Komplettlösung zu "Frontier - Elite 2" -------------------------------------- Auf den ersten Blick scheinen die Erzählungen eines geschwätzigen Piloten bloßes Geplauder zu sein. Doch wer den alten Hasen auf die Finger schaut, kann einiges davon lernen... Das Raumschiff bebte, beschleunigte, verließ den Orbit und zog einen glühenden Schweif hinter sich her. Nun war nur noch das monotone Dröhnen der Triebwerke zu hören. Commander Jameson lehnte sich zurück. Einen Blick zurück auf die stählernen Gebäude von Hope, die er hinter sich ließ. Wann er wieder kommen würde, vermochte er nicht zu sagen. Ein letzter Blick auf die Stadt, die im gleißenden Sonnenlicht funkelte und dem Blick entschwand. Jetzt waren nur noch kleine Punkte zu sehen. Jameson grübelte nochmals nach, ob es richtig gewesen war, nach so vielen Jahren wieder ins Cockpit zu steigen, den Job als Spieletester an den Nagel zu hängen und es noch einmal wissen zu wollen. Ziemlich pleite war er, nur noch für eine Saker MK III mit mickrigem Pulse-Laser hatte das Geld gereicht. Doch Jameson wußte, daß man im All schnell Geld machen konnte. Er war keiner von den jungen Hitzköpfen, die ein paar Heldenfilme gesehen haben und meinten, die schwache Bewaffnung dieses Schiffs durch draufgängerische Manöver ausgleichen zu können und sofort den Raumpiraten entgegentreten zu können. Diese Jungspunde waren meist dem Tod näher als dem Erfolg und gelangten oft nicht einmal ins nächste System. Jedoch nahm Jameson ohne zu zögern an dem Rennen von Jiagged Banners teil. Zur gleichen Zeit war da noch das Angebot einer Artefakt Mission, wo ein Kunstwerk transportiert werden sollte. War das nicht ein bißchen viel für den Anfang? Jameson zog die Brauen hoch und überlegte. Andrerseits, wenn er akzeptierte -- bis zur Deadline war ja noch eine Weile Zeit. Bis dahin sollte er sich schon einen Militärantrieb der Klasse 2 leisten können... Und da war es wieder, das alte Gefühl der Herausforderung, des Nervenkitzels. Er akzeptierte. Als er jedoch an dem Rennen teilnehmen wollte, und nach Old Curie flog, waren die Docks überfüllt, er konnte nicht landen. Unfreiwillig verließ er das System. Noch war es nicht zu spät, um auf einem Nachbarsystem einen Drink zu nehmen und einen schönen Abend zu verbringen. In eine der Bars, wo sich Mädchen tummeln, angezogen von den mutigen Commandern und Captains? Mit dieser Art Frauen hatte er nie viel am Hut gehabt. Andererseits konnte dies eine gute Gelegenheit sein, mal wieder ein paar alte Bekannte zu treffen... Als er wieder in Old Curie ankam, hatte sich der Trubel dort etwas gelegt. Das Wettrennen konnte beginnen... Wenig später war er in Alioth angelangt und überrascht, wie einfach der Sieg doch gewesen war. Er sinnierte, ob der Pilotennachwuchs so schlecht geschult war -- oder war es nur die niedrige Preissumme gewesen, die für das Rennen ausgesetzt war, die die wirklich guten Piloten abgehalten hatte? Während andere Piloten einen Hyperraumsprung nach dem anderen durchführten, ohne anzukommen, war seine einzige Zwischenstation Sohalia gewesen. Wie er herausfand, war dort eine Seuche ausgebrochen. Jameson machte sich in Gedanken eine Notiz, dorthin möglichst bald mit Medizin zurückzukehren. Vielleicht war es ja bloßes Gewinnstreben, vielleicht hatte aber der Commander, der vor Jahren als eiskalter Kämpfer bekannt war, auch eine gefühlvolle Ader. Sicher ist nur, daß er sogleich nach Beendigung des Rennens nach Titican flog um den Laderaum mit medizinischen Gütern zu füllen und er in den folgenden Wochen mehr als einmal zwischen Titican und dem benachbarten Sohalia hin- und herflog. Drei Wochen vor dem Termin, zu dem er in Achenar sein mußte, um die Artefakt Mission zu beenden, kaufte er sich beim erstbesten Händler einen Military Drive 2 sowie genügend Treibstoff, katapultierte sich durch den Raum nach Ross 154 und erreichte Achenar gerade rechtzeitig, um die wertvolle Statue in Empfang zu nehmen Nun programmierte er den Hyperspace-Drive auf Beta Hydri. Langsam fiel der Druck von ihm ab, die alte Routine, die unerläßlich ist, wenn es hart auf hart