlungen wurde.
Samantha! Dachte ich erleichtert, bevor die Welt ringsum zu einem Wirbel bunter Farben wurde. Ich spürte Hände, Hände, die sich auf mir bewegten, geht weg, dachte ich, lasst mich schlafen. Doch die Hände blieben, dann vernahm ich auch Stimmen, Worte, deren Sinn ich nicht erkannte drangen an mein Ohr und hallten durch meinen Kopf. Die Farben um mich herum, verblassten, wurden schwarz, Dunkelheit hüllte mich ein, doch ganz weit entfernt, unerreichbar, wie es schien, war ein weißes Licht, das Licht kam näher, wurde größer, und vertrieb die Dunkelheit, jetzt hatte es mich erreicht, und flüsterte meinen Namen.
Uns weiter, immer weiter *heute leider nur ganz, ganz wenig zeit hat*


„Nico... Nico!“ Ich fuhr auf und sah mich verwirrt um, die Farben, das Licht, alles war verschwunden, wie ein Traum, aus dem man allzu plötzlich erwacht. Ich befand mich wieder auf dem Hügel, das Feuer war erloschen, wo es gelodert hatte befand sich jetzt eine Steinplatte, in einer Vertiefung steckte der Rubin. Samantha saß neben mir,
„ein Glück,“, seufzte sie, „ich dachte schon, es wäre zu spät.“ „Was ist zu spät?“, wollte ich fragen, doch dann fiel es mir ein, „Nyki!“, rief ich erschrocken, und wollte mich aufrichten. Samantha drückte mich nach unten, sanft, aber bestimmt. „Bleib liegen, mit Nyki ist alles in Ordnung.“ „Und die Schlange?“ Sie sah zur Seite, dort lag ein Häuflein noch qualmender Asche, „von der ist nicht allzu viel übrig geblieben.“ „Heißt dass, wir haben es geschafft?“ Sie nickte, „dass haben wir, aber das nächst Mal müssen wir vorsichtiger sein, ein paar Sekunden später, und ich hätte das Gift nicht mehr aufhalten können.“ „Was hast du genau gemacht? Ich sah silbernes Licht, und dann... nichts mehr, außer Fieberträumen.“ „Ich habe einen Zauber gebraucht, doch es war einer der Schwereren, es brauchte seine Zeit ihn zu wirken. Es tut mir leid.“ „Was sollte dir leid tun? Die Klinge hätte uns so oder so irgendwann erwischt, und wenn du nicht gewesen wärst...“, mir schnürte sich die Kehle zu, „dann... Wäre ich jetzt nicht hier, und das Feuer würde weiterbrennen.“ Abermals versuchte ich aufzustehen, diesmal ließ sie mich gewähren, ich war ein wenig wackelig auf den Beinen, kam aber hoch. Ein wenig abseits stand Nyki, und starrte auf die Asche, ganz so, als könne er das Geschehene nicht begreifen. Ich taumelte zu ihm hin. „Nico!“, rief er erfreut, als er mich sah, „ich dachte schon, dass du... Dass du...“ Er schluckte, er brachte es nicht heraus, aber ich wusste auch so, was er sagen wollte. „Wir sollten für heute hier bleiben, ich nehme nicht an, dass uns hier noch Gefahr droht, und außerdem seit ihr Beide nicht in der Verfassung, eine Größere Strecke zurückzulegen.“, schlug Samantha vor, wir stimmten erleichtert zu. Samantha entfachte ein Feuer, „kann ich euch eine Weile alleine lassen? Ich will sehen, ob ich etwas zu Essen auftreiben kann.“ „Das wäre gut,“, stimmte zu, und mein Magen knurrte vernehmlich. Auch Nyki war einverstanden. Also verschwand Samantha leise in der hereinbrechenden Dämmerung, ich bekam nicht mehr mit, wann sie zurückkam, den es dauerte nicht lange, bis ich erschöpft einschlief.
Am nächsten morgen wurde ich vom Duft garen Fleisches geweckt, Samantha war wieder da, und holte gerade das Fleisch aus dem Feuer. „Oh du bist wach?“, sie reichte mir das Fleisch, „hier iss erst einmal.“ „Und du?“, fragte ich, und nahm es zögernd an. „Ich hatte schon.“, behauptete sie, doch ich mochte es nicht so recht glauben. Hinter ihr lag ein Haufen toter Vögel, es waren bestimmt zwanzig, und die waren nicht mal klein. Sie bemerkte meinen Blick, „die sind für Nyki, ich bezweifle, dass er bereits selbst wieder jagen kann, es wäre schon einiges erreicht, wenn wir heute ein wenig weiterkämen.“ „Sag mal, wie lange warst du eigentlich unterwegs, es muss doch ewig gedauert haben die alle zu erwischen.“ Sie lachte, „das erwischen war das kleinste Problem, aber sie in dieser gottverdammten Gegend zu finden! Das war schon schwieriger.“, sie überlegte kurz, „ich war vor etwa einer Stunde zurück.“ „Samantha?“ „Ja?“ „Du bist doch ein Halbdrache, weshalb hast du dann aber die Gestalt eines Menschen?“ „Ich fand das praktischer.“ Ich starrte sie an, sie lachte wieder, „oh Nico! Wenn du jetzt dein Gesicht sehen könntest!“ „Heißt das, du könntest ebenso gut ein Drache sein?“ „Ja, bloß ein Mensch ist unauffälliger, besonders in deiner Welt.“ „Man hat also die Wahl zwischen den beiden Rassen, denen Mann angehört?“ „Nein, das ist nur in wenigen Ausnahmen so, eben dann, wenn sich beide Gestalten nicht mit einander vereinbaren lassen, Halb-Elfen zum Beispiel tragen sowohl Merkmale der Elfen, als auch der Menschen.“ „Spielt da den immer ein Mensch mit?“ „Nur wenn es Halb-Irgendwas sind, ist ein Mensch dabei, aber es gibt auch andere Verbindung, eine Mischung aus Zwerg und Elf, wäre beispielsweise ein „Zwergenelf“.“ „Oje, ich glaube, das ist mir zu kompliziert.“ „Macht nichts, was sind Dinge, die du nicht wissen musst.“
In diesem Moment erwachte Nyki, verschlafen sah er sich um, „oh, ihr seid schon wach?“, er gähnte. „Scheint wohl so.“, erwiderte Samantha, als Nykis Blick auf den Fleischhaufen fiel, und er ungläubig darauf starrte, lachte Samantha, „ja, das ist für dich, Nico?“, wandte sie sich mir zu, „wollen wir ein Stück spazieren gehen?“ Überrascht stand ich auf, „na gut.“ Erwartungsvoll folgte ich ihr, als wir außer Nykis Sichtweite waren blieb sie stehen. „Was ist denn?“, fragte ich verwundert. „Nichts, ich dachte bloß, du willst nicht unbedingt dabei sein, wenn Nyki frühstückt, ein essender Drache, das ist... Na ja, kein allzu schöner Anblick.“ „Oh,“, das konnte ich mir durchaus vorstellen, „danke.“ Sie nickte nur, „keine Ursache.“ Wir schwiegen eine Weile, „was war das eigentlich für ein Gift?“, fragte ich schließlich. „Ich weiß es nicht.“ „Wie, du weißt es nicht, du hast uns doch geheilt.“ „Das schon, aber dazu musste ich nicht wissen, worum es sich dabei handelte, dafür sorgt die Magie...“ „Ist so etwas dann nicht sehr schwierig?“, wollte ich wissen, wer sagte, dass ich nicht auch irgendwann in solch eine Situation geraten konnte? „Das hängt davon ab, wie geübt man in der Magie ist, ein Zauber, der einen Anfänger töten kann, ist unter Umständen für einen Meister der Magie etwas völlig simples und alltägliches...“, sie überlegte kurz, „vielleicht... Vielleicht sollte ich wirklich versuchen, dir ein paar Dinge beizubringen, vorrausgesetzt natürlich, du hast Interesse daran.“ „Das würdest du tun?“, ich konnte es kaum glauben, eigentlich hatte ich die Hoffnung längst begraben, dass Samantha mir etwas beibringen würde, Meister der Magie... Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es viele gab, die sich mit ihr messen konnten. „Ja, aber nicht heute, du weißt, welche Kraft Magie beansprucht, du und Nyki, ihr müsst euch erst erholen.“ „Aber es geht mir gut!“, protestierte ich, voller Angst, sie könne es sich doch noch anders überlegen. Doch Samantha blieb stur, „das ist gut, aber wenn wir jetzt loslegten, würde das nicht lange so bleiben, ich stehe zu meinem Wort, aber nicht heute.“ „Na gut...“, gab ich widerwillig nach. „OK, ich denke, Nyki müsste fertig sein, lass uns zurückgehen.“ Ich nickte, und wir liefen zurück, Samantha hatte recht gehabt, das Fleisch war verschwunden, nur an Nykis Zähnen und Klauen klebte noch ein wenig Blut. Zufrieden sah uns der Drache entgegen, Können wir weiter?“, wollte er wissen, Samantha zögerte, „na ja, eigentlich...“ „Es geht mir gut,“, schnitt ihr der Drache das Wort ab, „wir müssen ja auch nicht hetzen, aber es wäre nicht gut, einen ganzen Tag zu verlieren, und wer sagt, dass wir hier sicherer sind als anderswo?“ Samantha seufzte resigniert, „na meinetwegen, aber ich übernehme keinerlei Verantwortung.“ Abermals seufzte sie und nahm die Karte zur Hand, „hier entlang.“ Wir folgten ihr und erreichten binnen einer Stunde einen weiteren Wald, doch dieser unterschied sich von allen anderen, dürre, schwarze Nadelbäume ragten wie Speerspitzen drohend zum Himmel auf, verkümmerte, kahle Laubbäume standen verloren zwischen Dornenranken, und muteten wie bleiche Gerippe an, ein Wald der Toten.
„Müssen wir da durch?“, fragte ich, wenig begeistert. „Ich fürchte ja,“, erwiderte Samantha, unglücklich, „und wenn ich das richtig sehe, werden wir mindestens zwei Tage brauchen, um diesen...“, sie warf einen Blick zu der stillen, unheimlichen Waldruine, „...Diese Ödnis zu durchqueren.“ „Das sind ja tolle Neuigkeiten.“, schnaubte Nyki, und betrachtete den Wald voller Unbehagen, „gibt es keinen anderen Weg?“ „Nein, und fliegen ist das Letzte, was wir in dieser Gegend tun sollten, zumindest, bis wir das Reich der Verdammten hinter uns gelassen haben.“ „Reich der Verdammten?“, fragte ich alarmiert, das war mir neu, und dafür gab es gewiss auch einen Grund. „Ja, so nennt man diese Gegend, es ist eine Art Exil, hierher werden Seuchenkranke, Ausgestoßene, Verbrecher, Abtrünnige und noch sonst so manches abgeschoben.“, erklärte sie, und mit einem Mal störten mich die unnatürliche Stille des Waldes und das Fehlen jeglichen Lebens überhaupt nicht mehr. „Wir sollten los... Es hilft uns auch bloß nichts, wenn wir hier rumstehen.“ „Du hast recht, Nyki,“, bestätigte Samantha, „dann los.“ Vorsichtig und auf alles gefasst betraten wir den Wald, sofort wurden sämtliche Geräusche verschluckt, ebenso wie das Sonnenlicht, in dem wir eben noch gestanden hatten, hier herrschte ewige Dämmerung. Wir schritten durch die beklemmende Stille, Schatten waberten umher wie Nebelschleier, und überall schienen namenlose Kreaturen des Bösen zu lauern, Gefahr lag in der Luft, doch nichts geschah, nichts, was die drückende Atmosphäre hätte entladen können, nichts, was unsere dunklen Ahnungen erfüllt und unsere Beklommenheit vertrieben hätte. Von Minute zu Minute fühlte ich mich elender.
„Was ist das hier nur?“, stöhnte Nyki verzweifelt, nachdem wir uns bereits eine ganze Weile, vielleicht schon ein paar Stunden, durch das Dickicht gekämpft hatten, „das ist doch nicht normal!“ „Nein, das ist s wirklich nicht,“, stimmte Samantha ihm zu, ihre Stimme war ernst, „dieser Wald birgt Böses, das spüre ich.“
Wir wanderten weiter durch die stille Ödnis, wie lange auch immer, die Umgebung blieb dieselbe, drückend und drohend, wir hätten uns genauso gut nicht von der Stelle bewegt haben können. Ich war schon ziemlich erschöpft, als Samantha inne hielt, „es wäre an der Zeit ein Nachtlager aufzuschlagen, wir haben also die Wahl, entweder, wir suchen uns einen möglichst dornenfreien Platz, und versuchen zu schlafen, oder, wir gehen weiter und ruhen lieber Morgenfrüh außerhalb des Waldes.“ „Ich bin für´s weitergehen,“, antwortete Nyki schnell und sah sich um, „hier könnte ich ohnehin kein Auge zutun.“ Ich selbst war hin- und hergerissen, ich war wirklich müde, aber Nyki hatte Recht, hier würden wir keine Ruhe finden... „Ich glaube auch, dass es besser wäre, weiterzugehen.“, schloss ich mich schließlich an, Samantha nickte erleichtert, „dann haben wir vielleicht sogar das Glück, in einem Dorf unweit der Grenze rasten zu können.“
Das munterte mich ein wenig auf, mühevoll kämpften wir uns weiter durch die Dornen, eine Ewigkeit, wie es schien. Irgendwann wurde es heller, Licht durchdrang die ewige Dämmerung des Waldes, zuerst kaum wahrnehmbar doch dann immer stärker, doch noch immer war kein Laut zu vernehmen, außer unserer eigenen Schritte, und dem Reißen des Stoffes, wenn wir wieder an einem der Dornen hängen geblieben waren. Je weiter wir kamen, desto heller wurde das Licht, bald war klar, der Waldrand musste unmittelbar vor uns liegen.
„Wir haben es geschafft!“, rief Nyki erleichtert, ich nickte, erschöpft aber glücklich, auch Samantha schien froh. Doch dann, wenige Schritte, bevor wir den Wald entgültig hinter uns gelassen hätten, geschah es, das erste Geräusch, seit Betreten des Waldes durchschlug die Stille, drang zu uns heran und jagte mir einen Schauer über den Rücken. Ein lautes Fauchen, und sekundenspäter, ohne dass das Gesträuch auch nur im Mindesten geraschelt hätte, entsprang eine monströse Kreatur dem Dickicht, und stürzte sich auf Nyki.


