Was kann selbst in den besten Online-Rollenspielen (oh nein, ich nenne hier keine Namen) ungeheuer nerven? Bugs, Timeouts, langweiliges Design oder vielleicht unfair verteilte Eigenschaften der einzelnen Rassen? Nein. Wir wissen es alle: es sind die verdammten Spieler! Die können einen in den Wahnsinn treiben.
Ich spiele einen fiktiven Charakter in einer fiktiven Welt. Hey, ich <b>bin</b> der fiktive Charakter, jedenfalls während des Spielens, und falls sich keine biologisch motivierten Unterbrechungen ankündigen. Kämpfer, Dieb, Magier, Druide oder von mir aus auch Krankenschwester ist meine Berufung, und ich versuche, mich dementsprechend zu verhalten. Eben eine Rolle zu spielen, wie es das Wort Rollenspiel schon so schön vorgibt. Mein Charakter lebt in dieser simulierten Welt und hat keine Ahnung von der Welt vor dem Bildschirm. Und dann kommt so ein – Verzeihung – Idiot von Spieler (ich bin mir sicher, dass es beinhahe nie eine Spielerin ist) und labert mich (nein: meinen Charakter!) grenzdebil von der Seite an.
»ey bissn du? m/f?«
»Wie Ihr wohl sehen könnt, bin ich eine Frau.«
»wie labersn du alda, du bisn typ oda?«
»Egal. Sag, könntet Ihr mir wohl sagen, wie das mit XYZ funktioniert?«
»rofl n00b, bis doof?«
Stimme aus dem Hintergrund: »ey ihr lam0r, hört mit spamming auf!«
Seufz.
Und das setzt sich in den Foren fort. Nö, ich habe gar nichts gegen Bekloppte, ich finde sie im Gegenteil angenehmer als viele Nicht-Bekloppte, aber die können doch nicht einfach <b>mein</b> Rollenspiel kaputt machen. Da weine ich nachts! Mit einigen kann man nicht einmal <i>Off Topic</i> normal reden. Was haben die eigentlich von einem Spiel, das einerseits das Übernehmen einer Rolle erfordert, andererseits ein Mindestmaß an Umgangsformen? Warum nicht einfach ein Offline-Spiel zocken? Den NPCs dort wird's vollkommen egal sein. Ich bin aber kein NPC, kein Non-Player-Character. So ein Online-Rollenspiel ist ein bisschen wie ein Freizeitpark oder ein Naherholungsgebiet: hinfahren, um abzuschalten vom Alltag. Und da möchte man schließlich auch nicht saudumm angemacht werden. Das hat man in der Schule, in der Uni, im Job schon genug.
»ey komm bück dich, ich f*** dich gleich im pvp!«
(Hm. Ich habe gar keinen Bücken-Knopf. Komisch eigentlich, da kann man die tollsten Special Moves und Gehen und Laufen, aber Bücken ist nicht drin. Auch doof.)
»Oh, du kommst wohl aus Vulgarien, was?«
Ach was, sage ich mir dann, dieser Typ ist Hunderte von Kilometern entfernt und hat so wenig Einfluss auf mein echtes Leben wie ein <a href="http://www.stefanmiller.de/nacktmull.html" target="_blank">Nacktmull</a> der ostafrikanischen Savanne. Aber nett ist das trotzdem nicht. Der Klügere gibt nach, sagt man, was nebenbei bemerkt auch ein Grund dafür sein mag, dass ich oft nicht nachgebe, doch in diesem Falle traue ich mir eine selbstbeweihräuchernde Maßnahme zu: ich gebe nach und haue ab. Schließlich kostet mich der Nicht-Rollenspieler Nerven und nicht zuletzt Gebühren. Nö, lass mal.
Die Spieler. Ja, das dürfte die in Zukunft größte Herausforderung für die Entwickler und Nutzer von MMORPGs sein. Denn was nützt das allerbeste Spiel mit der tollsten Grafik und den fantastischsten Welten, wenn da so Nervensägen abhängen? Die Betreiber wollen verständlicherweise vor allem erst einmal Geld verdienen. Je mehr Spieler, desto mehr Geld kommt herein. Also werden die Spiele in Zukunft noch idiotensicherer zu bedienen sein. Aha! Und da stecken sie auch schon im Wort drin. Bitte nicht falsch verstehen: ich schreibe dies nicht aus einem elitären Elfenbeinturm der rollenspielenden Glückseligkeit, oh nein. Es gibt bloß so Momente online, da <i>packse dir annen Kopp, doh</i> - wie man Ruhrgebiet sagt. Und in diesen Momenten fragt man sich, ob noch zukünftige, größere Online-Rollenspiele mit noch mehr Usern wirklich funktionieren können. Funktionieren im Sinne von Spaß machen, nicht im Sinne von technisch machbar. Natürlich sind die meisten Online-Spieler hochanständig und oft sehr hilfreich. Aber wenn man dann einmal so einen Deppen trifft und nicht sofort auf inneres Ignorieren umschaltet, dann... dann... äh, ich muss weg!
