Omaha Beach fällt mir ein. Oder Stalingrad. Oder der Mars. Kreativ gibt sich die Shooter-Branche nicht wirklich, auch und gerade die Branchengrößen setzen mit Spielen wie Doom, Quake oder Call of Duty 2 auf Bewährtes. Durch russischen Schnee robben und Wehrmachtssoldaten auseinandernehmen. Zombies, die durch irgendein Höllentor - das danach selbstredend wieder geschlossen werden will - den Mars unsicher machen, in grünen Schleim verwandeln.
Recht unkonventionell präsentiert sich da Gun, das Shooter-Werk der kalifornischen Spieleschmiede www.neversoft.com|Neversoft - die bisher durch die TonyHawk's-Serie von sich reden machten. Nun also ein Shooter - und was für einer: Anstatt die oben angesprochene Thematik noch einmal durchzukauen, entschloss sich Neversoft für ein Szenario, das ungeachtet seiner Spannung von Spieleentwicklern bisher größtenteil links liegen gelassen wurde: Der Western.
Auch wenn der Autor dieser Zeilen John Wayne, Steve McQueen oder Clint Eastwood nur aus Erzählungen bekannt sind, hat er doch eien gewisse Vorfreunde, als sich die Laufwerksschublade mit der DVD schließt und der Installationsprogress beginnt. Selige Kindeheitserinnerungen werden wach, vor dem geistigen Auge erscheint beim Durchblättern des 20-seitigen Handbuches die Playmobil-Westernlandschaft - gute Voraussetzungen also für ein Spiel, das in diesen -soviel vorweggenommen- nahezu perfekt aufgeht.
Das Spiel beginnt mit einem netten Tutorial. Sie sind Colton White, ein Mann mitte dreißig, der gerade mit seinem Vater auf der Jagd ist. Der gute Herr bringt uns also die Shooter-Grundlagen bei (ein paar unnötig komplizierte Aktionen sind dabei, aber im Großen und Ganzen...), sie erledigen ein paar Wölfe und besteigen schließlich mit ihrem Vater ein Dampfschiff. Und dort beginnt das Schlamassel. Ein Banditenüberfall, Helden wie Colton und Ned nun mal sind, versuchen sie den Angriff -vergebens- zurückzuschlagen. Colton hat es fast geschafft von dem kurz vor der Explosion stehenden Schiff zu fliehen, als es Ned plötzlich erwischt. Er sackt zusammen, kann Ned eine Münze in die Hand drücken und gibt mit den Worten "ich bin nicht dein Vater" den Löffel ab. Tolle Wurst - Star Wars lässt grüßen.
Später erwacht Colton am Flussufer - der Vater(?) ist tot, er steht allein in der Prärie und für die Rache an Neds Mördern steht er ziemlich allein da. Ähnlich wie in GTA erwartet den Spieler nun nämlich eine ziemlich große, frei begehbare Welt - zwei Städte (eine davon, Dodge City als Startgebiet), je ein Ranch und ein Fort, einige Canyons und Höhlen und massig Prärie - kurz: Alles was man sich unter "Western" vorstellt.
Colton dagegen hat Glück: Kurz nach seinem Erwachen läuft ihm ein recht seltsamer Kauz über den Weg, der ihm das Reiten beibringt und ihm, nach gewonnenem Wettrennen sogar ein Pferd schenkt. Der Gaul hat ein paar Besonderheiten, zwar muss er nicht gepflegt werden, treibt man ihn jedoch zu häufig durch das Pressen der Sporen in die Flanken zu Höchstleistungen, quittiert er ihnen irgendwann den Dienst und beißt mal nicht zu Futterzwecken ins Gras.