So ich mach weiter, bin dabei nen Vorrat anzulegen weil ich nicht wieß, wann ich wieder on bin, bestenfalls morgen....Smiley
Es handelte sich um eine Art geflügelter Tiger mit dem Kopf einer Spinne und dem Schwanz eines Skorpions, mit drohend aufgerichtetem Stachel. Messerscharfe Klauen blitzten auf, als sich das, bestimmt hausgroße Wesen auf den überraschten Drachen stürzte. Wie gelähmt sah ich zu, wie das Wesen auf Nyki eindrang, ich fühlte mich völlig hilflos, gebannt von Schauspiel des Kampfes und meiner eigenen Angst, unfähig mich zu rühren. Plötzlich stieß das Wesen einen markerschütternden Schrei aus, und ließ von Nyki ab, ein silberglänzender Pfeil hatte sich von hinten in den Spinnenkopf gebohrt, das Scheusal fuhr herum, duckte sich, bereit zum Angriff, und klackerte bedrohlich mit den Giftzangen, während es mit seinen acht Augen die Gegend nach dem Schützen durchsuchte. Zisch! Ein lautes Sirren ertönte und der nächste Pfeil schlug ein, diesmal in eines der Augen schmerzgepeinigt und außer sich vor Wut, versuchte das Spinnentier den Pfeil abzuschütteln, während sein Blut in Strömen zu Boden floss, mit einem schrillen Aufschrei warf es sich herum und verschwand im Dunkel des Waldes. Samantha trat zwischen den Bäumen hervor, Pfeil und Bogen aus Silberlicht in den Händen, welche sich kurzerhand auflösten.
„Was ist mit Nyki?“, fragte wie besorgt, endlich löste ich mich aus meiner Starre, gemeinsam eilten wir zu dem Drachen, Nyki lag stöhnend auf der Seite und kämpfte gerade darum, wieder auf die Beine zu kommen. Die Klauen der Kreatur hatten ihm tiefe Wunden geschlagen, an vielen Stellen hingen sein Schuppenkleid und seine Haut in Fetzen, sein strömendes Blut färbte den Boden rot. Als es ihm endlich gelang sich aufzurichten, knickte beinahe eines seiner Beine unter ihm weg. „Halt kurz still, ich will die Wunden untersuchen.“, befahl Samantha und der Drache fügte sich, nur wenn ihre Hände über eine gar zu wunde Stelle strichen, zucke er zusammen und atmete hörbar ein. „Das sieht böse aus...“, murmelte Samantha besorgt, „glaubst du, du schaffst es noch bis ins Dorf, oder zumindest raus aus diesem Wald?“ Der Drache nickte tapfer. „Kannst du ihn den nicht heilen?“, wollte ich wissen, sie schüttelte den Kopf, „versuche nie Wunden, die ein Krysagr geschlagen hat mit Magie zu heilen, du würdest sie nur verstärken. Da fällt mir ein...“ Sie zog ein paar brenneselähnliche Blätter aus der Tasche. „Was ist das?“ „Dracyres Dracyrdoijin es betäubt die Magie, diese Dosis sollte eigentlich mehr als genügen... Sie sollte durchaus ausreichen, um den Wunden Zeit zur Heilung zu geben.“ „Heißt das, dass auch die Magie in einem drin schadet?“ „Oh ja,“, sie schob den linken Ärmel hoch, auf ihrem Oberarm war eine Blitzförmige Narbe zu erkennen. „Wenn man viel Glück hat, sieht das dann so au, ohne Magie allerdings heilen die Wunden normal, ja eigentlich besser als normal.“ Sie ging zu Nyki hinüber und gab ihm die Blätter, er schluckte sie schicksalsergeben, und verzog das Gesicht. Vorsichtig machten wir uns wieder auf den Weg, Nyki gab sich Mühe, sich seinen Schmerz nicht anmerken zu lassen, doch er scheiterte jämmerlich, stöhnend und ächzend quälte er sich den Weg entlang, Samantha warf ihm immer wieder besorgte Blicke zu. Nachdem der Wald endgültig hinter uns lag, war es tatsächlich nicht mehr weit bis zu besagtem Dorf, Yania, es lag inmitten einer fruchtbaren Ebene, direkt neben einer munter sprudelnden Quelle, ein kleines Mädchen spielte dort.
Es starrte uns großäugig entgegen, und schrie plötzlich ohne Vorwarnung los, „ein Drache! Hier ist ein richtiger Drache!“ Das hohe Stimmchen überschlug sich förmlich, und von allen Seiten kamen Bewohner des Dorfes herbei, bald hatte sich ein regelrechter Menschenauflauf gebildet, ein weißhaariger, alter Mann in weißen Roben trat aus der Menge,
„was wollt ihr?“, fragte er unfreundlich, er schien eine Art Priester zu sein, um den Hals trug er einen Kristall. „Wir haben den Wald der Verdammnis durchquert, und einer von uns wurde dabei verletzt, wir bitten darum, hier verweilen zu dürfen, bis seine Wunden geheilt sind.“, erklärte Samantha höflich, der Alte nickte und musterte uns dann kritisch, „weshalb seid ihr überhaupt hergekommen? Was ist euer Ziel?“ „Wir...“ „Wir wollen die Dämonenfeuer löschen.“, die Dorfbewohner starrten mich an, insbesondere der Alte richtete jetzt den Blick seiner azurblauen Augen auf mich, „willst du etwa behaupten, dass ihr die Wächter seid?“ Ich nickte. „Dann kannst du das sicher auch beweisen?“ Hilflos stand ich da, was jetzt? Doch Samantha kam mir zu Hilfe, auch wenn sie vom Verlauf des Gesprächs nicht im Mindesten begeistert war. „Dein Schwert...“, flüsterte sie, ich warf ihr einen dankbaren Blick zu, zog die Waffe aus der Scheide und zeigte sie dem Alten. Er ließ keine Gefühlsregung erkennen, als er sich, nachdem er die Waffe genauestens betrachtet hatte zu Samantha umdrehte, „kommt mit.“, hieß er uns und führte uns hinter das Dorf, zu einer kleinen Gesteinshalde, in der sich eine geräumige Höhle befand. „Hier kann sich euer Drachenfreund erholen, wir werden ihn mit allem versorgen, was er braucht, macht euch also keine Sorgen.“ „Danke, allerdings, die Wunden stammen von einem Krysagr, also...“ „Keine Magie, ich weiß.“, unterbrach er sie, „würdet ihr Beiden dann mit mir kommen?“ Erstaunt sahen wir einander an, und folge dem Alten, nachdem wir uns vergewissert hatten, das Nyki versorgt war, zurück ins Dorf. Er führte uns in sein Haus, in der Küche bat er uns, uns zu setzen, wobei er Selbst stehen blieb, und fing zu sprechen an:
„Wenn ihr das Feuer löschen wollt, dann benötigt ihr auch das Siegel, nicht wahr?“ Wir nickten. „Nun, ich habe es hier, „, mit diesen Worten zeigte er uns seinen Kristallanhänger, „ich werde es euch geben, aber zuvor müsst ihr etwas für mich tun...“ erwartungsvoll sah er uns an, wir schwiegen, auch wenn Samantha ihn äußerst misstrauisch musterte, und der Alte fuhr fort. „Meine Tochter Melody, Priesterin und Oberhaupt unseres Dorfes brach vor geraumer Zeit zur schwarzen Festung auf, ich möchte euch bitten, sie zu suchen, unterdessen kann der Drache gesunden.“ „Klingt fair...“, erklärte Samantha langsam, „aber was ist diese schwarze Festung?“ „Eine verlassene Burg östlich von hier, angeblich spukt es dort, Melody wollte diesem Aberglauben ein Ende setzen...“, er seufzte, „aber inzwischen mache ich mir wirklich Sorgen.“ „Tja, was meinst du, Nico?“, erkundigte sich Samantha, ich zuckte mit den Schultern, „entscheide du.“ Sie nickte und wandte sich wieder dem Alten zu, „wir werden zu dieser Festung gehen und deine Tochter suchen.“ „Ich danke euch, wann wollt ihr aufbrechen?“ „Sofort.“, er starrte sie an, damit schien er nicht gerechnet zu haben, genauso wenig wie ich, doch mit einem Mal bemerkte ich, dass die Sorge um Nyki meine Müdigkeit vertrieben hatte, ich war bereit, wollte diese Mission nur schnell hinter mich bringen, je schneller, desto besser.
Der Alte gab uns eine Tasche mit Proviant, und zeigte uns die Richtung, dann brachen wir sogleich auf. Es waren zwei Tagesreisen bis zu besagter Festung, zwei ereignislose Tagesreisen, die uns durch weitläufige Waldgebiete und blühende Wiesen führten. Am Abend des zweiten Tages jedoch, als die Festung in Sicht kam, war es mein erster Gedanke, dass sie ihren Namen zu Recht trug. Obgleich angeblich verlassen, erhob sich das schwarze Schloss majestätisch und unversehrt vom Zahn der Zeit über die Ebene, dunkle Gewitterwolken ballten sich über den Spitzen der schlanken Türme, und in den prachtvollen Buntglasfenstern waren flackernde Lichter und die Spiegelung der Blitze zu sehen. Wir schlugen unser Lager im Schutze eines Felsens auf, in der Absicht, erst am nächsten Morgen in die Festung einzudringen, doch ein schriller Schrei, welcher gegen Mitternacht die Stille durchbrach, und uns aus dem Schlaf schreckte, durchkreuzte unsere Pläne.
In der Überzeugung, dort werde jemandem Gewalt angetan, packten wir unsere Sachen zusammen, und eilten zur Festung. Vor dem großen Holztor des Schlosses hielten wir kurz inne, warfen einander einen Blick zu, und machten uns dann gemeinsam daran, die schweren Flügeltüren aufzustemmen. Ächzend und knarrend schwangen die Flügel zurück und gaben uns den Weg frei, vorsichtig traten wir ein, trotz der vielen Fenster herrschte hier ein Dämmerlicht, in dem man kaum etwas erkennen konnte. Unsere Schritte halten durch die Leere und wirbelten große Mengen Staub auf. Aufmerksam, das Schwert stets griffbereit, lief Samantha voraus, ich folgte ihr beklommen, und hatte das unbehagliche Gefühl, beobachtet zu werden. Leise durchkämmten wir das Schloss, schlichen uns durch unzählige Gänge und Räume, und über unzählige Treppen. Nichts, nichts als Staub, alten Möbeln und Ungeziefer. Zuletzt standen wir vor der Tür zum letzten und höchsten Turm, wir sahen einander an,
„hier muss es sein.“, flüsterte Samantha leise, ich nickte und fühlte mich gar nicht wohl in meiner Haut, meine Nackenhaar stäubten sich, als wir uns nach oben schlichen, um uns herum kein Ton als der unseres Atems, unserer Schritte, und ab und an eines, panisch davon huschenden, Insekts. Wir erreichten das Ende der Treppe und standen vor einer mit allerlei Schnitzereien reich verzierten Tür, „ich habe ein ungutes Gefühl hier...“, flüsterte ich leise, Samantha nickte unglücklich, „ich auch Nico, aber wer, wenn nicht diese Melody sollte vorhin geschrieen haben? Und wo sollte sie sein, wenn nicht hier?“ „Ich weiß es nicht, aber trotzdem... Und wieso im Turm? Warum nicht in den Kellerverliesen?“ „Du hast den Keller doch gesehen, ich nehme an, dass wer auch immer sie festhält unter allen Umständen verhindern will, dass sie flieht.“ Gleichzeitig sahen wir zu Tür, ich schluckte, „wollen wir... Wollen wir dann...?“ Sie nickte, und legte die Hand auf die Klinke, Millimeter für Millimeter drückte sie sie nach unten, um nur ja kein Geräusch zu verursachen. Wir betraten den Raum, es herrschte völlige Finsternis, nicht der kleinst Lichtstrahl drang herein, Samantha gingen voraus, ich folgte ihr, doch kurz nachdem ich die Tür passiert hatte, fühlte ich plötzlich, wie ich von hinten gepackt wurde, ich stieß einen erstickten Schrei aus, und wand mich vergeblich in der eisernen Umklammerung, mit einem Mal spürte ich eine Klinge an meinem Hals, und hielt gezwungenermaßen inne, um mir nicht Selbst die Kehle aufzuschlitzen.
Samantha war bei meinem Schrei herumgefahren, ich sah ihren Umriss, und hörte dann ein Klirren, als sie ihr Schwert aus der Scheide zog,
„Nico?“ Im selben Moment erstrahlte ein gleißendes Licht, geblendet kniff ich die Augen zu, und sah noch, wie Samantha schützend den Arm vors Gesicht hielt, hinter mir stand ein Ritter, wie ich feststellte, nachdem sich meine Augen an das Licht gewöhnt hatten, und hielt mich mit einem Dolch in Schach. Am anderen Ende des Raumes, hinter Samantha stand... Ich schnappte nach Luft, dort stand ihr Vater, der Dämonenfürst neben dem mit Stoff verhangenem Bogenfenster. Samantha musste meinen entgeisterten Blick bemerkt haben, sie drehte sich um und erstarrte, das Schwert in ihrer Hand zittere, als sie ihn anstarrte. Doch es lag kein Hass in ihrem Blick, kein Zorn, nicht einmal Angst, nur Schmerz.

