Hi!
Nach eiener etwas längeren Pause veröffentliche ich hier eine neue Geschichte, die ich zusammen mit meinem Co-Autor MCE geschrieben habe.
Sie ist noch nicht vollendet und wird in Episoden veröffentlicht.
Der Eiserne Hirsch
„Ich hab Hunger.“, dachte der Eiserne Hirsch bei sich. Und so erhob er seinen matten Körper, obwohl er gerade – wie immer – überhaupt keine Lust hatte dies zu tun, um etwas zu essen zu holen. Nur wenige Meter vor seinem vermoderten Unterstand, der zwar zwangsläufig von Menschen gebaut, aber sicherlich von keinem solchen in den letzten 30 Jahren besucht wurde, hatte er seine Vorräte unter einigen Tannenzweigen versteckt.
„Kartoffelchips!!“ – seine Leibspeise.
„Jam jam jam jam jam jam jam jam jam.“ Genüsslich verschlang er den größten Teil der Packung. Und während er darüber nachdachte, wie er wohl den Tag verbringen sollte, fiel ihm wieder ein, dass er seinen Schlafplatz, den klapprigen, alten Unterstand, unbedingt irgendwie stabilisieren musste, da der Zusammenbruch seiner Behausung unmittelbar bevorstand.
Der Eiserne Hirsch wohnte im tiefsten Wald in erwähntem Unterstand, direkt neben einem zusammengebrochenen Jägersitz; beide Bauten hatten sich im Laufe der Jahre wieder mehr und mehr mit der Natur vereint. Auch ein kleiner Wanderweg muss hier vor vielen Jahren vorbeigeführt haben, der Weg selbst war zwar noch rudimentär zu erkennen, durch Bäume, Äste und Gebüsch aber unpassierbar geworden und zugewachsen.
Doch nicht nur Weg und Unterstand waren von Menschenhand gemacht worden, auch der Eiserne Hirsch selbst!
Vor vielen Jahren wurde er von einer Gruppe verrückter Wissenschaftler aus den Genen eines jungen Mannes, eines Hirsches und der Zugabe von Eisen erstellt. Und obwohl es niemand der Forscher geglaubt hatte – das Experiment gelang.
Und wie man ihn erstellt hatte, so war er beschaffen: Eine Mischung aus Mensch, Hirsch und Eisen!
Am liebsten hätten ihn seine Entwickler – geheim – hinter Gittern gesehen, doch entließ man ihn auf Drängen führender Machthabender in die Freiheit des Waldes.
Und so lebte er, sowohl der Menschen-, als auch der Hirschen-Sprache mächtig, seit Jahr und Tag im dichten Walde.
Mit Nahrung versorgte er sich durch Diebstähle im Lager einer Bäckerei im nächsten – immerhin 10 Kilometer entfernten – Dorf oder ließ sie sich von dem stadtbekannten Trunkenbold Bodo, der seine letzten sozialen Kontakte durch, nach einhelliger Meinung aller, frei erfundene Berichte über Gespräche mit einer „Hirschmenschmaschine“ verlor, besorgen.
Menschliches Allgemeinwissen hatte er durch eine im Wald gefundene Kreuzworträtselsammlung erworben, an dessen kompletter Lösung er bis heute arbeitete.
Den Tag verbrachte er mit Schlafen, Essen, ausführlichen Spaziergängen, albernen Selbstgesprächen und – allerdings nur in früheren Jahren – sportlicher Ertüchtigung. Erwähnenswert ist wohl außerdem seine Freude am Erschrecken ahnungsloser Rentner. So trug es sich vor einigen Wochen zu, dass der 86-jährige Werner Schrommbald, welcher seiner Gattin Irmgred gerade erläuterte, wie schön der Nachbarshund Platz machen und Zeichen setzen könne, einen Herzinfarkt erlitt, als plötzlich der Eiserne Hirsch röhrend und mit eisern glänzendem Geweih aus dem Gebüsch gesprungen kam.
Dies sollte nicht ohne Folgen für den Eisernen Hirsch bleiben. In einem Regionalblatt hatte Irmgred Schrommbald ein Interview gegeben, und doch tatsächlich erwähnt, von einem „seltsamen glänzenden Mann mit eisernem Geweih“ attackiert worden zu sein. Diese Äußerung trug wohl maßgeblich dazu bei, dass ihr Interview in der Rubrik „Heiteres“ gedruckt wurde, und nicht unter „Neuigkeiten“. Aber dennoch – der Eiserne Hirsch beschloss, sich von nun an mehr im Verborgenen zu halten. Denn wenn er von einer weiteren Person gesichtet werden würde, würde das Frau Schrommbalds Behauptung bestätigen. Und noch schlimmer – vielleicht würden sich einige Leute voller Sensationsgier auf die Suche nach ihm machen. Das wäre für ihn eine Katastrophe.
Nach eiener etwas längeren Pause veröffentliche ich hier eine neue Geschichte, die ich zusammen mit meinem Co-Autor MCE geschrieben habe.
Sie ist noch nicht vollendet und wird in Episoden veröffentlicht.
Der Eiserne Hirsch
„Ich hab Hunger.“, dachte der Eiserne Hirsch bei sich. Und so erhob er seinen matten Körper, obwohl er gerade – wie immer – überhaupt keine Lust hatte dies zu tun, um etwas zu essen zu holen. Nur wenige Meter vor seinem vermoderten Unterstand, der zwar zwangsläufig von Menschen gebaut, aber sicherlich von keinem solchen in den letzten 30 Jahren besucht wurde, hatte er seine Vorräte unter einigen Tannenzweigen versteckt.
„Kartoffelchips!!“ – seine Leibspeise.
„Jam jam jam jam jam jam jam jam jam.“ Genüsslich verschlang er den größten Teil der Packung. Und während er darüber nachdachte, wie er wohl den Tag verbringen sollte, fiel ihm wieder ein, dass er seinen Schlafplatz, den klapprigen, alten Unterstand, unbedingt irgendwie stabilisieren musste, da der Zusammenbruch seiner Behausung unmittelbar bevorstand.