Ich spiele einen fiktiven Charakter in einer fiktiven Welt. Hey, ich <b>bin</b> der fiktive Charakter, jedenfalls während des Spielens, und falls sich keine biologisch motivierten Unterbrechungen ankündigen. Kämpfer, Dieb, Magier, Druide oder von mir aus auch Krankenschwester ist meine Berufung, und ich versuche, mich dementsprechend zu verhalten. Eben eine Rolle zu spielen, wie es das Wort Rollenspiel schon so schön vorgibt. Mein Charakter lebt in dieser simulierten Welt und hat keine Ahnung von der Welt vor dem Bildschirm. Und dann kommt so ein – Verzeihung – Idiot von Spieler (ich bin mir sicher, dass es beinhahe nie eine Spielerin ist) und labert mich (nein: meinen Charakter!) grenzdebil von der Seite an.
»ey bissn du? m/f?«
»Wie Ihr wohl sehen könnt, bin ich eine Frau.«
»wie labersn du alda, du bisn typ oda?«
»Egal. Sag, könntet Ihr mir wohl sagen, wie das mit XYZ funktioniert?«
»rofl n00b, bis doof?«
Stimme aus dem Hintergrund: »ey ihr lam0r, hört mit spamming auf!«
Seufz.
Und das setzt sich in den Foren fort. Nö, ich habe gar nichts gegen Bekloppte, ich finde sie im Gegenteil angenehmer als viele Nicht-Bekloppte, aber die können doch nicht einfach <b>mein</b> Rollenspiel kaputt machen. Da weine ich nachts! Mit einigen kann man nicht einmal <i>Off Topic</i> normal reden. Was haben die eigentlich von einem Spiel, das einerseits das Übernehmen einer Rolle erfordert, andererseits ein Mindestmaß an Umgangsformen? Warum nicht einfach ein Offline-Spiel zocken? Den NPCs dort wird's vollkommen egal sein. Ich bin aber kein NPC, kein Non-Player-Character. So ein Online-Rollenspiel ist ein bisschen wie ein Freizeitpark oder ein Naherholungsgebiet: hinfahren, um abzuschalten vom Alltag. Und da möchte man schließlich auch nicht saudumm angemacht werden. Das hat man in der Schule, in der Uni, im Job schon genug.
»ey komm bück dich, ich f*** dich gleich im pvp!«
(Hm. Ich habe gar keinen Bücken-Knopf. Komisch eigentlich, da kann man die tollsten Special Moves und Gehen und Laufen, aber Bücken ist nicht drin. Auch doof.)
»Oh, du kommst wohl aus Vulgarien, was?«
Ach was, sage ich mir dann, dieser Typ ist Hunderte von Kilometern entfernt und hat so wenig Einfluss auf mein echtes Leben wie ein <a href="http://www.stefanmiller.de/nacktmull.html" target="_blank">Nacktmull</a> der ostafrikanischen Savanne. Aber nett ist das trotzdem nicht. Der Klügere gibt nach, sagt man, was nebenbei bemerkt auch ein Grund dafür sein mag, dass ich oft nicht nachgebe, doch in diesem Falle traue ich mir eine selbstbeweihräuchernde Maßnahme zu: ich gebe nach und haue ab. Schließlich kostet mich der Nicht-Rollenspieler Nerven und nicht zuletzt Gebühren. Nö, lass mal.
Die Spieler. Ja, das dürfte die in Zukunft größte Herausforderung für die Entwickler und Nutzer von MMORPGs sein. Denn was nützt das allerbeste Spiel mit der tollsten Grafik und den fantastischsten Welten, wenn da so Nervensägen abhängen? Die Betreiber wollen verständlicherweise vor allem erst einmal Geld verdienen. Je mehr Spieler, desto mehr Geld kommt herein. Also werden die Spiele in Zukunft noch idiotensicherer zu bedienen sein. Aha! Und da stecken sie auch schon im Wort drin. Bitte nicht falsch verstehen: ich schreibe dies nicht aus einem elitären Elfenbeinturm der rollenspielenden Glückseligkeit, oh nein. Es gibt bloß so Momente online, da <i>packse dir annen Kopp, doh</i> - wie man Ruhrgebiet sagt. Und in diesen Momenten fragt man sich, ob noch zukünftige, größere Online-Rollenspiele mit noch mehr Usern wirklich funktionieren können. Funktionieren im Sinne von Spaß machen, nicht im Sinne von technisch machbar. Natürlich sind die meisten Online-Spieler hochanständig und oft sehr hilfreich. Aber wenn man dann einmal so einen Deppen trifft und nicht sofort auf inneres Ignorieren umschaltet, dann... dann... äh, ich muss weg!
Sowas sollte man ein wenig umformulieren und als Regelvorschlag in Foren, Onlinegames, usw. aufhängen. Warst du echt als Krankschwester angemeldet? Hab nur ich das so verstanden? Nee, ist aber witzig. Solche Explosionen und Beteiligungen von männlichen Usern findet man auch im Forum. Wohl bestes Beispiel:
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Der Unterschied zwischen dem realen oder fiktiven Ansichtspunkt zeichnet sich aber schon offline ab. Stell dir vor du zockst und wirst in einer spannenden Mission plötzlich gestört. Bleibst du da immer ruhig?
Das ist online nix anderes nur da stören sich tausende Leute mit einmal. Nacktmull könnte in Zukunft häufiger gebraucht werden.
Auch wenn es eher ein Problem ist, hab ich dennoch im Vergleich zu den anderen Beiträgen von dir, noch nie so gelacht wie bei diesem Schreiben.
MfG
Krankenschwester: man kann ja in diversen Spielen halbwegs medizinische Berufe wählen. Ist ja beinahe das gleiche.
Lachen: danke sehr. Das war ein großes Kompliment :)
Lachen: danke sehr. Das war ein großes Kompliment :)
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