*nichts sgat sondern gleich weiterschreiben geht*
Jetzt aufgepasst die ersten beiden Prophezeiungen *hofftm, dass sie sich damit nicht die Leser vergrault* Lieder und Prophezeiungen gibt´s noch einige, ich finde, das lockert die sache auf, naja, schreibt mal, was ihr dazu meint:

„Lass ihn gehen,“, ihre Stimme klang hohl, „ich bin es doch, die du willst.“ „Das stimmt nicht ganz, auch die Kraft eines Spirits, wäre mir durchaus willkommen, doch momentan bin ich in der Tat, mehr an dir interessiert, meine Tochter.“, er betonte die Worte und blickte sie durchdringend an, sie hielt seinem Blick stand, doch ich sah wie sie zitterte, dennoch hielt sie ihr Schwert weiterhin in Kampfposition, und krampfte ihre Hand dabei sosehr um den Griff, dass ihre Knöchel hervortraten. „Aber auch dazu wird mir dein Freund nutzen,“, fuhr der Dämonenfürst ungerührt fort, „denn wenn du nicht willst, dass ihm etwas zustößt, dann solltest du dir besser zweimal überlegen, was du tust. Also steck dieses Schwert weg!“ Samantha rührte sich nicht, ihr Blick wanderte zwischen ihm und mir hin und her. Der Ritter packte mich fester, und ich spürte die Klinge an meinem Hals, wie sie mich leicht schnitt, und ein dünner Blutfaden zu Boden floss, sie sah es, ihr Gesicht war unnatürlich blass, und dann ganz langsam, senkte sie das Schwert, und schob es schließlich zurück in die Scheide.
„Nein...“, stöhnte ich innerlich. Sie wandte sich wieder ihrem Vater zu, der Ausdruck des Schmerzes in ihren Augen hatte sich noch verstärkt, er schien es nicht zu bemerken, „so ist es gut, und jetzt...“, er zog ein Fläschchen kristallklarer Flüssigkeit aus einer Tasche seines Umhangs, „trink das.“ Er hielt ihr das Fläschchen entgegen, mit zitternden Fingern nahm sie es entgegen,
„Nein! Tu es nicht!“, diesmal schrie ich wirklich, schrie meine Verzweiflung hinaus, und achtete dabei nicht auf die Klinge, die bei jedem Wort ein wenig tiefer schnitt, „du weißt, was geschehen wird! Bitte Samantha!“ sie sah mich an und schüttelte dann, kaum merklich, abbittend den Kopf. Vorsichtig öffnete sie das Fläschchen und trank einen Schluck.
„Alles.“, verlangte ihr Vater, abermals setzte sie an und leerte das Fläschchen, sekundenspäter fiel es zu Boden und zersprang, Samantha stützte sich schweratmend gegen die Wand, fiebriger Glanz lag in ihren Augen, als sie bewusstlos zusammen brach.
„Nein“ schrie ich verzweifelt und schlug wie rasend um mich, diesmal lockerte sich der Griff des Ritters ein wenig, und inmitten meiner Verzweiflung spürte ich, wie die Flamme in mir hoch emporloderte, die Flamme der Magie, es war meine Chance, meine einzige, und vielleicht war es mein Tod, doch ich wollte es wagen, noch ehe ich jedoch damit beginnen konnte, einen Zauber zu wirken, hörte ich die drohende Stimme des Dämonenfürsten,
„das würde ich an deiner Stelle lieber sein lassen.“ Und erschrak, wie hatte er es wissen können? Doch durch den Schreck war auch die Vernunft zu mir zurückgekehrt, und ich begriff, dass er recht hatte, selbst falls es mir gelänge einen Zauber zu wirken, der ihn und den Ritter zu töten, was äußerst unwahrscheinlich war, dann würde ich unweigerlich auch mich und Samantha vernichten, ich wäre bereit gewesen, mein Leben zu geben, aber wofür? Welchen Grund gab es, wenn Niemand ein solches Inferno überleben würde? Und was sollte dann aus den Welten werden?
Der Dämonenfürst lachte, ganz so, als wüsste er, was in mir vorging, und sprach dann ein paar Worte, das Licht erstarb, die Dunkelheit kehrte zurück, und ich spürte, wie mich etwas im Genick traf, mein Kopf barst vor Schmerz, und meine Glieder erlahmten. Obwohl ich dagegen ankämpfte, schloss sich die Finsternis um mich, endgültig.

*

Licht durchdrang die Dunkelheit, ich lief durch eine unendliche schwarze Leere darauf zu, es schien, als würde ich das Licht niemals erreichen, es kam und kam nicht näher, ich wurde schneller, rannte, was die Lungen hergaben, und doch funkelte das Licht nur in der Ferne, ganz so, als wollte es mich mit seinem Glanz verhöhnen. Mutlos blieb ich stehen, sah zu dem unerreichbaren Licht, eine Stimme hallte durch den Schatten,
„willkommen, Auserwählter! Wir haben dich erwartet!“ Und mit einem Mal war das Licht da, blendete und umgab mich, ich blinzelte, um mich herum erhob sich ein Kreis von sieben Drachen. Jeder hatte eine andere Farbe, schwarz, weiß, blau, rot, grün, gelb und silbern... Direkt vor mir stand ein silberner Drache, nein, der Silberdrache, und rundherum erhob sich die Leere.
„Was wollt ihr von mir?“, rief ich, und das Echo meiner Stimme hallte durch das Nichts, die Drachen antworteten nicht, betrachteten mich nur stumm. „Wieso nennt ihr mich Auserwählter? Weil ich den Spirit bewahre?“ Jetzt lachte der schwarze Drache, ich sah zu ihm hin und erschrak, es war Shoraiken.
„Es geht um mehr als nur die Spirits, um viel mehr als diese lächerlichen Kriege! Damon ist zurückgekehrt! Der Gott der Finsternis dürstet nach Rache! Nur gemeinsam könnt ihr ihn bezwingen, so erhöre die Prophezeiung!


Zur Zeit der Dämmerung,
wenn das Licht zum Schatten wird,
der Dunkle aufersteht,
und Böses in den Welten säht,

schlagen reine Herzen in der Stille,
durchdringt doch Licht die Dunkelheit...
Erfüllt sich eines Gottes Wille,
dann ist es an der Zeit,

drei Schwerter einst geschmiedet,
Schicksalsklingen gleich,
längst vergessenes Erbe, Macht und Mut...
Lässt hell erstrahlen,

was einst dunkel war.
Fünf Krieger werden ziehen,
die Erkenntnis tief im Herz,
in Böses dringen,

um Gutes zufinden...
Um Opfer zu bringen,
die schließlich verbinden...
Was begann als Kampf ums Recht,

eine Bedrohung?
Wird wachsen,
und zusammenbringen,
was stets das Gleiche war,

Wird zusammenführen,
was zusammengehört,
wenn die Stunde schlägt,
da die Nacht uns erhört.“

Der schwarze Drache des Schicksals schwieg. „Ich verstehe nicht!“, rief ich verzweifelt, das Licht begann zu schwinden, „was soll das heißen?“
„Du bist mehr, als du weißt, schau in dein Herz, und du wirst verstehen,“, erklärte der Silberdrache sanft, „sieh in dich, und du wirst erkennen, wie aus Bösem Gutes wird.“
Seine Stimme verhalte, sie schwand mit dem erlöschenden Licht. „Nein, wartet!“, meine Stimme überschlug sich, doch keine Antwort erklang, „so wartet doch!“
Die Dunkelheit lichtete sich erneut, Erleichterung durchströmte mich, doch es waren nicht die zurückkehrenden Drachen, Stimmen ertönten, wisperten, riefen flehten, schrieen in höchster Not, und waren doch nicht zu verstehen, Gesichter erschienen und verschwanden wieder, Nyki, Samantha, ich selbst, ein Junge mit den spitzen Ohren und anmutigen Zügen eines Elfs, ein Mädchen, mit schwarzem, weißgesträhntem Haar, und blutroten Augen.
Als nächstes Bilder von Zerstörung und Krieg, Menschen gegen Dämonen, Elfen gegen Zwerge, uneins, Jeder gegen Jeden. Eine schwarze Flut, die über das Schlachtfeld raste, und nichts als Tod und Verderben zurückließ. Stille Wasser rot vor Blut... Abgebrannte Städte und Dörfer, zerstörte Wälder... Und dann, Wolken wirbelten umher, ein neues Bild, ein schwarzes Land, mit roten Wassern, tiefen, dunklen Wäldern, Schattenwesen, wohin man sah, eine Welt der Dämonen, und dann, so plötzlich, wie sie gekommen waren, schwanden die Bilder, die Stimmen verstummten, ich war wieder allein.
„Was soll das bedeuten? Was sollen es für Krieger sein?“, ich wanderte durch das Nichts, als mir plötzlich aus dem Schatten etwas entgegensprang, „Nein!“, schrie ich entsetzt, und kam zu mir, doch am Rande meines Bewusstseins schien eine Stimme zu erklingen:

Schattengeborene,
Unheilskind,
ihrem Schicksal fremd,
in sich selbst verloren,
allein gestrandet im Strudel der Angst,
andere finden den Weg,
aus dem, was war ein Feind zuerst,
wird die Freundschaft geboren...

Feuerträger,
Himmelskind,
ein altes Volk,
die lebende Legende,
vom Licht der Macht erfüllt,
wird ziehen, um zu finden,
wird kommen, um zu schließen,
diesen Freundschaftskreis...

