Also, diese Story ist fast wie ein Märchen, aber doch nicht so. Lest doch mal rein!
Eine Jagd, ein Traum, ein Königssohn
Ichitá beugte sich tief über den Wasserstrahl, der aus den bemoosten Felsen schoss. Als sie ihren Durst gelöscht hatte, blickte sie über ihre Schulter zu der Ruine zurück. Die Wurzeln der Eichen überzogen die alten Mauern, die zu Trümmerhaufen zusammengefallen waren. Die Natur hatte den Ort zurückerobert, wo einst das schöne Haus gestanden war. „Wie schade“, dachte sich Ichitá, „dass das Haus zerfallen ist. Wie schön wäre es, weiß getüncht, mit einem schönen Garten davor, in dem im Frühling die farbenprächtigen Blumen ihre Köpfchen der Sonne entgegenstrecken.....“ Ichitá riss sich mit einem Kopfschütteln aus den Träumen. Ein Raum war noch erhalten. Der Wind pfiff durch die scheibenlosen Fenster, aber einem besseren Unterstand hatte das Mädchen von 14 Jahren nicht gefunden. Dort hingen in ordentlichen Reihen auch die Kräuter an einer Schnur von der Decke, und in einer Ecke standen in kleinen Töpfchen einige Salben.
Ichitás nackte Füße traten geräuschlos wie die einer Katze auf das Laub, als sie tiefer in den Wald lief. In der Schlinge, geflochten aus Hanf, hing ein prächtiger Hase. Das Mädchen zog den kleinen, silbernen Dolch aus der Lederhülse und tötete den Hasen, ohne dass dieser Schmerzen verspürte.
Nachdem Ichitá ihr Mittagessen verspeist hatte, wusch sie ihr Gesicht, kämmte ihre goldblonden Locken mit dem Knochenkamm und flocht es zu einem lockeren Zopf. Dann klopfe sie ihr zerschlissenes Leinkleid ab und ging am Bach entlang, um nach Wasserdost zu suchen, da sie es bei ihrer letzten Erkältung aufgebraucht hatte. Sie hatte schon ein ganzes Büschel zusammen, als sie plötzlich ihren Kopf herumwarf. Trompetenklänge schallten durch den Wald. Ichitá wusste nicht, wieso, aber diese Klänge jagten ihr Angst ein. Sie ließ das Büschel fallen und rannte davon. Bäume flogen an ihr vorbei, sie hörte nichts mehr außer dem eigenen keuchenden Atem und dem Fahrtwind in ihren Ohren. Die Trompeten waren jetzt neben ihr.
Etwas brach so unerwartet vor ihr aus dem Unterholz, dass ihr Herz fast versagte. Das Etwas war ein junges Reh. Ichitá stoppte abrupt. Drei Hunde schossen ebenfalls aus dem Gebüsch und jagten dem Reh hinterher. Ichitá lehnte sich keuchend an einen Baumstamm. Eine Jagd! Das hätte sie wissen müssen. Sie beruhigte sich wieder einigermaßen. Plötzlich hatte sie Mitleid mit dem Reh. Jagen, das taten die großen Grundherren und die Könige, trotzdem sie genug Fleisch auf dem Tisch hatten. Sie jagten nur aus purer Lust. Das war es, was das Waldmädchen wütend machte. Das Getrampel der Pferde kam immer näher und schließlich stürmte die ganze Jagdtruppe an ihr vorbei. Ein junger Knecht, der das Schlusslicht bildete, sah über die Schulter zurück und erblickte das Mädchen. Ichitá konnte des Knechtes Gesichtsausdruck kurz erkennen, bevor er mit den anderen zwischen den Bäumen verschwand: Eine Mischung aus Bewunderung, Erstaunen und Argwohn.
Sie schüttelte nur den Kopf und kehrte zu der Stelle zurück, wo sie ihr Büschel Wasserdost fallengelassen hatte. Dann kehrte sie zu ihrem Heim zurück.
