tut mir leid, meine Lieben, dass ich heut so lange hab warten lassen, aber bevor ich morgen wegfahre, will ich euch wenigstens schon mal den anfang des ersten kapitels reinstellen. ^^"
Die Luft dröhnte in seinen Ohren als er mit atemberaubender Geschwindigkeit auf den Erdboden zuraste. Die Landschaft um ihn verschwamm in der Geschwindigkeit. Seine Haare standen ihm zu Berge. Jeden Moment würde er auf dem Boden aufschlagen. Aufschlagen mit einer ungeheuren Kraft. Er spannte seine Muskeln und winkelte seine Knie leicht an, wie eine Katze krümmte er seinen Rücken, seine Hände streckten sich leicht nach vorne. Und wie eine Katze landete er auch. Seine Füße kamen zeitgleich auf dem Erdboden auf und er wurde durch die Wucht des Aufpralls nach vorne geschleudert. Er versuchte sich mit den Händen abzufangen, schrammte sich aber nur die Handflächen auf, schlug flach hin. Er hatte wirklich Glück gehabt. Selbst für einen Unsterblichen hätte dieser Sturz sehr schmerzhaft werden können. Doch er hatte es darauf ankommen lassen. Vielleicht war körperlicher Schmerz ja einfacher zu ertragen als seelischer?
Nun rieb er sich das Kinn. Eine Schramme an seiner Wange ließ er unbeachtet, obwohl daraus ein dünner Blutfaden herabrann, durch die Grübchen seiner Wange, an dem schmal geformten Kinn und dem sehnigen Hals herunter in den schwarzen Samtkragen seiner Robe, wo sich ein feuchter Fleck bildete.
Nach einer ganzen Weile setzte er sich auf und massierte seine strapazierten Knöchel. Dann stand er langsam auf, so als ob er doch nicht sicher wäre ob er den Sturz sicher überstanden hatte. Er blieb einen Moment stehen und blickte die Felswand hinauf an der er eben herab gefallen war. Sie war von unten betrachtet unregelmäßig, er hätte leicht irgendwo anschlagen können. Schließlich riss er seinen Blick los und schaute die Ebene entlang die vor ihm lag. Nirgends war etwas zu sehn, nur von der Trockenheit aufgerissene Erde und ein paar braune Sträucher. Sie schien unendlich. Aber er wusste, dass nicht allzu weit entfernt eine Stadt lag. Tristan schaute in den Himmel, wo stand die Sonne? Als er ungefähr die Himmelsrichtung abgeschätzt hatte begann er sicheren Schrittes die trockene Ebene zu überqueren, bald sah man bloß noch einen leichten Staubfilm den er aufgewirbelt hatte und der noch eine Weile hinter ihm in der Luft lag ehe er sich wieder zu Boden senkte und damit jedes Anzeichen dafür beseitigte, dass in dieser unwirtlichen Gegend in der letzten Zeit jemand gewesen war...
Die Zeit breitete ihre Schwingen aus und flog davon, Tristan auf ihrem Rücken. Er lebte in den Tag hinein, streifte durch das Land, blieb nirgends lang genug um eine Beziehung zu einem Ort und seinen Bewohnern aufzubauen. Ein Eremit, umgeben von Leben. Doch was ist schon Zeit? Was ist Zeit in der Ewigkeit? Ist nicht auch die zeit unsterblich? Und stirbt sie nicht doch mit jeder Sekunde?
Für ihn spielte die Zeit keine Rolle mehr. Vergingen denn da nicht nur Stunden? Nein, es waren Jahre. Seine Umgebung schwand, machte einer neuen Platz - er blieb. Wie jemand, der an einem Fluss steht und schaut, wie das Wasser von dannen zieht, wie neues Wasser kommt, ohne Ende.
Die nächste markante Wende in seinem Leben trat erst 17 Jahre später ein...