Der Eiserne Hirsch wohnte im tiefsten Wald in erwähntem Unterstand, direkt neben einem zusammengebrochenen Jägersitz; beide Bauten hatten sich im Laufe der Jahre wieder mehr und mehr mit der Natur vereint. Auch ein kleiner Wanderweg muss hier vor vielen Jahren vorbeigeführt haben, der Weg selbst war zwar noch rudimentär zu erkennen, durch Bäume, Äste und Gebüsch aber unpassierbar geworden und zugewachsen.
Doch nicht nur Weg und Unterstand waren von Menschenhand gemacht worden, auch der Eiserne Hirsch selbst!
Vor vielen Jahren wurde er von einer Gruppe verrückter Wissenschaftler aus den Genen eines jungen Mannes, eines Hirsches und der Zugabe von Eisen erstellt. Und obwohl es niemand der Forscher geglaubt hatte – das Experiment gelang.
Und wie man ihn erstellt hatte, so war er beschaffen: Eine Mischung aus Mensch, Hirsch und Eisen!
Am liebsten hätten ihn seine Entwickler – geheim – hinter Gittern gesehen, doch entließ man ihn auf Drängen führender Machthabender in die Freiheit des Waldes.
Und so lebte er, sowohl der Menschen-, als auch der Hirschen-Sprache mächtig, seit Jahr und Tag im dichten Walde.
Mit Nahrung versorgte er sich durch Diebstähle im Lager einer Bäckerei im nächsten – immerhin 10 Kilometer entfernten – Dorf oder ließ sie sich von dem stadtbekannten Trunkenbold Bodo, der seine letzten sozialen Kontakte durch, nach einhelliger Meinung aller, frei erfundene Berichte über Gespräche mit einer „Hirschmenschmaschine“ verlor, besorgen.
Menschliches Allgemeinwissen hatte er durch eine im Wald gefundene Kreuzworträtselsammlung erworben, an dessen kompletter Lösung er bis heute arbeitete.
Den Tag verbrachte er mit Schlafen, Essen, ausführlichen Spaziergängen, albernen Selbstgesprächen und – allerdings nur in früheren Jahren – sportlicher Ertüchtigung. Erwähnenswert ist wohl außerdem seine Freude am Erschrecken ahnungsloser Rentner. So trug es sich vor einigen Wochen zu, dass der 86-jährige Werner Schrommbald, welcher seiner Gattin Irmgred gerade erläuterte, wie schön der Nachbarshund Platz machen und Zeichen setzen könne, einen Herzinfarkt erlitt, als plötzlich der Eiserne Hirsch röhrend und mit eisern glänzendem Geweih aus dem Gebüsch gesprungen kam.
Dies sollte nicht ohne Folgen für den Eisernen Hirsch bleiben. In einem Regionalblatt hatte Irmgred Schrommbald ein Interview gegeben, und doch tatsächlich erwähnt, von einem „seltsamen glänzenden Mann mit eisernem Geweih“ attackiert worden zu sein. Diese Äußerung trug wohl maßgeblich dazu bei, dass ihr Interview in der Rubrik „Heiteres“ gedruckt wurde, und nicht unter „Neuigkeiten“. Aber dennoch – der Eiserne Hirsch beschloss, sich von nun an mehr im Verborgenen zu halten. Denn wenn er von einer weiteren Person gesichtet werden würde, würde das Frau Schrommbalds Behauptung bestätigen. Und noch schlimmer – vielleicht würden sich einige Leute voller Sensationsgier auf die Suche nach ihm machen. Das wäre für ihn eine Katastrophe.
Fortsetzung, Fortsetzung! :)
Schön zu lesen, wie deine letzten Niederschriften, ich warte gespannt auf eine Fortsetzung.
Schön zu lesen, wie deine letzten Niederschriften, ich warte gespannt auf eine Fortsetzung.
Uuund weiter gehts. ^^
Danke für das Lob!
„Man wird einsperren, als Attraktion für die grölende Masse. Man wird weitere Experimente mit mir machen!“ Der Eiserne Hirsch musste sich zwingen, sich nicht noch schlimmere Horrorszenarien auszumalen.
So verbrachte er den Rest des Tages mit dem Ausbessern seines Unterschlupfes. Alte, marode Zweige wurden durch neue ersetzt; das Dach wurde mit frischem Moos bedeckt und die zahllosen, leeren Chipstüten wurden vom Boden aufgelesen und im Erdreich vergraben.
Dann machte sich bald die Abenddämmerung breit. Der Eiserne Hirsch schnaufte; es war etwas viel Anstrengung für einen Nachmittag gewesen.
Deswegen beschloss er, sich auf seiner nahe gelegenen Lieblingslichtung zu erholen. Es war von seinem Lager aus nur ein kurzer Fußmarsch nötig, um dorthin zu gelangen.
Er liebte es, unter freiem Himmel zu sitzen, zu essen und sich zu erleichtern. Dies tat er auch, und flegelte sich anschließend auf seinen Stamm-Baumstamm.
Hier saß er immer und guckte in die Sterne. Erst in solchen Momenten wurde ihm seine tragische Einsamkeit bewusst. Er hatte nicht besonders viel mit Menschen zu tun; nein, eigentlich gar nicht. (Wenn man einmal von Bodo, dem Trunkenbold absah.)
Aber wer wollte schon etwas mit einem matt schimmernden Mann mit Hirschgeweih zu tun haben, der sich dazu auch noch wie ein Hirsch verhielt. Obwohl er mit richtigen Hirschen gut auskam, ja, sogar mit ein paar von ihnen befreundet war, gaben sie ihm nicht das Gefühl, die richtigen Gesprächspartner (besser gesagt Röhrpartner) zu sein.