Wahrheitsfinder,
Weltenkind,
der mehr ist, als er weiß,
der, der endlich Frieden bringt,
der schließt den Weltenkreis,
das Gleichgewicht,
das er bewahrt,
die Freundschaft schließlich offenbart...

Weltenseher,
Halblingskind,
der die Kräfte in sich trägt,
Feuer, Erde, Wasser, Wind,
der mehr weiß,
als er wissen will,
Einzelgänger, Waisenkind,
wird finden, was zusammenbringt...

Schicksalsträger,
Götterkind,
die Legende, die geboren ward,
auserkorenes Opfer,
sie, die zuviel sah und weiß,
so schließt sich den der Kreis,
Die Magie, die sie ist, sorgt dafür,
dass man die Freunde nicht vergisst...

Es sollte viel Zeit vergehen, bis ich mich an diese Worte erinnern, und noch viel mehr, bis ich sie verstehen sollte, als ich vollends aus der Bewusstlosigkeit erwacht war, schien mir jeder Knochen im Leibe zu schmerzen, ich war kaum in der Lage, auch nur meine Augen zu öffnen, und als es mir endlich gelang, war alles um mich herum völlig verschwommen. Ich versuchte sich aufzurichten, konnte es aber nicht, ich konnte mich nicht einmal bewegen, jetzt erst bemerkte ich, dass ich gefesselt worden war. Ich versuchte mich zu konzentrieren, wollte die Seile mit Hilfe eines Zaubers sprengen, doch es gelang nicht. Mein Kopf schien mit einem dichten Nebel angefüllt, der jegliches nachdenken unmöglich machte. Ein kaltes Lachen ertönte, und eine wohlbekannte Stimme sprach zu mir,
„gib es auf, es ist sinnlos!“ Endlich klärte sich mein Blick und ich sah, was ich schon befürchtet hatte, Samanthas Vater, wie er in der Tür stand und mich aufmerksam beobachtete. „Ich habe dir ein Mittel verabreicht, das deine magischen Kräfte blockiert,“, er lachte wieder, „du solltest das ja eigentlich schon kennen.“
Es dauerte einen Moment, bis ich den Sinn seiner Worte erfasste, doch erschöpft und schmerzgepeinigt wie ich es in diesem Moment war, war ich nicht mal mehr in der Lage, ihn zu hassen. Noch nicht. Jetzt kehrte langsam die Erinnerung zurück, und ein Gedanke durchfuhr siedendheiß meinen Verstand, was war mit Samantha geschehen? Ich wurde unruhig, und mit der Unruhe kehrte auch der Hass zurück, was hatte er mit ich angestellt? Er schien meine Erregung zu spüren,
„keine Sorge, ihr geht es gut, noch.“ Dann ging er, und ließ mich mit meinen Ängsten und Zweifeln allein. Es dauerte sehr sehr lange, bis ich meine Befürchtungen und Selbstzweifel abschütteln konnte, die Angst um Samantha durchfloss mich in endloser Qual, brachte jeden vernünftigen Gedankenfluss zum erliegen. Es hilft ihr nichts, wenn du hier liegst und dich fürchtest... Dieser Gedanke gab mir neue Kraft, erst jetzt bemerkte ich, dass man mir mein Schwert gelassen hatte. Konnte es mir helfen? Mittels winziger Rüttelbewegungen, mehr ließen die Fesseln nicht zu, brachte ich die Klinge dazu, aus der Scheide zu rutschen. Sie glitt an mir hinab, durchtrennte einen Teil der Seile und den Stoff meines Pullovers, ich war noch nicht frei, aber zu mindest in der Lage mich zu bewegen, ich setzte mich mit dem Rücken zur Schwertklinge, und begann mit den Fesseln, die meine Hände auf dem Rücken hielten, daran zu schaben, ich musste höllisch aufpassen, dass ich mich dabei nicht verletzte, doch es gelang, nun, da meine Hände frei waren, war es eine Kleinigkeit sich der restlichen Fesseln zu entledigen, sekundenspäter stand ich vor der Tür, und fand sie zu meinem Erstaunen offen vor, was war das für ein Spiel?
Misstrauisch sah ich mich noch einmal im Raum um, es war eine kleine Kammer, außer dem Strohlager, auf dem ich gerade noch gelegen hatte, den zerschnittenen Seilresten, einem Schrank und einem kleinem Tisch mit dazugehörigem Hocker, gab es dort nichts, nichts, was auf eine Falle irgendwelcher Art hindeutete, welchen Sinn machte es, mich entkommen zu lassen? Und... was hatte eigentlich mein Traum für eine Bedeutung, war es eine Vision gewesen? Energisch schüttelte ich den Kopf, ich machte mir wieder Mal viel zu viele Gedanken, jetzt hatte anderes Vorrang, also, weshalb sollte dem Dämonenfürsten daran gelegen sein, dass ich entkam? War er einfach nur zu selbstsicher, um auch nur auf den Gedanken zu kommen, dass ich mich, wie auch immer der Fesseln entledigte? Nein, das war nicht seine Art, dazu war er zu berechnend, was aber dann? Sie wussten, mit ziemlicher Sicherheit, dass ich wiederkommen, dass ich Samantha nicht im Stich lassen würde, und wenn ich wiederkam... Würde ich Nyki mitbringen! Den letzten Spirit darauf musste Samanthas Vater es abgesehen haben! Na diesen Plan würde ich ihm durchkreuzen, schwor ich mir, ich würde diese Festung, oder was auch immer das hier war, verlassen, aber nur gemeinsam mit Samantha, und wir würden nicht zurückkommen, nie mehr.
Entschlossen trat ich durch die Türöffnung und fand mich auf einem schmalen Korridor, von dem rechts und links unzählige Gänge und Türen abzweigten, wieder. Ich knirschte mit den Zähnen, das glich doch allzu sehr der Kathedrale, Samanthas Vater schien eine regelrechte Vorliebe für Labyrinthartige Festungen zu frönen. Aufseufzend entschied ich mich für eine der Türen und stand vor einer breiten Wendeltreppe, kein Laut war zu vernehmen, als ich die Stufen hinauf eilte, und plötzlich vor einem großen Tor stand.
Der Ausgang? Es wäre gut zu wissen, wo er sich befand, für später, dann könnte unter Umständen die Zeit zu knapp sein, um lange zu suchen. Ich drückte gegen einen der Türflügel, lautlos schwang er auf. Es war nicht er Ausgang, hinter dem Tor lag eine große Halle, unbestimmten Zwecks, die gegenüberliegende Wand bestand ausschließlich aus Fenstern, aus Fenstern aus richtigem Glas. Zögernd trat ich ein, der Raum weckte meine Neugier, allerlei Absonderliches stand und lag überall herum, und ich hoffte, dass die Fensterfront mir einen besseren Überblick verschaffen würde.
„Da bist du also.“, erst jetzt bemerkte ich eine Gestalt, die vor den Fenstern stand, es war der Dämonenfürst, ich erstarrte. Ganz so, als hätte er mich bereits erwartet, drehte er sich zu mir um, ich wich zurück, auch wenn ich wusste, dass ich nicht entkommen konnte, er rührte sich nicht. „Was willst du von mir?“, es klang trotzig, und der Blick, den er mir als Antwort zuwarf ließ mich zusammenfahren. „Von dir? Nichts, ich habe Besseres gefunden.“, seine Worte jagten mir einen Schauer über den Rücken, und doch spürte ich, dass er log.
„Du bist mehr, als du weißt...“, hörte ich in Gedanken die stimme des Silberdrachen, Mehr als ich wusste... Mehr als er wusste? Er sah mich an, abwartend? „Wo ist Samantha?“, verlangte ich zu wissen und erschrak vor einem eigenen Mut, oder vielmehr vor meiner eigenen Torheit. Die Worte waren herausgeschossen, ehe ich hatte nachdenken können, schwebten jetzt im Raum. Er sagte nichts, winkte mich nur zum Fenster, mein Herz schlug bis zum Halse, eine Falle? Die ganze Situation war so, so unwirklich... Aber weshalb sollte er sich die Mühe machen mir jetzt noch eine Falle zu stellen? Er hatte mich ohnehin in seiner Gewalt, das wusste ich nur zu gut. Mit klopfendem Herzen trat ich zum Fenster, sah hinaus, und was ich sah, versetzte mir einen schmerzhaften Stich. Von den Fenstern blickte man auf eine Art Arena, es wimmelte dort von schwarzen Kreaturen und Bestien ohnegleichen, ein Sturm tobte, und inmitten des Chaos stand sie -Samantha, und kämpfte dort unten um ihr Leben.
Meine Hände krampften sich um die Fensterbank, ich starrte nach draußen, und wünschte nichts mehr, als dort zu sein, ich konnte dieses Massaker nicht mitansehen, wollte es nicht mitansehen, ohne ihr helfen zu können.
„Sie ist gut.“, erklang es hinter mir, nie hatte ich ihn mehr gehasst, als in diesem Moment, als er voller Zufriedenheit nach draußen sah und tatenlos mit ansah, wie seine eigene Tochter! Allein gegen eine Übermacht des Bösen antrat. In diesem Moment hatte ich keine Angst mehr, ich verspürte nur noch Abscheu, er widerte mich an. Er schien es zu bemerken, sein Blick ruhte auf mir.
„Du bist mehr, als du weißt...“ Ich hielt seinem Blick stand, zum ersten Mal. „Dein Name war Nico, nicht wahr?“ Ich nickte, war überrascht, aber zu stolz, es zu zeigen. „Weißt du überhaupt, was ich zu tun versuche?“ „Alle Macht an sich zu bringen, und die Welten zu unterjochen?“ Er überlegte kurz, „vielleicht, aber kennst du das Ziel?“ Wieder nickte ich, verbissen. „Wieso bekämpft du es dann, was soll falsch daran sein?“ Ich dachte an das, was Samantha mir erzählt hatte, „weil es nicht richtig sein kann, wenn ein Einzelner über allen anderen steht, und schon gar nicht, wenn er dafür die Welten ihrem schlimmsten Feind ausliefert! Es gibt Grenzen, Grenzen, die nicht überschritten werden dürfen, von Niemandem! Egal ob es möglich ist, oder nicht!“ Meine Worte rangen ihm Respekt ab, ich konnte es deutlich sehen, sosehr er es auch zu verbergen suchte. „Und du würdest deine Meinung auch nicht ändern?“, jetzt glaubte ich einen drohenden Unterton in seiner Stimme zu vernehmen, „wenn ich das täte, würde auch ich selbst mich ändern, ich wäre dann ein Anderer.“ „Du bist genauso stur, wie meine Tochter.“, plötzlich war seine Stimme kalt und schneidend, „aber, wie du gesehen hast,“, er warf einen Blick zum Fenster hin, gibt es Mittel, und Wege, euch zu zwingen.“
Ich schluckte, ich hatte es gewusst, er brauchte mich doch, brauchte mich für was auch immer, und hatte nur zunächst versucht, mich zu überzeugen. Er war gescheitert, und würde jetzt gewiss zu anderen Mitteln greifen. Wir standen einander gegenüber, starrten uns an, er machte mit der Hand und wie aus dem Nichts erschienen zwei Ritter neben mir und packten mich,
„bringt ihn nach unten.“, ein höhnisches, beinahe schadenfrohes Grinsen verzog sein Gesicht, „Samantha wird ihn sicher schon vermissen.“ Und plötzlich beschlich mich ein äußerst ungutes Gefühl. Ich war wie betäubt, als die Wachen mich durch schier endlose Gänge zerrten, ich wehrte mich auch nicht, war wie vor den Kopf geschlagen. Scheinbar nach einer Ewigkeit, öffnete sich vor mir die letzte Tür, und ich wurde hinaus in die Nacht gestoßen.
Der Sturm tobte, ein Kampf der Elemente, von dem nicht einmal Bruchteil seiner Ausmaße wahrgenommen hatte. Schwarze Wolken wirbelten umher, der Wind heulte unerbittlich über den Hof, faustgroße Hagelkörner gingen inmitten strömendem Regens zu Boden, Blitze zuckten, und ohrenbetäubender Donner verdrängte jeden anderen Laut. Ich zog mein Schwert, und kämpfte ich durch das Meer der schwarzen Leiber,
„Samantha!“, brüllte ich gegen den tosenden Sturm an, als ich nur noch wenige Schritte von ihr entfernt war. Sie drehte sich um, und musterte mich mit leerem Blick, ihre Augen waren seltsam Trübe, der sonst darin liegende Glanz war erloschen. Sie betrachtete mich ohne jegliches Erkennen, mit diesem hoffnungslosen Blick, der mir sagte, dass sie mich nicht mehr wusste, wer ich war. Ich fühlte, wie die Wut in mir aufstieg, als ich begriff, weshalb ich hier war, weshalb mich der Dämonenfürst hatte herbringen lassen, er wollte mich brechen, hoffte, dass der Schmerz meinen Willen vernichtete. Es würde ihm nicht gelingen, schwor ich mir, nie! Was sollte ich aber tun? Inzwischen waren die Kreaturen allesamt vernichtet, wir standen einander gegenüber, in einem Meer aus Kadavern, inmitten des tosenden Sturms. Und sie betrachtete mich, wie einen Fremden.
Hey Azshari. Wo´s mir gerade auffällt wir haben beide diese "sss"-Sache, lustig oder? Ist aber nicht nachgemacht.