Das Entfernungsproblem ist damit gelöst, auf nach Dodge City - dort soll man sich im Saloon umhören. Die Wirtin will aber erste einen Nebenjob erledigt sehen - und hier kommen wir zur zweiten Parallele zu GTA. Es steht ihnen jederzeit frei, ein bisschen nach Gold zu buddeln, ein paar steckbrieflich gesuchte Banditen ("Dead or alive"...) ins Kittchen bzw. gleich unter die Erde zu bringen oder ein bisschen Kühe zu hüten. So steigt der Kontostand ebenso wie die Fähigkeiten des Hauptcharakters. Ähnlich wie in einem Rollenspiel steigen Werte wie Schussgenauigkeit oder Widerstandskraft mit der Zeit an. Zudem gewöhnt man sich schneller an die Pferde- und Schusssteuerung (die auch ein Blinder bedienen könnte - grob in die Gegner-Richtung zielen reicht) - da es bei mehreren Gegnern doch manchmal haarig wird: Colton kann dann -ähnlich wie z.B. in Max Payne- eine Zeitlupenfunktion aktivieren, mit der ungahnte Schussmanöver gelingen. Zwar nicht neu, aber nett.
Diese Nebenjobs machen auch einen erheblichen Teil des Flairs von Gun aus. Neben den perfekt durchgestylten Missionen der actiongeladenen Haupt-Story, die durch spannende Zwischensequenzen getragen, einen Löwenanteil zur gelungenen Atmosphäre beitragen, bringen die Nebenmissionen immer wieder eine willkommene Abwechslung und Auflockerung. Diese Mischung aus spielerischer Freiheit und Lockerheit gepaart mit der fulminant-filmreifen Darstellung der Geschichte vermag die Schwächen von Gun über weite Teile des Spiels geschickt zu kaschieren.
Diese Schwächen betreffen vor allem die Grafik: Landschaftsumgebungen und Charaktere wurden zwar liebevoll nachgebildet, jedoch verschwimmen und verpixeln die Texturen oft auf kurze Distanz. Zugunsten der Hardware-Anforderungen wurde dann auch darauf verzichtet, die Gesichtszüge ebenso detailliert und ausdrucksstark zu gestalten wie in den Zwischensequenzen - schade, aber wohl doch die richtige Entscheidung.
Diesen Malus macht der Sound dafür wieder gut: Ein epochaler Soundtrack perfektioniert die Wildwest-Atmosphäre noch weiter. Gun klingt wie wilder Westen klingen muss. Sehr zu meiner Freude wurde zudem von Activision auf eine deutsche Synchronisation verzichtet - durch deutsche Untertitel und die Beibehaltung der hervorragenden amerikanischen Sprecher kommt die Atmophäre noch mal einen Tick besser rüber.
Unter'm Strich erwartet den Spieler mit Gun ein spannender Ausflug in einem unverbrauchten Szenario - auch wenn die Spielzeit ein wenig mager ausfällt und das Ende der Story nicht das halten kann, was die Stunden davor versprechen, bleibt eine höchst vergnügliche Abwechslung zum üblichen Einheitsbrei. So und nun wird die Playmobil-Westernlandschaft wieder aufgebaut :D
-> 85/100
Recht unkonventionell präsentiert sich da Gun, das Shooter-Werk der kalifornischen Spieleschmiede www.neversoft.com|Neversoft - die bisher durch die TonyHawk's-Serie von sich reden machten. Nun also ein Shooter - und was für einer: Anstatt die oben angesprochene Thematik noch einmal durchzukauen, entschloss sich Neversoft für ein Szenario, das ungeachtet seiner Spannung von Spieleentwicklern bisher größtenteil links liegen gelassen wurde: Der Western.
Auch wenn der Autor dieser Zeilen John Wayne, Steve McQueen oder Clint Eastwood nur aus Erzählungen bekannt sind, hat er doch eien gewisse Vorfreunde, als sich die Laufwerksschublade mit der DVD schließt und der Installationsprogress beginnt. Selige Kindeheitserinnerungen werden wach, vor dem geistigen Auge erscheint beim Durchblättern des 20-seitigen Handbuches die Playmobil-Westernlandschaft - gute Voraussetzungen also für ein Spiel, das in diesen -soviel vorweggenommen- nahezu perfekt aufgeht.