„Ich glaube, ich bin doch etwas zu menschlich. Denn ich bin kein richtiger Hirsch! Aber auch kein richtiger Mensch, also was bin ich dann…?“ Nachdenklich kratzte sich der Eiserne Hirsch mit seiner leicht hufförmigen Hand an der eisernen Stirn.
Nachdenken strengte ihn sehr an, und Anstrengung mochte er nicht. Daher – wie logisch – dachte er außerordentlich selten über etwas nach. Die meisten Gedankenblitze fanden auf Hirsch-Ebene statt.
Vom vielen Denken tat ihm jetzt der Kopf weh, sodass er erst einmal kräftig röhrte.
Natürlich war ihm bewusst, dass er an dieser „Nachdenkschwäche“ arbeiten musste, wenn er einmal Kontakt zu Menschen haben wollte. Dies war
nicht zuletzt der Grund, warum er seit Jahren versuchte, Kreuzworträtsel zu lösen.
So auch wieder an diesem Abend.
Im Schein eines kleinen, gemütlichen Feuers, das der Eiserne Hirsch mithilfe eines geklauten Feuerzeugs entfacht hatte, schaute er auf die kleinen Buchstabenkästchen und grübelte.
„Sportcabrio der Marke Mercedes mit 11 Buchstaben.“
Diese eigentlich schwere Frage konnte der Eiserne Hirsch fast auf Anhieb lösen.
„Merkator 110! Natürlich!“`
Von diesem schnittigen Automobil hatte ihm Bodo oft erzählt.
Und während er über den, seines Erachtens heute besonders schweren, Fragen der Kreuzworträtsel knobelte, schlich sich eine angenehme Müdigkeit ein. So beschloss er, das Feuer zu löschen und sich zu seinem – nun hoffentlich stabileren und vor allem auch wasserdichteren – Schlafplatz zu begeben.
Ein letztes Mal röhrte er erschöpft, dann driftete er auch schon ab in die Welt der Träume – die Welt der Hirschträume!
Hirschträume handelten eigentlich generell von riesigen Fressorgien. Stets sah er sich und rudelweise andere Hirsche vor unvorstellbar großen Büschen mit den köstlichsten Beeren und unzähligen wehrlosen, kleinen Waldbewohnern, die scheinbar nur darauf warteten vom Eisernen Hirsch und seinen hirschigen Artgenossen verspeist zu werden.
Interessanterweise kam in seinen Träumen in irgendeiner Form auch immer Metall vor, was wohl am Eisengehalt seines Körpers liegen musste.
Danke für das Lob!
„Man wird einsperren, als Attraktion für die grölende Masse. Man wird weitere Experimente mit mir machen!“ Der Eiserne Hirsch musste sich zwingen, sich nicht noch schlimmere Horrorszenarien auszumalen.
So verbrachte er den Rest des Tages mit dem Ausbessern seines Unterschlupfes. Alte, marode Zweige wurden durch neue ersetzt; das Dach wurde mit frischem Moos bedeckt und die zahllosen, leeren Chipstüten wurden vom Boden aufgelesen und im Erdreich vergraben.
Dann machte sich bald die Abenddämmerung breit. Der Eiserne Hirsch schnaufte; es war etwas viel Anstrengung für einen Nachmittag gewesen.
Deswegen beschloss er, sich auf seiner nahe gelegenen Lieblingslichtung zu erholen. Es war von seinem Lager aus nur ein kurzer Fußmarsch nötig, um dorthin zu gelangen.
Er liebte es, unter freiem Himmel zu sitzen, zu essen und sich zu erleichtern. Dies tat er auch, und flegelte sich anschließend auf seinen Stamm-Baumstamm.
Hier saß er immer und guckte in die Sterne. Erst in solchen Momenten wurde ihm seine tragische Einsamkeit bewusst. Er hatte nicht besonders viel mit Menschen zu tun; nein, eigentlich gar nicht. (Wenn man einmal von Bodo, dem Trunkenbold absah.)
Aber wer wollte schon etwas mit einem matt schimmernden Mann mit Hirschgeweih zu tun haben, der sich dazu auch noch wie ein Hirsch verhielt. Obwohl er mit richtigen Hirschen gut auskam, ja, sogar mit ein paar von ihnen befreundet war, gaben sie ihm nicht das Gefühl, die richtigen Gesprächspartner (besser gesagt Röhrpartner) zu sein.
„Ich glaube, ich bin doch etwas zu menschlich. Denn ich bin kein richtiger Hirsch! Aber auch kein richtiger Mensch, also was bin ich dann…?“ Nachdenklich kratzte sich der Eiserne Hirsch mit seiner leicht hufförmigen Hand an der eisernen Stirn.
Nachdenken strengte ihn sehr an, und Anstrengung mochte er nicht. Daher – wie logisch – dachte er außerordentlich selten über etwas nach. Die meisten Gedankenblitze fanden auf Hirsch-Ebene statt.
Vom vielen Denken tat ihm jetzt der Kopf weh, sodass er erst einmal kräftig röhrte.
Natürlich war ihm bewusst, dass er an dieser „Nachdenkschwäche“ arbeiten musste, wenn er einmal Kontakt zu Menschen haben wollte. Dies war
nicht zuletzt der Grund, warum er seit Jahren versuchte, Kreuzworträtsel zu lösen.
So auch wieder an diesem Abend.
Im Schein eines kleinen, gemütlichen Feuers, das der Eiserne Hirsch mithilfe eines geklauten Feuerzeugs entfacht hatte, schaute er auf die kleinen Buchstabenkästchen und grübelte.
„Sportcabrio der Marke Mercedes mit 11 Buchstaben.“
Diese eigentlich schwere Frage konnte der Eiserne Hirsch fast auf Anhieb lösen.
„Merkator 110! Natürlich!“`
Von diesem schnittigen Automobil hatte ihm Bodo oft erzählt.