Die sanfte Stimme des Mädchens zerschnitt die friedliche Stille. Sie hatte ein fröhliches Lied auf den Lippen während sie durch den lichten Gang schritt. Die Sonne flutete durch die Fenster mit den blaukarierten Vorhängen herein und zeichnete ein lichtes Karomuster auf den weichen roten Teppich. Jedes mal wenn das Mädchen durch eines dieser Vierecke schritt, blitzten ihre weißen Lackschuhe und das Fußkettchen an ihrem rechten Knöchel auf. Sie hatte schöne lange Beine und eine auch sonst wohlgeformte Figur, die sie in ein blassblaues, knielanges Kleid gehüllt hatte. In ihrer Hand hielt sie ein Tablett. Ein Teller mit Rührei und Schinken, ein Körbchen mit Brot und eine Teekanne aus deren Schnuppe weißlicher Dampf aufstieg, an ihrer Wange kondensierte und einzelne, winzig kleine und funkelnde Wassertropfen hinterließ. Weiter fröhlich singend erklomm sie die paar Stufen zu den höher gelegenen Zimmern. Vor dem Zimmer dessen, für den das Frühstück bestimmt war blieb sie kurz stehen und besann sich. Der, zugegeben, gutaussehende Fremde war gestern Abend angekommen. Ihr Gasthof lag direkt am Westtor, das zum Gebirgspass hin führte, deshalb hatten sie nicht soviel Kundschaft. Durch dieses Tor war der Mann gestern am späten Abend gekommen und in ihren Gasthof getreten. In seiner schwarzen Robe verbreitete er eine gewisse Autorität und alle Stimmen in der Schankstube waren für einen Moment verstummt, aber nur um kurz darauf um so lauter die Stille wieder zu durchbrechen. Er hatte sich an den Tisch hinter dem Kamin gesetzt und seine Kapuze abgenommen. Als Cilly an seinen Tisch trat fielen ihr als erstes seine feinen Gesichtszüge auf. Nachdem sie seine Bestellung, Gulascheintopf, die Spezialität des Hauses, und eine große Kanne Tee entgegengenommen hatte, war sie wohl etwas zu lange stehen geblieben und hatte ihn betrachtet, seine grade Nase, seine dunklen Augen und die kleine Narbe am rechten Kinn, all das eingerahmt von schwarzem Haar, dass fast einen kleinen Stich ins nachtblaue zeigte. Nach einer Weile war ein Lächeln über seine wohlgeformten Lippen gefahren und er hatte gesagt. „Ja, dass wäre dann also meine Bestellung.“ Cilly war leicht rot angelaufen und hatte nur noch ein Nicken hervorgebracht, dann war sie schleunigst zurück zum Tresen hinter dem ihr Vater stand gegangen und hatte ihn die Bestellung an die Küche weiterleiten lassen. Sie bat Margrit dem Fremden das Mahl zu bringen. Aber als sie den Tresen abwischte oder ähnlichen Tätigkeiten nachging, huschte ihr Blick immer wieder zurück zu der dunklen Gestalt in der Ecke. Sie hatte fast stets den Eindruck, dass seine glühenden Augen zurückschauten. Dann senkte sie sogleich beschämt und wieder leicht rot den Kopf und widmete sich, mit einem Lächeln, wieder ihrer Arbeit.
Nun stand sie vor seiner Tür, mit dem Tablett in der Hand, und das Lied auf ihren Lippen verstummte. Stattdessen atmete sie tief durch und umklammerte das Tablett in ihren Händen unbewusst ein bisschen fester. Normalerweise brachte man den Gästen in diesem Hause das Frühstück ja nicht aufs Zimmer, aber sie fand, bei ihm konnte man eine Ausnahme machen, zudem war es schon kurz vor Mittag und er war nicht zum allgemeinen Frühstück in der Schenke erschienen.
Nachdem sie sich der Stille um sich plötzlich schmerzhaft bewusst geworden war, hob sie ihre Hand und klopfte nach kurzem Zögern zaghaft an die Tür. Nichts tat sich. Sie nahm all ihren Mut zusammen und klopfte noch mal, diesmal kräftiger. Wieder nichts. Die Kuckucksuhr an der Wand hinter ihr rasselte plötzlich. „Kuckuck, kuckuck...“ durchzuckte es die Stille. Zwölf mal. Mittag. Das Tablett in ihren Händen schien immer schwerer zu werden, also klopfte sie noch mal energisch und schickte dem ein kurzes „Hallo?“ hinterher. Nach einer kurzen Pause setzte sie fort. „Sie sind nicht zum Frühstück erschienen und da dachte ich... dachten wir, sie waren sicher zu erschöpft von der Anreise und wir bringen ihnen das Frühstück aufs Zimmer.“ Stille. Cilly stellte das Tablett langsam auf dem Fußabtreter vor dem Zimmer ab und griff nach dem schweren Schlüsselbund in der rechten Tasche ihrer Kleides. Das Metall war fast so kalt wie ihre Finger. Unschlüssig zog sie den Ring mit ihren Schlüsseln hervor und betrachtete sie für einen Augenblick. Es war dumm und unnötig die Tür zu öffnen, nur weil jemand einmal nicht aufgetaucht war. Er könnte genauso gut frühmorgens als sie es nicht bemerkt hatte gegangen sein. Vielleicht wollte er Verwandte besuchen und mit diesen frühstücken... Aber den Eindruck als ob er ein bestimmtes Ziel in der Stadt hätte hatte sie eigentlich nicht. Vielleicht war ihm ja auch etwas passiert.
