Igitt. Ein Spiel zu einer Filmlizenz mag sich der eine oder andere denken, wenn er das Spiel "King Kong" im Regal erblickt. Dieses Vorurteil mag auf die eine oder andere Lizenzgurke zutreffen, die Produzenten des am 14.12. anlaufenden "King Kong" scheinen sich jedoch davon überzeugt zu haben, dass ihr Remake nicht in die Hose geht. So wurde einerseits für die Verfilmung "Herr der Ringe"-Regisseur Peter Jackson unter Vertrag genommen, während das renommierte Studio Ubisoft Montreal unter der Leitung von Michael Ancel ("Beyond Good & Evil") mit der Spiel-Version betraut wurde.
Die Story - wie sollte es bei einem Spiel zu einer Filmlizenz anders sein - lehnt sich an die des Filmes an: Regisseur Carl Denham macht sich auf den Weg mit Hauptdarsteller-Blondchen Ann Darrow, Drehbuch-Autor Jack Driscoll (der später vom Spieler gesteuert wird) und dem Rest seiner Crew auf den Weg zu einer verlassenen Insel um dort einen Film zu drehen. Doof nur, dass das Wetter nicht so ganz mitspielen will und auf der Insel auch irgendiwe irgendwas faul ist: Schnell bemerkt die Crew, dass sie nicht ganz alleine ist. Neben überaus hässlichen Flugsauriern tritt auch das wohl berühmteste Film-Monster auf den Plan: Riesenaffe King Kong.
Dabei geht das Spiel teilweise allerdings einen völlig anderen Weg als der Film: Zwar steuert der Spieler circa 65-75 Prozent des Spielverlaufs in klassischer Ego-Shooter-Manier den strahlenden Helden Jack Driscoll, den Rest der Zeit darf allerdings Riesenaffe King Kong vom Spieler gesteuert die Inselwelt unsicher machen.
Aber der Reihe nach: Ähnlich wie in Call of Duty sind sie meistens im Team unterwegs, steuern allerdings nur einen Charakter, in dem Fall Jack. Auch wenn das Spiel auf den ersten Blick Parallelen zu FarCrys frei gestalteter Inselwelt aufweist, bemerkt der Spieler schnell, dass es fest abgesteckte Grenzen gibt in denen man von (leider zu ähnlichen) Gegnern attackiert wird: Flugmonster, Dinosaurier (darunter auch der unbesiegbare V-Rex), Wasserreptilien und allerlei Krabbelgedöns hat es auf den Helden abgesehen - und der kann sich oft nicht wehren. Grund: Nach den Wetterturbulenzen wurde die Ausrüstung (Waffen und Munition) auf der ganzen Insel verteilt, der Spieler hat mit ständiger Munitionsknappheit zu kämpfen. Nett, dass die Eingeborenen (auf die sie eher selten treffen) hier und da Knochen und Speere hinterließen, die als Waffen verwendbar sind. Die Kämpfe, ob nun mit Schusswaffen oder mit Speeren, sind jedenfalls auch ohne jegliche Anzeigen von Munitionsinhalt oder Lebensenergie packend, fesselnd und vor allem gegen den mit Waffengewalt nicht besiegbaren V-Rex hervorragend inszeniert.
Allerdings haben die Ego-Shooter-Passagen auch Längen und Schwächen: Oft nerven die immergleichen und nicht wirklich abwechslungsreich designten Gegnertypen ebenso wie die inspriationslosen Schalter- und Feuerrätsel: So stößt die Crew z.B. auf ein massives Holztor. Um es zu öffnen braucht es einen Schalter, von dem aber der Hebel fehlt. Nun ist suchen angesagt. Auf dem Weg stoßen sie auf mindestens drei Dornenbüsche, die sie mit eienr Fackel, die an einer recht weit entfernten Feuerstelle entflammt und heil hinüber gebracht werden muss. Das ist so öde wie es klingt und leider wurde zu oft auf diesen Typ Rätsel gebaut.