Das Spiel beginnt mit einem netten Tutorial. Sie sind Colton White, ein Mann mitte dreißig, der gerade mit seinem Vater auf der Jagd ist. Der gute Herr bringt uns also die Shooter-Grundlagen bei (ein paar unnötig komplizierte Aktionen sind dabei, aber im Großen und Ganzen...), sie erledigen ein paar Wölfe und besteigen schließlich mit ihrem Vater ein Dampfschiff. Und dort beginnt das Schlamassel. Ein Banditenüberfall, Helden wie Colton und Ned nun mal sind, versuchen sie den Angriff -vergebens- zurückzuschlagen. Colton hat es fast geschafft von dem kurz vor der Explosion stehenden Schiff zu fliehen, als es Ned plötzlich erwischt. Er sackt zusammen, kann Ned eine Münze in die Hand drücken und gibt mit den Worten "ich bin nicht dein Vater" den Löffel ab. Tolle Wurst - Star Wars lässt grüßen.
Später erwacht Colton am Flussufer - der Vater(?) ist tot, er steht allein in der Prärie und für die Rache an Neds Mördern steht er ziemlich allein da. Ähnlich wie in GTA erwartet den Spieler nun nämlich eine ziemlich große, frei begehbare Welt - zwei Städte (eine davon, Dodge City als Startgebiet), je ein Ranch und ein Fort, einige Canyons und Höhlen und massig Prärie - kurz: Alles was man sich unter "Western" vorstellt.
Colton dagegen hat Glück: Kurz nach seinem Erwachen läuft ihm ein recht seltsamer Kauz über den Weg, der ihm das Reiten beibringt und ihm, nach gewonnenem Wettrennen sogar ein Pferd schenkt. Der Gaul hat ein paar Besonderheiten, zwar muss er nicht gepflegt werden, treibt man ihn jedoch zu häufig durch das Pressen der Sporen in die Flanken zu Höchstleistungen, quittiert er ihnen irgendwann den Dienst und beißt mal nicht zu Futterzwecken ins Gras.
Das Entfernungsproblem ist damit gelöst, auf nach Dodge City - dort soll man sich im Saloon umhören. Die Wirtin will aber erste einen Nebenjob erledigt sehen - und hier kommen wir zur zweiten Parallele zu GTA. Es steht ihnen jederzeit frei, ein bisschen nach Gold zu buddeln, ein paar steckbrieflich gesuchte Banditen ("Dead or alive"...) ins Kittchen bzw. gleich unter die Erde zu bringen oder ein bisschen Kühe zu hüten. So steigt der Kontostand ebenso wie die Fähigkeiten des Hauptcharakters. Ähnlich wie in einem Rollenspiel steigen Werte wie Schussgenauigkeit oder Widerstandskraft mit der Zeit an. Zudem gewöhnt man sich schneller an die Pferde- und Schusssteuerung (die auch ein Blinder bedienen könnte - grob in die Gegner-Richtung zielen reicht) - da es bei mehreren Gegnern doch manchmal haarig wird: Colton kann dann -ähnlich wie z.B. in Max Payne- eine Zeitlupenfunktion aktivieren, mit der ungahnte Schussmanöver gelingen. Zwar nicht neu, aber nett.
Diese Nebenjobs machen auch einen erheblichen Teil des Flairs von Gun aus. Neben den perfekt durchgestylten Missionen der actiongeladenen Haupt-Story, die durch spannende Zwischensequenzen getragen, einen Löwenanteil zur gelungenen Atmosphäre beitragen, bringen die Nebenmissionen immer wieder eine willkommene Abwechslung und Auflockerung. Diese Mischung aus spielerischer Freiheit und Lockerheit gepaart mit der fulminant-filmreifen Darstellung der Geschichte vermag die Schwächen von Gun über weite Teile des Spiels geschickt zu kaschieren.