Unsicher schob sie Schlüssel für Schlüssel beiseite bis sie den richtigen gefunden hatte. Früher oder später müsste sie eh in das Zimmer. Er hatte nicht gesagt, dass man sein Zimmer nicht reinigen sollte. Langsam schob sie das vom kalten Schweiß ihrer Hände feuchte Metallstück in das Schloss und drehte ihn zweimal um. Der Riegel schob sich zurück und sie blieb noch einen winzigen Moment stehen um zu lauschen, ob sich nicht doch noch etwas getan hätte, dann öffnete sie langsam die Tür.
Ausdruckslos hatten sie ihn angesehen, ihre Augen, ihre wunderschönen Augen, sonst doch so von Wärme erfüllt. Sie waren einfach nur eins gewesen: leer. Ruckartig fuhr ihr Kopf hin und her, in ihr Gesicht gruben sich tiefe Furchen der Angst.
Verwirrt wich sie vor dem grinsenden Mann zurück der vor ihr stand bis sie mit dem Rücken gegen eine feuchte Mauer stieß.
Plötzlich packten sie unsägliche Kopfschmerzen. Ihre rechte Hand fuhr an die Stirn und ein leises Stöhnen entwich ihr. Immer schlimmer wurde das bedrohliche Hämmern in ihrem Kopf bis es sie zu überwältigen drohte. Doch tief in ihr saß diese Angst, die Angst vor diesem so selbstgefällig grinenden Mann, der sie immer noch mit unverhohlener Neugier musterte. Und diese sagte ihr: „Weg hier! Laufe so schnell du kannst und schau nicht zurück!“ Und das tat sie. Nachdem sie sich mehrmals benommen im Kreis gedreht hatte, peilte sie das Tor an das aus dem Innenhof führte und lief los. Der Mann schien es gar nicht darauf anzulegen ihr zu folgen, denn selbst ein angetrunkener Greis hätte es in dieser Situation geschafft sie zu schnappen. Er ließ sie gewähren. Sie kam in eine kleine, dreckige Gasse in der kein einziger Mensch war. Fiebernd sah sie sich um. Sie entschied sich dafür nach rechts zu laufen. So schnell sie konnte wollte sie fort von diesem Ort. Aber wohin? Wo war sie? Nach nur hundert Meter endete ihr Weg abrupt vor einer weiteren Mauer. Panisch und fiebernd irrte ihr Blick abermals umher, hielt nach Verfolgern Ausschau, entdeckte keinen, dafür eine weitere schmale Gasse und sie stürzte diese entlang. Sie taumelte und schrammte sich ihre Arme an den schroffen Wänden auf. Sie lief weiter. Weg, weg...
Für einen Moment hörte sie nur noch ihren unwahrscheinlich schnellen Herzschlag, dann stürzte sie. Ihr eh schon ramponiertes Kleid zerriss. Sie schlug hart auf, wollte wieder aufstehen, weiterlaufen... doch ihr fehlte die Kraft. Heiße Tränen schossen über ihre Wangen. Die Kopfschmerzen steigerten sich ins unerträgliche. Weinend kauerte Saja in dieser Gasse und wusste weder ein noch aus...
Abrupt wachte Tristan aus seinen Träumen. Etwas hatte ihn geweckt. Aber was? Noch benommen vom Schlaf blickte er sich um.
FORTSETZUNG FOLGT.....