Und während er über den, seines Erachtens heute besonders schweren, Fragen der Kreuzworträtsel knobelte, schlich sich eine angenehme Müdigkeit ein. So beschloss er, das Feuer zu löschen und sich zu seinem – nun hoffentlich stabileren und vor allem auch wasserdichteren – Schlafplatz zu begeben.
Ein letztes Mal röhrte er erschöpft, dann driftete er auch schon ab in die Welt der Träume – die Welt der Hirschträume!
Hirschträume handelten eigentlich generell von riesigen Fressorgien. Stets sah er sich und rudelweise andere Hirsche vor unvorstellbar großen Büschen mit den köstlichsten Beeren und unzähligen wehrlosen, kleinen Waldbewohnern, die scheinbar nur darauf warteten vom Eisernen Hirsch und seinen hirschigen Artgenossen verspeist zu werden.
Interessanterweise kam in seinen Träumen in irgendeiner Form auch immer Metall vor, was wohl am Eisengehalt seines Körpers liegen musste.
Man sieht es wieder...
Wenn mal was NICHT Fantasy ist, wird es von fast niemandem gelesen.
Wenn mal was NICHT Fantasy ist, wird es von fast niemandem gelesen.
klingt gut aber ich find den witz hier bessa:
gehn 2 brötchen durch de bäckerei und der eine hatn propeller am hut....
gehn 2 brötchen durch de bäckerei und der eine hatn propeller am hut....
Soo der nächste Teil kommt:
Am nächsten Morgen weckte ihn das Prasseln eines starken Regenschauers.
Müde erhob der Eiserne Hirsch sein Haupt und blickte auf den durchnässten, matschigen Waldboden. „Wenn ein Tag schon so anfängt...“, sprach er und fletschte – inzwischen schon etwas munterer – die Zähne.
Als der Regenguss sich langsam legte, stellte sich der Eiserne Hirsch endlich auf und verließ langsam den Unterstand. Da bestätigte sich sein Verdacht vom schlechten Tagesstart: Ein intensives Drücken und Ziehen durchfuhr seinen Hirschmagen.
„Oh nein, Stoßbauchweh!“
Eine gefürchtete Plage, welche den Ärmsten in regelmäßigen Abständen heimsuchte und ihm dann immer mächtig zusetzte. Intensive Schmerzimpulse durchzogen den Leib des Hirsches.
Der Ursprung des Stoßbauchwehs liegt laut den Entwicklern des Hirsches bei der Unausgereiftheit des Herstellungsverfahrens – am Ende liege es gar beim Eisen.
Einmal, als es ihn besonders schlimm erwischt hatte, nur wenige Monate ist es her, rollte sich der Eiserne Hirsch den ganzen Tag lang verkrümmt am Boden und schmerz- und peinerfülltes Röhren war im ganzen Wald zu hören.
Das besonders gemeine an dieser Krankheit war, dass das Abschwächen des Schmerzes immer wieder für kurze Zeit Linderung versprach, nur um dann in – scheinbar – noch stärkeren Schmerzstößen zurückzukehren.
Und manchmal, wenn es besonders schlimm wurde, kamen auch noch äußerst intensive Darmwinde hinzu, die im ganzen Wald zu hören waren. Der Eiserne Hirsch beschloss, wieder zu seinem Unterstand zurückzukehren, um wenigstens vor dem Regen geschützt zu sein.
Ja, auch Regen konnte ihm sehr zu schaffen machen. Denn wenn sein Eisenpanzer zu lange der Feuchtigkeit ausgesetzt war, begann er zu rosten, was sich durch starke Gelenkschmerzen bemerkbar machte. Der Eiserne Hirsch musste dann Stunden mit dem Abschmirgeln des Rostes verbringen, was eine sehr unangenehme Prozedur war.
So wankte er, mit schmerzverzerrter Mine, zurück ins Trockene.
Diesmal war das Stoßbauchweh besonders schlimm. Um sich selbst von den Schmerzen abzulenken, begann der Eiserne Hirsch, einige Hirscharten aufzuzählen.
„Schopfhirsch… Weiswedelhirsch… Maultierhirsch…“ Das waren die ersten drei Arten, die ihm einfielen. Es gab an die vierzig verschiedene, und der Eiserne Hirsch durchforstete sein Hirschgehirn nach weiteren, um von den schrecklichen Schmerzen abzulenken.
„Pampahirsch… Sumpfhirsch… Spießhirsch…“ Weiter kam er nicht, denn eine erneute, besonders starke Schmerzenswelle ließ ihn zusammenfahren. Verkrümmt massierte er seinen Bauch. Ein Hirsch aus der Umgebung hatte ihm einmal mitgeteilt, dass das Kauen von Stinkwurz besonders hilfreich sei, und zwar bei allen Arten von Hirschbeschwerden. Aber der Geruch hatte den Eisernen Hirsch bislang abgehalten, von dieser „Heilmethode“ Gebrauch zu machen.
Meist hielt das Stoßbauchweh allerdings nur wenige Stunden an. So glücklicherweise auch heute. Aufgrund des immer wieder kehrenden Regens zog er es allerdings vor, den Rest des Tages auch noch in seiner Behausung zu verbringen. Und so zog dieser Tag – abgesehen von minimaler Nahrungsaufnahme (und maximaler -abgabe) – an ihm vorbei.
Der nächste Tag startete wesentlich erfreulicher. Diesmal waren es wärmende, intensive Sonnenstrahlen, die ihn aus dem Schlaf holten.
„Hunger!“
Der Eiserne Hirsche verspürte wie, abgesehenen von gestern, jeden Morgen ein intensives Hungergefühl und so verkleinerte er, als erste Amtshandlung des Tages, den Vorrat an Waldbeeren, Nüssen und Chips wieder um ein gewaltiges Stück.