In dieser Nacht hatte sie einen seltsamen Traum:
Ichitá schritt in ihrem schmutzigen Leinkleid in einen Ballsaal, der nur so strahlte und funkelte vor Gold und Edelsteinen. Der Glanz blendete sie und sie hielt sich den Handrücken vor Augen. Sie ging an der Wand entlang und blieb schließlich stehen, von Bewunderung gepackt und beobachtete die vielen Damen in weiten, prächtigen Ballkleidern und die Herren in herrlichen eleganten Anzügen. Ein Mann, eine Frau und ein Jüngling mit schulterlangem, welligem, pechschwarzem Haar standen in der Mitte des Saales. Es waren der König, die Königin und der Prinz, in prunkvolle Gewänder gehüllt. Dann fing die Kapelle an, einen Walzer zu spielen. Der Prinz ging zu einer jungen Dame, die ein himmelblaues Abendkleid trug und forderte sie zum Tanz auf. Auch der König, die Königin und die Gäste drehten sich im Tanze. Irgendwann dankte der Prinz der Dame und sah sich um. Ichitá merkte, dass er smaragdgrüne, leuchtende Augen hatte. Er war wunderschön. Das Mädchen hielt den Atem an. Der Blick des Prinzen verweilte auf ihr und er öffnete den Mund, um etwas zu sagen. Doch sie rannte davon, so schnell ihre Beine sie tragen konnten. Sie rannte durch das Schlossportal, und in die Nacht hinaus; verwunderte Blicke folgten ihr. Sie rannte immer weiter......
......und schließlich wachte sie auf. Ichitá keuchte und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Was wollte ihr der Traum sagen? Sie ging hinaus und nachdem sie sich an der Quelle gewaschen hatte, erinnerte sie sich nicht mehr an den Traum. Sie verbrachte den Vormittag damit, aus dem Fell eines Bibers ein Kissen zu nähen, dass sie mit Gras füllte. Dann ging sie tiefer in den Wald, um Beeren zu sammeln. Als sie die Stelle mit den Himbeersträuchern gefunden hatte und genügend Beeren gesammelt hatte, lief sie weiter durch den Wald, hin und wieder eine Himbeere naschend, bis sie an der großen Wiese ankam, die sich meilenweit erstreckte. Dort hinten auf einer kleinen Anhöhe stand ein riesiges Schloss, das Schloss des Königs. Die Mittagssonne stand hoch am Himmel und beleuchtete Ichitás Haar, dass es wie flüssiges Gold erschien.
Plötzlich aber ließ eine dunkle Stimme sie herumfahren. „Wer bist du?“ Ichitá fuhr der Schreck in die Glieder, als sie erkannte, wer vor ihr stand. In dunkelblauen Samt gekleidet, mit einem majestätischen Jagdfalken auf der Schulter und einem goldenen Reif auf der Stirn, stand am Waldrand der Prinz. Er sah sie so argwöhnisch und prüfend an, dass sie plötzlich impulsiv die Flucht ergriff. Sie rannte in den Wald und kletterte flink wie ein Eichhörnchen auf eine hohe Eiche. „Nein!“, rief der junge Mann. „Bleib hier, geh nicht fort!“ Er lief Ichitá hinterher und blieb unter der Eiche stehen. Er legte den Kopf in den Nacken und sah das junge Mädchen hinter einem Ast stehen. Entgegen seiner Erwartungen stand es aufrecht da und kauerte sich nicht zusammen. „Wer bist du?“, fragte der Prinz abermals verwirrt. „Ichitá.“, sagte sie mit leicht rauchiger Stimme. Sie wusste nicht, wie lange sie nicht mehr mit einem Menschen gesprochen hatte und es wunderte sie, dass sie überhaupt noch die Sprache der Menschen beherrschte. „Ichitá“, murmelte der Königssohn nachdenklich. „Das bedeutet ‚Tanz’!“ „Isch weiß.“, entgegnete das Mädchen mit leichtem französischen Akzent.