Die Luft dröhnte in seinen Ohren als er mit atemberaubender Geschwindigkeit auf den Erdboden zuraste. Die Landschaft um ihn verschwamm in der Geschwindigkeit. Seine Haare standen ihm zu Berge. Jeden Moment würde er auf dem Boden aufschlagen. Aufschlagen mit einer ungeheuren Kraft. Er spannte seine Muskeln und winkelte seine Knie leicht an, wie eine Katze krümmte er seinen Rücken, seine Hände streckten sich leicht nach vorne. Und wie eine Katze landete er auch. Seine Füße kamen zeitgleich auf dem Erdboden auf und er wurde durch die Wucht des Aufpralls nach vorne geschleudert. Er versuchte sich mit den Händen abzufangen, schrammte sich aber nur die Handflächen auf, schlug flach hin. Er hatte wirklich Glück gehabt. Selbst für einen Unsterblichen hätte dieser Sturz sehr schmerzhaft werden können. Doch er hatte es darauf ankommen lassen. Vielleicht war körperlicher Schmerz ja einfacher zu ertragen als seelischer?
Nun rieb er sich das Kinn. Eine Schramme an seiner Wange ließ er unbeachtet, obwohl daraus ein dünner Blutfaden herabrann, durch die Grübchen seiner Wange, an dem schmal geformten Kinn und dem sehnigen Hals herunter in den schwarzen Samtkragen seiner Robe, wo sich ein feuchter Fleck bildete.
Nach einer ganzen Weile setzte er sich auf und massierte seine strapazierten Knöchel. Dann stand er langsam auf, so als ob er doch nicht sicher wäre ob er den Sturz sicher überstanden hatte. Er blieb einen Moment stehen und blickte die Felswand hinauf an der er eben herab gefallen war. Sie war von unten betrachtet unregelmäßig, er hätte leicht irgendwo anschlagen können. Schließlich riss er seinen Blick los und schaute die Ebene entlang die vor ihm lag. Nirgends war etwas zu sehn, nur von der Trockenheit aufgerissene Erde und ein paar braune Sträucher. Sie schien unendlich. Aber er wusste, dass nicht allzu weit entfernt eine Stadt lag. Tristan schaute in den Himmel, wo stand die Sonne? Als er ungefähr die Himmelsrichtung abgeschätzt hatte begann er sicheren Schrittes die trockene Ebene zu überqueren, bald sah man bloß noch einen leichten Staubfilm den er aufgewirbelt hatte und der noch eine Weile hinter ihm in der Luft lag ehe er sich wieder zu Boden senkte und damit jedes Anzeichen dafür beseitigte, dass in dieser unwirtlichen Gegend in der letzten Zeit jemand gewesen war...
Die Zeit breitete ihre Schwingen aus und flog davon, Tristan auf ihrem Rücken. Er lebte in den Tag hinein, streifte durch das Land, blieb nirgends lang genug um eine Beziehung zu einem Ort und seinen Bewohnern aufzubauen. Ein Eremit, umgeben von Leben. Doch was ist schon Zeit? Was ist Zeit in der Ewigkeit? Ist nicht auch die zeit unsterblich? Und stirbt sie nicht doch mit jeder Sekunde?
Für ihn spielte die Zeit keine Rolle mehr. Vergingen denn da nicht nur Stunden? Nein, es waren Jahre. Seine Umgebung schwand, machte einer neuen Platz - er blieb. Wie jemand, der an einem Fluss steht und schaut, wie das Wasser von dannen zieht, wie neues Wasser kommt, ohne Ende.
Die nächste markante Wende in seinem Leben trat erst 17 Jahre später ein...