„Fürchte nichts, Dryxyriam! Ich bin auf dem Weg!“ Ich zuckte zusammen, wer war das gewesen? Sekundenspäter erhielt ich Antwort, im Licht eines Blitzes, stürzte ein Drache vom Himmel hinab, es war jener Bronzene, welchen ich in S´sira befreit hatte. Er packte uns, und trug uns fort, fort von der Festung, fort von dem Sturm, fort von dem Grauen. Als ich, in den Klauen des Drachen hängend, die Landschaft unter mir vorbeiziehen sah, erschien es mir wie ein Traum.
„Alles in Ordnung?“, hörte ich die Stimme des Bronzenen fragen, ich nickte, als mir klar wurde, dass er das nicht würde sehen können. „Ja“, übermittelte ich ihm, „aber, warum bist du gekommen?“ „Ich stehe in deiner Schuld, das Gesetz der Drachen verlangt es so, Dryxyriam.“ „Das Gesetz der Drachen? Und woher wusstest du...?“ „In jenem Moment, da du mich gerettet hast, entstand zwischen uns ein unsichtbares Band, ein Band, dass nur der Tod zu zerreißen vermag. Ich spürte es, als du in Gefahr gerietest, und ich spürte auch, wo du warst.“ „Ich verstehe das nicht, nicht wirklich jedenfalls, aber vielleicht ist dies Mal wieder eines der Dinge, die ich ohnehin nicht verstehen kann“
Der Bronzene schwieg zu meinen Worten, ich sah zu Samantha hinüber, je weiter wir uns von ihrem Vater entfernten, desto mehr schien sie zu sich zu kommen.
„Nico?“, fragte sie plötzlich, die Leere war aus ihrem Blick gewichen, „was... Was ist passiert?“ Sie schien ziemlich erschöpft, ich schüttelte zur Antwort den Kopf, „später“ hieß das. Sie nickte, und wenige Minuten später landete der Bronzene und setzte uns vorsichtig vor der Höhle ab, in welcher wir Nyki zurückgelassen hatten, wie viel Zeit mochte seit dem vergangen sein?
„Ich danke dir...“, ich stockte, bemerkte plötzlich, dass ich nicht einmal seinen Namen kannte. „Ich heiße Flammensturm.“, ließ er mich wissen, ganz so, als hätte er die unausgesprochene Frage vernommen. Ich nickte, „ich danke dir Flammensturm.“ „Ich habe nur meine Pflicht erfüllt, Dryxyriam.“, er sah mir in die Augen, „ich hoffe, dass wir uns wiedersehen.“ Ein letzter Blick, und er hob wieder ab, ich sah ihm nach, bis auch der letzte Bronzeglanz am Horizont verschwunden war, dann drehte ich mich zu Samantha um, und erschrak, sie hatte sich erschöpft gegen die Felswand der Höhle gelehnt, atmete schwer und schien vor Fieber zu glühen.
„Samantha, was ist?“ „Das Gift...“, brachte sie mühsam hervor, „es beginnt zu wirken.“ „Gift?!“ „Das Fläschchen, in der Festung... Es enthielt ein Gift, eines, dass auch nach langer Zeit noch wirkt, sofern man nicht jeden Tag das Gegenmittel erhält, er wollte auf diese Weise gewährleisten, dass ich dort blieb.“ „Was für ein Mittel?“, fragte ich verzweifelt, sie schüttelte stumm den Kopf, richtete all ihre verbliebene Kraft darauf, bei Bewusstsein zu bleiben.
„Nyki!“, schrie ich gellend, während ich in die Höhle stürmte, doch der Drache war nicht dort. Das Dorf! Ich musste Hilfe holen! So schnell mich meine Beine trugen, lief ich dorthin, bemerkte dabei nicht die Ironie der Situation, vor Kurzem erst, hatte Samantha mich und den Drachen aus dem gleichen Grund gerettet, und jetzt...
Doch kaum hatte ich die Dorfstrasse betreten, erstarrte ich, die Bevölkerung schien sich verdoppelt zu haben! Da erspähte ich jenen Alten in der Menge, welcher uns zur Festung gesandt hatte, ich eilte zu ihm hin, doch mein Auftauchen schien ihm in der Tat einen gehörigen Schrecken einzujagen,
„was? Du hier aber wie...“, stotterte er verdattert, und starrte mich an. Ich begriff, „du wusstest es! Du hast uns direkt in diesen Hinterhalt geschickt!“ Er senkte den Kopf, aus seinem Blick sprach echtes Bedauern, „was hätte ich den tun sollen?“, seine Stimme war leise, zugleich entschuldigend und verbittert, Er hatte so viele von uns, fast alle unsere Kinder!“ Eine junge Frau trat neben ihn, und legte ihm begütigend die Hand auf den Arm, seine Tochter, Melody. „Es tut uns ehrlich leid, was geschehen ist,“, erklärte sie sanft, der Blick ihrer dunkelbraunen Augen ruhte auf mir, „aber was hätten wir tun sollen? Wir...“ „Was nützt euer Bedauern? Was haben wir davon, dass es euch leid tut?“, schnitt ich ihr das Wort ab, mehr, verzweifelt, als entzürnt, „Samantha, sie...“
Der Alte horchte auf, sein Gesicht verzog sich vor Entsetzen, „sie ist hier?!“, blanke Angst sprach aus seinen Augen.
„Wo ist Nyki?“, wollte ich noch wissen, es wäre sinnlos gewesen, die Beiden, oder wie es eigentlich, richtig gewesen wäre, das gesamte Dorf zu strafen, die Zeit drängte.
„Er ist weg.“ „Was?“, ich konnte es, wollte es nicht glauben, mit einem Mal fühlte ich mich unheimlich alt und verbraucht, hatte uns der Drache im Stich gelassen? Nein, ich schüttelte den Kopf, diesen Gedanken zu vertreiben, ich durfte so etwas nicht denken, Nyki war unser Freund. Doch ein Stachel blieb, eine Ahnung, eine Angst. „Nachdem seine Wunden verheilt waren, flog er aus, euch zu suchen.“, fuhr der Alte fort, Erleichterung durchströmte mich, und spülte die Zweifel fort, der Drache hatte uns nicht im Stich gelassen, im Gegenteil, Nyki schien der Einzige gewesen zu sein, der sich über unseren Verbleib Gedanken gemacht hatte. Aber was sollte ich jetzt tun? Wie konnte ich Samantha helfen? Konnte ich ihr überhaupt helfen? Meine Verzweiflung muss allzu offensichtlich gewesen sein, denn mit einem Mal trat Melody vor und musterte mich besorgt,
„was ist überhaupt geschehen? Was ist mit dem Mädchen?“ „Samantha? Ein Gift, sie...“, meine Stimme erstarb. „Wo? Schnell, bring mich hin!“, forderte mich plötzlich eine Stimme auf, ein Weißmagier trat aus der Menge, „kommst du mit?“ Letzteres galt nicht mir, sondern Melody, ohne lange nachzudenken, lief ich los, die Beiden folgten mir dichtauf. Samantha hatte inzwischen das Bewusstsein verloren, und lag am Boden, ich ging neben ihr in die Knie, und versuchte sie zu drehen, schreckte aber von der Berührung ihrer Fieberheißen Haut zurück.
Der Magier kniete sich neben mich, und fühlte ihren Puls, glaube ich zumindest. Er runzelte besorgt die Stirn, „was war das für ein Gift?“ „Ich weiß es nicht...“, mühsam versuchte ich meine Gedanken zu ordnen, „es war eine kleine Flasche,“, ich deutete den Umfang des Behältnisses an, „mit einer klaren Flüssigkeit, und Samantha sagte, sie sagte... Es sei so, dass es auch nach langer Zeit noch wirken würde, falls nicht täglich ein Gegengift verabreicht würde.“ Der Weißmagier und Melody tauschten einen Blick, „Krysimadrilyrd.“, sagten sie dann wie aus einem Mund, der Magier wandte sich mir zu, „ich denke, wir können sie retten, aber ich brauche dazu etwas... Im schwarzen Wald lebt eine Hexe, frag sie nach „Ingris-Tinktur“ und bring die Tinktur dann schnell hierher.“ Ich nickte, „wie komme ich zum schwarzen Wald?“, ein ungutes Gefühl beschlich mich. „Du warst bereits dort.“ Also doch, es handelte sich dabei um jenes Waldgebiet, dass wir durchquert hatten, um hierher zu gelangen, jener, in dem der Krysagr Nyki verletzt, und der ganze Schlamassel begonnen hatte. Ich schluckte, „ich werde gehen.“ „Du hast Mut.“ „Vielleicht...“, ich sah zu Samantha hin, „vielleicht ist es aber auch eher etwas anderes... Jedenfalls, wenn Nyki zurückkommt, schickt ihn mir nicht nach, behaltet ihn hier, notfalls mit Gewalt.“
Dann drehte ich mich um und, ging, ging zurück in die endlose Dämmerung des toten Waldes.
Am Waldrand hielt ich nochmals inne, und starrte in die Düsternis, dann fasste ich mir ein Herz und trat ein, wie beim ersten Mal wurden alles Licht und jeder Laut verschluckt, es war wie genau beim ersten Mal... Nur, dass ich dieses mal alleine war, ganz alleine...
Bangen Herzens schritt ich voran, mir fiel ein, dass ich nicht einmal gefragt hatte, wo genau das Haus dieser Hexe lag, aber es spielte keine Rolle, es wäre mir ohnehin unmöglich gewesen, hier eine Richtung zu bestimmen, oder gar beizubehalten. Ich weiß nicht, wie lange ich erneut durch diese Waldruine irrte, als ich plötzlich bemerkte, dass ich keine Angst mehr hatte, ein ungutes Gefühl blieb, doch die Angst war geschwunden, es gab Wichtigeres.
Dennoch, nach und nach sank mir der Mut, mit jedem Schritt, den ich tat, schwand die Hoffnung dahin. Und als es mir schließlich fast so erschien, als lichtete sich das Dunkel ein wenig, mochte ich es nicht glauben, dennoch ging, ich, wie magisch angezogen, in jene Richtung weiter, aus der der vermeintliche Lichtschein drang.
Tatsächlich, nach kurzer Zeit war es nicht mehr zu leugnen, Licht erstrahlte in der Dämmerung. Ich gelangte zu einer kleinen Lichtung, und tatsächlich, hier wirke der Zauber des Waldes nicht, hier herrschte der Tag, hinter mir die Dämmerung. Auf der Mitte der Lichtung, neben einer kleinen Quelle stand ein Haus, ich zögerte, das der Hexe? Wer sollte sonst hier leben? Wer wollte überhaupt hier leben? Mein Herz schlug bis zum Halse, als ich zur Tür ging und zaghaft klopfte, langsam, mit lautem Knarren öffnete sich die Tür, doch wo ich ein krummes, runzeliges Weib, eine böse Hexe aus dem Märchen eben, erwartet hatte, traf ich auf eine junge Magierin in grünen Roben. Sie sah mich aus hellblauen Augen ragend an, und ihr dunkelblondes Haar wehte, obgleich kein Lufthauch zu verspüren war.
„Was möchtest du?“ „Ich... Ähm, ich...“ Vielleicht war sie doch eine Hexe und hatte sich nur verwandelt? Sei´s drum, ich brauchte diese Tinktur, Samantha brauchte sie. „Ich brauche Ingris-Tinktur.“ Die Magierin dachte kurz nach, „weshalb, und wer schickt dich?“ „Eine Freundin von mir... Sie wurde vergiftet, jenseits des Waldes liegt ein Dorf, ein Magier, der dort lebt, hat mich geschickt.“ Sie nickte, scheinbar wusste sie, um wen es sich handelte. „Dann hat er dich zu der alten Waldhexe geschickt?“, sie lachte, „na dann komm mal rein.“ Beklommen trat ich ein, das Haus war klein, aber sauber, überall hingen Regale mit Büchern, Tinkturen, Kräutern und allen möglichen anderen Dingen, vermutlich Zaubertrankzutaten. Sonst gab es noch ein Bett und einen Tisch, zu diesem ging sie jetzt, öffnete eine Schublade, und entnahm ihr eine etwa handgroße Flasche.
„Hier.“, sie reichte mir die Flasche, „der Magier aus dem Dorf weiß schon, was zu tun ist.“ „Kennst du ihn?“, fragte ich befangen, sie lachte erneut, „er ist mein Bruder.“ Verblüfft sah ich sie an, damit hatte ich nicht gerechnet, ich fasste ein wenig Mut und fragte schließlich die Frage, die mir schon die ganze Zeit auf der Seele gebrannt hatte, ohne dass ich mich getraut hätte, sie zu stellen, „warum lebst du hier?“ „Ich will herausfinden, was es mit diesem Wald auf sich hat, warum er so geworden ist, und wenn es möglich ist, will ich dafür sorgen, dass er wieder normal wird.“, sie musterte mich, „aber du solltest jetzt gehen, es ist gefährlich hier, ich begreife auch nicht, wieso mein Bruder dich den Wald hat durchqueren lassen, das ist wirklich gefährlich, ich werde dich zurück zum Waldrand bringen.“
Ehe ich noch etwas sagen konnte, führte sie ein paar komplizierte Handbewegungen aus, murmelte ein paar Worte, und ich befand mich am Waldrand, die Flasche in der Hand...
Egal, darüber konnte ich später nachdenken, jetzt galt es, zu Samantha zurückzukehren, und das schnellstmöglich, wer wusste, wie viel Zeit ich in diesem Wald zugebracht hatte.
Die Lage hatte sich nicht verändert, es konnte also nicht viel Zeit vergangen sein, jedenfalls bei weitem nicht so viel, wie ich insgeheim befürchtet hatte.
Der Magier sah mir entgegen, „hast du sie?“ Ich nickte, noch im Laufen, kam schlitternd vor ihm zu stehen, und reichte ihm die Tinktur. Er prüfte die Flasche und nickte, helft mir, sie ins Dorf zu bringen.“ Mit vereinten Kräften trugen wir sie die, jetzt wie leergefegte Dorfstraße hinab, und legten sie, auf Melodys Geheiß, in deren Haus aufs Bett.
„Ist Nyki zurück?“, fragte ich leise, Melody nickte, „er wartet in der Höhle, du solltest jetzt zu ihm gehen.“ „Aber...“, ich sah zu Samantha hin, der Magier folgte meinem Blick, und legte mir begütigend die Hand auf die Schulter, „du kannst jetzt nichts für sie tun, ich werde tun, was in meiner Macht steht, aber dann müssen wir abwarten, es liegt bei ihr.“ Ich nickte, und lief, auch wenn es mir schwerfiel zurück, seltsam, wenn Nyki zurück war, weshalb war er vorhin nicht aus der Höhle gekommen? Ihm war doch wohl nicht auch noch etwas zugestoßen!
So... *mit letzter Kraft die Tasten drückt* nichts geht mehr, das muss reichen und wehe ich bekomme keine Kommentare, dann schrieb ich nicht mehr *schon mal die Handshcrift zum abtippen bereitlegt* und beantweortet bitte die fragen, die ich weiter oben stelle *sich den hundeblick von ihrem Hund abschaut*.