Nachdem es im gestern so mies ergangen war, wollte er heute endlich mal wieder Spaß haben und das Hirschleben genießen. Wenn es sich ergab, wollte er, obwohl ihm sein einfach gestrickter Verstand davon abriet, auch endlich mal wieder einen oder mehrere ahnungslose Waldspaziergänger erschrecken. So begab er sich, nachdem er sich mit etwas wohlschmeckendem Wasser aus einem nahe gelegenen, ziemlich klaren Bächchen erfrischt hatte, zum nächsten Fußgängerweg.
Gut versteckt hinter einem Busch, begutachtete er den Weg. Dabei fiel es ihm schwer, seiner Vorfreude nicht mit lautem Röhren Ausdruck zu verleihen. Doch lange Zeit geschah nichts, niemand schien wandern zu wollen.
Knapp eine Stunde war vergangen und die Laune des Hirschs deutlich gedämpfter, als er schier seinen Augen nicht trauen konnte: Werner Schrommbald, sein liebstes Opfer, näherte sich alleine, nur von einem kleinen, angeleinten Hund begleitet. Ein kurzes, wenn er auch sehr leises Röhren konnte er sich nun einfach nicht verkneifen. Vom rüstigen Rentner blieb dies allerdings ungehört. Dieser unterhielt sich lieber mit seinem Wegbegleiter, dem Hund der Nachbarn, welchen er Gassi führte. „Du bicht ein ganch wunderbares Gechöpf. Du kanncht cho wunderbar Laut geben. Gib mal Laut...“
Einen Moment lang wurde dem Eisernen Hirsch mulmig, ob er nicht vielleicht vom Hund angegriffen werde. Schnell wurde er sich aber wieder seiner überragenden Größe und Schnelligkeit bewusst.
Als der arme Senior unmittelbar vor dem Busch stand, röhrte der Eiserne Hirsch los. So laut er nur konnte.
Blitzartig ließ der Rentner die Tragetasche fallen, die er bei sich hatte und rannte schreiend davon; der „chöne“ Hund direkt hinterher.
Der Eiserne Hirsch kugelte sich vor röhrendem Lachen am Waldboden!
Als er sich wieder eingekriegt hatte, fiel ihm die Tasche auf, die der Rentner verloren hatte. „Was da wohl drin ist?“, dachte er und nahm sie schnell an sich. Dann machte er sich wieder in den Wald davon, geradewegs zu seinem Unterschlupf.
Dort angekommen ruhte er zuerst seine eisernen Glieder aus, denn der lange Fußmarsch war anstrengend gewesen. „Ich sollte auf eine gesündere Ernährung achten…“, überlegte der Hirsch. Aber wenn er an den herrlichen Geschmack der Kartoffelchips dachte, oder an die üppigen Fressgelage in seinen Hirschträumen, knurrte schon wieder sein Magen.
„Außerdem sollte ich mehr Gemüse essen – Wurzeln und Möhren zum Beispiel. Die könnte ich ganz bequem aus den Feldern am Waldesrand klauen. Aber Gemüse… Das schmeckt mir einfach nicht!“ Er fasste den Entschluss – zumindest vorerst – bei Kartoffelchips zu bleiben.
Als Nächstes wollte er den Inhalt der verlorenen Tasche inspizieren. Sie war recht groß; aus braunem Leder und hatte goldene Verschlüsse. Eine Damenhandtasche war es eindeutig nicht.
Da das Lebensmotto des Eisernen Hirschs „Die Einfachste Lösung ist immer die beste“ war, nahm er die Tasche, öffnete die Schnallen und leerte sie kurzerhand aus, indem er sie an der Unterseite festhielt und kräftig schüttelte.
Allerlei Dinge purzelten heraus – eine Pfeife samt Tabak, eine Tüte mit Hundeleckerlis, ein Arzneimittel gegen Verstopfung, ein Exemplar des „Deutschen Jagdmagazins“, eine Brille mit Gläsern, deren Dicke im Zentimeterbereich liegen musste, eine prall gefüllte Papiertüte der „Bäckerei Lörz“ und ein dicker Ledergeldbeutel.
Der Eiserne Hirsch nahm sich den Geldbeutel, die Bäckereitüte und – nach kurzem Zögern – das „Deutsche Jagdmagazin“.
Er schlug es auf und röhrte Erschrocken. In großen, altdeutschen Lettern prangte da eine überaus brutale Überschrift: „Die Hirschjagd-Saison hat wieder begonnen!“ Darunter in kleinerer Schrift weiter: „Jagdfreunde dürfen wieder ihr Großkalibergewehr auspacken – denn es gilt, die Hirschpopulation weiter zu senken. In diesem Sinne: Möge der Blattschuss gelingen!“
Obwohl der Artikel recht kurz war, verfehlte er seine Wirkung beim Eisernen Hirsch nicht. Diesem stand der Angstschweiß auf der stählernen Stirn. „Sie wollen Hirsche Töten! Womöglich sogar MICH!! Nicht auszudenken!
Am nächsten Morgen weckte ihn das Prasseln eines starken Regenschauers.
Müde erhob der Eiserne Hirsch sein Haupt und blickte auf den durchnässten, matschigen Waldboden. „Wenn ein Tag schon so anfängt...“, sprach er und fletschte – inzwischen schon etwas munterer – die Zähne.
Als der Regenguss sich langsam legte, stellte sich der Eiserne Hirsch endlich auf und verließ langsam den Unterstand. Da bestätigte sich sein Verdacht vom schlechten Tagesstart: Ein intensives Drücken und Ziehen durchfuhr seinen Hirschmagen.
„Oh nein, Stoßbauchweh!“
Eine gefürchtete Plage, welche den Ärmsten in regelmäßigen Abständen heimsuchte und ihm dann immer mächtig zusetzte. Intensive Schmerzimpulse durchzogen den Leib des Hirsches.
Der Ursprung des Stoßbauchwehs liegt laut den Entwicklern des Hirsches bei der Unausgereiftheit des Herstellungsverfahrens – am Ende liege es gar beim Eisen.