kommt, war wieder da. Die nächsten Wochen verliefen recht ereignislos, wenn man einmal davon absieht, daß sich die Einstufung des Commanders recht flott erhöhten. Eines Tages, als er wieder die BBS-Angebote durchblätterte, fiel ihm eine Anzeige auf. Recht viel Geld ließ es sich da einer kosten, Matt Wilson -- einem Händler -- einen würdigen Ruhestand zu bereiten. Angesichts der ausgesetzten Summe und nachdem der Auftraggeber unbenannt bleiben wollte konnte sich Jameson lebhaft vorstellen, wie dieser Ruhestand aussehen sollte. Anfangs rebellierte noch sein Gewissen dagegen, den Auftrag anzunehmen, doch wenig später befand sich der Commander auf dem Weg nach Vealize. Jameson wußte: wenn er sich in der Station blicken ließ, würde das Opfer gewarnt sein und er hätte keine Chance, seinen Auftrag auszuführen. Wenn nun Lee's Landing eine Raumstation gewesen wäre, hätte er es einfach gehabt: 30 km entfernt warten, bis zum vorgesehenen Zeitpunkt ein Schiff startet. Kampfcomputer angeschaltet, um sicher zu sein, daß es nicht doch ein falsches Schiff ist, die Verfolgung aufgenommen und dem Opfer wäre nur noch Zeit für ein Stoßgebet geblieben. Hätte es die Zeit nicht zu einem Gebet, sondern zu einem Hyperraum- Sprung genutzt, wäre er ihm einfach mit Hilfe des Hyperraum- Wolkenanalysegeräts gefolgt. Unglücklicherweise war Lee's Landing jedoch keine Raumstation, sondern ein Raumflughafen, der sich auf der Oberfläche von New Africa befand. Der sonst so ruhige Jameson bekam feuchte Hände. Eine Landung auf der Planetenoberfläche hatte er schon seit seiner Ausbildungszeit nicht mehr gemacht. Autopilot abschalten. Schub geben. Vorsichtig in den Orbit eintreten. Geschwindigkeit reduzieren. In flachem Winkel auf die Planetenoberfläche zusteuern. Na bitte, es ging doch noch. Höhe verringern. Langsam gegensteuern. Nur noch wenige hundert Meter Höhe. Schub verringern. Nochmals hochziehen. Da ein gewaltiger Krach. Der Rumpf hatte ein paar Kratzer abbekommen, aber das Schiff stand. 20 km von Lee's Landing entfernt, na bitte. Noch zwei Tage Zeit, also den Zeitmanipulator hochgedreht, eine Stunde vorher etwas runterschalten, einige Minuten vor der Deadline dann auf Echtzeit. Jameson starrte auf den Scanner, dann wieder auf die Station. Und da, auf die Sekunde genau zum vorgesehenen Zeitpunkt, bewegte sich ein winziger Punkt von der Raumstation gen Himmel. Jameson warf die Triebwerke an und nahm die Verfolgung auf... Es war eines Abends im System Polaris. Nach einem etwas nebligen Tag war der Abend schön geworden und ich genoß die letzten Strahlen des Tages. Plötzlich spürte ich eine schwere Hand auf meiner Schulter. Als ich mich umdrehte, sah ich Jameson ins Gesicht. Etwas abgespannt sah er aus, aber er hatte wie immer den in die Ferne gerichteten Blick alter, erfahrender Piloten. Wie lange war es her, daß ich ihn zum letzten Mal traf? Inzwischen war er eine richtige Berühmtheit geworden. Gerüchte wollten wissen, daß er den bezahlten Mord an Deutera Rast ausgeführt hatte, die eine der Schlüsselfiguren des Bürgerkriegs auf Tiala gewesen war. Mächtig Wellen hatte die Sache damals in der Politik geschlagen, und es war ein hohes Kopfgeld auf den Täter ausgesetzt. Ich war damals ganz in der Gegend, und Menge Leute haben beobachtet, wie das Schiff der gefürchteten Deutera Rast im gleißenden Tageslicht startete. Da hob plötzlich, ohne die Starterlaubnis abzuwarten, ein zweites Schiff ab, schoß sofort eine Rakete ab und erledigte den Rest mit dem Laser. Nur Sekunden später trat das Schiff in den Hyperraum ein. Noch bevor sich das Attentat herumgesprochen hatte, war das Schiff verkauft, damit der Täter eine fette Prämie einstreichen und verschwinden konnte. Das Schiff wurde gefunden, die Identität des Piloten aber nie endgültig geklärt. Wenn man Jameson fragt, ob er wisse, wer denn dahinter gesteckt habe, lächelt er verschmitzt und lenkt geschickt vom Thema ab. Als wir uns dann das nächste Mal trafen, war das Anfang Oktober 3252, auf dem Planeten Alliot, Raumhafen Fortress Culloden. Oder war es Argent's Claim? Ich weiß es nicht mehr. Auf jeden