Dann aber der überraschende Schnitt: Jack bleibt Jack und der Spieler steuert mit einem Mal den Riesenaffen King Kong. Dies geschieht, wie bereits erwähnt aus der Third-Person-Perspektive und hier weiß King Kong richtig zu überzeugen. Sie stapfen durch den Urwald, trommeln sich gegen die Brust, klatschen Gegner, vor denen Sie als Jack noch flüchtig Reißaus genommen hätten durch den Wald, erwürgen Riesenschlangen und verwenden deren Kadaver als Peitsche und machen jahrelanges Kromabcher-Saufen zunichte, indem sie meterhohe Bäume ausreißen und als Keule verwenden. Kurzum: Die Kämpfe, dank der grandiosen Kamera und fantastischer Animationen und Finishing Moves gehören die Affenpassagen zu dem besten, was das Spiel seit langem zu bieten hat. Bis zum furiosen Finale auf dem Empire-State-Building (das wohl jedem bekannt sein dürfte) erwischte sich der Autor dieser Zeilen ein ums andere Mal beim Neuladen gewisser Sequenzen, um diese noch perfekter zu vollenden.
Das Ende kommt allerdings viel zu schnell. Bereits nach sieben Stunden sehen geübtere Zocker den Abspann über den Bildschirm flimmern und auch wenn wiederholtes Durchspielen mit Gimmicks wie Artworks oder einem alternativen Ende belohnt wird ist die Motivation beim dritten Mal irgendwie hinüber.
Technisch dagegen überzeugt King Kong. Die Grafik ist unterm Strich trotz (oder wegen) der ungewöhnlichen Darstellung ganz ohne HUD immer noch als "sehr gut" einzustufen, auch wenn der PC bei schnellen Drehungen auch bei sonst flüssigen Spielverlauf oft ins Stocken gerät und die meisten Monster ihren Namen wohl aus der abscheulichen Texturoberfläche beziehen. Des weiteren stören die oben angesprochenen "Rätsel"passagen auch recht oft, ebenso wie die schnell durchschimmernde Linearität des Spiels, die nur zu Beginn des Spiels durch die Illusion einer frei begehbaren Insel kaschiert werden kann.
Letztendlich kann die Film-Crew jedoch stolz auf das sein, was UbiSoft hier abliefert, trotz einiger weniger Mängel ist King Kong ein hervorragendes Spiel und eine sinnvolle Investition für Action-Cineasten
-> 84/100
Die Story - wie sollte es bei einem Spiel zu einer Filmlizenz anders sein - lehnt sich an die des Filmes an: Regisseur Carl Denham macht sich auf den Weg mit Hauptdarsteller-Blondchen Ann Darrow, Drehbuch-Autor Jack Driscoll (der später vom Spieler gesteuert wird) und dem Rest seiner Crew auf den Weg zu einer verlassenen Insel um dort einen Film zu drehen. Doof nur, dass das Wetter nicht so ganz mitspielen will und auf der Insel auch irgendiwe irgendwas faul ist: Schnell bemerkt die Crew, dass sie nicht ganz alleine ist. Neben überaus hässlichen Flugsauriern tritt auch das wohl berühmteste Film-Monster auf den Plan: Riesenaffe King Kong.
Dabei geht das Spiel teilweise allerdings einen völlig anderen Weg als der Film: Zwar steuert der Spieler circa 65-75 Prozent des Spielverlaufs in klassischer Ego-Shooter-Manier den strahlenden Helden Jack Driscoll, den Rest der Zeit darf allerdings Riesenaffe King Kong vom Spieler gesteuert die Inselwelt unsicher machen.