Einmal, als es ihn besonders schlimm erwischt hatte, nur wenige Monate ist es her, rollte sich der Eiserne Hirsch den ganzen Tag lang verkrümmt am Boden und schmerz- und peinerfülltes Röhren war im ganzen Wald zu hören.
Das besonders gemeine an dieser Krankheit war, dass das Abschwächen des Schmerzes immer wieder für kurze Zeit Linderung versprach, nur um dann in – scheinbar – noch stärkeren Schmerzstößen zurückzukehren.
Und manchmal, wenn es besonders schlimm wurde, kamen auch noch äußerst intensive Darmwinde hinzu, die im ganzen Wald zu hören waren. Der Eiserne Hirsch beschloss, wieder zu seinem Unterstand zurückzukehren, um wenigstens vor dem Regen geschützt zu sein.
Ja, auch Regen konnte ihm sehr zu schaffen machen. Denn wenn sein Eisenpanzer zu lange der Feuchtigkeit ausgesetzt war, begann er zu rosten, was sich durch starke Gelenkschmerzen bemerkbar machte. Der Eiserne Hirsch musste dann Stunden mit dem Abschmirgeln des Rostes verbringen, was eine sehr unangenehme Prozedur war.
So wankte er, mit schmerzverzerrter Mine, zurück ins Trockene.
Diesmal war das Stoßbauchweh besonders schlimm. Um sich selbst von den Schmerzen abzulenken, begann der Eiserne Hirsch, einige Hirscharten aufzuzählen.
„Schopfhirsch… Weiswedelhirsch… Maultierhirsch…“ Das waren die ersten drei Arten, die ihm einfielen. Es gab an die vierzig verschiedene, und der Eiserne Hirsch durchforstete sein Hirschgehirn nach weiteren, um von den schrecklichen Schmerzen abzulenken.
„Pampahirsch… Sumpfhirsch… Spießhirsch…“ Weiter kam er nicht, denn eine erneute, besonders starke Schmerzenswelle ließ ihn zusammenfahren. Verkrümmt massierte er seinen Bauch. Ein Hirsch aus der Umgebung hatte ihm einmal mitgeteilt, dass das Kauen von Stinkwurz besonders hilfreich sei, und zwar bei allen Arten von Hirschbeschwerden. Aber der Geruch hatte den Eisernen Hirsch bislang abgehalten, von dieser „Heilmethode“ Gebrauch zu machen.
Meist hielt das Stoßbauchweh allerdings nur wenige Stunden an. So glücklicherweise auch heute. Aufgrund des immer wieder kehrenden Regens zog er es allerdings vor, den Rest des Tages auch noch in seiner Behausung zu verbringen. Und so zog dieser Tag – abgesehen von minimaler Nahrungsaufnahme (und maximaler -abgabe) – an ihm vorbei.
Der nächste Tag startete wesentlich erfreulicher. Diesmal waren es wärmende, intensive Sonnenstrahlen, die ihn aus dem Schlaf holten.
„Hunger!“
Der Eiserne Hirsche verspürte wie, abgesehenen von gestern, jeden Morgen ein intensives Hungergefühl und so verkleinerte er, als erste Amtshandlung des Tages, den Vorrat an Waldbeeren, Nüssen und Chips wieder um ein gewaltiges Stück.
Nachdem es im gestern so mies ergangen war, wollte er heute endlich mal wieder Spaß haben und das Hirschleben genießen. Wenn es sich ergab, wollte er, obwohl ihm sein einfach gestrickter Verstand davon abriet, auch endlich mal wieder einen oder mehrere ahnungslose Waldspaziergänger erschrecken. So begab er sich, nachdem er sich mit etwas wohlschmeckendem Wasser aus einem nahe gelegenen, ziemlich klaren Bächchen erfrischt hatte, zum nächsten Fußgängerweg.
Gut versteckt hinter einem Busch, begutachtete er den Weg. Dabei fiel es ihm schwer, seiner Vorfreude nicht mit lautem Röhren Ausdruck zu verleihen. Doch lange Zeit geschah nichts, niemand schien wandern zu wollen.
Knapp eine Stunde war vergangen und die Laune des Hirschs deutlich gedämpfter, als er schier seinen Augen nicht trauen konnte: Werner Schrommbald, sein liebstes Opfer, näherte sich alleine, nur von einem kleinen, angeleinten Hund begleitet. Ein kurzes, wenn er auch sehr leises Röhren konnte er sich nun einfach nicht verkneifen. Vom rüstigen Rentner blieb dies allerdings ungehört. Dieser unterhielt sich lieber mit seinem Wegbegleiter, dem Hund der Nachbarn, welchen er Gassi führte. „Du bicht ein ganch wunderbares Gechöpf. Du kanncht cho wunderbar Laut geben. Gib mal Laut...“
Einen Moment lang wurde dem Eisernen Hirsch mulmig, ob er nicht vielleicht vom Hund angegriffen werde. Schnell wurde er sich aber wieder seiner überragenden Größe und Schnelligkeit bewusst.
Als der arme Senior unmittelbar vor dem Busch stand, röhrte der Eiserne Hirsch los. So laut er nur konnte.
Blitzartig ließ der Rentner die Tragetasche fallen, die er bei sich hatte und rannte schreiend davon; der „chöne“ Hund direkt hinterher.
Der Eiserne Hirsch kugelte sich vor röhrendem Lachen am Waldboden!
Als er sich wieder eingekriegt hatte, fiel ihm die Tasche auf, die der Rentner verloren hatte. „Was da wohl drin ist?“, dachte er und nahm sie schnell an sich. Dann machte er sich wieder in den Wald davon, geradewegs zu seinem Unterschlupf.
Dort angekommen ruhte er zuerst seine eisernen Glieder aus, denn der lange Fußmarsch war anstrengend gewesen. „Ich sollte auf eine gesündere Ernährung achten…“, überlegte der Hirsch. Aber wenn er an den herrlichen Geschmack der Kartoffelchips dachte, oder an die üppigen Fressgelage in seinen Hirschträumen, knurrte schon wieder sein Magen.