Einen kleinen Moment lang herrschte Stille. Dann erkläre der junge Mann: „Mein treuer Knecht sah dich gestern auf der Jagd. Er sagte, er habe noch nie etwas so Schönes und zugleich Seltsames gesehen.“ „Woher wisst Ihr, dass er misch meinte und nischt jemand anderen?“, entgegnete sie. Der Prinz lächelte. „Die Beschreibung trifft nur auf dich zu, Ichitá.“ Doch im nächsten Augenblick hüpfte das Waldmädchen auf einen anderen Baum und war im Wald verschwunden.
Eine Jagd, ein Traum, ein Königssohn
Ichitá beugte sich tief über den Wasserstrahl, der aus den bemoosten Felsen schoss. Als sie ihren Durst gelöscht hatte, blickte sie über ihre Schulter zu der Ruine zurück. Die Wurzeln der Eichen überzogen die alten Mauern, die zu Trümmerhaufen zusammengefallen waren. Die Natur hatte den Ort zurückerobert, wo einst das schöne Haus gestanden war. „Wie schade“, dachte sich Ichitá, „dass das Haus zerfallen ist. Wie schön wäre es, weiß getüncht, mit einem schönen Garten davor, in dem im Frühling die farbenprächtigen Blumen ihre Köpfchen der Sonne entgegenstrecken.....“ Ichitá riss sich mit einem Kopfschütteln aus den Träumen. Ein Raum war noch erhalten. Der Wind pfiff durch die scheibenlosen Fenster, aber einem besseren Unterstand hatte das Mädchen von 14 Jahren nicht gefunden. Dort hingen in ordentlichen Reihen auch die Kräuter an einer Schnur von der Decke, und in einer Ecke standen in kleinen Töpfchen einige Salben.
Ichitás nackte Füße traten geräuschlos wie die einer Katze auf das Laub, als sie tiefer in den Wald lief. In der Schlinge, geflochten aus Hanf, hing ein prächtiger Hase. Das Mädchen zog den kleinen, silbernen Dolch aus der Lederhülse und tötete den Hasen, ohne dass dieser Schmerzen verspürte.
Nachdem Ichitá ihr Mittagessen verspeist hatte, wusch sie ihr Gesicht, kämmte ihre goldblonden Locken mit dem Knochenkamm und flocht es zu einem lockeren Zopf. Dann klopfe sie ihr zerschlissenes Leinkleid ab und ging am Bach entlang, um nach Wasserdost zu suchen, da sie es bei ihrer letzten Erkältung aufgebraucht hatte. Sie hatte schon ein ganzes Büschel zusammen, als sie plötzlich ihren Kopf herumwarf. Trompetenklänge schallten durch den Wald. Ichitá wusste nicht, wieso, aber diese Klänge jagten ihr Angst ein. Sie ließ das Büschel fallen und rannte davon. Bäume flogen an ihr vorbei, sie hörte nichts mehr außer dem eigenen keuchenden Atem und dem Fahrtwind in ihren Ohren. Die Trompeten waren jetzt neben ihr.
Etwas brach so unerwartet vor ihr aus dem Unterholz, dass ihr Herz fast versagte. Das Etwas war ein junges Reh. Ichitá stoppte abrupt. Drei Hunde schossen ebenfalls aus dem Gebüsch und jagten dem Reh hinterher. Ichitá lehnte sich keuchend an einen Baumstamm. Eine Jagd! Das hätte sie wissen müssen. Sie beruhigte sich wieder einigermaßen. Plötzlich hatte sie Mitleid mit dem Reh. Jagen, das taten die großen Grundherren und die Könige, trotzdem sie genug Fleisch auf dem Tisch hatten. Sie jagten nur aus purer Lust. Das war es, was das Waldmädchen wütend machte. Das Getrampel der Pferde kam immer näher und schließlich stürmte die ganze Jagdtruppe an ihr vorbei. Ein junger Knecht, der das Schlusslicht bildete, sah über die Schulter zurück und erblickte das Mädchen. Ichitá konnte des Knechtes Gesichtsausdruck kurz erkennen, bevor er mit den anderen zwischen den Bäumen verschwand: Eine Mischung aus Bewunderung, Erstaunen und Argwohn.