„Nyki!“, rief ich laut, schon vom Eingang der Höhle aus, „wo bist...“ „Nico? Komm rein!“, klang es mir erschöpft entgegen, Nyki wartete im hintersten Bereich, er lag auf dem Sandboden, die Schwingen ausgebreitet, sichtlich am Ende seiner Kraft. „Was ist passiert?“, fragte ich entsetzt, doch der Drache schüttelte nur abwehrend den Kopf, „nichts, ich bin nur überall umhergeflogen, ich hatte gehofft, euch irgendwo zu finden...“ „Anscheinend bis zum Zusammenbruch! Nyki! Es reicht wirklich, dass ich mich um Samantha sorgen muss, ich könnte es nicht ertragen, wenn dir jetzt auch noch etwas zustieße, sei bitte vorsichtig.“ „Was ist mit Samantha?“, wollte er wissen, auch er schien sich große Sorgen zu machen, „wie geht es ihr?“ „Nicht gut, sie hat das Bewusstsein verloren, und glüht förmlich, ich habe diese Tinktur geholt, aber... Ich habe Angst Nyki, ich habe Angst das sie stirbt.“ „Ich auch Nico, aber wir dürfen sie nicht aufgeben, genauso wenig, wie sie es jemals getan hat. Wo ist sie jetzt?“ „Im Haus von Melody, der Tochter des Alten, Melody und ein Magier kümmern sich um sie.“ „Das ist gut... Ach, was kommt denn noch?“, trübselig starrt er die Wand an. „Ich weiß es nicht,“, ich schluckte, „aber es ist es wert, es muss es wert sein.“ Er schüttelte den Kopf, „ich bin mir da nicht mehr sicher, ich bin nicht sicher, ob wir das richtige tun.“ „Es ist aber so Nyki, hier habe ich gelernt, an das Schicksal zu glauben, und das Schicksal ist niemals sinnlos, auch wenn wir den Sinn nicht zu erkennen vermögen. Mit allem, was wir jetzt auf uns nehmen, mit jeder Qual, die wir ertragen retten wir Leben, und wir gewinnen Zeit, Zeit, die die Welten brauchen um zu heilen.“ „Es braucht mehr als Zeit dazu, viel mehr, um Völker zu vereinen, die sich seit Jahrhunderten bekriegen, vielleicht ist es nicht sinnlos, aber ist das, was wir zu tun versuchen möglich?“ „Ja,“, erwiderte ich entschieden, „du hast eben gesagt, dass wir Samantha nicht aufgeben dürfen, dasselbe gilt für die Welten, ihnen wurden schwere Wunden zugefügt, jetzt ist es an uns, diese Wunden zu schließen.“ Er sagte nichts, sah mich nur an, in seinen Augen sah ich mein Spiegelbild. „Wir zweifeln... Es gibt so Vieles, was wir nicht verstehen, was wir nicht verstehen können, das uns völlig sinnlos zu seien scheint,“, fuhr ich nachdenklich fort, „aber ich bin sicher, dass wir irgendwann verstehen werden, und bis dahin müssen wir darauf vertrauen, dass das, was wir tun, richtig ist.“ „Du hast Recht Nico, und egal was geschieht, solange wir zusammenhalten, solange wir füreinander da sind, werden wir es bewältigen.“ „Das werden wir.“, ich setzte mich zu ihm, doch er schien meine Unruhe zu bemerken, „geh ruhig,“, ermunterte er mich, „ich muss nur ein wenig ausruhen, sie aber braucht dich jetzt.“ Ich nickte ihm dankbar zu, und rannte los.
Melody öffnete, sie schien nicht im Mindesten überrascht mich zu sehen, der Magier war verschwunden, „komm rein.“, sagte sie nur und trat beiseite, es mochte Einbildung sein, doch Samantha schien ein wenig besser auszusehen, doch sie war nach wie vor nicht bei Bewusstsein. „Wie geht es ihr?“ „Besser,“, erwiderte Melody kurz, „die nächsten Stunden werden entscheiden, entweder, sie wacht dann auf, oder nie mehr. Du kannst bei ihr bleiben, wenn du willst.“
Weg war sie, und ich stand da, und wusste nicht Recht, wie ich mich verhalten sollte. Stumm sah ich ihn Samanthas Totenbleiches Gesicht, das Fieber schien gesunken, doch außer dem Heben und Senken ihrer Brust, bei ihren unregelmäßigen Atemzügen, war keine Bewegung zu vernehmen. Bitte Samantha, flehte ich innerlich, und setzte mich auf die Bettkante, ich spürte in diesem Moment so sehr, wie vielleicht nie mehr, wie viel sie mir bedeutete, war es ihr ebenso ergangen, als es Nyki und ich gewesen waren, die vom Gift verzehrt wurden?
Solche und andere Gedanken schossen mir durch den Kopf, während ich wartete, hin- und hergerissen, zischen Hoffnung und Zweifel. Und dann, endlich, nach Stunden, wie es schien, regte sie sich ein wenig, und schlug die Augen auf, ihr Blick war verschleiert, als sie mich ein wenig verwirrt ansah,
„Nico?“ Ich nickte, glücklich, erleichtert. Sie versuchte sich aufzurichten, hatte aber nicht die Kraft dazu. „Bleib liegen, du warst dem Tod näher, als dem Leben.“ Sie lächelte, „diesmal also ich, na ja, nicht zum ersten Mal, aber mach dir keine Sorgen, Unkraut vergeht nicht.“ „Du solltest dich trotzdem ausruhen.“ „Wie du siehst, wird mir wohl nichts anderes übrigbleiben, solange ich nicht aufstehen kann.“ Darauf wusste ich nichts zu sagen, ihr ungebrochener Lebensmut beeindruckte mich zu tiefst, eine Kraft ging von ihr aus, die ich nicht zu beschreiben vermochte. „Ich bin froh, dass du es geschafft hast.“, erklärte ich schließlich, weil mir nichts besseres einfallen wollte, sie schien zu wissen, wie es gemeint war.
Plötzlich erschien der Magier, ich hatte ihn nicht kommen hören, er nickte mir zu, und ging zu Samantha. Sie versuchte abermals, sich aufzurichten. Diesmal gelang es, mit dem Kissen im Rücken setzte sie sich auf. Der Magier reichte ihr einen Becher mit einer bräunlichen Flüssigkeit, „hier, das wirst du noch eine Weile nehmen müssen.“ Samantha verzog das Gesicht, „na ja, es muss wohl sein, und etwas mehr kann auch nicht schaden...“, schicksalsergeben nahm sie den Becher und leerte ihn mit einem Zug...
Wir blieben ziemlich lange in jenem Dorf, es waren bestimmt drei Wochen vergangen, ehe wir uns zur Weiterreise rüsteten. Der Alte hatte sich gerade nochmals entschuldigt, und uns viel Glück für unsere Reise gewünscht, als mir etwas einfiel, „was ist jetzt eigentlich mit dem Siegelstein?“ Er stutzte, nickte dann aber, „so war es schließlich abgemacht...“ Er zog den weißen Kristall aus der Tasche, mit einem letzten Lächeln verabschiedete er sich endgültig, und gab mir das Siegel, bevor er sich umdrehte, und ins Dorf zurückkehrte.
Alsdann brachen wir auf, unsere Reise führte uns zunächst durch fruchtbare, grüne Ebenen, eines Abends rasteten wir an einer Quelle, die von einem kleinen Wäldchen umgeben war. „Morgen werden wir das Feuer erreichen.“, erklärte Samantha, nachdem sie die Karte eingehend geprüft hatte, und sah in die Ferne, wo sich der schwarze Schatten eines weiteren Gebirgsmassivs gegen den dunkelblauen Nachthimmel abhob. „Was wird uns wohl dieses Mal erwarten?“, sinnierte Nyki, ich zuckte mit den Schultern, „das werden wir wohl erst erfahren, wenn wir ihm gegenüberstehen. Sag mal Samantha, glaubst du Sternenglut ist etwas zugestoßen? Ich finde er ist bereits sehr lange fort.“ „Ich weiß es nicht, aber langsam mache ich mir auch Sorgen.“
Später am Abend, es musste so auf Mitternacht zugehen, und Nyki schlief bereits, setzte ich mich zu ihr ans Feuer, „dort in der Festung... Was ist eigentlich geschehen? Ich traf dich im Hof, doch du... Du schienst mich nicht zu kennen...“ Sie schüttelte betrübt den Kopf, „ich weiß es nicht, ich weiß nur, dass mein Vater da seine Finger im Spiel hatte.“ „Und der Drache? Er sagte, er habe uns gerettet, weil es das „Gesetz der Drachen“ so von ihm verlänge, als ich ihm in der Kathedrale das Leben gerettet habe, sei ein „Band“ zwischen uns entstanden... Was meinte er damit?“ „Das Gesetz der Drachen... Ich glaube nicht, dass du das wirklich verstehen würdest, selbst wenn ich in der Lage wäre, dir eine halbwegs plausible Erklärung zu liefern...“, sie seufzte, „sieh es Mal so, die Drachen sind ein sehr altes Volk, vielleicht sogar das älteste überhaupt, du seit vielen Generationen wurden bestimmte Gesetze unter ihnen weitergegeben, an die sich auch heute noch jeder Drache hält, ansonsten gilt er als „Abtrünniger“, eines dieser Gesetze besagt, dass das Leben eines der höchsten Güter ist, und dass in dem Moment, wenn jemand das Leben eines Drachen rettet, ihm dieses Leben in gewisser Weise gehört, der Drache ist fortan verpflichtet, seinem Retter die Treue zu halten, und diese Verpflichtung steht über allem anderen.“ „Das muss ein ziemlich strenges Gesetz sein.“ „Oh ja, streng und... Oft unverständlich, ich bin nur zur Hälfte Drache, und deshalb nicht unbedingt an diese Gesetze gebunden, und dafür bin ich dankbar, den sie enthalten vieles, vieles, dass ich nicht nachzuvollziehen vermag. Das Schlimme allerdings ist, dass diese Gesetze sich binnen von Jahrtausenden gleich geblieben sind, die Welten verändern sich, die Gesetze bleiben, und schon jetzt passt beides oft nicht mehr zusammen, nicht nur bei den Drachen, ich glaube, dass ist einer der Gründe, weshalb die Völker auseinander driften, und es wird wohl eines unserer Ziele sein, diese Mauer aus, Sturheit, Stolz und Intoleranz einzureißen, denn sonst werden die Welten, wenn die Dämonen sie nicht zerstören, dies selbst erledigen.“ „Ich bin sicher, wir werden es schaffen, wer, wenn nicht du sollte in der Lage sein, das alte Bündnis wieder aufleben zu lassen?“ Abermals seufzte sie und lehnte sich zurück, „ja, wer... Jedenfalls, zurück zum Gesetz der Drache, hast du in etwa verstanden, was der Drache gemeint hat?“ „Ich glaube schon, aber warum ist dann keiner von jenen Drachen erschienen, die du gerettet hast? Das waren doch ungleich mehr.“ „Das weiß ich nicht, vermutlich waren sie nicht in der Lage, mich aufzuspüren. Drachen sind oft, nein meistens seltsam.“ „Was meinst...“, Samantha gebot mir mit einer Handbewegung zu schweigen, und ich stoppte abrupt.