Die sanfte Stimme des Mädchens zerschnitt die friedliche Stille. Sie hatte ein fröhliches Lied auf den Lippen während sie durch den lichten Gang schritt. Die Sonne flutete durch die Fenster mit den blaukarierten Vorhängen herein und zeichnete ein lichtes Karomuster auf den weichen roten Teppich. Jedes mal wenn das Mädchen durch eines dieser Vierecke schritt, blitzten ihre weißen Lackschuhe und das Fußkettchen an ihrem rechten Knöchel auf. Sie hatte schöne lange Beine und eine auch sonst wohlgeformte Figur, die sie in ein blassblaues, knielanges Kleid gehüllt hatte. In ihrer Hand hielt sie ein Tablett. Ein Teller mit Rührei und Schinken, ein Körbchen mit Brot und eine Teekanne aus deren Schnuppe weißlicher Dampf aufstieg, an ihrer Wange kondensierte und einzelne, winzig kleine und funkelnde Wassertropfen hinterließ. Weiter fröhlich singend erklomm sie die paar Stufen zu den höher gelegenen Zimmern. Vor dem Zimmer dessen, für den das Frühstück bestimmt war blieb sie kurz stehen und besann sich. Der, zugegeben, gutaussehende Fremde war gestern Abend angekommen. Ihr Gasthof lag direkt am Westtor, das zum Gebirgspass hin führte, deshalb hatten sie nicht soviel Kundschaft. Durch dieses Tor war der Mann gestern am späten Abend gekommen und in ihren Gasthof getreten. In seiner schwarzen Robe verbreitete er eine gewisse Autorität und alle Stimmen in der Schankstube waren für einen Moment verstummt, aber nur um kurz darauf um so lauter die Stille wieder zu durchbrechen. Er hatte sich an den Tisch hinter dem Kamin gesetzt und seine Kapuze abgenommen. Als Cilly an seinen Tisch trat fielen ihr als erstes seine feinen Gesichtszüge auf. Nachdem sie seine Bestellung, Gulascheintopf, die Spezialität des Hauses, und eine große Kanne Tee entgegengenommen hatte, war sie wohl etwas zu lange stehen geblieben und hatte ihn betrachtet, seine grade Nase, seine dunklen Augen und die kleine Narbe am rechten Kinn, all das eingerahmt von schwarzem Haar, dass fast einen kleinen Stich ins nachtblaue zeigte. Nach einer Weile war ein Lächeln über seine wohlgeformten Lippen gefahren und er hatte gesagt. „Ja, dass wäre dann also meine Bestellung.“ Cilly war leicht rot angelaufen und hatte nur noch ein Nicken hervorgebracht, dann war sie schleunigst zurück zum Tresen hinter dem ihr Vater stand gegangen und hatte ihn die Bestellung an die Küche weiterleiten lassen. Sie bat Margrit dem Fremden das Mahl zu bringen. Aber als sie den Tresen abwischte oder ähnlichen Tätigkeiten nachging, huschte ihr Blick immer wieder zurück zu der dunklen Gestalt in der Ecke. Sie hatte fast stets den Eindruck, dass seine glühenden Augen zurückschauten. Dann senkte sie sogleich beschämt und wieder leicht rot den Kopf und widmete sich, mit einem Lächeln, wieder ihrer Arbeit.
Nun stand sie vor seiner Tür, mit dem Tablett in der Hand, und das Lied auf ihren Lippen verstummte. Stattdessen atmete sie tief durch und umklammerte das Tablett in ihren Händen unbewusst ein bisschen fester. Normalerweise brachte man den Gästen in diesem Hause das Frühstück ja nicht aufs Zimmer, aber sie fand, bei ihm konnte man eine Ausnahme machen, zudem war es schon kurz vor Mittag und er war nicht zum allgemeinen Frühstück in der Schenke erschienen.
Nachdem sie sich der Stille um sich plötzlich schmerzhaft bewusst geworden war, hob sie ihre Hand und klopfte nach kurzem Zögern zaghaft an die Tür. Nichts tat sich. Sie nahm all ihren Mut zusammen und klopfte noch mal, diesmal kräftiger. Wieder nichts. Die Kuckucksuhr an der Wand hinter ihr rasselte plötzlich. „Kuckuck, kuckuck...“ durchzuckte es die Stille. Zwölf mal. Mittag. Das Tablett in ihren Händen schien immer schwerer zu werden, also klopfte sie noch mal energisch und schickte dem ein kurzes „Hallo?“ hinterher. Nach einer kurzen Pause setzte sie fort. „Sie sind nicht zum Frühstück erschienen und da dachte ich... dachten wir, sie waren sicher zu erschöpft von der Anreise und wir bringen ihnen das Frühstück aufs Zimmer.“ Stille. Cilly stellte das Tablett langsam auf dem Fußabtreter vor dem Zimmer ab und griff nach dem schweren Schlüsselbund in der rechten Tasche ihrer Kleides. Das Metall war fast so kalt wie ihre Finger. Unschlüssig zog sie den Ring mit ihren Schlüsseln hervor und betrachtete sie für einen Augenblick. Es war dumm und unnötig die Tür zu öffnen, nur weil jemand einmal nicht aufgetaucht war. Er könnte genauso gut frühmorgens als sie es nicht bemerkt hatte gegangen sein. Vielleicht wollte er Verwandte besuchen und mit diesen frühstücken... Aber den Eindruck als ob er ein bestimmtes Ziel in der Stadt hätte hatte sie eigentlich nicht. Vielleicht war ihm ja auch etwas passiert.