Sie schüttelte nur den Kopf und kehrte zu der Stelle zurück, wo sie ihr Büschel Wasserdost fallengelassen hatte. Dann kehrte sie zu ihrem Heim zurück.
In dieser Nacht hatte sie einen seltsamen Traum:
Ichitá schritt in ihrem schmutzigen Leinkleid in einen Ballsaal, der nur so strahlte und funkelte vor Gold und Edelsteinen. Der Glanz blendete sie und sie hielt sich den Handrücken vor Augen. Sie ging an der Wand entlang und blieb schließlich stehen, von Bewunderung gepackt und beobachtete die vielen Damen in weiten, prächtigen Ballkleidern und die Herren in herrlichen eleganten Anzügen. Ein Mann, eine Frau und ein Jüngling mit schulterlangem, welligem, pechschwarzem Haar standen in der Mitte des Saales. Es waren der König, die Königin und der Prinz, in prunkvolle Gewänder gehüllt. Dann fing die Kapelle an, einen Walzer zu spielen. Der Prinz ging zu einer jungen Dame, die ein himmelblaues Abendkleid trug und forderte sie zum Tanz auf. Auch der König, die Königin und die Gäste drehten sich im Tanze. Irgendwann dankte der Prinz der Dame und sah sich um. Ichitá merkte, dass er smaragdgrüne, leuchtende Augen hatte. Er war wunderschön. Das Mädchen hielt den Atem an. Der Blick des Prinzen verweilte auf ihr und er öffnete den Mund, um etwas zu sagen. Doch sie rannte davon, so schnell ihre Beine sie tragen konnten. Sie rannte durch das Schlossportal, und in die Nacht hinaus; verwunderte Blicke folgten ihr. Sie rannte immer weiter......
......und schließlich wachte sie auf. Ichitá keuchte und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Was wollte ihr der Traum sagen? Sie ging hinaus und nachdem sie sich an der Quelle gewaschen hatte, erinnerte sie sich nicht mehr an den Traum. Sie verbrachte den Vormittag damit, aus dem Fell eines Bibers ein Kissen zu nähen, dass sie mit Gras füllte. Dann ging sie tiefer in den Wald, um Beeren zu sammeln. Als sie die Stelle mit den Himbeersträuchern gefunden hatte und genügend Beeren gesammelt hatte, lief sie weiter durch den Wald, hin und wieder eine Himbeere naschend, bis sie an der großen Wiese ankam, die sich meilenweit erstreckte. Dort hinten auf einer kleinen Anhöhe stand ein riesiges Schloss, das Schloss des Königs. Die Mittagssonne stand hoch am Himmel und beleuchtete Ichitás Haar, dass es wie flüssiges Gold erschien.
Plötzlich aber ließ eine dunkle Stimme sie herumfahren. „Wer bist du?“ Ichitá fuhr der Schreck in die Glieder, als sie erkannte, wer vor ihr stand. In dunkelblauen Samt gekleidet, mit einem majestätischen Jagdfalken auf der Schulter und einem goldenen Reif auf der Stirn, stand am Waldrand der Prinz. Er sah sie so argwöhnisch und prüfend an, dass sie plötzlich impulsiv die Flucht ergriff. Sie rannte in den Wald und kletterte flink wie ein Eichhörnchen auf eine hohe Eiche. „Nein!“, rief der junge Mann. „Bleib hier, geh nicht fort!“ Er lief Ichitá hinterher und blieb unter der Eiche stehen. Er legte den Kopf in den Nacken und sah das junge Mädchen hinter einem Ast stehen. Entgegen seiner Erwartungen stand es aufrecht da und kauerte sich nicht zusammen. „Wer bist du?“, fragte der Prinz abermals verwirrt. „Ichitá.“, sagte sie mit leicht rauchiger Stimme. Sie wusste nicht, wie lange sie nicht mehr mit einem Menschen gesprochen hatte und es wunderte sie, dass sie überhaupt noch die Sprache der Menschen beherrschte. „Ichitá“, murmelte der Königssohn nachdenklich. „Das bedeutet ‚Tanz’!“ „Isch weiß.“, entgegnete das Mädchen mit leichtem französischen Akzent.