Aber der Reihe nach: Ähnlich wie in Call of Duty sind sie meistens im Team unterwegs, steuern allerdings nur einen Charakter, in dem Fall Jack. Auch wenn das Spiel auf den ersten Blick Parallelen zu FarCrys frei gestalteter Inselwelt aufweist, bemerkt der Spieler schnell, dass es fest abgesteckte Grenzen gibt in denen man von (leider zu ähnlichen) Gegnern attackiert wird: Flugmonster, Dinosaurier (darunter auch der unbesiegbare V-Rex), Wasserreptilien und allerlei Krabbelgedöns hat es auf den Helden abgesehen - und der kann sich oft nicht wehren. Grund: Nach den Wetterturbulenzen wurde die Ausrüstung (Waffen und Munition) auf der ganzen Insel verteilt, der Spieler hat mit ständiger Munitionsknappheit zu kämpfen. Nett, dass die Eingeborenen (auf die sie eher selten treffen) hier und da Knochen und Speere hinterließen, die als Waffen verwendbar sind. Die Kämpfe, ob nun mit Schusswaffen oder mit Speeren, sind jedenfalls auch ohne jegliche Anzeigen von Munitionsinhalt oder Lebensenergie packend, fesselnd und vor allem gegen den mit Waffengewalt nicht besiegbaren V-Rex hervorragend inszeniert.
Allerdings haben die Ego-Shooter-Passagen auch Längen und Schwächen: Oft nerven die immergleichen und nicht wirklich abwechslungsreich designten Gegnertypen ebenso wie die inspriationslosen Schalter- und Feuerrätsel: So stößt die Crew z.B. auf ein massives Holztor. Um es zu öffnen braucht es einen Schalter, von dem aber der Hebel fehlt. Nun ist suchen angesagt. Auf dem Weg stoßen sie auf mindestens drei Dornenbüsche, die sie mit eienr Fackel, die an einer recht weit entfernten Feuerstelle entflammt und heil hinüber gebracht werden muss. Das ist so öde wie es klingt und leider wurde zu oft auf diesen Typ Rätsel gebaut.
Dann aber der überraschende Schnitt: Jack bleibt Jack und der Spieler steuert mit einem Mal den Riesenaffen King Kong. Dies geschieht, wie bereits erwähnt aus der Third-Person-Perspektive und hier weiß King Kong richtig zu überzeugen. Sie stapfen durch den Urwald, trommeln sich gegen die Brust, klatschen Gegner, vor denen Sie als Jack noch flüchtig Reißaus genommen hätten durch den Wald, erwürgen Riesenschlangen und verwenden deren Kadaver als Peitsche und machen jahrelanges Kromabcher-Saufen zunichte, indem sie meterhohe Bäume ausreißen und als Keule verwenden. Kurzum: Die Kämpfe, dank der grandiosen Kamera und fantastischer Animationen und Finishing Moves gehören die Affenpassagen zu dem besten, was das Spiel seit langem zu bieten hat. Bis zum furiosen Finale auf dem Empire-State-Building (das wohl jedem bekannt sein dürfte) erwischte sich der Autor dieser Zeilen ein ums andere Mal beim Neuladen gewisser Sequenzen, um diese noch perfekter zu vollenden.
Das Ende kommt allerdings viel zu schnell. Bereits nach sieben Stunden sehen geübtere Zocker den Abspann über den Bildschirm flimmern und auch wenn wiederholtes Durchspielen mit Gimmicks wie Artworks oder einem alternativen Ende belohnt wird ist die Motivation beim dritten Mal irgendwie hinüber.
Technisch dagegen überzeugt King Kong. Die Grafik ist unterm Strich trotz (oder wegen) der ungewöhnlichen Darstellung ganz ohne HUD immer noch als "sehr gut" einzustufen, auch wenn der PC bei schnellen Drehungen auch bei sonst flüssigen Spielverlauf oft ins Stocken gerät und die meisten Monster ihren Namen wohl aus der abscheulichen Texturoberfläche beziehen. Des weiteren stören die oben angesprochenen "Rätsel"passagen auch recht oft, ebenso wie die schnell durchschimmernde Linearität des Spiels, die nur zu Beginn des Spiels durch die Illusion einer frei begehbaren Insel kaschiert werden kann.
Letztendlich kann die Film-Crew jedoch stolz auf das sein, was UbiSoft hier abliefert, trotz einiger weniger Mängel ist King Kong ein hervorragendes Spiel und eine sinnvolle Investition für Action-Cineasten
-> 84/100
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