Unsicher schob sie Schlüssel für Schlüssel beiseite bis sie den richtigen gefunden hatte. Früher oder später müsste sie eh in das Zimmer. Er hatte nicht gesagt, dass man sein Zimmer nicht reinigen sollte. Langsam schob sie das vom kalten Schweiß ihrer Hände feuchte Metallstück in das Schloss und drehte ihn zweimal um. Der Riegel schob sich zurück und sie blieb noch einen winzigen Moment stehen um zu lauschen, ob sich nicht doch noch etwas getan hätte, dann öffnete sie langsam die Tür.
Ausdruckslos hatten sie ihn angesehen, ihre Augen, ihre wunderschönen Augen, sonst doch so von Wärme erfüllt. Sie waren einfach nur eins gewesen: leer. Ruckartig fuhr ihr Kopf hin und her, in ihr Gesicht gruben sich tiefe Furchen der Angst.
Verwirrt wich sie vor dem grinsenden Mann zurück der vor ihr stand bis sie mit dem Rücken gegen eine feuchte Mauer stieß.
Plötzlich packten sie unsägliche Kopfschmerzen. Ihre rechte Hand fuhr an die Stirn und ein leises Stöhnen entwich ihr. Immer schlimmer wurde das bedrohliche Hämmern in ihrem Kopf bis es sie zu überwältigen drohte. Doch tief in ihr saß diese Angst, die Angst vor diesem so selbstgefällig grinenden Mann, der sie immer noch mit unverhohlener Neugier musterte. Und diese sagte ihr: „Weg hier! Laufe so schnell du kannst und schau nicht zurück!“ Und das tat sie. Nachdem sie sich mehrmals benommen im Kreis gedreht hatte, peilte sie das Tor an das aus dem Innenhof führte und lief los. Der Mann schien es gar nicht darauf anzulegen ihr zu folgen, denn selbst ein angetrunkener Greis hätte es in dieser Situation geschafft sie zu schnappen. Er ließ sie gewähren. Sie kam in eine kleine, dreckige Gasse in der kein einziger Mensch war. Fiebernd sah sie sich um. Sie entschied sich dafür nach rechts zu laufen. So schnell sie konnte wollte sie fort von diesem Ort. Aber wohin? Wo war sie? Nach nur hundert Meter endete ihr Weg abrupt vor einer weiteren Mauer. Panisch und fiebernd irrte ihr Blick abermals umher, hielt nach Verfolgern Ausschau, entdeckte keinen, dafür eine weitere schmale Gasse und sie stürzte diese entlang. Sie taumelte und schrammte sich ihre Arme an den schroffen Wänden auf. Sie lief weiter. Weg, weg...
Für einen Moment hörte sie nur noch ihren unwahrscheinlich schnellen Herzschlag, dann stürzte sie. Ihr eh schon ramponiertes Kleid zerriss. Sie schlug hart auf, wollte wieder aufstehen, weiterlaufen... doch ihr fehlte die Kraft. Heiße Tränen schossen über ihre Wangen. Die Kopfschmerzen steigerten sich ins unerträgliche. Weinend kauerte Saja in dieser Gasse und wusste weder ein noch aus...
Abrupt wachte Tristan aus seinen Träumen. Etwas hatte ihn geweckt. Aber was? Noch benommen vom Schlaf blickte er sich um.
FORTSETZUNG FOLGT.....
wooooow *glubsch* , du bist echt eine meisterin darin, atmosphäre aufzubauen, echt toll, man kann sich richtig darin versinken *schwärm*. bin schon gespannt, auf die fortsetzung ^^
ich fand die geschichte ganz toll....nur ich fand den traum etwas verwirrend...hihi...aber sonst sehr gut
ach udn eien frage, wie spricht mal Cilly aus?
ach udn eien frage, wie spricht mal Cilly aus?
denke mal wir werden später erfahren was da im raum passiert war, aber wenn du ne feuchte wand schreibst und wir sind in gedanken alle bei "vampirstory" dann fass ich zumindest für mich schnell einen schluss was das sein könnte...