Einen kleinen Moment lang herrschte Stille. Dann erkläre der junge Mann: „Mein treuer Knecht sah dich gestern auf der Jagd. Er sagte, er habe noch nie etwas so Schönes und zugleich Seltsames gesehen.“ „Woher wisst Ihr, dass er misch meinte und nischt jemand anderen?“, entgegnete sie. Der Prinz lächelte. „Die Beschreibung trifft nur auf dich zu, Ichitá.“ Doch im nächsten Augenblick hüpfte das Waldmädchen auf einen anderen Baum und war im Wald verschwunden.
Ichitá braucht keinen Retter
Am nächsten Morgen lief Ichitá aus der Ruine und immer am Bach entlang, bis dieser schließlich in den großen Fluss mündete. Dort standen die Bäume weiter auseinander und unter der großen Eiche kniete sie sich nieder. Dort blühten einige wunderschöne Blumen, deren feuerrote Blütenkelche sich wohlig der Sonne entgegenreckten. Sie brach sich eine Blume ab und betrachtete sie glückstrahlend. Dann legte sie sich auf die Wiese und lag lange dort und ließ sich von der warmen Frühlingssonne bescheinen. Dann schlug sie die Augen wieder auf. Es war Mittag geworden und ihr Magen knurrte. Sie kehrte zu ihrer Ruine zurück und stellte die Blume in eine kleine zerbrochene Vase, die sie einmal irgendwo gefunden hatte, sie konnte sich nicht mehr daran erinnern, wo. Die alten Blumen, die schon verwelkt waren, warf sie fort.
Dann lief sie durch den Wald zu ihrer ersten Falle. Ein kleines Kaninchen hatte sich darin verfangen und schrie jämmerlich nach seiner Mutter. Ichitá ließ es laufen und ging zu ihrer zweiten Falle. Dort hing eine dicke Wachtel. Mit zufriedenem Gesicht tötete sie sie und baute die Falle wieder auf. Dann lief sie raschen Schrittes ihrem Heim zu. Doch sie hatte nicht die Hälfte ihres Weges zurückgelegt, als plötzlich drei große, kräftige Gestalten aus dem Dickicht auf den Weg sprangen und sich vor ihr aufbauten. Sie waren allesamt in schmutzige Tierfelle gekleidet und grinsten mit fauligen gelben Zähnen auf sie herab. In den Händen trugen zwei von ihnen dicke Keulen, der andere aber, vermutlich der Anführer, legte seine Hand locker auf einen plumpen Schwertgriff.
Ichitás Augen verengten sich. „Was wollt ihr!“ „Du hast ja einen schönen Fang gemacht!“, brummte der Anführer mit einer Stimme, die so schmierig war wie seine fettigen Haarsträhnen und nickte zu der Wachtel hin. „Ich weiß eben, wie man Fallen stellt!“, erwiderte das Waldmädchen. „Tja wir haben das Problem, dass wir im Moment nichts zu Essen haben! Da käme uns so eine Wachtel gerade recht!“ „Ja“, stimmte ein weiterer zu. „Na komm, gib ihn uns, deinen schönen Fang!“ „Ich denk nicht dran!“, sagte Ichitá mit fester Stimme. Der Anführer legte seinen Griff auf den Schwertknauf und die anderen zückten ihre Knüppel. „Nun, dann muss es eben anders gehen!“
Als Ichitá das Band aus dem Haar nahm, es an die Beine der Wachtel band und es sich um die Hüfte schlang, sahen die Banditen erst verdutzt zu, bis sie begriffen. Doch ehe sie noch auf sie zustürmen konnte, riss Ichitá ihren ellenlangen Dolch aus der Hülse. Das Sonnenlicht ließ die scharfe Schneide hell silbern aufblitzen. Dann kamen die Räuber mit erhobenen Knüppeln wie Ochsen die rot sahen auf sie zu. Der eine ließ seine Keule auf ihre linke Kopfseite zusausen, doch das Mädchen huschte flink darunter hinweg und wich dem nächsten Holzknüppel aus, dessen Ziel ihre Beine sein sollten.