Fall beeindruckte er damals alle Mädels mit seinem neuen Schiff, der Argent's Claim, mit der er dann auch die Turner's Requiem Mission erfolgreich bestand. Obwohl er die wohl eher zufällig bekommen hat. Das war nämlich so: Kurz vor dem geplanten Abflug schauten wir nochmals die Zeitungen des Tages durch. Ein Spendenaufruf für Turner's Requiem war da in einer. Ich zeigte es Jameson. Wortlos nahm er die Zeitung, las den Aufruf noch einmal, und spendete dann eine erkleckliche Summe. "Ich hätte ihnen da ein Angebot zu machen..." Ohne zu zögern akzeptierte Jameson. "Gut, daß ich der Föderation schon öfters gute Dienste geleistet habe, sonst hätte ich dieses Angebot unter Garantie nicht bekommen", dachte er bei sich. Sofort machte er sich auf, Mic Turner's Flight Recorder zu holen, und machte im System Pleione die erforderlichen Bilder. Schier unglaublich, durch welche Angreifer-Horden er sich kämpfte. Obwohl er es später abgestritten hat, bin ich mir nicht sicher, ob er nicht die Nuklearrakete von einem Militärauftrag verwendet hat, um sich den Weg zurück zu bahnen... Doch nun saßen wir beisammen, jeder mit einem Frog's Cocktail, irgendwo im System Polaris. Wir redeten über dies und das, und schon wollte ich mich zur Nachruhe zurückziehen, als mich Jameson fragte, ob ich eigentlich schon einmal die Station ??? gesehen hätte. Überrascht verneinte ich, da ich eigentlich dachte, das System Polaris wie meine Westentasche zu kennen. Jameson senkte die Stimme. Neulich erst war er dort gewesen, hatte die Station erkundet, die ihm selbst mysteriös vorgekommen war. Nachdem er eine Thargoidenmission angenommen hatte, die zu erfüllen ihm nicht schwer gefallen war, hatte er sich in einem vollkommen unbekannten System wiedergefunden. Mit Ach und Krach reichte sein Treibstoff, um sich wieder nach Polaris zu retten. "Aber ohne die Argent's Quest hätte ich das nie geschafft", schloß er. Dann zogen wir uns zur Nachruhe zurück und er war am nächsten Morgen verschwunden, bevor ich auf den Beinen war. Aufgewacht bin ich an den Geräuschen eines startenden Raumschiffs, einem Geräusch, wie es kein mir bekanntes Schiff erzeugt. Im Geist stellte ich mir vor, daß so ein Thargoiden-Schiff klingen könnte, aber das war wohl pure Phantasiererei... oder doch nicht? Nun bin ich dem berühmten Mann schon lange nicht mehr begegnet. Jeder, der im All zu Hause ist, kennt inzwischen seinen Namen. Und, da bin ich ganz sicher, irgendwann werde ich wieder eine schwere Hand auf meiner Schulter spüren, und wir werden uns lange, lange Geschichten erzählen. Undokumentierte Funktionen Einige nützliche Tastenbelegungen und Funktionen sind in der Anleitung nicht angegeben. Hier sind sie: - Wer lieber unter dem eigenen Namen statt unter Commander Jameson spielen möchte, kann bei der Hauptmenü-Seite den Namen Jamesson anklicken und jeden beliebigen anderen einsetzen. Wenn Jamesson vorher schon einiges vollbracht hat, muß nun die Geschichte des Universums neu geschrieben werden. - Wenn man die Taste Druck drückt, wird der aktuelle Screen als Bitmap- Datei gespeichert. - Bild Hoch und Bild Runter scrollen Texte -- zum Beispiel bei den Zeitungen -- und man muß nicht extra die Pfeile anklicken. - Wenn bis zu vier Menüpunkte angezeigt werden -- unter anderem bei Kommunikationsmenüs -- muß man die Kästchen nicht unbedingt anklicken, sondern kann auch einfach die Tasten 1 bis 4 drücken, um die der Nummer entsprechende Option anzuwählen. - Bei der galaktischen Karte wird das Scrolling beschleunigt, wenn man Shift niedergedrückt hält, während man das Fadenkreuz mit den Cursortasten bewegt. - Tasten während des Vorspanns drücken: Taste 4 lädt den Spielstand, der zuletzt gespeichert wurde Taste 5 ruft ohne Umwege das Spielstand-Lade- Menü auf Taste 1 läßt das Spiel mit einer Eagle MK II auf dem System Ross 154 beginnen (c) Joachim Bertling Entnommen von Spiele-Markt.de - http://www.spiele-markt.de - mit freundlicher Genehmigung ------------------------------------------------ Diese Lösung stammt aus Mogel-Power (www.mogelpower.de) / Solution.Net (solution.mogelpower.de)