„Außerdem sollte ich mehr Gemüse essen – Wurzeln und Möhren zum Beispiel. Die könnte ich ganz bequem aus den Feldern am Waldesrand klauen. Aber Gemüse… Das schmeckt mir einfach nicht!“ Er fasste den Entschluss – zumindest vorerst – bei Kartoffelchips zu bleiben.
Als Nächstes wollte er den Inhalt der verlorenen Tasche inspizieren. Sie war recht groß; aus braunem Leder und hatte goldene Verschlüsse. Eine Damenhandtasche war es eindeutig nicht.
Da das Lebensmotto des Eisernen Hirschs „Die Einfachste Lösung ist immer die beste“ war, nahm er die Tasche, öffnete die Schnallen und leerte sie kurzerhand aus, indem er sie an der Unterseite festhielt und kräftig schüttelte.
Allerlei Dinge purzelten heraus – eine Pfeife samt Tabak, eine Tüte mit Hundeleckerlis, ein Arzneimittel gegen Verstopfung, ein Exemplar des „Deutschen Jagdmagazins“, eine Brille mit Gläsern, deren Dicke im Zentimeterbereich liegen musste, eine prall gefüllte Papiertüte der „Bäckerei Lörz“ und ein dicker Ledergeldbeutel.
Der Eiserne Hirsch nahm sich den Geldbeutel, die Bäckereitüte und – nach kurzem Zögern – das „Deutsche Jagdmagazin“.
Er schlug es auf und röhrte Erschrocken. In großen, altdeutschen Lettern prangte da eine überaus brutale Überschrift: „Die Hirschjagd-Saison hat wieder begonnen!“ Darunter in kleinerer Schrift weiter: „Jagdfreunde dürfen wieder ihr Großkalibergewehr auspacken – denn es gilt, die Hirschpopulation weiter zu senken. In diesem Sinne: Möge der Blattschuss gelingen!“
Obwohl der Artikel recht kurz war, verfehlte er seine Wirkung beim Eisernen Hirsch nicht. Diesem stand der Angstschweiß auf der stählernen Stirn. „Sie wollen Hirsche Töten! Womöglich sogar MICH!! Nicht auszudenken!
eisener hirsch is einfach einmalig...
der ratschings-herrlichste-spruch: hirsch gibt uns den eisernen hirsch :D
is echt gut und unverwechselbar...
der ratschings-herrlichste-spruch: hirsch gibt uns den eisernen hirsch :D
is echt gut und unverwechselbar...
Und weiter gehts.
Was ist, wenn auch in diesem Wald gejagt wird?!“ Ängstlich verkroch er sich noch tiefer in seinem Unterschlupf. Er musste sich zwingen, nicht weiter an das Thema Jagd im Allgemeinen – und schon gar nicht im Speziellen an „Hirschjagd“ – zu denken. Es dauerte einige Minuten, bis er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte.
„HUUNGER!! Wenn ich Angst habe, bekomme ich immer Hunger!“ Das war für den Hirsch ein Naturgesetz, und gegen Naturgesetze konnte man schließlich nicht ankämpfen.
So nahm er die Tüte der „Bäckerei Lörz“, die mit lustigen Namensschriftzügen und mit gelben Querstreifen verziert war.
„Mjam, jam, jam, jam, jam!! Wurststullen und Schokocroissants!! Ich liebe Schokocroissants!“, rief er laut aus, als er den Inhalt aus der Tüte genommen hatte.
Mit wenigen Bissen verschlang er zuerst das Schokocroissant und dann die Wurststulle. Jetzt, da sein eiserner Magen gefüllt war, verflog der Schrecken über das Jagdmagazin schneller als gedacht.
„Alle Achtung! Diese Bäckerei Lörz hat wirklich sehr gute Produkte.“
Dann ging er über zur genauen Untersuchung des Geldbeutels.
Vor Erstaunen wären ihm beinahe die Augen heraus gequollen: In mehreren 50er-, 100er- und 200er-Scheinen waren im Geldbeutel des Rentners über 2000€ zu finden!
Da dass äußere Erscheinungsbild des Rentners nicht unbedingt sehr wohlhabend wirkte, schien es dem Hirsch, als habe der Rentner einen Großteil seiner gesamten Ersparnisse im Geldbeutel mit sich geführt.
Es fiel ihm schwer die vielen, äußerst klein gefalteten bunten Scheine aus der Geldbörse zu ziehen. Verwunderten ihn zwar auch die diversen Hundebildchen, die sich ebenfalls im Geldbeutel befanden und vornehmlich Deutsche Schäferhunde zeigten, doch war das Staunen über die Höhe des mitgeführten Betrags natürlich deutlich höher. Bilder von zu Bergen gestapelten Chipstüten, zu Türmen gestapelten Colaflaschen – eine weitere Leidenschaft des Hirschs – und diversen anderen, im Überfluss vorhandenen Nahrungsmitteln schossen ihm durch den Kopf. Doch schnell stellte sich Ernüchterung ein: Das Geld war wertlos für ihn! Er konnte ja nirgendwo einkaufen damit! Bei seiner Erscheinung würde man ihn sofort aus dem Laden werfen, da war er sich sicher.
„Es sei denn irgendwer bringt mir was... BODO!“ – Natürlich! Bodo sollte ihm etwas Schönes kaufen!
Aber allerdings war heute erst Dienstag und Bodo kam immer nur samstags vorbei.
„Bis Samstag sind es noch ein paar Tage. So lange will ich nicht warten! Außerdem will ich mal etwas mehr von der Stadt sehen.“ Seit der Eiserne Hirsch in die Freiheit entlassen wurde, hatte er kaum mehr gesehen, als den Wald in dem er lebte – höchstens noch die Gebäude und Lagerhäuser am Stadtrand, wo er ab und zu Essen stahl.