Gemeinsam lauschten wir in die Nacht, und dann, ganz plötzlich hörte ich es auch, ein Rascheln, ein leises Knacken, jemand oder etwas schlich durch das Wäldchen, und kam immer näher...
Samantha stand auf, und zog mit einem leisen Klirren ihr Schwert, zögernd tat ich es ihr nach, und wir starrten angespannt in den dunklen Schatten des Wäldchens. Da! Eine schwarze Silhouette löste sich aus dem Dunkel, ein Junge, etwa in unserem Alter, seinen Bogen im Anschlag trat er auf die Lichtung, hinter ihm löste sich eine weiße Gestalt aus dem Schatten.
„Sternenglut!“, rief ich überrascht, im selben Moment wanderte der Blick des Jungen von mir über Nyki zu Samantha, erstaunt ließ er den Bogen sinken und rief ungläubig ihren Namen.
„Lynn?“, auch sie senkte ihre Waffe, und sie schien ihren Augen nicht recht zu trauen. Die Beiden standen einander gegenüber, um dann wie aus einem Mund die selbe Frage zu stellen, „was tust du hier?“
Erneut raschelte es, und hinter Lynn löste sich ein Pferd aus dem Dickicht, es war ein schönes Tier, mit goldbraunem Fell und einer langen wallenden Mähne, in den großen goldenen Augen, ich hatte noch nie ein Pferd mit goldenen Augen gesehen, brannte das Feuer der Wildheit, es schnaubte, Lynn strich ihm beruhigend über die Nüstern und trat in den hellen Lichtschein des Feuers.
Einen Moment glaubte ich, es wäre eine Sinnestäuschung, und schüttelte den Kopf, um die unerwünschte Halluzination loszuwerden, doch das Bild blieb, kein Zweifel, die großen, hellgrünen Mandelaugen, das hellbraune, mit einem Stirnband gebändigte Haar, das schmale, von elfischer Anmut gezeichnete Gesicht, und der schlanke Körper eines Menschen, eines Jungen, der aber ebenso die Geschmeidigkeit der Elfen aufwies.
Es war schlicht und einfach eine Tatsache, vor mir stand der Junge aus meinem Traum. Er setzte ich neben Samantha, und ehe jemand etwas sagen konnte, ertönten erneut näherkommende Geräusche, und ließen uns abermals in die Dunkelheit starren. Sternenglut, der sich zufrieden ans Feuer gelegt hatte, spitzte die Ohren, blieb aber ruhig. Ein weiteres Pferd brach aus dem Buschwerk hervor, eines, wie ich es noch nie zu Gesicht bekommen hatte. Das seidige Fell war schwärzer als die finsterste Nacht, und seine prächtige Mähne und der Schweif hoben sich strahlendweiß von seinem Körper ab, war der Ausdruck in den Augen des anderen Tieres schon wild gewesen, so gab es kein Wort, das beschrieb, was man aus diesem Blick lesen konnte.
„Nachtwind!“, rief Samantha erfreut, und wandte sich dann dem Jungen zu, „du hast ihn mitgenommen?“ „Ich habe dir doch versprochen, auf ihn aufzupassen.“, entgegnete er schlicht. „Wer ist das?“, ertönte plötzlich Nykis Stimme, der Drache war erwacht. „Oh stimmt, das ist mein Halbbruder, Lynn.“ „Ein Halb-Elf?“, der Drache musterte Lynn kritisch, Samantha nickte, „und das sind meine Freunde Nico und Nyki.“ „Und dieser Wolf?“, erkundigte sich Lynn. „Sternenglut? Oh, stimmt ja, du kennst ihn noch gar nicht...“ „Nein, in der Tat nicht. Aber, was ist überhaupt passiert? Du warst plötzlich verschwunden, und jetzt...“ Samantha blickte zu Boden, „ja und jetzt... Du weißt, weshalb ich gegangen bin.“ „Vielleicht, ich war mir nicht mehr sicher... Nun, jetzt hast du wohl jemanden gefunden, den du nicht so einfach loswerden konntest?“ Schuldbewusst senkte sie den Kopf, „Lynn...“ „Ich bin trotzdem froh, dich wieder getroffen zu haben.“ Sie sah ihn zweifelnd an. „Wirklich.“ Sie nickte, „ich auch Lynn.“ „Samantha?“, fragte ich unruhig, „könnte, könnte ich kurz unter vier Augen mit dir sprechen?“ Sie musterte mich erstaunt, nickte dann aber, „na gut.“ Und folgte mir vom Lager weg.
„Also...“ Ich hatte noch niemandem von dem Traum erzählt, teils, weil es kaum Zeit dazu gegeben hätte, und vor allem, weil ich selbst nicht wusste, was ich davon halten sollte, ob es nicht doch nur meine überreizte Fantasie gewesen war, dementsprechend schwer viel mir jetzt der Anfang. Ich beschrieb ihr den Traum in allen Einzelheiten, an die ich mich noch erinnern konnte, und ich konnte mich erstaunlich gut erinnern. Als ich geendet hatte, sah sie nachdenklich zum Horizont, schien aber nicht im Mindesten überrascht,
„wie war das noch? Zur Zeit der Dämmerung, wenn das Licht zum Schatten wird, der Dunkle aufersteht, und Böses in den Welten säht, schlagen reine Herzen in der Stille, durchdringt doch Licht die Dunkelheit... Erfüllt sich eines Gottes Wille, dann ist es an der Zeit, drei Schwerter einst geschmiedet, Schicksalsklingen gleich, längst vergessenes Erbe, Macht und Mut... Lässt hell erstrahlen, was einst dunkel war. Fünf Krieger werden ziehen, die Erkenntnis tief im Herz, in Böses dringen, um Gutes zufinden... Um Opfer zu bringen, die schließlich verbinden... Was begann als Kampf ums Recht, eine Bedrohung? Wird wachsen, und zusammenbringen, was stets das Gleiche war, wird zusammenführen, was zusammengehört, wenn die Stunde schlägt, da die Nacht uns erhört...?
Hmm... Fünf Krieger werden ziehen...“ „Fünf Krieger, du, ich, Nyki, Lynn und... Dieses Mädchen, das Mädchen aus meinem Traum.“ „So scheint es, Nico. Und, drei Schwerter einst geschmiedet, diese „Schicksalsklingen“, das können nur das Lichtschwert, die Drachenklinge und das Sturmschwert sein, was bedeuten würde, dass das Sturmschwert in den Händen jenes Mädchens liegt...“ „Aber sonst... Zur Zeit der Dämmerung... Der Dunkle aufersteht,“ ich stockte kurz, „der Dunkle... Ob damit der Dämonenkönig gemeint ist?“ „Das ist anzunehmen, doch mehr kann auch ich dieser Prophezeiung nicht entnehmen, zumindest noch nicht. Und Damon? Ich kenne diesen Namen... Gott der Finsternis? Ich kann mich nicht erinnern... Vielleicht ist es das Beste, zunächst zu den andren zurückzukehren, ich bin sicher, dass sich das Rätsel nach und nach auflösen wird.“ Ich nickte, „in Ordnung, sollen wir, sollen wir es ihnen sagen?“ Sie überlegte kurz, und schüttelte dann den Kopf, „besser noch nicht.“
Wir kehrten ins Lager zurück, Nyki war wieder eingeschlafen, Lynn saß am Feuer, und sah uns misstrauisch entgegen, „was ist denn?“ „Oh Lynn!“, wies ihn Samantha ärgerlich zurecht, „wir überlegen uns gerade, wie wir dich am schnellsten wieder loswerden.“, fügte sie ironisch hinzu. Lynn schwieg beleidigt, schien aber beruhigt. „Was hat dich den überhaupt hergeführt? Ich dachte, du wärst in Kenio.“ Er verzog angewidert das Gesicht, als er ihr antwortete, „ich hab es einfach nicht mehr ausgehalten, diese Elfen... Jedenfalls, als es mir dann gar zu bunt wurde, in ich abgehauen, ich hab gehofft, dich wiederzufinden. Tja, und während ich auf der Suche ziellos quer durch Runenland gezogen bin, ist dann dieser Wolf erschienen, er wollte mich irgendwo hin führen, also folgte ich ihm. Tja, und jetzt, bin ich hier.“ Samantha nickte, und ging zu dem schwarzen Pferd hinüber, jetzt erst sah ich, dass es eine Reitdecke trug, an der ein prächtiger Langbogen befestigt war. „Mein Bogen? Aber wie...?“ „Meinst du, ich ginge, und ließe ihn dort? Sie hatten ohnehin kein Recht darauf, du bist es, die er erwählt hat, nicht die.“, er sah sie an, und fügte mit einer gewissen Befriedigung hinzu, „es war dort ohnehin niemandem möglich, ihn zu führen.“ „Danke.“, sie lächelte. „Keine Ursache.“
Es begann zu dämmern, die Nacht schwand, eine Nacht mehr ohne Schlaf, eine Nacht mehr, deren Verstreichen und entgangen war. Samantha sah zu, wie die Sonne am Horizont empor stieg,
„wir sollten jetzt los, von jetzt an werden wir schneller sein.“ „Wieso?“, wollte Nyki wissen, er war soeben aufgewacht, und streckte sich. „Weil du mit Nico fliegen wirst, während ich und Lynn auf Nachtwind und Goldfell reiten können.“ „Aber Nyki fliegt doch viel schneller, als es den Pferden zu laufen möglich wäre.“, gab ich zu bedenken, Samantha lachte nur, „erstens könnte Nyki ja langsam fliegen, und zweitens solltest du Nachtwind und Goldfell nicht unterschätzen.“ Gekonnt schwang sie sich in den Sattel, ein plötzlich aufkommender Windstoß hob Nachtwinds Mähne, und ich sah, dass er ein weißes Zeichen auf der Stirn trug, das Zeichen des Silberdrachen.
„Sollen wir aufbrechen?“, erkundigte sich Lynn, und saß ebenfalls auf. Samantha nickte, ich kletterte also auf Nykis Rücken, wo ich bereits von Sternenglut erwartet wurde. Nyki schlug mit den Flügeln, und wir hoben ab. Samantha behielt recht, obgleich der Drache nicht eben langsam flog, hielten die beiden Pferde scheinbar mühelos mit.
Es ging gegen Mittag, die Sonne stand im Zenit, und tauchte die grüne Landschaft in strahlende Helligkeit, als uns plötzlich, finsterste Nacht umfing, von einer Sekunde zur nächsten, waren alles Licht verschwunden, jeder Laut verschluckt worden, wir waren allein in der Dunkelheit, und obgleich der schwarze Wald weit hinter uns lag, packte mich das altbekannte entsetzen, ich riss mich zusammen, all das konnte nur eins heißen, das Feuer war nahe...
Vorsichtig landete Nyki, Samantha und Lynn warteten wenige Meter entfernt, dennoch konnte ich sie im Schatten der Dunkelheit kaum wahrnehmen.