und ich weiß ja nicht wie das bei dir ist, aber ein tablett mit essen und tee halte ich in beiden händen und nicht einer hand
und die haare stehen irgendwie nicht zu berge..das würd ich sagen wenn sie es von alleine tun würden...hier passts irgendwie nicht
und so wie der typ da grinst, würd ich sagen das ist nicht das erstem mal, dass der das erlebt - weiß nicht ob der noch so neugierig ist was sie macht....
und ich denke wenn sie aufsperrt, dann geht sie mit dem tablett rein..das sie dann wahrscheinlich fallen lassen würde und wenn sie so verstört ist von dem was sie gesehen ist..dann ist sie entweder vor schock gelähmt oder sie zuckt völlig aus und nimmt reißaus ohne dass sie sich dreimal im kreis dreht..oder sie wird ohnmächtig..
aber kopfschmerzen etc...passt irgendwie nicht...
und dann rennt sie direkt durch das tor...ohne stiege ohne gang oder solche sachen...wenn ich das beim ersten mal lesen so denke, dann gehts plötzlich einfach so hinaus..
und warum hält sie nach mehreren verfolgern ausschau? eigentlich hat sie ja nur angst vor einem mann oder?
und ich finde die letzte szene mit saja gehört noch etwas mehr festgehalten, noch näher umschrieben, wie in film wenn die kamera sich weiter entfernt...
so dass die szene noch etwas festgehalten wird bevor es mit tristan weiter geht..meine meinung
außerdem rechnet man fast damit, dass etwas hinter der ist, dass nicht so erfreulich ist...
im prinzip gut geschrieben und ich freue mich auch auf ne fortsetzung...
und ich weiß ja nicht wie das bei dir ist, aber ein tablett mit essen und tee halte ich in beiden händen und nicht einer hand
und die haare stehen irgendwie nicht zu berge..das würd ich sagen wenn sie es von alleine tun würden...hier passts irgendwie nicht
und so wie der typ da grinst, würd ich sagen das ist nicht das erstem mal, dass der das erlebt - weiß nicht ob der noch so neugierig ist was sie macht....
und ich denke wenn sie aufsperrt, dann geht sie mit dem tablett rein..das sie dann wahrscheinlich fallen lassen würde und wenn sie so verstört ist von dem was sie gesehen ist..dann ist sie entweder vor schock gelähmt oder sie zuckt völlig aus und nimmt reißaus ohne dass sie sich dreimal im kreis dreht..oder sie wird ohnmächtig..
aber kopfschmerzen etc...passt irgendwie nicht...
und dann rennt sie direkt durch das tor...ohne stiege ohne gang oder solche sachen...wenn ich das beim ersten mal lesen so denke, dann gehts plötzlich einfach so hinaus..
und warum hält sie nach mehreren verfolgern ausschau? eigentlich hat sie ja nur angst vor einem mann oder?
und ich finde die letzte szene mit saja gehört noch etwas mehr festgehalten, noch näher umschrieben, wie in film wenn die kamera sich weiter entfernt...
so dass die szene noch etwas festgehalten wird bevor es mit tristan weiter geht..meine meinung
außerdem rechnet man fast damit, dass etwas hinter der ist, dass nicht so erfreulich ist...
im prinzip gut geschrieben und ich freue mich auch auf ne fortsetzung...
Okay, also erstmal danke.
Wenn man da auf den Gedanken kommt, dass wär eine Gruft, dann muss ich das noch ändern. Es sollte eigentlich nur ein normaler Hinterhof sein, aber ich werde das nochmal überarbeiten. Und das mit den Kopfschmerzen ist total logisch. Das raffst du schon später noch. *grins* Achja! Hast du auch den Prolog gelesen? Der steht ja in einem anderen Threat!
Wenn man da auf den Gedanken kommt, dass wär eine Gruft, dann muss ich das noch ändern. Es sollte eigentlich nur ein normaler Hinterhof sein, aber ich werde das nochmal überarbeiten. Und das mit den Kopfschmerzen ist total logisch. Das raffst du schon später noch. *grins* Achja! Hast du auch den Prolog gelesen? Der steht ja in einem anderen Threat!
also du hast mich drum gefragt, dass ich das auch les^^ sprich ja....
naja..dachte nicht an ne gruft..aber eher ersten stock oder so...ich mein wenn unten so essräume sind usw...dann werden da kaum auch die zimmer sein der gäste oder?
naja..dachte nicht an ne gruft..aber eher ersten stock oder so...ich mein wenn unten so essräume sind usw...dann werden da kaum auch die zimmer sein der gäste oder?
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