„Ich muss mir etwas einfallen lassen…“ Fieberhaft überlegte der Eiserne Hirsch, wie er möglichst unauffällig auf Shoppingtour gehen konnte. Niemand durfte seine wahre Identität erahnen – keiner durfte auch nur einen Blick auf sein wahres Äußeres werfen.
„Ich könnte mich verkleiden! Ja das ist es!! Ich werde mich einfach verkleiden, sodass mich keiner erkennt!“ Dieser Gedanke war genial wie einfach, und somit gefiel er dem Hirsch auf Anhieb.
Er suchte sich aus seinem Lager alle Tücher und Stofffetzen zusammen, die er finden konnte und wickelte sie um seinen eisernen Hirschkörper. Für das gewaltige Eisengeweih nahm er ein besonders großes Stück. Er bemühte sich, einen großen Turban zu wickeln, um auch wirklich alle Ecken seines Achtzehnenders zu verstecken.
„Jetzt muss ich nur noch überprüfen, ob alles richtig sitzt.“ Dazu begab er sich zu einem kleinen Tümpel, nicht weit von seiner Lagerstätte und betrachtete sein Spiegelbild auf der Wasseroberfläche.
„Das sieht doch schon ganz gut aus!“, dachte er.
Was ist, wenn auch in diesem Wald gejagt wird?!“ Ängstlich verkroch er sich noch tiefer in seinem Unterschlupf. Er musste sich zwingen, nicht weiter an das Thema Jagd im Allgemeinen – und schon gar nicht im Speziellen an „Hirschjagd“ – zu denken. Es dauerte einige Minuten, bis er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte.
„HUUNGER!! Wenn ich Angst habe, bekomme ich immer Hunger!“ Das war für den Hirsch ein Naturgesetz, und gegen Naturgesetze konnte man schließlich nicht ankämpfen.
So nahm er die Tüte der „Bäckerei Lörz“, die mit lustigen Namensschriftzügen und mit gelben Querstreifen verziert war.
„Mjam, jam, jam, jam, jam!! Wurststullen und Schokocroissants!! Ich liebe Schokocroissants!“, rief er laut aus, als er den Inhalt aus der Tüte genommen hatte.
Mit wenigen Bissen verschlang er zuerst das Schokocroissant und dann die Wurststulle. Jetzt, da sein eiserner Magen gefüllt war, verflog der Schrecken über das Jagdmagazin schneller als gedacht.
„Alle Achtung! Diese Bäckerei Lörz hat wirklich sehr gute Produkte.“
Dann ging er über zur genauen Untersuchung des Geldbeutels.
Vor Erstaunen wären ihm beinahe die Augen heraus gequollen: In mehreren 50er-, 100er- und 200er-Scheinen waren im Geldbeutel des Rentners über 2000€ zu finden!
Da dass äußere Erscheinungsbild des Rentners nicht unbedingt sehr wohlhabend wirkte, schien es dem Hirsch, als habe der Rentner einen Großteil seiner gesamten Ersparnisse im Geldbeutel mit sich geführt.
Es fiel ihm schwer die vielen, äußerst klein gefalteten bunten Scheine aus der Geldbörse zu ziehen. Verwunderten ihn zwar auch die diversen Hundebildchen, die sich ebenfalls im Geldbeutel befanden und vornehmlich Deutsche Schäferhunde zeigten, doch war das Staunen über die Höhe des mitgeführten Betrags natürlich deutlich höher. Bilder von zu Bergen gestapelten Chipstüten, zu Türmen gestapelten Colaflaschen – eine weitere Leidenschaft des Hirschs – und diversen anderen, im Überfluss vorhandenen Nahrungsmitteln schossen ihm durch den Kopf. Doch schnell stellte sich Ernüchterung ein: Das Geld war wertlos für ihn! Er konnte ja nirgendwo einkaufen damit! Bei seiner Erscheinung würde man ihn sofort aus dem Laden werfen, da war er sich sicher.
„Es sei denn irgendwer bringt mir was... BODO!“ – Natürlich! Bodo sollte ihm etwas Schönes kaufen!
Aber allerdings war heute erst Dienstag und Bodo kam immer nur samstags vorbei.
„Bis Samstag sind es noch ein paar Tage. So lange will ich nicht warten! Außerdem will ich mal etwas mehr von der Stadt sehen.“ Seit der Eiserne Hirsch in die Freiheit entlassen wurde, hatte er kaum mehr gesehen, als den Wald in dem er lebte – höchstens noch die Gebäude und Lagerhäuser am Stadtrand, wo er ab und zu Essen stahl.
„Ich muss mir etwas einfallen lassen…“ Fieberhaft überlegte der Eiserne Hirsch, wie er möglichst unauffällig auf Shoppingtour gehen konnte. Niemand durfte seine wahre Identität erahnen – keiner durfte auch nur einen Blick auf sein wahres Äußeres werfen.
„Ich könnte mich verkleiden! Ja das ist es!! Ich werde mich einfach verkleiden, sodass mich keiner erkennt!“ Dieser Gedanke war genial wie einfach, und somit gefiel er dem Hirsch auf Anhieb.
Er suchte sich aus seinem Lager alle Tücher und Stofffetzen zusammen, die er finden konnte und wickelte sie um seinen eisernen Hirschkörper. Für das gewaltige Eisengeweih nahm er ein besonders großes Stück. Er bemühte sich, einen großen Turban zu wickeln, um auch wirklich alle Ecken seines Achtzehnenders zu verstecken.
„Jetzt muss ich nur noch überprüfen, ob alles richtig sitzt.“ Dazu begab er sich zu einem kleinen Tümpel, nicht weit von seiner Lagerstätte und betrachtete sein Spiegelbild auf der Wasseroberfläche.
„Das sieht doch schon ganz gut aus!“, dachte er.
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