Gut, ich muss dann auch leider *gleich in tränen ausbricht* wir sehen uns!
wurde ja auch zeit
soviel wie du schreibst wirst du auf deine kritik wohl noch warten müssen
==> *langsam doch schon ganz schön aber natürlich nich ernstlich sauer werd*
lass es ruhig angehen so schnel kommen wir gar nich hinterherSmiley

hört sich zwar so an is aber nich böse gemeint sondern eher bewundernd *nick*
Ich kann Colleen nur zustimmen! *ebenfalls den zeigefinger hebt* Wenn du uns immer so viele Sachen zum Lesen gibst, haben wir doch keine Zeit für unsere Kommis! *auch ziemlich sauer ist*

(Stimme aus dem Hintergrund: "Wieso beschimpft ihr dieses arme, durch das ganze Tastatur-herumhämmern wahrscheinlich halb verkrüppelte, Mädchen denn? Sie will doch nur, dass ihr was zu lesen habt!")

Pfft, hat sie Recht? Naja, vllt teilweise. Denn sie hat nicht unsere armen, zerschundenen Augen erwähnt, die sich durch deine Buchstabenberge wühlen müssen! *irgendwie einen Hang zur Theatralik hat* Und unsere armen Nacken, die schon schmerzen? *sehr sauer wird* Sowas ist UN-VER-ANT-WORT-LICH! Schäm dich Drachenmond!
...
...
...
*mühsam zurückgehaltenes Kichern bricht aus* HAHAHAHAHAHAHAHA!!! Hast du echt gedacht, wir würden dir böse sein, weil du uns mit der besten Geschichte seit Jahren versorgst? (natürlich nicht)
Na also! Weiter so, aber bitte nicht gleich *nachzählt* 6 Abschnitte in etwa einer Stunde! Das ist vllt doch etwas viel... Denk doch auch mal an dich! *Drachenmond besorgt anschaut* Das ist bestimmt nicht gut für dich! *ihre Mutter nachahmt*: "Kind, geh doch mal in die Sonne! Hock nicht andauernd vorm PC!"

mbG Azshari

PS: Wer errät, was das "b" in der Abschiedsfloskel bedeutet, kriegt nen Keks!
Uff! Fertig, aber fix und fertig! Ich kann Colleen und Azshari nur zustimmen!
(Aber weiterlesen will ich trotz dem!!!)

@ Azshari: Vielleicht "blind", vom vielen lesen :)
Hey gut ich nehms mir zu Herzen *ganz bedrücjkt ist* aber keine Panik ich komm schon noch in die Sonne, dafür sorgt schion Nico(der echte). Das euch die Sache gefällt ist gut, das mit dem vielen Text ist nur weil ich gestern nicht mehr als diese STunde Internet zur Verfügung hatte *ihren Bruder der ständig die Leitung blockiert böse anfunkeln würde, wenn er da wäre* und weil ich nicht wusste ob ich heute oder morgen gelegenheit hab(morgen sehr wahrscheinlich nicht) Es tut mir also sehr leid.
Ich denke um eure armen augen und nacken und schreib nicht mehr soooo viel, viel ist relativ, nitht?
Ich bitte euch jedoch die Fragen, die ich an anfang und ende dieser(6) beiträge stelle mal zu beantworten und außerdem:

könnt ihr mal posten, wie alt ihr seid und welches Geshclecht, von wegen zielgruppenorientierung, danke schon mal.
Axch je vergessen, steht das "b" für "beste"? also "Mit besten Grüßen"?
Übrigens, ich fürchte fast das bald schon wieder ein Umzug ansteht dieser Thread braucht auch shcon ziemlich lange... *ein sehr ungeduldiger Mensch ist* übrigens Azshari, du solltest immer auf innere STimmen hören, warum erfährst du spätestens, wenn ich den Teil hier reinstelle, der unmittelbar auf das folgt, was der anfang war(der erste Textausschnitt mit der schlange und so)*andere leute gerne auf die folter spannt meistens aber selbst nicht durch hält* und colleeen ich hoffe deine Prüfung leif gut, wenn nicht kannst du ja zur aufmunterung den Fortschritt in Azsharis STory lesen, das ist ganz sicher keine einschlafhilfe.
nun ich soll ja nicht weiterschrieben *an die beschwerden denkt und ganz traurig wird* bis dann also.
ja is ganz gut gelaufen (auch gut is relativ...)
hab jetzt aber unheimlich viel nachzuholen mit lesen von dir und auch von azshari - freu mich schon ganz doll drauf
wie du an der sache mit der zwischenprüfung vielleicht schon erraten hast bin ich 10. Klasse also 16 (1/2) Jahre alt und dass ich weiblich bin sollte ja nu eigentlich auch klar sein^^(aber ich denke das hast du speziell wegen Te 13 gefragt, würd ich übrigens auch gern wissen und wofür das "Te" steht...)

p.s.da jetzt schon jeder mal sein glück versucht hat probier ichs jetzt auch mal und sag das "b" steht für ...also das mit den blinden Grüßen von Te 13 fand ich ja schon passend...aber ich bin kein nachmacher und sage... mit....blumigen, baffen, bunten, bloßen, blasigen, baldigen, buntspechtartigen (Smiley)...Grüßen...keine ahnung

p.p.s.*auch unglaublich ungeduldug sein*: gute idee mit dem 2. neuen thread >.>
Dann würde ich mal sagen, dass der neue Thread beschlossene Sache ist und eröffnet wird, sobald ich antwort auf die ganzen fragen hab, übrigens hast du rechjt, die sacvhe mit dem geschlecht ist vorwiegend auf Te 13 bezogen der Name ist nämlich wei meine... wie hast du es ausgedrückt? etwas neutral.

Mal aus reienr neugier, auf was für ne shcvulde gehtst du? Gymi oder gesamt? Weil real wär nach der 10 abschlussprüfung und an unserem, Gymnasium gibt´s in der zehn keine richtige zwischenrpüfung.
@samantha..ääähhh..Drachenmond
ich geh aufs gymi und du hast recht dass mit den zwischenprüfungen is nur in ganz wenigen bundesländern so - leider auch in brandenburg
is aber eigentlich auch nich schlechtdenn während ich jetzt 3 Jahre lang abi mache kann ich immer wieder einfach aufhören wenn mir danach ist und hab dann trotzdem n abschluss in der tasche

die sache mit samantha würd ich gern mal lesen vielleicht machst du dafür ja mal noch n extra thread auf?!

p.s. damit hab ich auf die frage geantwortet die du vor ungefähr 3.498 Einträgen *übertreib* gestellt hast musst ich ganz schön nach suchen
Danke für die Info, bei uns ist es so, dass amn ohne Prüfung die Qualifikation kriegt mit Abshcluss der 9 Hauptshculabschluss
mit Abshcluss der 10 Realschulabschluss
mi Abschluss der Zwölf Fachabi, ist ganz praktishc so, übrigens waren wir leidensgenoßen ich hab heut ne Powi arbeit geshcireben nur eben nciht wirklich gelernt, was soll´s ich bin übrigens auch zehnte und sechszehn, weiß nicht, ob du´s wussterst und so leid es mir tut, es gibt noch mehr Fragen als diese, doch damit die mühe nicht umsonst war, gehe ich den Thread eröffnen, natürlcih extra sonst kommt man ganz durcheinander. Das Problem ist nur, dass es später zum Text der hier steht gerhören soll(in ca. Tausend Jahren) aber das kann amn einefahc überlesen, allerdings hab ich´s schonmal radikal überarbeitet und das kann jederzeit wieder passieren sußerrdem ist es ziemlich kurz und verrät auch gewisse sachen die man beim lesen eigentlcih noch ncith wissen solte, ich stells rein, aber ihr müsst entscheiden ob ihr´s lesen oder lieber abwarten wollt.
Problem ich kann den Samatha Thread noch nicht eröffnen muss das zeug erst suchen, ich sag bescheid, wenn´s soweit ist und tell auch den Titel hier rein.
ich muss, zumindest vorerst Tschau! *wie verspriochen heute nichts schreibt*
ok ähhm ich probier mal jetzt noch deine anderen früheren "fragen" zu beantworten hab nämlich grade noch mal gesucht und doch noch 2 sachen gefunden

das mit der lustigen stelle hab ich grad in einer lernpause für die prüfung gelesen - für die Physikprüfung
du kannst dir sicher vorstellen dass ich nich sehr erfreut war als du mit 3-Finger-Regel und so ankamstSmiley
und auch so fand ich dass es das ganze zwar aufgelockert hat aber nich richtig in den erzählstil und das wesen der story gepasst hat

kommen wir nun zu dem teil mit den prophezeiungen:
den...hab ich jetzt so konkret noch nicht gelesen
ABER Prophezeiungen sind immer gut freu mich schon drauf

ich hoffe ich hab jetzt auch jede noch so kleine anspielung einer frage entdeckt wenn nich musst du mich noch mal mit der nase draufstoßen - abre bite nich so dolle...^^
Bin wieder da!(wenn auch nicht für lange)*sich den Schweiß von der Stirn wischt* puh, eltern! einen bei der hitze quer durch die gegend zu jagen! Na ja egal, das mit samantha wird heute trotzdem nix mehr *viel zu faul zum suchen sit* müsst euch eben gedulden.
Hey Colleen, danke dass du dir die mühe gemacht hast, ich glaub das wahren dann alle fragen allerdings, das mit dem Nase drauf stoßen... UIch halt nicht so viel davon, da müsst ich bei mir selbst anfangen.
Das mit der Physikprüfung war doch perfektes Timing nicht`übrigens müsste ich gerade wegen der gnomenstory npch einen Nachsatz anbringen:
Es handelt sich bei dieser Geschichte um eine rein fiktive Story, alle Schauplätze und personen sind frei erfunden und haben nichts mit der Realität zu tun, 'Ähnlcihkeiten mit lebenden Perosnen sind rein zufällig(so fett wie ich´s machen müsste geht dasd rein gar nciht, der satz "erinnerte mich immer mehr an einen bestimmten Mathe und Physiklehrer meiner schule" ist definitiv kein zfall)
Schade, dass es nicht rienpasst, aber danke für die ehrliche meinung, ich überlege ob es vielleicht einfach zu früh war später gibt es gerade im gespräch untereinande rimmer wieder so beimengungen von humor(auch galgenghumor siehe Däömonenfeuer) und besonmders ironie oder sarksamus, trotdem werde ich die stelle nicht so sehr ändern, sie gefällt mir einfacvh zu gut, ist mal weas anderes und sozusagen der gegenpol zu dem Dunkleren Teil mit Dian.
Da du alle Fragen beantwortet hast kannich den neuen Thread jetzt wohl eröffnen(Drachenmonds Story 3) zutritt hat aber nur *besonders betont und dennoch nciht daran galubt, das jemand auf sie hört* wer die fragen beantwortet hat, okay? Manchmal neige ich dazu drastishce maßnahmen zu ergreifen nicht böse sein, auf bald!
Damit ich in den thread darf: WENN DU DIE GESCHICHTE MIT SAMANTHA NICHT POSTEST, KRIEGST DU GEWALTIGEN ÄRGER!!!
So, darf ich jetzt BITTE in den neuen Thread? Danke.
Da schreib ich dann weiter...

mfG Azshari

PS: Das "b" sollte "beleidigten" heißen. Ich war wegen den ganzen Abschnitten etwas... nun... verwirrt!?
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