Dann geschah etwas unerwartetes. Jemand sprang zwischen sie und die Räuber. Der Jemand hatte ein glänzendes stählernes Schwert, auf dessen Schneide sich eine eingravierte Linie bis zur Spitze schlängelte. Er zerschlug die Keulen der Banditen mit einem Hieb und trat dem Anführer entgegen. Wut kochte in dem stolzen Waldmädchen hoch, als sie den Mann erkannte, der zwischen sie gesprungen war. Es war der Sohn des Königs. Noch bevor er zum Schlag ausholen konnte, waren die Räuber in den Wald geflohen.
Ichitás Gesicht brannte. Sie packte den Dolch fester und sprang auf den überraschten Prinz zu, der im letzten Augenblick sein Schwert hochriss um ihren Dolch abzuwehren. „Wieso hast du das getan?“, zischte sie und vergaß dabei, dass man Prinzen normalerweise mit einem gewissen Respekt behandelte. „Wieso hast du das getan?“, schrie sie ihn an. Der Prinz sah total verwirrt aus und brachte erst einmal kein Wort heraus. „Naja..“, stotterte er. „Ich muss die Frauen und die Schwachen beschützen...“ „Denkst, dass ich schwach bin?“, flüsterte Ichitá giftig. „Denkst du es wirklich?“ Ihr gegenüber blieb stumm wie ein Fisch. „Ich wäre mit ihnen allein fertiggeworden!“, schrie Ichitá. „Lange habe ich auf den Augenblick gewartet, jemandem zu zeigen was ich gelernt habe, lange habe ich darauf gewartet, zu zeigen, dass nicht alle Frauen schwach sind, lange schon wollte ich triumphieren! Und du, du verscheuchst sie, ohne wenigstens einen zurückzulassen!“ „Ichitá!“, brachte der Prinz mühsam heraus. „Bitte!“ Das Mädchen stieß ein Knurren aus und verschwand im Dickicht.
Am nächsten Morgen lief Ichitá aus der Ruine und immer am Bach entlang, bis dieser schließlich in den großen Fluss mündete. Dort standen die Bäume weiter auseinander und unter der großen Eiche kniete sie sich nieder. Dort blühten einige wunderschöne Blumen, deren feuerrote Blütenkelche sich wohlig der Sonne entgegenreckten. Sie brach sich eine Blume ab und betrachtete sie glückstrahlend. Dann legte sie sich auf die Wiese und lag lange dort und ließ sich von der warmen Frühlingssonne bescheinen. Dann schlug sie die Augen wieder auf. Es war Mittag geworden und ihr Magen knurrte. Sie kehrte zu ihrer Ruine zurück und stellte die Blume in eine kleine zerbrochene Vase, die sie einmal irgendwo gefunden hatte, sie konnte sich nicht mehr daran erinnern, wo. Die alten Blumen, die schon verwelkt waren, warf sie fort.
Dann lief sie durch den Wald zu ihrer ersten Falle. Ein kleines Kaninchen hatte sich darin verfangen und schrie jämmerlich nach seiner Mutter. Ichitá ließ es laufen und ging zu ihrer zweiten Falle. Dort hing eine dicke Wachtel. Mit zufriedenem Gesicht tötete sie sie und baute die Falle wieder auf. Dann lief sie raschen Schrittes ihrem Heim zu. Doch sie hatte nicht die Hälfte ihres Weges zurückgelegt, als plötzlich drei große, kräftige Gestalten aus dem Dickicht auf den Weg sprangen und sich vor ihr aufbauten. Sie waren allesamt in schmutzige Tierfelle gekleidet und grinsten mit fauligen gelben Zähnen auf sie herab. In den Händen trugen zwei von ihnen dicke Keulen, der andere aber, vermutlich der Anführer, legte seine Hand locker auf einen plumpen Schwertgriff.