Diese Schwächen betreffen vor allem die Grafik: Landschaftsumgebungen und Charaktere wurden zwar liebevoll nachgebildet, jedoch verschwimmen und verpixeln die Texturen oft auf kurze Distanz. Zugunsten der Hardware-Anforderungen wurde dann auch darauf verzichtet, die Gesichtszüge ebenso detailliert und ausdrucksstark zu gestalten wie in den Zwischensequenzen - schade, aber wohl doch die richtige Entscheidung.
Diesen Malus macht der Sound dafür wieder gut: Ein epochaler Soundtrack perfektioniert die Wildwest-Atmosphäre noch weiter. Gun klingt wie wilder Westen klingen muss. Sehr zu meiner Freude wurde zudem von Activision auf eine deutsche Synchronisation verzichtet - durch deutsche Untertitel und die Beibehaltung der hervorragenden amerikanischen Sprecher kommt die Atmophäre noch mal einen Tick besser rüber.
Unter'm Strich erwartet den Spieler mit Gun ein spannender Ausflug in einem unverbrauchten Szenario - auch wenn die Spielzeit ein wenig mager ausfällt und das Ende der Story nicht das halten kann, was die Stunden davor versprechen, bleibt eine höchst vergnügliche Abwechslung zum üblichen Einheitsbrei. So und nun wird die Playmobil-Westernlandschaft wieder aufgebaut :D
-> 85/100
Wer gibt dir das Recht dich wie ein Mod aufzuführen ?
Denkst du man merkt nicht , dass du durch so was die Aufmerksamkeit der Moderatoren auf dich ziehen willst ? Damit dich diese dann zu nem Mod machen ?? Mann , wie peinlich . Und überhaupt : Was ist daran so toll ,auf ne Gamesseite zu gehen und irgend nen Text zu kopieren und ihn dann hier zu posten ?
Denkst du man merkt nicht , dass du durch so was die Aufmerksamkeit der Moderatoren auf dich ziehen willst ? Damit dich diese dann zu nem Mod machen ?? Mann , wie peinlich . Und überhaupt : Was ist daran so toll ,auf ne Gamesseite zu gehen und irgend nen Text zu kopieren und ihn dann hier zu posten ?
hum, erlich gesagt, ich finds gar nicht mal so schlecht, da ich mir eh überlegte mir Gun zu kaufen.
@ juicy
dieses unterforum ist für soetwas gedacht und ich finde den test ehrlich gesagt relativ gut.
dieses unterforum ist für soetwas gedacht und ich finde den test ehrlich gesagt relativ gut.
@Juicy wenn man keine Ahnung hat...
@hartz wirklich sehr guter Testbericht und endlich prozentwertungen, diese sucht man ja bei den Mp testberichten vergeblich.
@hartz wirklich sehr guter Testbericht und endlich prozentwertungen, diese sucht man ja bei den Mp testberichten vergeblich.
Ich bin sogar von René per Mail autorisiert (nur am Rande, ich würd's auch so machen)...er wollte sogar meine Testberichte in den Magazin-Teil übernehmen...aber naja, ist halt viel beschäftigt ;)
"Ich bin sogar von René per Mail autorisiert "
Warum denn auch nicht werae? Ich find den Test Klasse: Ausgiebig, interesant, informativ. Wie ein test sein sollte. Ich würde mich auch über weitere Tests aus hartzIV's Feder freuen, ohne jetzt irgendeine andere Testweise/anderen Testschreiber kritisieren zu wollen ;o)
Warum denn auch nicht werae? Ich find den Test Klasse: Ausgiebig, interesant, informativ. Wie ein test sein sollte. Ich würde mich auch über weitere Tests aus hartzIV's Feder freuen, ohne jetzt irgendeine andere Testweise/anderen Testschreiber kritisieren zu wollen ;o)
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