Ichitás Augen verengten sich. „Was wollt ihr!“ „Du hast ja einen schönen Fang gemacht!“, brummte der Anführer mit einer Stimme, die so schmierig war wie seine fettigen Haarsträhnen und nickte zu der Wachtel hin. „Ich weiß eben, wie man Fallen stellt!“, erwiderte das Waldmädchen. „Tja wir haben das Problem, dass wir im Moment nichts zu Essen haben! Da käme uns so eine Wachtel gerade recht!“ „Ja“, stimmte ein weiterer zu. „Na komm, gib ihn uns, deinen schönen Fang!“ „Ich denk nicht dran!“, sagte Ichitá mit fester Stimme. Der Anführer legte seinen Griff auf den Schwertknauf und die anderen zückten ihre Knüppel. „Nun, dann muss es eben anders gehen!“
Als Ichitá das Band aus dem Haar nahm, es an die Beine der Wachtel band und es sich um die Hüfte schlang, sahen die Banditen erst verdutzt zu, bis sie begriffen. Doch ehe sie noch auf sie zustürmen konnte, riss Ichitá ihren ellenlangen Dolch aus der Hülse. Das Sonnenlicht ließ die scharfe Schneide hell silbern aufblitzen. Dann kamen die Räuber mit erhobenen Knüppeln wie Ochsen die rot sahen auf sie zu. Der eine ließ seine Keule auf ihre linke Kopfseite zusausen, doch das Mädchen huschte flink darunter hinweg und wich dem nächsten Holzknüppel aus, dessen Ziel ihre Beine sein sollten.
Dann geschah etwas unerwartetes. Jemand sprang zwischen sie und die Räuber. Der Jemand hatte ein glänzendes stählernes Schwert, auf dessen Schneide sich eine eingravierte Linie bis zur Spitze schlängelte. Er zerschlug die Keulen der Banditen mit einem Hieb und trat dem Anführer entgegen. Wut kochte in dem stolzen Waldmädchen hoch, als sie den Mann erkannte, der zwischen sie gesprungen war. Es war der Sohn des Königs. Noch bevor er zum Schlag ausholen konnte, waren die Räuber in den Wald geflohen.
Ichitás Gesicht brannte. Sie packte den Dolch fester und sprang auf den überraschten Prinz zu, der im letzten Augenblick sein Schwert hochriss um ihren Dolch abzuwehren. „Wieso hast du das getan?“, zischte sie und vergaß dabei, dass man Prinzen normalerweise mit einem gewissen Respekt behandelte. „Wieso hast du das getan?“, schrie sie ihn an. Der Prinz sah total verwirrt aus und brachte erst einmal kein Wort heraus. „Naja..“, stotterte er. „Ich muss die Frauen und die Schwachen beschützen...“ „Denkst, dass ich schwach bin?“, flüsterte Ichitá giftig. „Denkst du es wirklich?“ Ihr gegenüber blieb stumm wie ein Fisch. „Ich wäre mit ihnen allein fertiggeworden!“, schrie Ichitá. „Lange habe ich auf den Augenblick gewartet, jemandem zu zeigen was ich gelernt habe, lange habe ich darauf gewartet, zu zeigen, dass nicht alle Frauen schwach sind, lange schon wollte ich triumphieren! Und du, du verscheuchst sie, ohne wenigstens einen zurückzulassen!“ „Ichitá!“, brachte der Prinz mühsam heraus. „Bitte!“ Das Mädchen stieß ein Knurren aus und verschwand im Dickicht.
Der Anfang gefällt mir gut! Mal sehen wie es weitergeht!
Ähm, ihr müsst immer nen bisschen länger auf Einträge meinerseits warten, weil ich noch eine Geschichte schreib und wir zusätzlich noch das Haus renovieren müssen und umziehen.
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